Die Folgen des 1. Weltkriegs Beitrag des Gymnasiums Ernestinum

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Die Folgen des 1. Weltkriegs
Beitrag des Gymnasiums Ernestinum Coburg
Folgen im Überblick
Im Zweiten Weltkrieg starben fast zehn Millionen Soldaten (lt. Wikipedia-Enzyklopädie), die
Zahl der verwundeten Soldaten liegt bei etwa 20 Millionen.
Land
Zahl der Soldaten
Zahl der getöteten Soldaten
(In Mio.)
(in Mio.)
Deutschland
13,25
2,0
Russland
12,0
1,85
Frankreich
8,1
1,3
Österreich-Ungarn
7,8
1,5
Unterhaltung und Informationsverbreitung
In der Weimarer Republik begann für Deutschland das Medienzeitalter. So wurde das Radio
zum wichtigsten Massenmedium: Das Volk hörte dadurch Musik, politische Reden und
Nachrichten. Auch das Fernsehen wurde wichtiger. Ab dieser Zeit gab es regelmäßig
Wochenschauen, also Nachrichten. Die Anzahl der Tageszeitungen stieg zunehmend und
auch deren Auflagen stiegen. Die Themen in den Medien waren oft Politiker oder politische
Parteien, da in der Weimarer Republik die politischen Verhältnisse sehr chaotisch waren.
Aber auch im Bereich der Filmindustrie begann Deutschland wichtiger zu werden. Filme aus
der Weimarer Republik wurden teilweise weltweit bekannt und hatten ihren eigenen Stil.
Nach
dem
Ersten
Weltkrieg
wurden
besonders
Komödien,
Unterhaltungs-
und
Abenteuerfilme gerne gesehen. In den 20er Jahren gingen in der Weimarer Republik täglich
mehr als 20 Millionen Menschen in die Kinos. Von diesen gab es etwa 5000.
Auch der Sport wurde populärer und zog ein immer größer werdendes Publikum an. Fußball
lebte auf, ebenso Rad- und Autorennen sowie Boxveranstaltungen. Hier spielte auch das
Radio eine wichtige Rolle, da Spiele, Rennen und Kämpfe übertragen wurden und somit live
mitverfolgt werden konnten.
Die Kunst erlebte ab 1920 einen rasanten Aufschwung, trotz oder vielleicht auch gerade
wegen der schlechten Verhältnisse in dieser Zeit, denn die Zeit spielte eine große Rolle für die
Kunst, so wurden in vielen Werken zahlreiche Mängel kritisiert. Künstler versuchten, Hunger
und Armut zu verbildlichen. Nach dem Krieg gab es viele Bilder, die den Pazifismus in einer
künstlerischen Weise darstellten und dem Volk näherbringen wollten. Die Werke wurden in
vielen Ausstellungen in öffentlichen Museen für eine große Menge "verfügbar" gemacht.
Die Frauen emanzipierten sich zunehmend. Im Zuge dessen begannen sich die
Rollenzuweisungen Mann-Frau etwas aufzuweichen. Frauen betätigten sich nun viel im
Bereich Kunst und Literatur, und in vielen Romanen kamen Frauen vor, die alltägliche Berufe
ausübten, sogar Männerberufe.
Probleme der Bevölkerung
Die größten Probleme der Weimarer Republik im Bezug auf den Alltag der Bevölkerung
waren der Hunger, das soziale Elend und die Wohnungsnot. Viele Menschen lebten zu dieser
Zeit obdachlos auf den Straßen und die Lebensmittelknappheit sorgte dafür, dass alltäglich
riesige Schlangen vor Lebensmittelläden standen. Da es an Nahrungsmitteln mangelte, musste
die Verteilung durch Lebensmittelkarten geregelt werden.
Infolge der Nahrungsmittelknappheit starben in Deutschland täglich hunderte Menschen und
Krankheiten begannen sich schneller auszubreiten, da die Menschen geschwächt waren.
Besonders Tuberkulose und Rachitis forderten viele Opfer. Betroffen von den Erkrankungen
waren vor allem viele Kinder. Die meisten von ihnen waren stark unterernährt, sie waren zu
klein für ihr Alter und nur sehr wenige von ihnen erhielten im Falle einer Krankheit eine
Behandlung oder Medikamente.
Die Inflation schürte die Hungersnot zusätzlich, indem die Lebensmittelpreise immer weiter
stiegen, sodass sie für eine große Menge der Bevölkerung nicht mehr zu bezahlen waren.
Arbeitslosigkeit, Hunger und Armut sorgten dafür, dass die Kriminalitätsrate stieg.
In der Weimarer Republik setzte eine starke Landflucht ein, die Bürger zogen vom Land in
die Städte. Das lag unter Anderem daran, dass man auf dem Land sehr hart arbeiten musste
und man sich in der Stadt ein besseres Leben erhoffte.
Veteranen
Für die überlebenden Soldaten hatte der Krieg auch psychische Folgen. Bei vielen von ihnen
prägte das Kriegserlebnis das restliche Leben. Manche von ihnen schlossen sich in
"Kriegsverbänden" zusammen ("Stahlhelm"), andere wurden zu Pazifisten.
In der Weimarer Republik gab es nicht selten Demonstrationen von verschiedenen politischen
Gruppierungen und auch die Regierung wechselte häufig.
Spanische Grippe
Im März 1918 brach die Spanische Grippe in den USA aus, und verbreitete sich schnell über
die gesamte Erde. Die spanische Grippe befiel hauptsächlich Menschen im Alter zwischen 20
und 40 Jahren, was zunächst nicht erklärbar war, denn die normale Grippe kommt viel
häufiger bei Alten und kleinen Kindern, also bei Menschen mit schwachem Immunsystem,
vor.
