Das Higgsfeld - Entstehung eines kosmischen Supraleiters

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Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Physik
Das Higgsfeld - Entstehung eines
kosmischen Supraleiters
Michael Kobel
Technische Universität Dresden
Lehrerforbildung DESY
Zeuthen 25.11.2013
Was hat eine Eisenbahn mit der Sonne zu tun?
v Faszinierende Effekte frei beweglicher Ladungs-Seen
v
v
Cooperpaare im Supraleiter: See elektrischer Ladungen von Q=-2
Brout-Englert-Higgs-Feld im Universum: See schwacher Ladungen
ttp://idw-online.de/de/image92497
koppelt an
schwache Ladung: :
http://samstag.physik.tu-dresden.de/
Zeuthen, 25.11.2013
http://idw-online.de/de/image92497
Michael Kobel
1. WECHSELWIRKUNG= LADUNG+KOPPLUNG
2.
3.
4.
5.
Die schwache Isospin-Ladung
Zutaten für unser Universum
Spontane Symmetriebrechungen
Das Brout-Englert-Higgs Feld als Supraleiter
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
3 of 45
Kosmologie: Zeit <-> Energie
v Verschiedene Phasen der Strukturbildung
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
4
Großräumige Strukturen im Universum
v Nicht Thema dieses Vortrags, Erklärung erfordert:
• Primordiale Dichtefluktuationen (Quantenfluktuationen, Inflation)
• Sehr viel dunkle Materie (jenseits des Standardmodells!)
• Gravitation
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
5
Strukturen benötigen Wechselwirkungen
Kernphysik
„Wir“
www.schmunzelmal.de
Teilchenphysik
www.fnal.gov/pub/today/archiv
e_2010/today10-04-15.html
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
6
4 Fundamentale Wechselwirkungen
v Für unseren Alltag sind
• „dynamisch“ relevant:
§ Gravitation
§ Elektromagnetismus
(u.a alle Lebensvorgänge)
•
„statisch“ relevant:
§ Starke Wechselwirkung
(Atomkerne <->
Chemische Elemente! )
§ Schwache Wechselwirkung
(Brennen der Sonne! )
v Alle bekannten Vorgänge
lassen sich auf diese 4
Wechselwirkungen
zurückführen !
Zeuthen, 25.11.2013
http://www.teilchenwelt.de/material/materialien-fuer-lehrkraefte/
Michael Kobel
7 of 45
1. Zentraler Begriff des Standardmodells:
Wechselwirkung
v Pierers Universallexikon:
• Wechselwirkung, das Verhältnis
zweier gleichzeitig vorhandener
Gegenstände, vermöge dessen sie
füreinander in gewissen Beziehungen
zugleich als Ursache und als Wirkung
aufgefasst werden.
v In der Teilchenphysik sogar mehr als das
• Vereinigen die Phänomene „Entstehung“, „Kraft“ u. „Zerfall“
• 3 dieser Wechselwirkungen können im Standardmodell
•
über Symmetrien begründet werden
Das Standardmodell ist zuallererst eine
Theorie der Wechselwirkungen !
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
8
Ladung – Kopplung - Wechselwirkung
Jede Wechselwirkung hat eigene Botenteilchen
Botenteilchen koppeln nur an Teilchen mit entsprechender Ladung
Ladung der Materieteilchen
Botenteilchen
Starke
Wechselwirkung
Starke „Farb“-Ladung
Gluonen g
Schwache
Wechselwirkung
Schwache „Isospin“-Ladung
Elektromagnetismus
gs = 1.2
„Rot“, „Blau“, „Grün“
I3
W
e-
æ + 1/2 ö
=ççè - 1/2 ÷÷ø
Kopplung der
Botenteilchen
(bei 100 GeV)
„Weakonen“
(W+,W-,Z)
gw = 0.6
Elektrische Ladung
Photonen g
Q = -1, + ⅔, -⅓, …
ge = e = 0.3
e
Supersymmetrie???
Zeuthen, 25.11.2013
a
g2S
=
S
4p
a
g2W
=
W
4p
a
g2e
=
4p
n
SI: g
Gravitation
Kopplungsparameter
Michael Kobel
Gravitonen ?
?
