WIRTSCHAFT STEIRISCH Freitag, 9. Juli 2004 27 Hirsche leben eine Partnerschaft auf Zeit Von Hubert Zeiler* Wenn man an Partnerschaften im Tierreich denkt, dann denkt man an Klischees, wie etwa die lebenslange Einehe der Graugans. Doch zur Zeit gehen sich Hirsche und deren Weibchen lieber aus dem Weg. gramm schwerer Hirsch. em Rothirsch Hirschkühe, die Kälber wächst derzeit ein säugen, brauchen also neues Geweih, sehr viel gutes Futter, welches mit einer stark und das ist der eigentlidurchbluteten, samtig che Grund, warum derweichen Haut überzogen zeit Hirsche und Tiere ist. Die Weibchen – man getrennte Wege gehen. nennt sie ganz einfach Anfang September, auch nur Tiere – kümwenn das Geweih der mern sich um den NachHirsche voll ausgebildet wuchs. Warum meiden und verfegt ist, sucht der sich aber gerade jetzt RotPascha dann wieder die wildmännchen und Tiere, Nähe der Damen, dabei und zur Brunftzeit im legen die Hirsche oft viele Herbst versucht jeder Kilometer zu ihren Hirsch so viele Weibchen Brunftplätzen zurück, um wie nur möglich um sich dort einen möglichst grozu scharen? ßen Harem um sich zu Eine ganz einfache scharen. Antwort ist zunächst die: Landesjägermeister Besonders ältere Hirsche haben gerne Ruhe und Hirsche halten nichts von Monogamie – Ende September suchen sie sich Weib- Gach meint dazu: „Unsegrößte heimische weichen deshalb der chen – und dann möglichst viele. Foto: Zeiler re Wildart, das Rotwild, verübermütigen Jugend und den Damen aus. Mittelalte Hir- gehen. Die „Ruhe“ ist nämlich doch relativiert, wenn man be- bringt derzeit beinahe den gansche schließen sich jetzt in der nur die halbe Wahrheit. Ein be- denkt, dass die Tiere, die jetzt zen Tag mit der Aufnahme und „Feistzeit“ manchmal zu richtig deutender Grund ist die Nah- Kälber säugen, täglich rund dem Wiederkäuen von Nahgroßen Herrenclubs zusammen rungskonkurrenz. zwei Kilogramm Milch produ- rung. Immerhin braucht jetzt – für Damen ist kein Zutritt. zieren. Die Milch einer Hirsch- ein Hirsch bis zu 18 Kilogramm Nahrungsaufnahme Feistzeit nennt man die Monate kuh ist doppelt so fett wie Kuh- Grünfutter pro Tag. Der Waldvon Juni bis August deshalb, da Beim Hirsch bewundert man milch. Und um ein Rothirsch- besucher sollte daher dem Rotdie Hirsche derzeit besonders immer wieder, wie in der kur- kälbchen zu säugen, benötigt wild vor allem die Morgen- und viel Feist – also Fett – anlegen. zen Zeit von März bis August ein Tier jetzt doppelt soviel Abendstunden zur ungestörten Und damit sind wir auch bei ei- ein so großes Geweih mit ei- Nahrung wie ohne Kalb oder – Äsungsaufnahme gönnen.“ nem sehr wichtigen Grund, nem Gewicht von fünf bis um einen anderen Vergleich weshalb sich Männchen und sechs Kilogramm wachsen heranzuziehen – ebensoviel *Dr. Hubert Zeiler ist Wildökologe Weibchen jetzt aus dem Weg kann. Diese Leistung wird je- wie ein weit über 200 Kilo- der Steirischen Landesjägerschaft D Im Zuge des Projektes „Pflanzenölbetriebene Motoren in der Oststeiermark“ wurde der erste Traktor auf den Betrieb mit reinem Pflanzenöl umgestellt. Der Landwirt Raimund Hofbauer beschäftigt sich seit langem mit dem Gedanken, reines Pflanzenöl als Treibstoff zu verwenden. Die Faszination liegt in der Möglichkeit seinen Treibstoff vor Ort zu produzieren. Die Nutzung von reinem Pflanzenöl als Treibstoff dient zur Schaffung von regionaler Wertschöpfung sowie als wichtiger Beitrag für den Weltfrieden. Ein zusätzlicher Aspekt ist der CO2-Kreislauf von Pflanzenöl. Die Pflanzen bindet nämlich jene Menge CO2 beim Wachstum, welche bei der Verbrennung freigesetzt wird. Foto: privat Josef Schrenk konnte als Obmann der ALMO-Bauern beim diesjährigen traditionellen „Einläuten des Almsommers“ zahlreiche Ehrengäste und Bauern begrüßen. Schrenk informierte weiters über die Weiterentwicklung des ALMO-Programmes, dessen Anforderungen und Auflagen sehr hoch sind. „Das neue Tierschutzgesetz ab 2005 wird für uns ALMO-Bauern kein Problem sein“, betont Schrenk und führte als Beispiel die bereits obligate Laufstallhaltung für ALMO-Betriebe an. LAbg. Erwin Gruber und Bauernbunddirektor Franz Tonner sprachen den Almbauern größtes Lob und Dank für ihre Initiative zu Erhaltung der Kulturlandschaft auf der Alm aus. Foto: privat Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen!