Grundlegende Probleme der konfrontativen Grammatik- slajdy nr 1 Begriffe: Die konfrontative Grammatik ist eine Art synchroner vergleichender Grammatik. Ihre Aufgabe besteht darin, sowohl Übereinstimmungen als auch Unterschiede zwischen beliebig ausgewählten Sprachen zu beschreiben. Die kontrastive Grammatik beschäftigt sich nur mit den Unterschieden. Sie bildet nur ein Teilgebiet der konfrontativen Grammatik. Die Bezeichnung konfrontative Grammatik geht auf den Leipziger Germanistenkreis zurück (z.B. Nickel). Stellung der konfrontativen Grammatik im Rahmen der Linguistik: Im Rahmen der Linguistik ist die konfrontative Grammatik in den Bereich der vergleichenden Sprachwissenschaft einzustufen. Die konfrontativen Untersuchungen setzen die Tradition der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft fort, die im 19. Jahrhundert durch die Arbeiten der Junggrammatiker (z.B. Bopp) bekannt wurde. Im 20. Jahrhundert wurde der stärkere Akzent auf die typologisch-vergleichende Sprachwissenschaft (vor allem als Folge des Strukturalismus) gelegt, die sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zwischen Sprachen erforscht und dadurch den Grad der genetischen Verwandtschaft zwischen ihnen zu erhellen versucht. In diesem Sinne ist konfrontative Grammatik Teil der typologisch-vergleichenden Sprachwissenschaft. Kontrastive Grammatik und angewandte Linguistik: Die angewandte Sprachwissenschaft hat nicht zum Ziel Sprachen zu beschreiben oder zu vergleichen. Sie bedient sich der Ergebnisse der taxonomischen (beschreibenden) oder konfrontativen Sprachwissenschaft, um beispielsweise die Befunde für die Zwecke des Mutter- oder Fremdsprachenlernens zu nutzen. Im Rahmen der angewandten Linguistik werden z.B. Modelle von Sprachstrukturen erarbeitet, die didaktisch in Lehrwerken eingesetzt werden. Im Rahmen der angewandten Linguistik kann z.B. die Hierarchie der zu vermittelnden Strukturen bestimmt werden (was sollte zuerst aus dem Deutschen den polnischen Deutschlernern vermittelt werden). Aus diesem Grunde ist die konfrontative Sprachwissenschaft kein Teil der angewandten Linguistik. Die Befunde der kontrastiven Untersuchungen bilden die Ausgangsbasis für den Aufgabenbereich der angewandten Linguistik. Für die Lernzwecke muss beispielsweise festgestellt werden, welche Sprache die Ausgangs- und welche Zielsprache sein sollte. Die frühen Untersuchungen in der Relation Deutsch-Englisch – Moulton (Phonetik), Kufner (Grammatische Strukturen) Angewandte kontrastive Linguistik: Angewandte kontrastive Linguistik liefert die Ergebnisse ihrer Untersuchungen solchen linguistischen Disziplinen wie Literatur- Übersetzungswissenschaft, Sprachlehrforschung, Kulturwissenschaft. Die ältesten Untersuchungen beziehen sich auf die Fehleranalysen. Es ging dabei vor allem um die Feststellung der Fehlerursachen (sog. Interferenz). Man glaubte, dass je mehr die sprachlichen Systeme von zwei Sprachen voneinander abweichen, desto mehr Fehler werden gemacht. Die heutigen Untersuchungen zu Fehlern sehen ihre Ursachen nicht nur in den zwischensprachlichen Unterschieden. Aufgaben der konfrontativen Grammatik: Sie vergleicht Sprachen, die genetisch nicht unbedingt verwandt sein müssen. Sie vergleicht homogene Einzelelemente und homogene Teilsysteme (z.B. das morphologische System des Deutschen mit dem morphologischen System des Polnischen). Die Ergebnisse der konfrontativen Grammatik bilden die Ausgangsbasis für die angewandte Sprachwissenschaft (z.B. für die Vorbereitung von Lehrmaterialien für den Fremdsprachenunterricht). Typen der konfrontativen Beschreibung: unilaterale konfrontative Beschreibung – einseitige Beschreibung des fremdsprachlichen Sprachsystems. Es wird auf die unterschiedlichen Strukturen in einer Fremdsprache gegenüber der Muttersprache hingewiesen. bilaterale konfrontative Beschreibung – gegenseitige