ET4 Oszilloskop

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Grundpraktikum
Elektrotechnik
Oszilloskop
Ziel:
Versuch-Nr.:
ET4
Dieser Versuch dient dem Kennenlernen des Elektronenstrahloszilloskops als ein wichtiges
und universelles Messgerät zur Anzeige des zeitlichen Verlaufs veränderlicher elektrischer
Spannungen.
Für diesen Versuch ist die Arbeitsgruppe
Digital Signalverarbeitung und Systemtheorie
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmidt
verantwortlich. Sollten Sie Erweiterungs- oder Verbesserungsvorschläge für diesen Versuch haben,
so melden Sie sich bitte bei unserer Arbeitsgruppe.
Einige Versuchsteile sollen vor der Versuchsdurchführung d.h. während
der Versuchsvorbereitung durchgeführt werden. Solche Versuchsteile sind
Hinweis:
durch eine Markierung, wie sie rechts dargestellt ist, gekennzeichnet.
V orbereitungsaufgabe
Zu diesem Versuch ist ein Mitschrift-Protokoll zu erstellen.
Stand: 28. Oktober 2016
Inhaltsverzeichnis
1 Grundlagen
3
1.1
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
1.2
Aufbau und Wirkungsweise des Elektronenstrahloszilloskops . . . . . . . . . . . .
3
1.2.1
Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
1.2.2
Die Kathodenstrahlröhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
1.2.3
X- und Y-Verstärker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
1.2.4
Zeitbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.2.5
Triggereinrichtung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.2.6
Stromversorgung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
1.2.7
Besonderheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
1.2.8
1.3
1.4
Digital-Speicheroszilloskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
Messungen mit dem Elektronenstrahloszilloskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.3.1
Messung von Gleichspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.3.2
Messung der Kurvenform periodischer Signale . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.3.3
Frequenz- und Phasenmessungen mittels Lissajousguren
. . . . . . . . .
9
Beschreibung der eingesetzten Geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
1.4.1
Funktionsgenerator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
1.4.2
Bedienelemente des Elektronenstrahloszilloskops
10
. . . . . . . . . . . . . .
2 Versuchsdurchführung und Auswertung
15
2.1
Inbetriebnahme des Oszilloskops
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2
Darstellung periodischer Signale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
2.3
Messung von Amplituden, Zeiten und Frequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
2.4
Lissajousguren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
2.5
Umschaltvorgänge
23
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Literaturverzeichnis
15
26
2
1 Grundlagen
1.1 Einleitung
Zunächst werden die Anwendungsgebiete und Ausführungsformen von Oszilloskopen vorgestellt.
Anhand eines Blockschaltbildes erfolgt danach die Beschreibung der einzelnen Baugruppen sowie die Erläuterung ihres Zusammenspiels. Die Funktion von Digital-Speicheroszilloskopen wird
kurz beschrieben. Zur Vorbereitung der praktischen Versuchsdurchführung sind zum Abschluss
des theoretischen Teils einige Fragen formuliert. Ausgehend von einfachen Aufgaben zum Kennenlernen des verwendeten Oszilloskops zeigt der praktische Teil des Versuchs am Beispiel einiger
Messungen die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten dieses Geräts.
1.2 Aufbau und Wirkungsweise des Elektronenstrahloszilloskops
1.2.1 Allgemeines
Das Elektronenstrahloszilloskop gestattet die Aufzeichnung zeitabhängiger elektrischer Spannungen auf einem Bildschirm. Diese Spannungen können
•
periodische Signale,
•
sich nicht periodisch wiederholende Impulse oder
•
einmalige Impulse
sein. Neben der qualitativen Betrachtung des Signalverlaufs können mit dem Oszilloskop quantitative Aussagen über wichtige Gröÿen der Signale gemacht werden. Oszilloskope lassen sich nach
drei Kriterien unterscheiden:
•
dem zulässigen Frequenzbereich des Signals,
•
der Möglichkeit gleichzeitiger Darstellung mehrerer Signale und
•
der Möglichkeit der Signalspeicherung.
Zur gleichzeitigen Darstellung mehrerer Signale werden Mehrkanal- und Mehrstrahloszilloskope
verwendet. Speicheroszilloskope gestatten die Speicherung eines einmal gezeichneten Signalverlaufs. Für Signale im Frequenzbereich oberhalb einiger hundert MHz werden Abtastoszilloskope
verwendet. In diesem Versuch wird ein Zweikanaloszilloskop ohne Signalspeicherung für Frequenzen unterhalb von 60 MHz vorgestellt.
3
E303: Oszilloskop
Die notwendigen Baugruppen eines Oszilloskops sind:
•
Kathodenstrahlröhre (Braun'sche Röhre),
•
Horizontalverstärker mit Abschwächer,
•
Vertikalverstärker mit Abschwächer,
•
Zeitablenkeinheit,
•
Triggereinrichtung und
•
Stromversorgung.
Die Funktionsweise dieser Komponenten und ihr Zusammenwirken werden in den folgenden Kapiteln anhand des Blockschaltbildes des Oszilloskops nach Abb. 1.1 erläutert.
