Beunruhigung durch Umfeld und/oder Medien nicht verstärken

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Am 24.11.2015 war Herr Röske von der Berliner Polizei Abschnitt 34 als
Präventionsansprechpartner auf einem Treffen der Gesamtelternvertretung. Hier die
Zusammenfassung:
Beunruhigung durch Umfeld und/oder Medien nicht verstärken
(„Weniger ist mehr“)
Herr Röske hat durch seine Arbeit auch Einblicke in die Arbeit des Landeskriminalamtes, dass fachlich
für die Sicherheit der Schulkinder zuständig ist. Es gibt dort keine signifikante negative Entwicklung
der Sicherheitslage. Leider wird dies durch die Medienberichterstattung oft anders dargestellt.
Es gibt nur sehr selten sehr schwere Fälle, die jedoch durch die Medienberichte zu einer lange
anhaltenden Verunsicherung der Gesellschaft führen.
Vermeidung von Vortraumatisierung
Appell an die Eltern: mit Kindern sprechen, auch die reale Möglichkeit von Gefahren benennen, aber
die Kinder auch beruhigen und Sicherheitsgefühl vermitteln.
Ansprechen und Berührung durch Fremde ist grundsätzlich normal,
d. h. erlaubt
Wenn Kinder durch fremde Personen auf (Schul-) Wegen angesprochen oder auch angefasst werden,
ist dies zunächst einmal eine normale soziale Begegnung, die zum täglichen Leben gehört.
Kinder müssen jedoch wissen, wann Grenzen überschritten werden. Sie dürfen auf keinen Fall mit
Fremden mitgehen oder sich locken lassen. Ausnahme: Mitgehen nur bei Erlaubnis der Eltern/Schule
im absoluten und konkret zu definierenden Einzelfall.
“Nein!“ sagen ist wichtig. Dies muss von Elternseite geübt werden. Angebote dazu bietet auch die
Berliner Polizei an.
Im Ernstfall: Schulwegabbruch, wenn der Weg nach Hause oder zurück zur Schule kürzer ist, und die
Polizei rufen. Hilfreich ist immer ein gemeinsamer Schulweg mit Klassenkameraden (Abholen o.
Treffen).
Notinsel-Konzept (Schutz suchen und Polizei alarmieren) erläutern. Wo finde ich Notinseln auf dem
Schulweg? Was ist das? Wie wird mir dort geholfen?
Infos hier: http://haensel-gretel.de/projekte/notinsel
Übrigens: GPS-Ortung durch Eltern schützt die Kinder nicht.
Übergriffe passieren hauptsächlich im (engen) sozialen Umfeld durch
bekannte Personen (Familienangehörige, Verwandte, Bekannte)
Thema sexueller Missbrauch: Dieser findet weit überwiegend in einem privaten, intimen Umfeld
statt. Oft sind die Täter Personen, die die Kinder gut kennen und denen sie vertrauen.
bindungsstarkes Elternhaus (Vertrauen) kommunikationsfreudiges
Umfeld (Austausch)
Kinder sollen gegenüber ihren Eltern ein offenes, mitteilungsreiches Verhalten haben. Kinder suchen
oft Anknüpfungspunkte woanders, wenn diese in der Familie nicht angeboten werden.
Täter suchen Kinder mit Bindungsschwäche, stoßen bewusst in diese Lücke und bieten „Lösungen“
an.
Einheit von staatlicher Bildungsautorität (Schule) und der elterlichen
Erziehungsautorität (Familie) und generelles Sicherheitsgefühl des
Kindes
Im Hinblick auf die besondere Situation von Schulkindern ist ein gutes Verhältnis zwischen Schule
und Elternhäusern für das eigene Sicherheitsgefühl der Kinder von enormem Wert. Wenn es gelingt,
hier eine gemeinsame Autorität aufzubauen, haben unerwünschte Dritte nur wenig Raum, um die
Kinder zu erreichen. Wichtig ist auch, den Teamgeist der Klasse stärken (z. B. schulische
Veranstaltungen, gute Kommunikation unter Schülern/ Lehrern/ Eltern/ Erziehern, gegenseitige
Aufmerksamkeit, aber auch polizeiliche Antigewaltveranstaltung, siehe unten). Kinder sollten
generell für Hilfsbereitschaft und Selbstschutz begeistert werden (auch Erstehilfetraining für Kinder
kann dazu beitragen).
Schulmappen-Namensschilder und Schlüsselbänder unsichtbar
machen
Kinder, die alleine nach Hause gehen und einen Schlüssel für die Wohnung haben („Schlüsselkinder“)
sollten dies nicht offen zeigen. Also keine heraushängenden Schlüsselbänder etc. Täter könnten dies
schnell so interpretieren, dass die Kinder eine Zeit lang (und zwar regelmäßig wiederkehrend) alleine
zu Hause sind.
Auch Namensschilder sollten nicht außen sichtbar (z.B. am Ranzen) angebracht werden, da
potentielle Täter so schnell eine Beziehung zum Kind aufbauen können.
Pflege einer Fehlerkultur und Vermeidung einer Handlungssperre im
Ernstfall
Wenn Kinder allein in der Wohnung sind, Fremde an der Wohnungstür um Einlass bitten und dafür
auch eine auf den ersten Blick plausible Erklärung bieten („Dein Papa ist im Krankenhaus, ich muss
schnell ein paar Sachen für ihn aus seinem Zimmer holen“): Wenn das Kind sich nicht sicher ist, ob es
die Tür öffnen soll und auch keine Vertrauensperson erreichen kann, ist es völlig in Ordnung, in
dieser Situation auch die 110 zu wählen und die Polizei zu informieren. Für dieses Szenario sind im
Vorfeld getroffene klare Absprachen durch die Eltern enorm wichtig, damit die Kinder in der
Situation nicht gehemmt sind und falsch reagieren. Selbst wenn der Anruf bei der Polizei
unangebracht sein sollte: Fehler sind nicht wichtiger als Folgen daraus!
Täter mögen keinen Krach
Täter brauchen Anonymität. Jede Art der Störung (Krach machen- auch Taschenalarm, auffälliges
Verhalten) ist geeignet, um einer gefährlichen Situation vorzubeugen oder ihr noch zu entkommen.
Schutzbewaffnung von Kindern ist gefährlich/trügerisch/illegal
Eine Selbstbewaffnung der Kinder (z.B. mit Messern o.ä.) ist zur Gefahrenabwehr nicht geeignet. Die
Kinder sind dem Täter in der Regel physisch unterlegen. Die Bewaffnung würde nur dem Täter
nützen, da er diese recht schnell gegen das Kind einsetzen kann. Außerdem stünde das Tragen von
Waffen der Schulordnung entgegen.
Präventionsangebote der Polizei:
(K)ein Kinderspiel:
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Seit zehn Jahren im Angebot, wurde durch Polizei und das Grips- Theater mit aufgebaut.
zielt auf Vorbeugung vor sexuellem Missbrauch ab
für 1. Bis 3. Klassen. Anmeldung über Schulleitung
Spielort ist die Jugend- und Freizeitstätte „Metronom“ in Reinickendorf
Es gibt vor der Veranstaltung eine Elternveranstaltung in der Schule, in der den Eltern erklärt
wird, was das Stück bezweckt und was den Kindern auf welche Art vermittelt wird.
Siehe dazu auch www.berlin-metronom.de/startseite/kein-kinderspiel oder
www.berlin.de/polizei/aufgaben/praevention/kids-teens/artikel.156223.php
Das Stück wird dann durch die Schulklassen besucht, Dauer ca. 1 Stunde.
Nachbereitung erfolgt dann etwa einen Monat später (was ist hängen geblieben etc.).
Brummiprojekt:
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„NEIN!“ sagen, Körpersprache, Selbstvertrauen trainieren. Sensibilisieren.
Zielgruppe: Kinder der 3. Klassen.
Wird von den Verhaltenstrainern der Berliner Polizeischule angeboten und durchgeführt.
Oft lange Terminvorlaufzeiten, da sehr nachgefragt.
Keine Homepage, aber Kontakt unter [email protected] oder Telefon 4664-994600
Weitere Angebote:
Starke Eltern- Starke Kinder (über Kinderschutzbund):
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www.sesk.de/
Termine für Elternkurse unter
www.kinderschutzbund-berlin.de/elternkurs/termine-elternkurse.html
Stiftung Hänsel + Gretel
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http://haensel-gretel.de/
Speziell Notinsel mit Video zum Erklären: http://haensel-gretel.de/projekte/notinsel
Notinsel Standortliste Berlin Mitte:
www.notinsel.de/notinsel-de/standorte/index.php?beratungsstellen=1&bundesland=3&stadt=100
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMFSFJ
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www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Kinder-und-Jugend/kinder-und-jugendschutz.html
Publikationen: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/publikationen.html
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Anbieter, die mit Kindern die körperliche Abwehr von
Gefahrensituationen trainieren. Dies ist ein anderer Ansatz, da die Kinder dort einer - wenn auch
nicht realen, aber dennoch in der Situation konkreten- Konfrontation ausgesetzt werden.
Gerade dies gelte es aber bei der Präventionsarbeit zu verhindern. Kinder sollten - auch spielerischnicht in eine potentiell traumatisierende Situation geführt werden. Sie sind in einer realen
Bedrohungssituation nahezu immer körperlich unterlegen und können bei einem Angriff nicht so
handeln, wie es einmalig geübt wurde.
Wichtiger ist, den Kindern den Umgang mit dem Phänomen der Gewalt zu erleichtern und ihnen
dabei zu helfen, die kritischen Situationen und Auswege zu erkennen.
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