=
e
ε 0 hc
GN
Neues über Ladung
v Es gibt 3 völlig verschiedene Ladungen (für jede WW des Standardmodells eine)
v Diese können Vektorcharakter haben (!)
v Die Teilchen ordnen sich bezüglich dieser Ladungen in „Multipletts“
•
Warum genau diese Anordnung im „Periodensystem der Teilchen“? à immernoch unverstanden!
Elektrische
Ladung Q
Schwache
Ladung I3W
+2/3
+1/2
-1/3
-1/2
0
+1/2
-1
-1/2
Starke
Ladung
Blau
Grün
Rot
www.teilchenphysik.de/teilchenphysik/elementarteilchen
Zeuthen, 25.11.2013
www.weltmaschine.de/physik/standardmodell_der_teilchenphysik
Michael Kobel
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Standardmodell = Elementare Bausteine ?
v Elementare Bausteine sind eine herausragende experimentelle Erkenntnis
à eine weitere Substruktur ist „so gut wie“ ausgeschlossen
v Aber: sind nicht die theoretische Grundidee des Standardmodells
à Anordnung ist weder vorhergesagt, noch bisher nachträglich verstanden !
v Bergen außerdem Gefahr des reines Auswendiglernens
v Die Elementarteilchen sind die „Spieler“ in einer Welt, in der sich
die „Spielregeln“ = Wechselwirkungen aus Symmetrien herleiten lassen
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
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1. Wechselwirkung= Ladung+Kopplung
2. DIE SCHWACHE ISOSPIN-LADUNG
3. Zutaten für unser Universum
4. Spontane Symmetriebrechungen
5. Das Brout-Englert-Higgs Feld als Supraleiter
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
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Warum der Name „schwache Isospin-Ladung“?
v Zugrundeliegende Symmetrie
genau dieselbe wie bei Spin: SU(2)
v Vektor mit 3 Komponenten
• Spin S = (Sx, Sy, Sz) im Ortsraum
• Schwacher Isospin IW = (I1W, I2W, I3W)
im abstrakten schwachen Isospinraum
v Messbar nur:
• Gesamter Betrag
• eine Komponente (meist gewählt: die 3.)
• sie beiden anderen sind „unscharf“
v Darstellung in Multipletts in I3W
I3
æ + 12 ö æn e ö æn m ö æ u ö æ e + ö æ d ö æ F + ö æ 0 ö
ç ÷ : çç - ÷÷, çç - ÷÷,..., çç ÷÷,..., çç ÷÷,..., çç ÷÷,..., çç 0 ÷÷ = çç
÷
ç - 1 ÷ è e ø è m ø è d ø èn e ø è u ø è F ø èv + H ( x ) ÷ø
è 2ø
W
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
http://de.wikipedia.org/wiki/Stern-Gerlach-Versuch
I3
W
æ +1ö æ
ç ÷ çW
ç 0 ÷ : çç Z
ç -1÷ èçW
è ø
ö
÷
÷
-÷
÷
ø
+
0
13
Ladungserhaltung
• Erhaltung der schwachen Ladung I3W bei wichtigen Prozessen:
(der Vektorcharakter von I hier nicht wichtig, es genügt I3W )
• K-Elektron Einfang in Atomen
+½ p
W+
n -½
+½ p
W-
n -½
-½ e-½ ene+½
ne +½
• Erster Nachweis von Antineutrinos aus Kernkraftwerken
+½ p
W+
n -½
+½ p
-½ `n
-½ `n
e+ +½
e
e
• b+ und b- - Umwandlungen von Kernen
n -½
+½ p
-½ n
W+
e+ +½
ne+½
W-
W-
n -½
e+ +½
p +½
e- -½
`ne -½
2. Zentraler Begriff des Standardmodells:
Ladung
Ladungen sind charakteristische Eigenschaften von Teilchen
v Ladungen sind Additiv
Ladung(A+B) = Ladung(A) + Ladung(B)
(“+“ notfalls vektoriell: z.B: p,n: keine starke Farbladung)
v Ladungen kommen nur
in Vielfachen einer kleinsten Ladung vor
v Ladung ist erhalten,
d.h. sie entsteht weder neu, noch geht sie verloren
(Ausnahme: schwache Ladung im „See“ des BEHiggs-felds)
v Das Konzept der Ladung lässt sich völlig analog
auf alle 3 für Teilchen relevante Wechselwirkungen anwenden
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
15
3. Zentraler Begriff des Standardmodells:
Kopplung
Kopplungen sind Eigenschaften von Botenteilchen,
und damit Eigenschaften der Wechselwirkungen
(N.B: Auch e ist *Kopplung* und somit eine Eigenschaft des Photons.
