AIDS HILFE In Österreich sind viele Menschen, die mit HIV infiziert sind, sehr darauf bedacht, dass dies ihr Geheimnis bleibt und ihre Umgebung, manchmal auch ihre Familienmitglieder, nichts von ihrer Infektion erfahren. Zu groß ist die Angst von anderen ausgegrenzt, gemieden und ungerechtfertigt benachteiligt zu werden. entgeltliche einschaltung / Foto: Henry Wasswa / dpa / picturedesk.com. R obina Babirye ist seit ihrer Geburt mit dem HI-Virus, der zur Erkrankung an Aids führen kann, infiziert. Sie ist 22 Jahre und lebt in Uganda, wo in etwa 1, 5 Mill HIVpositive Menschen leben. Gesellschaftliche Diskriminierung von Menschen mit HIV ist in Uganda alltägliche Realität. Um dagegen ein Zeichen zu setzen, fand im September dieses Jahres in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, ein Schönheitswettbewerb statt. Gekürt wurde die „Miss Y +“, bzw. der „Mister Y+“. Y für Youth, Jugend, und das Plus für HIV-positiv. Alle Teilnehmenden am Schönheitswettbewerb sind mit HIV infiziert. Bei diesem Wettbewerb ging es nicht so sehr ums Aussehen, sondern um Persönlichkeiten, die gegen das Stigma, das an HIV haftet, ankämpfen können. Die Gewinner sollen Veränderungen in der Gesellschaft vorantreiben und im Kampf gegen Diskriminierung vorangehen. Robina Babirye ging bei den Frauen als Siegerin hervor. „Ich will den Sieg dazu nutzen, die jungen Menschen und andere Gruppen, die wegen der Krankheit mit Stigma und Diskriminierung leben müssen, von ihren Chancen zu überzeugen“, sagte sie nach der Endausscheidung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Positiv leben – ohne Unterschied Aufklärungsarbeit ist wichtig. Wenn in einer Gesellschaft Menschen wegen ihrer HIV Infektion benachteiligt werden, so macht dies auch die Aufklärungsarbeit schwierig. Wer mit Benachteiligung zu rechnen hat, für den wird der Weg zur Testung schwierig, unter Umständen so schwer, dass das Nicht-WissenWollen dem Wissen-Wollen vorgezogen wird. Eine unerkannte HIV-Infektion hat aber für den Betroffenen große gesundheitliche Nachteile. Nur wer um seine HIV-Infektion weiß, kann auch die lebensrettenden Medikamente einnehmen. Je länger eine HIV-Infektion unerkannt bleibt, umso weiter schreitet zumeist die Zerstörung des Immunsystems fort und umso schwieriger wird dessen Regeneration. Ist-Stand in Österreich. Auch die österreichische Gesellschaft ist nicht frei von Diskriminierung HIV-positiven Menschen gegenüber. Seit Beginn der AIDS-Hilfe-Arbeit in Österreich, welcher mit 1985 datiert werden kann, sind das Engagement für die Gleichbehandlung von Menschen mit HIV, die Antidiskriminierung und Antistigmatisierung zentrale Aufgaben. Dies äußert sich in der Unterstützung konkreter Personen mit Diskriminierungserfahrung bei der Durchsetzung ihrer Rechte. So ist es z.B. für HIV-positive Menschen nur sehr schwer – wenn überhaupt – möglich, eine Lebensversicherung – abzuschließen. Und dies, obwohl es aus medizinischer Sicht schon seit längerem nicht mehr ge- 24. OBERÖSTERREICHISCHER AIDSTAG Montag, 30. November 2015, Beginn: 09:15, Ende 16:00 Neues Rathaus der Stadt Linz Eine Weiterbildungsveranstaltung für Personen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich sowie für alle Interessierten. RED RIBBON CLUBBING Samstag, 5. Dezember 2015, 21:00 Uhr, Tabakfabrik Linz DJ-Line, Mitternachts- und Showeinlagen, Tombola zugunsten der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, special guests. SCHULFILMWOCHEN zum WELTAIDSTAG 2015 Im Zeitraum vom 1. bis 23. Dezember 2015 stehen die Filme: Chucks, Dallas Buyers Club und Same, same but different zur Auswahl und können für Schulklassen zur Vorführung im Moviemento Linz gebucht werden. Eine Kooperation von AIDSHILFE OBERÖSTERREICH und MOVIEMENTO. rechtfertigt ist. Denn Menschen, die die medikamentöse HIVTherapie gut vertragen, sind genauso leistungsfähig wie HIVnegative Menschen. Für manche Rechtsgeschäfte (z.B. für die Vergabe von Krediten) ist jedoch der Abschluss einer Lebensversicherung Voraussetzung. Derartige Benachteiligungen behindern eine gleichberechtigte Teilnahme von Menschen mit HIV am gesellschaftlichen Leben. Die Antidiskriminierungsarbeit der AIDS-Hilfen drückt sich jedoch vor allen Dingen auch in deren Präventionsarbeit aus. Die Basisarbeit um Benachteiligung abzubauen, ist die Aufklärung über HIV, dessen Ansteckungswege und dem Schutz davor. Gesichertes Wissen über die tatsächlichen Infektionsmöglichkeiten kann einer Schlechter-Stellung oder UngleichBehandlung von Menschen mit HIV entgegenwirken. Positiv leben – ohne Unterschied ist ein Ziel, für dessen Ver wirklichung sich die AIDSH I L F E OBERÖS TERREICH engagiert. Miss Y+. Robina Babirye ist seit ihrer Geburt mit dem HI-Virus infiziert. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen unter www.aidshilfe-ooe.at 13