Eine neue Waffe gegen den Grünen Star

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Mittelbayerische Zeitung
CHAM - NACHRICHTEN
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Artikel vom 24.02.2011, 09:17 Uhr
Eine neue Waffe gegen den Grünen Star
Als eine von drei Arzt-Praxen in Deutschland wendet die Klinik von Dr. Magda Rau eine neue Technik gegen
Glaukom an.
Von Christoph Klöckner
Cham. Der Grüne Star ist unerbittlich. Praktisch
unbemerkt schreitet er in seinem Zerstörungswerk im
Auge des Menschen voran, ohne dass der Erkrankte
zunächst etwas davon bemerkt. Die häufigste For, der
Offenwinkel-Glaucom schmerzt nicht und bringt zunächst
auch keine Einschränkung beim Sehen. Erst nach und
nach engt sich sein Gesichtsfeld ein, wenn die
Sehnerven zunehmend geschädigt werden. Irgendwann
bekomme man einen „Fernrohrblick“, sagt Dr. Magda
Rau. Dann ist nur noch die Mitte klar zu erkennen,
erscheint aber den Menschen weit weg. Der Rest der
Sehfähigkeit verschwindet in einem dunklen Ring des
Gesichtsfeldes.
Dr. Magda Rau (am Mikroskop) bei der Arbeit: Bei
der Operation am Auge geht es um Mikro-Millimeter
– mit Übertragung auf den Bildschirm im
Hintergrund – muss alles passen. Mit dem neuen
Cypass-Implantat hilft sie den Patienten, den
Grünen Star zu überwinden.
Augendruck wird zu hoch
Das Problem liege im Innendruck des Auges: Durch zu
viel Ansammlung von Wasser, das nicht mehr ablaufen
könne, entstehe die Krankheit, die die Sehnerven
absterben lasse.
Bislang gab es verschiedene Therapien, etwa mit unterschiedlichen Tropfen, um die Krankheit zu bekämpfen oder
mit Operationen, die jedoch oft nur zeitlich befristet Besserung brachten. Deutlich bessere Ergebnisse hat Dr.
Magda Rau jetzt mit einem Implantat erzielt, das bisher außer ihr nur wenige Augenkliniken in Deutschland nutzen
dürfen. In einer Studie mit dem Implantat hat sich herausgestellt, dass die neue Operationsmethode sogar dazu
führen kann, dass sich bereits geschädigte Nervenbahnen im Auge wieder deutlich erholen und gesunden.
Die neue Operationsmethode mit dem Implantat wird nur an der Augenklinik in Bochum und in Neubrandenburg,
dazu noch im österreichischen Salzburg angewandt. Und bei Dr. Magda Rau in Cham-Janahof. 40 Chamer
Patienten hat sie so behandelt und ist begeistert über die Erfolge.
Die Patienten von Dr. Rau, die mit dem Grünen Star in ihre Klinik in Janahof kommen, sind in Mehrheit 50 Jahre und
älter. Es gebe Fälle, wo die Krankheit in jüngeren Jahren ausbricht. Selbst Kinder könnten am Grünen Star
erkranken, so Dr. Rau. Das Cypass-Implantat ist ein Produkt einer amerikanischen Firma, das seit zwei Jahren auf
dem Markt ist und von Dr. Rau für eine weltweite Studie getestet wurde. Nicht einmal halb so lang wie eine
Fingerkuppe – genau 6,2 Millimeter – und nur einen halben Millimeter dick ist es vergleichbar mit einem mikrofeinen
Rohr.
Schonende Operationsmethode
Es besteht aus einen speziellen Kunststoff und wird in einer schonender Operationsmethode implantiert. Mit einer
Art Stift wird der Mikrobypass-Stent durch einen nicht einmal zwei Millimeter großen Schnitt an einer bestimmte
Stelle an der Seite der Iris eingesetzt.
Dadurch kann das überschüssige Wasser, das in der Vorderkammer beim Grünen Star den Druck erzeugt,
ablaufen. Diesen Druck immer richtig zu regulieren war bei den bisherigen Therapien das Problem. Durch das
dauerhafte Implantat ist das jetzt keine Schwierigkeit mehr.
Der Vorteil liegt für Dr. Magda Rau auf der Hand. Es sei eine minimal-invasive Operation, die ambulant durchgeführt
werden könne. Die Sehschärfe werde durch den Eingriff nicht beeinträchtigt. Die Einengung und der Zerfall des
Gesichtsfeldes lassen sich verhindern. Und zudem könne man das Implantat immer wieder entfernen, wenn es
störe, so Dr. Rau.
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07.07.2011
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Dr. Magda Rau (am Mikroskop) bei der Arbeit: Bei
der Operation am Auge geht es um Mikro-Millimeter
– mit Übertragung auf den Bildschirm im
Hintergrund – muss alles passen. Mit dem neuen
Cypass-Implantat hilft sie den Patienten, den
Grünen Star zu überwinden.
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