Avastin als Zusatz zu Bestrahlung und Chemotherapie

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Medienmitteilung
Basel, den 17. November 2012
Roche-Studie: Avastin als Zusatz zu Bestrahlung und Chemotherapie verlängerte
die Überlebenszeit ohne Fortschreiten der Erkrankung bei Patienten mit neu
diagnostiziertem Glioblastom
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute die Resultate der positiven Phase-III-Studie AVAglio
bekannt. Die Studie zeigte, dass Avastin (Bevacizumab) in Kombination mit Bestrahlung und TemozolomidChemotherapie das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung oder des Versterbens (progressionsfreies
Überleben, PFS) bei Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom, der häufigsten und aggressivsten Form
von primären Hirntumoren, um 36 Prozent verringerte, verglichen mit der Behandlung mit Bestrahlung und
Temozolomid-Chemotherapie plus Placebo (HR = 0,64; p < 0,0001). Ein koprimärer Endpunkt der Studie
war das von den Prüfärzten beurteilte progressionsfreie Überleben (PFS). Die Zwischenresultate für das
Gesamtüberleben (OS), den zweiten koprimären Endpunkt der Studie, erreichten keine statistische
Signifikanz (HR = 0,89; p = 0,2135). Die endgültigen Daten für das Gesamtüberleben werden für 2013
erwartet. Die Studiendaten wurden auf der 17. Jahrestagung der Society for Neuro-Oncology in Washington
D.C., USA, vorgestellt.
Es wurden keine neuen Sicherheitsbefunde in der AVAglio-Studie beobachtet, und die Nebenwirkungen
entsprachen denen in früheren Studien mit Avastin bei verschiedenen Tumorarten in den zugelassenen
Indikationen.
„Für Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom stehen nur wenige Behandlungsmöglichkeiten zur
Verfügung, weshalb neue Medikamente benötigt werden,“ so Hal Barron, Chief Medical Officer und Leiter
der globalen Produktentwicklung bei Roche. „Ein wichtiges Resultat der AVAglio-Studie war, dass Patienten,
die Avastin plus Bestrahlung und Chemotherapie erhielten, signifikant länger lebten, ohne dass ihre
Erkrankung weiter fortschritt. Wir planen diese Daten mit den Zulassungsbehörden zu besprechen.“
Avastin ist zurzeit in den USA und fast 40 weiteren Ländern weltweit als Monotherapie für die Behandlung
des Glioblastoms und in einigen Ländern in Kombination mit Irinotecan für erwachsene Patienten mit
fortschreitender Erkrankung nach einer vorhergehenden Behandlung (Rezidivtherapie) zugelassen. Die
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Zulassung in den USA wurde im Rahmen des beschleunigten Zulassungsverfahrens der Food and Drug
Administration (FDA) erteilt.
Die Resultate der Phase-III-Studie AVAglio wurden in der Plenarsitzung 5 vom leitenden Prüfarzt der
Studie, Professor Olivier Chinot, Präsident der Association des Neuro-Oncologue d'Expression Française
(ANOEF), Leiter der Abteilung für Neuroonkologie des Universitätskrankenhauses Timone, Marseille,
Frankreich, vorgestellt (Abstract OT-03, Samstag, den 17. November, 10:45 Uhr).
Resultate der AVAglio-Studie
Primäre Endpunkte:
•
Die 36-prozentige Reduktion des Risikos für das Fortschreiten der Erkrankung oder das Versterben
entspricht einer 56-prozentigen Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) (HR = 0,64;
p < 0,0001).
•
Eine Verlängerung des medianen PFS um 4,4 Monate wurde bei Patienten mit neu diagnostiziertem
Glioblastom unter Behandlung mit Avastin in Kombination mit Bestrahlung und Chemotherapie
beobachtet, verglichen mit Patienten, die mit Bestrahlung, Chemotherapie und Placebo behandelt
wurden (10,6 Monate vs. 6,2 Monate, p < 0,0001).
•
Die Zwischenresultate für das Gesamtüberleben erreichten keine statistische Signifikanz (HR = 0,89;
p = 0,2135). Die endgültigen Daten für das Gesamtüberleben werden für 2013 erwartet.