Die Bezeichnung „Ladung“ für e ist ein historischer Irrtum!
Die elektrische Ladung ist Q, die meist im Produkt Qe vorkommt)
v (Quadrate von) Kopplungen
beschreiben die Stärke von Wechselwirkungen
v
Wahrscheinlichkeiten von Prozessen hängen ab von
• Stärke (Kopplung) der Wechselwirkung
• Ladungen der beteiligten Teilchen
• Massen der beteiligten Teilchen, falls diese
nicht klein sind gegenüber verfügbarer Energie
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
16
Können Jugendliche schwache Ladung messen?
v Messung von Zerfällen des Z0 Teilchens mit echten Daten des LEP
•
•
Analogie: Löcher im Wassereimer entsprechen „Zerfallskanälen“
Für einzelnes Wassermolekül ist Austrittsloch nicht vorhersagbar
<-> Für einzelnes Z-Teilchen ist Zerfallskanal nicht vorhersagbar
v Entleerung à Eigenschaften der Löcher
Zerfall des Z à Eigenschaften der Teilchen
(Kopplung ans Z über schwache Ladung)
•
•
•
Verhältnis der Austrittsmengen
à Größenvergleich der Löcher
Verhältnis der Zerfallshäufigkeiten
à Größenvergleich der schwachen Ladungen
Z0
e, µ, t gleich häufigà gleiche schwache Ladung
(denn deren Massen sind alle klein gegen Z-Masse)
Quarks kommen 15 Mal = 5x3 Mal „zu häufig“ vor
à 5 mögliche Sorten x 3 starke Farbladungen
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
www.teilchenwelt.de
17
Z0-Zerfall in ein Tau-Antitau-Paar
Z0-Zerfall in ein Myon-AntimyonPaar
Z0-Zerfall in ein ElektronPositron-Paar
Z0-Zerfall in ein QuarkAntiquark-Paar (aus denen Jets
entstehen)
Ereignisbilder eines LEP-Experimentes
1000 solcher Ereignisse werden von Jugendlichen
(100 je Gruppe) analysiert und kategorisiert
Messergebnisse von 20 Jugendlichen
Z0
Eine der
Messaufgaben
die das
Netzwerk
Teilchenwelt
an die Schulen
bringt
In Einklang mit
LEP Ergebnissen, publiziert in:
Physics Reports, Mai 2006
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
19
1. Wechselwirkung= Ladung+Kopplung
2. Die schwache Isospin-Ladung
3. ZUTATEN FÜR UNSER UNIVERSUM
4. Spontane Symmetriebrechungen
5. Das Brout-Englert-Higgs Feld als Supraleiter
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
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Das Konzept des Standardmodells
Lokale
Eich-Symmetrien
generieren
SU(3)c x SU(2)I x U(1)Y
bestimmen
Ladungen
Erzeugende der
Symmetrien
erhalten
koppeln an
erfüllt
Lagrange Dichte:
= Dichte von Ekin– Epot
benötigt
Wechselwirkungen
Botenteilchen:
g1-8 , W+, W-, Z0, g
L=T-V
Euler-Lagrange
Gleichungen
Bewegungsgleichungen
Dirac: (igmDm- m) y = 0
Maxwell: ¶mFmn = Jn
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
21
Nur diese Formel erfüllt alle Symmetrien !