Kathode
y-Platten x-Platten Bildschirm
Anode
Wehnelt- Hilfsanode
zylinder
Heizung
Intensität
Bild schärfe
_
+
Y
b
Zeitdehnung
Pegel
Flanke
Verzögerung
Position
Verstärker
X
Zeitbasis
a
Dämpfungsglieder
Triggereinheit
Netz
220 V
50 Hz
Stromversorgung
Triggerung
Y X
Abbildung 1.1: Blockschaltbild eines Oszilloskops.
4
E303: Oszilloskop
1.2.2 Die Kathodenstrahlröhre
Die Kathodenstrahlröhre, auch Bildröhre genannt, ist eine Hochvakuumröhre, mit der elektrische
Spannungen sichtbar gemacht werden können. Die von der geheizten Kathode austretenden Elektronen durchlaufen den Wehneltzylinder, die Hilfsanode, die Anode, die Ablenkplattenpaare Y
und X und treen als Elektronenstrahl auf den Bildschirm. Der Bildschirm auf der Innenseite der
Bildröhre enthält uoreszierende Bestandteile, die beim Auftreen der Elektronen aueuchten,
und phosphoreszierende Bestandteile, die ein Nachleuchten bewirken.
Der Elektronenstrahl kann auf folgende Weise beeinusst werden:
•
Helligkeitssteuerung durch Änderung der Spannung zwischen dem Wehneltzylinder und der
Kathode (Änderung der Elektronendichte im Elektronenstrahl),
•
Strahlbündelung mittels Spannung zwischen der Hilfsanode und der Kathode,
•
Vertikalablenkung durch eine Spannung am Ablenkplattenpaar Y und
•
Horizontalablenkung durch eine Spannung am Ablenkplattenpaar X.
Die Beschleunigung der von der Kathode austretenden Elektronen erfolgt durch die Kraftwirkung des elektrischen Feldes, das sich zwischen Anode und Kathode ausbildet. Die vertikale und
horizontale Auslenkung des Elektronenstrahls erfolgt durch die Kraftwirkung des elektrischen
Feldes zwischen den Y- bzw. X-Platten.
1.2.3 X- und Y-Verstärker
Die zu messenden Spannungen sind in der Regel zu gering, um damit den Elektronenstrahl mittels der Ablenkplatten abzulenken. Daher werden vor die Ablenkplatten noch Horizontal- und
Vertikalverstärker (X- und Y-Verstärker) geschaltet. Diese Verstärker müssen breitbandig sein,
da Oszilloskope zur Betrachtung von Signalen im Frequenzbereich von null bis zu einigen hundert MHz geeignet sein sollen. Die Eingangsempndlichkeit der Verstärker liegt bei ca. 2 mV pro
1 cm Auslenkung des Leuchtecks auf dem Bildschirm. Zur Betrachtung von Signalen mit groÿen
Amplituden sind den Verstärkern stufenweise umschaltbare Dämpfungsglieder vorgeschaltet. Die
Gesamtempndlichkeit von Verstärker und Dämpfungsglied wird durch den Ablenkkoezienten
α angegeben. Der Ablenkkoezient α ist ein Maÿ dafür, welche Spannung des Messsignals für eine bestimmte Auslenkung des Leuchtecks erforderlich ist. Übliche Werte für α liegen im Bereich
2 mV/cm < α < 20 V/cm. Die Dämpfungsglieder haben im Allgemeinen eine hohe Eingangsimpedanz, die durch die Parallelschaltung eines Widerstandes von ca. 1 MΩ und eines Kondensators
mit einer Kapazität von einigen Picofarad (30 pF) beschrieben werden kann (entspricht dem
Eingangsersatzschaltbild vieler Oszilloskope). Über dreistuge Schalter lassen sich die Eingänge
der Dämpfungsglieder kurzschlieÿen (und damit gleichzeitig von den Eingangsbuchsen trennen)
sowie direkt oder über einen Kondensator an die Eingangsbuchsen schalten. Zur Positionierung
des Bildes auf dem Bildschirm werden den Ablenkspannungen in den Endstufen der Verstärker
einstellbare Gleichspannungen additiv überlagert. Zur Verbindung mit dem Messobjekt kann an
5
E303: Oszilloskop
die Eingangsbuchse des Y-Verstärkers/Abschwächers ein Tastkopf angeschlossen werden. Dieser
ist im Allgemeinen ein isolierter Handgri mit Messspitze und einer Masseklemme. Die Masse der
Messanschlüsse eines Oszilloskops ist für gewöhnlich mit der Erdungsleitung des Anschlusskabels
identisch. Dies ist wichtig beim Anschluss der Masseleitung an nicht erdpotenzialfreie Schaltungen. Es sind dadurch Kurzschlüsse und Erdschleifen möglich. Ein Teil der Tastköpfe kann mit
integrierten Abschwächern ausgestattet sein. Bei der Skalierung der Bildschirmanzeige muss das
beachtet werden.
1.2.4 Zeitbasis
Das Messsignal
ux(t)
u(t)
soll als Funktion der Zeit ab-
gebildet werden. Legt man das Messsignal an den
ûx
Y-Eingang, so ist die Auslenkung
uy (t)
des Leucht-
punktes in y-Richtung proportional zum Momentanwert
u(t) des Messsignals. Liegt an den X-Platten
eine Gleichspannung, so erscheint auf dem Bildschirm ein vertikaler Strich.
0
t
t0+Tv t0+T+T
r
v
t0
Abbildung 1.2: Sägezahnimpuls
ux (t).
Wird
zusätzlich
an
die
zahnförmige Spannung
X-Platten
ux (t)
eine
säge-
nach Abb. 1.2 ange-
legt, so bewegt sich der Leuchteck im Intervall
t0 ≤ t ≤ t0 + TV
vom linken zum rechten Bildschirmrand. Damit wird ein Ausschnitt des Mess-
signals der Dauer
TV
auf dem Bildschirm abgebildet. Im Intervall
t0 + TV ≤ t ≤ t0 + TV + Tt
läuft der Elektronenstrahl zum linken Bildschirmrand zurück. Während des Strahlrücklaufs wird
der Elektronenstrahl dunkelgetastet, d.h. seine Intensität auf Null verringert. Um bei einem
periodischen oder bei einem sich nicht periodisch wiederholenden Impuls ein stehendes Bild zu
erhalten, muss der Elektronenstrahl immer mit der Aufzeichnung sich entsprechender Bildpunkte
am linken Bildschirmrand beginnen. Dazu dient die im Abschnitt 1.2.5 beschriebene Triggerein-
TV des Sägezahnimpulses und der Breite b des Bildschirms lässt
β zu β = TV /b angeben; übliche Werte sind 10 ns/cm ≤ β ≤ 1 s/cm.
richtung. Mit der Anstiegszeit
sich der Ablenkkoezient
1.2.5 Triggereinrichtung
Die Triggereinrichtung erkennt, zu welchem Zeitpunkt
t00
das Messsignal
u(t)
einen bestimmten,
vorgebbaren Spannungswert, den Triggerpegel, erreicht und ob die Steigung
du(t)
zu diesem
dt
Zeitpunkt das vorgegebene Vorzeichen besitzt. Wird der Triggerpegel in der vorgegebenen Flanke
erreicht und ist zu diesem Zeitpunkt die Spannung
ux (t00 ) nach Abb. 1.2 ux (t00 ) = 0, so gilt t00 = t0 ,
d.h. der sägezahnförmige Impuls wird gestartet. Zur Bestimmung des Triggerzeitpunktes kann
an Stelle des Messsignals
u(t)
auch ein externes Triggersignal oder ein internes Signal, welches
aus der Netzfrequenz abgeleitet wird, verwendet werden.
6
E303: Oszilloskop
1.2.6 Stromversorgung
Die Stromversorgungseinheit eines Oszilloskops muss das Gerät galvanisch vom speisenden Netz
trennen und eine Vielzahl verschiedener Spannungswerte liefern. Diese Spannungen liegen im
Bereich von 5 V für Logikschaltkreise (TTL) bis zu einigen tausend Volt für die Braun'sche
Röhre.
1.2.7 Besonderheiten
Im Folgenden werden Baugruppen beschrieben, die nicht alle Oszilloskope enthalten:
•
Z-Modulation
Über den Z-Eingang kann mittels eines externen Signals die Intensität des Leuchtpunktes
eingestellt werden. Diese Beeinussung der Intensität wird als Z-Modulation bezeichnet.
Sie ist notwendig, um z. B. einzelne Schriftzeichen auf dem Bildschirm abzubilden.
•
Signalidentizierung
Bei Mehrkanal- und Mehrstrahloszilloskopen ist es wünschenswert, die einzelnen Signalverläufe den Signalen zuzuordnen, ohne die Positionseinstellung zu verändern. Zu diesem
Zweck können, nach Kanälen getrennt, die Ablenkspannungen mit einem Spannungsoset
beaufschlagt werden.
•
Triggerverzögerung
Der Start des Sägezahnimpulses der Zeitablenkeinheit kann gegenüber dem Triggerzeitpunkt verzögert werden. Damit wird es möglich, einen kleinen Ausschnitt des Signals ab
einer ohne Triggerverzögerung nicht triggerbaren Stelle zeitlich gedehnt zu betrachten. Oszilloskope mit Triggerverzögerung verfügen in der Regel über eine zweite Zeitbasis, auf die
beim Betrieb mit Triggerverzögerung umgeschaltet wird.
•
Zeitdehnung
Die Verstärkung des X-Verstärkers kann um einen festen Faktor, oft fünf- oder zehnfach,
vergröÿert werden. Die zeitliche Auösung des Signals wird dadurch verbessert.
•
Eichspannung
Zum Abgleich von Tastköpfen mit eingebauten Abschwächern sowie zur Kalibrierung der
Verstärker stellen viele Oszilloskope eine periodische Rechteckspannung mit konstanter
Frequenz und Amplitude zur Verfügung.
1.2.8 Digital-Speicheroszilloskop
Bei den klassischen analogen Oszilloskopen ergeben sich für nichtperiodische und/oder sehr
niederfrequente Signale prinzipbedingte Probleme. Solche Signale sind nur auf Oszilloskop-
7
E303: Oszilloskop
bildschirmen mit langer Nachleuchtdauer gut darstellbar. Eine lange Nachleuchtdauer kann jedoch bei höherfrequenten Signalen die Erkennbarkeit verschlechtern. Ferner lässt sich die Nachleuchtdauer nicht unbegrenzt erhöhen und kann nach der Herstellung des Oszilloskops nicht
weiter variiert werden.
Diese Schwierigkeiten haben zur Konstruktion von digitalen Speicheroszilloskopen geführt. Moderne, leistungsfähige Speicheroszilloskope bestehen im Prinzip aus schnellen Analog-DigitalWandlern und einem kompletten PC. Durch diese Kombination sind verschiedene Betriebsarten möglich. Der PC berechnet je nach eingestellter Betriebsart die graphische Position der
aufgenommenen Daten auf dem Bildschirm.
Zum einen können die eingelesenen Messwerte direkt auf den Bildschirm wieder ausgegeben
werden. In dieser Betriebsart verhält sich das Speicheroszilloskop wie ein Analogoszilloskop.
Eine weitere Möglichkeit der Signaldarstellung ist der Rollmodus. Hierbei erscheinen die neu
eingelesenen Messwerte immer am rechten Bildschirmrand und der Rest der Anzeige rollt nach
links durch. Die Speicherfunktion erlaubt es, eine bestimmte Anzahl von Messwerten vor und
nach dem Triggerzeitpunkt digital abzuspeichern und beliebig lange anzuzeigen. Hierdurch ist
es möglich, auch transiente, einmalige Signale oder das Geschehen vor dem Triggerzeitpunkt zu
analysieren.
Besonders leistungsfähige Speicheroszilloskope verfügen über zusätzliche Funktionen zur Signalverarbeitung, wie die Möglichkeit der Fourieranalyse oder Filterung.
1.3 Messungen mit dem Elektronenstrahloszilloskop
1.3.1 Messung von Gleichspannungen
Sollen Gleichspannungen mit dem Oszilloskop gemessen werden, so muss der Sägezahngenerator
der X-Ablenkung so eingestellt sein, dass er nicht ständig von der Y-Spannung getriggert wird.
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Triggerwahlschalter auf den entsprechenden Kanal und auf
AUTO (die einzelnen Funktionen werden in Abschnitt 1.4.2 noch genauer erklärt) schalten oder
SOURCE auf LINE schalten. Auÿerdem muss der AC-DC-Umschalter des entsprechenden Kanals
auf DC geschaltet sein. Wenn nun am Mittelleiter der Koaxialbuchse ein höheres Potenzial als
am Auÿenleiter anliegt, so wird auf dem Bildschirm eine horizontale Linie oberhalb der Nullinie
angezeigt.
1.3.2 Messung der Kurvenform periodischer Signale
Wird an den Eingang des Y-Verstärkers eine periodische Wechselspannung
u(t)
angelegt und
erfolgt die X-Ablenkung durch die intern erzeugte Sägezahnspannung nach Abb. 1.2, so wird
auf dem Bildschirm als stehendes Bild dargestellt. Die Spannung
u(t)
u(t)
muss nicht sinusförmig zu
sein. Die Wiedergabetreue ist jedoch nur gewährleistet, wenn die höchsten Frequenzanteile der
Spannung
u(t)
hinreichend kleiner als die Grenzfrequenz des Y-Verstärkers sind.
8
E303: Oszilloskop
Aus der gewählten Einstellung der Ablenkkoezienten
α
und
β
folgt der Ordinaten- und Abs-
zissenmaÿstab des Bildes. Dadurch ist eine Bestimmung von Amplitude und Periodendauer des
Signals
u(t)
möglich.
1.3.3 Frequenz- und Phasenmessungen mittels Lissajousguren
Der Y-Eingang erhält die sinusförmige Messspannung
uy (t) = ûy cos ωy t + ϕ
mit der Frequenz
fy = ωy /(2π),
(1.1)
der X-Eingang erhält eine sinusförmige Vergleichsspannung
(anstatt der intern erzeugten Sägezahn-Ablenkspannung)
ux (t) = ûx cos ωx t ,
deren Frequenz
fx = ωx /(2π)
zur Frequenz
fy
(1.2)
im Verhältnis kleiner ganzer Zahlen steht. Die
Überlagerung beider Signale führt zu einem stehenden Bild, der sog. Lissajousgur. Deren Gestalt
erlaubt Rückschlüsse auf das Frequenzverhältnis
und auf die Phasendierenz
ϕ
der Signale
uy (t)
fy : fx , auf
ux (t).
û y / ûx = 2
j = 90°
û y / ûx = 1
j = 0°
das Amplitudenverhältnis
ûy : ûx
und
û y / ûx = 1
j = 90°
ûy / ûx = 0.5
j = 90°
û y / ûx = 1
j = 180°
Abbildung 1.3: Lissajousguren für den Fall
fy = fx .
fx = fy . In Abb. 1.4 ist eine Lissajousgur für den
◦
Fall fy : fx = 3 : 2, ûy : ûx = 5 : 6 und ϕ = 45 dargestellt. Die Frequenz fy kann aus
der bekannten Frequenz fx und der Anzahl ny bzw. nx der Maxima der y- bzw. x-Schwingung
Abb. 1.3 zeigt Lissajousguren für den Fall
berechnet werden. Es gilt die Beziehung
fy = fx
9
nx
ny
.
