Die Generationen des Bauens ― Immer wieder hören wir innerhalb unserer Teams das Motto Denn eines ist uns bewusst: Der Wettkampf um junge Talente ist ‚Wir planen und bauen für die nächste Generation’, und das auch in der Architekturbranche in vollem Gange – und RKW ist nicht nur, wenn es um unsere Schulen und Bildungsbauten geht. darin nicht ohne Grund erfolgreich. So arbeiten wir permanent Bauen als per se zukunftsgewandte Tätigkeit mit dem Ziel, daran, ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben. Dazu gehört für heute schon die Anforderungen von morgen zu antizipieren und uns zum Beispiel große Flexibilität, etwa was Arbeitszeiten und zu erfüllen, erhält aber in der Introspektion noch eine weitere -modelle betrifft. Familienfreundliche Teilzeit oder Home-­Office- Facette. Arbeit sind bei uns schon lange keine Fremdworte mehr – der hohe Frauenanteil bei RKW beweist das. Daneben sorgen wir Betrachten wir uns selbst. Als traditionsreiches, stetig gewachse­ mit unserer RKW-Akademie für ein vermutlich einzigartiges nes Architekturbüro stehen wir heute nicht nur vor technologi­ Ange­bot, das nicht nur als kammer-zertifizierte Weiterbildung schen Aufgaben wie etwa dem vernetzten Konstruktionsprozess funktioniert, sondern auch als eine interne Bildungs- und Aus­ mit BIM oder gesellschaftlich-soziologischen wie der Verände­ tauschplattform, zu der jeder Mitarbeiter beitragen kann. rung des menschlichen Konsumverhaltens und ihren Auswir­ kungen auf die Handelsarchitektur, sondern ebenfalls vor demo­ Und auch ans andere Ende des Altersspektrums lohnt es sich grafischen. Wir bauen nicht nur für die nächste Gene­ration – zu blicken. So beschäftigen wir ebenfalls gestandene Kolleginnen sondern auch auf sie. Nachwuchsarbeit hat höchste Priorität. und Kollegen jenseits des Rentenalters, weil sie es wollen und können – und mit ihrer Erfahrung und Ruhe unsere Teams be­- Um junge Menschen für Bauberufe im Allgemeinen und die rei­chern. So weist unsere aktuelle Belegschaft eine immense Architektur im Besonderen zu begeistern, setzen wir auf eine Altersspanne auf. Ein höchst lebendiger Beweis dafür, wie RKW Vielzahl von Maßnahmen. Wir informieren junge Menschen, die Generationen des Bauens vereint. die sich für einen Ausbildungsberuf interessieren, nehmen an schulischen Berufsbildungstagen teil und laden Praktikanten Lernen Sie diese Generationen im vorliegenden Jahresbericht zu uns ein – über 60 waren es im letzten Jahr. näher kennen, genau wie die Ergebnisse unserer Arbeit, die Unsere Assoziierten Partner entsenden wir zu Absolventen- natürlich generationen- und übrigens auch nationalitätenüber­ und Praktikantentagen an ihre Heimatuniversitäten. Natürlich greifend entstanden sind. geht es dabei nie allein um den Architekturberuf, sondern wir werben ganz konkret für unser Büro, für RKW Architektur + . people 4 5 6 7 Arina Agieieva Jörg Dinger Petra Hartmann Thomas Kennert Yu-Ri Löschner Andrea Pricking Gregory R. Schulz Lessandra Ungermann Asli Agir Freia Doms Mirjam Hassler Heike Kerlen Mario Lucas Yvonne Pyka Jochen Schulz Birge Uyan Natalie Akulenko Beatrice Eichhorn Wai Tak Hau Nikolas Kerschke Süheyla Madenci-Tapper Monika Pytlik Selina Schulz Juan José Valenzuela Astrid Ammermann Dagmar Emgenbroich Daniela Hegner Rolf Ketteler Stefan Magino Dirk Quadflieg Martina Schwanen Katja van der Laar Ihsan Atilgan Anja Emmerich Nick Heimes Frederik Kettl Daria Malajka Augusto Quiroz Thomas Schwendler Anne van Loh Sarah Bandorf Daria Emsermann Christian Hein Sandra Kindervater Ursula Markowitz Slawomir Rabaszowski Julia Sdun Dirk Völkering Ruba Bani Hendrik Faber Joachim Hein Lars Klatte Javier Martínez Tamara Raddatz Petra Silberhorn Thomas von der Beeck Tobias Bartholomäus Michael Farrenkopf Heinrich Heinemann Marc Kleinbongartz Zarui Martirosyan Cindy Reichert Michael Simons Stephan von Ostau Eric Baumbach Thomas Fiebiger Natalia Heiß Vivien Klopfleisch Roberta Mascazzini Anja Reinker Daria Smirnova Eva von Schreitter Allan Beatty Marcin Foltyn Silke Henning Julia Koch Karin Meier Eric Rekus Jabra Soliman Claude Wantz Kerstin Behrens Marcin Frąckowiak Jorge Hernández Heidi Kochs Renate Methner Antje Renziehausen Gisela Sommermeier Bozenna Wawrzyniak-Manko Christoph Beyer Sonja Franke Tim Hesker Christoph Kohlen Andreas Middendorf Jürgen Resch Avi Spievak Thomas Weber Laura Biedendorf Jan Pieter Fraune Nina Hesselmann Yannic Kohnen Florian Moersch Ahmed Rihan Malgorzata Sroczynska PiaWeil Ralitsa Bikova Annett Frenzel Norbert Hippler Zofia Kolakowska Andreas Möller Prof. Johannes Ringel Dietmar Stadtler Ralf Wetzel Klaus Bischoff Tanja Frink Jessica Holterhaus Julia Kolz Klaus Mones Beate Risse Beate Steinrücken Anja Windgaßen Frank Böhm Silke Fromm-Wulf Pamela Hoorn Marcus Korzer Victrice Moore Nicole Rockel Irina Stoyanova Jasmin Wirtz Nicole Bonneß Romy Fuchs André Hoppenkamps Janine Köster Alexander Muchowski Patrick Röhs Guido Strathmann Ilona Wodecka Uwe Brakel Alexander Ganse Frank Hörster Remigiusz Kowalczyk Abolghasem Navabpour Martina Röseler Leslaw Strauss Huanli Xu Vanessa Brand Sabrina Ganse Ana Hostnik Ewelina Krajewska Petra Nebeling Stephanie Runzer Ludmilla Streich Doreen Yeboah Tobias Brox Dr. Peter Gautier Daniel Hüsgen Cornelia Kratsch Ben Nestler Falk Saalbach Kerstin Strobel Nuran Yildirim Christiane Brüchner-Hüttemann Gudrun Gelhaar Britta Immand Gerhard Krawietz Daniel Neustadt Kavinaya Sakthivelan IljaSucker Karl-Heinz Zaft Tobias Bünemann Philipp Gerhard Martin Inglis Natascha Krönke Katja Niedermeyer Ana Sanchez Chocano Wolfgang Suhr Isabel Zarbock Stephan Burmester Gregor Gnot Heike Jagla Mateusz Kryslak Andreas Niemann Steffen Schade Qian Sun Dmytro Zhuikov Hülya Caliskan Dirk Goj Thomas Jansen Gabi Kürvers Gabriele Nölker Torsten Scheffer Mark Surges Thomas Zimmer Oscar Calvo Adam Gonsior You-Youn Jeon Karsten Kus Katharina Novakovic Jörg Schlieckmann Andreas Swirkowski Marzia Zingarelli Fadime Can Wojtek Grabianowski Pierric Jourdan Ariadna Lafuente Gudrun Offermann-Schulte Philip Schmalor Celeste Theus Peter Zins Philipp Castrup Tina Grentrup Sungyoon Jung Silke Lange Sonja Oros Angelika Schmidt Michaela Thies Lijing Chen Elisabeth Grimm Elke Justus Andrzej Latos Eike O. Otto Hendrik Schmidt Birgit Thormeyer Luca Cieri Sylvia Groß Peter Kafka Martin Leffers Daniela Paprotny Marita Schmidt Jens Thormeyer Dieter Cuypers Andreas Grote Annette Kappert Karl-Hans Lentzen Grazyna Pelka Nobert Schmitz Dirk Tillmann Richard Czardybon Sirkka Günkel Daniel Kas Sebastian Lenz Andrés Peña Gómez Dieter Schmoll Peter Tillmann Tonia Dahlmeier Katrin Hädrich Gregor Kastner Dietmar Liebig Matthias Pfeifer Sven Schneider Michaela