KOSTENLOSE INFOVERANSTALTUNGEN Wenn Hörgeräte nicht mehr helfen: Das Cochlea-Implantat bringt das Hören zurück Von Prof. Dr. med. Timo Stöver, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Uni-Klinikums Frankfurt/M. Die Ursache einer Schwerhörigkeit liegt in der Regel in einer Funktionsstörung der Sinneszellen (Haarzellen) des Innenohres (Hörschnecke = Cochlea). Die Gründe hierfür können sowohl angeboren, als auch genetisch, altersbedingt oder unbekannt sein. Während sich leicht- und mittelgradige Schwerhörigkeiten sehr gut durch Hörgeräte ausgleichen lassen, stoßen diese bei hochgradigen Schwerhörigkeiten oft an Grenzen. Trotz des Einsatzes modernster, leistungsstarker Hörgeräte kann in vielen Fällen kein ausreichendes Sprachverstehen erreicht werden, sodass die Alltagskommunikation und die Lebensqualität zum Teil erheblich eingeschränkt ist. Eine Alternative besteht in der Anwendung von sog. Cochlea-Implantaten (elektronische Innenohrprothesen). Diese Systeme existieren bereits seit ca. 30 Jahren, haben aber in den letzten 10 Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Während Hörgeräte eine rein akustische Verstärkung bereitstellen, beruhen Cochlea-Implantate auf einer gänzlich anderen Arbeitsweise. Das Cochlea-Implantat reizt über eine in die Hörschnecke eingeführte Elektrode durch elektrische Impulse direkt den Hörnerv, um hierüber das Gehör wieder herzustellen. Durch diese Methode werden hochgradig Schwerhörige - sogar taube Patienten wieder in die Lage versetzt, Sprache zu verstehen, zu telefonieren und an alltäglicher Kommunikation teilzuhaben. Eine Voruntersuchung ist erforderlich, um die individuelle Voraussetzung für ein Cochlea-Implantat (CI) zu überprüfen. Günstige Voraussetzungen für den Hörerfolg mit CI sind eine kurze Ertaubungsdauer und die Motivation des Patienten, denn das Hören muss nach dem Einsetzen und Aktivieren des Implantats „trainiert“ werden. Auch bereits über einen langen Zeitraum hochgradig schwerhörige Patienten und ältere Patienten (älter als 80 Jahre) können sehr erfolgreich mit einem CI rehabilitiert werden. Nach Klärung der Eignung, die im Rahmen einer Voruntersuchung (ambulante Untersuchung) festgestellt wird, wird das Implantat in einer ca. zweistündigen Ohr-Operation in Vollnarkose hinter der Ohrmuschel eingesetzt und die Elektrode in das Innenohr geführt. Ca. vier Wochen nach der Operation wird das zum Implantat gehörende Hörgerät - der sogenannte „Sprachprozessor“ (äußerlich getragener Anteil des Cochlea-Implantats) - individuell angepasst. Es folgt ein Trainings- und Rehabilitationsprozess, der das „neue Hören“ schult. Dieses Training kann entweder ambulant oder stationär erfolgen. Die Hals-Nasen-Ohren Klinik des Universitätsklinikums Frankfurt führt ca. 180 Cochlea-Implantationen pro Jahr durch und zählt damit zu den größten und erfahrensten Einrichtungen auf diesem Gebiet in Deutschland. Die Erfolge der Methode sind inzwischen so groß, dass auch einseitig ertaubte Patienten, beidseitig ertaubte Patienten, Kinder aber besonders auch Senioren im fortgeschrittenen Lebensalter sehr erfolgreich versorgt werden können. Die Resultate der CI-Versorgung belegen, dass auch in einem hohen Lebensalter erfolgreich das neue Hören erlernt werden kann, denn ältere Menschen verstehen am Ende der Rehabilitation genauso gut wie jüngere Patienten. War es in der Vergangenheit so, dass im Rahmen der Operation das natürliche Hörvermögen auf dem implantierten Ohr nicht erhalten werden konnte, besteht heute die hohe Wahrscheinlichkeit, dass das noch Wir bieten kostenfreie Info-Veranstaltungen an, bei denen Prof. Dr. med. Timo Stöver über implantierbare Hörlösungen berichtet. Die Termine im ersten Halbjahr 2016: Do, 21. Januar, Frankfurt Mi, 17. Februar, Darmstadt Do, 17. März, Seligenstadt Mi, 13. April, Mainz Do, 12. Mai, Darmstadt Mi, 8. Juni, Frankfurt Anmelden können Sie sich unter [email protected], unter der Telefonnummer (069) 30 80 56, oder Sie sprechen einfach unsere Mitarbeiter in Ihrer Bonsel-Filiale an. vorhandene restliche Gehör eines Patienten auf dem implantierten Ohr erhalten werden kann und sogar später weiter genutzt werden kann. Dies wird ermöglicht durch eine am Universitätsklinikum in Frankfurt entwickelte Operationstechnik, so wie die Verwendung spezieller Implantatsysteme. Die hörerhaltende Cochlea-Implantat-Chirurgie stellt damit heute den Standard dar, der jedem Patienten angeboten werden sollte. Aber auch die Kombination eines, auf dem zweiten Ohr getragenen Hörgerätes mit einem Cochlea-Implantat zeigt sehr gute Ergebnisse im Hinblick auf das erreichte Sprachverstehen. Zusammenfassend stellt das CochleaImplantat heute eine weltweit etablierte Methode dar. Hochgradig schwerhörige Patienten, die trotz optimaler Hörgeräteversorgung kein zufriedenstellendes Sprachverstehen erreichen, können nach der CI-Rehabilitation wieder deutlich besser hören. Die individuelle Voraussetzung eines Schwerhörigen wird durch eine ambulante Untersuchung im Hörzentrum des Universitätsklinikums Frankfurt innerhalb kurzer Zeit geklärt. Die Kosten der CI-Versorgung – auch die Kosten für die Batterien zum Betrieb des Geräts - werden in der Regel eigenanteilsfrei durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Hörzentrum Universitätsklinikum Frankfurt/M. Cochlea-Implantat-Sprechstunde Telefon: (069) 6301-3726 (Frau A. Kehrig) E-Mail: [email protected]