Wege zur sicheren Therapie des DFS mit [TEXTUS] bioactiv®

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Information für den Arzt · 1 / 2010
Wege zur sicheren Therapie des DFS
mit [TEXTUS] bioactiv®
Bis zu 10 Prozent aller Patienten mit einem Diabetes
Eine zusätzliche Frage, die die sichere Therapie be-
mellitus (mindestens fünf Millionen Erkrankte) entwi-
einträchtigt oder fördert, ist die Compliance des Pa-
ckeln ein Diabetisches Fußsyndrom = DFS1. So könnte
tienten und dessen Angehörigen. Ohne deren Bereit-
volkswirtschaftlich gesehen ein Diabetes–Screening
schaft zur Zusammenarbeit ist eine sichere Therapie
– ähnlich der Krebsvorsorge – sinnvoll sein, praktisch
nicht möglich.
durchführbar wäre eine solche Maßnahme jedoch
nicht. Daher kann es auch in Zukunft vorkommen,
[TEXTUS] bioactiv® – ein neuartiges innovatives
dass ein manifester Diabetes mellitus erst aufgrund
Verbandmaterial unterstützt die sichere Therapie
eines DFS erkannt wird, eben weil ein Patient auf-
z.B. des Malum perforans
grund einer nässenden und nicht heilenden Wunde
Für die sichere Therapie wird ein chemisch inertes,
am Fuß seinen Arzt aufsucht. Eine sichere Thera-
somit reaktionsträges Material benötigt, das das The-
pieplanung ist dann aus verschiedenen, gruppierten
rapieziel – die Förderung der Heilung durch die beleg-
Gründen (Tab. 1) aufwändig:
te Autoregeneration des Gewebes mittels
2
3
1. Bindung von Elastasen,
– Infizierter neuropathischer Fuß,
2. Reduktion von MMP – 9 und
– ischämisch gangränöser Fuß bei pAVK,
3. Reduktion von freien Radikalen (ROS) im
– infizierter Fuß bei diabetischer Polyneuropathie
Wundmilieu6.
und pAVK,
– auslöst und hilft, die lokalisationsbedingten ver-
– Fußinfektion bei schlechter diabetischer
bandstechnischen Herausforderungen des Malum
Stoffwechsellage ohne Nachweis einer
perforans zu bewältigen.
relevanten Neuropathie und Angiopathie
Tab. 1: Die Zuordnung zu einer der voraufgeführten Gruppen erleichtert
die sichere Therapieplanung
Voraussetzungen einer sicheren Therapie
Abb. 1:
Typisch für das Mal perforans
ist der scharf begrenzte Wundrand mit ausgeprägtem hyperkeratotischen Saum.
Die sichere Therapie beginnt mit der Eruierung der
für das Entstehen der Fußläsion ursächlichen Noxe4.
(Tab. 2), nicht zuletzt deshalb, weil das Risiko besteht,
dass eine andere Erkrankung, z.B. ein ulzeriertes malignes Melanom, als DFS verkannt werden könnte5.
Typische Merkmale des Malum perforans: Es ist plantar lokalisiert, meist unter den Grundgelenken D2 und
– Symptome von Angiopathie und Neuropathie,
D4, hat scharf begrenzte Wundränder mit ausgepräg-
– Auslöser der Läsion (Anamnese, Verletzung,
tem hyperkeratotischen Wundsaum (Abb. 1).
Infektion, Knochenläsion, Mykose, weitere
Spätschäden des Diabetes),
– Stoffwechsellage (Blutzucker, HbA1c ),
Entzündungsparameter (Leukozyten,
C-reaktives Protein / CRP, Fibrinogen, BSG).
Tab. 2: Übersicht der wichtigsten diagnostischen Maßnahmen, die eine
sichere Therapie begründen können.
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Bei dieser Läsion können Taschenbildungen auftreten, ggf. mit Verbindungsgängen. Das bedeutet: Abklärung der Wundsituation Richtung Tiefe, um einer
Ausbreitung der Läsion unter einer möglichen oberflächlichen Heilung entgegen zu wirken (Technik des
Ausliterns).
[TEXTUS] bioactiv® – eine faserstabile Aquafaser mit
fest eingelagertem Silber-Zeolith und Superabsorber
– ist chemisch inert. Aufgrund einer speziellen Ver-
1. DFS – aktuelle WHO-Definition: Infektion, Ulzeration und/oder
Zerstörung tiefer Gewebe am Fuß, verbunden mit neuropathischen
Störungen sowie peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen
(pAVK) unterschiedlichen Grades bei Diabetikern.