Tonn Aykanat Damla David Hambuch Alexander Keller Tobias Liers Hendrik Pohl Sven Schnitzler Thi Hoanh Tran Tuan-Anh Dang Lukas Hampl Karina Keller Verena Linßen Nina Pollich Ralf Schön Meike Tunnissen Patrizia Decker Orsolya Hanga Friedel Kellermann Felix Lohfink Barbara Possinke Marius Schreilechner Semra Ugur (Wir haben noch Platz Marco Di Adamo Tobias Hannibal Sabine Kellermann Michael Lommes Sarah Preuth Lisa Schultze Ümmü Ünal für ein paar mehr.) RKW-people ― Helmut Rhode (1915–1995) 10 hatte immer einen 6B-Stift 11 Helmut-Rhode-Förderpreis ― Als Hommage an die Leidenschaft des Bürogründers Helmut Rhode haben wir 2016 erstmals einen Förder­preis für Architekturzeich­ nungen verliehen. zur Hand. ― In den Räumen von RKW Architektur + fand die Jurierung der Arbeiten statt. Im Anschluss wurden die Preise verliehen und die Gewinner im Rahmen einer kleinen Ausstellung von 80 Gästen, Familien und Freunden, Mitgliedern der Jury, RKWGesellschaftern, Bauherren und Freunden des Hauses gefeiert. Wojtek Grabianowski (RKW Architektur +) lobt die Arbeiten der Bild oben: Die Jury, bestehend aus Daniel Kas (RKW Architektur +), Auszeichnungspreisträger. Sergei Tchoban, Prof. Karl-Heinz Petzinka, RKW-Gründer Friedel Kellermann, Prof. Oliver Kruse und Wojtek Grabianowski (RKW Architektur +), mit den Zeichnungen der Preisträgerin Bild unten: Jurymitglieder, die Gewinner der vier Anerkennungen, die Preisträgerin Elena Miegel und Lars Klatte (RKW Architektur +) bei der Preisverleihung Rechts: Die Gewinnerzeichnung „Die Villa – barocke Raum­ fantasien“ von Elena Miegel, Studentin an der Kunst­akademie Düsseldorf 14 Ein Gespräch über Kreativität mit Barbara Possinke und ihrem Team 20 Areal Produktprozess – Audi T34 Ingolstadt Industrie, Gewerbe, Forschung 24WerkBundStadt Berlin Wohnen 28 Entwicklung des ehem. Coca-Cola Areals Nürnberg Büro, Wohnen Paderborn Forschung 30 Neubau ILH – Forschungszentrum, Institut für Leichtbau mit Hybrid­systemen, Campus Universität 32 Neubau Business Development Center – Heidelberg Forschung 34 Campus Ihmelsstraße Organische Elektronik / BDC-OE Leipzig Bildung 34Albrecht-Dürer-Schule DüsseldorfBildung 35 Grundschule Am Steinkaul Düsseldorf Bildung 35 Erweiterung Gymnasium Gerresheim Düsseldorf Bildung 36 Bad Oeynhausen, Heinrichstraße Bad Oeynhausen Handel, Bauen im Bestand 37 Neubau eines Planetariums im Gasometer Halle (Saale) Bauen im Bestand Leipzig Wohnen 38 Lindenauer Hafen Leipzig, Vermark­tungs abschnitt 2, Baufeld 8, Baufeld 9 39 Östlich Hanielpark / Sohnstraße Düsseldorf-Düsseltal Wohnen 39 Konversion Ledward Barracks / FHWS i-Campus Schweinfurt Bildung 40 Sporthalle CCC Arena Polkowice, Polen Sport 41 Neubau Forschungs- und Entwicklungszentrum Remscheid Industrie, Forschung 42Building Information Modeling (BIM) – Ein Projektbericht von Jürgen Resch, Ralf Wetzel, Gregor Kastner und Stephan von Ostau process 14 Wieviel Kreativität steckt im architektonischen Prozess? 15 Ein Gespräch mit Barbara Possinke und ihrem Team. ― Out of the Box Kreativität ist ein wichtiger, aber auch ein weiter Begriff. ― Barbara Possinke: Mit dem Objekt „Sevens“ auf der Kö Wie definieren Sie Kreativität im Sinne Ihrer Profession? in Düsseldorf zum Beispiel haben wir die sehr schwierige Aufgabe angenommen, einem fast leer stehenden Gebäude in ― Barbara Possinke: Kreativität hat für uns mindestens Bestlage neues Leben einzuhauchen – mit Ideen. Und mit zwei Dimensionen: Die Kreativität im Sinne von Gestaltung, Lebens- und Arbeitserfahrung. Visionen, virtuellen Bildern etc. – das ist eine Dimension. Die Der Anspruch an ein Shoppingcenter ist auch, dass man als andere Dimension ist: Wie verankere ich diese Vision in der interessierter Mensch, als Einwohner einer Stadt, diese Realität? Handels­flächen durchquert und sich darüber Gedanken macht und in die Zukunft guckt. Es gilt z. B. viele Gespräche über das ― Avi Spievak: Wir versuchen anders zu denken, Wege grundsätzliche Einkaufsverhalten zu führen, bevor man ein zu finden, die andere nicht gegangen sind. Die Lösungen zu Einkaufs­center baut. suchen, die noch nicht gefunden worden sind, ohne dabei riskante Experimente zu wagen. Denn es geht um sehr viel Kreativität gilt als die Kategorie und Qualität der Problem­ Verantwortung bei dem, was wir tun. lösung … ― Jan Pieter Fraune: Bei uns gibt es weniger die sinnfrei ― Jan Pieter Fraune: … das ist es, was ich mit Knobelauf­ sprudelnde Kreativität, bei uns landen Knobelaufgaben in Form gaben meine. von Umbauten, Vitalisierungen, Umnutzungen – Knobelauf­ gaben, die man durch Kreativität lösen muss: Wie kann ich ein ― Ursula Markowitz: Um die zu lösen, muss man Kenntnisse Gebäude so verändern, dass plötzlich etwas funktioniert, was haben. Es gehören Grundwissen und Spezialwissen in einzel­ vorher nicht funktioniert hat? nen fachspezifischen Bereiche dazu. Kreativität wächst. Sie ist nicht plötzlich da. 16 17 ― Avi Spievak: Ich kann mich noch an ein Projekt in Köln das Wissen um die Abhängigkeit von Kosten und Erträgen inner­ Zeitpunkt, wenn der Auftrag bei Ihnen landet, wie funktio- erinnern – ein Autohaus. Der Traum des Bauherren klang halb einer Immobilie. Immobilienwirtschaftliche Aspekte. niert der Prozess? Autos, wie nur eben möglich“. Einerseits ist da jemand, der Wie funktioniert Kreativität ganz konkret in Ihrer täglichen ― Barbara Possinke: Zunächst einmal versuchen wir, eine genau weiß, wie sein Traum von einem Autohaus aussieht. Teamarbeit? persönliche Beziehung mit Bauherrn aufzubauen. Das ist wichtig, folgendermaßen: „Ich komme in einen Raum und sehe so viele Andererseits gibt es dabei jedoch vieles zu beachten, wie zum da entsteht Interaktion. Es ist im Grunde Beziehungsgestaltung. Beispiel finanzielle Belange, zur Verfügung stehende Flächen, ― Avi Spievak: Wenn wir beispielsweise über eine Fassade Wir versuchen unsere Bauherren für uns als Menschen zu ge­- etc. Die Vision braucht Kreativität, um Realität zu werden. sprechen, sehe ich oftmals, dass meine Kollegen in einer be­ winnen, um dann mit ihnen wirklich sehr eng und sehr kollabo­ stimmten Art und Weise an die Aufgabe herangehen. Wir – das rativ die Ideen zu entwickeln. Die nächste Phase ist im Grunde ― Barbara Possinke: Wir versuchen uns in die Rolle des Team – versuchen die Lösung auch woanders zu finden, z. B. Bauherrn als Besteller oder Visionär zu versetzen, um ein in der Malerei, Bildhauerei, Grafik etc. Es geht um Kontexter­ Problem nach seinen Vorstellungen unter Beigabe unserer weiterung, darum, das Vokabular zu wechseln, sich zu öffnen. Erfahrungen in ein Projekt umzuwandeln. Dabei muss klar sein: Letztendlich muss „machbar“ gebaut werden. Aber auf dem Ein Gebäude lebt länger als ein paar Jahre. Das heißt, die Weg dorthin sollte man sich für Fremdes und Abseitiges öffnen. „Es geht um Kontexterweiterung, darum, das Vokabular zu wechseln, sich zu öffnen.