Sekundäre Endpunkte:
•
Die Beurteilung des progressionsfreien Überlebens (PFS) durch ein unabhängiges Prüfungsgremium
zeigte eine 39-prozentige Reduktion des Risikos für das Fortschreiten der Erkrankung oder das
Versterben. Dies entspricht einer 64-prozentigen Verbesserung des progressionsfreien Überlebens
(HR = 0,61; p < 0,0001). Dieses Resultat stimmt mit der von den Prüfärzten beurteilten Grössenordnung
des Nutzens überein.
•
Die Einjahres-Überlebensrate betrug 66 Prozent für die Gruppe mit Placebo und 72 Prozent für die
Gruppe mit Avastin (p = 0,052).
•
Die Studie zeigte ausserdem, dass während der progressionsfreien Zeit sowohl die Selbstständigkeit
(funktionelle Unabhängigkeit) der Patienten als auch eine Reihe von relevanten Messgrössen der
gesundheitsbezogenen Lebensqualität aufrechterhalten wurden. Dies unterstreicht die Bedeutung einer
Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit für die Patienten. Ein zusätzlicher Vorteil war, dass
die Patienten in der Gruppe mit Avastin infolge des verlängerten progressionsfreien Überlebens weniger
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Corticosteroide benötigten.
Über die AVAglio-Studie
Bei der AVAglio-Studie handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-IIIStudie zur Beurteilung der Wirksamkeit und des Sicherheitsprofils von Avastin in Kombination mit
Bestrahlung und Temozolomid-Chemotherapie nach einer Operation oder Biopsie bei Patienten mit neu
diagnostiziertem Glioblastom. Die Patienten wurden für eine der folgenden beiden Behandlungen
randomisiert:
• Avastin plus Bestrahlung und Temozolomid-Chemotherapie für sechs Wochen, gefolgt von einer
vierwöchigen Therapiepause. Anschliessend erhielten die Patienten Avastin und Temozolomid für
bis zu sechs Zyklen, gefolgt von Avastin allein bis zum Fortschreiten der Erkrankung.
• Bestrahlung, Temozolomid und Placebo für sechs Wochen, gefolgt von einer vierwöchigen
Therapiepause. Anschliessend erhielten die Patienten Temozolomid und Placebo für bis zu sechs
Zyklen, gefolgt von Placebo bis zum Fortschreiten der Erkrankung.
Die beiden primären Endpunkte der Studie waren von den Prüfärzten beurteiltes Gesamtüberleben und
progressionsfreies Überleben. Sekundäre Endpunkte waren: Von einem unabhängigen Prüfungsgremium
beurteiltes progressionsfreies Überleben, Ein- und Zweijahres-Überlebensraten, gesundheitsbezogene
Lebensqualität und Sicherheitsprofil.
Durch das Erreichen der Kriterien für den koprimären Endpunkt, das progressionsfreie Überleben, ist
AVAglio die erste positive Phase-III-Studie bei Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom seit 2005.
Über das Glioblastom
Das Gliom (Gliazelltumor) ist die häufigste Form von malignen primären Hirntumoren (Tumoren, die im
Gehirn entstehen) und macht rund ein Drittel aller diagnostizierten Fälle aus.1 Das Glioblastom (oder
Glioblastoma multiforme, GBM) ist die häufigste und aggressivste Form der Gliome.1 Die weltweite Inzidenz
des GBM beträgt rund 3 bis 4 Fälle pro 100’000 Menschen jährlich.2 Dies bedeutet, dass jedes Jahr bei
schätzungsweise 240’000 Patienten weltweit ein GBM diagnostiziert wird.
Von Avastin verspricht man sich in der Behandlung des Glioblastoms besonders viel, da diese Tumoren mit
die höchsten Konzentrationen des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) aller soliden
Tumoren aufweisen.
Avastin: Mehr als acht Jahre Wandel in der Krebsbehandlung
Mit der Erstzulassung in den USA für fortgeschrittenen Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs im Jahr 2004 war
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Avastin das erste antiangiogen wirkende Krebsmedikament, das für die Behandlung eines grösseren Kreises
von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs zur Verfügung stand.
