Aufklärung und Einwilligung Dr. Martin Mustermann Behandlung der feuchten Makuladegeneration Stand: 08/2012 Liebe/r bei Ihnen wurde festgestellt, dass sich im Bereich der zentralen Netzhaut ein krankhaftes Gefäß gebildet hat, dass Flüssigkeit freisetzt. Diese Veränderung kann ohne adäquate Behandlung die Lesefähigkeit dauerhaft bedrohen und das Sehen weiter verschlechtern. Seite 1 Linse im Rahmen der Injektion extrem selten auf. Kurzfristige Erhöhungen des Augendrucks erfordern nur selten weitere Maßnahmen. Liegen Abhebungen des Pigmentepithels vor, kann es selten zu Einrissen dieser Schicht kommen. Dadurch kann sich eine Sehverschlechterung oder stärkere Blutung ergeben. Um das krankhafte Gefäß zu stoppen und die Flüssigkeit in und unter der Netzhaut zu verringern, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: ► Injektion von Lucentis oder Avastin in das Auge selten auch: ► Photodynamische Therapie ► operative Behandlungen, insbesondere falls größere Blutungen vorhanden sind Injektion von Lucentis oder Avastin in das Auge Die Injektion eines Wirkstoffs in das Auge, genauer in den Glaskörper, der den Augapfel innen ausfüllt, wird auch als intravitreale Injektion bezeichnet. Der Wirkstoff soll einen Faktor hemmen, der die für undichte Gefäße und Gefäßwachstum verantwortlich gemacht wird (VEGF). Insbesondere sehr seltene Infektionen stellen eine Bedrohung der Sehkraft (Risiko der Erblindung) dar. Um eine bleibende Beeinträchtigung oder den Verlust des Auges zu verhindern, ist es wichtig, dass Sie sich für den Fall entsprechender Beschwerden nach der Injektion umgehend bei einem Augenarzt vorstellen: Rötung des Auges Schmerzen Abfall des Sehvermögens Bitte machen Sie uns noch einmal darauf aufmerksam, wenn eine Allergie bei Ihnen bekannt sein sollte! Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber dem Betäubungsmittel bestehen. Wegen seltener kardiovaskulärer Ereignisse sind wir auf Ihre sorgfältigen Angaben (s. Rückseite) angewiesen, um das Risiko zu besprechen! Wie ist die Wirkung? Gibt es Nebenwirkungen der Injektion? Die Injektion ist in der Regel nicht mit Schmerzen verbunden, die Oberfläche wird vorher mit Tropfen örtlich betäubt. Während harmlose Unterblutungen der Bindehaut gelegentlich beobachtet werden, treten schwere Komplikationen wie Blutungen im Auge, Netzhautablösungen, Reizzustände, Gefäßverschlüsse oder Verletzungen der Mit Lucentis® und Avastin® wurde in Studien im Mittel eine Sehverbesserung (1-2 Zeilen) über 2 Jahre erreicht. Ausgeprägte Verschlechterungen traten deutlich seltener als im unbehandelten Spontanverlauf auf. Weniger als 10% der Behandelten erlitten eine deutliche Verschlechterung, 60% erreichten eine Stabilisierung des Sehvermögens. Ca. 30% hatten eine deutliche Sehverbesserung (Anstieg um 3 Zeilen). Dies war jedoch nur mit häufigen Behandlungen (ca. 8 im ersten Jahr) und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen alle 4 Wochen möglich. Während Lucentis® für die Indikation zugelassen ist, wurde der verwandte Wirkstoff Avastin® ursprünglich nur als Infusion für die Feuchte Makuladegeneration Dr. Martin Mustermann rechtes Auge linkes Auge Behandlung des Darmkrebses eingesetzt. So muss man berücksichtigen, dass für Avastin® weniger Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen und sich rechtliche Konsequenzen aus der Off-labelBehandlung (außerhalb der zugelassenen Indikation), wie eine fehlende Produkthaftung des Herstellers ergeben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass bestimmte Nebenwirkungen unter