“ ganz einfach. Wenn der Bauherr und wir ein gemeinsames Verständnis für das Problem haben, dann wird umgesetzt. Dabei wird oft die ganze Mannschaft für ein Projekt in Beschlag genommen. Das können schon einmal zwölf Architekten sein von den aktuell insgesamt 15 oder 16 in unserem Team. Problemlösung in der Zukunft muss direkt mit bedacht werden. ― Barbara Possinke: Kreativität braucht Freiräume im ― Ursula Markowitz: Es sind bei uns meist sinuskurven­ Obwohl Sie in Unwägbarkeiten, also in die Zukunft hinein Handeln und Denken. Diese Freiräume versuchen wir jedem im artige Projekte, die langsam mit kleinen Mannschaften starten. arbeiten, werden Sie heute ganz konkret. Sie machen einen Rahmen unserer Möglichkeiten zu geben. Man spricht mit dem Bauherrn, entwickelt Ideen, es entstehen Skizzen, erste Studien. Dann wählt man eine aus, die vertieft Entwurf, der länger hält und lebt als Auftraggeber sich das vorstellen können? Wie funktioniert das im noch größeren Teamkontext? wird. Dann wird die Mannschaft größer, es kommen Ideen dazu, es wird umgearbeitet, durchgestrickt und durchgeknetet, das ― Barbara Possinke: Ja, natürlich. Das heißt, die Flexibilität ― Ursula Markowitz: Es besteht prinzipiell die Freiheit und ist eigentlich ein iterativer Prozess, bis etwas entsteht, das man innerhalb der Konstruktion, die Flexibilität innerhalb der Haus­ Möglichkeit, dass jeder mit seiner persönlichen Auffassung zeigen kann. In dem Moment fängt die Mannschaft an zu wach­ technik, die wir entwerfen, muss auch in der Zukunft innerhalb und Haltung eine Aufgabe angehen und lösen kann. Im großen sen, sozusagen wie ein Hefekuchen aufzugehen – von drei auf der Fläche oder des Gebäudes möglich sein. Das sind Themen, Team gibt es dann Teil- und Schnittmengen, die sich bewegen, zehn Mann. Das ist dann im Prinzip wie ein Zug, der fährt. mit denen wir uns sehr intensiv beschäftigen. die atmen. Diese Mengen werden größer, werden kleiner, gehen Woher kommt die Sicherheit, Bauherren auch mal zu wider- wieder in anderen Gruppen auf. Unser Team macht aus, dass ― Avi Spievak: Man kann durchaus sagen, dass jeder in wir sehr unterschiedlich an Aufgabenstellungen herangehen. seinem Bereich kreativ ist und es sein darf, der eine ein wenig stärker im Technischen, der andere im Visuellen. sprechen und Aufträge in Frage zu stellen? ― Barbara Possinke: Wir können große und komplexe, auch Dabei ist wichtig, das Chaotische nicht voreilig auszubremsen. ― Ursula Markowitz: Einmal aus unserem Wissen um Räume sehr komplexe Aufgaben lösen, Objekte mit 50, 60, 70, 100 Man sollte anstatt Kreativität zu bremsen, versuchen behutsam und um städtebauliche Kontexte; dann aus dem fundierten Millionen Euro an Kosten. Das kann man nicht anders angehen, über Ideen zu diskutieren. Wenn man jemanden in seiner Krea­ Wissen um Handel, um moderne Handelsformen und aus der als denjenigen gewisse Freiräume einzuräumen, die aktuell tivität bremst, wird er sich scheuen über seine Ideen zu reden. ständigen Auffrischung dieses Wissens; und natürlich aus daran arbeiten. Das jedoch ist wichtig, um zu einer Ideenfindung zu gelangen. An der Stelle noch einmal konkreter: Es gibt also einen Gibt es so etwas wie eine eigene spezielle Kreativitätskultur Bauherrn, der eine Idee hat oder eine Aufgabe stellt. Ab dem im Bereich Possinke? technischem Wissen um das Funktionieren großer Gebäude. Da schöpft man auch aus dem Pool seiner Mannschaft. ― Jan Pieter Fraune: Wir haben natürlich immer auch die aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse im Fokus. Das heißt, ― Barbara Possinke: Der Ansatz ist im Grunde der Zusam­ menschluss – alle für jeden und jeder für alle. Dieses Hoheits­ 18 19 „Es ist im Grunde Beziehungsgestaltung. Wir versuchen unsere Bauherren für uns als Menschen zu gewinnen, um dann mit ihnen wirklich sehr eng und sehr kollaborativ die Ideen zu entwickeln.“ denken – das ist mein Team, das ist mein Projekt, und ich bin Man ist gut vernetzt, mit vielen schnellen Möglichkeiten zusam­ derjenige, der dafür zeichnet, und deswegen wird alles so menzukommen, über ein Problem zu reden und das Problem laufen, wie ich das will – das, glaube ich, ist nicht mehr zeitge­ zu lösen. Dann geht man wieder auseinander mit speziellen mäß. So kann man Architektur nicht mehr umsetzen. Man kann Aufgaben und jeder weiß, was er zu tun hat. Und irgendwann nicht sagen, es gibt einen, der alle Weisheiten vereint und vor- ist das Projekt fertig gebaut. gibt, wie es in allen Aspekten der Architekturarbeit zu laufen hat. Architektur ist Teamarbeit, und jeder im Team muss paritätisch ― Avi Spievak: Das Netz muss kreativ sein. gleichwertig sein, damit das Produkt am Ende auch wirklich Qualität hat. Jeder muss sich in einem Projekt finden, seine ― Barbara Possinke: Ja, und dazu gehört, dass nach einem Wichtigkeit spüren, sich als vollwertig geschätzt und anerkannt Projektende wieder andere Aufgaben auf uns zukommen. fühlen. Das versuchen wir wirklich. Dann wird das Team anders konfiguriert, vielleicht diesmal nur Und wir bewegen uns vielleicht auch ein bisschen mehr außer­ mit drei Personen statt fünf, mit ganz anderen Typen, je nach halb des reinen Bauens, sehr in Richtung Immobilienwirtschaft Projekt. Diese Freiräume sind wichtig, die Elastizität in der – im Sinne einer speziellen Beratungstätigkeit. Wir beraten Aufgabenteilung, freie Gespräche, freie und angstfreie Diskus­ große Banken und große Investoren, die uns fragen: Sagen Sie sionen, weil es verschiedene Positionen zur Architektur gibt. mir doch mal, sollen wir das kaufen oder sollen wir es nicht kaufen? Das heißt, die Immobilienwirtschaft beauftragt uns mit Wofür, glauben Sie, werden Sie von Ihren Kunden besonders Untersuchungen, wo wir wirklich die Verantwortung dafür geschätzt? tragen, ob große Portfolien gekauft werden. Das hat auch mit Kreativität zu tun. ― Barbara Possinke: Wir werden als ein zuverlässiger Partner gesehen. Ein stabiler Partner, der ein ganzes Werk von ― Ursula Markowitz: Wir gestalten den Austauschprozess vorne bis hinten durcharbeiten und erfolgreich im wirtschaft­ unter uns assoziierten Partnern, aber auch mit Mitarbeitern lichen und zeitlichen Rahmen bleiben kann. Dieses Vertrauen recht kreativ, denke ich. Es gibt bei uns nicht diese genauen, haben die Kunden, die Bauherren, in uns. haarscharfen Abgrenzungen zwischen Teilbereichen im Bereich Possinke. So können wir sehr schnell auf komplexe Aufgaben­ ― Ursula Markowitz: Ich weiß, dass sie auch unsere