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EuroShop 2017 in Düsseldorf
Retail 4.0: More data = better data?
Mit der Menge an verfügbaren Daten wächst ihre Aussagekraft –
vorausgesetzt,
es
stehen
geeignete
Werkzeuge
zur
schnellen
Auswertung zur Verfügung, um zum Beispiel Nachfragetrends frühzeitig
zu erkennen, Sortiment und Bestände zu optimieren oder vernetzten
Kunden im Retail 4.0 ein nahtloses Einkaufserlebnis über alle Kanäle zu
bieten. Predictive Analytics und Big Data haben sich inzwischen als
zentrale Themen im Bereich Retail Technology der EuroShop etabliert
Die materiellen Ressourcen Ware und Fläche, jahrelang zentrale Bestandteile
von Handelsgeschäftsmodellen, verlieren zunehmend an Bedeutung - die
immateriellen Ressourcen Personal und Information rücken dafür in den
Fokus: Service- und Analytik-Kompetenzen von Mitarbeitern sowie detaillierte
Informationen
über
Kunden,
ihre
Lebenswelt,
Bedürfnisse
und
Verhaltensweisen werden zu führenden Erfolgsfaktoren im Retail 4.0,
prognostizieren die Unternehmensberatung Bearing Point und das Institut für
Internationales Handels- und Dienstleistungsmanagement IIHD in einer
aktuellen Studie. „Unternehmen, denen es nicht gelingt, Kundendaten
stringent aufzuzeichnen und diese zu einem Kundenbild zusammenzuführen,
haben einen strategischen Wettbewerbsnachteil“, sagt Kay Manke, Partner
bei Bearing Point.
Neben der Verfügbarkeit von Daten spielt dabei zunehmend auch die
Entscheidungsgeschwindigkeit eine erfolgskritische Rolle. Investitionen in
Datenstrategie, -analytik und faktenbasierte Entscheidungsfindung sowie die
Entwicklung innovativer Auswertungsmöglichkeiten haben deshalb steigenden
Einfluss auf den Unternehmenserfolg und die Rendite. Im europäischen
Handel sieht Bearing Point hier allerdings noch erheblichen Nachholbedarf.
Nicht einmal jedes zehnte Unternehmen sei technologisch derzeit fit, um ein
auf Geschwindigkeit basierendes Handelsgeschäftsmodell zu etablieren. Die
Fachmesse EuroCIS im Rahmen der EuroShop bietet im März 2017 einen
idealen Rahmen, um sich über aktuelle Trends und Lösungen im Bereich Data
Warehouse, Business Intelligence und Predictive Analytics zu informieren.
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Dazu gehört beispielsweise In-Memory-Datenbanktechnologie für das sehr
schnelle Auswerten sehr großer Datenmengen wie SAP Hana. Auf der
EuroShop besteht Gelegenheit, sich über die neue Hana-basierte Version des
Warenwirtschaftssystems S4 for Retail & Fashion zu informieren, die neue
geschwindigkeitsbasierte Geschäftsmodelle unterstützt. Die Lösung bietet
verschiedene neue Funktionen für kurzlebige Saisonware und zielt im ersten
Schritt auf die Fashion-Branche ab. Bei der Weiterentwicklung der WWS wird
SAP
künftig
mit
der
internationalen
Technologieberatung
Accenture
zusammenarbeiten. „Retail erfordert Geschwindigkeit“, so Jill Standish, Senior
Managing Director of Retail bei Accenture – sei es im Dialog mit Kunden, bei
der Markteinführung neuer Produkte, der Expansion in neue Regionen, der
Integration von Zukäufen oder beim Verbessern der operativen Effizienz.
Das gilt jedoch nicht nur für Mode: Auch andere Sortimente lassen sich auf InMemory-Basis künftig immer besser steuern, darunter beispielsweise das
Geschäft mit Nonfood-Aktionsware im LEH oder kurzlebige Trendartikel aus
dem Elektronikbereich. Bei Lidl in Österreich ist SAP Hana bereits seit 2015
erfolgreich im Einsatz, der Roll-out in weiteren Ländern läuft. Mit dem
Customer Activity Repository CAR nutzt Lidl neben dem WWS auch den
zweiten
SAP-Baustein
auf
Hana-Basis.
CAR
übernimmt
dabei
die
Verarbeitung von Bon- und Kundendaten sowie Beständen in Echtzeit. So
lassen sich Point-of-Sale-Daten mehrmals am Tag in Echtzeit analysieren.
Neben Kassen- oder Bestandsdaten erschließen Retailer zunehmend weitere,
neue Datenquellen für ihre Analysen, beispielsweise Text- und Audiodateien
aus dem Kundenservice oder Daten von Smartphones, die es erlauben, den
Kundenlauf nicht nur auf der Website sondern auch im stationären Handel
nachzuverfolgen – anonym oder, mit Einwilligung des Kunden, auch
identifizierbar. „In diesen Big Data schlummert gewaltiges Potential. Aufgrund
ihrer unterschiedlichen Struktur lassen sie sich aber nicht verlustfrei in
klassische Data Warehouses überführen“, sagt Volker Giessler, Senior
Industry Consultant bei Teradata. Eine mögliche Lösung, über die der
Datawarehouse-Anbieter auf der EuroCIS informiert, sind sogenannte Data
Lakes: In diesen Systemen können Unternehmen kostengünstig große
Mengen an Daten vorhalten – unabhängig von ihrer Struktur oder ihrer
späteren Verwendung. „Data Lakes sind allerdings kein Allheilmittel“, warnt
Giessler. Sie basieren meist auf Open-Source wie Hadoop oder NoSQL2
Technologien und können beispielsweise nicht ohne weiteres in der
Standarddatenbanksprache SQL bedient werden. „Für Unternehmen ist es
deshalb sinnvoll, einen Data Lake in eine übergreifende Architektur zu
integrieren und so die Vorteile des Data Warehouse mit denen eines Data
Lake zu vereinen“, rät Giessler. Dabei will der IT-Anbieter seine Kunden gerne
unterstützen.
Die drängende Frage, wie und wo sich Datenmassen flexibel und
kostengünstig speichern und verarbeiten lassen, führt heute unweigerlich zum
Thema Cloud. Das Potential von Cloud Computing als Schlüssel-Technologie
der Digitalen Transformation sei auch in Deutschland längst erkannt; trotzdem
wären viele Unternehmen beim Gang in die Cloud noch zögerlich, weiß
Thomas Kurian, President Product Development bei Oracle. Mit der neuen
Lösung „Cloud at Customer“ adressiert Oracle diese Sorge und unterstützt
Organisationen dabei ihre Daten und Prozesse bei Bedarf nahtlos in die Cloud
zu migrieren. CIOs behalten dabei die Kontrolle über die Infrastruktur, denn
sie könnten die Cloud Services „on-premise“, also in ihrem eigenen
Rechenzentrum nutzen, verspricht Oracle.
Erhebliche
Vorteile
bei
Kosten,
Geschwindigkeit
und
nahtloser
Datenintegration bietet Software-as-a-Service SaaS au der Cloud. So bietet
der deutsche Cloud-Commerce-Spezialist Demandware nach der Übernahme
durch Salesforce Mitte 2016 jetzt die noch bessere Anbindung von Marketing
und Kundenservice an seine E-Commerce-Lösung. Zu den aktuellen
Neuerungen gehört auch die Integration der mobilen Zahlungslösung Apple
Pay via Iphone, iPad oder Mac. „Verbraucher kaufen inzwischen am liebsten
über mobile Geräte ein. Nur leider wurde der Checkout-Prozess bisher nicht
entsprechend angepasst“, sagt Elana Anderson, Senior Vice President of
Marketing bei Demandware. Mit der neuen Lösung köntnen Händler jetzt
Apple Pay in Online-Shops integrieren und Traffic noch leichter in Umsatz
verwandeln.
Auch der Big-Data-Spezialist Blue Yonder zeigt auf der EuroCIS seine
cloudbasierte Software-Anwendungen für Absatzprognosen und Auto-Dispo,
die unter anderem bei Kaufland (für Frischfleisch), dm, Bauhaus und der Otto
Group im Einsatz sind. Otto ist zu 31 Prozent an dem Unternehmen beteiligt.