(1.3)
E303: Oszilloskop
Diese Gesetzmäÿigkeit kann anhand von Abb. 1.4 überprüft werden.
Abbildung 1.4: Lissajousgur für den Fall
ϕ = 45◦ .
fy : fx = 3 : 2, ûy : ûx = 5 : 6,
1.4 Beschreibung der eingesetzten Geräte
1.4.1 Funktionsgenerator
Es steht ein Zweikanalfunktionsgenerator von Agilent zur Verfügung. Der Funktionsgenerator
verfügt über die üblichen Einstellmöglichkeiten für Signalform (Rechteck, Sinus, Sägezahn), Frequenz, Amplitude und Gleichspannungsoset des Ausgangssignals.
1.4.2 Bedienelemente des Elektronenstrahloszilloskops
In diesem Kapitel werden die Bedienelemente des im Labor verwendeten Zweikanal-Oszilloskops
Tektronix 2213 beschrieben. Zur Veranschaulichung bendet sich in Abb. 1.5 eine Darstellung
des verwendeten Oszilloskops.
Die Frontplatte des Oszilloskops ist in fünf nebeneinanderliegende Bereiche unterteilt:
1. Bildschirm
mit
aufgeprägtem
Koordinatensystem
(Gitternetzlinien
im
Abstand
von
1 cm x 1 cm)
2. Hilfsfunktionen
Symbol
Bedeutung
INTENS
Drehknopf zur Einstellung der Intensität des Leuchtstrahls
FOCUS
Drehknopf zur Einstellung der Bildschärfe
PROBE AdJ
Eichspannungsausgang
POWER
Netzschalter EIN/AUS
10
E303: Oszilloskop
1
2
3
4
5
Abbildung 1.5: Zweikanal-Oszilloskop Tektronix 2213.
11
E303: Oszilloskop
3. Eingangssignale
Symbol
Bedeutung
CH1
BNC-Eingangsbuchse (Kanal 1 oder X-Eingang)
CH2
BNC-Eingangsbuchse (Kanal 2 oder Y-Eingang)
PROBE AdJ
Eichspannungsausgang
AC/GND/DC
Schalter zur Wahl der Kopplung der Buchse CH l oder CH 2
mit dem Abschwächer des entsprechenden Kanals:
•
AC: Verbindung über Kondensator (Wechselspannungskopplung)
•
GND:
Kurzschlieÿen
des
Abschwächereinganges
bei
gleichzeitiger Abtrennung der BNC-Buchsen
•
DC: Galvanische Verbindung (Gleichspannungskopplung)
VOLTS/DIV
Drehschalter zur Einstellung des Ablenkkoezienten (ein
Schalter pro Kanal). Die angegebenen Zahlenwerte gelten
nur dann, wenn der rote Drehknopf am rechten Anschlag in
der Stellung CAL steht.
POSITION
Drehknopf zur Positionierung der Bilder der Eingangssignale
in vertikaler Richtung (ein Knopf pro Kanal)
INVERT
Taste zur Invertierung des Signals an Buchse CH 2
CH1/BOTH/CH2
Schalter zur Wahl der Darstellung eines Kanals allein oder
beider Kanäle gleichzeitig (Zweikanalbetrieb)
ADD/ALT/CHOP
Auswahl des Darstellungmodus:
•
ADD: Addiert die Y-Auslenkungen der beiden Kanäle
•
ALT: Alternierender Betrieb bei Zweikanaldarstellung.
Innerhalb jeder Periode der Horizontalablenkung wird
abwechselnd genau einer der beiden Kanäle auf den
Bildschirm geschrieben.
•
CHOP: Chopperbetrieb bei Zweikanaldarstellung. Innerhalb einer Periode der Horizontalablenkung wird die
Ablenkung des Elektronenstrahls abwechselnd durch
den einen oder den anderen Kanal gesteuert. Die Umschaltung erfolgt mit hoher Frequenz.
12
E303: Oszilloskop
4. Zeitbasis
Symbol
Bedeutung
SEC/DIV
Drehschalter zur Einstellung des Ablenkkoezienten. Die
angegebenen Zahlenwerte gelten nur dann, wenn der rote
Drehknopf am rechten Anschlag in der Stellung CAL steht.
Wird der Knopf gezogen, so erhöht sich die Verstärkung des
X-Verstärkers um den Faktor zehn, d.h. der mit SEC/DIV
eingestellte Ablenkkoezient ist durch zehn zu dividieren.
In der Stellung XY des Drehschalters wird die Zeitbasis abgeschaltet und das Signal an Buchse CH 1 zur Horizontalablenkung verwendet.
POSITION
Drehknopf zur Positionierung des Bildes in horizontaler
Richtung
HORIZ. MODE
Einstellung des horizontalen Darstellungsmodus:
•
NO.DLY: Die Zeitbasis läuft normal.
•
INTENS: Ein Teil des Signals kann mit gröÿerer Helligkeit betrachtet werden. Diese Funktion dient zur Markierung des Signalanteils für die DLY'D- Funktion.
•
DLY'D: Ermöglicht die Betrachtung eines relativ zum
Triggerzeitpunkt
verzögerten
Signalausschnittes
mit
höherer zeitlicher Auösung.
DELAY TIME
Stufenschalter zur Grobeinstellung der Verzögerungszeit
MULTIPLIER
Feineinstellung der Verzögerungszeit
5. Triggerung
Symbol
Bedeutung
EXT INPUT
BNC-Buchse zum Anschluss eines externen Triggersignals
SOURCE
Auswahl der Triggerquelle:
•
INT: Triggerung durch interne Signale (Kanal 1 oder
Kanal 2)
•
LINE: Triggerung durch die Netzfrequenz
•
EXT: Triggerung durch das Signal am EXT INPUTEingang
13
E303: Oszilloskop
Symbol
Bedeutung
INT
Schalter zur Auswahl der internen Triggerquelle (CH1, CH2,
VERT MODE): In der Stellung VERT MODE wird das im
Feld Vertikal Mode (am Oszilloskop gekennzeichnet) ausgewählte Signal zur Triggerung verwendet.
EXT COUPLING
Schalter zur Wahl der Ankopplung an die externe Triggerquelle (möglich sind AC (über Kondensator), DC und
DC/10)
SLOPE
Triggerung auf steigende/fallende Signalanke
MODE
Im Modus AUTO erfolgt eine Triggerung auf getrennt einstellbaren Triggerpegel. Falls kein Triggerpegel gefunden
wird, läuft die Zeitbasis selbständig los, so dass auch ohne
Signal eine horizontale Linie auf dem Bildschirm erscheint.
NORM
Triggerung auf getrennt einstellbaren Triggerpegel
LEVEL
Einstellung des Triggerpegels
VAR HOLDOFF
Einstellung der Wartezeit zwischen Ende und Anfang zweier Perioden der Sägezahnspannung der Horizontalablenkung
(nützlich bei aperiodischen Signalen zur Verhinderung der
zeitlichen Überlagerung der Signalverläufe)
14
2 Versuchsdurchführung und Auswertung
Um das Einbrennen des Elektronenstrahls zu verhindern, ist im XY-Betrieb die Helligkeit auf Null
zu stellen, sofern beide Ablenkspannungen gleichzeitig konstant sind. Im Folgenden werden die
beiden Eingänge des verwendeten Zweikanal-Oszilloskops mit Kanal 1 und Kanal 2 bezeichnet.
Bei allen Versuchen werden die zu messenden Signale mit den X- bzw. Y-Verstärkern verbunden.
2.1 Inbetriebnahme des Oszilloskops
In diesem Versuchsteil sollen erste Darstellungsmöglichkeiten des OszilloLernziel:
skops kennengelernt werden, indem die Eichspannung mittels eines Tast-
V erständnis des Tastkopfes
kopfs auf dem Oszilloskop dargestellt wird. Gleichzeitig wird die Funktionsweise des Tastkopfes kennengelernt. Verbinden Sie den Tastkopf mit Kanal
1 des Oszilloskops. Das Ersatzschaltbild dieses Zusammenschlusses von Oszilloskop und Tastkopf
ist in Abb. 2.1 gezeigt. Hierbei ist die Eingangsadmittanz des Y-Verstärkers des Oszilloskops
Yy = Gy + jωCy
.
(2.1)
R
Gy
C
um (t) U
_m
U
_ y uy(t)
Cy
Abbildung 2.1: Ersatzschaltbild eines Oszilloskops mit vorgeschaltetem Tastkopf.
Im Tastkopf ist als Abschwächer ein Widerstand
C
und eineinstellbarer
um (t) bezeichnet die gemessene Spannung, uy (t)
Hinweis:
Kondensator
D ie
bezeichnet den Spannungsverlauf, der nach Übertragung der Spannung von
Teilaufgaben a) und b)
sind während der Versuchsvorbereitung (zu Hause) zu lösen!
eingebaut.
R
der Tastkopfspitze zum Oszilloskop auf dem Bildschirm dargestellt wird.
Um
bzw.
Uy
sind die zugehörigen komplexen Eektivwerte. Ziel ist es,
dass der auf dem Bildschirm dargestellte Spannungsverlauf dem tatsächlich
gemessenen Spannungsverlauf entspricht, d.h. es soll kein Einuss der Messleitungen auf den
dargestellten Spannungsverlauf erkennbar sein.
15
E303: Oszilloskop
Der Ausgleich entsprechender Einüsse geschieht durch geeignete Wahl von
Sie im Rahmen der Versuchsvorbereitung folgende Berechnungen durch:
a) Bestimmen Sie
R
so, dass
U m / U y = 10
bei
Ergebnisse und Antworten
16
ω = 0
gilt!
R
und
C.
