AIDS HILFE HIV/Aids für die einen Quelle der Angst, für die anderen keinen Gedanken wert „Ständig kreisen meine Gedanken darum. Ich krieg das nicht mehr aus dem Kopf und in meinen Fantasien mal ich mir alles mögliche Schlimme aus. Ich geh grad durch die Hölle und bin schon komplett mit den Nerven fertig.“ Herr K. ist kein Einzelfall mit seiner Aussage. Egal, ob ein tatsächliches oder vermeintliches Risiko vorliegt, bei dem eine Infektion mit HIV hätte passiert sein können, Menschen wie Herr K. leiden massiv unter der Vorstellung, sich möglicherweise mit HIV infiziert zu haben. Und sie quälen sich, bevor sie den Weg in die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH zur HIV-Testung gehen. Dieser Weg kostet sie Überwindung, aber er ist der Schritt heraus aus den quälenden Vorstellungen und diese Handlung setzt dem Gedankenkarussell ein Stop. entgeltliche einschaltung / Foto: IGG Images M enschen, die Herrn K. ähnlich sind, treibt die Angst immer wieder dazu, einen HIV-Test zu machen. Auf der anderen Seite gibt es auch Menschen, die ganz unberührt vom Thema HIV durchs Leben gehen, und die nicht auf die Idee kommen, einen HIV Test zu machen. Falls diese nie Sex hatten, bzw. nur Sex mit Kondomen, und sich auch sicher sind, dass ihr/e Sexualparnter/in zu Beginn ihrer gemeinsamen sexuellen Beziehung kein HIV hatte und auch nie mit einer anderen Person ungeschützten Sex hatte, so sind tatsächlich die meisten Situationen für eine Ansteckung mit HIV ausgeschlossen. Aber nur wenige Menschen führen ein deratiges Leben. In Österreich ist die Situation zur Zeit so, dass von den HIV-Neudiagnosen mehr als 40% auf Männer fallen, die Sex mit Männern ha- zeitig über ihren HIV-Status in Kenntnis zu setzen, um so die Zahl der Spätdiagnosen von HIV zu reduzieren. Eine HIV-Infektion möglichst frühzeitig zu diagnostizieren hat den Vorteil, dass die betroffene Person rechtzeitig mit einer wirksamen HIV-Therapie beginnen kann. Dies ist aus persönlicher Sicht für die HIV-Test. Homosexuelle Männer denErhaltung der Lebensqualiken schneller an die Möglichkeit einer tät wichtig. Eine frühe DiaHIV-Infektion deswegen auch lassen gnose bietet HIV-infiziersie sich öfters als heterosexuell ten Menschen die Chance lebende Menschen auf HIV testen. in etwa gleich lang zu leben ben. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung wie Nicht-Infizierte. Die häufigsten Charakist dies ein sehr hoher Prozentsatz. Eine Fol- teristika von Personen, die spät diagnostige davon, dass HIV häufig mit homosexuel- ziert werden, sind ältere Personen und hetelen Männern in Verbindung gebracht wird, rosexuelle Personen. Also genau jene ist die, dass sowohl schwule Männer als auch Personengruppe, die im gesellschaftlichen medizinische Fachleute, schnell an die Mög- Denken wenig mit HIV in Verbindung gelichkeit einer HIV-Infektion denken und die bracht wird. Hier ist die Gefahr groß, dass Durchführung eines HIV-Tests in die Wege eine HIV-Infektion lange Zeit “übersehen” leiten. Schwule Männer erfahren daher ihre wird , und die Diagnose erst in einem fortgeHIV-Diagnose zumeist relativ kurze Zeit schrittenen Stadium der Zerstörung des Imnach ihrer Infektion. Die Situation bei hete- munsystems festgestellt wird. Europäische HIV-Test-Woche: Erweiterrosexuell lebenden Menschen sieht hingegen anders aus. Obwohl Österreich im Verhält- tes Beratungsprogramm der AIDSHILFE nis zu anderen europäischen Ländern sehr OBERÖSTERREICH. Die AIDSHILFE OÖ viele HIV-Tests (99 pro 1000 Einwohner, bietet drei Mal in der Woche kostenlose und ohne Blutspende und Mutter-Kind-Pass- anonyme Beratung (deutsch/ englisch) und Testungen) durchführt, ist die Anzahl der Testung zu HIV (Hepatitis B,C und Syphilis) zu Menschen, die ihre HIV-Diagnose spät er- folgenden Zeiten an: Mo: 14:00 – 17:00 Uhr, fahren, hoch. Bei fast der Hälfte der HIV- Mi: 16:00 – 19:00 Uhr, Fr: 11:00 – 14:00 Uhr infizierten Personen wird die Diagnose spät Im Rahmen der europäischen HIV-Testwogestellt, bei knapp einem Drittel sogar erst che wird das Angebot durch Dolmetsch erweitert. Am Montag, 25.11. von 14:00 – bei fortgeschrittener Diagnose. 17:00 Uhr findet die Beratung mit Frühzeitige Erkennung bringt langfristig Französisch- und einige afrikanische SpraLebensqualität. Aus diesem Grund hat die Initiative „HIV in Europe“ zur European HIV chen sprechendem Dolmetsch und am MittTesting-Week vom 22. bis 29. November auf- woch, 27.11. von 16:00 – 19:00 mit Russischn gerufen. Ziel der Aktion ist, Menschen früh- Dolmetsch statt. 13