Lösung zu Blatt 10

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Lösungsvorschlag zum 10. Hausaufgabenblatt
Aufgabe 1
a)
Termingeschäft:
Abschluss einer Kaufvertrags in der Gegenwart, bei dem Art, Menge, Preis und
Erfüllungstermin festgelegt werden, die Erfüllung des Geschäfts aber erst in der
Zukunft erfolgt.
Der zur Zeit des Abschlusses bestimmte und bei Abwicklung verrechnete Kurs ist der
Terminkurs.
Kassageschäft:
Abschluss und Erfüllung des Geschäfts zum gleichen Zeitpunkt.
I.d.R. weicht der Terminkurs vom Kassakurs aufgrund von Kursänderungserwartungen,
Risikoeinschätzungen und Zinsdifferenzen ab.
b)
Bei Devisentermingeschäften legen die Geschäftspartner den Kurs fest, zu dem dann bei
Fälligkeit, unabhängig davon, wie sich das Austauschverhältnis in der Zwischenzeit (am
Kassamarkt) verändert hat, der Währungsumtausch durchgeführt wird.
Devisentermingeschäfte erlauben es daher einem Anleger das Risiko von
Wechselkursänderungen für die Dauer einer auf ausländischen Währung lautenden Anlage zu
übertragen. Verzichtet ein Anleger hingegen auf diese Kurssicherung, liegt eine spekulative
Erwartung über die zukünftige Entwicklung des ausländischen Kassakurses zugrunde.
Aufgabe 2
Der Anleger ist indifferent zwischen den beiden Alternativen, wenn er nach Ablauf der
(identischen) Laufzeit den gleichen Auszahlungsbetrag (in heimischer Währung) erhält.
Für (1):
1000 ⋅ (1 + 0,05 ⋅
90
) = 1012,50
360
Für (2): Annahme: Um das Wechselkursrisiko auszuschalten, schließt der Anleger ein
Devisentermingeschäft ab. Die Kombination eines Geschäfts am Kassamarkt mit dem
gleichzeitigen Abschluss einer gegenläufigen Transaktion am Terminmarkt bezeichnet man
als Swapgeschäft.
Da der Wechselkurs der Preis für eine Einheit heimischer Währung ausgedrückt in
ausländischer Währung (z.B. 0,5 Dollar = 1 DM) beschreibt, ergibt sich:
e
90 1
) ⋅ = 1017,50 ⋅ k
1000 ⋅ e k ⋅ (1 + 0,07 ⋅
360 et
et
Indifferenz bedeutet daher:
!
e
1012,50 = 1017,50 ⋅ k
et
e k 1012,5
=
≈ 0,995
et 1017,5
Allgemeine Lösung:
Definition Swapsatz:
Die am Kassakurs gemessene prozentuale Abweichung zwischen Kassa- und
Terminkurs bezeichnet man als Swapsatz. Bei einer Laufzeit von n Tagen gilt:
e − e k 360
s= t
⋅
ek
n
Der Anleger ist indifferent zwischen den beiden Anlagemöglichkeiten, wenn die um den
Swapsatz korrigierte Differenz zwischen Auslands- und Inlandszinssatz gleich Null ist.
(1 + ia ⋅
e
n
n
) ⋅ k = (1 + i ⋅
)
360 et
360
Gemäß der Definition des Swapsatzes gilt et = (1 + s ⋅
n
) ⋅ ek
360
ek
n
= (1 + i ⋅
),
n
360
(1 + s ⋅
) ⋅ ek
360
nach Umformung erhält man
(1 + i a ⋅
n
)⋅
360
n
n
360
=
1+ s ⋅
n
360
1+ i ⋅
360
und nach Abzug von 1 auf beiden Seiten
1 + ia ⋅
s⋅
n
=
360
1 + ia ⋅
und Multiplikation mit
n
n
n
− (1 + i ⋅
⋅ (i a − i )
)
360
360 = 360
n
n
1+ i ⋅
1+ i ⋅
360
360
360
n
und der Vernachlässigung von i ⋅
≈ 0 folgt schließlich
n
360
s = ia − i
Somit liegt gedeckte Zinsparität dann vor, wenn der Swapsatz der Zinsdifferenz
entspricht.
