PRESSEMITTEILUNG - Dietmar Hopp Stiftung

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Heidelberg, den 2. Februar 2010
PRESSEMITTEILUNG
11/2010
Bestrahlung während der Operation kann
Therapiezeit verkürzen
Dietmar Hopp Stiftung spendet 1, 3 Millionen Euro für
Universitäts-Frauenklinik Heidelberg / Innovatives
Bestrahlungsgerät für die Behandlung von Brustkrebs
Von links: Professor Dr. Christof Sohn, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Frauenklinik, Professor Dr.
Dr. Jürgen Debus, Ärztlicher Direktor der Radiologischen Universitätsklinik, demonstrierten Irmtraut
Gürkan, Kaufmännische Direktorin, Professor Dr. J. Rüdiger Siewert, Leitender Ärztlicher Direktor des
Universitätsklinikums Heidelberg, sowie Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftsstelle der Dietmar
Hopp-Stiftung und Professor Dr. Dietrich von Fournier, wissenschaftlicher Berater der Dietmar HoppStiftung, das neue intraoperative Bestrahlungsgerät der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg.
Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg.
Patientinnen mit Brustkrebs können in der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg
ab diesem Jahr bereits während der Operation bestrahlt werden: Die bisher
deutschlandweit einmalige intraoperative Bestrahlung mit Elektronen verkürzt die
anschließende Strahlentherapie und entlastet so die Patientinnen. Die Finanzie-
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des
Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der
Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
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rung des mobilen Bestrahlungsgerätes LIAC der Firma Sordina wird von der Dietmar Hopp Stiftung mit 1,3 Millionen Euro unterstützt.
„Ohne die Unterstützung der Dietmar Hopp-Stiftung müssten wir deutlich zurückhaltender bei der Anschaffung von Innovationen sein“, bedankte sich Irmtraut
Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg, bei
einer Pressekonferenz am 2. Februar 2010 bei Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftsstelle der Stiftung. „Das Universitätsklinikum Heidelberg profitiert in hohem Maße von Mäzenatentum, insbesondere durch die Dietmar Hopp-Stiftung“,
erklärte der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg,
Professor Dr. J. Rüdiger Siewert. Auch den Neubau der Universitäts-Frauenklinik
auf dem Neuenheimer Feld unterstützt die Stiftung großzügig.
Deutliche Erleichterung für Patientinnen
Bei der Behandlung von Brustkrebs folgt einer brusterhaltenden Operation in der
Regel eine sechs- bis siebenwöchige Strahlentherapie, um im Gewebe verbliebene Tumorzellen abzutöten. So wird das Risiko eines erneuten Tumorwachstums
gesenkt. Radiologen bestrahlen dazu die Brust der Patientin von außen mit Röntgen- oder Elektronenstrahlen; dabei wird das umliegende Gewebe zwangsläufig
mitbestrahlt.
Anders bei der intraoperativen Bestrahlung: Ist der Tumor entfernt, wird in der
offenen Operationswunde gezielt nur das Gewebe, in das der Tumor eingebettet
war, bestrahlt. Nach dieser ersten Bestrahlung während der Operation verkürzt
sich die anschließende Strahlentherapie bei gleicher Gesamt-Strahlendosis um
zwei Wochen. „Je nach Ausbreitung des Tumors können wir eventuell ganz auf die
Bestrahlung von außen verzichten“, so Professor Dr. Dr. Jürgen Debus, Ärztlicher
Direktor der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg. „Das ist eine deutliche
Erleichterung für unsere Patientinnen, die häufig für die tägliche Bestrahlung von
weit her kommen“, ergänzte Professor Dr. Christof Sohn, Ärztlicher Direktor der
Universitäts-Frauenklinik.
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Elektronen-Strahlen schonen umliegendes Gewebe optimal
Ein weiterer Vorteil der intraoperativen Bestrahlung mit Elektronen ist die begrenzte Reichweite der Teilchen. Im Gegensatz zu Röntgenstrahlen dringen sie je nach
Einstellung nur wenige Zentimeter in das Gewebe ein. So werden benachbarte
Organe wie Rippen, Herz oder Lunge optimal geschont, Nebenwirkungen treten in
der Regel nicht auf. „Die gesamte Strahlenbelastung ist bei dieser Form der Bestrahlung für die Patientin sehr gering“, sagte Professor Debus.
Die intraoperative Bestrahlung bei Brustkrebs wird in Deutschland bisher nur an
sehr wenigen Standorten angeboten, dann aber mit Röntgenstrahlen. Die Behandlung mit Elektronen ist bisher deutschlandweit einmalig. Trotzdem verfügen die
Heidelberger Radiologen über eine große Erfahrung auf diesem Gebiet: Bereits
seit 1991 werden in der Chirurgischen Universitätsklinik bei anderen Tumorarten
intraoperative Bestrahlungen mit Elektronen vorgenommen. „Denkbar ist in Zukunft auch ein Einsatz dieses Verfahrens bei Tumoren der Gebärmutter oder Eierstöcke“, so Professor Debus.
Die Behandlung eignet sich für die rund 80 Prozent der Patientinnen mit Brustkrebs, die an der Heidelberger Frauenklinik brusterhaltend operiert werden. Voraussetzung ist, dass die Tumorränder klar abgrenzbar sind. „Die Behandlung
jeder einzelnen Patientin besprechen wir vor dem Eingriff in einer Tumorkonferenz. Auf diese Weise können wir sehr sicher die Patientinnen herausfiltern, die
von der intraoperativen Bestrahlung profitieren“, erklärte Professor Sohn. „So
sichern wir höchste Behandlungsqualität.“
Die eigentliche Bestrahlung dauert nur ein bis zwei Minuten. Unmittelbar nach
Entfernung des Tumors wird das mobile Bestrahlungsgerät an den Operationstisch gesteuert und ein Rohr, durch das die Strahlung gelenkt wird, in die Operationswunde eingeführt. Der Operationssaal wurde eigens für dieses Behandlungsangebot umgebaut und mit Strahlenschutzvorrichtungen ausgestattet.
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Weitere Informationen im Internet:
Über die Frauenklinik:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Frauenklinik.106569.0.html
Über die Radiologische Klinik:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Radiologische-Klinik.106714.0.html
Ansprechpartner:
Professor Dr. Christof Sohn
Ärztlicher Direktor der Universitäts-Frauenklinik
Universitätsklinikum Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 7901
Professor Dr. Dr. Jürgen Debus
Ärztlicher Direktor der Radiologischen Klinik
Universitätsklinikum Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 8201
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten
medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität
Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien
und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen
rund 7.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als
40 Kliniken und Fachabteilungen mit 1.600 Betten werden jährlich rund 500.000
Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.100 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht
an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. (Stand
12/2008)
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Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
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