Beschreibung der Zielsprachen; es wird auf unterschiedliche Strukturen in beiden Sprachen hingewiesen. Typen der konfrontativen Beschreibung: deskriptiv-konfrontative Beschreibung – das ist eine deskriptive Beschreibung, deren eine konfrontative Analyse folgt. Gleichzeitig wird z.B. die deutsche Sprache beschrieben und mit der polnischen verglichen. deskriptive und konfrontative Beschreibung – einer deskriptiven Beschreibung der Zielsprachen folgt eine konfrontative Analyse. Zuerst werden zwei Sprachsysteme beschrieben und erst danach miteinander verglichen. Typen der konfrontativen Beschreibung: Selektive Beschreibung – nur ausgewählte Strukturen werden miteinander verglichen. Ausführliche Beschreibung – alle Strukturen werden miteinander verglichen. Eine ideale Beschreibung soll gemischte Merkmale aufweisen: sie soll bilateral sein, deskriptiv und konfrontativ zugleich und verhältnismäßig ausführlich sein. Tertium comparationis: Als Tertium comparationis bezeichnen wir eine Metasprache, die in dem Sinne universell sein muss, dass sie einen Vergleich von zwei beliebigen Sprachen ermöglicht. Das kann eine Sprache sein oder eine strukturelle Größe, die für Sprachen charakteristisch sein kann. Als Tertium comparationis kann z.B. die lateinische Sprache gelten. Ihr grammatisches System liegt der Beschreibung von anderen Sprachsystemen sowie zwischensprachlichen Vergleichen zugrunde. Als strukturelle Größe kann z.B. die Position der Wörter im Satz oder ihre Veränderbarkeit (Flexion) berücksichtigt werden. Was kann miteinander verglichen werden?: Phonologische, morphologische, syntaktische Systeme – die frühesten Untersuchungen Lexikalische, semantische, stilistische, textuelle, kulturelle Aspekte – die gegenwärtigen Interessen Kontrastive Linguistik vergleicht nicht nur Nationalsprachen miteinander, sondern auch innerhalb einer Landessprache Dialekte sowie unterschiedliche Register. Polnische konfrontative Untersuchungen Deutsch-Polnisch: Die frühesten Arbeiten wurden in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts begonnen – u.a. Zabrocki (Theoretische Grundlagen), Czochralski (Tempora), Szulc (Phonetik), Grucza (Theoretische Grundlagen – (v.a. im Bereich der angewandten Linguistik und Glottodidaktik) Seit den 70er Jahren sind zahlreiche Arbeiten entstanden, die den einzelnen sprachlichen Phänomenen gewidmet sind – u.a. Czarnecki (Passiv, Konjunktiv), Kątny (Aspekt, Modalverben), Dębski (Valenz), Schatte/Schatte (Syntaktische Unterschiede, Nominalphrasen), In den 90er Jahren ist die erste Gesamtarbeit zu deutsch-polnischen konfrontativen Untersuchungen erschienen – Deutsch-polnische kontrastive Grammatik unter Leitung von Ulrich Engel Zum Vergleich der Tempussysteme im Deutschen und Polnischen- slajdy nr 2 Allgemeine konfrontative Beobachtungen: Im Deutschen gibt es 6 Tempora, im Polnischen 5. czytam – czas teraźniejszy (Präsens) czytałem – czas przeszły niedokonany (imperfektives Präteritum) przeczytałem – czas przeszły dokonany (perfektives Präteritum) będę czytać – czas przyszły niedokonany (imperfektives Futur) przeczytam – czas przyszły dokonany (perfektives Futur) Das polnische Plusquamperfekt ist eine veraltete Form: Byłem zrobiłem… Im Deutschen können Präsens und Perfekt alle wesentlichen Funktionen des deutschen Tempussystems erfüllen. Sowohl im Deutschen als auch im Polnischen gibt es drei Hauptkategorien: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Im Polnischen ist die primäre Zuordnung dreistufig: die Unterscheidung zwischen Vergangenheits-, Zukunftstempora und Gegenwartstempus ist im Polnischen deutlich. Im Deutschen ist dagegen nur die Zuordnung zur Vergangenheit deutlich. Das polnische und das deutsche Tempussystem setzen sich aus synthetischen und analytischen Formen zusammen. Das polnische hat 4 synthetische Formen und eine analytische Form – das imperfektive Futur