Bei den gegeben Anlagemöglichkeiten ist der Anleger daher indifferent bei einem Swapsatz
von
s = 0,07 – 0,05= 0,02
90
) ⋅ e k = 1,005 ⋅ e k
360
Der Anleger ist also genau dann indifferent zwischen den beiden Anlagemöglichkeiten, wenn
der Devisenterminkurs 0,5% über dem Devisenkassakurs liegt.
Mit n=90 und s=0,02 folgt et = (1 + 0,02 ⋅
Aufgabe 3
Für ein kleines Land ist der Weltmarktzinssatz ein Datum. Die Volkswirtschaft ist also
Preisnehmer bezüglich des für sie exogenen Zinsniveaus, das sie durch Geld- oder
Fiskalpolitik nicht beeinflussen kann. Daher ist der Handlungsspielraum der Zentralbank
eingeschränkt.
Hingegen hat das Handeln eines großen Landes Auswirkungen auf die Weltfinanzmärkte. Je
mehr es sich beispielsweise beim Ausland verschuldet, desto größer ist der Weltzinssatz, weil
seine Kreditnachfrage groß genug ist, um das Zinsniveau des Weltmarkts zu verändern.
Anmerkung: Das Modell eines kleinen Landes ist ein Extremfall. Problematisch ist die
Implikation, dass sich ein kleines Land unendlich bei dem gegeben Zinsniveau verschulden
könnte. In der Realität aber wird auch ein kleines Land umso höhere Zinsen zahlen müssen, je
höher seine Kreditnachfrage ist.
Aufgabe 4
a)
falsch
Bei ausgeglichener Bilanz der Vermögensübertragungen, steht einem
Leistungsbilanzüberschuss ein Nettokapitalexport gegenüber. Dieser kann in der
Kapitalverkehrsbilanz, über die keine Angabe gemacht ist, stehen.
b)
falsch
Ein Ankauf von Devisen verändert die Nettoauslandsposition nicht:
Bei Ankauf von Inländern: Der Saldo der Kapitalverkehrsbilanz i.e.S steigt, während
der Saldo der Devisenbilanz fällt, so dass der Saldo der Kapitalverkehrsbilanz i.w.S.
unverändert ist
Bei Ankauf von Ausländern: Es steigen sowohl die Forderungen wie die
Verbindlichkeiten der Zentralbank.
In beiden Fällen kommt es weder zu einem Kapitalimport noch zu einem
Kapitalexport.
c)
Devisenbilanz der Zentralbank
Verb. ggü. Ausland
Ford. ggü. Ausland
+ ∆ Devisen
SALDO↓
•
•
•
Ein Ankauf von Devisen erhöht die monetäre Basis, weil die Bundesbank mit
Zentralbankgeld bezahlt.
Der Saldo der Devisenbilanz fällt.
Die Auslandsforderungen der Zentralbank steigen. Es fällt der Saldo der
Devisenbilanz, aber wenn sie vorher im Überschuss war, kann sie immer noch
einen Überschuss vorweisen.
d)
falsch
Im festen Wechselkurssystem sind die Zentralbanken bereit, ihre Währung zu einem in
einer anderen Währung ausgedrückten Preis zu kaufen und zu verkaufen.
Sie finanzieren die Überschussnachfrage oder das Überschussangebot an ausländischer
Währung, um die Zahlungsbilanz auszugleichen, indem sie ihre Reserve an
ausländischer Währung vermindern oder erhöhen. Der An- und Verkauf der Devisen,
zu dem die Zentralbank gezwungen ist, verändert aber die monetäre Basis.
e)
falsch
Bei flexiblen Wechselkursen kann die Zentralbank den Außenwert der Währung durch
Veränderungen des Geldangebots beeinflussen. Jeden beliebigen Kurs kann sie aber
nicht erreichen.
f)
falsch
Bei ausgeglichener Bilanz der Vermögensübertragungen, muss einem
Leistungsbilanzüberschuss ein Defizit in der Kapitalverkehrsbilanz i.w.S.
gegenüberstehen, so dass sich die Teilsalden der Zahlungsbilanz zu Null addieren.
g)
richtig
Bei vollkommener Kapitalmobilität ist ein kleines Land Preisnehmer bezüglich des
Zinses. (vgl. Aufgabe 3)
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