Università degli Studi di Verona Dipartimento di Anglistica, Germanistica e Slavistica Prof. Andrzej Kątny Instytut Filologii Germańskiej Uniwersytet Gdański hält in deutscher Sprache zwei Vorträge zum Thema Grammatik Deutsch-Polnisch kontrastiv Vortrag 1: 26. Mai 2009 14.30-16.00, Aula T.10 Zum Vorgangspassiv im Deutschen und dessen Entsprechungen im Polnischen Aktivformen lassen sich zu jedem Verb bilden; sie sind als Ausgangsbasis zur Ableitung von weiteren Formen, u.a. des Passivs zu betrachten. Passivformen lassen sich nur zu einem Teil der Verben bilden. Im Aktiv steht der Handelnde oder Träger des Vorgangs (Agens) im Vordergrund; im Passiv tritt das Agens zurück (= Ausschaltung des Agens und Valenzminderung) und im Vordergrund steht das Geschehen (= Erhebung des Patiens zum Subjekt des Satzes) – in beiden Sprachen gibt es eine Reihe von Konstruktionen, die wenigstens eines dieser Merkmale bei aktiver Verbform zum Ausdruck bringen. Das werden-Passiv ( das Vorgangspassiv, strona bierna czynnościowa) bezeichnet einen Sachverhalt als geschehensbezogen und im Verlauf befindlich; es kann in Texten beider Sprachen verschiedene Funktionen erfüllen: • • • als Mittel der Einsparung des Agens (weil es bekannt, vorerwähnt, unbekannt, unbestimmt oder unwesentlich ist). Als Mittel zur Veränderung der Mitteilungsperspektive, Als Mittel der Satzverflechtung oder zur Erzielung der Eindeutigkeit bei Gleichheit der Kasusformen. Im Vortrag wird dargelegt, mit welchen sprachlichen Mitteln das Deutschen und das Polnische diese Funktionen erfüllen. Vortrag 2 -> nächste Seite! Vortrag 2: 27. Mai 2009 14.30-16.00, Aula T.10 Zu den Aktionsarten im Polnischen und deren Übersetzung ins Deutsche Den Aspekt im Polnischen, der eine obligatorische binäre Kategorie ist, fasse ich als eine grammatisch-lexikalische Kategorie auf und ohne auf die rege Forschungsdiskussion einzugehen, übernehme ich von SASSE (1991: 11) folgende Definitionen, die den Aspekt als Situation oder Situationsveränderung konzeptualisieren: • • Der imperfektive Aspekt stellt einen Sachverhalt als Situation, unter Ausschluß aller seiner Grenzen, dar. („S-Aspekt”) Der perfektive Aspekt stellt einen Sachverhalt als Situationsveränderung, unter Bezugnahme auf alle seine typischen Grenzen, dar. („SV-Aspekt”) Die Aktionsarten sind fakultative Modifizierungen der Bedeutung eines Ausgangsverbs, die sich auf zeitliche, quantitative und/oder qualitative Abstufung der Handlung beziehen und mit Hilfe von morphologischen Mitteln zum Ausdruck gebracht werden. Zu diesen morphologischen Mitteln gehören Präfixe, Suffixe und das Postfix się. Diese Mittel sind polyfunktional – so zum Beispiel kann man mit Hilfe von Präfixen außerdem auch Aspektpaare („leere“ Präfixe) und neue Verben (qualifizierende Präfixe) bilden. Die Präfixe sind polyfunktional – ein Präfix kann mehrere AA bilden, z.B. po- wird zur Bildung von ingressiven, delimitativen, distributiven (u.a.) AA ausgenützt und auch in den übrigen Funktionen auftreten. Im Vortrag werden u.a. folg. AA in kontrastiver Sicht besprochen: delimitative (poczytać, pośpiewać), kumulative (nazwozić, nakupić), saturative (naczytać się, natańczyć się), diminutiv-iterative (popłakiwać, pojękiwać), partiell-resultative (podgotować, podleczyć, nadgryźć, przyciemnić, naciąć1). 1 Naciąć deskę (partiell-resultativ), aber naciąć desek (kumulativ)