będę robił. Das Deutsche hat zwei synthetische (Präsens, Präteritum) und vier analytische Formen. Im Unterschied zum Polnischen ist im Deutschen der Gebrauch der Personalpronomina obligatorisch. Czytam – Ich lese Die polnische Sprache verfügt zusätzlich über zwei Kategorien: Genus und Aspekt. Ich las – Ja czytałem/czytałam Genus Ich werde lesen – Ja będę czytał/czytała Ich habe das Buch drei Wochen gelesen. Czytałem książkę 3 tygodnie. Ich habe das Buch in drei Wochen gelesen. Przeczytałem książkę w trzy tygodnie. Die Tempora funktional verglichen: Präsens: Das Präsens im Deutschen hat eine umfangreichere Bedeutung als im Polnischen. Ich fahre morgen nach Berlin. (Zukunftsfunktion) Jadę/Pojadę jutro do Berlina. Wenn du mir hilfst (Zukunftsfunktion), werde ich dir dankbar sein. Jeśli mi pomożesz (perfektives Futur ), będę ci wdzięczny. Imperativfunktion: Du gehst sofort zum Arzt! Natychmiast idź do lekarza! Futura: Die polnischen Futura sind nur der Zukunftsstufe fest zugeordnet. Das deutsche Futur dagegen ist zwei Stufen zugleich zugeordnet – der Zukunft und Gegenwart. Das deutsche Futur bildet zugleich eine Komponente des Modalsystems. Die Suppe wird wohl fertig sein (Vermutung in der Gegenwart). Zupa jest już chyba gotowa. Jetzt mache ich noch diese kleine Sache hier und dann gehen wir. (zwei Präsensformen). Jeszcze tylko zrobię tę drobną rzecz i już pójdziemy (zwei Futura). Imperativfunktion: Du wirst dich bei ihr entschuldigen! Pójdziesz i ją przeprosisz! (seltener) Im Deutschen wird die zu erfüllende Bedingung im Perfekt ausgedrückt: Wenn ich die Prüfung bestanden habe, fahre ich in die Ferien. Gdy zdam ten egzamin, pojadę na wakacje. Vergangenheitstempora: Im Deutschen drückt das Perfekt die resultative Zukunft aus. Im Polnischen – perfektives Futur. Bis Freitag habe ich alle Prüfungen abgelegt. (Perfekt) Do piątku zdam wszystkie egzaminy. (perfektives Futur) Es gibt kein direktes Verhältnis zwischen Präteritum und Perfekt im Deutschen und imperfektivem und perfektivem Präteritum im Polnischen. Aspekt: Der Aspekt ist eine Verbalkategorie, die im Polnischen (und anderen slawischen Sprachen) vorkommt, im Deutschen jedoch nicht. Man unterscheidet zwischen imperfektivem und perfektivem Aspekt. Die beiden Aspekte drücken aus, ob ein Geschehen seine Grenze erreicht bzw. überschritten hat oder nicht. Pisałem list – Napisałem list. Fast alle polnischen Verben sind aspektual markiert. Manche nicht: Perfektiva tantum: rozchorować się, pośpiewać, zachorować Imperfektiva tantum: boleć, leżeć, wiedzieć, siedzieć Biaspektuale Verben: amputować, imitować Manche deutschen Verben können den imperfektiven Aspekt nur lexikal ausdrücken: Gdy nadszedłem, topił się. Als ich ankam, war er gerade am Ertrinken. Długo umierała. Sie war lange am Sterben, Kilka razy truła się. Sie versuchte sich ein paar Mal zu vergiften. Plusquamperfekt: Im Polnischen wird das Plusquamperfekt in der Regel nicht mehr realisiert und durch das Anteriorpartizip oder durch die nominale Konstruktion ersetzt. Nachdem ich den Brief geschrieben hatte, ging ich auf die Post. Napisawszy list…. (Anteriorpartizip) Po napisaniu listu… (nominale Gruppe) Partizipien: Simultanpartizip – im Polnischen eine breitere Verwendung Szedł gwiżdżąc. Er ging pfeifend. Mając dużo pieniędzy, kupił nowy dom. Als er viel Geld hatte, … Chcąc napisać pracę, musisz przygotować plan. Wenn du eine Arbeit schreiben willst, …. Anteriorpartizip – im Polnischen häufiger gebraucht Przybywszy do hotelu, wziął prysznic. Als er ins Hotel angekommen war, … Partizipiale Zustandsformen: Gramatykę historyczną mam przerobioną. Ich habe die historische Grammatik bearbeitet. Mieszkanie mam sprzątnięte. Die Wohnung habe ich aufgeräumt. Miałem zdane wszystkie egzaminy. Ich hatte alle Prüfungen hinter mir. Do jutra będę miał napisane wszystkie listy. Bis morgen habe ich alle