Führen
E303: Oszilloskop
C = C0 so, dass U m / U y
= 10 gilt bei ω 6= 0 nicht.
b) Bestimmen Sie
U m/U y
frequenzunabhängig wird! Die Näherung
Ergebnisse und Antworten
Der Einuss der einstellbaren Kapazität im Tastkopf auf die SignaldarstelMaterial:
lung soll für den Fall der Eichspannung untersucht werden. Schalten Sie zu
O szilloskop, Tastkopf
diesem Zweck die automatische Triggerung ein. Stellen Sie auf dem Bildschirm des Oszilloskops zwei Perioden der rechteckförmigen Eichspannung
dar.
c) Die Spannung
um (t)
hat einen rechteckförmigen Verlauf. Skizzieren Sie in den drei nach-
folgenden Abbildungen qualitativ die Verläufe
uy (t)
für die Fälle, dass der Tastkopf abge-
glichen ist, d.h.
1)
C = C0 ,
(Abb. 2.2)
bzw. dass der Tastkopf unter- oder überkompensiert ist, d.h.
2)
C > C0
(Abb. 2.3) und
3)
C < C0
(Abb. 2.4)
mit
C0
nach Teilaufgabe b) ist!
17
E303: Oszilloskop
Abbildung 2.2: Verlauf von
Abbildung 2.3: Verlauf von
Abbildung 2.4: Verlauf von
uy (t)
uy (t)
uy (t)
für den Fall eines abgeglichenen Tastkopfs
für den Fall eines unterkompensierten Tastkopfs
für den Fall eines überkompensierten Tastkopfs
18
E303: Oszilloskop
2.2 Darstellung periodischer Signale
Zwei Signale mit leicht verschiedenen Frequenzen sollen simultan auf dem
Oszilloskop dargestellt werden, dabei sollen die Eigenschaften der Trigge-
Lernziel:
reinheit vertieft werden.
V erständnis der Triggereinheit
Verbinden sie die beiden Kanäle des Signalgenerators mit denen des Oszilloskops.
Wählen Sie als Signalform für Kanal 1 ein Sinussignal und für Kanal 2 ein
Rechtecksignal. Stellen Sie Kanal 1 auf eine Frequenz von 1 kHz und ihre maximale Ausgangsspannung (eigenständiger Generator:
Umax = 10 V)
ein. Stellen sie Kanal 2 auf 1,001 kHz und maximale Ausgangsspannung.
Material:
O szilloskop,
Signalgenerator,
BNC-Kalbel
Lassen Sie beide Kanäle gleichzeitig auf dem Oszilloskop anzeigen, wobei
zunächst Kanal 1 als Triggerquelle gewählt wird. Untersuchen Sie den Einuss von Triggerpegel
und Triggeranke. Wiederholen Sie anschlieÿend den Versuch, wobei Sie Kanal 2 als Triggerquelle
wählen.
d) Was verändert sich, wenn Sie als Triggerquelle VERT MODE und zusätzlich ALT einschalten?
Ergebnisse und Antworten
19
E303: Oszilloskop
2.3 Messung von Amplituden, Zeiten und Frequenzen
Verwenden Sie den Versuchsaufbau aus Abschnitt 2.2 und schalten Sie die
Lernziel:
Signalform von Kanal 1 auf ein Rechtecksignal um. Lassen Sie sich von Ih-
V erständnis
rem Betreuer verdeckt zwei unterschiedliche Frequenzen und Amplituden
der Umrechnung
von analysierten Zeitverläufen
in Frequenzwerte
der Rechtecksignale einstellen. Wählen Sie Ihre Einstellungen am Oszilloskop so, dass mindestens eine Periodendauer von jedem Signal erkennbar
ist.
e) Zeichnen Sie anschlieÿend die auf dem Oszilloskop dargestellten Signalverläufe ab (Abb.
2.8) und geben Sie die zugehörigen Frequenzen und Amplituden an.
Abbildung 2.5: Signalverläufe beider Rechtecksignale
Ergebnisse und Antworten
20
E303: Oszilloskop
2.4 Lissajousguren
Aus Abschnitt 1.3.3 und aus der Literatur (siehe z.B. [1, 3]) ist bekannt, dass
Lissajousguren zur Bestimmung von Frequenzverhältnissen sowie Phasen-
Lernziel:
informationen genutzt werden können, sofern ein Eingangssignal (Referenz-
V erständnis
signal) bekannt ist.
f ) Stellen Sie für die in Abb. 2.6 dargestellten Spannungen
Platzhalter
uy (t) die zugehörige Lissajousgur in Abb. 2.7 dar.
ux (t)
der Analyse von
Phasenbeziehungen
(mittels
Lissajousguren)
und
Hinweis:
V orbereitungsaufgabe
uy (t)
1V
t
T
-1 V
ux (t)
1V
t
T
-1 V
Abbildung 2.6: Eingangsspannungen für eine Lissajousgur.
Abbildung 2.7: Zu den Spannungen
ux (t)
21
und
uy (t)
gehörige Lissajousgur.
E303: Oszilloskop
Verwenden Sie den Versuchsaufbau aus Abschnitt 2.2. Stellen Sie das Oszilloskop auf externe XYAblenkung sowie die Signalform von Kanal 1 auf ein Sinussignal als Referenzsignal Ihrer Wahl
ein. Lassen Sie sich anschlieÿend (für Sie verdeckt) durch Ihren Betreuer ein für Sie unbekanntes,
zweites Signal mit identischer Amplitude und Frequenz, aber anderem Phasenwinkel einstellen.
Wie bestimmen Sie den Phasenversatz zwischen den beiden EingangssignaHinweis:
len anhand der Lissajousgur? Geben Sie eine Formel für den Zusammen-
V orbereitungsaufgabe
hang des Phasenversatzes mit Parametern der Lissajous-Figur an. Platzhalter
Ergebnisse und Antworten
Lassen sie sich nun durch ihren Betreuer nun verdeckt ein anderes Sinus-Signal einstellen.
g) Zeichnen Sie die entstandene Lissajousgur vom Bildschirm des Oszilloskops ab und
bestimmen Sie das Amplitudenverhältnis, das Fequenzverhältnis und die Phase!
Abbildung 2.8: Entstandene Lissajousgur
Ergebnisse und Antworten
22
E303: Oszilloskop
2.5 Umschaltvorgänge
Bauen Sie eine Hochpassschaltung nach Abb. 2.9 auf und verbinden Sie
einen Kanal des Funktionsgenerators sowohl mit Kanal 1 des Oszilloskops
Material:
als auch mit dem Schaltungseingang.
O szilloskop,
Wählen Sie ein Rechtecksignal mit einer Amplitude von
U = 1V
als Ein-
gangssignal. Schlieÿen Sie weiterhin den Ausgang der Schaltung an Kanal 2
des Oszilloskops an. Stellen Sie einen vollen Umschaltvorgang durch geeig-
Funktionsgenerator, beliebiger Widerstand, unbekannte Kapazität, unbekannte Induktivität, BNC-Kabel.
nete Wahl der Frequenz des Eingangssignals auf dem Oszilloskopbildschirm
dar.
C
G
uq(t)
R
u c(t)
Abbildung 2.9: Hochpassschaltung.
h) Zeichnen Sie in Abb. 2.10 den angezeigten Spannungsverlauf möglichst genau vom Bildschirm ab, da jener zur späteren Bestimmung der unbekannten Kapazität
Abbildung 2.10: Spannungsverlauf
C
benötigt wird.
uc (t).
Wiederholen Sie den Versuch mit einer Tiefpassschaltung gemäÿ Abb.2.11.
Auch hier dient ein Rechtecksignal mit einer Amplitude von
U = 1V
zur
Anregung der Schaltung. Das Eingangssignal ist sowohl mit dem Schaltungseingang als auch mit Kanal 1 des Oszilloskops verbunden. Der Ausgang der Tiefpassschaltung wird mit Kanal 2 des Oszilloskops verbunden.
23
Lernziel:
V erständnis von Umschaltvorgängen und Bestimmmung von
Bauteilkenngröÿen
E303: Oszilloskop
Stellen Sie einen vollen Umschaltvorgang durch geeignete Wahl der Frequenz des Eingangssignals auf dem Oszilloskopbildschirm dar.
L
G
uq(t)
R
u L(t)
Abbildung 2.11: Tiefpassschaltung.
i) Zeichnen Sie in Abb. 2.12 den angezeigten Spannungsverlauf möglichst genau vom Bildschirm ab, da jener zur späteren Bestimmung der unbekannten Induktivität
L
benötigt
wird.
Abbildung 2.12: Spannungsverlauf
uL (t).
Die Quellen in den Schaltungen nach Abb. 2.9 und Abb. 2.11 liefern eine sprungförmige Spannung
uq (t) = ûq − 1 + 2σ(t − t0 ) σ(t)
gemäÿ Abb. 2.13. Die Funktion
σ(t)
(2.2)
wird Sprungfunktion genannt und ist wie folgt deniert


 1,
1
σ(t) =
2,

 0,
24
für
für
für
t > 0 ,
t = 0 ,
t < 0 .
(2.3)
E303: Oszilloskop
Abbildung 2.13: Verlauf der Spannung
uq (t).
τ = f (R, C) und τ = f (L, R) der Hochpass-
Hinweis:
Wie hängen die Zeitkonstanten
V orbereitungsaufgabe
bzw. Tiefpassschaltung, die Sie recht einfach graphisch ermitteln können,
von den Bauteilen der jeweiligen Schaltung ab?
Ergebnisse und Antworten
j) Bestimmen Sie sowohl die unbekannte Kapazität
L.
C
als auch die unbekannte Induktivität
Bitte geben Sie dabei keine ausschweifenden Rechnungen an, sondern verwenden Sie
zur Lösung einen graphischen Ansatz auf der Basis Ihrer vorbereitenden Überlegungen zur
Abhängigkeit von Zeitkonstanten und Bauteilen aus den Aufgabenteilen h) und i).
Ergebnisse und Antworten
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Literaturverzeichnis
[1]
Engels: Oszilloskop-Meÿtechnik von A-Z; Franzis-Verlag, München, 1992.
[2]
Freyer: Meÿtechnik in der Nachrichtenelektronik; Hanser-Verlag, München, 1983.
[3]
Meyer: Oszilloskope; 2. überarb. Auage, Hüthig-Verlag, Heidelberg, 1997.
[4]
Schrüfer: Elektrische Meÿtechnik; 8. neu bearb. Auage, Hanser-Verlag, München, 2004.
[5]
Hering, Martin, Stoher: Physik für Ingenieure; 9. Auage, Springer Verlag, Berlin, 2004.
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