Krea­ stellungen reagieren. tivität sehr schätzen; eben nicht die elitäre, sondern die vielfach kombinierte und aus vielen Töpfen schöpfende Kreativität. ― Barbara Possinke: Es gibt zum Beispiel ArchitekturIkonen, die sagen, ich mache keinen Kommerz. Ich mache keine Shoppingcenter, ich mache keine Warenhäuser, ich mache nur Museen, weil ich da meine Visionen zum Ausdruck bringen kann. Das ist nicht unsere Haltung. Wir bauen da, wo die Men­ schen tatsächlich leben und sich bewegen und tagtäglich verkehren. Für uns ist es eine Herausforderung, gerade beim Thema Kommerzbauten, wirkliche ästhetische und bauliche Qualität reinzubringen. Jeder geht hier seiner kreativen Wege. Und für ein Projekt kommt man dann zusammen. Das ist wie ein Mechanismus. Es tauschten sich aus (von links nach rechts): Barbara Possinke, Geschäftsführende Gesellschafterin, Avi Spievak, Ursula Markowitz und Jan Pieter Fraune, alle drei Assoziierte Partner ― Das städtebauliche Gesamtkonzept für die Neustruk­ turierung auf dem Audi-Areal PP besticht durch eine übergrei­ fende, begrünte Mittelachse, die „AudiGreenMile“. Unser städtebauliches Konzept für die neue TE knüpft an die vorhandenen Baustrukturen an. Als Verbindungssystem der einzelnen Satelliten haben wir die Idee des „Walks“ der T02 in unserm Konzept konsequent weiter­ entwickelt und in eine großräumliche, städtebauliche Struktur überführt. Dabei ist ein „Neuronales Netz“ als intelligente Verknüpfung der verschiedenen Funktionseinheiten entstanden, welches die Leitidee unseres Entwurfes bildet. 20 Bauherr Audi AG 21 Neustrukturierung – Areal Produktprozess Nordgelände Industrie, Gewerbe, Forschung ― Unser Entwurf sieht anstelle von weiteren großformatigen Baukörpern ein neues zukunfts­­orien­tiertes modulares Bausystem vor, welches den An­for­derungen an Flexi­bilität, Gliederung in Bauabschnitte und zukünftigen Er­weiterungen gerecht wird. 22 Bauherr Audi AG 23 Audi T34 – Areal Produktprozess Gebäudekonzept inklusive Umfeld T34 Industrie, Gewerbe, Forschung ― ― Das neue Büro- und Konferenzgebäude T34 ist zentral auf der „AudiGreenMile“ positioniert und dient als zentrale Mobilitätsdrehscheibe. Die T34 vernetzt alle internen und externen Verkehrsarten und übernimmt damit eine zentrale Bedeutung als kommunikatives Zentrum innerhalb der tech­ nischen Entwicklung der AUDI AG am Standort Ingolstadt. In der Basis des Gebäudes sind auf drei Ebenen das Konfe­ renzzentrum, ein öffentliches Betriebsrestaurant sowie weitere übergeordnete Funktionen verortet. Die darüber befindlichen Büro- und Projektflächen werden durch ihre Flexibilität sowie Qualität den Ansprüchen an moderne, zukunftsorientierte Arbeitswelten gerecht. Kooperatives Gutachterverfahren, 2. Preis 2020 2025 2035 2035 + Stadthaus Auslober Deutscher Werkbund e. V. Parzelle 37 WerkBundStadt, Berlin Wohnen ― ― Mit der Auflösung eines 2,8 Hektar großen Tanklagers am Spreebord in Berlin soll ein ganzes Viertel in Charlotten­ burg-Nord wieder an die Stadt angebunden werden. Die Verant­ wortung für den Neubau des Wohn- und Arbeitsquartiers mit rund 1.100 neuen Wohnungen trägt der Berliner Werkbund. In verschiedenen Klausurtagungen entwickelten Experten und Architekten zuerst Leitlinien, dann einen städtebaulichen Rah­ menplan. Anschließend wurden die Baufelder den insgesamt 33 teilnehmenden Architekturbüros zugeordnet. Vier Baufelder haben wir bearbeitet. Realisierungswettbewerb 37 14 30 26 24 25 26 27 Die 7. Klausurtagung fand vom 8. bis 10. Juli 2016 in Amsterdam statt und endete mit der konkreten Auswahl der Vorentwürfe für die einzelnen Grundstücke. Darüber entschieden haben alle beteiligten Architekten gemeinsam mit den Eigentümern. Der Werkbund Berlin begleitet das Verfahren federführend und Townhaus Hochhaus Parzelle 26 Parzelle 14 steuert die Realisierung mit Blick sowohl auf die Umsetzung Am Dienstag, den 27.09.2016 stellte Joachim Hein unsere der Konzeption als auch auf vorbildliche Planungsabläufe. Entwürfe für die WerkBundStadt im Rahmen einer Ausstellung www.werkbundstadt.berlin in der Cafeteria vor. Bauherr sontowski & partner group 28 Entwicklung des ehemaligen Coca-Cola Areals, Nürnberg Büro, Wohnen ― Mit vier gewinkelten Baukörpern, versetzt angeordnet, sowie dem markanten Hochhaus erzeugen wir auf dem ehemaligen Coca-Cola Areal geschützte Höfe, Plätze und Wege mit hoher Qualität. 29 Städtebaulicher Ideenwettbewerb, 1. Preis 30 Bauherr Universität Paderborn 31 Neubau ILH – Forschungszentrum Institut für Leichtbau mit Hybrid­ systemen, Campus Universität Paderborn Forschung ― ― Das Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen der Uni Paderborn forscht fakultätsübergreifend. Mit einem kompakten Baukörper mit homogener Metallfassade sorgen wir für opti­ mierte Arbeitsabläufe. Verhandlungsverfahren, 1. Preis Bauherr Technologieförderung Heidelberg GmbH 32 Neubau Business Development Center – Organische Elektronik / BDC-OE, Heidelberg Forschung ― 33 ― Hightech innen und außen: Das Gebäude im Techno­ logiepark Heidelberg soll unter anderem Start-ups beheimaten. Wir entwarfen zwei asymmetrisch geknickte Riegel, verkleidet mit Bändern aus beschichteten Aluminiumpaneelen. Verhandlungsverfahren, 1. Preis Bauherr Stadt Leipzig* 34 Bauherr Schulverwaltungsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf Campus Ihmelsstraße, Leipzig Bildung ― 35 Grundschule Am Steinkaul, Düsseldorf Bildung ― ― Viele Freiräume: Der Entwurf des neuen Schul­ campus lässt dank präzise platzierter Baukörper einen neuen Quartiersplatz zur Straße sowie miteinander verbundene Pausenhöfe im Inneren entstehen. Städtebauliches Gutachter­ ― Geplant für das Lernen der Zu­ verfahren, 3. Preis kunft: Das bauliche Konzept der dreizü­ gigen Grundschule entfernt sich vom traditionellen Klassenverband. Die große Baumasse verteilen wir auf mehrere verknüpfte Häuser, die einen eigenen Hof bilden. Verhandlungsverfahren, 1. Preis Bauherr IDR – Sonstige Gewerbeimmobilien Zwei GmbH & Co. KG Bauherr IPM – Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH Albrecht-Dürer-Schule, Düsseldorf Bildung ― Erweiterung Gymnasium Gerresheim, Düsseldorf Bildung ― ― Für die städtische ― Der Erweiterungsbau für das Albrecht-Dürer-Berufsschule Gymnasium Gerresheim ergänzt den haben wir einen ringförmigen Bestand mit einem modernen Gebäu­ Baukörper mit einer Ziegel­ deriegel. Er bildet die Heimat der fassade entworfen sowie Ein­gangsklassen und führt die zeitlose einen Quartiersplatz, der das Architektur der 1960er Jahre fort. neue Wohnquartier mit dem Benrather Zentrum verbindet. Verhandlungsverfahren, 1. Preis Bauherr EDEKA MIHA Immobilien GmbH, Minden 36 Bauherr Stadt Halle (Saale), Fachbereich 