Anthropologie

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Einführung in die Sportsoziologie
Stefan ULREICH
Prof. WEISS
Themen:
1. Einführung
2. Gegenstand der Soziologie
3. Gegenstand der Sportsoziologie
4. Sport und Gesellschaft
5. Sozialisation und Sport
6. Soziale Gruppe und Sport
1, Einführung
Sportsoziologie ist eine Teildisziplin der Sportwissenschaft.
Sie ist 30-40 Jahre alt und entstand Anfang der 70er Jahre.
Paradigma der Sportwissenschaften(20 Jhdt.)
Soziologie
Medizin
Sportwissenschaften
Psychologie
Wirtschaft
Pädagogik
Paradigma der Sportwissenschaft (21 Jhdt.)
Soziologie
Medizin
Sportwissenschaft
Psychologie
Wirtschaft
Pädagogik
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2, Der Gegenstand der Soziologie
Gesellschaft ist eine Beziehung für die Gesamtheit des Sozialen und kennzeichnet und
kennzeichnet die besondere Art der Verbundenheit bzw. soziale Beziehungen, Prozesse,
Handlungen oder Kommunikationen.
Soziologie ist die wissenschaftliche Untersuchung der Gesellschaft und sozialer Interaktionen.
Begründer und Namengeber der Soziologie (socio= Gemeinschaft, Gesellschaft; logie=
Lehre, Wissenschaft, Theorie) war Auguste Comte (1798- 1857).
Dreistadiengesetz (Comte)

Das theologische oder fiktive Stadium
o Verhalten der Menschen wurde durch die Religion beeinflusst
 Das metaphysische oder abstrakte Stadium
o Philosophie (Sinn des Lebens wurde erforscht)
 Das positive Stadium
o (Wissenschaftsstudium) „handeln“ des Menschen wird erforscht
Diese drei Stadien sind miteinander verknüpft.
Berühmte Soziologen:

Max Weber(1864-1920): berühmtester Deutscher Soziologe
Unterscheidet idealtypisch- mit abnehmenden Grad der Rationalität zwischen
 Zweckrationalem Wertrationalem Traditionellem AffektuellemHandeln
„Soziologie soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend
verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich
erklären will.
„Handeln“ soll dabei ein menschliches Verhalten(einerlei ob inneres oder äußeres
Tun, Unterlassen oder Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die
Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden.
„Soziales“ Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem
oder den Handelnden gemeinten sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird
und daran in seinem Ablauf orientiert ist“

Karl Marx(1818-1883):
Marxismus wurde zu einer Weltreligion (Arbeit und Gesellschaft)

Herbert Spencer(1820-1903):
schrieb erste Einführungsbücher in die Soziologie

Emile Durckheim(1858-1917):
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Buch: „Der Selbstmord“ -> Selbstmord hat mit dem Sozialen Umfeld zu tun.

Georg H. Mead(1863-1931): (USA – Chicago)
Theorie des symbolischen Interaktionismus (Übersetzt von Blumer 1973):
 Menschen handeln Dingen gegenüber auf Grund der Bedeutung, die
diese Dinge für sie haben.
 Diese Bedeutung entsteht in einem Interaktionsprozess
 Sie ist historisch wandelbar

Norbert Elias(1887-1990):
Prozess der Zivilisation bekannt geworden, Mitbegründer der Sportsoziologie,
England, University of Leicester

Paul F. Lazarsfeld(1901-1976): (AUT)
Impirische Soziologie

Talcott Parsons(1902-1979) (USA)
Entwickelte die Systemtheorie;
sah Gesellschaft als Handlungssystem (Übersicht:)
Subsysteme
Strukturelemente
Funktionen (AGIL-Schema)
Kultursystem
Werte
Strukturerhaltung
Sozialsystem
Persönlichkeitssystem
Organismus
Soziale Rolle
Motive
Körperbefindlichkeit
Normen Integration
Zielerreichung
Anpassung

Robert K. Merton(1910-heute):
Systemtheorie
Soziologie
(mit 3 Nebendisziplinen):
Anthropologie
Psychologie
Ökonomie
Spielt durch die
Wesensbestimmung des
Menschen für die
soziologische Theoriebildung
eine wichtige Rolle.
„Lehre vom Menschen“
Der Gegenstand der
psychologischen Grundlagen
menschlichen Verhaltens und
Erlebnis wie sie in der
Wahrnehmung, im Denken, in
den Gefühlen, in Motiven, im
Lernen, in der Bewegung und
im Handeln wirksam werden;
die Sozialpsychologen
betrachten diese Grundlagen
unter dem spezifischen
Aspekt der Sozialen.
Mit der Ökonomie hat die
Soziologie traditioneller
weise viele
Berührungspunkte; sei es auf
dem Gebiet der
Wirtschaftssoziologie oder im
Bezug auf das Leitthema
Wirtschaft und Gesellschaft,
das mehreren Klassikern auf
diesem Gebiet zu Grunde
liegt.
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Anthropologie lässt sich einteilen in
 Naturanthropologie
 Kulturanthropologie (ethnologisch, vergleicht verschiedene Kulturen)
 Philosophische Anthropologie (= Verbindung von Natur- und Kulturanthropologie)
Der Begriff „sozial“ in der Soziologie
In der Soziologie bedeutet sozial: jedes Verhalten bzw. Handeln, das auf andere Menschen
bezogen ist bzw. aus dem Verhalten anderer Menschen folgt; es beinhaltet sowohl
Kooperation als auch Konflikt.
Der Begriff „sozial“ kommt auch in der Biologie vor, z.B.: Sozialverhalten bei Tieren und
Pflanzen. Es gibt eine Tiersoziologie, Pflanzensoziologie, Sozialbiologie, etc. Die wichtigsten
mit sozialem Verhalten befassten Nachbardisziplinen der Soziologie sind die Anthropologie,
die Psychologie und die Ökonomie.
3, Gegenstand der Sportsoziologie
ist eine Disziplin, deren Aufgabe in der empirisch begründeten Erklärung sozialer Phänomene
und Prozesse im Sport besteht.
Die Methode der (Sport)Soziologie können in zwei große Gruppen geteilt werden:
in qualitative Verfahren &
in quantitative Verfahren.
Querschnittsuntersuchungen (Studie zu einem bestimmten Zeitpunkt – Auskunft über eine
bestimmte Situation)
Längsschnittuntersuchungen (z.b.: politische Einstellung wöchentlich über längeren Zeitraum)
Unter Operationalisierung versteht man die Messbarmachung von Begriffen
Theorie
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Unter Theorie wird im Allgemeinen ein Systemlogisch widerspruchsfreier Aussagen über
soziale Tatbestände verstanden.
König,(1973,S.4) hat folgende Theorien vorgeschlagen, die er nach Maßgabe des wachsenden
Abstraktionsgrades der verwendeten Begriffe erstellte:
1. Beobachtung empirischer Regelmäßigkeiten (Hörsaal ist nicht immer voll)
2. Entwicklung von ad- hoc- Theorie (Studenten kommen und gehen)
3. Theorien mittlerer Reichweite (Vorlesung soll anschaulich und interessant sein)
4. Theorien höherer Komplexität ()
Abstraktionsgrad von Theorien und Häufigkeiten ihrer Überprüfung
Abstraktion
hoch
Häufigkeit
empirische Projekte
Theorien
hoher
Komplexität
weitgehend empirischer
Sozialforschung
entzogen
Theorien
Mittlerer
Komplexität
Grundlagenforschung
Ad-hoc
Theorien
Bedarfsforschung
Empirische
Regelmäßigkeit
niedrig
Je niedriger der Abstraktionsgrad ist, desto häufiger werden die Theorien überprüft.
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Überblick zu den gebräuchlichsten Methoden der empirischen Sozialforschung
Fragestellung der
Untersuchung
Verfahren
Einige gebräuchliche
Methoden
Explorativ
Qualitative Verfahren
Beschreibend
Quantitative Verfahren
Erklärend
Qualitatives Verfahren:
 Umstrukturiertes
Interview
(Tiefeninterview)
 Teilnehmende
Beobachtung
 Gruppendiskussion
 Standartisiertes
Interview
 Test
 Standardisierte
Beobachtung
 Spezifische Designs,
Experiment
Gegenstandsbereiche und Methoden empirischer Sozialforschung
Soziale Wirklichkeit
Produkte menschlicher Tätigkeit
aktuelles menschliches Verhalten
(wie Bauten,
Werkzeuge,
Kleidung, Waffen,
Texte, Ton- und
Bildaufzeichnungen)
Verhalten in
„natürlichen“
Situationen
(„Feld“)
offenes Verhalten
(Bildung von Zeit und
Raum des Verhaltens
erforderlich)
Inhaltsanalyse
Beobachtung
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Verhalten im vom
Forscher bestimmten
Situationen
(„Labor“)
Gespräche über
(Lösung von Zeit und
Raum des Besprochenen
möglich)
Befragung
Experiment
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Befragung
Befragung
nichtstandardisiert
mündlich
teilstandardisiert
schriftlich
Experteninterview
Gruppendiskussion
mündlich
Informelle
Umfrage
bei
Experten
oder
Zielgruppe
n
vollstandardisiert
schriftlich
Leitfadengespräch
mündlich
Experteno.
Zielgruppe
nbefragung
Gruppeninterview
Narratives
Interview
schriftlich
Einzelinter
view
postalische
Befragung
Sonderform
:
Telefoninte
rview
Gruppeninterview
Befragung
in der
Gruppensituation
Verteilung
& Abholun
g
Entstehung sozialer Daten
Operationalisierung des Begriffs „soziale Integration der Studenten“
Soziale
Integration
von
Studenten
Kontakthäufigkeit
Anzahl der
Kontakte
Intensität der
Kontakte
Kontaktart
LV-bezogen
(z.b. Pausen)
Nicht-LVbezogen
(Privat,
Freizeit)
Begriff
Kontaktperson
Lehrpersonen
Kommilitonen
Variablen
Indikatoren
Operationalisierung des Begriffs „Gesundheitsbewusstsein“
Begriff
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Gesundheitheits
-bewusstsein
Bewegung & Sport
VorsorgeUntersuchung
Ernährung
Häufigkeit der
Sportausübung
Anzahl der
Mahlzeiten
Variablen
Alkohol,
Nikotin
Anzahl der
Arztbesuche
Zusammensetzung
der Mahlzeiten
Menge des
Alkoholkonsum
Indikatoren
Anzahl der Zigaretten
Objektivität:
Heißt, dass verschieden Forscher bei Anwendung derselben Methode zu übereinstimmenden
Resultaten gelangen.
Zuverlässigkeit:
Heißt, dass bei mehrmaliger Messung die gleichen Resultate erzielt werden.
Empirisch: (aus dem Griechischen, „auf Erfahrung beruhenden“)
Bedeutet, dass theoretisch formulierte Annahmen über die Sozialwelt und es Sports durch die
Analyse spezifischer, Sportwirklichkeiten überprüft werden bzw. sich in der sozialen
Sportrealität bewähren müssen.
Sozialen Daten:
Unter sozialen Daten versteht man systematisch erhobene Aspekte gesellschaftlicher
Wirklichkeit.
„Fragen stellen ist nicht schwer, Fragebogen konstruieren sehr“
Erfahrungsregeln:



Sich verständlich Ausdrücken
Suggestive Formulierungen vermeiden
Auf den Bedeutungsgehalt der Begriffe achten



Weniger ist oft mehr
You can´t have it all! Du kannst nicht alles erfragen!
Wer vorher überlegt, erspart sich spätes Klagen!
2 Wege der Datengewinnung:
1) Das Sammeln vieler Informationen über einen Einzelfall( oder sehr wenige Fälle)
2) Die Messung weniger Merkmale bei vielen Objekten
Quantitative Verfahren
Quantitative Verfahren sind solche, in denen empirische Beobachtungen über wenige
ausgesuchte Merkmale systematisch mit Zahlenwerten belegt und auf einer zahlenmäßig
breiten Basis gesammelt werden.
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




Standardisiertes Interview(Fragebogen)
Test(motorische Fähigkeiten überprüfen)
Standardisierte Beobachtung(gleiche Kriterien zur gleichen Situation)
Spezifische Designs(Experiment, Panel [Gruppe befragen zu verschiedenen
Zeitpunkten])
Quantitative Inhaltsanalyse
Qualitative Verfahren




Wenig bzw. teilstrukturiertes Interview
Unstrukturierte Beobachtung(nicht immer gleiche Situation)
Gruppendiskussion
Qualitative Inhaltsanalyse
Fragenbogen-Konstruktion ist Teamarbeit.
Viele Augenpaare sehen mehr.
Um eine Suggestivwirkung zu verhindern, ist bei der Ja/Nein- Dichotomie darauf zu achten,
dass beide Alternativen bereits in der Frage enthalten sind.
z.B. Fahren Sie dieses Jahr auf Urlaub oder bleiben Sie zu Hause?
Fragen: Wie sollen Fragen gestellt werden?
 Fragen sollten NICHT hypothetisch formuliert werden(„Angenommen sie würden im
Lotto gewinnen,...“)
 Fragen sollten KEINE doppelte Negation(Verneinung) enthalten.
 Fragen sollten sich nur auf EINEN Sachverhalt beziehen
 Fragen sollten den Befragten NICHT überfordern
 Fragen sollten KURZ und KONKRET sein
Programmfrage: konzentriert sich auf eine bestimmte Frage(Konzept)
Fragebogenfrage: Programmfrage wird in viele Einzelfragen zerlegt
Fragebogen- Konstruktion ist Teamarbeit; Viele Augenpaare sehen mehr.
Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Sozialforschung
Quantitative Sozialforschung
Quantitative Sozialforschung
Theorie
Realität
Empirische Untersuchung
Realität
Empirische Studie
Modifizierte Theorie
Theorie
Empirische Untersuchung
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Realität
SKALEN MIT unterschiedlichem Skalenniveau
1.
2.
3.
4.
Nominalskala
Ordinalskala
Intervallskala
Ratioskala
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Merkmale von Skalenniveaus
Skala
Skalenniveau
Merkmale
Nicht metrische
Skala
Nominale Skala
Nicht metrische
Skala
Metrische Skala
Ordinalskala
Metrische Skala
Ratio Skala
Klassifizierung
qualitativer
Eigenschaftsausprägung
Rangwert mit
Ordinalskala
Skala mit gleichgroßen
Abschnitten ohne
natürlichen Nullpunkt
Skala mit gleichgroßem
Abschnitten mit
natürlichen Nullpunkt
Intervall Skala
Mögliche
rechnerische
Handhabung
Bildung von
Häufigkeiten
Median, Quantile
Subtraktion,
Mittelwert
z.B. Temparaturskala
Addition, Division,
Multiplikation
Forschungslogischer Ablauf empirischer Untersuchung
Soziales Problem
Theorie
Auftrag
Entdeckungszusammenhang
Problem
Exploration
Theorie (+ vorliegende
Untersuchung, etc.)
Hypothesen
Definition von Begriffen
Isolation relativer Variablen
Geeignete Methode
Stichprobe
Statistische Prüfungskriterien und Tests
Operationalisierung
Begründungszusammenhang
Eventuelle
Pretests
Code
Indikatoren
Datenerhebung
Auswertung und statistische Prüfung
Interpretation (Beschreibung  Analyse  Erklärung)
Hypothesen
Theorie
soziale Planung
Publikationen
Vorträge
Pressemitteilungen
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Verwertungs- und
Wirkungszusammenhang
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Empirische Sozialforschung bedeutet auf sinnvolle Fragen sinnvolle Antworten zu
finden.
4, Sport & Gesellschaft
Soziale Schichtung:
beschreibt die wertmäßige, vertikale Gliederung einer Gesellschaft.
Eine soziale Schicht ist eine Bevölkerungsgruppe, deren Mitglieder bestimmte gemeinsame
Merkmale besitzen und sich dadurch von anderen Bevölkerungsgruppen unterscheiden.
Soziale Mobilität (1):
Bezeichnet den Aufstieg von einzelnen Personen, Personengruppen(z.B. Mannschaft) oder
sozialen Kollektiven (z.B. Facharbeiter, Sportler, Intellektuellen)
innerhalb einer vorgegebenen hierarchischen , wertmäßigen Gliederung/ Schichtung eines
sozialen Systems(z.B. des Sports) oder einer Gesellschaft.
Zu unterscheiden sind dabei:
a) Auf- und Abstieg innerhalb des Sports
b) Das Aussteigen aus dem Sport
c) Der weitere berufliche Weg nach dem Sport
Soziale Mobilität (2):
Die Bewegung von Individuen oder Gruppen zwischen verschiedenen sozialen Positionen
Vertikale Mobilität führt in der Hierarchie eines Schichtungssystems auf- oder abwärts.
Horizontale Mobilität ist die physische Bewegung von Individuen oder Gruppen von einer
Region zur anderen.
Bei der Analyse der Vertikalen Mobilität unterscheiden Soziologen zwischen der Mobilität
einer Person im Laufe ihrer eigenen Karriere und der Distanz, die zwischen der von einer
Person erreichten Position und jener ihrer Eltern liegt.
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Versagen liegt vor, wenn der/die Sportler/in z.b. aufgrund eines altersbedingten Rückgangs
seiner Leistungsfähigkeit, aufgrund seiner schlechten Form, durch schlechtes Training,
mangelnde Motivation oder gesundheitliche Einbussen bedingt, einer erwartete Leistung nicht
erbringt. Es handelt sich also um ein abweichen von vorgegebenen Leistungsnormen.
Sozialer Status bezeichnet die soziale Wertschätzung, die ein Individuum hinsichtlich eines
Kriteriums (z.B. Besitz, Einkommen, Beruf, Macht) genießt.
Soziale Position ist der Rang (Platz), auf dem sich eine Person innerhalb der Gesellschaft
befindet.
Soziale Schichten und Sportengagement
1. Angehörige mittlerer und oberer Sozialschichten treiben häufiger Sport als
Angehörige unterer Sozialschichten, wobei der Anteil derer, die nie Sport betrieben
haben, in unteren Sozialschichten viel größer ist, als in mittleren oder höheren
Sozialschichten; Angehörige mittlerer oder höherer Sozialschichten verwenden mehr
Sport als Unterschichtsangehörige.
2. Je neuer eine Sportart ist, umso höher ist der soziale Status, die jene besitzen, die diese
Sportart zuerst betreiben.
3. Je größer die Bedeutung im individuellen Leistung im Sport ist, umso höher ist der
soziale Status der Ausübenden; Mannschaftssportarten werden häufiger von unteren
Sozialschichten ausgeübt.
4. Während Mitglieder oberer Sozialschichten eher Sportarten betreiben, die einen
geringen oder keinen Körperkontakt erforderlich machen, ist die Schichtzugehörigkeit,
der Sporttreibenden umso niedriger, je stärker eine Sportart Körperkontakt erfordert.
5. In den unteren Sozialschichten existiert neben den instrumentellen Verhältnissen zum
eigenen Körper(Selbstvergewisserung von männlicher Stärke und Kraft) auch ein
instrumentelles Verhältnis zur Natur. Es dominieren jene Sportarten, die kaum oder
keinen Naturbezug haben.
6. Das Sportengagement von Angehörigen unterschiedlicher sozialer Schichten zeigt
qualitative Unterschiede. Die Ausprägung ist schichtspezifisch. Schichtabhängige
Einstellungen und Verhaltensweisen, die im Sport zum tragen kommen, zeigen eine
bemerkenswerte Konstanz.
Organisationsformen der Sportausübung nach Größe des Wohnortes
