Internetsucht

Werbung
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Medienabhängigkeit und InternetSucht
Eine neue Spielart süchtigen
Verhaltens?
Prof. Dr. med. N. Scherbaum
Direktor der Klinik für abhängiges Verhalten und Suchtmedizin
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Gliederung
• Was ist pathologische Nutzung des Internet („Internetsucht“)?
• Ursachen
- psychologisch
- biologisch
- sozial
• Epidemiologie
• Therapie
• Ist die pathologische Nutzung des Internet eine Sucht?
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Ausgangspunkt
Die Nutzung des Internet ist ein praktisches, oft notwendiges,
bisweilen angenehmes und sozial übliches Verhalten.
ALLERDINGS
Die Nutzung des Internets kann sich verselbständigen und zu
negativen Konsequenzen führen („Internetsucht“).
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Typologie der riskanten
Internet-Nutzung
•
„Surfen“
•
Computerspiele, Online-Rollenspiele (z.B. WoW)
•
Online-Glücksspiele (z.B. Wetten, Poker)
•
Cyber-Sex
•
Einkaufen, Schnäppchenjagd
•
Kommunikation
- Chatrooms
- Facebook
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Typologie der PC-Nutzung
•
Die Nutzung des Internet ist vielgestaltig.
•
Die pathologische Internetnutzung hat Schnittfelder mit
- Glücksspielsucht
- „Kaufsucht“
- „Sexsucht“
•
Zentrales Charakteristikum: exzessive Nutzung des Internet
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Verhalten und Suchtrisiko
Bei einem Verhalten besteht Suchtrisiko,
a) wenn es positive Gefühle auslöst, z.B. Glück, Freude, Stolz etc.
(positive Verstärkung)
b) wenn es negative Gefühle lindert, z.B. Entspannung bei Streß,
Linderung von Langeweile etc.
(negative Verstärkung)
c) wenn es häufig ausführbar ist (Verfügbarkeit).
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Attraktivität und Risiko des
Internet
•
geringe Wartezeit
•
kostengünstig
•
Fülle von Informationen und Unterhaltungsangeboten
•
24-h-Verfügbarkeit
•
(vermeintliche) Anonymität
•
Tarnung als Arbeit/Schulaufgabe etc.
•
heimlich (abgesehen von Zeitaufwand)
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Attraktivität und Risiko des
Internet
• Identität nicht festgelegt
• Erleben von Bedeutsamkeit
• Erleben von Kompetenz
• Erfolgserleben
• Überlegenheitsgefühl (z.B. gegenüber Erwachsenen)
• Integration in Gruppe (z.B. „Gilden“ in
Gruppenonlinespielen)
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Entwicklung der „Internetsucht“
Online arbeiten
Surfen, Spielen etc.
Internet vorrangiges
Hobby (Gewohnheit)
“Internetsucht“
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Kennzeichen einer abhängigen
Entwicklung
•
Das Verhalten wird zunehmend häufiger über einen längeren
Zeitraum gezeigt.
•
Das Verhalten dient vorrangig der Regulation von Affekten
und Impulsen.
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Verselbständigung eines
Verhaltens
•
fortgesetztes Verhalten trotz Verlust der ursprünglich angestrebten
Wirkung,
z.B. Notwendigkeit der „Dosissteigerung“
•
Entzugsbeschwerden
z.B. innere Unruhe bei fehlender Möglichkeit der Computernutzung
(Stromausfall, an manchen Urlaubsorten etc.)
•
Fortsetzung des Verhaltens trotz negativer Folgen
z.B. Probleme in Partnerschaft oder am Arbeitsplatz
•
Verlust der Integration des Verhaltens in die Lebensführung
z.B. Vernachlässigung anderer Aufgaben, Hobbies etc.
•
Verlust der Kontrolle und Craving (Zwang, etwas zu tun)
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Verhaltensauffälligkeiten
bei Jugendlichen
•
Schulschwänzen,
•
keine Hausaufgaben,
•
Verschlechterung der Schulleistungen,
•
Aufgabe anderer sozialer Aktivitäten,
•
sozialer Rückzug,
•
längeres Spielen als beabsichtigt,
•
Reizbarkeit/Ärger ohne Spielmöglichkeit.
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Fragebögen zur Problemerfassung
Internet Addiction Test (IAT) von K. Young (20 Items)
Compulsive Internet Use Scale (CIUS) von G.J. Meerkerk
(14 Items)
OSVe-Skala von Wölfling et al. (15 Items)
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Beispielfragen (IAT)
Wie oft stellen Sie fest, dass Sie länger als beabsichtigt im Internet waren?
Wie oft vernachlässigen Sie alltägliche Pflichten, um mehr Zeit online zu
verbringen?
Wie häufig leiden Ihre schulische, Ihre universitäre oder Ihre berufliche Arbeit
darunter, dass Sie so viel Zeit online verbringen?
Wie häufig reagieren Sie ausweichend oder verteidigend, wenn Sie jemand fragt,
was Sie online tun?
Wie oft fehlt Ihnen Schlaf, weil Sie spät nachts noch online sind?
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Beispielfragen (IAT)
Wie oft denken Sie ans Internet, wenn Sie offline sind, oder stellen sich vor,
online zu sein?
Wie oft ertappen Sie sich dabei zu sagen:„nur noch ein paar Minuten“, während
Sie online sind?
Wie häufig versuchen Sie zu verbergen, wie lange Sie online waren?
Wie oft kommt es vor, dass Sie lieber mehr Zeit online verbringen als mit
Anderen etwas zu unternehmen?
Wie oft fühlen Sie sich deprimiert, verstimmt oder nervös, wenn Sie offline sind –
was sich ändert, wenn Sie wieder online sind?
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Kriterien der Diagnose einer
Abhängigkeit nach ICD-10
•
Craving (heftiges Verlangen) nach Suchtmitteleinnahme/-wirkung
•
Verlust der Kontrolle (z.B. Zeitpunkt, Dauer, Menge)
•
Fortsetzung trotz Nachteilen
•
Vernachlässigung anderer Interessen/Aufgaben
•
Entzugsbeschwerden
•
Toleranzentwicklung
Zeitbezug: vergangene 12 Monate
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Impulskontrollstörungen
• F63.0 pathologisches Spielen
F63.8 andere, darunter auch pathologische Internetnutzung
• Kriterien
- wiederholte Handlungen
- ohne vernünftige Motivation
- Schädigung der Interessen des Handelnden
- unkontrollierbare Impulse
- Ausschluss
excessiver Gebrauch psychotroper Substanzen
Störungen des Sexual- und Eßverhaltens
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Differentialdiagnosen
• ausgeprägte Gewohnheit
• exzessives Verhalten in der Manie
• Zwangserkrankung
• Impulskontrollstörung als Nebenwirkung dopaminerger
Medikamente (Parkinsonsche Erkrankung)
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Ätiologie der Abhängigkeit
Suchtmittel
Abhängigkeit
Gesellschaft
Individuum
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Verursachung der Abhängigkeit
Genetische
Ausstattung
Substanzwirkung
Prägungsprozesse,
frühe Lebensereignisse
Individuelle
Vulnerabilität
Verfügbarkeit
der Substanz
Sucht
permissive
Haltung
psychosoziale
Faktoren
(Abbildung Prof. Kiefer)
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Biologische Faktoren
•
Eine wesentliche Steuerung unseres Verhaltens erfolgt
über das sog. Belohnungssystem.
•
Die Erfüllung vitaler Bedürfnisse (Nahrung, Flüssigkeit,
Sex) bewirkt eine Aktivierung des Belohnungssystems.
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Biologische Faktoren
•
Alle Suchtmittel bewirken eine Aktivierung des sog.
Belohnungssystems.
•
Dieser Aktivierung entspricht das Erleben von Glück,
Freude, Zufriedenheit etc.
•
Handlungen, die gehäuft mit Belohnung einhergehen,
werden (vom Gehirn) wiederholt
(Aufmerksamkeitsverzerrung; verminderte Hemmung).
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Biologische Faktoren
•
Aktivierung des Belohnungssystems auch bei sog.
Verhaltenssüchten (v.a. bei pathologischem Spiel).
•
Pathologische Internetnutzung wahrscheinlich vergleichbar
(z.B. Ko et al., 2009)
•
Allerdings: heterogenes Phänomen mit Überlappung zu
anderen Verhaltenssüchten, z.B. pathologisches Spielen,
„Kaufsucht“
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Psychologische
Faktoren
•
Lernen durch Verstärkung (operantes Konditionieren)
•
im Verlauf einer Sucht:
zunächst:
positiver Verstärkung durch intendierte Wirkung
später:
negative Verstärkung durch Entlastung der durch das
süchtige Verhalten geschaffenen Probleme
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Psychische
Vulnerabilität
•
Verstärkerwert der Internetnutzung ist individuell unterschiedlich.
•
Verstärkerwert erhöht bei bestimmten Defiziten bzw. begleitenden
psychischen Störungen
- Statusspiele und mangelndes Selbstwertgefühl
- Langeweile und Computernutzung bei depressiver Störung
- Online-Intimität und soziale Phobie/Selbstunsicherheit
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
begleitende psychische Erkrankungen
• Depression
70-80%
• Angststörungen
???
• Substanzbezogene
Störungen
???
• ADHS
???
• Persönlichkeitseigenschaften
narzisstische Züge, reduzierte Frustrationstoleranz
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Entwicklung der „Internetsucht“
Online arbeiten
Surfen, Spielen etc.
Zweck: Affektund
Impulsregulation
Online vorrangiges
Hobby (Gewohnheit)
negative
Konsequenzen,
Kontrollverlust
“Internetsucht“
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Teufelskreis Internetsucht
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Soziale Faktoren
•
Verfügbarkeit
die Mehrheit der Haushalte in Deutschland mit
Internetanschluss
51 Millionen Internetnutzer (ab 14 Jahren)
[ARD/ZDF Online Studie, 2011)
•
Smartphones ermöglichen ortsunabhängigen
Internetzugang
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Soziale Faktoren
•
Online-Flatrate
keine Rückmeldung zur Zeit über Kosten
•
Facebook u.ä. wesentliches Instrument junger Leute für
soziale Kommunikation (Terminabsprache etc.)
•
Werbung
hohe Präsenz der Werbung für elektronische Medien mit
Appell an Grundbedürfnisse, z.B. Status und Anerkennung
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Normen zur Mediennutzung
•
Computer selbstverständliches Instrument der Arbeit
•
Online-Recherche als Instrument rascher Beschaffung von
Information für Schüler und Studenten
•
Online-Käufe und –Buchungen üblich
•
Internet und PC-Spiele als akzeptierte und verbreitete Formen des
Freizeitverhaltens
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Epidemiologie
PINTA-Studie zur Prävalenz einer Internetabhängigkeit
Methodik:
Befragung von etwa 15.000 Personen
Alter: 14-64 Jahre
Bei Angabe von mehr als 1 Stunde Internetnutzung je Tag
>>>> Befragung mit CIUS
Rumpf et al. (2011) Abschlussbericht
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Epidemiologie
Prävalenz nach PINTA-Studie:
über alle
gesamt 1,5%
Männer: 1,7% Frauen: 1,3%
Prävalenz Alter 14-24 Jahre
gesamt 3,8%
Männer: 3,0% Frauen: 4,5%
Prävalenz Alter 14-16 Jahre
gesamt 6,3%
Männer: 4,1% Frauen: 8,6%
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Epidemiologie
A) Unter Jugendlichen (international): 1 - 10%
(Selektion der Befragten, Operationalisierung)
B) Unter Jugendlichen Zahlen aus Deutschland
kriminologisches Institut Hannover (Rehbein et al., 2009)
14.000 Schüler der 9. Klassenstufe
excessiver Konsum (> 4,8 Stunden/d): 10%
„süchtig“ Jungen: 3%
Mädchen: 0,3%
gefährdet Jungen: 4,7%
Mädchen: 0,5%
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Geschlechtsspezifische
Nutzung des Internet
Hauptaktivitäten der 14-24 jährigen im Internet nach PINTA-Studie
Frauen
Soziale Netzwerke
E-mail
Onlinespiele
Musik/Filme etc
81,4%
12,7%
3,8%
2,1%
Männer
Soziale Netzwerke
Onlinespiele
Informieren
E-mail
61,4%
28,9%
3,5%
2,5%
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Risikofaktoren
•
Bildungsferne Schicht
•
Psychiatrische Komorbidität
•
Geschlecht (? Eher für Typ der Internetbetätigung)
•
Erwachsene ???? („Silver Surfer“)
•
Chronischer Verlauf? Herauswachsen aus der Sucht?
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Risikofaktoren
„Mangels Langzeitstudien können weder
Risikofaktoren im Kindesalter hinreichend
zuverlässig identifiziert noch können Aussagen über
den Verlauf der Störung getroffen werden.“
(Drogen- und Suchtbericht 2011)
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
soziales Umfeld,
Verfügbarkeit
Einstellungen, Werte
komorbide psychische
Störungen, psychische
Dispositionen
Internetnutzung
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Grundsätzliches zur Therapie
•
Keine evidenzbasierten Behandlungsansätze
•
Abstinenz allenfalls temporär möglich >> funktionaler Umgang
•
Berücksichtigung der Motivationslage
•
Gemeinsame Definition der Ziele der Behandlung
•
Vermittlung von Störungswissen,
z.B. Abhängigkeitskriterien, funktionales Störungsmodell
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Grundsätzliches zur Therapie
•
ambulant: Suchtberatungsstellen
Spezialambulanzen (bei psychiatrischer Komorbidität)
•
stationär:
Rehabilitationskliniken
Indikation: Erfolglosigkeit ambulanter Behandlung, schwerwiegende
psychosoziale Beeinträchtigung
multimodale Therapie in Anlehnung an Konzepte zur Behandlung
substanzbezogener Störungen (Einzeltherapie, Basisgruppe,
störungsspezifische Gruppe, Ergo- und Beschäftigungstherapie etc.)
•
Nachsorge mit Stabilisierung und Transfer
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
kognitiv-verhaltenstherapeutische
Psychotherapie
Elemente z.B.
•
Positive/negative Konsequenzen der Internetnutzung
•
Selbstbeobachtung des Problemverhaltens
•
Stimuluskontrolle
•
Selbstbelohnung für Alternativverhalten
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Beeinflussung der disponierenden
Faktoren
•
Training von Fertigkeiten, z.B. Stressmanagement, soziales
Kompetenztraining, Freizeitverhalten, Problemlösefertigkeit
•
Soziale Unterstützung und Beratung, z.B. Paarberatung
•
Behandlung einer begleitenden psychischen Erkrankung
•
Selbsthilfegruppe
•
Medikamente: ??? SSRI, Naltrexon
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Ist Internetsucht eine Sucht?
• Wie vergleichbar sind substanzbezogene Süchte und
Verhaltenssüchte?
• Sucht in Internetsucht ein irreführendes Wort?
• Was spricht für, was spricht gegen eine diagnostische,
therapeutische, sozialrechtliche Zusammenfassung von
substanzbezogenen und Verhaltenssüchten?
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Gemeinsamkeiten
•
Zweck des Verhaltens
•
veränderter Bewussteinszustand, z.B. Craving (innerer Zwang),
Zeitverlust beim „Surfen“
•
Überlappung der diagnostischen Kriterien, z.B. Kontrollverlust
•
schleichender Beginn
•
z.T. biologische Ähnlichkeiten („Belohnungssystem“)
•
Reizreaktionsparadigma: verstärkte Reaktion auf Onlinespielbezogene Stimuli
•
Therapie vergleichbar
•
Mehrfachabhängigkeiten
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Unterschiede
•
Keine direkte Substanzwirkung
•
Skepsis gegenüber eigenständigem Verlauf:
Internetsucht deutlich gelindert, wenn zugrundeliegende
Problematik gelindert? (I. Hand)
•
Abstinenz kein Therapieziel, sondern der kontrollierte Gebrauch
•
Gefahr der Psychiatrisierung eines selbstschädigenden
Verhaltens (Wer trägt Verantwortung?)
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Schlussfolgerungen
•
Pathologischer Internetgebrauch („Internetsucht“) ist eine
behandlungsbedürftige Erkrankung.
•
Das Verständnis der Internetsucht orientiert sich am Modell der
substanzbezogenen Abhängigkeit.
•
Symptomatik und Therapie ähneln sich ebenfalls.
•
Prophylaxe als gesellschaftliche Aufgabe
LVR-Klinikum Essen
Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen
Herzlichen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!
Herunterladen