VersicherungsJournal ISSN 1617-0679 *Aktualisierung montags bis freitags, außer an bundeseinheitlichen Feiertagen. Startseite Werbung Newsletter-Abonnement Ihre E-Mail-Adresse anmelden Leserbriefe Vertrieb und Marketing vom 9.2.2007 Archiv Suchbegriff eingeben Bis zu 100 Prozent Preisunterschied suchen Archiv-Abonnement Registrierung Passwort / Freischaltung Über uns Wenige Monate vor Inkrafttreten des Versicherungsvermittler-Gesetzes, das jeden Makler und viele Vertreter zum Abschluss einer VermögensschadenHaftpflichtversicherung verpflichtet, ist am deutschen Markt ein reger Wettbewerb bei diesen speziellen Policen entbrannt. Impressum Bedienungshinweise Leserstruktur Mediadaten Nutzungsbedingungen Werbung Anzeigenmarkt Zwar tummelt sich nur ein knappes Dutzend von Versicherern in diesem Segment des Haftpflichtmarktes, aber durch die Kooperationen mit Verbänden, Pools und Spezialmaklern wächst die Zahl der verschiedenen Deckungskonzepte mittlerweile zu einer schwer durchschaubaren Vielfalt an. Anzeigen aufgeben Anzeigenpreise Anzeigentipps Werbung Veranstaltungen © MediAss GmbH Empfehlen Sie das VersicherungsJournal! hier... Preishebel lockt Angesichts der bevorstehenden Versicherungspflicht drängen einige Anbieter mit Macht in den Markt und wollen sich gleich zu Anfang ein möglichst großes Stück vom frischen Kuchen abschneiden. Dabei scheuen einige Versicherer auch nicht, den Hebel am Preis anzusetzen. Schon bei einfachen Fallkonstellationen ergeben sich beachtliche Preisspannen zwischen den Anbietern. Ein Beispiel: Eine Maklerfirma wird nur von ihrem Inhaber betrieben, der eine Angestellte für den Innendienst beschäftigt. Das durchschnittliche Courtageeinkommen im Jahr beträgt 70.000 Euro. Der Makler konzentriert sich im Wesentlichen auf die Versicherungsvermittlung. Nur ab und an verkauft er auch mal einen Bausparvertrag oder offene Investmentfonds. Unterschiede im Detail Sieht sich dieser Makler nach einer Vermögensschaden-Haftpflichtpolice bei Spezialmaklern oder direkt bei Versicherern um, so schwankt die Bandbreite der Angebote zwischen rund 730 (Hans John Versicherungsmakler GmbH) und 1.448 Euro (R+V). Alle Versicherungen haben für die Versicherungsvermittlung, so wie es von der EU-Vermittlerrichtlinie verlangt wird, pro Schadenfall eine maximale Deckung von einer Million Euro. http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=92455 (1 of 4)05.03.2007 10:02:09 Ausgabe vom 5. März 2007 Werbung Werbung VersicherungsJournal Die Unterschiede, die sich dann zum Teil auch erheblich auf den Preis auswirken, liegen vor allem in den Details. Daher machte die Schutzvereinigung deutscher Versicherungsvermittler (SdV), die ihre eigene Vermögensschaden-Haftpflichtpolice kürzlich mit einigen verbesserten Bedingungen aufrüstete, auf typische Klippen in den Bedingungswerken aufmerksam. Die Crux der Gebühreneinrede So verweist die SdV auf die Klausel der Gebühreneinrede. Was im Juristen-Deutsch noch harmlos klingt, kann sich in der Praxis als Bumerang erweisen. Steht die Gebühreneinrede in den Bedingungen, dann werden vom Versicherer im Schadenfall die Courtagen und Provisionen, die mit dem strittigen Vertrag verdient wurden, auf die Leistung angerechnet. Hat der Vermittler dann noch einen hohen Selbstbehalt vereinbart, bleibt er auf einem großen Teil des Schadens sitzen. Auf die Gebühreneinrede verzichten die Versicherer allerdings mittlerweile zunehmend. Das zeigt zum Beispiel ein Online-Vergleichsrechner der Ralf W. Barth GmbH, der vor wenigen Tagen freigeschaltet wurde. Überblick im Policengeflecht Mit diesem Rechner, der etliche Anbieter von VermögensschadenHaftpflichtversicherungen enthält (zum Beispiel Allianz, Axa, Nassau, R+V, Victoria), können sich Makler einen Überblick über geeignete Policen verschaffen. Sie müssen dazu lediglich die gewünschten Deckungssummen, die Struktur ihres Unternehmens und einige weitere Angaben in einer Maske erfassen. Nach der Berechnung erhalten sie eine Übersicht mit mehreren zutreffenden Angeboten sowie einige Erläuterungen zu den Versicherungsbedingungen. Blau Direkt mit eigenem Rechner Einen ähnlichen Vergleichsrechner hat nahezu zeitgleich auch der Internetpool Blau Direkt in Lübeck auf seiner Homepage installiert. Dabei handelt es sich