Klassische und Relativistische Mechanik Othmar Marti | 12. 12. 2007 | Institut für Experimentelle Physik Physik, Wirtschaftsphysik und Lehramt Physik Seite 2 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | Lösen von Aufgaben Ab 14. 12. 2007 jeweils am Freitag, 14:00- 16:00 im H1 12. 12. 2007 Seite 3 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Weltlinie Ein Körper ist also eine Folge von Punktereignissen. Man nennt diese Linie die Weltlinie des Körpers. Seite 4 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Rückdatierung Rückdatierung der Beobachtung eines Ereignisses auf die wahre Zeit und den wahren Ort. Seite 5 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Rückdatierung Um die Lage eines Punktereignisses in einer für alle möglichen Beobachter nachvollziehbaren Weise anzugeben, muss das Hilfsmittel der Rückdatierung angewandt werden. Seite 6 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Raum-Zeit für eine Raumdimension Die Zeitachse wird mit ct bezeichnet, um die gleiche Einheit wie die x-Achse zu haben. Die x-Achse fasst alles zusammen, was jetzt geschieht. Die ct-Achse fasst alles zusammen, was am Ort des Beobachters, hier geschieht. Zum dargestellten Zeitpunkt hat der Beobachter bei x = 0 und ct = 0 Kenntnis über alles was im zeitartigen Gebiet unterhalb der x-Achse liegt. Alles was im zeitartigen Gebiet über der x-Achse liegt, kann beeinflusst werden. Zum dargestellten Zeitpunkt gibt es keine gegenseitige Beeinflussung von Punkten im raumartigen Gebiet. Seite 7 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Relativistisches Mass Wir definieren als Mass (verallgemeinerte Längenmessung) 2 2 2 2 2 2 s1, 2 = (x2 − x1 ) + (y2 − y1 ) + (z2 − z1 ) − c (t2 − t1 ) Dies ist analog zum Euklidischen Mass 2 2 2 2 s1, 2, Euklid = (x2 − x1 ) + (y2 − y1 ) + (z2 − z1 ) Zwei Ereignisse heissen zeitartig, wenn 2 s1, 2 < 0 Zwei Ereignisse heissen raumartig, wenn 2 s1, 2 > 0 Seite 8 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | Gleichzeitigkeit 12. 12. 2007 Seite 9 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Gleichzeitigkeit I Licht breitet sich mit c in jedem Inertialsystem aus. Ich kann also, auch wenn ich nicht weiss, wie die Geschwindigkeiten in B’s System zu transformieren sind, die Weltlinie des Lichtes angeben. I Die Zeitachse von B ist seine Geschwindigkeit u. Die beiden Weltlinien des Lichtes aus jedem der beiden Ereignisse müssen sich auf B’s Weltlinie, seiner ct 0 -Achse, schneiden. I Der Winkel PRQ ist ein rechter Winkel, da beide Lichtgeraden die x-Achse von A unter π/4 schneiden. Also ist PQR ein rechtwinkliges Dreieck. I Da B die beiden Novae gleichzeitig sieht, muss der Abstand gleich zur Zeitachse von B (ct 0 ) gleich sein. Also ist der Schnittpunkt der Orts- und der Zeitachse in B’s System der Mittelpunkt des Thaleskreises des rechtwinkligen Dreiecks RPQ. Deshalb sind die Strecken 0P = 0Q = 0R gleich. Seite 10 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Gleichzeitigkeit Zwischenbeobachtung: Die beiden roten Linien unter π/4 stellen die Ausbreitung des Lichtes dar, die Lichtgeraden: die Lichtgeschwindigkeit bei unserer Wahl der Koordinaten ist 1. Die beiden roten Linien durch die beiden Ereignisse zeigen, dass B beide Novae gleichzeitig wahrnimmt. A hingegen sieht zuerst die Nova 1, dann die Nova 2, da der Schnittpunkt der ersten roten Linie mit der ct-Achse unter dem der zweiten Linie liegt. Der Begriff der Gleichzeitigkeit hängt vom betrachteten Inertialsystem ab. Seite 11 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Gleichzeitigkeit I I B’s Geschwindigkeit gegenüber A legt den Winkel α fest. Gesucht ist der Winkel β Aus dem Winkel PRQ liest man ab: π/2 = φ + γ. I Da das Dreieck Q0R gleichschenklig ist, ist auch =γ I Aus dem Dreieck 0RT und dem Winkel der beiden Lichtgeraden zur ct-Achse beziehungsweise zur r -Achse von π/4 folgt α + 3π/4 + φ = π oder α = π/4 − φ. I Aus dem Dreieck 0SQ und dem Winkel der beiden Lichtgeraden zur ct-Achse beziehungsweise zur r -Achse von π/4 folgt β + π/4 + [π − ] = π und mit = γ = π/2 − φ folgt β = − π/4 = π/4 − φ. Also ist α=β Seite 12 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Beschreibung aus der Sicht des zweiten Bezugssystems Die beiden Novae aus der Sicht von B. Seite 13 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Gleichzeitigkeit Relationen zwischen Ereignissen sind nur dann sinnvoll zu beschreiben, wenn gleichzeitig auch das Bezugssystem angegeben wird. In jedem Inertialsystem gibt es konsistente Masseinheiten, die aber von Inertialsystem zu Inertialsystem verschieden sind. Seite 14 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Längenkontraktion Massstabsvergleich Seite 15 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Lorentz-Kontraktion Lorentz-Kontraktion r f = 1− v2 c2 In jedem gegen das Inertialsystem des Beobachters mit v bewegten Inertialsystem erscheinen dieqin Richtung der Bewegung zeigenden Längen um f = kürzt. 1− v2 c2 ver- Seite 16 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Längenkontraktion Als Beispiel betrachten wir eine Länge. a sei die Länge gemessen im ruhenden System. a0 sei die Länge gemessen im bewegten System. Dann ist r v2 0 0 a=f ·a =a 1− 2 c Seite 17 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Uhrenvergleich . Darstellung des Uhrenvergleichs Seite 18 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Uhrenvergleich Vergrösserte Darstellung aus der vorherigen Abbildung. Seite 19 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Longitudinaler relativistischer Dopplereffekt Der longitudinale relativistische Dopplereffekt. Links ist mein Standpunkt, rechts der von B. Seite 20 Physik | Klassische und Relativistische Mechanik | 12. 12. 2007 Addition von Geschwindigkeiten