24 – Immobilien, Abt. Hochbau Bad Oeynhausen Heinrichstraße Handel, Bauen im Bestand ― 37 Neubau eines Planetariums im Gasometer, Halle (Saale) Bauen im Bestand ― ― Mit dem Einbau eines modernen Planetariums beleben wir die denkmal­ geschützte Hülle eines alten Gasometers neu und werten gleichzeitig den innen­ stadtnahen Standort an der Saaleaue auf. Verhandlungsverfahren, 1. Preis ― Auflage für die Planung des neuen Edeka-Centers im Norden von Bad Oeynhausen: Der denkmalgeschützte Tor­ bogen eines historischen Autohauses mit goldenem Schrift­ zug sollte integriert werden. Investorenauswahlverfahren, 1. Preis Bauherr Townscape One Properties GmbH 38 Auslober Franz Haniel Stiftung Lindenauer Hafen Leipzig, Vermark­ tungsabschnitt 2, Baufeld 8 Wohnen ― 39 Östlich Hanielpark / Sohnstraße, Düsseldorf-Düsseltal Wohnen ― ― Wohnen am Wasser: Mit einer ― Gewinne durch Faltung: Mit dieser formalen städtebaulichen Ausformulie­ Geometrie erzeugen wir auf der Straßen­ rung der Gebäudekörper geben wir den seite Vorgartenbereiche, während rück­ vier Häusern des Baufelds eine gleich­ wärtig ruhige Innenhöfe entstehen. So berechtigte Position mit Ausblick auf wird das Wohngebäude zur Landmarke Promenade und Hafenarm. am Düsseldorfer Zooviertel. Investorenauswahlverfahren, 1. Preis Gutachterverfahren Bauherr Townscape One Properties GmbH Auslober Stadt Schweinfurt Lindenauer Hafen Leipzig, Vermark­­ tungsabschnitt 2, Baufeld 9 Wohnen ― Konversion Ledward Barracks / FHWS i-Campus in Schweinfurt Bildung ― ― Als Quartiersauftakt haben wir ― Vom Kasernengelände zum einen Baukörper geplant, der ein „Gesicht Hochschulstandort: Unser Entwurf für zur Stadt“ und andererseits eine schüt­ den neuen Campus der FH Würzburg- zende Ummantelung des Quartiersinne­ Schwein­furt sieht ein grünes „Aktivitäts­ ren bildet – geprägt durch eine vor- und band“ sowie um einen Hauptplatz rückspringende Klinkerfassade. orientierte Entwicklungskerne vor. Investorenauswahlverfahren, 2. Preis Freiraumplanung Topotek 1 Städtebaulicher-Freiraumplanerischer Wettbewerb, Anerkennung Bauherr Stadtgemeinde Polkowice 40 Bauherr Vaillant GmbH Sporthalle CCC Arena, Polkowice, Polen Sport ― 41 Neubau Forschungs- und Entwicklungszentrum, Remscheid Industrie, Forschung ― ― Die Basketballprofis des polnischen Erstligisten CCC Polkowice wünschten sich eine neue, multifunktionale Sportarena für rund 2.000 Zuschauer. Wir überzeugten mit einem runden Entwurf mit freistehenden Tribünen. Investorenauswahlverfahren, 1. Preis ― Ein 17 Meter hohes Atrium verbindet in unserem Entwurf die drei neuen Gebäudeteile des Forschungs- und Entwick­ lungszentrums. Als Begegnungsfläche fördert es die stetige Kommunikation der einzelnen Fachbereiche. 2-stufiger Wettbewerb, 1. Preis 42 Wie nutzt man BIM intelligent und diszipliniert? 43 Eine Gesprächsrunde mit den Experten von RKW. ― BIM – ein Update Wie sehen Sie die aktuelle BIM-Lage? sie sich aus den vorderen Leistungsphasen ergeben. In der Ausführungsplanung ist eine hohe Verantwortung für bauwirt­ Building Information Modeling (kurz: BIM; deutsch: Gebäude­ Es tauschten sich aus (von links nach rechts): datenmodellierung) gilt als Methode der optimierten Planung, Jürgen Resch, Assoziierter Partner, seit 20 Jahren aus­ ― Jürgen Resch: Es gilt das Motto: Der Architekt muss schaftliche Prozesse platziert. In Summe werden hier die Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von schließlich in der Ausführungsplanung, Teamleiter BIM BIM-fähig sein. Dabei muss zunächst einmal geklärt werden: ­Voraussetzungen für den Baubetrieb geschaffen, in dem die spezieller Software. Gregor Kastner, Assoziierter, seit 19 Jahren in der Was ist BIM überhaupt? Was verstehen wir darunter? digi­­talen Vorteile ja auch wirken sollen. Dabei werden alle relevanten Gebäudedaten digital erfasst, Aus­führungsplanung, Spezialist für Generalplanung Wir möchten das hier bei RKW ganz klar für uns definieren: kombiniert und vernetzt. Das Gebäude ist als virtuelles Gebäu­ Stephan von Ostau, CAD-Beauftragter, seit 16 Jahren Was können und wollen wir leisten? Eins ist dabei klar: Die ― Stephan von Ostau: Ich würde gerne noch einen anderen demodell auch geometrisch visualisiert (Computermodell). Ausführungsplaner, äußerst BIM-fähig Basis für BIM ist 3D. Also rüsten wir das ganze Haus, die ganze Aspekt von Utopie ansprechen: die Utopie, dass man irgend­ Sagt Wikipedia. Ralf Wetzel, BIM-Manager bei RKW RKW um und schicken alle unsere Mitarbeiter in fünftägige wann für die Baustelle keinen Papierplan mehr braucht. Jetzt ist Schulungen. Und unser Team in der Ausführungsplanung es noch so: Auf der Baustelle wird mit einem Papierplan eine arbeitet parallel daran, alle Beteiligten auf der neuen 3D-Basis Wand gemauert. Das wird auch in Zukunft, auch in den nächsten zusammenzubringen. Wir entwickeln also gerade sehr kon- fünf Jahren so sein. zentriert und ernsthaft unser Verständnis von BIM. Man kann aber jetzt schon aus BIM-Modellen viel mehr heraus­ holen als Papierpläne. Das ist die Utopie der Papierlosigkeit. ― Ralf Wetzel: Nachdem die Digitalisierung die Baubranche Da kommen wir vielleicht einmal hin. erreicht hat, befinden wir uns nun auch in den Bereichen Pla­ nung und Realisierung in einem erheblichen Transformations­ Gibt es so etwas wie ein eigenes, spezielles BIM-Konzept von prozess. Und da gibt es nicht nur technische, sondern auch RKW? Auch im Blick auf besondere Attraktivität für Bauherren. kulturelle Aspekte. Letztlich scheint sich die Art, wie Menschen zusammenarbeiten, neu zu ordnen. ― Jürgen Resch: Wie schon angedeutet, gibt es Bauherren, Wir prüfen im Tagesrhythmus neue Erkenntnisse aus laufenden die sagen: Ich will alles, was möglich ist. Und es gibt Architek­ BIM-Projekten. Und es ist eine spannende Herausforderung, turbüros, die sagen: „Wir können BIM. Was wollen Sie haben, wir die Abbildung neuartiger Leistungen mit der berufsständigen machen das für Sie.