Zu den Neuentwicklungen bei dem jungen deutschen Unternehmen gehören
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Lösungen für die Preisoptimierung. Bei Thema dynamische Preisfindung seien
deutsche Händler Nachzügler verglichen mit Kollegen in den USA und UK, so
die Einschätzung von Blue-Yonder-CEO Uwe Weiss. Angesichts der
Möglichkeiten im Online.Handel rät er Offline- und Online-Anbietern
gleichermaßen zum Aufrüsten: „Der Preis ist ein so großer Hebel, dass fast
alle Händler in Deutschland anfangen, sich Software-Lösungen nochmal
anzuschauen", so Weiss. Die Pricing-Software von Blue Yonder lernt zum
einen automatisch anhand aktueller und historischer Abverkaufsdaten die
Zusammenhänge zwischen Preis und Absatz. Dabei berücksichtigt sie
Faktoren wie Artikel (bei Textilien inklusive Farben und Größen), Filiale,
Zeitpunkt, Wetter, Kannibalisierung oder Mitnahmeeffekte. Darüber hinaus
lässt sich die Lösung auf die individuelle Preisstrategie des Händlers
abstimmen. Hier fließen Kriterien ein wie Preisimage, Abstand zu wichtigen
Wettbewerbern,
maximale
Preisrundungsregeln.
Zahl
der
Überzogene
Änderungen
Preisnachlässe
pro
Woche
könnten
oder
dank
Rechenpower und Machine-Learning künftig vermieden werden, so Weiss.
Um künstliche Intelligenz geht es auch am Stand von IBM. Das Unternehmen
präsentiert Ansätze für den Einsatz der Cognitive Computing-Software Watson
im Handel. Das System verarbeitet natürliche Sprache, lernt dabei
automatisch dazu und ist in der Lage, Wünsche, Intuitionen und sprachliche
Nuancen zu erkennen. Zu den ersten Anwendern im Handel gehört die
amerikanische Outdoor-Marke The North Face, die Watson auf ihrer Website
als persönlichen Kundenberater für Jacken nutzt. Auch die US-Kaufhauskette
Macys hat Mitte 2016 ein Pilotprojekt gestartet. Mit Hilfe von Watson sollen
sich Kunden schneller und besser in den unterschiedlich aufgebauten Filialen
zurechtfinden. Dazu müssen sie künftig keine Etagenpläne mehr studieren
oder nach Hinweisschildern suchen. Mit der App „Macy‘s on Call“ auf dem
Mobiltelefon genügt die gesprochene Frage: „Wo sind die Damenschuhe?“
Die EuroShop 2017 ist für Fachbesucher von Sonntag, 05. März 2017, bis
Donnerstag, 09. März 2017, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die
Tageskarte kostet 70,- Euro (50,-- Euro im Online-Vorverkauf (e-Ticket), die 2Tageskarte 90,-- Euro (70,-- Euro im OVV) und die Dauerkarte 150,-- Euro
(130,-- Euro im OVV). Die Eintrittskarten beinhalten die kostenlose Hin- und
Rückfahrt zur EuroShop mit VRR-Verkehrsmitteln (Verkehrsverbund-RheinRuhr).
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EuroShop Basics:
Im Jahr 1966 wurde die EuroShop erstmals von der Messe Düsseldorf veranstaltet
und findet im Drei-Jahres-Turnus statt. Ideeller Träger ist das EHI Retail Institute. Die
letzte EuroShop im Jahr 2014 verzeichnete 2.229 Aussteller aus 56 Ländern auf über
116.000 m² netto Ausstellungsfläche und über 109.496 Fachbesucher, davon 63
Prozent aus dem Ausland.
Weitere Informationen unter www.euroshop.de.
Ihr Presse-Kontakt:
Dr. Cornelia Jokisch, Tanja Karl
Tel.: +49 (0)211/4560-998/-999
Fax: +49 (0)211/4560-8548
Email: [email protected]
[email protected]
Stand: November 2016
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