Wechselwirkungen zwischen
Boten und Bausteinen
Botenteilchen unter sich:
à keine freien Quarks, emag Wellen, …
http://www.quantumdiaries.org/2011/06/26/cern-mug-summarizes-standard-model-but-is-off-by-a-factor-of-2/
Higgs mit Bausteinen und Boten
Massen der Bausteine und Botenteilchen
Erzeugung und Zerfälle des Higgs Teilchens
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
Higgsteilchen unter sich
noch nicht beobachtet
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Zutaten für unser Universum
v 3 Typen von Ladungen generieren 3 Symmetrie Gruppen:
• SU(3)C Ä SU(2)I Ä U(1)Y
• Diese „lokalen Eichsymmetrien“ verlangen (!) Wechselwirkungen,
(sonst können die lokalen Symmetrien nicht erfüllt werden)
v Je 1 freien Kopplungsparameter (Stärke) für jede Wechselwirkung
(genaue Werte abhängig vom jeweiligen Energieübertrag)
• 1 = 8 1 = 29 1 = 108 vor Kondensation des BEH-Feldes
as
•
aW
1
a em
aY
= a1W + a1Y = 137
nach Kondensation des BEH Feldes
v Brout-Englert-Higgs (BEH) Mechanismus bei 10-12s nach Urknall
• Kondensation eines allgegenwärtigen BEH-Feldes
• Spontane Brechung der schwachen Eichsymmetrien
• Elektroschwache Mischung von (B0, W0) zu (Z0, g)
• Generierung der Massen von W+, W- und Z0
• Mischung der Fermionen und Generierung ihrer Massen
v Gravitation
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
23
e-p Streuungen von HERA bei DESY
Reichweite der
schwachen Kraft
Geändert von: http://wof-cluster.desy.de/sites/images/content/e8/e76/index_eng.html
10-17
10-18
SU(3) C
SU(3) C
U(1)Q
SU(2)I
10-30
10-35
U(1)Y
2
e
vor elektroschwacher Mischung
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
24
Charakteristika der Wechselwirkungen
Kernphysik
„Wir“
www.schmunzelmal.de
Teilchenphysik
www.fnal.gov/pub/today/archiv
e_2010/today10-04-15.html
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
25
Ein mögliches „larger picture underneath“
v Kopplungsparameter a nähern sich bei hoher Energie an
v
à alle Kräfte haben ähnliche Stärke
Zeichen für einen gemeinsamen Ursprung aller Wechselwirkungen?
http://sites.uci.edu/energyobserver/
2012/12/02/update-on-some-higgsblog-entries/
Typische Energie
v Klappt sogar noch besser mit Supersymmetrie!
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
26
Why are all the interactions so similar in their structure?
There are a number of possibilities:
v The first is the limited imagination of physicists:
When we see a new phenomenon, we try to fit it in the frame-work we
already have – until we have made enough experiments we don’t know
that it doesn’t work…
It’s because physicists have only been able to think
of the same damn thing, over and over again.
v Another possibility is that it is the same damn thing over and over again
– that Nature has only one way of doing things,
and She repeats her story from time to time.
v A third possibility is that things look similar because they are aspects
of the same thing – some larger picture underneath…
Richard. P. Feynman, “The strange theory of light and matter”
Princeton University Press, 1985
“Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie”
Piper
Taschenbuch, 9,95€
Michael Kobel
Zeuthen, 25.11.2013
27
1. Wechselwirkung= Ladung+Kopplung
2. Die schwache Isospin-Ladung
3. Zutaten für unser Universum
4. SPONTANE SYMMETRIEBRECHUNGEN
5. Das Brout-Englert-Higgs Feld als Supraleiter
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
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Historischer Ursprung der
Spontanen Symmetriebrechung
Siehe auch: Steven Weinberg in
http://cerncourier.com/cws/article/cern/32522
v
1959-1961: Yōichirō Nambu (Nobelpreis 2008)
Erste Anwendungen von spontaner Brechung von Symmetrien
auf Supraleitung und Teilchenphysik (starke WW, Protonmasse)
Particle Field Theory
Feynman/Dyson
BCS theory of superconductivity
http://prola.aps.org/abstract/PR/v122/i1/p345_1
Field Theory of Strong Interactions
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
Folie 29
Spontane Symmetriebrechung
v Ausgangslage: Symmetrische Konfiguration
(hier Spiegelsymmetrie zweier hungriger Esel)
http://www.g2webdesign.de/mediation/WasIstMediation.html
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
Folie 30
v Veränderlich: Brechungsparameter
(hier: Einsicht)
V(Φ)
Φ
V(Φ)
Φ
Einsicht
v Übersteigt der Brechungsparameter einen kritischen Wert,
wird der symmetrische Zustand instabil
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
Folie 31
v Es entsteht ein neuer unsymmetrischer Grundzustand,
mit endlicher Auslenkung Φ
V(Φ)
Φ
v Quantenmechanisch entspricht dies einem überall
im Vakuum vorhandenen Feld mit endlichem Wert
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
Folie 32
Überblick einiger spontaner Symmetriebrechungen
Phänomen
gebrochene
Symmetrie
Brechungsparameter
Ordnungsparameter
Massive
Anregung
Esel
Spiegelung
Einsicht
PaarBildung
Trennung
Elastischer
Stab
O(2)
Rotation
Kraft
Biegung
Schwingung
Supraleitung
U(1)
Phasenrot.
