Wissen. Was praktisch zählt. Wasserstoff in oxidischen Materialien Autoren: D. Rogalla* / H.-W. Becker* / Franziska Traeger * Zentrale Einrichtung für Ionenstrahlen und Radionuklide (RUBION) der Ruhr-Universität Bochum Oberflächeneigenschaften und Wasserstoffgehalt Die Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit von Zinkoxid (ZnO) durch eingelagerten Wasserstoff wurde schon vor Jahrzehnten für Wasserstoffdetektoren ausgenutzt, neuerdings für katalytische und optoelektronische Anwendungen wie Leuchtdioden oder Dünnschichtsolarzellen. Forschung und Lehre Projektbezogene Themen werden in den Studiengang Chemie eingebracht, regelmäßig Projektpraktika angeboten. Experimente Am RUBION wird Wasserstoff mittels Kernreaktionsanalyse (NRA) nachgewiesen: 1H + 15N → 12C + α + γ. An der Westfälischen Hochschule werden die Proben mit ultrahochvakuum-basierten Methoden präpariert, v.a. Thermische Desorption (TDS) und Elektronenbeugung (LEED). Ergebnisse Die H-Bedeckung kann aus der Höhe des Oberflächenpeaks bestimmt werden, wie der Austausch H gegen H2O zeigt (Verdopplung der Intensität). Die Bestimmung absoluter Bedeckungen ist möglich. Die Leitfähigkeit von ZnO wird wesentlich von der Oberfläche beeinflusst. Profile bis in eine Tiefe von 50 nm zeigen, wie schnell die Wasserstoffkonzentration abnimmt. F. Traeger, M. Kauer, Ch. Wöll, D. Rogalla, H.-W. Becker, Phys. Rev. Probenaufbau im NRA-Experiment. B 84, 075462, (2011). Ausblick TiO2 hat in den letzten Jahren neue Anwendungen in der (Photo-) Katalyse und als High-k-Material gefunden. Die Korrelation zwischen Defektdichten, Wasserstoffgehalt und Leitfähigkeit ist Gegenstand aktueller Arbeiten. H-Konzentationsprofil eines ZnO(10-10)-Kristalls, der mit einer Monolage H2O (schwarze Kurve) bzw. einer Monolage H (blaue Kurve) belegt ist. H-Konzentrationsverlauf ausgehend von einer ZnO(10-10)-Oberfläche bis ins Volumen. Kontakt Westfälische Hochschule Prof. Dr. Franziska Traeger August-Schmidt-Ring 10 45665 Recklinghausen Mit MoS2, Graphit und ZnO-Pulver wurde der Fokus auf einkristalline Modellsysteme verlassen. Elektronen-Beugungsbild (LEED) einer Graphitoberfläche und elektronenmikroskopisches Bild (REM) einer ZnO-Pulverprobe. Tel.: 02361-915-515w Mail: [email protected] www.w-hs.de Westfälische Hochschule University of Applied Sciences Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen