Pressemitteilung

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Pressemitteilung
Medizin/Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Augenhöhlenfehlbildung beim Säugling:
Medizinisch und ästhetisch ansprechendes Ergebnis
Hofheim, Mai 2013. Der kleine Patient kam mit einer ausgedehnten so genannten Becherspaltenzyste (Fehlbildung des Augapfels und der Augenhöhle) auf die Welt. Nach
dem Verlust des funktionslosen Auges erfolgte im Alter von 6 Monaten eine ausgedehnte Entfernung der Raumforderung in der Augenhöhle. Die Augenhöhle wurde in
mehrfachen rekonstruktiven Maßnahmen operativ ausgebildet und optisch ansprechend mit einem Kunstauge versorgt. Der inzwischen 6jährige Junge kann heute dank
der frühzeitigen innovativen Behandlung ein normales Leben führen.
Auf der Jahrespressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) am 23.05.2013 in Essen berichtete er über seine Geschichte.
Kleiner Patient mit riesiger Becherspaltenzyste
Der sonst kerngesunde Junge hatte von Geburt an eine riesige Becherspaltenzyste der linken
Augenhöhle. Das Tragische: Obwohl der Tumor gutartig war, konnte das Auge nicht gerettet
werden. Doch die Spezialisten der Essener Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie waren in der Lage, dem kleinen Jungen durch mehrere aufwendige Eingriffe sein
Aussehen wiederzugeben, so dass er jetzt ein „normales“ Leben führen kann.
Was ist eine Becherspaltenzyste?
Becherspaltenzysten, auch Kolobomzysten oder retinale Orbitazysten genannt, entstehen von
den Spalträndern eines Netzhaut- bzw. Sehnervenkoloboms. Manche Zysten werden so groß,
dass sie die Augenentwicklung behindern und − wie im Falle des kleinen Patienten − das Auge in seiner Größe übertreffen. Es gibt angeborene (die Augenentwicklung findet zwischen der
4. und 15. Schwangerschaftswoche statt) und erworbene Kolobome. Je nach Ausprägung
können verschiedene Teile eines Auges oder auch beider Augen betroffen sein.
Die Operation
Die Essener Spezialisten entfernten die ausgedehnte Zyste in der linken Augenhöhle und den
rudimentär angelegten Augapfel. Die Augenhöhle war durch den extrem großen Tumor zunächst stark erweitert und wurde individuell rekonstruiert. Zur Auskleidung verwendeten die
MKG-Chirurgen den eigenen Bindehautsack.
Entferntes Gewebe
Rekonstruierte Augenhöhle
Zwischenergebnis mit Platzhalter
Da das stadiengerechte knöcherne Wachstum der Augenhöhle normalerweise vom Wachstum
des Auges abhängt, mussten Prof. Mohr und sein Team stellvertretend hierfür Expander und
Platzhalter einsetzen, um die Größe der knöchernen Augenhöhle variabel auszuformen. Zu
einem späteren Zeitpunkt erfolgte in einem weiteren operativen Schritt zur ästhetischen Optimierung eine Korrektur des Oberlids.
Lidkorrektur: Ergebnis unmittelbar nach dem Eingriff
Im letzten Schritt wurde der tapfere Patient mit einem täuschend echt aussehenden Kunstauge versorgt.
Vor- und Nachher-Vergleich: Der jetzt 6jährige Patient kann wieder lächeln
(Bildnachweis für alle Fotos: Prof. Dr. Dr. Christopher Mohr)
Herausgeber:
Pressekontakt/Ansprechpartner:
Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie (DGMKG)
Geschäftstelle:
Schoppastr. 4
65719 Hofheim
[email protected]
med.manufaktur GmbH
Sabine Sarrach
Friedrich-Ebert-Str. 9
42781 Haan
Tel.: 0 21 29.3 47 57 60
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