1) Allgemein: Welche geophysikalischen Anschlussverfahren registrieren natürliche Felder der Erde? Erläutern Sie Details und Messmethoden! Eigenpotential(SP-)methode: (10-100m) Messung von elektrischen Potentialen aufgrund elektrochemischer Reaktionen; Aufsuchung von sulfidischen Erzen, Graphiten Ausrüstung: 2 unpolarisierte Elektroden(z.B.: Cu in Cu2SO4-Lösung) zur Unterdrückung von störenden Polarisationsspannungen Millivoltmeter mit hohem Eigenwiderstand Interpretation von SP-Messungen entlang von Profilen mit äquidistantem Messpunktabstand Messdaten werden in Form von Profilen oder Isanomalenkarten (Bilder) dargestellt Anwendung: Korrosionsuntersuchungen Messung von Strömungs- oder Filtrationspotentials Tellurik: (10-100m) Messung des natürlichen elektromagnetischen Variationsfeldes der Erde, das durch Stromsysteme der Ionosphäre in der Erdkruste induziert wird besitzt geringeres Auflösungsvermögen und wird folglich kaum angewendet Magnetotellurik: (km!) Magnetische Komponente Hi des natürlichen elektromagnetischen Variationsfeldes der Erde wird gemessen Vorteil gegenüber Tellurik: Wegfall der v.a. in ariden Gebieten sehr komplizierten direkten Kontaktierung des Untergrundes 2)Geoelektrik: Erklären sie (wenn möglich) das Prinzip der geoelektrischen Widerstandskartierung. Welche Unterschiede bestehen zwischen Schlumberger-, Wenner- und Dipol-DipolElektrodenkonfigurationen (Skizze, Geometriefaktor, spezielle Anwendung)? Erläutern sie den Unterschied zwischen Kartierung und Sondierung! = Verfahren mit natürlichen und künstlichen Feldern Widerstandsgeoelektrik: Stationäre Felder, Gleichstrommethode Widerstandsmethode charakterisiert durch stationäre Ströme und Felder. Die elektrische Feldstärke kann als Gradientfeld E eines Skalarpotentials U dargestellt werden. Messergebnis: Sondierungskurve Schlumbergeranordnung: theoretisches Potentialdifferenz bei unendlich kleinem Abstand der Potentialelektroden gemessen. In der Praxis muss der Abstand endlich sein, um genügend große Werte von U zu erhalten. Abstand immer: MN < AB/5 Messtechnische Vorteile: ökonomischer zu Handhaben Wenneranordnung: Die Entfernung zwischen den einzelnen Elektroden ist gleich groß, sodass immer a = AB/3 = MN beträgt Dipol-Dipol-Anordnung: Unterschied zu Wenner = Schaltung Wenner: A-M-N-B Dipol-Dipol: A-B-M-N d.h. Strom- und Messdipol sind voneinander separiert Durch systematische Vergrößerung des Abstandes zwischen den Dipolen von a auf 2a, 3a,…, n.a. erreicht man syst. Vergrößerung der Aufschlusstiefe; Grundaufstellung: 0,5 a A,B … Stromelektroden M, N … Mess- (Potential-) Elektroden Spezielle Anwendungen : Widerstandskartierung/ -sondierung Kartierung: Information über Lage bestimmter, geologisch zuordenbarer Widerstandsbereiche (Anomalien) entlang der x- Achse bzw. in der xy- Ebene 2- dim. Information (Bild) Aufschlusstiefe im Mittel AB/6 Messung: geometrisch konstante Elektrodenkonfiguration, die systematisch mit gleichem Messpunktabstand entlang eines Profils weiter gesetzt wird Wenner und Dipol Sondierung: Information über Aufbau des Untergrundes, aus n horizontalen Schichten mit def. Gesteinswiderstand (Schichtung, Mächtigkeit) 3-dim Information (Bild) Messung: Elektroden symetrisch zu einem fixen Mittelpunkt systematisch nach außen versetzen immer tiefer in den Untergrund Schlumberger 3) Gravimetrie: Welche Korrekturen müssen auf die gemessenen Schwerewerte angebracht werden, bevor eine Anomalie ausgewertet werden kann? Erläutern sie die einzelnen Korrekturen (Theorie, Wirkung, Resultat)! Zusatzfrage: Stellen die korrigierten Schwerewerte bereits eine Anomalie dar (Anomalie = Abweichung von Normal- oder Referenzwerten)? Messung: Schleifenmessung ( Anfang und Ende an Basis) Korrektur: Umrechnung, Elimination und zeitabhängiger (Gang- ) Anteil Gangkorrektur Reduktion: Transformation der Schwerewerte (relativ bzw absolut) in einer interpretierbaren Anomalieform Lagerreduktion Massenreduktion Feldabtrennung: Aufspaltung der Bougeranomalie in Rest- und Regionalschwere Interpretation: Korrektur: berücksichtigen jene Wirkung, die den Messvorgang stören Reduktion: beseitigen ortsabhängige Anteile der gemessenen Schwerewerte Resultat = Schwereanomalie (von Korrektur- und Reduktionsberechnung) Freiluftreduktion: (= Niveaureduktion) enthält keine Massenverändernde Reduktionen; Reduktionswert ist positiv wenn BN unter H Bougerreduktion: (=Massenreduktion) bildet die Wirkung von Dichteinhomogenitäten unterhalb einer gewählten Bezugsniveaus ab. Reduktionswert ist negativ wenn BN unter H Gelände- oder topgraphische Reduktion: Einfluss der Topografie wird eliminiert; Einhebungen und Senkungen werden rechnerisch (aufwendig) ausgeglichen. Isostatische - Reduktion: zur Krustenanalyse; die Erde wird samt ihrer Masse als Schwimmgleichgewicht angesehen , Ausgleichsfläche ~ in 70km Tiefe Bouger - und Geländereduktion gehen auf Dichtebestimmung ein 4) Messung reflexionsseismischer Daten: Sensor Erläutern sie die Funktion eines Geophons und diskutieren sie die wichtigsten Parameter (Eigenfrequenz, Dämpfung). In welchen Frequenzbereich gilt Output~ Bodenbewegung (Verschiebung, Geschwindigkeit oder Beschleunigung)? Empfänger: Geophon = Erschütterungsempfänger, beruht auf dem elektrodynamischen Prinzip Erzeugung eier elektrischen Spannung U in einer Spule, die sich im Feld eines Permanentmagneten bewegt induzierte Spannung umso größer, je größer die Relativbewegung v der Spule gegenüber dem Magneten durch Feder so im Mittellage gehalten, dass vertikale Ausdehnung der Schwingspule in einem Bereich +- 0,1 mm eine lineare Proportionalität zwischen Schwingungsgeschwindigkeit und Spannung ergibt. Eigenfrequenz: gibt an, bis zu welcher tiefsten Frequenz ein Geophon eingesetzt werden kann. Wahl dieser bietet Möglichkeit, tieffrequente Störsignale bereits mit Hilfe des Geophons du dämpfen. Dämpfung: Resonanzüberhöhung meist durch Wirbelstromdämpfung und Widerstandsbeschaltung soweit reduziert, dass Dämpfungsfaktor h (0,6-0,7) erreicht wird. Geophon kann an hochohmigen Verstärkereingang angeschlossen werden Sonderfrage (gibt Sonderpunkte): Berechnen sie die Scheingeschwindigkeit der reflektierten Welle (dX/dT; T; Laufzeit, X: Offset) für den Fall 1 Schicht (Mächtigkeit h) über Halbraum: a) X =0 (Tipp: T(X)= T(-X)) b) X>> h