Briefe geschrieben / werde ich alle Briefe geschrieben haben. Modalverben im Deutschen und Polnischen - slajdy nr 3 Allgemeine Informationen: Die polnischen Modalverben haben keine Aspektpaare. Der Aspekt wird beim Infinitiv markiert. Muszę pisać / napisać wypracowanie. Die polnischen Modalverben haben ein Partizip I: mogąc, musząc, mając, chcąc (Ausnahme: powinien) Das Modalverb powinien wird im Genus konjugiert. on powinien ona powinna ono powinno Es gibt auch unpersönliche Formen: trzeba, wolno, należy. wollen: Absicht (präresultativer Charakter) Ich wollte gerade ausgehen, als das Telefon klingelte. Właśnie wychodziłem, gdy zadzwonił telefon. Ich wollte dich gerade anrufen. Właśnie miałem do ciebie zadzwonić. Zukunftsbezug Ich will mal sehen, ob Post da ist. Zobaczę, czy jest poczta. Aufforderung Wollen Sie Platz nehmen! Wollen wir jetzt nach Hause gehen! Zechce Pan usiąść! Chodźmy do domu! mögen: Wunsch Möge ich ihn nie wiedersehen! Obym go więcej nie widział! Erlaubnis Er mag das Buch behalten. Niech zatrzyma tę książkę. Postulat X möge die Unbekannte bezeichnen. Niech X oznacza niewiadomą. können: Fähigkeit Er kann Deutsch. On zna niemiecki. sollen: Empfehlung, Rat Du solltest in Zukunft vorsichtiger sein. Powinieneś być bardziej ostrożny w przyszłości. Verpflichtung, Gebot Man soll immer die Wahrheit sagen. Należy zawsze mówić prawdę. Zukunft in der Vergangenheit Später sollte ich mehr darüber erfahren. Później miałem się o tym więcej dowiedzieć. Plan, Absicht Das Konzert soll nächste Woche stattfinden. Koncert ma się odbyć w przyszłą niedzielę. Konditionalsätze Sollte es morgen regnen, machen wir keine Wanderung. Gdyby miało jutro padać, nie pójdziemy na wędrówkę. dürfen: Erlaubnis Peter darf heute länger schlafen Piotrowi wolno dziś dłużej spać. (Das logische Subjekt steht im Dativ) müssen: Notwendigkeit Das muss noch heute gemacht werden. To musi być zrobione jeszcze dziś. Sprecherbezogener Gebrauch der Modalverben: Behauptung Sie will es gehört haben. Twierdzi, że o tym słyszała. Sie soll im Ausland studiert haben. Rzekomo studiowała za granicą. Vermutung Es muss heute nacht geregnet haben. Musiało w nocy padać. Er dürfte krank gewesen sein. Prawdopodobnie był chory. Sie kann sich verspäten. Może się spóźni. Wann mag denn das geschehen sein? Kiedyż to mogło się zdarzyć? Der Konjunktiv im Deutschen und im Polnischen – slajdy nr 4 Allgemeine Bemerkungen: Im Deutschen hat der Konjunktiv eine breitere Bedeutung als im Polnischen. Der polnische Konjunktiv entspricht in der Regel dem deutschen Konjunktiv, aber nicht umgekehrt. Konjunktiv I im Deutschen und seine Entsprechungen im Polnischen: Dem deutschen Konjunktiv I entsprechen im Polnischen in der Regel Konstruktionen im Indikativ: - Es lebe hoch! - Niech żyje! - Er möge kommen – Oby przyszedł! - Es gehe, wie es wolle – Niech będzie, jak chce. - Du meinst, sie sei verheiratet? – Sądzisz, że jest mężatką? - Man nehme 200 Gramm Zucker! – Dodać 200 gram cukru. Konjunktiv II und seine Entsprechungen im Polnischen: Im Polnischen wird der Konjunktiv von der 3. Person Präteritum Singular und Plural plus Suffix -by plus Endung gebildet. - czytał –by –m - jechała –by –ś - napisali –by Das Suffix –by kann vom Verb getrennt vorkommen oder an Konjunktionen oder Partikeln gebunden werden: Ich würde gerne das Buch lesen. Chętnie przeczytałbym książkę. (potentiell möglich – wird im Polnischen die synthetische Form gebraucht) Ich hätte gerne das Buch gelesen. Chętnie bym przeczytał wówczas tę książkę. (Irrealis in Vergangenheit – wird die analytische Form gebraucht) Wenn es mehr Schnee gäbe, würden wir Ski laufen. Gdyby było więcej śniegu, jeździlibyśmy na nartach. Im Polnischen wird zwischen dem Konjunktiv Gegenwart und Vergangenheit selten unterschieden. - An deiner Stelle würde ich zu Hause bleiben. (Gegenwart) Na twoim miejscu zostałbym w domu. - An