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Je größer die Stadt, desto häufiger wird Sport betrieben!
Häufigkeit der Sportausübung (1998)
ca. 50% der Österreicher treiben regelmäßig Sport
32% haben noch nie Sport betrieben
Variablen für das Sportengagement
 Alter
 Geschlecht
Frauen treiben weniger Sport als Männer
 Bildung / beruflicher Status
je höher der berufliche Status, desto mehr Sport wird betrieben
 Einkommen
‚billigere’ Sportarten auch von ärmeren Menschen
 Wohnortgröße
widersprüchliche Ergebnisse, eindeutig nur die Organisationsform (z.b. mehr
Fitnesssportler in Städten, weil mehr Fitnessstudios)
Rangreihe der Sportarten in Österreich
„Sagen sie mir bitte zu jeder Sportart, ob sie diese ausüben oder nicht?“
Rangreihe 1987
1) Schwimmen
2) Alpiner Skilauf
3) Radfahren
4) Bergwandern
5) Turnen
6) Skilanglauf
7) Tennis
8) Eislaufen
9) Fußball
37%
34%
34%
33%
18%
17%
15%
13%
10%
Rangreihe 1997
1) Radfahren
2) Schwimmen
3) Alpiner Skilauf
4) Bergwandern
5) Eislaufen
6) Turnen
7) Tennis
8) Skilanglauf
9) Fußball
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46%
42%
36%
29%
16%
13%
13%
11%
8%
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10) Leichtathletik
7%
10) Segeln
5%
Sportmotive nach Organisationsart
N=668 repräsentativ für sporttreibende österreichische Bevölkerung
5, Sozialisation & Sport:
Es erforscht soziales Handeln (soziale Struktur, Prozesse) im Sport, sowie die
Wechselwirkung zwischen Sport und Gesellschaft.
Sport ist ein menschliches Kulturprodukt und wird Leistungs-, Wettkampf-, Erlebnis- und
Gesundheitsorientiert betrieben.
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 Vor der Geburt ist die pränatale Phase und im ersten Lebensjahr nennt man es die extrauterine Phase.
 Es gibt die primäre Sozialisation, diese findet zwischen dem Ersten und Sechsten
Lebensjahr statt. Individuum ist in der Lage sich in Andere zu versetzen (Rollenspiel,
Selbstbetrachtung, lernt Verhaltensweisen)
 Die sekundäre Sozialisation beginnt ab dem Sechsten Lebensjahr. In dieser wird die
Selbstidentität erweitert und man identifiziert sich mit mehreren – die Generalisierung wird
gelernt.
Definition Identität
Identität bezeichnet das Bild (die Vorstellung), das ein ein Individuum von sich selbst hat
bzw. ist die Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“
 Personale Identität (=Rollen-Identität)
Ist die Vorstellung von sich selbst, wie man sich selbst sieht und wie man handeln
möchte.
 Soziale Identität
Stellt die Erwartung (Normen) dar, denen das Individuum im Interaktionsprozess
mit Anderen gegenübersteht.
Sozialisation:
Sozialisation ist ein Prozess der Internalisierung (Verinnerlichung) von Werten, Normen,
Verhaltensmustern und sozialen Rollen, um dadurch Aufnahme (Integration) in einer
Gesellschaft oder in einem Teil der Gesellschaft zu finden.
Werte:
 Kulturelle Kriterien (innere Führungsgrößen), die menschliches Handeln leiten, und
bilden die Basis für Entscheidungen,; sie motivieren bzw. steuern menschliches
Handeln.
Normen:
 Erwartungen bzw Verhaltensregeln, die sich aus Wwerten ableiten
Werte und Normen werden im Sozialisationsprozess verinnerlicht.
z.B.
-Wert ist Gesundheit
Norm ist die gesunde Ernährung , Bewegung, soziales Umfeld
-Wert ist Fairness
Norm ist niemanden foulen oder verletzen
Wir handeln nach Werten und Normen. Je nachdem wie wichtig und Werte sind, desto mehr werden wir danach
handeln (Normen).
Entsprechend nach Werten verändert sich unsere Gesellschaft.
Nationalsportarten:
Skifahren in Österreich
Baseball in Amerika
Stierkampf in Mexiko und Spanien
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Dimensionen der Sozialisation




Normative Konformität (Einhaltung von Werten & Normen)
Ich – Identität (eine eigene Meinung haben)
Ich – Stärke (Eigene Meinung behalten, selbstverantwortlich agieren)
Solidarität (3 Punkte in Einklang bringen)
-Solidarität entwickelt sich etwa vom 10 Lebensjahr an
-Ich – Stärke , insbesondere aber Ich – Identität entwickelt sich vom 14 Lebensjahr an.
[selbstständiges Agieren wird gelernt, Werte und Normen werden beurteilt und gut- oder
schlecht geheissen]
-Die eigentliche Identitätsbildung erfolgt in der Adoleszentskrise, die oft mit dem Zwang
parallel läuft, sich in gesellschaftlichen Wettbewerbssystemen durchsetzen und in ersten
Berufsrollen zu behaupten.
Sozialisationsinstanzen und Sportausübung
 Familie/ signifikante Andere
 Peer Group (Gruppe der Gleichaltrigen)
 Schule
 Massenmedien
[+Arbeitsplatz, Sportverein,..]
Phasen des Zusammenhangs von Sozialisation und Sport
Fähigkeiten & Technik die
man erlernt hat
Impulse von Außen
(Eltern, Gesellschaft, Umgebung)
Eigenschaften die
erwartet werden (Fairness.
Teamgeist,..)
Erworbenes wird auf andere
Bereiche übertragen
(Fairness, Durchsetzungskraft)
Krankheiten können
bekämpft werden (Rauchen)
Vorsozialisation
Sozialisation zum
Sport
Sozialisation im
Sport
Transfer
Resozialisation
Soziabilität
Ist die Fähigkeit des Menschen, Werte und Normen zu erkennen, soziale Beziehungen
aufzunehmen und zu erhalten. Man ist in der Lage sich zu integrieren (Freunde, Familie,
Gruppen, Gesellschaft,...).
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Sozialität
Ist die Angewiesenheit des Menschen auf soziale Anerkennung bzw. Identitätsbestätigung.
Um Identitätsbestätigung zu erhalten muss man Handlungen setzten um als handelndes Wesen
anerkannt zu werden.
Ständiges Streben nach Anerkennung & Identitätsbestätigung
Soziabilität ist Voraussetzung für Sozialität
Weltoffenheit
beschreibt die Sonderstellung des Menschen in der Natur; er kann beliebig variable Antriebe
und Strebungen entwickeln
Anthropologische Voraussetzungen menschl. Verhaltens