Temperatur,
Magnetfeld
Cooperpaar
Dichte
SchmidGap-Flukt.
Ferromagnetismus
O(3)
Rotation
Temperatur
Magnetisierung
Spinwelle
Kerndeformation
O(3)
Rotation
Valenznukleonzahl
Deformation
Vibration
Hadronmassen
SU(2)A
Chiral-axial
Stärke der
WWirkung
`qq
Kondensat
Sigma
Meson
Brout-Englert
Higgs Mech.
SU(2)L
El.-schwach
Temperatur
Higgsfeld
v =246 GeV
HiggsBoson
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
Folie 33
1.
2.
3.
4.
Wechselwirkung= Ladung+Kopplung
Die schwache Isospin-Ladung
Zutaten für unser Universum
Spontane Symmetriebrechungen
5. DAS BROUT-ENGLERT-HIGGS FELD
ALS SUPRALEITER
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
34 of 45
Was ist im Supraleiter spontan gebrochen?
v Ungeordneter Zustand
bei hohen Temperaturen:
alle Phasen der Cooperpaare
zufällig verteilt
(=eichsymmetrisch)
v à Phasen können ohne
Energieaufwand durch
masselose Photonen
lokal geändert werden
v Unterhalb TC : Kondensat
Alle Cooperpaare „in Phase“
•
•
•
U(1) Phasensymmetrie gebrochen
Anregung =Streuung am Gitter
kostet Energie
à Cooperpaare bewegen sich
ohne Widerstand
http://www.nature.com/nature/journal/v433/n7023/fig_tab/nature03281_F1.html
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
35
Meißner Effekt im Supraleiter
v Ströme schirmen alle
elektromagnetischen
Felder = Photonen ab
v Charakteristische Länge:
London-Eindringtiefe lL
äußerer Magnetfelder
v Endliche Reichweite lL
von Photonen entspricht
massiven Photonen
(s. Comptonwellenlänge:
http://en.wikipedia.org/wiki/Compton_wavelength
Zeuthen, 25.11.2013
)
http://www.globalspec.com/reference/51122/203279/penetration-depth-of-amagnetic-field-in-superconductor
Michael Kobel
36
Spontane Symmetriebrechung der
schwachen Ladungssymmetrie
v Idee von Brout, Englert, Higgs, Kibble, Hagen und Guralnik, 1964
• Allgegenwärtiges Hintergrundfeld
æf +
Φ=ç
çf 0
è
ö
÷
÷
ø
mit Potenzial V ~ f4
§ „Brout-Englert-Higgsfeld“ , Völlig homogen, strukturlos
1 æ0ö
çç ÷÷ bricht SU(2)I Rotationssymmetrie
2 èu ø
•
Grundzustand Φ0 =
•
1 Anregungsmöglichkeit: Φ0 =
1 æ 0 ö
çç
÷÷
2 èu + H ø
§ „Higgs-Boson“ H
§ Beweist Existenz des Hintergrundfelds
v 2 neue Parameter im Standardmodell
•
•
v =246 GeV (Wert des Hintergrundfelds )
f0
l = 0.13 (Zähigkeit des BEH-Feldes
-> Masse d. Higgs-Bosons)
Zeuthen, 25.11.2013
mH = 2l u
Michael Kobel
f+
37 of 49
Woher kommt die Masse des W?
v Brout-Englert-Higgs Feld
1 æ0ö
ç ÷
Φ0 =
2 çèu ÷ø
Φ0 =
1 æ 0 ö
çç
÷÷
+
H
u
2è
ø
v ist Kondensat (See) mit schwacher Ladung I3W = -1/2
•
•
•
v
Kann durch Ströme schwache Ladungsfelder kompensieren
Begrenzt damit die Reichweite der schwachen Felder von W und Z
Äquivalent zur Erzeugung von Masse der Bosonen lW =ħ/mW c
W koppelt an schw. Ladung I3W und damit ans BEH-Feld mit gW = 0.6
v W-Masse quantitativ vorhersagbar!
