Virusinfektion bei den Mufflons im Wildpark Roggenhausen, Aarau Seit einigen Wochen wird im Wildpark Roggenhausen eine Viruserkrankung festgestellt. Hirsche überleben den Befall nicht. Eine Therapie gegen dieses Virus gibt es nicht. Träger des Virus sind Schafe und die Mufflons, welche auch aus der Familie der Schafe kommen. Sie können ihrerseits Hirsche anstecken, ohne selber zu erkranken. Übertragen wird das Virus über direkte Kontakte, aber auch über Kleider, Wind und Wasser. So geschah dies höchst wahrscheinlich auch im Roggenhausen, wo in letzter Zeit mehrere Axis- und Rothirsche an besagter Krankheit verendeten oder abgeschossen werden mussten. Bei den Hirschen verläuft die Krankheit praktisch immer tödlich. Eine Übertragung auf den Menschen ist hingegen nicht möglich. Das Virus ist noch wenig erforscht und im Labor nicht züchtbar, weshalb es auch keinen Impfstoff dagegen gibt. Kürzlich wurde im Roggenhausen auch bei Mufflons das Virus nachgewiesen. Die in der Nachbarschaft der Mufflons gehaltenen Hirsche sind stark gefährdet. Insbesondere die Axishirsche werden durch die Krankheit leicht befallen, aber auch die Rothirsche, während bei den Damhirschen bis anhin keine Erkrankungen zu verzeichnen sind. Der Vorstand des Wildparkvereins hat deshalb nach intensiver Abklärung mit dem virologischen Institut des Tierspitals Zürich schweren Herzens beschlossen, sich von den Mufflons (Wildschafen) zu trennen, um den Hirschbestand möglichst nicht zu gefährden. Für den Menschen besteht keine Gefahr, auch das Füttern der Tiere kann keine Infizierung bewirken. Im leeren Mufflongehege werden vorerst eine Kalkbehandlung und eine Bodenbearbeitung durchgeführt. Im Frühjahr wird eine neue Grassorte angesät, und nach einer Wartefrist von einem halben Jahr sollen wieder Tiere, vermutlich vorerst einmal unsere Damhirsche, ins Gehege einziehen. Beschreibung Virus: Dr. med. vet. Marc Bono Ovines Herpesvirus Typ 2 (OHV2): Es ist Auslöser des sogenannten „Schafassoziierten“ Bösartigen Katarrhal Fiebers. Die Art und Weise der Übertragung von Schafen auf Hirsche ist noch nicht endgültig geklärt, wahrscheinlich ist aber die Aufnahme von kontaminiertem Futter oder Wasser. Voraussetzung ist ein enger Kontakt von Hirschen und Schafen. Bei Schafen löst das Virus kaum klinische Erscheinungen aus. Hirsche werden als Fehlwirte angesehen. Eine Übertragung von Hirsch zu Hirsch ist äusserst selten. Aarau, 12. November 2015 Fi/fs/sim I:\Daten\OB\FS\Roggi\Sekretariat\A Medienmitteilung Virus Mufflon def.docx