deiner Stelle wäre ich damals zu Hause geblieben. (Vergangenheit) Na twoim miejscu zostałbym wtedy w domu. - Wenn ich es gewusst hätte, wäre ich früher gekommen. Gdybym był o tym wiedział, przyszedłbym był wcześniej. Wenn ich mehr gelernt hätte, hätte ich die Prüfung bestanden. – Gdybym się więcej uczył, to bym zdał egzamin. Wenn sie doch nur käme! – Niechby tylko przyszła! (Wunschsatz) Wäre es doch schon Sommer! – Żeby było już lato! (Wunschsatz) Dürfte ich das Fenster öffnen? – Czy mógłbym otworzyć okno? (Wunschsatz) Sie sieht aus, als ob sie krank wäre. – Wygląda, jakby była chora. (hypothetischer Vergleichssatz) Das Wasser ist zu schmutzig, als dass man baden könnte. – Woda jest za brudna, aby można się było kąpać. (hypothetischer Konsekutivsatz) Imperativ im Deutschen und im Polnischen – slajdy nr 5 Formenbildung: Im Deutschen: - 2. Person Singular: Mach(e)! Atme! Warte! Gib! Hilf! Sprich! - 2. Person Plural: Macht! Atmet! Wartet! Gebt! Helft! Sprecht! - 1. Person Plural: Fahren wir! Spielen wir! Kommen wir! Distanzform: Kommen Sie! Fahren Sie! Geben Sie! Im Polnischen: Die Imperativformen werden vom Präsensstamm gebildet (manchmal mit ij/yj ergänzt – ciągnąć – ciągnij!; drżeć – drżyj!): - Daj! Dajcie! Dajmy! Pisz! Piszcie! Piszmy! Es gibt auch keine Endungen: Kup! Płać! Rób! Mów! Niech Pan/Pani idzie! (3. Person Sg.) Niech Państwo idą! (3. Person Pl.) Im Polnischen werden auch aspektuale Formen verwendet: Pisz! Napisz! Przyjdź! Niech Państwo przyjdą! Imperativ der 1. Person: Gehen wir! – Chodźmy! Lass uns gehen! – Chodźmy! Wir wollen gehen! – Chodźmy! Imperativ der 2. Person: (Vertrauliche Form) Hilf ihm! – Pomóż mu! (Distanzform) Schließen Sie das Fenster! – Niech pan/pani zamknie okno! Niech państwo zamkną okno! – czasowniki dokonane Gehen Sie! Niech pan/pani idzie!, Niech państwo idą! Analoge Formen in beiden Sprachen: Imperativ: Kauf! – Kup! Deverbales Substantiv: Abfahrt! – Odjazd! Deverbales Substantiv + Adjektiv: Whisky, Boby. Pur – Whisky, Boby. Czystej. Den Imperativ drücken hier nur das Substantiv (Whisky) mit dem Adjektiv (pur) aus. Aussagesatz mit finiter Verbform – Du entschuldigst dich bei ihr! Przeprosisz ją! Aufforderungsverb: Ich verlange den Schutz der Behörde. – Domagam się ochrony ze strony władz. Abweichende Formen in beiden Sprachen: Sie-Form – Niech + pan + finite Verbform (Futur): Wenden Sie sich an die Polizei! – Niech Pan zwróci się do policji! Sie-Form – Niech + pan + finite Verbform (Präsens): Steigen Sie nun in den Zug! – Niechże Pan wsiada! Sie-Form – Imperativform + pan: Brausen Sie mit Ihrem Zug davon! – Odjeżdżaj Pan tym swoim pociągiem! haben + zu + Infinitiv I – Modalverb musieć + Infinitiv: Ich habe mit Ihnen zu reden. Muszę z Panem porozmawiać. sein + zu + Infinitiv I – Modalverb powinien + Infinitiv: Es ist an Ihnen fortzugehen – To powinien Pan odejść. Modalverb sollen + Infinitiv I – niech + Verb: Sie sollen hereinkommen – Niech wejdą! Infinitiv – Imperativ: Die Gattin nicht vergessen! – Nie zapomnij o małżonce! Infinitiv – proszę + Infinitiv: Einsteigen! – Proszę wsiadać! Substantiv – Imperativ + Substantiv: Kognak! – Daj koniak! Adverb – Imperativ + Adverb: Nicht so schnell! – Nie jedź tak szybko! Adverbien als selbstständige Äußerungen – Imperativ + pan: Da! Sie drückt die Rosen dem Bahnhofsvorstand!