v Vorhersage: 80,37 GeV Messung: 80,40 GeV (Präzision < Promill!)
koppelt an
schwache Ladung: :
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
mW = 12 gWu
Masseerzeugung für Eichbosonen
= Meißner Effekt
v
Meißner Effekt im Supraleiter:
B-Feld (Photonen)
erhalten endliche Reichweite (=Masse)
im Cooper-Paar Hintergrundfeld
Higgs Mechanismus
Supraleitung
Hintergrundfeld
BEH Feld
Cooper Paare
Natur
Bosonisch, S=0
Bosonisch, S=0
Amplitude F
v
Ö(nCP/MCP)
Ladung C
I3W = - ½
Q = -2
Kopplung g
gW
e
Meißner Effekt
exp(- r/ lW)
exp(- r/ lL)
Reichweite l=ħ/mc
0,000.000.0025 nm
10 - 100 nm
Masse m = CgF
mW = ½gWv
mg = 2eÖ(nCP/MCP)
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
39
Längenskala des Ordnungsparameters
v
massive Anregungen des Ordnungsparameters
nach spontaner Symmetriebrechung:
• Supraleiter: periodische Variation der Dichte n
des Cooperpaar-Kondensats (beob. 2013!)
• BEH-Feld: lokale Variation von v+H(x)
= Higgs Bosonen
v
zweite damit verbundene Längenskala
• Im Supraleiter : Kohärenzlänge x
§ x > lL : Typ-I Supraleiter
§ x < lL : Typ-II Supraleiter
(dort sind Flussschläuche möglich)
•
Im BEH-Feld : (Compton)wellenlänge
der Higgs Anregung
§ lH =ħ/mHc = 0,000.000.0016 nm < lW =ħ/mWc
§ à Typ II Supraleiter für schwache Ladungen
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
SLAC Beamline 1996:
Lance Dixon
„From Superconductors
to Supercolliders“
www.slac.stanford.edu/
pubs/beamline/26/1/26-1dixon.pdf
Folie 40
BEH-Feld als kosmischer Supraleiter
- im Vergleich zu elektrischen Supraleiterm -
v Wirkt ca 10 Milliarden Mal effektiver
• Abschirmlänge (0,0025 fm) ist 10 Milliarden mal kleiner!
v Ist ca 100.000 Milliarden mal stabiler
• Um das BEH-Feld zu „verdampfen“, müsste man ein Volumen
im Weltall auf die kritische Temperatur von 3x1015 K erhitzen
(= 250 GeV, 200 Millionen Mal heißer als im Sonneninneren !)
Ein wirklicher hoch-TC Supraleiter!
v Ist ein Typ-II Supraleiter
• Könnte also prinzipiell beim Phasenübergang „damals“
Flußschläuche („cosmic strings“) eingefroren haben,
in denen das BEH-Feld Null ist. (ist aber unwahrscheinlich)
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
Folie 41
Der Higgs Phasenübergang bei 10-12 s
v Mögliche Arten:
• 1. Ordnung (b)
•
•
Ordnungsparameter F
springt (Wassertröpfchen)
2. Ordung
Ordnungsparameter F
stetig mit Knick
(elektrische Supraleitung)
Cross-over (a):
Ordnungsparameter F
stetig ohne Knick
(Koexistenz der Phasen)
(BEH-Feld Kondensation
für mH > 75 GeV im SM)
v Phasendigramm des Wassers
• Ordnungsparameter: Dichte
http://arxiv.org/abs/hep-ph/0205279v1
http://lanl.arxiv.org/abs/astro-ph/0307387v2
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
42 of 45
… was wäre wenn …
Kleinere W-Masse
Tatsächlicher Ablauf
Kleinere d-Quarkmasse
Kleinere Elektronmasse
View Online: http://www.tricklabor.com/de/portfolio/was-waere-wenn
Download: : www.teilchenphysik.de/multimedia/informationsmaterial/veranstaltungen
v Massen von Elementarteilchen
v
bestimmen den Ablauf der Kosmologie
W-Masse bestimmt z.B. die Geschwindigkiet
von Prozessen der schwachen Wechselwirkung
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
43
v Warum brennt die Sonne so langsam?
• p + p à D + e+ + n
•
•
•
v
(Energiegewinn ppàD: DE = 0,9 MeV)
Vermittelndes W-Teilchen sehr schwer:
mW = 80400 MeV
Rate unterdrückt um ~ (DE / mW )4 > 10-20
p
Sonne brennt im inneren
eines schw. Supraleiters !
W+
n
Zerfallsprodukte des W+
ne
e+
Weiterführende Literatur
http://prola.aps.org/abstract/RMP/v68/i3/p951_1
R.N. Cahn, „The 18 arbitrary parameters of the standard model in
your everyday life“(1996)
http://arxiv.org/abs/hep-ph/9707380
V.Agrawal, S.M.Barr, J.F.Donoghue, D.Seckel,
„The anthropic principle and the
mass scale of the Standard Model“ (1997)
http://arxiv.org/abs/astro-ph/9909295v2
C. Hogan, „Why the Universe is Just So“ (1999)
http://arxiv.org/abs/0712.2968v1
Th Damour und J.F.Donoghue, „Constraints on the variability of
quark masses from nuclear binding“ (2007)
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
n entsteht über W+
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Was für ein Glück für uns!
v Was für ein Glück!
http://medicalobserver.com/news/2011122392/wieviel-vitamin-d-braucht-der-mensch
Michael Kobel
Zeuthen, 25.11.2013
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BACKUP
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Michael Kobel
46
ENERGIE ist der Schlüssel zu …
zu Raum:
zu Masse:
zu Zeit:
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Michael Kobel
47
Das große Bild
S
l
S
S
S
S
LHC:
Nachstellen der
Prozesse zwischen
Elementarteilchen
10-12 s nach dem
Urknall
Teilchenbeschleuniger:
LHC
LEP
http://lhc-milestones.web.cern.ch/lhc-milestones
Geschichte der Physik
Zurück zum Urknall
Zeuthen, 25.11.2013
Michael Kobel
48
Lokale Eichtransformation auf einer Waage
Hier
Dort
60
60
Messung:
Messung:
50
v
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Michael Kobel
Lokale Eichinvarianz erfordert
• Absorption oder Emission
von “Eich-Teilchen” (g, W, Z, g)
50
Analogien
v Ziel der Person (Teilchen):
• Keine Änderung des angezeigten Gewichts
unter lokalen Änderung der Eichung
(Phasenwerts)
60
v Sensitivität auf Umeichungen
• Bestimmt durch Meßskala (Ladung Q)
60
v Wahrscheinlichkeit der Nahrungsänderung (Wechselwirkung)
• Häufigkeit der Gewichtskontrolle (Kopplung ge = e)
v Zunahme oder Abnahme von Gewicht (Phase)
• in Form von Nahrung (Eichbosonen: Photonen)
v Menge der Zu- und Abnahme
•
(Vertex- Amplitude)
Produkt von Sensitivität*Häufigkeit (Produkt Q*e)
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51
Umeichung im Elektromagnetismus U(1)Q
e
Nullpunktseichung
der Phase
•
Nullpunktseichung
der Phase
QED 1927: Dirac, Jordan,
Heisenberg, Pauli…
Eichtheorie 1941: Pauli, …
Ergebnis:
Fundamentalprozess („Vertex“)
Aufnahme oder Abgabe
eines Eichbosons (Photon g)
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52
Die schwache Eichsymmetrie SU(2)
v 1961 S.Glashow:
Eichung der schwachen Ladung
I3
I2
I1
Neutrino: I3 = ½
Elektron: I3 = -½
Up-Quark: I3 = ½ Down-Quark: I3 = -½
Idee: (n, e) und (u, d) unterscheiden sich nur
durch die „Richtung“ eines Pfeils (schwache Ladung Iw)
v lokale Umeichung
I3
I2
I1
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W+
n
e
I2
I1
Michael Kobel
I3
53
Die starke Eichsymmetrie SU(3)c
v 1973: Gross, Politzer, Wilczek, Nambu, Fritzsch…
starke WW durch Umeichung der Farbladung
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54
Standardmodell:
schlicht, elegant und erstaunlich erfolgreich
v
3 Typen von Ladungen erzeugen
3 Symmetrie-Gruppen:
• SU(3)C Ä SU(2)L Ä U(1)Y
v
Lokale Eichinvatianz erfordert
Vorhandensein von Interaktionen
in L und sagt alle Eigenschaften
vollständig vorher
v
Fundamentale Fermionen
erscheinen in bestimmten
Darstellungen
bzgl. der 3 Symmetrie-Gruppen
© Chris Quigg
v
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Diese definieren die Werte ihre Ladung
und die Empfindlichkeit gegenüber
Wechselwirkungen (je n. Chiralität L,R)
Michael Kobel
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Symmetrie und Masse
v
v
Symmetrien der Elektromagnetischen und starken Wechselwirkung
ü Erfordern masselose Austauschteilchen
ü erlauben Teilchenmassen, da alle Massen im Multiplett gleich
Symmetrie der schwachen Wechselwirkung
Erfordert masselose
(GeV)
Experim.
