PKV per Online-Abschluss

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Vertrieb und Marketing vom 12.11.2003
PKV per Online-Abschluss
Die blau direkt GmbH & Co KG bietet private Krankenzusatz-Versicherungen im Internet an. Rechtliche
Hindernisse werden mit den Produkt-Gebern angegangen.
Zu den zahlreichen von blau direkt im Internet vertriebenen Versicherungs-Angeboten kommen jetzt private
Kranken-Zusatzversicherung für Mitglieder der gesetzlichen Kranken-Kassen dazu.
„Wir glauben, dass es angesichts der Nachfrage-Steigerung wichtiger für Kunden und Vermittler wird, sich bequem
und schnell über die private Zusatz-Versicherung zu informieren und sich den entsprechenden Schutz zu sichern",
begründet das Unternehmen den Einstieg in das Online-PKV-Geschäft.
Pilotprojekte mit vier Versicherern
In einem Pilot-Projekt mit Arag, DBV-Winterthur, DKV und „einem Partner, der mit Rücksicht auf die
Ausschließlichkeit ausdrücklich nicht genannt werden will“ erfolgt nicht nur die Angebots-Berechnung, sondern auch
die Antragstellung online.
Angeboten werden auf diesem Wege:
·
ein Stationär-Tarif (Zweibett-Zimmer und Chefarztbehandlung),
·
ein Zahn-Tarif,
·
ein Ergänzungs-Tarif mit Leistungen für Heilpraktiker, Brillen und Auslands-Schutz.
·
ein „Luxus“-Ergänzungs-Tarif mit zusätzlichen Leistungen und einer Umstellungs-Option auf eine
Krankenvoll-Versicherung.
Auch für Vertriebs-Partner
Das Angebot will blau direkt seinen über 300 freien Makler-Partnern sowie angeschlossenen Direktbanken und
Online-Portalen bundesweit zur Verfügung stellen.
Dadurch ergäbe sich eine repräsentative Größe für den Markttest. Korrekturen in der Ablauf-Organisation seien so
schnell und unkompliziert zu erledigen.
„Sobald sich die positiven Erwartungen bestätigen, werden die neuen Möglichkeiten zum Online-Abschluss natürlich
allen Vertriebs-Partnern der Gesellschaften, die an diesem Projekt beteiligt sind, zur Verfügung stehen“, stellt blau
direkt in Aussicht.
Auswahl der Produktpartner
Als Haupt-Partner nennt das Vertriebs-Unternehmen die ARAG.
Zur Versicherer-Auswahl erläutert Oliver Pradetto, Maklerbetreuer von blau direkt, Voraussetzung sei ein
marktfähiges Produkt, das sich im Preis-Leistungs-Wettbewerb eindeutig behaupten könne.
Allerdings sei es für das Pilot-Projekt darauf angekommen, überhaupt Versicherer zu finden, die mit dem
Vertriebsweg Erfahrungen sammeln wollen.
Zwar hätten zahlreiche Kranken-Versicherer bei blau direkt angefragt. Doch seien manche zu umständlich und
wollten statt einem schrittweisen Vorgehen gleich umfassende und teuere Organisations-Anpassungen planen.
Risiko Gesundheits-Angaben
Die Rechts-Grundlage für den Online-Abschluss sieht Pradetto als „aktuell nicht eindeutig“ an. Probleme könne es
bei Verletzung der Anzeigepflicht durch die Kunden geben.
Der Versicherte könnte seine online ohne Unterschrift angegebenen Gesundheits-Angaben in Frage stellen. Dann
sei unklar, ob überhaupt ein gültiger Vertrag bestehe. Dazu gibt es nach Pradettos Aussagen noch keine
Rechtssprechung.
Die mangelnde Beweisbarkeit der Anzeigen könne den handelnden Makler (blau direkt) theoretisch in die Haftung
gegenüber dem Versicherer bringen.
Zwei Lösungen
Für diese Probleme hat blau direkt zwei Lösungen:
„1.) Bei Bausteinen mit überschaubarem Risiko teilen sich Gesellschaft und Makler das Risiko und bilden
entsprechende Rücklagen. In Teilbereichen wird auch von vorneherein auf Gesundheits-Fragen verzichtet.
Dies gilt beispielsweise für die Vorsorge-Bausteine, den Auslandsschutz, Brillen-Leistungen und Heil- und
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Hilfs-Mittel. Das finanzielle Risiko ist in der Höhe gut einzugrenzen und hier reicht unsere Erfahrung bereits aus um
festzustellen, dass das allenfalls geringfügig erhöhte und aktuell nicht einmal nachweisbare erhöhte
Schadens-Aufkommen durch Mehr-Abschlüsse gedeckt wird.
2.) Bei den erhöhten Risiken wird die Police erstellt und zusammen mit einer Antrags-Zusammenfassung übersandt.
Der Kunde muss diese gegenzeichnen und zurücksenden, sonst wird der Police binnen 14 Tagen widersprochen.
Es handelt sich in diesem Bereich also um einen ‚unechten’ Online-Abschluss, der aber in der Wirkung für Kunde
und Vermittler auf das gleiche hinaus läuft: Eine stark vereinfachte Abwicklung.“
Ziel ist die Voll-Versicherung
Ziel des Vermittlungs-Unternehmens ist es, in einigen Jahren den Online-Abschluss für die
Kranken-Vollversicherung zu erreichen.
Das lasse sich jedoch nur mit Trippel-Schritten erreichen. Zum einen weil die rechtlichen Grundlagen noch nicht
eindeutig seien oder ganz und gar fehlten, zum anderen weil die Erfahrungen zu einer sachgerechten
Risiko-Einschätzung nach und nach gesammelt werden müssten.
Claus-Peter Meyer
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