Verhalten ist immer auf andere bezogen->das Anerkennungsbedürfnis steht im
Vordergrund
Wir sind angewiesen auf andere um uns selbst zu entwickeln
=> zusammen: Mensch wird definiert als soziales Wesen
Streben nach Rekorden, künstlerische Tätigkeiten, technische und sportliche Entwicklung
=> definiert Mensch als kulturelles Wesen
Es geht im Prinzip immer nur um Bestätigung der Identität
 Motor für Weiterentwicklung
Soziale Anerkennung im Sport





Anerkennung als Zugehöriger einer Gruppe
Anerkennung in einer zugeschriebenen Rolle
o Von der Gesellschaft zugeschrieben(Mann-Frau, Alter,...)
Anerkennung in einer erworbenen Rolle (Profisportler)
Anerkennung in einer öffentlichen Rolle
o Zeitung, Radio, Fernsehen, Medien,...
Anerkennung der persönlichen Identität
Individuum
Werte, Normen, Rollen etc.
Sozialisation
Sozialisation
Werte, Normen, Rollen etc.
Sport
Individuum
Sport
Sozialisation
Individuum
Soziabilität
Sozialität
Individuum
Sport
Sozialität
Sport ist nicht nur Abbildung der Gesellschaft, Werte, Normen & Regeln kommen im Sport
viel mehr zum Tragen.
Sie sind leichter umzusetzen, die Ergebnisse eindeutiger und die Symbole einfacher.
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Soziale Institution
Unter Sozialer Institution versteht man Objektivationen menschlicher Bedürfnisse (Werte,
Normen, Rollen, Ziele, Zwecke, Interessen, etc.), die innerhalb einer Gesellschaft als
allgemein verbindlich gelten
Sport
ist ein menschliches Kulturprodukt und wird leistungs-, wettkampf-, erlebnis- und
gesundheitsorientiert betrieben.
Der Körper als soziales Gebilde
Wenn wir vom Körper als soziales Gebilde sprechen, sind vier folgende Tatbestände gemeint:
a) Die Technik des Körpers (laufen, gehen, schwimmen, individuelle Bewegungen,
Schlafgewohnheiten, Atmen)
b) Expressive Körperbewegungen (Ausdruck, Sprechen, Gestik, Körperhaltung)
c) Das Körperethos (Schönheitsideal, Physionomie, Figur, Blickkontakt, Begrüßungen)
d) Die Kontrolle der Trieb- und Bedürfnisstrukturen (Umgang mit Trieben, Triebe
kanalisieren)
6, Soziale Gruppe & Sport
Unter sozialer Gruppe wird jedes kontinuierliche Zusammenwirken mehrerer Personen zur
Erreichung bestimmter Ziele verstanden.
Figuration ist die (oft ungeplante) Dynamik und Strukturiertheit sozialer Prozesse zwischen
zahlreichen Menschen (auch über Gruppengrenzen hinweg).
Unter Gruppenkohäsion (Gruppenzusammenhalt) versteht man die Stärke des Wunsches aller
Mitglieder, in der Gruppe zu bleiben.
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Bei Teams mit interdependenter Aufgabenstruktur zeigt sich ein positiver Zusammenhang
zwischen Kohäsion und Leistung, (interagierende Gruppen-Basketballteam)
bei Teams mit independenter Aufgabenstruktur zeigt sich kein oder sogar negativer
Zusammenhang. (koagierende Gruppen-Ruderteam)
Sport Cohesiveness Questionnaire (SCQ) – Faktoren für Erfolg in einem Team







Stärke zwischen den Spielern – interpersonal attraction
Stärke des Einflusses auf Mitglieder und Trainer – interpersonal influence
Wie gern Spieler in der Mannschaft spielen - enjoyment
Wie stark sich ein Spieler zur Mannschaft hingezogen fühlt – sense of belonging
Wie gut ist Zusammenarbeit im Team - teamwork
Geschlossenheit der Gruppe - closeness
Wert, den Spieler der Mitgliedschaft zur Mannschaft beimessen - value of
membership
Je größer die Gruppe ist, desto geringer wird die Leistung des Einzelnen und desto
schwieriger ist es, den Einzelnen zu motivieren (auch die Koordination nimmt ab).
Steiner: bei Fitnessgruppen über 30 Personen – negativ
bei Volleyballmannschaften über 9 Personen – Spannungen
- „Trittbrettfahrer-Effekt“
- Ringelmann
Merkmale einer sozialen Gruppe





gemeinsame Motive, Ziele und Interessen
gemeinsame Sprache, die gruppenspezifischen Züge annehmen kann (Gruppensprache
oder sogar –jargon)
ein gemeinsames Werte- und Normensystem, das die Regelmäßigkeit des Handelns in
den sozialen Beziehungen der Gruppenmitglieder begleitet
Wir- Gefühl bzw. Zusammenhalt(Gruppensolidarität)
Längerfristiges Zusammenwirken der Gruppenmitglieder
Man unterscheidet
lt. Simmel: Gruppe = ab 3 Personen

Kleingruppe (jeder kommuniziert mit jedem in der Gruppe, face-to-face Beziehungen
>> 20 Personen)
 Großgruppe (ab 20 Personen)
 Primärgruppe (gekennzeichnet durch Spontaneität der Mitglieder, hohe emotionale
Bindung >> Familie, Clique)
 Formelle Gruppe (gibt geltende Regeln und Normen)
 Informelle Gruppe (spontan gebildete face-to-face Beziehung)
 Totale Gruppe (jeder einzelne muss sich unterordnen)
Für Einordnung gibt es Säulendiagramm (Wahl nach oben, Ablehnung nach unten),
Soziomatrix (Tabelle) oder Soziogramm (Grafik mit Pfeilen)
Steiners Aufgabentypologie:
Frage
Antwort
Aufgabentyp
Beispiele
In welchem Verhältnis
stehen die
Einzelleistungen
werden aufaddiert
Additiv
Ein Seil ziehen, Briefe
in Umschläge stecken,
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Einzelleistungen der
Individualisten zum
Gruppenprodukt
Schnee schaufeln
Gruppenprodukt ist der
Durchschnitt der
Einzelbeurteilungen
Kompensatorisch
Bildung des
Mittelwertes der
Einzelschätzungen der
Anzahl der Bohnen in
einer Dose, des
Gewichtes eines
Objektes, oder der
Raumtemperatur
Gruppe wählt ein
Produkt aus der
Gesamtheit der
Einzelbeurteilungen
Disjunktiv
Fragen nach Ja-NeinAntworten, etwa
mathematische
Probleme, Puzzles,
Entscheidungen
zwischen mehreren
Alternativen
Alle
Gruppenmitglieder
tragen zum Produkt bei
Konjunktiv
Bergbesteigung,
gemeinsam Essen,
Marschieren (beim
Militär)
Gruppe kann
entscheiden, in
welchem Verhältnis
Einzelleistungen zum
Gruppenprodukt
stehen.
Mit
Ermessenspielraum
Entscheidung,
zusammen Schnee
schaufeln, Wahl der
besten Antowrt auf ein
mathematisches
Problem, den/die
Anführer/in eine Frage
beantworten zu lassen
In der Organisationssoziologie werden unterschieden:
a.
b.
c.
d.
Autoritäre Entscheidungs- und Führungsstrukturen
demokratische Entscheidungsstrukturen
Strukturen des laissez faire
poliarchische Entscheidungsstrukturen
Der Sportverein ist eine Organisation, die gekennzeichnet ist durch:





Freiwillige Mitgliedschaft
Orientierung an den Interessen der Mitglieder
Autonomie
Freiwillige Mitarbeit
Demokratische Entscheidungsstrukturen
Veränderung idealtypischer Merkmale im Sportverein
Freiwillige Mitgliedschaft
Unabhängigkeit von dritten
Demokratische Entscheidungsstruktur
Ehrenamtliche mitarbeit
Monopolisierung
Kommerzialisierung, Politisierung
Oligarchisierung
Professionalisierung
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