– Trzymaj pan! Wsuwa bukiet w ręce zawiadowcy! Adverbien als selbstständige Äußerungen – Infinitiv: Runter vom Faß! – Zrzucić go! Los! Her damit! – Dawać ją! Die Adverbien runter und her speilen hier die Imperativfunktion. Das deutsche und das polnische Passiv in kontrastiver Sicht – slajdy nr 6 Formenbildung: Im Deutschen bildet man Passivformen: werden + Partizip II Das Buch wird gelesen. sein + Partizip II Das Fenster ist geöffnet. Im Polnischen bildet man Pasivformen: być/zostać + -n, -t, -on Partizip Książka jest pisana przez Piotra. List został napisany. Unterschiede: Im Polnischen wird das Partizip der passiven Konstruktion immer flektiert im Genus, Numerus und Kasus: On był przesłuchiwany. Książka jest czytana. Samochody są myte. być-Passiv + czasowniki niedokonane/dokonana (strona bierna stadialna i rezultatywnostanowa) Zadanie jest odrabiane. Zadanie jest odrobione. zostać-Passiv + czasowniki dokonane (strona bierna procesywna) List został napisany. In polnischen Passivsätzen haben wir immer ein Subjekt. Im Deutschen gibt es das sog. subjektlose Passiv. Ihm wurde geholfen. *Jej się pomogło (?) Selten: W pokoju nie było palone. (unpersönliche Form) Im Deutschen wird nur das Akkusativobjekt zum Subjekt in Passivsätzen. Im Polnischen werden Akkusativ-, Genitiv- und Instrumentalobjekt zum Subjekt. On używa książki. (Genitiv) Książka jest używana przez niego. On rządzi krajem. (Instrumental) Kra jest rządzony przez niego. Im Deutschen verwendet man zwei Präpositionen zum Ausdruck des Agens im Passiv: Er wird vom Chefarzt operiert. Die Straße wurde durch die Lawine blockiert. Im Polnischen verwendet man przez, od und Instrumental: Książka jest używana przez niego. Rolnik został zabity od pioruna. Ziemia jest pokryta śniegiem. Im Deutschen ist die Zahl der passivfähigen Verben größer als im Polnischen: Das Zimmer wird von ihm gesucht. On szuka pokoju. Im Polnischen können die Verbformen nebeneinander stehen: Ziemia jest pokryta śniegiem. Die Erde ist mit Schnee bedeckt. Im Deutschen kann das Passiv in Imperativfunktion vorkommen: Jetzt werden keine Geschichten mehr erzählt! Unterschiede In der polnischen Umgangssprache können statt der vollen Form des passiven Hilfsverbs być nur die Endungen als Enklitika gebraucht werden: Tyś tu dobrze widziany. Myśmy tu dobrze widziani. Konkurrenzformen zum Passiv im Polnischen: -no –to Formen – Tańczono godzinami. (Es wurde stundenlang getanzt) Nichtmenschliche Urheber: -ło Drogi zasypało śniegiem. (Die Straßen wurden mit Schnee bedeckt) Menschliche Subjektsgrößen: 3. Person Plural Wyrzucili mnie ze studiów. (Ich wurde von der Uni entlassen) Okradli mnie. (Ich wurde beklaut) Reflexive Konstruktionen: Książka czyta się lekko. (Das Buch liest sich leicht) Konkurrenzformen zum Passiv im Deutschen: sich lassen + Infinitiv Das Auto lässt sich reparieren. sein + Adjektiv Das Auto ist reparierbar. Die Schrift ist leserlich. Die Ware ist transportfähig. Sein + zu + Infinitiv Das Buch ist zu lesen. Konstruktionen: es heißt + zu Infinitiv Es heißt die Straßen zu reinigen. es gilt + zu Infinitiv Es gilt den Pass zu erneuern. es bleibt + zu Infinitiv Es bleibt abzuwarten. Negation im Deutschen und im Polnischen – konspekt nr 7 1. Sowohl im Deutschen als auch im Polnischen handelt es sich um die Satznegation (totale Negation) und die Sondernegation (lokale Negation) Er raucht nicht. Nie pali. Er ist nicht unfreundlich. On nie jest niemiły. Im Polnischen steht nie direkt vor dem Prädikat. Auch vor: można, trzeba, należy, powinno się; brak, czas, dziw, pora, strach, szkoda, wstyd, dość, łatwo, trudno, wiadomo, wolno (Prädikativ); Nie mógł mi pokazać drogi na dworzec, bo nie był stąd. – Er konnte mir den Weg zum Bahnhof nicht zeigen, denn er war nicht von hier. 2. Im Polnischen wird der Akkusativ im negierten Satz in den Genitiv verwandelt. Ich habe kein Geld. Nie mam pieniędzy. Der Kopf tut ihr nicht mehr weh. Głowa już ją/jej nie boli. 3. In beiden Sprachen kann die Negation als Abtönungspartikel gebraucht werden. Dobrze mu powiedziałem, nie? Ich habe es ihm gut gesagt, nicht? 4. żaden, nic, nikogo, nikt, nigdzie wird im Polnischen zusätzlich durch nie verneint To nie jest żadna skóra. Das ist gar kein Leder. Nikogo nie było. Nigdzie jej n ie widziałem. Ich habe sie nirgends gesehen. Im Polnischen gibt es sogar multiple Negationen: Nikt niczego nikomu nie ukradł. Niemand hat irgendwem etwas gestohlen. 