Werbegestaltung - Fakultät

Werbung
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing
Prof. Dr. Hans Pechtl
Skript
zur
Vorlesung
SBWL/Marketing
Wahlmodul
Werbegestaltung
Preispolitik
Sommersemester 2012
2015
Postadresse:
Hausadresse:
e-mail:
Postfach, 17487 Greifswald
Friedrich-Loeffler-Straße 70, 17489 Greifswald
[email protected]
Telefon: (0 38 34) 86 24 81
Fax:
(0 38 34) 86 24 82
Gliederung der SBWL Marketing Wahlmodul V: Werbegestaltung
1 Ausgewählte verhaltenswissenschaftliche Modelle
zur Werbewirkung
1.1 kognitives Lernen
1.2 Lernprozesse im Zusammenhang mit Werbung
1.3 Source-Modelle
2 Rahmenbedingungen der aktuellen OfflineMarktkommunikation
3 Planungselemente der Werbegestaltung
3.1 Elemente des Planungsprozesses der Werbegestaltung
3.2 Determinanten der kommunikationspolitischen Eignung
eines Kommunikationsinstruments
3.3 Das Konzept der Tonalität in der Werbung
3.4 Aspekte der Gestaltung von Printanzeigen
(under progress)
4 Die Rolle von Werbeagenturen
(under progress)
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Lehrstuhl für BWL; insb. Marketing
Literatur:
Schweiger, G. / Schrattenecker, G. (2013): Werbung, 8.
Auflage, München.
Kroeber-Riel, W. / Esch, F. R. (2011): Strategien und
Techniken der Werbung, 7. Auflage, Stuttgart.
sowie in der Vorlesung angegebene Literatur
1. Ausgewählte verhaltenswissenschaftliche
Modelle zur Werbewirkung
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3
1.1 kognitives Lernen
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4
Um eine intendierte Wirkung beim Rezipienten
auszulösen, müssen Kommunikationsbotschaften
Lerneffekte beim Rezipienten bewirken: Wirkung
durch Lernen der „Message“.
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Kognitives Lernen beinhaltet einen bewussten
Vorgang der Informationsverknüpfung:
Es wird keine Reaktion (Response oder Emotion) wie
bei der Konditionierung ausgelöst, sondern es werden
Einstellungen gebildet/verändert.
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Kognitives Lernen
Bausteine kognitiven Lernens
3-SpeicherModell
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semantische
Netzwerke
Involvement
Interferenzen/
Spurzerfall
3-Speicher-Modell
Informationsangebot
Aufnahme von Information
Sensorischer Speicher
Verständnis der Information
Kurzzeitspeicher
Speicherung der Information
Langzeitspeicher
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Information Overload:
Es kann nur eine begrenzte Anzahl von Informationen
im Kurzzeitspeicher gleichzeitig verarbeitet werden.
Bei zu vielen Informationen werden sensorisch
aufgenommene Informationen überhaupt nicht oder
unzureichend (verzerrt) verarbeitet.
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Ein Information Overload kann durch die
„Informationsüberladung“ der Kommunikationsbotschaft bedingt sein, aber auch durch die
Informationsdichte des Umfeldes bei der
Wahrnehmung der Kommunikationsbotschaft
ausgelöst werden.
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Faustregel der Werbung:
Keinen Information Overload produzieren!
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Die selektive Wahrnehmung dient dazu, aus
der Fülle von Reizen nur einen kleinen Teil
für eine „Weiterverarbeitung“ (intensivere
kognitive Elaboration wie Dekodierung oder
Abspeicherung) auszuwählen. Ursache ist
der „cognitive mizer“ und/oder das Bestreben
einen Information Overload zu verhindern.
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Selektive Wahrnehmung im Kurzzeitspeicher:
Der sensorisch wahrgenommene Reiz wird
nicht für „wert“ empfunden, in den
Langzeitspeicher überführt zu werden. Nur
kurze kognitive Beschäftigung damit, aber
keine Erinnerungswirkung, da sofortiges
Vergessen eintritt.
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„Das Hürdenbild“:
Die selektive Wahrnehmung wird als Hürde (Mauer)
interpretiert, die ein Reiz überwinden/überspringen
muss. Hierfür benötigt der Reiz entsprechende
kognitive Energie (Ressourcen), diese Hürde
überspringen zu können. Die notwendige kognitive
Energie kann durch eine entsprechende Prädisposition
der Person (z.B. Produkt- oder Kaufinvolvement)
bereits vorhanden (bereitgestellt worden) sein, aber
auch durch den Reiz selbst erst abgerufen werden
(involvierender Reiz).
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Involvement ist der Schlüssel zum
Durchbrechen der selektiven Wahrnehmung.
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Audience-Effekt:
Einfluss der Empfängereinstellung auf Wirkung
der Werbebotschaft (Prädisposition des
Rezipienten): Botschaft, die mit der subjektiven
Disposition des Rezipienten übereinstimmt, wird
eher bzw. besser verarbeitet,
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„Information Overload“ und selektive
Wahrnehmung führen dazu, dass ein
Werbekontakt, selbst mit einer Person aus der
Zielgruppe (kein Streuverlust), noch keine
Wirkung auslösen muss, da kein kognitives
Lernen auftritt (wirkungslose Werbung).
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Vampireffekt:
Der aktivierende Reiz lenkt von der
eigentlichen Werbebotschaft ab.
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Faustregel:
Zur Vermeidung des Vampireffekts muss die
Werbebotschaft selbst („Message“) aktivierend
sein.
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Charakteristika von semantischen Netzwerken
• A schema is an abstract cognitive structure that represents some stimulus
domain (e.g. a person, place, event or thing).
• It is organized through experience and consist of a knowledge structure =
representation of the attributes of the stimulus domain.
• Not only schema lend structure to experience, they can also determine what
information will be encoded or retrieved from memory: When new information
is received, individuals will tend to use existing schemas to process the
relevancy or congruency of this information.
• Schemas are involved in encoding, interpretation, retention, and retrival of
information.
• They can influence perceptual cognitive activities through the generation of
expextancies.
Misra/Beatty 1990
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Semantisches Netzwerk
Ronald
Mc Donald
USA
Kinder
Pommes
Mc Donalds
goldener Bogen
Big Mac
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clean/
efficient
Beispiel eines assoziativen Netzes für einen Sportschuh
gutes Material
Kann
man
auch mit
Jeans
tragen
sehen gut aus
Erhältlich bei
„Wilsons“
Farbe
Fernsehwerbung
mit Andre Agassi
nette Verkäuferin
sind diesen
Preis wert
Preis:
$ 54
NIKE
Laufschuh
entspannt
Gefühl nach einem
langen Lauf
Gewicht
leichtes
Laufen
unkonventionell
„cool“
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eng
schnüren
gut für
die Knie
Dämpfung
bequem
müde
stolz
Die einzelnen kognitiven Elemente eines semantischen
Netzwerkes (A) können gleichzeitig auch kognitive
Elemente eines anderen semantischen Netzwerkes (B)
darstellen, d.h. zu mehreren (vielen) semantischen
Netzwerken gehören. Die gemeinsamen kognitiven
Elemente stellen die „Brücke“ bzw. Verbindung
zwischen beiden Netzwerken dar.
Zwei Netzwerke sind umso stärker miteinander
verbunden, je mehr solche Verbindungen zwischen
den kognitiven Elementen bestehen.
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Veränderung eines semantischen
Netzwerkes impliziert Lernen.
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Lernen in semantischen Netzwerken
Lernmodelle
Assimilations-/
Kontrasteffekte/
Reaktanz
FilteringModell
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„Associative“
Network
„Schema Pointer
+ Tag“-Modell
Wenn eine neue Information nicht zum
bereits gebildeten Schema (semantischen
Netzwerk) über den Gegenstand passt
(inkonsistent ist), liegt eine schemainkongruente Information vor, die zu
Irritationen führt.
Irritation: Ein Aktivierungsreiz löst Gefühle
der Verunsicherung oder Störung aus.
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Assimilation bedeutet, dass sich ein
bestehendes semantisches Netzwerk an die
neue Information anpasst.
Ein Kontrasteffekt impliziert, dass sich
bestehende kognitive Elemente im
semantischen Netzwerk so verändern, dass die
Distanzen zwischen neuer Information und
bestehendem Netzwerk vergrößert wird.
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Inkongruente Informationen und Lernen
• Filtering-Modell: Jede inkongruente Information wird
herausgefiltert = nicht weiter verarbeitet
• Associative Network-Modell: Inkongruente Informationen
können aufgrund von Irritationen zu einer Aktivierung führen
(verstärkte Elaboration): Folge ist, dass die inkongruente
Information mit einer größeren Anzahl von Schemata vernetzt
wird (dadurch auch größere Erinnerungswirkung)
• Schema-Pointer + Tag-Modell: Inkongruente Informationen
werden als neues semantisches Netzwerk abgelegt. Dadurch
ergibt sich kurzfristig eine hohe Erinnerungswirkung, aufgrund
der meist fehlenden Vernetzung ist die langfristige
Erinnerungswirkung aber schwach.
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Filtering-Model: When an individual receives new
information, any information that is incongruent
with or irrelevant to existing schema, may be
filtered out, while congruent information will be
more readily encoded.
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Faustregel:
Informationen, mit denen eine Person „nichts
anfangen kann“ (schema-inkongruent) werden
nicht gelernt, oder nur sehr schlecht behalten
oder lösen sogar einen gegenteiligen Effekt aus.
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Lernparadoxon:
Man lernt umso mehr über
einen Gegenstand dazu, je
mehr man schon weiß.
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Faustregel:
Spezifische, komplexe oder komplizierte
Informationen können nur dann im Sinne eines
Lernerfolges vermittelt werden, wenn der
Nachfrager bereits entsprechendes Wissen
besitzt, d.h. die betreffenden Informationen auf
entsprechend ausgeprägte (vorbereitete)
semantische Netzwerke treffen.
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Involvement und kognitives Lernen
Einfluss der Aktivierung
Genauigkeit der
Informationsverarbeitung
Verarbeitungstiefe
Reiztrennung
Genauigkeit des
Schemaabgleichs
Elaboration-Likelihood-Modell
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Involvement und Verarbeitungstiefe
Verarbeitungstiefe
Tiefe der
Gedächtnisspur
Abgleich mit
bestehenden
Schemata
Dekodierung
im Kurzzeitspeicher
sensorische
Ebene
Involvement
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Tiefe der Gedächtnisspur:
Die Verbindungslinien zwischen den kognitiven Elementen
in einem semantischen Netzwerk bzw. zwischen den
kognitiven Elementen verschiedener semantischer
Netzwerke stellen Gedächtnisspuren dar. Je tiefer eine
Gedächtnisspur ist, desto weniger wahrscheinlich ist es,
dass die Verbindung zwischen den betreffenden kognitiven
Elementen abreißt.
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Faustregel:
Ist die Wahrscheinlichkeit einer „tiefen
Verarbeitung“ gering, sind ehr Wiederholungen
notwendig, damit ein Lernerfolg auftritt.
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Je größer das Involvement (= die Aktivierung des
Nachfragers) ist, desto größer ist die
Verarbeitungstiefe der Information bzw. die
Wahrscheinlichkeit einer „tiefen Verarbeitung“.
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Bei hohem Involvement liegt eine größere
Differenzierungsfähigkeit zwischen den
Produkteigenschaften vor (Reizdiskriminierung).
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„Central route to persuasion“ (zentrale Beeinflussung bzw.
Informationsverarbeitung):
Nachfrager trennt gegenstandsrelevante Informationen
(=Informationen, die zum Markennamen, Produkt gehören)
von nicht-relevanten Reizen. Es werden damit nur
gegenstandsrelevante Informationen in das semantische
Netzwerk bezogen auf die Marke eingearbeitet.
„Periphal route to persuasion“ (periphere Beeinflussung):
Nachfrager führt keine solche Trennung durch: Damit
gelangen zusammen mit der Marke (Produkt) auch nichtrelevante Informationen in das semantische Netzwerk der
Marke. Sachlich, relevante Informationen werden dagegen
möglicherweise nicht aufgenommen/weiterverarbeitet.
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Je höher das Involvement einer Person ist, desto
wahrscheinlicher (unwahrscheinlicher) wird das
Auftreten der central-route-to-persuasion
(periphal-route-to-persuasion) als
Wahrnehmungsprozess.
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Werbeimplikationen des Elaboration-Likelihood-Modells
Aussagen
Sollen Sachinformationen vermittelt werden (informative Positionierung), ist die „Central route to
persuasion“ und damit hohes Involvement erforderlich.
Bei einer emotionalen Beeinflussung des Nachfragers (Zusatznutzen; Image; emotionale
Positionierung) ist die „Periphal route to persuasion“ vorteilhafter, da solche Informationen oftmals
über nicht-gegenstandsrelevante Reize vermittelt werden.
Aber: Bei niedrigem Involvement ist die Wahrscheinlichkeit einer „tiefen Verarbeitung“ gering und
es lässt sich weniger beeinflussen, welche Informationen in semantische Netzwerke eingebaut
werden (Verarbeitung von Nebensächlichkeiten, die nicht zur gewünschten emotionalen
Positionierung beitragen).
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Selectivity - Modell
Verarbeitungsart
periphere Verarbeitung
Verarbeitung einzelner,
hervorstechender, leicht
verfügbarer Informationen in der
Botschaft
Weniger kognitives Verstehen /
Wahrnehmen
Typische Verarbeitungsart für Männer
(selektive Verarbeiter)
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sorgfältige Verarbeitung
Umfassende Verarbeitung aller
verfügbarer Informationen in der
Botschaft
Mehr kognitives Verstehen /
Wahrnehmen
Typische Verarbeitungsart für Frauen
(umfassende Verarbeiter)
Retrieval:
Wiederaufrufen von gespeicherten kognitiven
Elementen.
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Interferenzen:
Es findet eine Überlagerung der im Gedächtnis aufgenommenen
Informationen durch andere (vorher oder nachher gespeicherte)
Informationen statt. Dadurch kann der Nachfrager auf die
ursprünglich gespeicherte Information nicht mehr zugreifen.
Modell des Papierstapels:
Auf ein Blatt Papier mit Notizen darauf (semantisches Netzwerk)
werden im Laufe der Zeit viele weitere Blätter gelegt, sodass das
ursprüngliche Blatt „im großen Stapel“ verschwindet und nicht
mehr gefunden werden kann.
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Spur-Zerfall:
Die einmal angelegten Gedächtnisspuren können im Laufe der Zeit
zerfallen („verweht werden“). Die Informationselemente eines
semantischen Netzwerkes können nicht mehr erreicht (aktiviert)
werden bzw. die Verbindungslinien zwischen kognitiven Elementen
bzw. semantischen Netzwerken gehen verloren.
Wüstensand-Modell:
Im Laufe der Zeit verwehen Wegspuren im Sand bzw. die Wegspur
wird immer schlechter erkennbar.
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Implikationen der Interferenztheorie
Faustregeln
Eigene Werbung wird nur durchgeführt, um Interferenzen beim Nachfrager zu erzeugen, d.h.
Konkurrenzwerbung im Gedächtnis zu überlagern.
Je einzigartiger die Information ist, desto geringer dürfte die Gefahr der Überlagerung sein.
Erinnern impliziert, dem Gedächtnis geeignete Hinweise zum Auffinden der Information zu geben.
Zugriff auf kognitive Elemente eines semantischen Netzwerkes, die nicht von einem anderen
Netzwerk überlagert sind. An diesen noch „sichtbaren“ kognitiven Elementen können dann andere,
bislang überlagerte Teile des Netzwerkes „wieder ans Licht gebracht werden“.
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Implikationen der Spur-Zerfall-Theorie
Faustregeln
Werbung dient der Wiederauffrischung (Vertiefung) von einmal angelegten Gedächtnisspuren
(„Erinnerungswerbung“).
Positive Erfahrungen, Nachkaufkommunikation oder bestätigende (redundante) Informationen
verstärken die gedächtnisspuren, die die Marke als kognitive Elemente beinhalten.
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Paradigma der Spread-of-activation-Theorie:
Je länger die Gedächtnisspuren zwischen dem „Startstimulus“
und einem anderen kognitiven Element sind, desto schwächer
wird die Aktivierung dieses anderen kognitiven Elements und
desto weniger wahrscheinlich ist es, dass dieses kognitive
Element zusammen mit dem Startstimulus erinnert wird (einen
Retrieval erfährt).
Glübirnen-Modell:
Eine Gedächtnisspur hat einen Leitungswiderstand, der die
Ausbreitung der kognitiven Energie abbremst. Ab einer
bestimmten Länge einer Gedächtnisspur ist die kognitive Energie
zu schwach, um eine Glühbirne noch zum Leuchten zu bringen
(kein Retrieval mehr).
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Werbeimplikation der Spread-of-activation-Theorie:
Eine Marke sollte mit vielen anderen semantischen Netzwerken
oder aktivierungsstarken kognitiven Elementen verknüpft sein,
damit bei einer Person häufig ein Retrieval dieser Marke
(kognitives Element oder ganzes diesbezügliches Netzwerk)
auftritt, selbst wenn es beim betreffenden Retrieval zunächst gar
nicht um diese Marke geht, da andere kognitive Elemente erinnert
werden (z.B. Verwendungssituation): „Bei den verschiedensten
Sachen oder Gelegenheiten kommt mir Marke X in den Sinn…“
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1.2 Lernprozesse im Zusammenhang
mit Werbung
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50
Lernprozesse bei Werbung
Arten der Lernprozesse
Lernen aufgrund
von Aktivierung
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mere - exposure Hypothesen
These der unterschwelligen
Wahrnehmung
1.3 Source-Modelle
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52
Source-Effekt:
Die Glaubwürdigkeit einer Information hängt von
der Glaubwürdigkeit des Informationssenders ab.
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Rub-off-Effekt:
Image des Werbeträgers färbt auf Image der
Werbebotschaft ab (v.a. Glaubwürdigkeit).
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Paradigma der Source-Modelle
Die Effektivität einer Werbebotschaft hängt
entscheidend von deren Glaubwürdigkeit ab.
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Glaubwürdigkeit einer Quelle/ eines Kommunikators/ Senders
Glaubwürdigkeit
Kompetenz
Vertrauenswürdigkeit
Source-cedibility-Modell
Vertrautheit
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Attraktivität
Sympathie
Source-attractiveness-Modell
Ähnlichkeit
Kompetenz eines Kommunikators
Expertise is the extent that the communicator is
perceived to be a source of valid assertions: It is
the knowledge that the communiator seems to
posses to support the claims mode in the
advertisement.
Hovland et al. (1953)
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Vertrauenswürdigkeit eines Kommunikators
Trustworthiness refers to the conumser‘s
confidence in the source for providing information
in an objective and honest manner.
Hovland et al. (1953)
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Die Vertrautheit (familiarity) beschreibt den
subjektiven Kenntnisstand einer Person über
einen Sachverhalt (hier Quelle der
Kommunikationsbotschaft) [„ich kenne mich
aus“], aber auch den Umstand der
Kontakthäufigkeit/Gewohnheit des Umgangs mit
der Quelle [„bin daran gewöhnt“].
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Implikation des source-attractivness-Modells
Sympathie: Physisch attraktive Präsenter der
Werbung und „nett gemachte“ Werbung haben
eine höhere Glaubwürdigkeit
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Ähnlichkeit zwischen Quelle und Rezipient
Ähnlichkeit beschreibt die Gleichartigkeit, die ein
Rezipient zur Kommunikationsquelle empfindet:
dies kann in Übereinstimmung im Lebensstil,
gleichen Interessen, Bedürfnissen oder Zielen
begründet sein.
Dimed/Joulyana (2005)
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2. Rahmenbedingungen der aktuellen OfflineMarktkommunikation
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62
Rahmenbedingung in der Mediawerbung
Charakteristika
Commoditization
von Produkten und
Werbeauftritt
Informationsüberlastung der
Konsumenten
Sinkendes Ansehen
Ungünstige
der Werbung in der Kontextbedingungen
Öffentlichkeit
der Wahrnehmung
Austauschbare
Werbung
Quantitative
Werbeschlacht
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Technologische
Entwicklung bei den
„Neuen Medien“
Gesetzliche
Beschränkungen
Informationsüberlastung impliziert, dass der Anteil nicht
aufgenommener (wahrgenommener) Werbeinformationen in
Medien sehr hoch ist, obwohl man Kontakt mit dem Medium
hat.
Implikation für die Werbegestaltung aus der
Informationsüberlastung: Wenn ein Rezipient fast keine
Informationseinheiten aus einer Werbebotschaft wahrnimmt,
muss dafür gesorgt werden, dass er zumindest die für die
„Message“ wichtigsten Informationselemente wahrnimmt.
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Messung der Informationsüberlastung
Schritte in der Messung
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Werbewahrnehmung in Massenmedien
Kontextbedingungen
geringe Aufmerksamkeit/
geteilte Aufmerksamkeit/
Wahrnehmung nebenbei
-
Kurze
Expositionszeit
Oberflächliche
Informationsverarbeitung
(peripheral route)
nicht bewusste Informationsaufnahme
icidential learning
mere exposure
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Ist das Werbung?
Werbung bringt Menschen dazu, Dinge zu kaufen, die sie
nicht brauchen, mit Geld, das sie nicht besitzen, um
Leuten zu imponieren, die sie eigentlich nicht mögen.
Anonymus
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Rechtliche Regelungen zum Umfang der Werbung
Nach dem Rundfunkstaatsvertrag gelten folgende Regelungen:
1.) öffentlich-rechtliches Fernsehen:
• Nur bei den Programmen ARD und ZDF zulässig, von Mo-Sa bis 20 Uhr
• Gesamtdauer: im Jahresdurchschnitt max. 20 Min. verktäglichk, in einer Stunde aber
nicht mehr als 20%
• Unterbrecherwerbung nur in Pausen von (Sport-) Veranstaltungen oder bei
Sendungen von mehr als 45 min Dauer (inkl. Werbung) erlaubt.
• Grenzen durch Sponsorhinweise (Programmhinweise) vor und nach bestimmten
Sendungen (Becks präsentiert …) „erweiterbar“
• Teleshopping ist untersagt
• Im öff.-recht. Rundfunk Werbung bis zu 90 min werktäglich erlaubt
2.) Priv. Fernsehen
• Senderzeit der Werbespots 15% der täglichen Sendezeit, innerhalb einer Stunde
nicht mehr als 20%
• Pause zwischen Werbeblöcken muss mind. 20 Min. sein
• Nachrichtensendungen mit einer Dauer weniger als 30 min dürfen nicht unterbrochen
werden
• Teleshopping ist erlaubt
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68
Tabakwerbung in Deutschland
•
§22 Abs. 1 LMBG:
Verbot von Werbung für Tabakerzeugnisse in Hörfunk und Fernsehen
•
§22 Abs. 2 LMBG:
Inhaltliche Beschränkung der Tabakwerbung in anderen Medien:
•
Verbot von Anzeigen, Aufmachungen oder Darstellungen, die dem
Konsumenten eine Steigerung von Leistungsfähigkeit und
Wohlbefinden vorgeben
•
Keine Ausgestaltungen, die dazu geeignet sind, Jugendliche zum
Rauchen zu veranlassen
•
Seit 1980 Übereinkunft der deutschen Tabakindustrie über Angaben zu
Kondensat- und Nikotingehalt auf Zigarettenpackungen und in der Werbung
•
Seit 30.9.2003 müssen Zigarettenpackungen Wahnhinweise zur
Gesundheitsgefahr des Rauchens tragen (30% Vorderseite, 40% Rückseite
[mindestens])
Universität Greifswald
Lehrstuhl für BWL; insb. Marketing
Health Claims: Angaben, mit denen erklärt,
suggeriert oder auch nur mittelbar zum Ausdruck
gebracht wird, dass ein Zusammenhang
zwischen einer Lebensmittelkategorie, einem
Lebensmittel oder eine seiner Bestandteile
einerseits und der Gesundheit andererseits
besteht.
Art. 2 Abs. 2 Ziff. 5 HCVO
Universität Greifswald
Lehrstuhl für BWL; insb. Marketing
Paradigma der Health Claim Verordnung:
Gesundheitsbezogene Angaben müssen wahr und
belegbar sein: Es muss ein wissenschaftlich allgemein
erkannter Nachweis über die gesundheitsbezogene
Wirkung eines Produkts oder Inhaltsstoffs erbracht
werden, der von ESFA überprüft wird.
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Health Claims Verordnung der EU (I)
• europaweit einheitliche Regelungen für die Verwendung nährwert –und
gesundheitsbezogener Angaben bei Lebensmitteln (functional food)
• präventives Genehmigungsverfahren für gesundheitsbezogene Angaben
• jede gesundheitsbezogene Angabe in Bezug auf Lebensmittel ist
grundsätzlich verboten, es sei denn, sie ist nach dem vorgesehenen
Zulassungsverfahren geprüft, genehmigt und in die
Gemeinschaftsliste zulässiger Angaben eingetragen.
• es muss ein wissenschaftlich allgemein anerkannter Nachweis
erbracht werden
• präventives Verbot mit Erlaubnisvorbehalt.
• Die wissenschaftliche Bewertung der Health Claims führt ein
Wissenschaftler- Panel der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA) durch.
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Arten von Health Claims
Angaben
(Claims)
Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben
(Health Claims i. w. S.)
Nährwertbezogene
Angaben
(Nutrition Claims)
„hoher Kalziumgehalt“
„zuckerfrei“
„hoher Ballaststoffgehalt“
Gesundheitsbezug
Angaben über die
Verringerung eines
Krankheitsrisikos
(Disease Risk
Reduction Claima)
„Kalzium wird für ein
gesundes Wachstum und
eine gesunde Entwicklung
der Knochen bei Kindern
benötigt“
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Gesundheitsbezogene
Angaben
(Health Claims i. e. S.)
Angabe über die
Entwicklung und
Gesundheit von
Kindern
(Children Claims)
„Hafer-Beta-Gulcan“ verringert
nachweislich den Cholesteringehalt im Blut. Ein hoher
Cholesterinwert gehört zu den
Risiko-Faktoren für die koronare
Herzerkrankung
Sonstige
gesundheitsbezogene
Angaben
allgemein/
unspezifisch
„stärkt die
Abwehrkräfte“
„hält jung“
spezifisch
„Vitamin A ist
wichtig
für gesunde
Knochen“
Health Claims: generell unzulässig sind Angaben, die
sich direkt auf die Linderung oder Beseitigung einer
Krankheit beziehen (z.B. zuckerfreier Kaugumii
reduziert Zahnkaries); erlaubnisfähig aber:
zuckerfreier Kaugummmi reduziert das Risiko von
Zahnkaries.
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Health Claims Verordnung der EU (I)
• europaweit einheitliche Regelungen für die Verwendung nährwert –und
gesundheitsbezogener Angaben bei Lebensmitteln (functional food)
• präventives Genehmigungsverfahren für gesundheitsbezogene Angaben
• jede gesundheitsbezogene Angabe in Bezug auf Lebensmittel ist
grundsätzlich verboten, es sei denn, sie ist nach dem vorgesehenen
Zulassungsverfahren geprüft, genehmigt und in die
Gemeinschaftsliste zulässiger Angaben eingetragen.
• es muss ein wissenschaftlich allgemein anerkannter Nachweis
erbracht werden
• präventives Verbot mit Erlaubnisvorbehalt.
• Die wissenschaftliche Bewertung der Health Claims führt ein
Wissenschaftler- Panel der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA) durch.
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Health Claims Verordnung der EU (II)
• gemeinschaftliches Zulassungsverfahren:
• nur für sonstige gesundheitsbezogene Angaben
• Mitgliedstaaten übermittelten der Kommission Listen für den
Wirkungszusammenhang von Lebensmitteln oder Inhaltsstoffen
bezogen auf gesundheitliche Aspekte.
• es wurden über 44.000 Health Claims eingereicht, die auf 4185 zu
prüfende Aussagen zusammengefasst wurden. Insgesamt 222
Health Claims wurden in die Gemeinschaftsliste eingetragen.
• seit 2/2008 ist das gemeinschaftliche Zulassungsverfahren
abgeschlossen.
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Health Claim Verordnung:
Zulässige Angaben, die im Gemeinschaftsregister
stehen, sind für alle Unternehmen frei verfügbar.