Auch heute noch revolutioniert Avastin die Krebsbehandlung durch nachgewiesene Überlebensvorteile
(Gesamtüberleben und/oder progressionsfreies Überleben) bei verschiedenen Tumorarten. Avastin ist in
Europa zur Behandlung fortgeschrittener Stadien von Brustkrebs, Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs, nichtkleinzelligem Lungenkrebs, Nierenkrebs und Eierstockkrebs zugelassen. Ausserdem steht Avastin in den
USA zur Behandlung von Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und
Nierenkrebs zur Verfügung. Zudem ist Avastin in den USA und fast 40 weiteren Ländern weltweit auch für
die Behandlung von Patienten mit fortschreitendem Glioblastom nach einer ersten Behandlung zugelassen.
In Japan ist Avastin für die Behandlung fortgeschrittener Stadien von Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs, nichtkleinzelligem Lungenkrebs und Brustkrebs zugelassen. Avastin ist das einzige verfügbare antiangiogen
wirkende Medikament zur Behandlung dieser zahlreichen fortgeschrittenen Krebsarten, die jedes Jahr für
über 2,5 Millionen Todesfälle verantwortlich sind.
Avastin hat die antiangiogene Therapie zu einem Grundpfeiler der heutigen Krebsbehandlung gemacht –
über eine Million Patienten wurden bislang bereits mit Avastin behandelt. In einem umfassenden klinischen
Studienprogramm mit mehr als 500 laufenden klinischen Prüfungen wird die Anwendung von Avastin bei
über 50 Tumorarten untersucht.
Avastin: Wirkungsweise
Ohne unabhängige Blutversorgung kann ein Tumor nicht über eine bestimmte Grösse (2 mm) hinaus
wachsen und nicht in andere Regionen des Körpers streuen (Metastasen bilden). Tumoren entwickeln ihre
eigene Blutversorgung durch die Bildung neuer Blutgefässe, die als Angiogenese bezeichnet wird. Bei diesem
Vorgang wird der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF) freigesetzt, der eine Schlüsselrolle für das
Tumorwachstum spielt. Avastin ist ein Antikörper, der präzise und zielgerichtet den VEGF hemmt und auf
diese Weise hilft, den Tumor langfristig unter Kontrolle zu halten. Aufgrund seiner gezielten VEGFHemmung kann Avastin mit einem breiten Spektrum verschiedener Chemotherapien und anderer
Krebsbehandlungen effektiv kombiniert werden, ohne die Nebenwirkungen dieser Therapien wesentlich zu
verstärken.
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Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ein führendes, forschungsorientiertes Unternehmen, ist spezialisiert
auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt
Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Virologie, Entzündungs- und
Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche, ein Pionier im
Diabetesmanagement, ist auch der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostik und
gewebebasierten Krebstests. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und
die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind das strategische Ziel der personalisierten
Medizin von Roche. 2011 beschäftigte Roche weltweit über 80’000 Mitarbeitende und investierte mehr als 8
Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 42,5
Milliarden Franken. Genentech, USA, gehört vollständig zur Roche-Gruppe. An Chugai Pharmaceutical,
Japan, hält Roche die Mehrheitsbeteiligung. Für weitere Informationen: www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Weitere Informationen
- Roche in der Onkologie: www.roche.com/media/media_backgrounder/media_oncology.htm
Medienstelle Roche-Gruppe
Telefon: +41 -61 688 8888 / E-Mail: [email protected]
- Alexander Klauser (Leiter)
- Silvia Dobry
- Daniel Grotzky
- Štěpán Kráčala
Literatur
1.Central Brain Tumor Registry of the United States (CBTRUS) 2012. CBTRUS Statistical Report: Primary Brain and Central
Nervous System Tumors Diagnosed in the United States in 2004–2008 (Revised March 23, 2012).
http://www.cbtrus.org/reports/reports.html. Last accessed 1 August 2012.
2. Parkin DM, Whelan SL, Ferlay J, et al. Cancer Incidence in Five Continents. Vol. VIII. Lyon, France: International Agency for
Research on Cancer Scientific Publications No. 155, 2002.
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