5. Nicht steht vor: - negierten Satzteilen: Er trinkt nicht oft. - vor Modalangaben: Er kommt nicht gern. Er läuft nicht schnell. - vor manchen Temporalangaben: Sie besucht uns nicht bald. - vor Genitivobjekten: Er bediente sich nicht eines Vergleiches. - vor dem zweiten Verbteil: Ich wollte sie nicht verletzten. - vor den Präpositionalobjekten: Sie wundert sich nicht über dieses Geschehen. 6. Nicht steht nach Modalwörtern: Sie kommt wahrscheinlich nicht. Prawdopodobnie nie przyjdzie. 7. Bei verneinten Prädikativen ist nie im Polnischen unbetont. Bei verneinten nichtprädikativen Teilen ist nie betont. Dem folgt auch die Konjunktionen lecz, ale: Nie Ania, lecz Kasia chodzi do gimnazjum. Nie z mistrzem rozmawialiśmy o tym, lecz… Nicht mit dem Meister haben wir darüber gesprochen, sondern… 8. Ona nie chce przyjść. Ona chce nie przyjść. Sie will nicht kommen. Sie ist nicht gewillt zu kommen. Sie ist gewillt nicht zu kommen. Im Polnischen ist die Stellung und die Bedeutung der Negation deutlicher. Artikel im Deutschen und im Polnischen – konspekt nr 8 Die Artikel spielen eine Determinativfunktion. Determinative sind Wörter, die – falls sie realisiert werden – am Anfang einer komplexen Nominalphrase stehen können. Determinative haben die primäre Funktion deutlich zu machen, ob die durch die Nominalphrase beschriebene Größe den am Kommunikationsakt Beteiligten bekannt oder neu oder aber nicht identifizierungsbedürftig ist: diese interessante Analyse – ta interesująca analiza eine interessante Analyse – jakaś / pewna / owa interesująca analiza solche hundertprozentige Frau – taka (właśnie) stuprocentowa kobieta In deutschen Texten erscheint das Substantiv in der Regel mit Determinativ. Im Polnischen kann jedes Substantiv mit einem Determinativ verbunden werden. Im Unterschied zum Deutschen ist diese Verbindung jedoch nicht obligatorisch. Das phraseneinleitende Determinativ bildet zusammen mit dem nominalen Kopf einen nominalen Rahmen. ein nicht so neuer Wagen ------------------------nominaler Rahmen Im Polnischen kann das Determinativ manchmal hinter dem Substantiv stehen: złodziej ten * stary ten dywan (falsch) aber stary jakiś (jest) ten dywan Im Deutschen hat der definite Artikel oft eine anaphorische Funktion – verweist auf etwas, was im Satz links steht Ein Junge kam in die Buchhandlung. Der (Anapher) Junge hat das Buch gekauft. Jakiś / pewien / jeden chłopiec przyszedł do księgarni. (Ten) chłopiec kupił książkę. Der Junge hat das Buch gekauft. Chłopiec kupił (tę) książkę. * Chłopiec kupił książkę tę. (falsch) Der Junge hat der Schwester das Buch gekauft. Chłopiec kupił książkę tę siostrze. (tę steht hinter dem Substantiv nur dann, wenn es noch ein anderes Substantiv gibt) Der definite Artikel wird im Polnischen am häufigsten mit dem Demonstrativpronomen wiedergegeben. Siehst du den Mann am Kiosk? Widzisz tego mężczyznę przy kiosku? Es gibt aber Fälle, wo der deutsche Artikel unmarkiert bleibt: Der Mann hat das linke Bein verstaucht. (Ten) mężczyzna zwichnął lewą (nie: tę) nogę. Der erste Stern - Pierwsza gwiazda In generalisierenden Funktionen bleibt der deutsche Artikel unmarkiert: Das Auto ist ein Verkehrsmittel. Samochód (nie: ten) jest środkiem lokomocji. Ein-Artikel und seine Entsprechungen im Polnischen: - jakiś-jakaś-jakieś: Jakieś dziecko było tutaj. Ein/Irgendein Kind war hier. (dem Sprecher und dem Hörer unbekannt – die Identifizierbarkeit des Referenten ist nicht möglich ) - pewien-pewna-pewne: Pewna kobieta mi o tym opowiadała. Eine Frau hat mir davon erzählt. (dem Sprecher kann der Referent bekannt sein) - któryś-któraś-któreś: Któreś dziecko to zrobiło. Ein Kind hat das eingestellt. (die Identifizierbarkeit des Referenten ist potentiell möglich) Andere Ausdrucksmittel der deutschen Artikel im Polnischen: - Partitiver Genitiv: Ich kaufte Mehl. Kupiłem mąki Ich kaufte das Mehl. Kupiłem