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Health Claims Verordnung der EU (III)
• Einzelzulassungsverfahren:
• Auftrag eines Unternehmens bei der zuständigen nationalen
Behörde
• EFSA führt die wissenschaftliche Prüfung durch (innerhalb von 5
Monaten), die Entscheidung erfolgt in einem Ausschuss (Ständiger
Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit), deren
Ausgang auch von Entscheidung der Kommission, Parlament und
Rat abhängig ist.
• ergibt keine Befristung für die Dauer des Ausschussverfahrens.
• notwendig für Angaben über die Verringerung eines
Krankheitsrisikos oder für Angaben über die Entwicklung und
Gesundheit von Kindern.
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Health Claims Verordnung der EU (IV)
• beschleunigtes Zulassungsverfahren:
• wie Einzelzulassungsverfahren, aber kein Ausschussverfahren: Wenn
EFSA positiven Bescheid gibt, ist nur eine Entscheidung der
Kommission über die Aufnahme in die Gemeinschaftsliste notwendig
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Health Claims Verordnung der EU (V)
• Kopplungserfordernis für allgemeine, nicht spezifische
gesundheitsbezogene Angaben
• grundsätzlich sind solche Angaben nicht zulassungspflichtig.
• aber: Dieser Health Claim ist nur zulässig, wenn eine zugelassene,
spezifische gesundheitsbezogene Angabe beigefügt ist (z.B. auf
der Verpackung oder auf der Werbung).
• Beispiel: „Bananen sind gesund“; Angabe eines Inhaltsstoffs von
Bananen, zu dem im Gemeinschaftsregister eine zugelassene
gesundheitsbezogene Angabe vorliegt: z.B. „Vitamin C reduziert
das Erkältungsrisiko“.
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Health Claims Verordnung der EU (VI)
•Verstöße gegen die HCVO
• HCVO enthält keine straf- oder ordnungsrechtliche Sanktion.
• Verstoß gegen HCVO stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die
gemäß §60 LFGB (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch)
mit einem Bußgeld von bis zu 50.000€ bestraft wird.
• Verstoß gegen HCVO stellt eine unlautere Geschäftshandlung
gemäß §4 Nr.11 VWG dar: Unterlassung und etwaiger
Schadensersatz für geschädigte Konkurrenten.
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Health Claims Verordnung der EU (VII)
• markenrechtlich geschützte gesundheitsbezogene Angaben dürfen
bis zum 19.01.2022 verwendet werden, wenn Marke vor dem
01.01.2005 eingetragen war und das Nährwertprofil eingehalten ist.
• von der Richtlinie ausgenommen sind ‘traditionelle Lebensmittel‘
(Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Brot). Die Richtlinie zielt auf
‘functional food‘.
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Das Tagging-Prinzip
• Beim sogenannten Mobile Tagging wird ein aufgedruckter Barcode
mithilfe der Kamera eines mobilen Endgerätes gelesen. Dafür muss auf
dem Handy eine spezielle Reader-Software installiert sein, die den
abgebildeten Code entschlüsseln kann.
• Hinter dem grafischen Muster verbirgt sich in der Regel eine WebAdresse. Auf diese Art wird der Nutzer nach der Decodierung direkt über
das mobile Internet weitergeleitet.
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3. Planungselemente der Werbegestaltung
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Charakteristik der Werbeplanung:
systematische und schrittweise Erarbeitung der
Maßnahmen bzw. Entscheidungen in der
Kommunikationspolitik
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Elemente des Planungsprozesses der Kommunikationspolitik
Elemente
Masterplan
Konzept
Exekutive
Werbeziele
Gestaltungsform der Werbung (Tonalität; Werbeträger)
Werbeobjekt
Werbebudget
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Faustformel für erfolgreiche Werbung:
Strategie + Kreativität + Sozialtechnik
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Sozialtechnik beinhaltet die Systematische
Anwendung von sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen bei der Gestaltung von
Werbung, um eine möglichst hohe Werbewirkung
(Werbeerfolg) zu erzielen.
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Werbeanalyse
Analyseobjekte
Rahmenbedingungen
Nachfrager
Technische
Entwicklung im
Kommunikationsbereich
Rechtliche Ebene
Kommunikationsgewohnheiten
Konkurrenten
Werbestrategien
Werbedruck
Einstellung zu
Werbeträgern
Unternehmen
Eigene
kommunikationspolitische Position
(Bekanntheit;
Image)
Werberessourcen
(Humankapital;
Budget; Agentur)
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Rahmen der Werbeplanung
Gesellschaftlicher
Rahmen
Mitbewerber
Marktspezifischer
Rahmen
Unternehmenspolitik /
-ressourcen
Gesetzlicher
Rahmen
Marketing- und
Kommunikations-Mix
Werbeplanung
Markforschung
Werbekampagne
Zielgruppen
Quelle: Schweiger/Schrattenecker (2013)
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Zielgruppenanalyse in der Werbeplanung
Fokus
In welchen Medien
sind die Zielgruppen
des Unternehmens
(vor allem) zu
erreichen?
Identifizierung von
Zielgruppen mit relativ
geringem Werbedruck
oder hoher
Kommunikationswirkung
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Mit welchen
gestalterischen
Maßnahmen lässt
sich eine Zielgruppe
besonders gut
ansprechen?
Welches ‘Image‘
soll eine Zielgruppe
erhalten?
Affinitätsgrad: Anzahl der Zielpersonen der
Mediawerbung, die gleichzeitig Zielpersonen des
Unternehmens sind, in Relation zur Auswahl der
insgesamt in der Mediawerbung erreichten Personen.
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Streuverlust: Es werden für den
Werbetreibenden nicht relevante
Personen (nicht zur Zielgruppe
gehörend) mit der Werbebotschaft
kontaktiert.
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Kommunikationsplattform
Leitidee:
Eine kommunikative Leitidee ist die Formulierung einer
Grundaussage über das Unternehmen, in der die wesentlichen
Merkmale der Positionierung enthalten sind.
Kernaussagen:
Kernaussagen konkretisieren die Grundaussage der
kommunikativen Leitidee eines Unternehmens. Die
Zusammenstellung eines Systems von Kernaussagen beinhaltet die
zentralen Botschaften des Unternehmens, strukturiert nach den
Hauptzielgruppen.
Einzelaussage:
Einzelaussagen sind Belege bzw. Beweise für die Kernaussagen des
Unternehmens. Die Zusammenstellung eines Systems von
Einzelaussagen beinhaltet die zentralen Argumentationsmuster des
Unternehmens, strukturiert nach den Hauptzielgruppen.
Quelle: Bruhn (1997)
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Bedeutung des ‚reason why‘
Differenzierung in den ‚reason why‘:
Bei Marken, die gleiche Benefits ansprechen (müssen) weil die
Zielgruppen ziemlich ähnliche consumer needs in einer
Produktkategorie besitzen, wird die Begründung des
Nutzenversprechens zur entscheidenden Determinanten
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für BWL;
insb.insb.
Marketing
Lehrstuhl
für BWL;
Marketing
Reason why – Praxisbeispiel - Eiscreme
•
Mövenpick:
•
Cremissimo: Cremigkeit = Sahnigkeit
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Genuss durch gute Zutat
gleicher benefit
(Genuss), aber
unterschiedlicher
Beweis
Reason why- benefit- Ketten
Ein „Reason why“, mehrere „benefits“ bei Orangensaft
natürliches Produkt
wie selbstgepresst
Guter Geschmack/ Genuss
Gesundheit
„Reason why“, der mehrere (Teil-) Nutzen glaubwürdig macht
Quelle: Haimerl/ Ohnemus
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für BWL;
insb.insb.
Marketing
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für BWL;
Marketing
Probleme der Multibenefit-Marke
• Es existieren mehrere Benefits, die durch einen Beweis (reason
why) zu begründen sind.
• Die Kommunizierung mehrere Benefits durch jeweils spezifische
Beweise ist schwierig, überfordert den Rezipienten oder wirkt
unglaubwürdig.
• Lösung: Konzentration auf einen (wenige) Benefit mit seinem
Beweis oder Finden eines multifunktionalen „reason why“.
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Claims in der Werbung
Aufgaben
Wiedergabe
der Leitidee
Zentrales
Nutzenversprechen
Positionierung der
Marke
reason-why
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Verdeutlichung der
Alleinstellungsmerkmale
der Marke
Inhaltliche
Tonalität
Integrierte Kommunikation: Abstimmung
verschiedener Kommunikationsinstrumente
hinsichtlich formaler, inhaltlicher (funktionaler;
instrumenteller) und zeitlicher Kriterien
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Cross Media beinhaltet die kreative,
inhaltliche, formale und zeitliche
Vernetzung unterschiedlicher Werbeträger
mit dem Ziel, durch Schaffung von
Synergien den maximalen werblichen
Gesamtnutzen zu erreichen.
nach Gleich (2003)
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Fallstudie zu Crossmedia (I)
•
Anbieter eines Software- und Analysesystems für die Bestimmung und Steuerung
der Wasserqualität von Kläranlagen
•
Zielgruppe sind (kommunale) Kläranlagenbetreiber
•
Zielsetzung der Crossmedia-Aktion: Vermarktung des Software- und Analysesystems
- Initiierung von Außendienstbesuchen bei potenziellen Kunden
- effizientere Planung und Gestaltung der Außendienstbesuche
[Tourenplanung; Reduzierung von Informationsassymetrien bei Anbieter und
Kunden vor dem Außendienstbesuch]
•
eingesetzte Medien: Außendienst; Direct Mailing; Telefon [Telefonmarketing]; Internet
[Webseiten; e-mail]
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Fallstudien zu Crossmedia (II)
Direct Mailing Aktion: Werbebrief mit Response-Karte und Hinweis auf detailliertere Information auf den Webseiten
Adressat antwortet nicht
Adressat schickt
Responsekarte mit Bitte um
Außendienstbesuch;
Angabe einiger
grundlegenden
Kundendaten bzw.
potentieller Einsatzgebiete
des Produkts
Telefonaktion
[14 Tage nach der Mailing-Aktion]
Adressat zeigt
Interesse
erneute Zusendung
des Werbebriefs
oder analoge e-mail
Adressat bittet um
Außendienstbesuch
[Responsekarte]
Kundendaten gehen an
den Außendienst
(Tourenplanung)
Adressat lehnt ab
Verweis auf Webseiten
[dort auch Link für
Außendienstbesuch]
Löschen der
Adresse
Adressat antwortet
nicht
erneute
Telefonaktion
Responsekarte
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Adressat zeigt
geringes Interesse
Löschen
Begriffsinterpretationen zur Integrierten Kommunikation
Integrierte Kommunikation: Corporate Identity,
alle Stakeholder des Unternehmens
Media-Mix:
paralleler Einsatz
mehrerer Kommunikationsmedien
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Cross-Media:
systematischer, aufeinander
abgestimmter Einsatz der
verschiedenen Kommunikationsmedien
Corporate Identity
Elemente
Corporate Behavior
Corporate Communication
Inhaltliche Integration
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Corporate Design
Formale Integration
Integrierte Kommunikation:
Ist ein Prozess der Analyse, Planung, Durchführung und
Kontrolle, der darauf ausgerichtet ist, aus den differenzierten
Quellen der internen und externen Kommunikation von Unternehmen eine Einheit herzustellen, um ein für die Zielgruppe
der Kommunikation konsistentes Erscheinungsbild über das
Unternehmen bzw. ein Bezugsprojekt des Unternehmens zu
vermitteln.
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Integrierte Kommunikation
Ziele
Effiziente und konsistente Gesamtkommunikation durch Abstimmung der
einzelnen Kommunikationsinstrumente.
Erhöhung der Prägnanz der Aussage.
Realisierung von Synergieeffekten zwischen Kommunikationselementen.
Erhöhung von Lerneffekten bei den Rezipienten.
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Formen der integrierten Kommunikation
Formen
Gegenstand
Ziele
Hilfsmittel
Zeithorizont
Inhaltliche
Integration
-funktionale und
instrumentelle
Abstimmung
-Konsistenz,
Eigenständigkeit,
Kongruenz
-Einheitliche
Slogans,
Botschaften,
Argumente, Bilder
-Langfristig
Formale
Integration
-Einhaltung
formaler
Gestaltungsprinzi
pien
-Präsenz,
Prägnanz, Klarheit
-Einheitliche
Zeichen/ Logos,
Slogans nach
Schrifttyp, Größe
und Farbe
-Mittel- bis
langfristig
Zeitliche
Integration
-Abstimmung
innerhalb und
zwischen den
Planungsperioden
-Konsistenz,
Kontinuität
-Ereignisplanung
(„Timing“)
-Kurz- bis
mittelfristig
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Integrierte Kommunikation
Ansatzpunkte
formal
inhaltlich
funktional
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zeitlich
instrumentell
Die Kommunikationsmittel werden
durch Gestaltungsprinzipien so
miteinander verbunden, dass ein formal
einheitliches und dadurch leicht wieder
erkennbares Erscheinungsbild
sichergestellt ist.
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Instrumentelle inhaltliche integrierte Kommunikation
=
Sachliche integrierte Kommunikation
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Instrumentelle – inhaltliche Integration
Aufgaben
Erreichen von Konsistenz im Werbeauftritt über die Kommunikationsinstrumente
hinweg: Widerspruchsfreies System aus Leitidee, Kernaussagen und Einzelaussagen
innerhalb eines Kommunikationsinstruments und zwischen den Kommunikationsinstrumenten.
Festlegung der gemeinsamen Elemente (Verbindungslinien) zwischen den
Kommunikationsinstrumenten: Was der Kristallisationspunkt der Werbestrategie
(z.B. Slogan; Kernaussage; Celebrity).
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Kategorisierung von Kommunikationsinstrumenten
Einflussnahme
Stark
Schwach
BeeinFlußbarkeit
Schwach
Stark
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Leitinstrumente
Klassische Werbung
Isolierte Instrumente
Personal Selling
Event-Marketing
Sensible Instrumente
Sponsoring
Verkaufsförderung
PR
Folgeinstrumente
Messen
Direktwerbung
Das Leitinstrument gibt durch seinen Einsatz
eindeutige und verbindliche Richtlinien für die
inhaltliche, formale und zeitliche Ausrichtung der
weiteren einzusetzenden
Kommunikationsinstrumente (Folgeinstrumente) vor.
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Bei den „sensiblen“ Instrumenten sind die negativen
Wirkungen fehlender Integration besonders
nachhaltig.
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Charakteristik der funktionalen (inhaltlichen) Integration:
Ein Kommunikationsinstrument erhält eine Rolle bzw.
Aufgabe zugewiesen, die ein Kommunikationsinstrument
im Kommunikations-Mix zu erfüllen hat:
Dies kann in einer „Arbeitsteilung“ durch Spezialisierung
bestehen oder auf die Nutzung von Synergieeffekten (z. B.
Bekanntheit; Wiederholungskontakte) abzielen.
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Funktionale Integration
Welchen Beitrag leisten die einzelnen
Kommunikationsinstrumente im Hinblick auf die
Realisierung der Kommunikationsziele?
komplementäre
konditionale
substitutive
indifferente
konkurrierenden
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Beziehung
funktionale Integration: Arten der Beziehung zwischen Kommunikationsinstrumenten
•
•
komplementäre Beziehung [1+1>2]: Kommunikationsinstrumente ergänzen sich in
ihrer Wirkung und es treten Synergien auf: z.B. TV-Werbung und PoS-Werbung im
Handel.
substitutive Beziehung [1+1=1]: Werbewirkung eines Kommunikationsinstruments
kann auch durch die Werbewirkung eines anderen Kommunikationsinstruments
erzielt werden: Der gemeinsame Einsatz erhöht die (Gesamt-) Wirkung nicht:
z.B. postalische Mailing-Aktion und E-Mail-Werbung.
•
indifferente Beziehung: Es bestehen keine Wirkungszusammenhänge, da die
Kommunikationsinstrumente unterschiedliche Zielgruppen ansprechen:
z.B. Fernsehwerbung für Haushaltsgeräte an Endverbraucher gerichtet und
Messepräsenz auf einer Messe für gewerbliche Einkäufer (Fachmesse).
•
konditionale Beziehung: Die Werbewirkung eines Kommunikationsinstruments setzt
den Einsatz eines anderen Kommunikationsinstruments voraus: zeitliche oder
sachliche Abfolge im Einsatz der Kommunikationsinstrumente:
z.B. TV-Werbung und Gewinnspiel im Handel.
•
konkurrierende Beziehung [1+1<1]: Bei fehlender Integration kann ein
Kommunikationsinstrument die Werbewirkung eines anderen Kommunikationsinstruments konterkarieren.
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Zeitliche Integration:
Zeitliche Abstimmung im Einsatz der
Kommunikationsinstrumente innerhalb und
zwischen den Planungsperioden. Durch ein
geeignetes Timing sollen Synergie- und
Wiederholungseffekte (Lerneffekte) erzeugt
werden.
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Gestaltung von Werbung: Faustregel
Werbung sollte …
Klar
prägnant
stimulierend einprägsam kongruent glaubwürdig kontinuierlich
… sein.
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kontinuierliche Werbung
Spannungsfeld
gleicher Werbeauftritt
Veränderungen im Werbeauftritt
• Lerneffekte durch
Wiederholungskontakte
• Vermeidung einer Abnutzung
(Langeweile)
• zu häufige und grundlegende
Änderungen im
kommunikationspolitischen Auftritt
führen zu Irritationen und
Glaubwürdigkeitsverlusten
• Änderung der
Rahmenbedingungen
(Wertewandel; Konkurrenten;
Innovationen; Umpositionierung
der Marke)
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kongruente Werbung
Ausprägungen
einheitlicher Auftritt in
verschiedenen Medien
Werbeaussagen dürfen
nicht im Widerspruch zum
Unternehmensverhalten
stehen
integrierte Kommunikation
Glaubwürdigkeit
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3.2 Determinanten der kommunikationspolitischen Eignung
eines Kommunikationsinstruments
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Charakteristika eines Kommunikationsinstruments
Determinanten der
kommunikationspolitischen Eignung
Reichweite
Kontaktqualität
Verfügbarkeit
Physische
Verbreitung
Richtung des
Kommunikationsweges
Zeitlicher/ organisatorischer
Vorlauf
Zeitliche Präsenz
Darstellungsmöglichkeiten
Kontaktdauer
Zielgruppenbezug
Glaubwürdigkeit
Aufmerksamkeit
Schaltungs-inhärente
Wiederholungen
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Schaltungsübergreifende
Wiederholungsmöglichkeiten
Kosten
Die Reichweite fokussiert darauf, ob ein Werbekontakt
(„Treffer“) in einem Kommunikationsinstrument (Werbeträger)
mit einem Rezipienten stattfindet; dies liefert noch keine
Aussage über eine mögliche Werbewirkung. Ein Werbekontakt
ist jedoch die notwendige Voraussetzung für jegliche
Werbewirkung.
Formal handelt es sich um die erwartete Anzahl an Kontakten
(Erwartungswert) in einem Werbeträger. In der Praxis
verwendet man für die Reichweite Durchschnittswerte aus der
(jüngsten) Vergangenheit bezogen auf die Anzahl an Personen,
die diesen Werbeträger genutzt haben (Anzahl Leser, Hörer,
Seher): z.B. Anzahl der Zuschauer im ARD-Werbeblock
zwischen 18.35 und 18.40 Uhr in den Monaten Januar bis März
2015).
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Über die (nach soziodemographischen Merkmalen
abgegrenzten) zielgruppenspezifischen Reichweiten eines
Werbeträgers gibt es detaillierte Informationen aus sog.
Mediaanalysen, die der „Betreiber“ des
Kommunikationsinstruments den werbetreibenden Unternehmen
zur Verfügung stellt bzw. die als Information beim Betreiber (z.B.
Vermarktungsgesellschaft; Homepage) abgerufen werden
können. Die Reichweite wird häufig als Prozentzahl
(Abdeckungsquote) bezogen auf die Größe der gesamten
Zielgruppe angegeben.
Beispiel: Mediaanalyse Axel Springer
Bild am Sonntag:
12,5% der Gesamtbevölkerung über 14 Jahren
17,0% der Männer; 8,2% der Frauen
TV Movie:
7,7% der Gesamtbevölkerung über 14 Jahren
8,2% der Männer; 7,3% der Frauen
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Die Kontaktqualität bildet ab, wie gut die
Rahmenbedingungen/ Eigenschaften des
Kommunikationsinstruments geeignet sind, die
intendierte Werbewirkung (Kommunikationswirkung)
zu erreichen.
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Interaktive Kommunikationswege
Vorteile einer Rückkopplung
Flexible Anpassung der
Kommunikation an die
Kommunikationssituation
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Vermittlung komplexer
inhaltlicher Sachverhalte
Überprüfung, ob die
intendierte Kommunikationswirkung beim Empfänger
eingetreten ist
Imagery-Effekt
Charakteristika
Bilder werden schneller wahrgenommen als Texte:
Bilder haben eine höhere Informationsdichte: Wahrnehmung richtet sich zunächst auf die
informationshaltigsten Teile einer Werbebotschaft (selektive Wahrnehmung).
Bilder werden in großen visuellen Einheiten (information chunks) aufgenommen und ganzheitlich
verarbeitet: Bei Texten schrittweise Dekodierung der Worte.
Bilder besitzen eine höhere Erlebniswirkung:
Bilder sind stärker emotional geprägt bzw. Emotionen werden vor allem durch bildliche
Vorstellungen bedingt (Texte sind zunächst abstrakte Begriffe). Eine bildliche Aussage ist leichter
kommunikativ begreifbar. Bilder sind assoziationsreicher (für Assoziationsketten): Mit Bildern
können Assoziationen vermittelt werden, die sprachlich nicht möglich sind oder unglaubwürdig
wirken (Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte).
Geringere gedanklich-logische Kontrolle bei der Bildverarbeitung (höhere Überzeugungswirkung).
Gedächtniswirkung:
Bildercode vs. Sprachcode: Gedächtnisleistung für Bilder ist dem Sprachgedächtnis weit
überlegen; Werbeaussage als Bild hinterlegen.
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Faustregel:
Kommunikationsinstrumente, die eine
multisensorische Ansprache des Nachfragers
erlauben, sind besser als Kommunikationsinstrumente, die auf eine Reizkategorie (Text/
statisches Bild oder akustische Reize) eingeengt sind.
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Die Aufmerksamkeit fokussiert darauf, mit welcher
„kognitiven Energie“ sich ein Rezipient mit der
Werbebotschaft beschäftigt.
Positionierungseffekte
im Medium
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Involvement
situationsspezifisch
produktspezifisch
Grad an
Aktivierung
Primacy-Effekt:
Bei kontroversen oder aufeinanderfolgenden
Werbebotschaften hat die zuerst genannte die größere
Werbewirkung, da sie von der anfänglich höheren
Aufmerksamkeit profitiert: Am Beginn eines Werbeblocks
(erster Seite einer Zeitung) hat die Werbung höhere
Aufmerksamkeit.
Recency-Effekt:
Bei kontroversen oder aufeinanderfolgenden
Werbebotschaften bleibt die letzte am besten im Gedächtnis
haften bzw. hat die relativ größte Werbewirkung, da am Ende
des Werbeblocks (wenn das Ende abzusehen ist), die
Aufmerksamkeit wieder ansteigt.
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Aktivierung (situatives Involvement) gibt an, wie viel
kognitive Ressourcen (physische Energie) eine
Person für die Beschäftigung mit einem Sachverhalt
investiert. Diese Aktivierung kann im Sachverhalt
inhärent begründet sein (z.B. Produktinvolvement;
Ablenkung, da zeitgleich andere Tätigkeit
durchgeführt wird), aber auch durch
Gestaltungseffekte der Werbebotschaft
(Aktivierungstechniken) geweckt werden (BotschaftsInvolvement).
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Aktivierungstechniken
Arten
Physisch intensive
Reize
Emotionale
Aktivierung
Kognitive Aktivierung
Aktivierung durch
„außergewöhnliche“
Reize
Humor
Testimonial
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Kognitive Aktivierung durch sprachliche
Gestaltungsmöglichkeiten:
Anakoluth (Störungen des Satzbaus); rhetorische
Fragen; Stilfiguren (z.B. Reime); Wortspiele mit
Mehrdeutigkeiten; Paradoxa; Aussage-Kompositionen
(Gute-besser-Paulaner).
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Aktivierungsreize (v.a. kognitive und
„außergewöhnliche Reize“) nutzen sich schnell ab
(Schwelle der Aktivierung steigt) und sind oftmals
hochgradig kulturspezifisch.
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Frequenzeffekt:
Je öfter Werbung dargeboten wird, desto eher wird sie
von den Rezipienten bemerkt bzw. desto größer ist
die Kontaktchance.
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Die Kontaktdosis gibt die Anzahl der Kontakte des
Rezipienten mit der Werbebotschaft in einem
bestimmten Zeitraum an.
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3.3 Das Konzept der Tonalität in der Werbung
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Tonalität definiert die Ausdrucksform,
den Stil und die Ausstrahlung einer
Werbung.
Tonalität i. e. S. als emotionale
Grundprägung
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Tonalität i. w. S. als Werbestil
Tonalität im engeren Sinn
Exemplarische Arten
Humor
Erotik
Angst
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Internationalität
Rationalität
Hip- / Insein
Sportlichkeit
Humor umfasst alles, was Menschen zum Lachen
bringt. Dies ist hochgradig kulturspezifisch,
individuell unterschiedlich („Humorpräferenzen“),
da dies von Alter, individuellen Moralvorstellungen
und persönlicher Disposition abhängt.
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Humor in der Werbung kann sich auf die
Rahmenhandlung („Umfeldreize“)
beziehen, aber auch die Message der
Werbebotschaft kann humorvoll
präsentiert sein.
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Humor in der Werbung durch Witz, Wortspiele, Unter- oder
Übertreibungen, Ironie, Verdrehung von Aussagen,
Slapstick, aber auch durch Sarkasmus (schwarzer Humor),
Bloßstellung (Disparagement) anderer.
Humor kann vordergründig „lustig“ sein, aber bezogen auf
Assoziationen auch versteckte Kritik an Sachverhalten
beinhalten (z. B. Sparkassen Werbung: Mein Haus – mein
Auto – mein Boot)
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Verarbeitung humorvoller Werbung
Werbewirkungen
Aufmerksamkeit
Glaubwürdigkeit
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Erinnerung
Verständlichkeit
Ablenkung
Einstellung
Das Inkongruitäts-Auflösungs-Modell postuliert, dass bei Humor
eine Form von Inkongruenz dahingehend vorliegt, dass erst
Erwartungen geweckt werden, die dann nicht so eintreten und
dadurch eine Überraschung beim Rezipienten auftritt. Ohne den
Überraschungseffekt wird Werbung nicht als „witzig“ empfunden,
d. h. es entsteht kein Lachen (notwendige Bedingung). Ferner muss
aufgrund von Hintergrundinformationen eine „Regel“ gefunden
werden, die diese Überraschung erklärt („der Witz wird verstanden“).
Wird diese Regel gefunden, tritt Lachen auf (hinreichende
Bedingung); wird diese Regel nicht gefunden, tritt Verblüffung,
Ratlosigkeit oder Verunsicherung (Irritationen) auf.
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Faustregel:
Ironie oder Sarkasmus eigenen sich nicht für Low-InvolvementProdukte, da bei ihnen die Nachfrager nicht ausreichend kognitive
Ressourcen „mitbringen“, um den Witz zu entschlüsseln (die Regel
zu erkennen). Dann entsteht die Gefahr von Irritation.
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Faustregel:
Humor in der Werbung eignet sich zur
Einstellungsbestätigung, nicht zur
Einstellungsveränderung.
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Späße sollten ein Gräuel für jeden
Werbefachmann sein – denn wer kauft
schon was von einem Clown?
(nach Ogilvy 1988)
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Vergleichende Warentests sind Überprüfung des
Gebrauchswerts bzw. technisch-naturwissenschaftlicher
Produkteigenschaften (objektive, funktionale Qualität)
einschließlich ökologischer Aspekte der
Produktherstellung und –verwendung bzw. Entsorgung.
Die einzelnen Prüfkriterien werden häufig in ein
Globalurteil (Testnote) aggregiert, mit
Preisinformationen (Verkaufspreis) ergänzt und in
einschlägigen Publikationen im Offline- (Printbereich,
Testheft) und Online-Bereich publiziert.
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Werbung mit Testergebnissen
Arten
Testhinweiswerbung
Testergebniswerbung
ohne expliziten
Konkurrenzbezug
mit expliziten
Konkurrenzbezug
vergleichende
Werbung
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Testergebniswerbung:
In der Werbung werden Testergebnisse aus dem
vergleichenden Warentest zitiert. Dies betrifft häufig die
erzielte Testnote (Gesamturteil).
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Werbung mit Testergebnissen
Werbewirkung
Reduzierung von
Erleichterung der
Suchkosten
Entscheidungsfindung
[Anwendung von
Heuristiken]
Transaktionskosten
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Höhere
Glaubwürdigkeit
der Suchinformationen
Möglichkeit zur
Alleinstellung- bzw.
Spitzenstellungsaussage
Testnoten von neutralen Testinstituten haben den
Charakter eines Qualitätssiegels bzw. einer
Qualitätsgarantie.
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Rechtliche Anforderungen an eine Werbung mit
Testergebnissen (§5 VWG)
Kriterien
Testinstitut
Neutralität
Sachkunde
Objektivität
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Werbendes
Unternehmen
Es darf kein irreführender
Eindruck von den Gesamtergebnissen des Warentest
durch die Zitation von Testergebnissen der
beworbenen Marke erweckt
werden
Neutralität, Sachkunde und Objektivität eines vergleichenden
Warentests:
Es bestehen keine wirtschaftlichen oder sonstigen Verflechtungen
zwischen Testinstituten und Unternehmen, deren Produkte getestet
werden. Problematisch sind Teilnahmeentgelte, die Unternehmen
zahlen müssen, damit sie in einen Warentest einbezogen werden.
Es müssen die „normalen“ (handelsüblichen) Produktvarianten
getestet und in den Test die „wichtigsten“ Marken einbezogen
werden (Marktrepräsentativität).
Die angewendeten Prüfungsmethoden müssen wissenschaftlich
anerkannt bzw. vertretbar sein und der „Tester“ muss eine
entsprechende fachliche Qualifikation besitzen.
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Es darf kein irreführender Eindruck über das Abschneiden
im Test erweckt werden.
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Irreführender Eindruck über den vergleichenden Warentest
Anhaltspunkte
Es darf nicht fälschlicherweise der Eindruck erweckt werden, das beworbene Produkt zählt zur
Spitzengruppe der untersuchten Produkte.
Eine Werbung mit dem Prädikat „Testsieger“ kann bereits eine Irreführung der Verkehrskreise beinhalten,
wenn sich das beworbene Produkt den ersten Rang mit einem anderen getesteten Produkt teilen muss.
Eine Werbung mit dem Testurteil „gut“ ohne Angabe der Anzahl von Produkten mit besseren
Testergebnissen ist keine Irreführung über den Qualitätsrang, wenn das Produkt über dem
Notendurchschnitt im Gesamttest liegt.
Die Verwendung von Einzelergebnissen aus dem Testbericht in der Produktwerbung darf den
Gesamtkontext des Berichts nicht in ein falsches Licht rücken.
Es darf nur aus dem jeweils neuesten Testbericht zitiert werden, wenn sich in der Branche durch
technologischen Fortschritt oder Innovationen von Produkten die „Qualitätsmöglichkeiten“ und/oder die
Angebotsqualität geändert haben und dies in einem aktuellen Testbericht abgebildet wird.
Die Angaben über Testergebnisse müssen für den Verbraucher leicht und eindeutig nachvollziehbar sein.
Es muss ihnen die Möglichkeit eingeräumt werden, den gesamten Testbericht selbst aufzufinden:
Angaben der Fundstelle des Produkttests in der Werbung anzugeben.
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Two-sided advertising:
Sometimes marketers disclaim perticuler
characteristics of their products in
conjunction with assorting positive claims,
thereby providing consumers with a twosided argument in the advertising message.
Eisend (2006)
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Two-sided-Advertising
Gründe
Schaffung von
Aufmerksamkeit und
hoher Glaubwürdigkeit
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Reaktionen/ Stellungnahmen
auf negative Informationen
von Konkurrenten oder der
Öffentlichkeit
Gesetzliche
Anforderungen
(z.B. Warnhinweise)
Produkt-Farben-Matrix nach Weinberger
Funktionale Produkte Expressive Produkte
white goods
High-RiskProdukte
Versicherungen, PC,
Kühlschrank
blue goods
Low-RiskProdukte
Reinigungsmittel,
Körperpflegemittel,
Grundnahrungsmittel
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red goods
Schmuck, Textilien,
Autos, Stereoanlage
yellow goods
Wein, Zigaretten,
Süßigkeiten
Faustregel:
Produkte die Spaß machen, können mit
Spaß beworben werden.
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Werbestil (Tonalität im weiteren Sinn)
Alternativen
Hard Sell
vs.
Soft Sell
Character Selling
vs.
Benefit Selling
make-the-productthe-hero-Technik
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Testimonial
Advertising
Leitbild /
Life StyleWerbung
Two-sided
communication
Alternativen im Werbestil
Hard-sell
Soft-sell
• Es wird in erster Linie Bezug auf
das Produkt und dessen
Eigenschaften genommen.
• Fokus liegt auf der Betonung einer
Stimmung oder Atmosphäre (z.B.
Darstellung von emotionalen
Szenen)
• Mit aggressivem
Kommunikationsstil soll eine
Abgrenzung von
Konkurrenzprodukten stattfinden
(z.B. vergleichende Werbung)
• Das eigentliche Produkt und
dessen Eigenschaften treten in
den Hintergrund bzw. werden nur
indirekt (z.B. non-verbal)
kommuniziert
• Rationale Tonalität
• Emotionale Tonalität
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Werbestile
Character Selling
Benefit Selling
„Dieser Drucker druckt 10 Seiten pro Minute.“
„Mit diesem Drucker können sie viel Zeit sparen.
Er druckt ihre Präsentationen fast doppelt so
schnell aus wie Ihr alter Drucker.“
„Dieser Schreibtischstuhl ist ergonomisch
geformt.“
„Dieser Schreibtischstuhl ist sehr bequem. Sie
werden bestimmt abends keine
Rückenschmerzen mehr haben.“
„Das Auto hat ABS und Seitenairbags
serienmäßig.“
„Das Auto bietet ein hohes Maß an Sicherheit für
Sie und Ihre Familie.“
Diese Maschine schafft 1.000 Verpackungen pro
Stunde.“
„Durch diese Maschine lassen sich ihre
Produktionszeiten um 20% verkürzen.“
„Unsere Hotelzimmer sind mit Fax- und
Internetanschluss ausgestattet.“
„Unser Hotel bietet ihnen alles, was sie für die
Abwicklung ihrer Geschäfte brauchen.“
Quelle: Homburg/ Schäfer/ Schneider 2002
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Claims und Tonalität in der Rezession:
Ernsthaftigkeit, Nähe, Verlässlichkeit
nicht nur Information, sondern
‘emotionales Auffangen‘.
Horizont (2009)
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Make-the-product-the-hero-Technik:
Das Produkt bzw. die Marke wird als „Person“ aktiv in die
Spielhandlung des Werbespots/ als Gestaltungsfigur
(Figur; Symbol) in die Printanzeige eingebunden:
Personifizierung von Sachverhalten, Schaffung von
Persönlichkeitseigenschaften für die Marke,
Verdeutlichung der Überlegenheit gegenüber
Konkurrenzprodukten.
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Einsatz von Personen in der Werbung
Einsatzarten
Persona
Eye-Catcher
Teil der
Spielhandlung/
Bildelemente
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Presenter
Person, die
Informationen über
Produkt kommuniziert
(bisweilen genügt die
Stimme)
Testimonial
Testimonials treten in Werbespots als
Produktpräsenter (Persona; Modell) auf und
„bürgen“ für das Produkt/Marke, indem sie ihre
Produkterfahrung, Zufriedenheit bezeugen oder
positive Aussagen über die Produktqualität
machen.
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Testimonials in der deutschen Werbung 2014 - Beispiele
Actimel
-
Tom Beck
Check 24
-
David Hasselhoff
ING DIBA
-
Dirk Nowitzki
Myspace Versandapotheke
-
Andrea Sawatzki
Opel Mokka
-
Jürgen Klopp
Toyota Yaris
-
Axel Prahl und Jan
Josef Liefers
Teekanne
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-
Steffi Graf
Testimonial-Advertising (I)
Arten
Prominente
(Celebrities)
- Film
- Sport
- Politik
- Wirtschaft
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Experten/
Wissenschaftler
‚normale‘
Konsumenten
Testimonial-Advertising (II)
Ziele
Aufmerksamkeit
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Glaubwürdigkeit
Imagetransfer
Überstrahlung der Marke durch den Celebrity:
Der Prominente drängt die Marke bzw. die
Markenbotschaften in den Hintergrund, weshalb die
Wirkung der Testimonial-Werbung nicht eintritt (VampirEffekt). Diese Gefahr droht, wenn der Fit zwischen
Celebrity und Marke nicht passt.
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Ein hoher Fit zwischen Celebrity und Marke gilt als
zentrale Voraussetzung für das Erreichen vieler Ziele im
Testimonial Advertising.
Mitteilungsstärke der
Information
Glaubwürdigkeit
der Testimonialaussagen
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Einstellung zur
Marke (attitude;
Vertrauen)
Imageziele
Signalisierung
Verstärkung
Veränderung
Kaufabsicht
Die Mitteilungsstärke einer Information erfasst die
Wichtigkeit (Relevanz), die ein Empfänger der Information
beimisst.
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Fit zwischen Celebrity und Marke: Der Prominente
passt zur Marke.
Affinität in der
Produktverwendung –
Testimonial gilt als
Experte für
Produktverwendung
(Rennfahrer - Autos;
Sportler – Müsli)
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Affinität im
Imagebereich
Match-UpHypothese
Ethnische/ nationale
Übereinstimmung
Die Match-Up-Hypothese postuliert eine positive
Einstellungs- und Präferenzwirkung, wenn die
Persönlichkeit des Celebrity mit dem Markenimage
übereinstimmt.
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Die ethnische bzw. nationale „Volkszugehörigkeit“
zwischen Celebrity und Zielgruppe ist eine zentrale
Determinante für Werbewirkung (Bekanntheit –
Aufmerksamkeit; Sympathie – Glaubwürdigkeit) in der
spezifischen Zielgruppe.
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Fit zwischen Celebrity und Zielgruppe
Fit-Kriterien
Familarity
(Source AttractivenessModell)
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Identifikation mit Celebrity:
Celebrity gilt als
erstrebenswertes Vorbild
(Referenzperson) oder
verkörpert relevante
Erfolgsprinzipien
Ethnische/ nationale
Identität
(in-group-Person)
Brand Personality Gameboard (Mc Kinsey)
Charakteristik
Nachfrager schreiben jeder Marke und jeder Person bestimmte Charaktereigenschaften zu.
Der Fit zwischen Celebrity und Marke ist umso höher, je besser die Persönlichkeitsprofile von Marke
und Celebrity einander entsprechen.
Postulierung von 13 Persönlichkeitseigenschaften (vornehm; charmant; intelligent; fröhlich;
leidenschaftlich; temperamentvoll; mutig; freiheitsliebend; zuverlässig; robust; ehrlich; wohlerzogen;
authentisch), die sich zu 4 Charakterdimensionen (Kraft, Lust, Geist, Vernunft) aggregieren lassen.
Darstellung der Ausprägung eines Celebrity und einer Marke im PersönlichkeitsWahrnehmungsraum: Je weiter außen eine Positionierung vorliegt, desto stärker ist eine Eigenschaft
ausgeprägt.
Je näher ein Celebrity und eine Marke im Persönlichkeits-Wahrnehmungsraum beieinander liegen,
desto höher ist der Fit.
Problem:
Die Fit-Operationalisierung eignet sich nicht für Imageveränderungen, die die Marke durch einen
Celebrity erhalten sollen. Hier ist von Interesse, dass der Celebrity eine Imageeigenschaft aufweist,
die die Marke (noch) nicht besitzt, aber erreichen will.
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Brand Personality Game Board
– Persönlichkeits-Wahrnehmungsraum
Kraft
Vernunft
#
.
.#
#
.
.
#
.
#
.#
.
Geist
Lust
.
#
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Celebrity
Marke
Promi-Check (TNS Infratest)
Charaktersitik
Die Eignung eines Celebrity für eine marke wird anhand der Dimensionen „eichweite/Popularität“ und „Passgenauigkeit“
gemessen.
Modul I: Anhand von 1000 Befragten wird die visuelle Bekanntheit = Reichweite (Recognition-Test) und die visuell gestützte
Sympathie = Popularität (direkte Frage) von vorab spezifizierten Celebrities (alternative Testimonials) erhoben. Ermittlung
eines Scoringwerts für die Reichweite von 0 bis 100. Es stehen Vergleichswerte von Prominenten in einer Datenbank als
Benchmarks zur Verfügung. Reichweite und Popularität können soziodemographisch (Alter; Geschlecht) differenziert
werden.
Modul II: Messung des impliziten und expliziten Images der Celebrities auf Basis von je 200-300 Befragten. Das implizite
Image setzt sich aus 6 Eigenschaftsdimensionen (natürlich, kompetent, dynamisch, erfolgreich, vertrauenswürdig, attraktiv)
zusammen. Im expliziten Image werden weitere (freie) Imageelemente erfasst.
Der Affinitätsindex erfasst, wie stark der Celebrity mit seinem Imageprofil das Ziel-Imageprofil des Unternehmens/ Marke
erfüllt (Erfüllungsgrad). Die Glaubwürdigkeit wird mit einer direkten Frage („Wie glaubwürdig ist, wenn Person X Werbung in
der Branche Y macht?“). Das Interesse an der Branche wird ebenfalls direkt erhoben. Aggregation der drei Dimensionen zu
einem Scoringwert für die Passgenauigkeit, der zwischen 0 und 2 liegt.
Positionierung eines Celbritiy in der Popularitäts-Passgenauigkeitsmatrix, wobei die verschiedenen Felder unterschiedliche
Kampagnen-Geeignetheit des Celebrity signalisieren.
Es lassen sich nur vorab spezifizierte Celebrities prüfen; das Kriterium „Interesse an der Branche“ hat nichts mit
Testimonial-Werbung zu tun. Keine objektiven Trenngrenzen der Kampagnengeeignetheit.