zwar um eine eigene Entwicklung, der Pool hat aber in der Vorbereitung mit der Ralf W. Barth GmbH zusammengearbeitet. Blau Direkt verweist darauf, dass alle renommierten Anbieter und Deckungskonzeptlösungen in den Vergleichen enthalten seien, allerdings fehlen durchaus noch einige bekannte Adressen. Die Victoria und der Deckungskonzeptmakler Hans John aus Hamburg hätten aber bereits ihre Mitwirkung zugesagt, so Oliver Pradetto von Blau Direkt. Nicht zu finden sind zum Beispiel die Nassau Versicherungen, die seit einiger Zeit mit Macht und Zugeständnissen in den Markt der VermögensschadenHaftpflichtversicherung drängt. Bei ihr sollen Vorbehalte gegenüber der Vermarktung via Internet der Grund für die Abstinenz sein. Auch Hiscox und Gerling sind nicht vertreten. Nach oben offen Nicht nur Vorteile hat das nach oben offene Konzept, das Blau Direkt den Übersichten zu Grunde legt. So werden die Vorgaben zu Deckungssumme und Versicherungsumfang nur als Untergrenze angesehen, und alle Tarife mit einer besseren Ausstattung zusätzlich aufgelistet. Das führt zu einer großen Vielfalt und enormen Beitragsspreizung in den einzelnen Tabellen, was den einen oder anderen schon etwas verwirren dürfte. http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=92455 (2 of 4)05.03.2007 10:02:09 VersicherungsJournal Bei gleicher Deckung im Bereich Versicherung wirken sich vor allem zwei Faktoren auf den Preis der einzelnen Angebote aus. Zum einen der gewählte Selbstbehalt: Im Regelfall werden 500 Euro angeboten. Es gibt aber auch Tarife mit 2.500 oder 5.000 Euro Selbstbehalt, was sich in der Prämienkalkulation sichtlich niederschlägt. Deckung für die Fondsvermittlung Ein zweiter nicht zu unterschätzender Preisfaktor ist die Höhe der gesonderten Deckungssummen für Finanzdienstleistungen wie Fondsvermittlung oder Finanzierungsvermittlung. Hier gibt es in den einzelnen Angeboten zum Teil erhebliche Unterschiede, die ein Makler, der nur gelegentlich in diesem Segment unterwegs ist, unbedingt berücksichtigen sollte. Im Finanzdienstleistungs-Bereich müssen die Vermittler außerdem darauf achten, ob tatsächlich alle Produktgruppen, die sie ihren Kunden anbieten, im Leistungsumfang enthalten sind. Das trifft besonders auf den Bereich der geschlossenen Fonds und Beteiligungen zu. Vermögensschaden-Haftpflicht für Versicherungsvermittler Anbieter Deckungssumme (Euro) Selbstbehalt (Euro) Versiche-rungen Finanzdienst-Leistungen* Prämie (netto) (Euro) Hans John GmbH/R+V 1.000.000 250.000 1.000 729** Nassau 1.000.000 100.000 5.000 796 Nassau 1.000.000 100.000 500 995 Allianz 1.000.000 250.000 10%, 50-500 1.071 AXA 1.000.000 250.000 500 1.188 R+V 1.000.000 250.000 1.000 1.448 Quelle: Vergleichsrechner Ralf W. Barth GmbH, eigene Recherchen Musterberechnung für einen Inhaber mit einer Angestellten und einem Jahrescourtageumsatz von 70.000 Euro, 10 Prozent Investmentfondsumsatz, 10 Prozent Bausparvermittlung * eingeschlossene Finanzprodukte von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ** inklusive Sondernachlässe; anders als bei den übrigen genannten Versicherungen handelt es sich um einen 5-Jahresvertrag Arbeitnehmerberatung einschließen Klippen gibt es auch in der betrieblichen Altersversorgung. Nicht selten wiegen sich Makler in Sicherheit, weil dieser Bereich unter den Schutz im Bedingungswerk ihrer VSH-Police aufgeführt ist. Sie sollten aber darauf achten, dass ausdrücklich auch die Beratung der Arbeitnehmer eingeschlossen ist. Denn in der betrieblichen Altersversorgung schließen sie den Vertrag mit dem Arbeitgeber ab. Darüber hinaus beraten sie in seinem Auftrag aber nicht selten auch die Arbeitnehmer, um eine entsprechende Wandlungsquote zu erreichen. Diese Tätigkeiten sollten ebenso wie die Vermittlung von Arbeitszeitkonten in den http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=92455 (3 of 4)05.03.2007 10:02:09 VersicherungsJournal Bedingungen aufgeführt werden, anderenfalls kann eine gefährliche Deckungslücke entstehen. Klaus Morgenstern drucken weiterleiten kopieren Leserbrief schreiben Wie beurteilen Sie diesen Artikel? sehr interessant informativ zurück nächster Artikel dieser Ausgabe http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=92455 (4 of 4)05.03.2007 10:02:09 unwichtig abschicken