mąkę - Aspektopposition: Ich habe Kartoffeln gewogen. Ważyłem ziemniaki Ich habe die Kartoffeln gewogen. Poważyłem ziemniaki Einige syntaktische Unterschiede zwischen dem Deutschen und Polnischen konspekt nr 9 I. Subjekt und Prädikat 1. Im Polnischen wird das Subjekt sehr oft ausgelassen: Czytam – Ich lese. 2. Im Polnischen und Deutschen sind die Verhältnisse zwischen Kardinal-Zahlwort und Nomen unterschiedlich: Im Nominativ gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Zahl 2 hat drei Genera: - Personalmaskulinum: Zwei Studenten sitzen im Labor. Dwaj studenci siedzą w laboratorium. Dwóch studentów siedzi w laboratorium. Nominativ (dwóch) Genitiv (studentów) Wenn im Polnischen Substantive und Zahlwort in verschiedenen Kasus stehen, dann steht das Verb in 3. Person Singular oder Plural. - Femininum: Zwei Frauen sitzen im Labor. Dwie kobiety siedzą w laboratorium. - Nichtpersönliches Maskulinum und Neutrum: Zwei Katzen sitzen auf dem Zaun. Dwa koty siedzą na płocie. Zwei Kinder spielen. Dwoje dzieci bawi się. Die Zahlen 3 und 4 haben zwei Genera: - Personalmaskulinum: Drei/Vier Studenten sitzen im Labor. Trzej/Czterej studenci siedzą. Trzech/Czterech studentów siedzi. - Restgenus: Drei Frauen/Katzen sitzen auf dem Zaun. Trzy kobiety/koty siedzą na płocie. Drei Kinder spielen. Troje dzieci bawi się. Die Zahlen ab 5 haben wieder zwei Genera: - Personalmaskulinum: Fünf Studenten sitzen im Labor. Pięciu studentów siedzi w laboratorium. - Restgenus: Fünf Frauen/Katzen sitzen auf dem Zaun. Pięć kobiet/kotów siedzi na płocie. Fünf Kinder spielen. Pięcioro dzieci gra. 3. Das Prädikativ steht im Polnischen im Instrumental: Er ist Arzt (Nominativ). On jest lekarzem (Instrumental). II. Satzgliedfolge 1. Die Satzgliedfolge ist im Polnischen lockerer als im Deutschen. Meine Kolleginnen gehen abends ins Theater. Moje koleżanki idą wieczorem do teatru. Moje koleżanki wieczorem idą do teatru. Moje koleżanki do teatru idą wieczorem. 2. Im Deutschen steht das Verb bei Entscheidungsfragen am Satzanfang: Gehst du ins Kino? Idziesz do kina? Czy idziesz do kina? 3. Im Polnischen stehen die Prädikatsteile sehr oft nebeneinander. Im Deutschen haben wir mit dem so genannten Verbalrahmen zu tun: Będę się przeprowadzał w przyszłym tygodniu. Ich werde nächste Woche umziehen. III. Zusammengesetze Sätze: 1. Im Deutschen steht das Verb am Ende des Nebensatzes: Es ist sicher, dass wir dieses Buch übersetzen müssen. Pewne, że musimy przetłumaczyć tę książkę. 2. Im Deutschen können manche Sätze ohne Konjunktionen verbunden werden: Ich weiß, er ist faul. Wiem, że jest leniwy. Kommt der Sommer, fahren wir aufs Land. Gdy przyjdzie lato, pojedziemy na wieś. 3. Im Deutschen gibt es viele Infinitivkonstruktionen. Ihnen entsprechen im Polnischen unterschiedliche Konstruktionen. Ich hatte die Absicht, Lehrer zu werden – Miałem zamiar zostać (Infinitiv) nauczycielem Ich riet ihr, öfter spazieren zu gehen – Radziłem jej, żeby częściej chodziła na spacery (Nebensatz) Ich bat ihn, mir dieses Buch zu leihen – Prosiłem go o pożyczenie (nominale Gruppe) książki 4. Im Polnischen werden häufiger die Partizipialgruppen gebraucht: Wyglądając z okna wiedzieliśmy od razu, że coś się stało. Wir schauten aus dem Fenster und wussten gleich: es ist was los. Idąc do szkoły spotkałem kolegę. Als ich in die Schule ging, begegnete ich meinem Kameraden. Mając dużo czasu uczęszczałbym również na te wykłady. Wenn ich viel Zeit hätte, würde ich auch diese Vorlesung besuchen. Wśród studentów, studiujących na naszej uczelni, Karol był najpilniejszy. Unter den Studenten, die an unserer Hochschule studieren, war Karl am fleißigsten. Napisawszy list poszedłem na spacer. Nachdem ich den Brief geschrieben hatte, ging ich spazieren. Przyszedłszy za późno do kina, nie mógł kupić biletu. Da er ins Kino zu spät kam, konnte er keine Eintrittskarte kaufen.