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Promi-Check: Kampagnen-Geeignetheit
Popularität
100
Markenbotschafter
große
Kampagne
kleine
Kampagne
keine
Kampagne
0
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2
Passgenauigkeit
Auswahl von Celebrities
Pragmatische Auswahlkriterien
Sympathie und
Bekanntheitswerte in den
Zielgruppen
Fit mit Marke
Fit zwischen
Celebrity und
Zielgruppe
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nationale/
internationale
Popularität
Aktualität
attraktive Story Glaubwürdigkeit
(Erfolge, Image) und Kommunikationskompetenz
andere
Werbepartner
mediale
Plattform
Honorar
Mediale Plattform des Celebrity:
Durch das Auftreten des Celebrity im Zusammenhang
mit der Werbung für eine Marke entsteht eine
assoziative Beziehung zwischen Marke und Celebrity.
Wird von einem Nachfrager der Celebrity
wahrgenommen, kann eine gedankliche Verbindung zur
Marke aktiviert werden (Celebrity-Marken-Link). Daher
ist es von Interesse, dass der Celebrity auch außerhalb
der Werbung in den Medien und sozialen Netzwerken
präsent ist.
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Leitbildwerbung / Lifestyle-Werbung
Ziele
Vorstellen eines
Verhaltensmodells
(Markenpräferenz;
Produktnutzung), das dem
Nachfrager als erfolgreich,
erstrebenswert oder
gruppentypisch vorgestellt
wird
Präsentation der Marke
als Teil des
Lebensstils/Leitbildes,
das der Nachfrager
verfolgt/besitzt
Nachfrager soll Verhaltensmuster
übernehmen
Nachfrager hat
Verhaltensmuster
(Lifestyle)
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Slice-of-life-Technik:
Höhere Glaubwürdigkeit
der Information durch
Vertrautheit mit der
Situation
Celebrity-Ambushing bedeutet, dass „Kennzeichen“ (vor
allem Namen, Bilder, Stimme) einer bekannten Person
als Gestaltungselement in der Werbung (Persona-EyeCatcher, Presenter, Testimonial) verwendet werden,
ohne dass die betreffende Person eingewilligt hat oder
ein entsprechender Vertrag (mit Honorar) geschlossen
wurde.
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Beispiele für Celebrity-Ambushing
• Haushaltsgeräte-Hersteller wirbt in einer Print-Anzeige mit Männern, die
Haushaltsgeräte des Herstellers bedienen, flankiert mit einem deutlich
sichtbaren Text „Liebe Alice Schwarzer – Es gibt in Deutschland…“
• Welt-Kompakt-Verlag wirbt mit einem Bild von Joschka Fischer, dessen
Gesichtszüge kindlich verfremdet wurden.
• Lucky Strike wirbt auf Plakaten mit einer eingedrückten ZigarettenSchachtel der Marke und dem Text „War das Ernst oder August?“
• Autovermietung Sixt wirbt in Textanzeigen mit dem Portrait von Oskar
Lafontaine (Rücktritt als Bundesfinanzminister) und dem Text „Wir
vermieten unsere Autos auch an Mitarbeiter in der Probezeit“
• In einem Radiospot für eine Biermarke wird durch Wortspielereien Bezug
auf die damaligen Nationalmannschaftstrainer Klinsmann und Bierhoff
genommen.
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Celebrity-Ambushing
Rechtsverletzungen
Markenrecht
Urheberrecht
am Bild
Wenn das verwendete
Celebrity-Kennzeichen
ein markenrechtlich
eingetragenes Kennzeichen ist
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Spezielle
Persönlichkeitsrechte
§12 BGB: Namensrecht
§23 Abs.2 KUG: Recht
am eigenen Bild
Recht an der Vermarktung
der eigenen Person
(Art12 GG)
Schlupfloch im Celebrity-Ambushing
Kriterien
Den Rechten des Celebrity steht das Recht auf Meinungsfreiheit des Unternehmens (Art. 5 GG)
gegenüber. Bei Personen im „öffentlichen Rampenlicht“ besteht ein Informationsinteresse der
Öffentlichkeit, das durch eine bestimmte Tonalität in der Werbung zumindest prinzipiell angesprochen
werden kann, ohne dass die betreffende Person explizit ihre Einwilligung dazu gibt.
Dies wird -derzeit- dann als erfüllt angesehen, wenn die Werbung einen Beitrag zur öffentlichen
Meinungsbildung über den Celebrity liefert. Das Unternehmen kommentiert oder bewertet in der Werbung
den Celebrity. Es handelt sich damit nicht mehr nur um Werbung für eine Marke, sondern um einen
Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung.
Beliebte Gestaltungsmöglichkeiten sind humorige oder ironische Werbung, die das Verhalten des
Celebrity kommentiert.
Die Meinungsäußerung des Unternehmens über den Celebrity in der Werbung darf nicht diffamierend
oder beleidigend sein.
Manche Celebrities (z.B. aufstrebende Politiker) vermeiden einen Rechtsstreit um eine Verletzung ihrer
Persönlichkeitsrechte.
Die Einschätzung, ob eine Meinungsäußerung des Unternehmens oder eine „bloße Werbung“ vorliegt, ist
Richterrecht.
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3.4. Aspekte der Gestaltung von Printanzeigen
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Printwerbung:
Belegung von Seiten oder Teilen einer Seite in
einem redaktionell ausgelegten Printmedium, auf
der eine zweidimensional gestaltete Kommunikationsbotschaft („Anzeige“) positioniert ist.
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192
Printwerbung
Werbemedium
Zeitschriften
Zeitungen
Prospekte
Printwerbung
i.e.S.
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193
Print-Werbung – das analoge Format
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194
Während der Fixation verweilt das Auge auf
einem Gestaltungselement der Anzeige, der
fixierte Ausschnitt (Fixationspunkt) wird
wahrgenommen, eine Informationsaufnahme
(Encoding-Prozess) kann ablaufen. Von der
Dauer der Fixation hängt es ab, wie gut das
Gestaltungselement, von der Anzahl an
Fixationen, wie gut die gesamte Printanzeige
wahrgenommen wird.
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195
Saccaden sind Sprünge zwischen den
Fixationspunkten. Eine Informationsaufnahme ist
während einer Saccade kaum möglich, allerdings
werden während einer Saccade „spontan“
auffallende Gestaltungselemente zu einem
Fixationspunkt („Landepunkt“) gewählt.
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196
Fixation und Saccaden
– gewohnheitsmäßige Abtastmuster
1
2
3
4
5
6
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197
Es gibt ein gewohnheitsmäßiges Muster (Sequenz
von Fixationspunkten und Saccaden), mit dem „das
Auge“ eine Anzeige abtastet. Ein besonders
auffallendes Gestaltungselement kann jedoch
„spontan“ als Fixationspunkt gewählt werden und
impliziert dann ein Ausbrechen aus dem
gewohnheitsmäßigen Wahrnehmungsmuster.
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198
Gestaltung von Printanzeigen
Gestaltungselemente
Text
Bild
sonstige
Text
Bildmotive
Größe
Slogan
Symbole
Platzierung im Medium
Headline
Farben
Markenname
Platzierung zueinander
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199
Ein Slogan muss auf engstem Raum ein
Höchstmaß an Sinn (Informationsinhalten:
Konnotation und Denotation) produzieren.
Praxisweisheit
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200
Slogans und Claims in der Werbung: Beispiele
•
•
•
•
•
•
•
„Die zarteste Versuchung seit es Schokolade gibt“
„Alles Müller oder was?“
„Neckermann macht‘s möglich“
„Haribo macht Kinder froh“
„Nicht ist unmöglich“
„Wenn‘s um Geld geht, Sparkasse“
„Come in and find out“
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201
Aktuelle Gestaltungsstrategien in der Werbesprache
• Simplify-Trend in der Sprache
– „Das Auto“ (VW)
• Übernahme einer fremden Sprache
– Los Wochos (McDonalds)
• Übernahme der jugendlichen Umgangssprache
– „cheap is hype“ (Hypo-Bank)
• Wortneuschöpfungen
– „Erdbeeren sind hiere Abwehrkräfte“ (Danone)
• Mischung von Sprachen
– „A good Frühstück is verrückt wichtig for a good Tag“ (McDonalds)
• Bruch lexikalischer Regeln
– „unkaouttbar“ (Nokia)
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202
Problem von Slogans:
Sie können kulturspezifisch interpretiert
(assoziiert) werden, lassen sich oft nicht
adäquat in eine andere Sprache übersetzen,
erhalten durch Veränderungen in
Rahmenbedingung anderen Bedeutungsinhalt
(we hear you) oder besitzen eine übersehende
historische Bedeutung („jedem das seine“).
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203
Fallbeispiel: Werbesprache – Die Micra Sprache
• Ziel: Nissan will mit dem neuen Micra eine jüngere Zielgruppe
ansprechen.
• Grundidee: Junge Leute mixen bewusst Lebensstile
• Umsetzung: Der Gedanke des Mixens soll sich in der Werbesprache
für den Micra wiederspiegeln: Schaffung von künstlichen Wörtern
– Slogan: Do you speak Micra? (Parlez-vous Micra?; Sprechen Sie Micra)
– Wortkreationen – Adjektive als Beschreibungsmerkmale für den Micra
•
•
•
•
Komfogil:
Simpellingent:
Aggrendly:
Funamic:
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komfortable & agile
simple & intelligent
aggressiv & friendly
fund & dynamic
204
Anglizismen in der Werbung
Fehlinterpretationen eines nennenswerten Teils von Probanden
„Come in and find out“ (Douglas):
Komm herein und finde wieder heraus
Powered by emotion (Sat1):
Kraft durch Freude, Strom bei Emotion
Drive alive (Mitsubishi):
die Fahrt überleben
Where money lives (Citibank):
wo Manni lebt (akustisch)
Quelle: SZ, 24.05.2004
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205
Verständnis englischsprachiger Slogans in Deutschland
Ranking
Slogans
Absender
Voll verstanden
in % *
Geglaubt
verstanden zu
haben in % **
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
Everytime a good time
There`s no better way to fly
Come in and find out
Powered by emotion
We are drivers too
Stimulate your senses
Share moments, share life
Driven by instinct
Where money lives
Drive alive
Be inspired
One Group. Multi Utilities
McDonald`s
Lufthansa
Douglas
SAT.1
Esso
Loewe
Kodak
Audi TT
Citibank
Mitsubishi
59
54
34
33
21
25
24
22
21
18
15
8
65
62
54
49
44
34
29
30
34
28
19
15
Siemens mobile
RWE
Anmerkungen: 1104 Probanden im Alter zw. 14-49 wurden befragt. Prozentangaben beziehen sich auf die Gesamtzahl der befragten
Probanden
* Probanden gaben korrekte Übersetzung wieder
** enthält korrekte und falsche Übersetzungen
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Quelle: Endmark AG (2003)
206
206
Faustregeln zum Text in Printanzeigen
• Wortwahl: Verwendung leicht verständlicher, konkreter, bildhafter und
kurzer Worte
• Fließtest: zwischen 35 und 45 Anschläge pro Zeile. Bildung kurzer
Sätze.
• Headlines: Wirkung zuerst durch Form, dann durch Inhalt; daher
Verwendung großer, farbig auffälliger Schriftarten, die sich durch
Kontrast und Prägnanz auszeichnen. Headlines zwingen aus
Platzgründen zur Beschränkung auf das Wesentliche (z.B. Slogan).
• Der Absender der Anzeige (Marke; Unternehmensname) ist möglichst
dominant zu integrieren (z.B. in die Headline).
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207
Pictures are symbolic artifacts
constructed from the conventious of
a particular culture.
Scott (1994)
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208
Imagery-Effekt
Bilder sind schnelle Schüsse ins Gehirn
Kroeber-Riel
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209
Emotionale Schemabilder sind verinnerlichte,
abrufbare Vorstellungen, bei deren Aktivierung
die betreffenden Emotionen ausgelöst werden.
Bilder können effektiv vorhandene
Schemabilder aufgreifen, neu kombinieren
(vernetzen) oder einführen.
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210
Bildliche Gestaltungselemente eigenen sich zur
emotionalen Produktdifferenzierung und zur
emotionalen Konditionierung von Marken
(Beitrag zum emotionalen Profil der Marke).
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211
Imagery-Effekt:
Bilder sind bevorzugte Fixationspunkte
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212
Gefahr der Anwendung des Imagery-Effekts in der
Printwerbung: Visueller Overkill
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213
Bildliche Gestaltungselemente
Einsatzfelder
direkte
Bildumsetzung
indirekte
Bildumsetzung
freie
Bildassoziation
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Bildanalogien
Bildmetaphern
214
Bildanalogien:
Bei einer Analogie handelt es sich um einen
induktiven Schluss, der auf einer Ähnlichkeit
zwischen einem Modell (bildliches
Gestaltungselement) und einem Sachverhalt
(z.B. Produkteigenschaft) beruht:
Symbolisierung eines sachlichen und/oder
emotionalen Produktnutzens durch ein
bildliches Gestaltungselement (z.B. Eidechse
für Straßenhaftung eines Autoreifens).
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215
Bildmetaphern beinhalten die Visualisierung
einer sprachlichen Metapher („der Kunde ist
König“) und/oder verwenden Symbole, die
einen allgemein bekannten Bedeutungsinhalt
haben (z.B. Baskenmütze für Frankreich).
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216
Farben als Gestaltungselement
Einsatzfelder
Aktivierungscharakter
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Tonalität
Assoziationskraft für
andere sensorische
Eindrücke
217
Assoziationen zwischen Farben, Tastsinn und Geschmack
bzw. Geruch
Farbe
Tastsinn
Rosa
fein, zart, sehr weich
Lila
samtig
süßlich, herb
süßlich, unerotisch
Violett
samtig
bitter, veilchenblau (besoffen)
schwer, schwül, narkotisch,
betäubend, süß, duftend
Indigo
samtig
herb-bitter
geruchlos
Blau
glatt, bis unantastbar
hell: wirkt weich
neutral
geruchlos
Türkis
glatt, wässrig
Grün
glatt bis feucht
dunkel: wirkt hart
Oliv
Geschmack
Geruch
süßlich, mild
saftig, frisch bis salzig
frisch, herb, bitter, kühl, sauersaftig
frisch, duftend, Parfum (grüne
Duftnote)
ölig
faulig
Gelbgrün
trocken
Gelb
glatt, lichthaft
weich, insbesondere, wenn es ins
rötliche geht
Orange
trocken, flammig
herzhaft
Rot
fest
dunkel: wirkt rau
süß, kräftig, scharf, würzig, knusprig
Gold
glatt, seidig
Ocker
sandig, bröckelig
Braun
trocken, brockig, schlammig
Weiss
Grau
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sauer, herb, erfrischend, bitter
grünlich: sauer
rötlich: süß
Parfum, Blumenduft
süß, gut, atemberaubend
säuerlich, neutral
bratig, knusprig, herb
Aroma, modrig, muffig, Fäkalien
mild, salzig
Geruchlos
schlechter Geruch
218
Pro und Contra zu Printanzeigen
Argumentationsbilanz
contra
pro

Wiederholungskontakte im selben Werbeträger
möglich (vor allem bei Zeitschriften) und einfache
Offline-Archivierung des Mediums (z.B. im
Vergleich zu Fernsehwerbung)

Ortsunabhängiger Medienkonsum und damit auch
Werbekontakt

Detaillierte Informationen zur Leserschaft und
oftmals zielgruppenkorrespondierender Konsum
einzelner Printmedien


Regionale/lokale Steuerung der Werbung durch
Regionalzeitungen mit immer noch hoher
Ausschöpfungsquote
Vernetzung mit Online-Welt möglich
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
Sehr geringe Kontaktzeit (unter 2 Sekunden je
ganzseitiger Anzeige) und hohe Überlastungswerte

Begrenzte Darstellungsmöglichkeiten von
komplexen Sachverhalten und Botschaften geringe
kreative Energie bei Werbeagenturen für
Printanzeigen („das analoge Format ist out“) –
Einheitslayout statt Uniqueness

Kaum Medienkonsum der Digital Natives

Hohe Kontaktkosten (hohe Belegungspreise)

Eingeschränkte Druckqualität v.a. bei Zeitungen

Oftmals kein Leitinstrument in der integrierten
Kommunikation („das Aschenputtel zur TV-Werbung“
– „Standbild aus der TV-Werbung“)
219
In empirischen Studien zeigt sich, dass andernfalls
25% der Zielgruppe eines Produkts die „Message“
einer Printanzeige im ungefähr angestrebten Sinn
verstanden haben.
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220
Die Printwerbung stirbt mit dem Verschwinden
der Printmedien.
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221
3.5. Aspekte der Gestaltung von Websites
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222
Website-Charakter
Kundendialog
Information
information
additionals
Infotainment
(z.B. Visualisierung/
Simulation der
Produktverwendung
– virtuelle Probefahrt)
(z.B. Web 2.0-Angebote)
Entertainment
(z.B. advergames)
Emotionalisierung
(Marke als Bestandteil
einer „Emotionswelt“)
interaktive Website
Konfiguration
(technische Interaktivität)
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Integration des Nutzers
(Name, Bilder, Informationen)
in content
Nutzer als
Akteur
223
Eine Website ist nicht „Print“ im Internet, sondern
Rich Media + Selektivität + Interaktivität
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224
Das zentrale Kriterium im Webdesign ist die
Usability (Benutzerfreundlichkeit)
Inhalt
Form
Responsive Webdesign:
Erstellung der Websites, so dass diese auf die
Eigenschaften des jeweils benutzten Endgeräts
reagieren kann.
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225
Navigationshilfen beinhalten alle auf der Website
sichtbaren (persistenten) Gestaltungselemente (z.B.
Navigationsmenü) und nicht persistenten
Programmstrukturen (z.B. Navigationsweiche), die
dem Nutzer es erleichtern sollen, sich auf den
Webseiten und zwischen den Webseiten zu
bewegen (navigieren) und sich dadurch den
Content der Website im Sinne eines Aufrufes der
Informationsinhalte (Sehen, Ausdrucken,
Abspeichern) zugänglich zu machen.
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226
Die technischen Gestaltungsmöglichkeiten einer
Website verleiten zu einem Over-Engineering:
Show-, Entertainment-, Emotionselemente und
Informationsfriedhöfen steht keine adäquate
(rechtfertigende) Werbewirkung gegenüber.
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227
Eine schlecht gepflegte Website (Gestaltung,
Aktualität) hat die Werbewirkung einer vergilbten
Visitenkarte, nur dass diese Visitenkarte täglich
möglicherweise tausende Nutzer sehen.
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228
3.6. Kommunikationspolitische Ziele
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Werbeziele (kommunikationspolitische Ziele)
Funktionen
Bewertung von
kommunikationspolitischen
Handlungsalternativen
Erhöhung des
Strukturierungsgrades der Planung
und Entscheidungsfindung
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Sollgrößen für die Kontrolle
der Zielerreichung
operativ; mittelfristig; strategisch
Werbeziele sind Zwischenziele zur
Erreichung der übergeordneten
Marketing- bzw. Unternehmensziele
230
Zeitbezug von Werbezielen
Beispiel: Krankenversicherung
- strategisches Werbeziel:
Positionierung der Marke als leistungsstarke
Solidargemeinschaft.
- mittelfristiges Werbeziel:
Erhöhung der Abschlussquote bei
Berufseinsteigern: Vergrößerung der
Solidargemeinschaft.
- kurzfristiges Werbeziel:
Erhöhung der Markenbekanntheit unter den
Schulabgängern im Jahr 2010.
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231
Formulierung von Werbezielen / Zielkriterien in der Werbung
Allgemeine Anforderungen
Bereichsadäquanz
Meßbarkeit
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Selektive
Steuerungskraft
Vollständigkeit
Einordnung in
ein System von
Ober- / Zwischenund Unterzielen
232
Ökonomische Bedeutung der Werbung
Werbung
Preis
Absatz
Umsatz
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Kosten
Gewinn
233
Probleme der Formulierung ökonomischer Zielkriterien in der Werbung
ökonomischen Zielkriterien fehlt oftmals die Bereichsadäquanz
• Absatz, Umsatz oder Marktanteil werden durch das
Zusammenspiel aller Marketing-Instrumente beeinflusst.
ökonomische Zielkriterien besitzen möglicherweise Probleme in
der Messbarkeit
• Werbewirkung tritt mit zeitlicher Verzögerung ein (Carry Over)
• Werbung für ein Produkt/Marke strahlt auf andere
Produkte/Marken aus (Spill Over)
• exogene Einflüsse auf Absatz
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234
Außerökonomische (vorökonomische) Kommunikationsziele operationale Unter- bzw. Zwischenziele auf dem Weg zur
ökonomischen Werbewirkung:
Dem Kaufabschluss/Kaufentscheidung geht ein
psychischer/kognitiver Prozess voraus, auf den sich
Werbeziele/Zielkriterien formulieren lassen.
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235
Werbeziele
Kosten
Gewinn
Umsatz
Kauf (Action)
Werbebudget
Kaufwunsch (Desire)
Streuplan
Einstellungsstabilisierungänderung
(Interest)
Werbemittelgestaltung
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Berührungserfolg
-Reichweite
-Kontaktmenge
-Kontaktqualität
Aufmerksamkeitswirkung (Attention)
236
Stufenmodelle der Werbewirkung
Autoren
Zielgrößen der Werbung auf Basis von Strukturmodellen
Stufe I
Stufe II
Stufe III
Stufe IV
Stufe V
Stufe VI
Meyer
Bekanntmachnung
Information
Hinstimmung
AIDA- Regel nach
Lewis
Attention
Interest
Lavidge- Steiner
Awareness
Knowledge
Linking
Colley
Awareness
Comprehensions
Conviction
Fischerkoesen
Bekanntheit
Image
Nutzen (erwartet)
Präferenz
Seyffert
Sinneswirkung
Aufmerksamkeitswirkung
Vorstellungs- wirkung
Gefühlswirkung
Kroeber- Riel
Aufmerksamkeit
Affektive Handlung
Rationale Beurteilung
Kaufabsicht
Kauf
McGuire
Aufmerksamkeit
Kenntnis
Einverständnis mit der
Schlussfolgerung
Behalten der
neuen
Einstellung
Verhalten auf Basis
d. neuen Einstellung
DAGMAR- Regel
nach Batra et al.
Unaware
Aware
Comprehension and
Image
Attitude
Action
Handlungs- anstoß
Desire
Preference
Action
Conviction
Purchase
Action
Handlung
Gedächniswirkung
Willenswirkung
Quelle: Anlehnung an Schweiger/ Schrattenecker 2001
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237
Stufenmodell der Werbewirkung
gesendet heißt noch
lange nicht empfangen
Aufmerksamkeit
empfangen heißt noch
lange nicht verstanden
Wahrnehmung
verstanden heißt noch
lange nicht einverstanden
Interesse
einverstanden heißt
noch lange nicht getan
Kauf
getan heißt noch lange
nicht dabeigeblieben
Zufriedenheit
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238
Werbewirkungsmodell – die einfachste Form
Share of voice
Anteil am Werbedruck
(Aufmerksamkeit)
Share of mind
Erinnerungswirkung,
Einstellungsänderung/-stabilisierung
Share of wallet
Umsatz; Marktanteil
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239
Paradigma der Kommunikationspolitik
Ist die Werbung gut, nützt das auch dem Produkt!
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240
Argumentenbilanz zum Paradigma
Argumente
Pro
Contra
höhere Aufmerksamkeit
und Involvement
Keine hinreichende
Bedingung für Absatzerfolg
höhere Glaubwürdigkeit
Vampireffekt
Spill-Over von Werbung
auf Produkt/Marke
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241
Pragmatische Werbeziele
Berührungserfolg
notwendige
Werbeziele
Aufmerksamkeit gegenüber der Werbebotschaft wecken
Bekanntschaftsgrad halten/erhöhen
(Marke; Produktionseigenschaften;
Innovation)
hinreichende
Werbeziele
Einstellungsbildung, -stabilisierung,
-änderung: Positionierung
Image/Reputation
Goodwill
schaffen/halten
Nachkaufdissonanzen
abbauen
Pflege der
Geschäftsbeziehungen
Kaufwunsch auslösen/reaktivieren
ökonomisches
Werbeziel
Kauf
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242
Werbewirkung nach dem AIM Shift Planner
Dimensionen
Werbeerinnerung Markenbekanntheit
Sympathie
Kaufbereitschaft
Kaufempfehlung
AIM (Ad Impact Monitor) ist ein Großprojekt der Organisation Werbetreibende im
Markenverband und von Mediaagenturen. Pro Jahr werden 17000 Befragte zur
Wirkung von Werbekampagnen für 360 Marken aus sechs Branchen (Handel,
Computer, Auto, Finanzen, Kosmetik, Pharma, ab 2014 auch Food/Getränke) in
800 Werbeträgern interviewt. Besonderheit: Cross-Media-Studien.
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243
Typische Messkriterien für den Erfolg einer Werbeanzeige/ Werbespot
Kriterien
Bezogen auf das
beworbene
Produkt/ Marke
Bezogen auf die
Werbung selbst
• Glaubwürdigkeit
(source credibility)
• Aufmerksamkeit
• Motivation zur
Informationsverarbeitung
allgemeines
Gefallen
• Einstellungsänderung
bzw. –stabilisierung
• Kaufwunsch
• wahrgenommene
Innovativität
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244
3.7. Werbestrategien
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Werbestrategie:
Bündel von Grundsatzentscheidungen
zur Ausgestaltung des
kommunikationspolitischen Auftritts.
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246
Planung der Kommunikationspolitik: Werbestrategie
Werbeanalyse
Werbeziele
Zielgruppenanalyse
Erkennen von Chancen und
Risiken in der
Kommunikationspolitik
Werbestrategie: Ableiten von Maßnahmen
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247
Werbestrategien
Dimensionen
Werbeobjekte
Zielgruppen
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Zeitbezug
Kernmedien
Konkurrenzbezug
Positionierungsziel
248
The major goal of advertising is to
differentiate the product.
Gengler/ Reynolds (1993)
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249
Produktmarktraum im Kfz-Bereich
sehr sportlich
Corvette
Firebird
Jaguar
Camaro
Monte Carlo
luxuriös
Continental
Vega
nüchtern
Chevy
Buik
Mercedes
Cadillac
Dart
VW
wenig sportlich
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250
Positionierungsziel der Werbung
Ansatzpunkte
Profilierung der
Position
Umpositionierung
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Neupositionierung
Etablierung
einer neuen
Dimension
251
Positionierungsstrategien in der Werbung
Positionierung im Produkt-Markt-Raum
informative
Positionierung
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emotionale Positionierung
Positionierung
durch Aktualität
252
Informative Positionierung
Inhalte
Hinweis auf bestimmte
Eigenschaften des
Produkts
Information über
Eigenschaften, die der
Konsument bisher
nicht als
nutzenstiftend/relevant
wahrgenommen hat
Signalisierung des
Grundnutzens des
Produktes
Abbau von Informationsdefiziten
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253
Charakteristik emotionaler Werbung
Emotionale Werbung verbindet den Konsum, den
Nutzen oder den Besitz einer bestimmten Marke mit
einem einzigartigen Set psychologischer
Charakteristika, die ohne die Werbung nicht
typischerweise mit dem Produkt verbunden würden.
Durch diese Transformation wird die zukünftige
Konsumerfahrung beeinflusst.
Puto (1986)
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254
emotionale Positionierung
Inhalte
Aufladen eines
Produktes mit
Zusatznutzenelementen
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Hervorhebung
von emotionalen
Produkteigenschaften
Schaffung von
Reputation /
Commitment
255
emotionale Positionierung
Erlebnisdimensionen bei Banken
Aktivsein
Prestige
Ansehen
Reichtum
Sachlichkeit
Einfluß
Leistungsstreben
soziale Potenz
Geborgenheit
Kultur
Kennerschaft
Kunst
Lebensfreude
Bildung
Geschmack
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256
Agenda Setting
Ausprägungen
Aufmerksamkeit soll auf bestimmte Themen gelenkt werden, die vom Produkt/Unternehmen
besonders gut erfüllt werden.
Aktuelles Thema dient als kommunikativer Blickfang (Lockvogel) für die werbliche Aussage: kein
Bezug zwischen Thema und Unternehmen notwendig.
Positionierung der Marke bzw. des Unternehmens als aktuell und ´dem Zeitgeist´ entsprechend.
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257
Private Advocacy
Charakteristik
Unternehmen nimmt Stellung zu brisanten, gesellschaftlichen Themen.
Kompetenz- und Verantwortungsdemonstration des Unternehmens auch außerhalb des eigenen
Unternehmensbereichs.
Marke/Unternehmen soll ins Gespräch gebracht bzw. in der ´öffentlichen Diskussion´ gehalten
werden: Erhöhung der gedanklichen Präsenz der Marke/des Unternehmens beim Kunden.
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258
Cause-Related Marketing:
Das Unternehmen wirbt damit, dass
ein Teil der Umsatzerlöse für soziale
Zwecke ‘gespendet‘ wird.
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259
Typologisierung von Werbestrategien
Fokus
Lebenszyklus
des Produkts
Einführung
(Bekanntmachungsstrategie)
Erinnerung
Einstellung
(Positionierung)
Involvement
Markt
Persuasion
(Informationsstrategie)
Konkurrenzabgrenzung
Imageprofilierung
Zielgruppenerschließung
private advocacy /
agenda setting
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260
4. Die Rolle von Werbeagenturen
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Eine Werbeagentur ist ein erwerbswirtschaftlich orientiertes
Unternehmen, das - im Rahmen längerfristiger Verträge gegen
vereinbartes Entgelt, oder auf Projektbasis - die
kommunikationspolitische Betreuung eines Werbetreibenden,
oder spezifischer Aufgaben hieraus bezogen auf seine Marken
(Produkt-, Firmenmarke)/ einzelne Projekte erbringt. Die
Dienstleistungen bestehen vor allem aus der Beratung,
Vermittlung, Planung und Gestaltung im Bereich von Produktion
und Distribution werblicher Medienangebote.
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262
Unternehmensexterne Träger der Werbung
Arten von
Werbeagenturen
Full-ServiceAgentur
Kreativagentur
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Medienagentur
A-la-carteAgentur
263
Pitch:
Wettbewerb von (Werbe-)agenturen um den
Werbeetat eines Unternehmens. Die Agentur
präsentiert ein Konzept auf Grundlage der Vorgaben
des Unternehmens. Das Unternehmen schreibt den
Pitch aus.
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264
Full-Service-Agentur
Leistungsspektrum
Konzeption
der Werbung
Bestandsaufnahme/ -analyse
Festlegung der
Werbeziele
Erarbeitung eines
Kommunikationsstrategiekonzepts
Kreative
Umsetzung
eines Konzepts
Gestaltung von
Werbemitteln (z.B.
Ausarbeitung von
Texten; Entwürfe
für Anzeigen;
Drehbücher für
Spots, etc.)
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Produktion der
Werbemittel
Satz/Druck/Drehen
des Spots
Produktionsüberwachung
bei Outsourcing
Werbemitteleinsatz
Werbestreuplanung
Realisierung
der Mediapläne
Effizienzkontrolle
Marktanalyse
Verbraucher
-analysen
265
Kreativnetzwerke
Agentur-Netzwerk
Muttergesellschaft
Kunden
Kundenaufträge
1
McCann Erickson
Interpuplic
61
1.295
2
Ogilvy & Mather
WPP Group
54
1.095
3
Grey
WPP Group
44
614
4
Euro RSCG
Havas
40
928
5
Saatchi & Saatchi
Publicis
33
521
6
BBDO
Omnicom
32
583
7
Publics
Publicis
28
730
8
JWT
WPP Group
28
741
9
Y&R Advertising
WPP Group
24
525
10
Lowe
Interpublic
18
426
11
DDB
Omnicon
18
416
12
Dentsu
17
163
13
TBWA
Ominicom
17
401
14
Bartle Bogle Hegarty
Publicis
15
337
15
Foote Cone & Belding
Interpublic
15
369
16
Hakuhodo
Hakuhodo
14
117
17
Leo Burnett
Publicis
13
266
18
M&S Saatchi
6
40
19
Vol. Utd Group of Creative Agenciens
WPP Group
6
91
20
FallonWorldwide
Publicis
5
109
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Quelle: Advertising Age (www.adage.com)
266
Eine Mediaagentur ist ein spezialisiertes
Dienstleistungsunternehmen, das von Werbetreibenden für Planung, Einkauf und Durchführung
des Werbeträgereinsatzes beauftragt wird.
Kloss (2007)
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267
Buchung von Werbeplätzen
Arten
Einkauf von
Fläche, Position, Qualität
und Zeit bei
Printmedien
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Einkauf von Zeit bei
visuellen / akustischen
Medien
268
Unternehmensinterne Organisation der Werbeplanung und -realisierung
Vorteile
•
•
•
Höhere Produkt- und Wettbewerbskenntnis
Leichteres Lösen der Koordinationsprobleme im Marketing-Mix
Geheimhaltung der Werbestrategien
Nachteile
•
•
•
•
•
Betriebsblindheit
Keine Nutzung von überbetrieblichen Erfahrungen bei Kreation
Know-How-Nachteil im Umgang mit Werbemedien und
Werbemittelgestalter
Möglicher Verlust der AE-Provision
Fixkostenblock
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Copy-Strategie im Rahmen der Werbeplanung
Elemente
Beschreibung der
Zielgruppen
USP
Reason why
Tonalität
Unique Advertising Proposition
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270
Briefing im Rahmen der Werbeplanung
Zentrale Inhalte
Aufgabenstellung; übergeordnetes Marketingziel; Werbeziele
Bisherige Entwicklung (‚Werbegeschichte‘)
Wettbewerber (Marktanteile; Positionierung; Kommunikationspolitik)
Charakterisierung der Zielgruppen
Zentrale Werbebotschaft
Rahmenbedingungen in der Gestaltung (Corporate Identity)
Branchenübliche Gepflogenheiten
Einzuhaltende Termine
Werbeetat
Entscheidungsträger / Ansprechpartner
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271
Beziehungen zwischen Unternehmen, Agenturen und Medien
Werbeplätze
Netzwerk von
Agenturen
Überlassen
des
Werbeetats
Unternehmen
Buchen und Bezahlen
von Werbeplätzen
Agentur
Vermarktungsgesellschaften
Medien
Unterstützer/Beeinflusser: OMG (Organisation der media-Agenturen im GWA), OWM
(Organisation der Werbetreibenden im Markenverband), ZAW, AG.MA, GfK-Fernseh-Panel
Universität Greifswald
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272
Vergütung der Medien an Werbetreibende
Arten
Agenturprovision/
Annoncen ExpeditionsProvision
Bündelungsrabatte
Monetäre Rabatte (Kickbacks; außertarifliche
Rabatte; Agenturrabatte)
Freispots
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273
Die Brutto-Netto-Schere eines
Werbeträgers gibt an, wieviel Prozent der
Bruttowerbeeinnahmen als
Nettowerbeeinnahmen (Brutto abzüglich
gewährte Rabatte und Kick-Backs)
verbleiben.
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274
Traditionelles Vergütungssystem
Das werbetreibende Unternehmen zahlt 100 für die Belegung der Werbeplätze
(die Abrechnung läuft über die Agentur), die Agentur bekommt von den Medien
für die Belegung der Werbeplätze eine Provision oder einen Rabatt, d.h. Sie
bezahlt den Medien bspw. Nur 85 für die Belegung dieser Werbeplätze.
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275
Beispiel für eine AE – Provision (Schaltagentur)
Abrechnung zwischen Werbeträger und Agentur
Bruttopreis
50.000
15% AE – Provision
7.500
Zahlung der Agentur
an den Werbeträger
42.500
Abrechnung zwischen
Agentur und Werbetreibenden: 50.000
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276
Cross-Media-Preise:
Buchungspreis für ein Medium hängt davon ab,
welche anderen Werbeträger „aus dem Haus“
noch gebucht werden (Sender-Familienrabatt,
Kombinationsrabatt).
Universität Greifswald
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277
Share-Deal (Share-Rabatt):
Der Rabatt, den ein Werbeträger gewährt,
ist höher, wenn das Unternehmen einen
Budgetanteil auf das Medium vergibt, der
größer ist als der Marktanteil des Mediums.
Universität Greifswald
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278
Mehr-Seiten-Rabatt:
Schaltung einer Anzeige auf mehreren Seiten
Globalrabatt:
Anzeigen bei einem Verlag werden global geschaltet
Commitment-Rabatt:
Buchungsvolumen ist zu einem bestimmten Stichtag
festgelegt („Frühbucher-Rabatt“)
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279
Fehlende Medienneutralität von Agenturen
Problem der Vergütungen von Medien an
Agenturen: Die Agentur wählt für ihren
Kunden (Werbetreibenden) möglicherweise
nicht das beste Medium, sondern dasjenige
Medium, das die höchsten Vergütungen
bezahlt.
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280
Vergütungssysteme für Agenturleistungen
Arten
Honorarsystem
Pauschalsystem
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Provisionssystem
Kosten – Plus –
System
Anreizgesteuerte
Systeme
281
Erfolgsabhängige Vergütung von Werbeagenturen
(pay-by-results): Im Prinzip ganz einfach –
Je besser die Werbeziele des werbetreibenden
Unternehmens (Prinzipal) erfüllt werden, desto
höher ist die Vergütung der Werbeagentur
(Agent).
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282
Geeignete Kenngrößen für die Erfolgsmessung
Kriterien
enger Bezug zwischen Werbezielen und Kenngrößen (Soll-Größe; Ist-Größe)
auf die Kenngröße lässt sich ein Bonussystem spezifizieren (quantitative Größe)
kein Einfluss externer Faktoren (exogene Umweltbedingungen; sonstiges
Marketing-Mix des Unternehmens ) auf Höhe der Kenngröße bzw.
es ist möglich, in einer Ist-Größe den Beitrag der Werbeagentur zu isolieren.
objektive Messung der Höhe der Kenngröße (Ist-Größe) bzw. kein
opportunistisches Verhalten des Unternehmens bei der Messung möglich
(Unternehmen besitzt zumeist besseren ‘Datenzugang‘ bzw. einen Informationsvorsprung bei der Messung): keine subjektiven ‘Zufriedenheitsgrößen‘ des Unternehmens
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283
Erfolgsabhängige Vergütung von Werbeagenturen
Argumentationsbilanz
Vorteile
Nachteile/Probleme
Leistungsanreiz für Agenturen
Spezifizierung und Messung von
geeigneten Erfolgsgrößen
stärkere Ausrichtung an den Werbezielen
erfolgreichere Werbung für Prinzipal
win-winSituation
höhere Umsätze/Gewinne für
leistungsfähige Agentur
größerer Zeitaufwand bei den Vergütungsverhandlungen und Feststellung der Vergütungshöhe
fehlende universelle Anwendbarkeit eines
erfolgsabhängigen Vergütungsmodells
Verhältnis aus fester und erfolgsabhängiger Entlohnung
steigende Wertschätzung der Agenturleistungen
größere Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit
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284
Anreizgesteuerte Vergütungssysteme
Gerechtigkeit
Leistungsbezogenheit
Vergütungssystem
Anreiz
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285
Entwicklung neuer Vergütungssysteme
Differenzierung von leistungsFähigen Medien
Probleme zwischen Agentur und
Unternehmen bezogen auf
die Kickbacks
Ursachen
Innovative Preissysteme für Unternehmen
Cross-Media-Preise
Sinkende Werbeetats der Unternehmen und damit Werbeeinnahmen der Medien
Share-Deals
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286
Neue Vergütungsmodelle für Mediaagenturen
Arten
Treuhändlermodell:
Broker-Modell:
Skandinavisches Modell:
Die Mediaagentur handelt
allein im Auftrag des
Werbetreibenden und wird
ausschließlich von diesem
bezahlt.
Die Mediaagentur ist
eine Art Großhändler,
der als eigene
Wirtschaftsstufe
Kontingente bei den
Werbemedien kauft
und weiter verkauft
Die Mediaagentur wird sowohl
von Werbetreibenden als auch
von den Werbemedien
bezahlt: keine Kickbacks
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287
Modellvorschlag von IP Deutschland
•
•
•
•
Differenzierung zwischen Direktkunden und Agenturkunden (Agentur ist
Vertragspartner)
dem Vertragspartner stehen in voller Höhe Vergünstigungen (Rabatte) zu:
Was Unternehmen als Agenturkunden von der Agentur erhalten, ist
Gegenstand bilateraler Verhandlungen zwischen Unternehmen und
Agentur.
Rabatte nur auf Volumengrößen bei Buchung (Agentur-Pooling), keine
nachträglich gewährten Rabatte
Differenzierung von Basisbuchungen (langfristige Buchungen) und
Max3-Buchungen (kurzfristige [1-3 Monate] Buchungsoption, unabhängig
von der Höhe der Basisbuchungen  Verkauf von Restkontingenten an
Werbeplätzen bei Sendern)
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288
Erfolgsabhängige Vergütungsmodelle im Print-Bereich (I)
•
Springer-Verlag
– Sockelbetrag bei Anzeigenschaltung (20% des bisherigen Preises)
– konnte durch Print-Kampagne eine nachweisliche Erhöhung des
Abverkaufes des beworbenen Produkts erzielt werden, lässt sich
Springer diesen Erfolg zusätzlich vom Kunden vergüten (individuell
ausgehandelte Stufen): Vereinbarung einer Obergrenze.
– Anwendung nur für FMCG und für Bild und Bild am Sonntag.
– Messung des Abverkaufserfolgs durch die Axel Springer Media Impact
(ASMI) mit dem Modell ‘Sales Impact‘
– Rabattgewährung auf Anzeigenumsatz, aber Jahresbudget unkündbar
festlegen (z.B. 200.000-300.000€ 10% Rabatt) und flexible
Buchungsmöglichkeiten („Turbo-Buchung“).
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289
Erfolgsabhängige Vergütungsmodelle im Print-Bereich (II)
•
Bauer Media Group
– Kunde muss den Erfolg einer Kampagne nicht zusätzlich entlohnen,
sondern erhält je nach Erfolg weniger Rabatt.
– Kunde und Verlag legen im Vorfeld einen Korridor fest, der den Erfolg
einer Anzeigenkampagne definiert und damit den Rabatt auf den
Preislistentarif spezifiziert (Vermeidung von nachträglichen
Rabattverhandlungen).
– Messung des Erfolgs durch GfK Panel Services.
– Weekly Sales Packages: Verkauf von gebündelten Werbeplätzen in
wöchentlichen Titeln, die kurzfristig buchbar sind.
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