2. Schöttler, L., Körber, A., Dissemond J.: Ulzeriertes malignes Melanom
verkannt als diabetisches Fußsyndrom. ZfW 2009, No. 4, S. 244
3. Scholz, Norbert: Lehrbuch und Bildatlas für die Podologie,
2. Aufl. 2004, S. 318 ff, München
4. Scholz, N., a.a.O.
5. Schöttler et al., a.a.O.
6. In-vitro-Prüfung des Bindungsvermögens und der Inhibitionskapazität
für pathophysiologische Parameter in chronischen Wunden von
[TEXTUS] balance®, [TEXTUS] bioactiv® und [TEXTUS] heal®.
Universität Jena vom 20. Oktober 2009
arbeitungstechnik kann sie große Mengen infizierten
Wundsekrets mit den enthaltenen Bakterien und Debris vertikal aufnehmen und binden, ein Rückstrom
des Sekrets und der enthaltenen festen Bestandteile
in die Wunde ist zusätzlich durch ein semipermeables
Polyolefinnetz ausgeschlossen. Das Material ist mit
allen modernen differenten und indifferenten Wundspüllösungen sowie Hydrogelen kompatibel und bleibt
unabhängig vom Hydrationsgrad immer form- und faserstabil.
Weitere Eigenschaften:
[TEXTUS] bioactiv®–Kompressen können zugeschnitten und so – nach Anfeuchtung z.B. mit Ringerlösung
– zur Wundreinigung in Wundtaschen und -gänge eingebracht werden. Bei großen Exsudatmengen kann
das Material trocken in die Wunde eingebracht werden.
Besonders wichtig:
Der Kontakt zum Wundgrund muss gegeben sein!
Weitere Informationen:
siehe Steckbrief
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Steckbrief [TEXTUS] bioactiv®
Material
Zweikomponenten-Faservlies aus Polyethylen und Polyethylenterephthalat mit fest eingelagertem SilberZeolith sowie Polyacrylat (faserstabiler Superabsorber). Abdeckung wundseitig mit Polyolefinnetz. Steril,
nicht selbstklebend.
Indikationen
Primäre Wundauflage zur Behandlung schwer heilender Wunden mit starken Belägen und/oder Infektionen;
kann bei starker Wundsekretion trocken angewendet
werden, sonst hydriert.
Wirkprinzip
Eine formstabile, superabsorbierende Aquafaser bewirkt eine vertikale Absorption des Wundsekrets (Abb.
2), das durch eine zweite formstabile Faser gelierend
gebunden wird.
Abb. 2: Wirkprinzip [TEXTUS] bioactiv®
2. Im Rahmen der feuchten Wundtherapie sind allgemein Hautrötungen möglich und weisen in der Regel
auf gesteigerte Durchblutung infolge der Wundreinigung hin, so keine Infektzeichen wie Schwellung,
Schmerz und Überwärmung hinzutreten.
3. Leichte Blutungen sind möglich, treten aber als Zeichen gesteigerter Wundheilung äußerst selten auf.
4. Schmerzen können auftreten, wenn die Aquafaser
[TEXTUS] bioactiv® zu trocken eingesetzt wird. Ursache: Saugkraft der Faser. Klingt bei sachgerechter
Anfeuchtung sofort ab.
Applikation
1. Alten Verband entfernen, Wunde spülen, gezielte
Wundinspektion sowie eine Einschätzung der Wundumgebung vornehmen.
2. Papierabdeckung der sterilen Einzelverpackung entfernen, die Aquafaser dem Exsudatstand der Wunde entsprechend hydrieren.
3. [TEXTUS] bioactiv® mit der glatten Seite
auf die Wunde legen (= Seite, die im Fenster
der Einzelverpackung zu sehen ist); in tiefere Wunden drapieren, dabei Kontakt zum
Wundgrund herstellen. Kann mit Nachtamponieren einer sterilen Kompresse gut gehalten werden.
4. Überlappung des Wundrandes = Wundrandschutz aufgrund vertikaler Exsudataufnahme sowie Zuschneiden auf Wundgröße ist
möglich.
5. Fixierung bei geringerer Exsudatmenge und
rückläufiger Infektion z.B. mit semipermeablem [TEXTUS] biofix®. Diese Fixierung
muss die Wundauflage zirka 2 cm überragen.
Nebenwirkungen
Gut verträglich, Silberanteil nicht bioverfügbar; allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten nicht bekannt.
Bei großer Exsudatmenge und schwerem Wundinfekt
nur Saugkompressen verwenden, mit Pflasterstreifen
fixieren!
Begleiterscheinungen
1. Eine Vergrößerung der Wunde zu Beginn der Behandlung durch Abbau von irreversibel geschädigtem Gewebe aus den Wundrändern ab Therapiebeginn weist auf einsetzende Wundheilung hin.
Verbandwechsel
1. In der Reinigungsphase spätestens alle 24 – 48 Std.
2. Nachfeuchten mit Ringerlösung oder physiologischer Kochsalzlösung vor dem Entfernen gewährleistet Schmerzfreiheit.
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