Avastin® häufiger auftreten. Außerdem muss mit einer etwas höheren Injektionsfrequenz gerechnet werden. In bestimmten Situationen (Nachlassen der Wirkung, Nichtansprechen auf ein Medikament) kann ein Wechsel der Wirkstoffe sinnvoll sein. Verhaltensregeln nach der Injektion: Sie dürfen in den ersten 24 Stunden nach der Operation kein Kraftfahrzeug oder Zweirad steuern, keine gefährlichen Tätigkeiten ausführen (z.B. Arbeiten an gefährlichen Maschinen oder ohne festen Halt). Sie sollten zunächst auf das Tragen von Kontaktlinsen und auf das Schminken der Augen verzichten und nicht am Auge reiben. Photodynamische Therapie (PDT) Im Rahmen der PDT soll das Gefäß mit einem lichtsensitiven Farbstoff (Visudyne) verschlossen werden, der über Laserlicht aktiviert wird. Die Therapie kommt vor allem für Sonderformen der Erkrankung in Frage (Choroidale Polypoidale Vasculopathie) und dient eher einer Stabilisierung als Verbesserung der Sehkraft. Bei oder nach der Infusion kann es an der Infusionsstelle zu Schmerzen kommen, selten sind Überempfindlichkeitsreaktionen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl und Blutdruckabfall. Mögliche Nebenwirkungen können vorübergehend reduziertes Sehvermögen, Blutungen im Auge, Verhaltensregeln nach der Behandlung: Mit einer erweiterten Pupille dürfen Sie nach der Behandlung kein Kraftfahrzeug oder Zweirad führen. Nach der PDT werden Ihre Haut und Ihre Augen stark lichtempfindlich. Um ernste Reaktionen, ähnlich einem schweren Sonnenbrand, zu vermeiden, ist es erforderlich, dass Sie Ihre Augen und Haut 1-2 Tage vor Sonnenbestrahlung und Innenbeleuchtung schützen. Wenn Sie sich im Freien aufhalten, sollten Sie entsprechender Kleidung und eine dunklen Sonnenbrille tragen. Darüber hinaus sollten Sie sich auch keinem starken künstlichen Licht aussetzen (Solarium, Op-Lampe). Seite 2 Patientenname: geb. am Individuelle Faktoren, die für Ihre Behandlung relevant sind: ___________________________________ ___________________________________ Für die Injektion von Lucentis®/Avastin® müssen wir eventuelle Kontraindikationen oder Begleiterkrankungen kennen. Bitte lesen Sie daher die folgende Liste aufmerksam durch, ob folgende Punkte bekannt sind: Schwangerschaft / Minderjährigkeit (Therapiemöglichkeiten evtl. eingeschränkt) akute (intraokulare) Entzündung (akuter) Herzinfarkt, Schlaganfall vor kurzem (< 6 Monate) früher:__ (instabile) Angina pectoris (schlecht eingestellter) Bluthochdruck arterielle Verschlusskrankheit Niereninsuffizienz Glomerulonephritis neurodegenerative Erkrankung (ALS, Demenz) Infektionserkankungen, zB Hep HIV Blutungsneigung, z.B. ASS Marcumar Allergien oder Überempfindlichkeit gegen: Jod Pflaster Medikamente: ____________ Latex Penicillin Weitere Besonderheiten/Erkrankungen: ___________________________________ ___________________________________ Bitte sagen Sie uns, wenn Sie noch Fragen haben oder ergänzende Literatur wünschen. Die Art meiner Erkrankung und ihre möglichen Folgen sowie die Behandlungsalternativen und deren Zweck sind mir von Herrn/Frau _________________________ verständlich geschildert worden. Ich habe keine weiteren Fragen, fühle mich ausreichend aufgeklärt und willige hiermit nach ausreichender Bedenkzeit in folgende Behandlung ein: __________________________________ Mit unvorhersehbaren, notwendigen Erweiterungen des Eingriffes bin ich ebenfalls einverstanden. Ich versichere, dass ich alle mir bekannten Leiden und Beschwerden genannt habe. ________________ Unterschrift Patient ________________ Unterschrift Ärztin/Arzt Stuttgart, den