Theorie
Austauschteilchen
mW
80.4
0
Erfordert zusätzlich
masselose Bausteinteilchen
91.2
0
m
Z
mt
173.2
0
mb
4.2
0
…
me
0
0.000511
…
v
0
0
Lösung: Spontane Symmetriebrechung (Nambu 1960)
• Gibt Austauschteilchen (W und Z) Masse:
Brout&Englert, Higgs, Hagen&Guralnik&Kibble (1964)
• Kann auch allen Bausteinteilchen Masse geben
Weinberg (1967), Salam(1967)
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Symmetrie und Masse
v
Vorhersage von Teilchenmassen
(GeV)
Experim.
mW
80.4
0
mZ
91.2
0
mt
173.2
0
mb
4.2
0
…
me
v
Lösung (Weinberg 1967)
• Fermionen-Paare koppeln über „Yukawa“
Wechselwirkung mit SU(2) Duplett Feld F
• Entspricht der Bildung eines†
æ f + ö æn ö
Skalarproduktes
y l l R çç 0 ÷÷ çç L ÷÷
èf ø è l L ø
das eich(=dreh) invariant ist
v
Bedarf an jedem der 12 Fermionen
eine neue „Yukawa“- Kopplung yf ~ mf
Erklärt nicht den Massenwert, sondern erklärt,
was Masse ist
0
0.000511
…
v
Theorie
0
0
Grund:
• Schwache Ladung ist
„Vektoreigenschaft“
• SU(2) Eichtransformation verbindet
b <-> t , n e <-> e ,
…Massen sind identisch
• Unterschiedliche Schwache
Ladung für Chiralität fL und fR ,
Zustände erfordern: m=0,
v
æn ö
ml l R çç L ÷÷ + ...
èlL ø
weil
ein schwacher
Vektor und nicht invariant unter SU(2)
Drehungenist
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Zeuthen,
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Alle Massen folgen dem BEH-Feld
• Anregungen des BEH-Feldes erscheinen als massives Higgs Boson
§ Zuerst gezeigt von Peter Higgs, PRL 13 (1964) 508
mH = 2l u
• Kinetischer Energie-Term (D f ) (D f ) des Hintergrundfelds
†
µ
µ
§ erzeugt Z-H u. W-H Wechselwirkung mit bekannten Stärken g
§ erzeugt W und Z-Boson Massenterme à Massen vorhersagbar!
mW = 12 gWu
mZ = 12 gW2 + gY2u
mg = 0
• Erzeugung der Baustein-Massen
§ Postulat (Weinberg): Jedes Baustein-Teilchen f koppelt
mit seiner eigenen Kopplung yf an das Hintergrundfeld
mf =
1
2
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y fu
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v Pure Metalle: Typ-I Supraleiter
v Metall-verbindungen: Typ-II Supraleiter
http://www.cockcroft.ac.uk/education/PG_courses_2006-7/Delayen_Notes/Daresbury%202007%20-%2001-02%20-%20SC%20-%20Physics.pdf
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Folie 60
Phasendiagramme Typ I (a) und Typ II (b)
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Folie 61
Phasendiagramm Higgs
T = 250 GeV
= mH / mW
80 GeV
126 GeV
http://cds.cern.ch/record/403900/files/9910354.pdf
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62
v 2013: Erste Beobachtung von Higgs-Moden im Supraleiter
v Periodische Oszillationen
des Elektrischen Felds durch
periodische Oszillationen
der Cooperpaardichte
Higgs Amplitude Mode in the BCS Superconductors Nb1-xTixN Induced by
Terahertz Pulse Excitation
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63
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