Versuch 4: Die Zonenplatte Eine Zonenplatte ist im Prinzip ein Gitter (siehe Grundlagen Beugung am Gitter), bei dem die Gitterlinien in konzentrischen Kreisen angeordnet sind und bei dem die Gitterkonstante nach außen stetig kleiner wird (Abbildung 1). Die hellen bzw. dunklen Gitterlinien entsprechen dabei den Fresnelschen Zonen (siehe Versuch Beugung am Spalt). Eine Zonenplatte hat ähnliche Eigenschaften wie eine Linse. Dabei ist der Mechanismus der Abbildung nicht die Brechung, sonder die Beugung. In Abbildung 2 kann man sehen, wie die Bildentstehung funktioniert. Licht, welches in der Mitte der Zonenplatte auftrifft, wird wegen der sehr großen Gitterkonstante nicht gebeugt und verlässt die Zonenplatte in der ursprünglichen Richtung. Trifft Licht an der Stelle g1 auf die Zonenplatte, wird es mit sin = in Richtung des Brennpunktes g gebeugt. An der Stelle g2 auf der Zonenplatte trifft das Licht auf eine andere, größere Abbildung 1: Zonenplatte Gitterkonstante und wird ebenfalls gebeugt. Damit ergibt sich ein kleinerer Beugungswinkel. Zusammen mit der geringeren Höhe über der optischen Achse trifft das Licht wieder im Brennpunkt auf die optische Achse. Da bei der Beugung an einem Gitter in der Regel auch eine negative Beugungsordnung auftritt, wird das Licht nicht nur im Brennpunkt fokussiert, sondern es entsteht auch eine Welle, die die Zonenplatte divergent verlässt. Ist die Transmissionfunktion der Zonenplatte eine Abbildung 2: Beugung Zonenplatte Harmonische, so bekommt man nur die + und – erste Beugungsordnung. Es gibt auch Strahlen, die ungebeugt die Zonenplatte passieren, diese nennt man die 0. Beugungsordnung bzw. die ungebeugte Welle. Der Übersicht wegen sind diese Strahlen in Abbildung 2 nicht eingezeichnet. In Abbildung 6 kann man die verschiedenen, die Zonenplatte verlassenden Wellen sehen. Die Zonenplatte im Praktikum erzeugt auf Grund Ihrer Struktur mehrere Beugungsordnungen. Es handelt sich dabei um eine Phasenzonenplatte. Zonenplatte 1 von 4 Der Aufbau: (Abbildung 3 und 4) Das Licht einer Halogenlampe wird auf ein kleines Loch fokussiert. Dieses Loch muss in einer Metallplatte sein, da die große Intensität der Lampe andere Materialien zerstören würde. Das Loch hat einen Durchmesser von ca 1 – 2 mm. Von diesem Loch geht jetzt eine Kugelwelle aus, die mit Hilfe einer Linse (Achromat) zu einer ebenen Welle gemacht wird. Zwischen der Lochblende und der Linse befindet sich ein Interferenzfilter zur Wellenlängenselektion. Nach der Linse trifft die Welle auf die Zonenplatte. Auf dem Schirm dahinter, können die Abbildungseigenschaften der Zonenplatte beobachtet werden. Abbildung 3: ZP Aufbau Abbildung 4: ZP Aufbau Foto Es stehen verschiedene Interferenzfilter (436 nm 546 nm und 650 nm) zur Verfügung. Auf der Fassung der Filter ist die Wellenlänge der maximalen Transmission eingraviert (Abbildung 5). Die Filter haben eine Halbwertsbreite der Transmission von ca. 10 nm, damit kann das Licht für diesen Versuch als quasimonochromatisch behandelt werden. Beim Einsetzten der Filter ist darauf zu achten, dass die spiegelnde Seite immer zur Lichtquelle zeigt, weil sonst die thermische Belastung des Filters zu groß würde. Zonenplatte 2 von 4 Abbildung 5: Interferenzfilter Abbildung 6: Beugungsordnungen Aufgabe 1: Bestimmen Sie die Brennweite der Zonenplatte für die Wellenlänge 650 nm. Aufgabe 2: Berechnen Sie hieraus die Brennweite für eine beliebige andere Wellenlänge (paraxiale Näherung). Testen Sie diese Ergebnisse für die grüne und blaue Wellenlänge. Zonenplatte 3 von 4 Aufgabe 3: Benutzten Sie ein punktförmiges Objekt zur Abbildung und beobachten Sie das Bild beim Verkippen der Zonenplatte. Deuten Sie die resultiernden Bilder qualitativ. Aufgabe 4: Bestimmen Sie die Gitterkonstante der Zonenplatte auf dem halben Radius und am Rand aus der Brennweite des roten Lichts. Messen Sie den Beugungswinkel an den selben Stellen und berechnen Sie hieraus ebenfalls die Gitterkonstante. Vergleichen Sie die beiden Ergebnisse. Zonenplatte 4 von 4