Definition von Multimedia Das Produkt Der Begriff Multimedia definiert ein Produkt, in dem mindestens drei oder mehr Kommunikationsmittel integriert sein müssen und dessen Bedienung nicht linear sein darf. Was Multimedia nun wirklich bedeuten soll, wird jetzt natürlich nur deutlich, wenn klar ist, was Kommunikation, die Mittel zur Kommunikation und eine nicht lineare Interaktivität wirklich ist. Und dann ist da noch das Medium das im Wort Multimedia auftaucht. Deshalb lieber noch mal von vorne: Die Kommunikation Die Übermittlung von Information mit Hilfe akustischer oder optischer Signale wird als Kommunikation bezeichnet. Zum Kommunikationsprozeß gehören ein Sender, eine Mitteilung und ein Empfänger. Dabei wird die Mitteilung vom Sender Codiert und vom Empfänger wieder Decodiert. Eine Kommunikation findet nur statt, wenn die codierte Nachricht vom Empfänger auch decodiert werden kann. Die Kommunikationsmittel Man kann zwei grundsätzliche Formen der Kommunikation unterscheiden. Die Vermittlung von Informationen über akustische oder über optische Signale. In diesen Kategorien haben sich zahlreiche Möglichkeiten zur Kommunikation entwickelt, wobei auf akustischer Seite Sprache, Musik und Tonsignale zu nennen sind. Tonsignale werden z.B. bei Martinshorn, Sirene oder auch beim Morsen verwendet. Optische Signale werden in den zahlreichen Abwandlungen des Bildes verwendet. Werden visuelle und auditive Signale kombiniert spricht man von audiovisueller Kommunikation. hoch Eine Sonderform der Kommunikationsmittel hat sich in der Blindenschrift, die sich aus der Schrift entwickelt hat, gebildet. Hier ist eine taktile Kommunikationsform entstanden. Die Art der Kommunikation ist alles andere als statisch und sicher werden noch bisher unbekannte Formen entstehen, vielleicht ja auch solche, die den Geruchs- oder Geschmacksinn ansprechen werden. Multimedia ist jedoch strenggenommen keine neue Form der Kommunikation sondern lediglich eine Verbindung von mindestens drei solcher Methoden. hoch Das Medium Das Wort "Medium", daß in Multimedia zu finden ist bedeutet nichts weiter als die technische Lösung zur Übertragung von Kommunikation. So ist das Radio ein Medium, daß akkustische Signale übermitteln kann. Der Fernseher ist ein Medium mit dem sich praktisch alle akkustischen und optischen Kommunikationsformen übermitteln lassen und es wäre also multimedial, wenn es auch nonlinear bedient werden würde. Das Wort Multimedia ist also nicht glücklich gewählt, denn es kommen ja nicht mehrere Medien, sondern nur verschiedene Methoden zur Informationsübermittlung zum Einsatz. Das Medium für Multimedia ist in der Regel der Computer mit der notwendigen Peripherie, um alle akkustischen wie optischen Signale ausgeben zu können und einer Schnittstelle zum Benutzer, um die Interaktivität zu gewährleisten. Die Interaktivität Die wichtige, zusätzliche Bedingung für Multimedia ist der Einsatz einer nicht linearen Interaktivität. Letztlich unterscheidet es sich nur dadurch von vielen anderen Medien wie dem Fernsehen oder z.B. dem Theater. Jede Form der Einflußnahme auf ein Medium (z.B. das Ein- oder Ausschalten des Fernsehers) ist eine Interaktivität, also nichts anderes als eine Bedienung eben dieses Mediums. Diese Form der Bedienung unterbricht jedoch lediglich den linearen Zeitablauf der Signale, die von diesem Medium ausgestrahlt werden. Es beeinflußt nicht die Art und Weise der ausgesendeten Informationen. Genau dies jedoch ist bei der nicht linearen Interaktion gemeint. Der Anwender hat Kontrolle darüber, wann und in welcher Form von ihm bestimmte Inhalte angezeigt werden. Die Komplexität der Interaktivität kann soweit gehen, daß der Anwender praktisch niemals den gleichen Ablauf einer multimedialen Präsentation zweimal sehen wird. Spiele mit einem ordentlichen Maß an künstlicher Intelligenz erreichen z.B. inzwischen diesen Grad der Interaktivität, so daß der Spieler in einer komplexen Interaktion praktisch kaum zweimal die gleiche Reaktion vom Computer hervorrufen kann. Dies soll jedoch nicht als ein grundsätzliches Qualitätsmerkmal guter Interaktivität verstanden werden, denn außerhalb des Spielbereiches wird die reproduzierbare Bedienung einer Multimediapräsentation wohl eher als sinnvoll, denn als langweilig empfunden.