Der Rothirsch // tier-im-fokus.ch // (Cervus elaphus) Der Rothirsch ist seit dem Verschwinden des Braunbären das grösste wild lebende Tier in der Schweiz. Er erreicht eine Schulterhöhe von 120 bis 150 Zentimeter und ein Gewicht von 140 bis 220 Kilogramm und ist damit etwa acht Mal schwerer als ein Reh. Um 1850 war der Hirsch fast vollständig aus der Schweiz verschwunden. Die Wiederansiedlung begann um 1870 durch natürliche Einwanderung. Schon 1925 wird in Graubünden wieder von einer "Hirschplage" gesprochen. Inzwischen haben sich die Tiere stark vermehrt und bewohnen fast die ganzen Schweizer Alpen. Schwieriger sind die Verhältnisse im Mittelland, wo grössere Siedlungsgebiete und Verkehrswege sie behindern. Hirsche legen zwischen ihren Sommerweiden und den Wintereinständen bis zu 40 Kilometer zurück. Hirsche schätzen grosse Wälder als sichere Rückzugsgebiete und angrenzend offene Weiden zur Nahrungsaufnahme. Täglich fressen Rothirsche während sieben bis zehn Stunden Gras, Kräuter, Feldfrüchte, Obst, Rinde, Moos und junge Triebe von Bäumen und Sträuchern. Das Wiederkäuen erfordert weitere fünf bis sechs Stunden. Im Winter wird der Energiestoffwechsel enorm reduziert, weswegen die Tiere ihre Aktivitäten stark einschränken und viel Zeit mit Liegen verbringen. Fluchtbewegungen brauchen in dieser Zeit besonders viel Energie, weswegen Störungen durch Menschen – beispielsweise durch Wintersport – die Tiere speziell gefährden. Hirsche haben ein besonders ausgeprägtes Sozialverhalten. Die Tiere leben die meiste Zeit über geschlechtergetrennt in Rudeln. Nur in der Brunftzeit suchen die stärksten Männchen ein Rudel Weibchen zusammenzutreiben (Platzhirsch), das dann mit der Stimme (Röhren), Imponiergehabe und allenfalls auch mit Kampf gegen Rivalen verteidigt wird. Das mächtige Geweih, das bis zu acht Kilogramm schwer werden kann, spielt dabei eine wichtige Rolle. Als Trophäe ist es aber auch bei den Jägern äusserst geschätzt. Überhaupt ist die Hochwildjagd auf Hirsche beliebt. In der Schweiz nehmen die Abschusszahlen seit langem zu. 2011 ist mit 9.462 getöteten Tieren ein neuer Höchststand erreicht worden, was fast einen Drittel des Gesamtbestandes ausmacht. Die intensive Bejagung wird häufig mit dem Schutz des Waldes vor übermässigem Verbiss der Jungtriebe begründet. Studien haben allerdings gezeigt, dass im Nationalpark trotz gestiegener Hirschpopulation Artenvielfalt und Waldwuchs zunahmen. Die Nachfrage nach Fleisch kann in der Schweiz aber ohnehin weder durch die Jagd noch durch die einheimischen Hirschfarmen (die meist Damhirsche züchten) gedeckt werden: 2011 wurden 72% des konsumierten Wilds importiert. Gewicht: 140-220kg (Männchen) Lebenserwartung: bis zu 18 Jahre Geweih: jährlich neu gebildet, bis 8 kg schwer Bestand Schweiz (2011): Bestand 29.742, Abschüsse 9.462, Fallwild 1.735 Quellen: Wikipedia // www.jagdkritik.ch // Eidg. Jagdstatistik Foto © www.wildaboutbritain.co.uk © 2012 tier-im-fokus.ch