“ Unsere Haltung ist eine andere: Wir sind Honorarordnung in Deckung zu bringen. Denn die neuen massiv in BIM eingestiegen und beschäftigen uns intensiv digi­talen Techniken übersteigen tradierte Leistungen und deren damit. Genau deshalb können und wollen wir nicht alles, was Beschreibung, da sind Rufe nach Normen und Standards machbar ist oder zu sein scheint, mal eben so machen. (Stichwort: Level Of Detail, LOD) naheliegend, um in einem noch unstrukturierten Handlungsfeld die Verheißungen der neuen ― Ralf Wetzel: Richtig. Unsere Rolle als Generalplaner und Techniken zu Gewinn zu bringen. unser Baumanagement sind starke Marken und wir fokussie­ BIM ist also auch eine Art bürokratische Utopie. ren aus dem BIM-Kontext brauchbare Workflows für unsere Das Team von Herrn Resch sehe ich als herausstellend an, digi­- Kerntätigkeiten: die Koordination. Wir haben hier bei RKW die tale Techniken des BIM zu betreiben. Sie haben als Ausfüh­ Stärke der Koordination entwickelt, wir wissen sehr gut, wie rungsexperten an diese Techniken breitere Anforderungen als man ein Haus kostenkontrolliert, straff, effizient erstellt und die Planung und Realisierung eines Bauwerks abwickelt; wie man ― Ralf Wetzel: Der allgemeine Ruf nach Standards ist ver- 44 werden – und es wird die Zusammenarbeit verändern. Gerade Subdisziplinen managt. Das erfordert Koordinations- und auch ständlich. Allerdings ersparen diese – so sie denn zur Verfü­ 45 durch die erweiterten Möglichkeiten, welche die Digitalisierung Kollaborationsperformance. Wir stellen uns die Frage: Wie gung stehen – nicht die Sorgfalt, digitale Transformation aktiv und die BIM Methode mit sich bringen, sollte jedoch ein realis­ arbeitet man exzellent zusammen? zu betreiben. Das veranlasst uns zu sagen: Wir machen bei RKW tisches Augenmaß beibehalten werden. Sprich: Nicht alles, was Wenn Sie fragen, was das RKW-BIM-Konzept ausmacht, unsere eigenen BIM-Standards. Das ist jetzt die große Kunst. mit der BIM-Methode möglich ist, muss auch sinnvoll sein. Anders als für viele Ingenieure, die hauptsächlich in ihrer ― Gregor Kastner: Wir entwickeln aus den Erfahrungen der Wenn man es zusammenfassen würde: Was ist das Spezielle Disziplin auf der Basis ihrer Hausstandards planen, ist für RKW verschiedenen Abteilungen, der verschiedenen Protagonisten an der BIM-Konstellation hier bei RKW? das Zusammenbringen der heterogenen Fertigkeiten von ein Bottom-up-Konzept mit dem Fokus: Was kann BIM? Was ist Projektbeteiligten maßgebend für erfolgreiche Koordination. sinnvoll? Was ist realistisch? Unsere Aufgabe ist die Verzahnung ― Ralf Wetzel: RKW ist seit jeher in gewinnbringender Hin­ Von dieser Anpassungsfähigkeit profitieren auch Bauherren, der Technik mit einer sinnvollen BIM Realität. sicht eine Art Melting Pot. Es hat sich hier etabliert, BIM breit zu so würde ich die flexible Anpassungsfähigkeit herausstellen. diskutieren, und ich finde das richtig. Das typisch Heterogene die ebenfalls im Begriff sind digitale Prozesse zu etablieren. So sind wir gerne Partner in Projekten, in denen BIM-Techniken Also sollte man BIM nicht nur als technisches Instrument führt gewissermaßen zu einer verlässlichen Absicherung durch schrittweise gemeinsam zur Reife gebracht werden. betrachten, sondern gewissermaßen sozial-utopisch? viele. Man sollte BIM als Teil der Digitalisierung von vielen Ändert sich die interne Zusammenarbeit und auch die Arbeit Seiten her beleuchten. ― Gregor Kastner: Da möchte ich als Generalplaner ein­ mit Dienstleistern, mit Bauherren ganz entscheidend? ― Gregor Kastner: Das Spezielle ist für mich: Die Entschei­ haken. Wir sind in unserem Bereich auf die Phasen 1 bis 8 – speziell im Bereich der Hybridgebäude, der technisierten ― Stephan von Ostau: Ja, das tut sie. Wir arbeiten ja intern Wissens­gebäude – spezialisiert. Dabei ist RKW auch immer an unserem BIM-Musterprojekt, einem Schulungsgebäude. Wir verantwortlich für die Koordination der Statiker, der Haustech­ sitzen an verschiedenen Rechnern vor Monitoren, arbeiten aber niker, für die Brandschützer, für alle, die wir führend betreuen. Das bedingt eine spezielle Sicht der Dinge, für mich immer noch die alte Baumeistersicht, das Denken von A bis Z. Die Ein Kollege kann die Wand nach links schieben und der andere Planungskoordination war schon immer unsere Aufgabe. Was dung für die Entwicklung unserer BIM-Methode ist durch „Nachdem die Digitalisierung die Bau­­ unsere Geschäftsführung angeregt worden, jetzt wächst diese alle an einem Zentralmodell. Dabei ist die große Kunst, dass branche erreicht hat, befinden wir Leben erfüllt. Es wirken Beteiligte aus den unterschiedlichsten man regelmäßig miteinander sprechen muss. Simpel gesagt: uns nun auch in den Bereichen Planung Bereichen mit, unterschiedlichste Bauphasen und -themen sind Kollege könnte sie grundsätzlich im gleichen Augenblick oder und Realisierung in einem erheblichen gefragt, Vertragswesen, Baumanagement, Kosten- und Massen­ ändert sich mit der BIM-Methode? Die gesamtheitliche Planung zwei Minuten später wieder nach rechts schieben. Das sollte wird transparenter, verständlicher und wir können die Kom­ aber eben nicht passieren. Trans­formationsprozess. plexität des Bauens für die Bauherren wieder vereinfachen und Mein Eindruck: Man muss im und am Zentralmodell eher mehr visualisierend verständlich machen. als bisher miteinander sprechen, damit wir als Ziel exzellente Die BIM-Methode bietet grundsätzlich noch viele weitere Mög­ fertige Gebäude erreichen können. Und da gibt es nicht nur technische, lichkeiten, die begeistern können. Im Gebäudebetrieb wird Entwicklung durch den Input der Mitarbeiter und wird mit betroffen, längst sind nicht nur 3D- und Programmkenntnisse ermittlungen, Terminplanung, Risikobewertung, alles spielt da hinein. Natürlich betrachten wir auch persönliche Aspekte, Befürchtun­ sondern auch kulturelle Aspekte. Letztlich gen und Sorgen Einzelner, welche diesem Veränderungsprozess scheint sich die Art, wie Menschen Und noch etwas: Auch Bauherren und Kunden müssen sich sen- kritisch gegenüberstehen. ­sibilisieren lassen, dass auch sie eine zentrale Aufgabe haben. mehr automatisiert, der Energieverbrauch wird gemessen, ― Jürgen Resch: Der Vorteil dieses Modells ist doch erst Kälteströme werden genau erfasst und analysiert, der Bauherr einmal, dass es eindeutig ist. Die Geometrie des Modells ist bzw. Betreiber hat viel mehr Informationen zur Verfügung. eindeutig. Und wenn ich ein zentrales Modell habe, ein Modell, sie zukünftig brauchen und nutzen wollen. Die BIM-Methode Darin besteht sicherlich eine Hauptattraktivität für die Bauher­ das vom Architekten geführt wird, kann das sehr hilfreich sein. muss von allen Seiten entwickelt und gelebt werden. Daher ren. Planen nach der BIM-Methode heißt dementsprechend Darüber hinaus gilt natürlich: Die Kommunikation ist in einem begleiten wir unsere Kunden auch im Vorfeld ihrer Projekte und auch anders denken und arbeiten. Das bedeutet aber auch, die großen Team das Wichtigste. Es gibt Dinge, über die man sich stehen ihnen beratend zur Verfügung. Bereiche Planung und Betrieb schärfer zu betrachten. live, von Mensch zu Mensch, verständigen muss. Auch und vor Die Grundidee von BIM in ihrer Attraktivität für den Kunden ist allem als Architekten. zusammenarbeiten, neu zu ordnen. “ Auch sie müssen sich verstärkt darüber Gedanken machen, was ― Stephan von Ostau: Ich sehe die Chance, dass wir als Architekten wieder ins Bauen kommen, und das tun wir jetzt an sicherlich auch eine theoretische. Ein Gebäude wird wie ein den Modellen. Das ist eine große Chance. Maßanzug digital entwickelt, geprüft und zu annähernd 100 % ― Gregor Kastner: Zuerst ist BIM eine technische Methode. verbessert, bevor die Ausführung selbst erfolgt. Mit dem Modell stehen mehr Informationen zur Verfügung, und Und hier sind wir dann bei der Frage nach einer sinnvollen deswegen wird auch mehr und anders zwischen den Beteiligten ― Jürgen Resch: Es gibt durch dieses System wirklich ein Realität der BIM-Methode, welche noch nicht entwickelt oder kommuniziert werden müssen. Es wird nicht mehr hintereinan­ neues Erleben des Bauens. Ich sehe sofort, wie etwas dreidimen­ gegeben ist, weil Verträge und vorgesehene Zeitfenster diesen der und aufeinanderfolgend gearbeitet, sondern zentralisiert sional wächst. Es hat etwas Befriedigendes für einen Architekten, Entwicklungsprozess zeitlich nicht berücksichtigen. Alle und simultan. Dabei entstehen andere Diskussionen. Die fachli­ wenn er das Haus wachsen sieht. Beteiligten brauchen hier mehr Zeit, um digitales und reales chen Bedingungen, Notwendigkeiten und Zwänge aller Fach­ Innenpolitisch ist, glaube ich, das Wichtigste, dass wir aktiv Bauen wirklich sinnvoll auszubalancieren. planer werden transparenter. Das fördert wieder dieses A-bis-Z- aus unserem Büro heraus eine BIM-Definition ausarbeiten; und Denken, welches ich vorhin angesprochen habe; die Chance für diese dann auch nach außen formulieren und kommunizieren. ein weiteres und tieferes Verständnis für die Fachplanung des Wir werden in Zukunft auch BIM-Berater sein. jeweils anderen Planungsbeteiligten. Dieses Verständnis kann durch die Bearbeitung nach der BIM-Methode verbessert 44 45 48 Skulpturenhalle Neuss Neuss Ausstellungshalle 46 52 Erweiterung DHL Air HUB Leipzig Industrie 47 56 Neubau von Notunterkünften, Liebrechtstraße Essen Wohnen 58 Wohnpark Rednitzaue Fürth Wohnen 60 Douglas Hauptverwaltung Düsseldorf Ausbau, Innenarchitektur 62 Mehrfamilienhaus in Rheinlage Düsseldorf Wohnen 63 Wohnbebauung Gemeindezentrum Christuskirchengemeinde NeussWohnen 64 Sanierung Villa Naunhofer Straße 46 Leipzig Wohnen, Bauen im Bestand 65 Cimbernstraße 17–27 Düsseldorf Wohnen 65 Stadthaus Hoffeldstraße Düsseldorf Wohnen 66 B&B Hotel Duisburg Duisburg Hotel 66 Bürogebäude und B & B Hotel Düsseldorf Büro, Hotel 67 Kentenich Hof Düsseldorf Wohnen 67 Aquis Villa Aachen Wohnen 68 Ems-Galerie Rheine Handel 68 Einkaufszentrum Nidder Forum Nidderau Handel 69 Einkaufszentrum und Wohnen Baesweiler Handel, Wohnen 70 Landesschule Pforta Pforta Bildung, Bauen im Bestand 71 Erweiterungsbau Kreishaus Heidkamp Bergisch Gladbach Büro 71 Fassadensanierung Bomin-Haus Bochum Büro projects 48 Bauherr Thomas Schütte Stiftung, Entwurf Thomas Schütte 49 Skulpturenhalle Neuss Ausstellungshalle ― Schon von weitem sichtbar, ragt das geschwungene Dach aus der nieder­rheinischen Landschaft. 50 51 ― Im Kulturraum Hombroich, zwischen Museum Insel Hombroich und Raketenstation, verwirklichten wir in Zu­ sammenarbeit mit der Thomas Schütte Stiftung das außer­ gewöhnliche Gebäude. Gemeinsam mit dem Künstler Tho­ mas Schütte ließen wir nach seinem Entwurf in einem umfassenden und konstruktiven Dialog die finale Form entstehen. Die Ausstellungshalle wird durch ein frei spannendes, weit auskragendes Speichenraddach geprägt, das dank eines Oberlichtbands über der Fassade aus Pappelholzlamellen zu schweben scheint. Im Inneren bietet der geschliffene und geölte Betonboden die Bühne für wechselnde Ausstel­ lungen. Mit dem zentralen, sich nach oben öffnenden Doppelkonus aus Ringofenziegeln entsteht ein ganz beson­ deres Raumerlebnis. Ausgezeichnet mit einer Anerkennung beim Deutschen Ingenieurbaupreis 2016 (Staatspreis) 52 Bauherr Deutsche Post DHL CREM GmbH 53 Erweiterung DHL Air HUB, Leipzig Industrie ― An einem der modernsten Luftfracht­ umschlagplätze von ganz Europa haben wir im Auftrag von DHL einen groß dimensionierten Erweiterungs­ bau realisiert. ― Zur Erhöhung der Kapazität am Luftdrehkreuz Leipzig planten wir neben der bestehenden Cargo-Halle ein 460 Meter langes, 100 Meter breites und bis zu 29 Meter hohes Hallen­ gebäude mit Verwaltungsbau und Brückenbauwerken als Ver­ bindung. Das östliche Brückenbauwerk beinhaltet in vier Ge­ schossen Büros und Konferenzräume, Sicherheitsschleusen, Umkleiden, eine Kantine mit Küche, Lager und Technikräume. Der Verwaltungsbau ist farblich in Rot abgesetzt und überragt die direkt am Flugfeld liegende Halle. 54 55 56 Bauherr Stadt Essen, Immobilienwirtschaft 57 Neubau von Notunterkünften Liebrechtstraße, Essen Wohnen ― ― In Essen haben wir unseren ersten Neubau einer Obdachlosenunterkunft realisiert. Es sind klar strukturierte Gebäude, geprägt durch beständige Materialien wie heller Sichtbeton und farbig glasierter Klinker. 58 Bauherr S & P Stadtbau GmbH 59 Wohnpark Rednitzaue, Fürth Wohnen ― ― Eingebettet in die grünen Rednitzauen, haben wir mit den Klassikgärten ein Ensemble aus vier Wohnpalais geschaffen. Außen geprägt durch stehende Fenster, überzeugen sie innen mit traditionellen Elementen bürgerlichen Wohnens. Bauherr Douglas Holding AG 60 Douglas Hauptverwaltung, Düsseldorf Ausbau, Innenarchitektur ― In nur sechs Monaten machten wir ein Düsseldorfer Bürogebäude bereit für seine neue Verwendung als Haupt­­ver­waltung der Parfümeriekette Douglas, mit modernen Arbeitslandschaften und einem standesgemäßen Look. 61 ― In dem Gebäude in Düsseldorf-Flingern haben über 500 Mitarbeiter von Douglas rund 8.000 m2 Fläche bezogen, nachdem wir termingerecht die neue Arbeitsplatzkonzeption für das Unternehmen realisiert hatten. Das Raumprogramm umfasst Open-Work-Spaces mit vielfältigen Angeboten an Think Tanks und Besprechungsräumen, unter­ schiedliche Loungebereiche, Coffeepoints und ein großes Bistro. Sämtliche Arbeitsbereiche gruppieren sich um das zentrale Atrium als Herzstück einer modernen und flexiblen Arbeitswelt. Bauherr privat, Innenarchitektur Dipl.-Des. Johannes C. H. Fischer 62 Bauherr Evangelische Christuskirchengemeinde Neuss Mehrfamilienhaus in Rheinlage, Düsseldorf Wohnen ― 63 Wohnbebauung Gemeindezentrum Christuskirchengemeinde, Neuss Wohnen ― ― Entstanden sind hochwertige Wohnungen, die über ein ― Das schon im Vorjahr fertiggestellte Gemeindezentrum großes Entrée und ein imposantes Treppenhaus betreten werden der Christuskirchengemeinde komplettierten wir nun mit und über große Terrassen hinweg einen einmaligen, unver­bau- einem modernen Wohngebäude mit 17 Einheiten. Rund um den baren Blick auf Rhein und Stadtpanorama freigeben. geschützten Innenhof ist so ein Zentrum für Jung und Alt entstanden. Bauherren Ewa und Wolfgang Wille Sanierung Villa Naunhofer Straße 46 in Leipzig Wohnen, Bauen im Bestand ― Die 1905 erbaute Villa sanierten wir unter allen Aspekten des Denk­ malschutzes. 64 Bauherr Oberkasseler Grundbesitzgesellschaft mbH 65 Cimbernstraße 17–27, Düsseldorf Wohnen ― ― Fast einen ganzen Straßenzug konnten wir in Düsseldorf-Oberkassel neu errichten. Die sieben Wohn­ häuser sprechen mit ihren stehenden Fenstern und der geometrischen Strenge eine Sprache, sind aber als einzelne Gebäude ablesbar. Bauherren Maren Glunz und Philipp Tecklenburg Stadthaus Hoffeldstraße, Düsseldorf Wohnen ― ― Sinnvoller Abschluss: Das Stadthaus bildet den Blockrand zu einer nur noch selten befahrenen Bahntrasse. So konnten wir es mit Balko­ nen und Dachterrassen sowie großflächigen Fenstern in monolithischer Fassade aus­ statten. ― Das Haus auf der Leipziger Marienhöhe hat eine bewegte Geschichte, zwischenzeitlich als Kinderheim oder Sitz des VEB Maschineninstandhaltung. Nun haben wir es auf Grundlage historischer Bauzeichnungen saniert, nicht-originale Teile rück­ gebaut und seine ursprüngliche Struktur als Wohnhaus wieder­ hergestellt. Basierend auf einem restauratorischen Gutachten, wurden dazu vorhandene Originaleinbauten aufgearbeitet – da­ runter eine historische große Falttür, aufwendige Stuckdecken oder die Putznuten und Gesimse der Fassaden. Bauherr B&B Hotels GmbH 66 Bauherr RALF SCHMITZ GmbH & Co. KGaA B&B Hotel Duisburg Hotel ― 67 Kentenich Hof, Düsseldorf Wohnen ― ― Das B&B Hotel Duis­ burg ist bereits das zehnte von uns realisierte Haus der Kette. Direkt am Hauptbahn­hof bildet es den Auftakt zur Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhofs und profitiert von einer perfekten Innen­ stadtlage. ― Hochwertiges Wohnen in Düssel­ dorf-Golzheim: Hinter dem Haupthaus mit seiner von sanften Schwüngen und bodentiefen Fenstern gekennzeichneten Fassade haben wir auch zwei Stadtvillen mit eigenen Gärten errichtet. Bauherr Aurelis Reals Estate GmbH & Co. KG / B&B Hotels GmbH Bauherr PLB Provinzial-Leben-Baubetreuungs-GmbH Bürogebäude und B&B Hotel Düsseldorf Büro, Hotel ― Aquis Villa, Aachen Wohnen ― ― Das Le Quartier Central ― Ein Quartier aus vier Gebäuden in Düsseldorf-Derendorf ist umschließt einen Innenhof mit Aben­ eines der größten städtebau­ teuerspielplatz und altem Baum­bestand. lichen Entwicklungsprojekte Die einzelnen Bau­körper aus verschach­ in NRW. Mit dem B&B Hotel telten Kuben erhalten durch ge­klinkerte Düsseldorf City haben wir nun Fassaden einen wertigen Charakter. auch das erste Hotel auf dem Areal fertiggestellt. Bauherr Herrmann Klaas Projektentwicklung GmbH 68 Bauherr List Retail Development GmbH & Co. KG Ems-Galerie, Rheine Handel ― 69 Einkaufszentrum und Wohnen, Baesweiler Handel, Wohnen ― ― Dem neuartigen Shoppingerlebnis für die Rheiner Bürger in der EmsGalerie haben wir auch eine besondere Aufenthalts­qualität verliehen, so etwa mit der Emsterrasse und dem Emsbalkon mit Blick aufs Wasser. Bauherr HBB Gewerbebau Projektgesellschaft Nidderau mbH & Co. KG Einkaufszentrum Nidder Forum, Nidderau Handel ― ― Für den Einkauf mit Weitblick: Bei gutem Wetter können die Besucher vom 22 Meter hohen Turm die Frankfurter Skyline bewun­ dern. Vor allem aber konnten wir mit dem Forum mit über 20 Geschäften auf insgesamt 6.000 m2 Verkaufsfläche einen neuen Publikums­magneten für Stadt und Umland schaffen. Ausgezeichnet mit dem Branchenpreis „Fachmarkt Star“ in der Kategorie Neubau ― Bei der Ansiedlung eines Handelsangebots auf einer innerstädtischen Brachfläche kombinierten wir die Einkaufs­ nutzung mit 20 Wohneinheiten auf der Dachfläche. In zukunfts­ weisender Holztafelbauweise. Bauherr Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen–Anhalt, Niederlassung Süd-Ost Landesschule Pforta, Sanierung Fürstenhaus und Klausurgebäude (Internate I und IV), 2. Teilmaßnahme „Sanierung Klausurgebäude“ Bildung, Bauen im Bestand ― 70 Bauherr Rheinisch-Bergischer Kreis Der Landrat 71 Erweiterungsbau Kreishaus Heidkamp, Bergisch Gladbach Büro ― ― Als Erweiterung des bestehenden Kreishauses in Bergisch Gladbach realisierten wir ein Gebäude, das sich harmonisch in die Hanglage integriert und mit seiner Alu­ cobond-Fassade ebenso schlicht wie elegant wirkt. Bauherr Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See Fassadensanierung Bomin-Haus, Bochum Büro ― ― Bei der Sanierung des jahrhun­ dertealten Gebäudes bezogen wir Restau­ratoren, Bauforscher, Denkmal­ pfleger und Archäologen mit ein – und fanden gemeinsam besondere Lösungen. ― Die Fassadensanierung inklusive einer Schadstoffsa­ nierung führten wir im laufen­ den Bürobetrieb durch. Auf insgesamt 10.000 m2 Fassa­ den­fläche tauschten wir eine ineffiziente Konstruktion ― Das Klausurgebäude der Landesschule Pforta in Naum­ burg ist ein Kernbereich des 1137 gegründeten Zisterzienser­ klosters, das seit 1543 als Internat genutzt wird. Bei der Sanie­ rung des Hauses mit insgesamt 60 Schlafplätzen lag deshalb ein Schwerpunkt auf dem Denkmalschutz. So bauten wir etwa die mittelalterliche Putzfassade erst nach eingehenden Laboruntersuchungen möglichst originalgetreu wieder auf. Gleichzeitig galt es für uns, moderne Anforderungen an Sicher­ heit oder Akustik zu erfüllen – im engen Austausch mit allen Fachstellen. gegen eine moderne, elemen­ tierte Alu-Glasfassade. Impressum Tersteegenstraße 30 40474 Düsseldorf T +49 (0)211 43 67–0 [email protected] www.rkw.plus Geschäftsführende Gesellschafter Wojtek Grabianowski Dieter Schmoll Prof. Johannes Ringel Lars Klatte Matthias Pfeifer Barbara Possinke Joachim Hein Thomas Jansen Dietmar Liebig Redaktion Jasmin Wirtz, Lisa Schultze, Lars Klatte, Prof. Johannes Ringel Fotos 35 RKW 48–51 Nic Tenwiggenhorn, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016 52–55, 64, 70 Gunter Binsack 58–59, 67 unten, 65 oben Ralph Richter 60 Pietro Carrieri 63 Michael Reisch 66 unten Jörg Hempel 68 unten HBB – Hanseatische Betreuungs- & Beteiligungsgesellschaft mbH alle anderen Marcus Pietrek Renderings 24–27 Ponnie Images, Alexander Bartscher 28, 41 Rendertaxi Aachen 30-31, 32-33, 34 unten formtool 34 oben, 35 Antipodes, Hiroshi Hirayama 36 Homebase2 GmbH 38 Cadman Interviews Kröger Schulz Texte Jens Frantzen Konzept und Gestaltung Büro Grotesk, Düsseldorf Litho, Lektorat und Produktion Die Qualitaner, Düsseldorf Druck Druckerei Kettler, Bönen * Dezernat Jugend / Soziales / Gesundheit und Schule, Amt für Familie, Jugend und Bildung gemeinsam mit dem Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung Tersteegenstraße 30 40474 Düsseldorf T + 49 (0)211 4367– 0 [email protected] www.rkw.plus