Die Zahlen, wie viele Menschen getötet wurden, gehen stark auseinander. Zwischen 25
Millionen und 50 Millionen. Das würde bedeuten, dass durch die spanische Grippe mehr
Menschen gestorben sind, als im Ersten Weltkrieg.
Die Krankheit bekam den Namen "Spanische Grippe", weil die ersten Informationen darüber
aus Spanien kamen.
Pariser Friedenskonferenz
Die Pariser Friedenskonferenz begann am 18. Januar 1919. Die Vertragsentwürfe wurden den
deutschen Vertretern jedoch erst am 17. Mai 1919 übergeben.
Eine Besonderheit dieser Friedenskonferenz war es, dass nur die Siegermächte teilnahmen,
die besiegten Staaten jedoch von der Konferenz ausgeschlossen wurden. Die Verlierermächte
konnten nur schriftlich zu den Vertragsentwürfen Stellung nehmen.
Insgesamt nahmen 32 Staaten teil, doch die Entscheidungen wurden nur im sogenannten
"Obersten Rat der Großmächte" getroffen. In diesem Rat waren die USA, Großbritannien,
Frankreich, Italien und Japan vertreten. Doch Japan schied kurz nach Beginn der Konferenz
aus und Italien nahm teilweise nicht teil, da dem Staat die Regelungen ungenügend
erschienen. Deswegen waren die Entscheidungen sehr von den Interessen der USA,
Großbritanniens und Frankreichs geprägt.
Die USA verfolgten damals die "gütigsten" Pläne für Deutschland, während Frankreich die
"härtesten" Strafen forderte. So wollte Frankreich den Frieden garantieren, indem sie
Deutschland schwächen wollten, militärisch wie auch wirtschaftlich. In der Mitte stand
Großbritannien, welches ebenfalls den sicheren Frieden anstrebte, doch anders als Frankreich
wollte Großbritannien keine Zerschlagung Deutschlands. Sie meinten, dass Deutschland als
"Bollwerk gegen den Kommunismus" dienen sollte.
Versailler Vertrag
Im Artikel 231 des Versailler Vertrags, dem Kriegsschuldartikel, wurde bestimmt, dass
Deutschland und dessen Verbündete die Urheber aller im Krieg entstandenen Schäden und
Verlusten seien. Dementsprechend sollten sie hohe Reparationen zahlen. Über diese
Kriegsschuld und die daraus folgenden Reparationen zeigten die Deutschen großen Unmut,
der unter anderem in Demonstrationen gegen den Versailler Vertrag zu spüren war. Später
nutzte Adolf Hitler unter anderem diesen Aspekt, um die Deutschen auf seine Seite zu ziehen.
Im Versailler Vertrag wurde in militärischer Hinsicht bestimmt, dass Deutschland alle
schweren Waffen, Panzer, Luftwaffe, U-Boote und die Kriegsflotte abgeben musste. Die
Armee wurde zu einem Freiwilligenheer von 100 000 Mann bestimmt und im Rheingebiet auf
deutscher Seite wurde eine entmilitarisierte Zone beschlossen. Diese Bestimmungen wurden
von Deutschland auch lange eingehalten, vieles wurde erst von Adolf Hitler gebrochen.
Reparationen/Gebietsverluste
Zuerst beschloss man im Bezug auf die Reparationen eine vorläufige Zahlung von 20 Mrd.
Goldmark bis zum Jahr 1921, sowie "Forderungen auf unbestimmte Zeit", was sowohl
Sachleistungen, als auch weitere Geldzahlungen sein konnten. In den folgenden Jahren gab es
mehrere Pläne, wie hoch die Zahlungen Deutschlands in einem bestimmten Zeitraum sein
sollten, doch über diese Pläne gab es viel Streit und sie wurden oft geändert. Im Januar 1924
kam es zum Dawes-Plan, in dem festgehalten wurde, dass Deutschland 5,4 Mrd. Goldmark
bis 1928 zahlen sollte. Im Jahr 1929 gab es den Young-Plan, nach dem Deutschland über 59
Jahre jährlich 2 Mrd. Goldmark zahlen und das Rheinland schon 1930 statt 1935 abgeben
sollte. Dieser Plan wurde von Deutschland auch eingehalten, mit Ausnahme des HooverMoratoriums, das ein internationales Schuldenfreijahr darstellte. Bis 1931 bezahlte
Deutschland etwa 67 Mrd. Goldmark, nach alliierter Sicht nur 20 Mrd., dann wurde der Plan
aufgehoben. Doch Deutschland musste nicht nur Geld bezahlen, sondern auch Staatsfläche
abgeben. So verlor Deutschland eine Fläche von ungefähr 70 000 km² und etwa 7,3 Millionen
Einwohner.
Außerdem musste Deutschland alle Kolonien aufgeben.
Problematik des Versailler Vertrages
Der Versailler Vertrag wurde oft als „Diktatfriede“ bezeichnet, was daran lag, dass
Deutschland von den Vertragsverhandlungen ausgeschlossen blieb und den Vertrag unter dem
Druck der Drohung einer Kriegsfortsetzung unterschrieb. Der Vertrag löste eine Diskussion in
Deutschland aus, wobei es nicht um die Reparationen und Gebietsverluste ging, sondern
vielmehr darum, dass die USA zu wenig bestimmt hatte und Frankreich zu viel. Die
Einstellung Frankreichs löste Empörung aus, ebenso wie die "Missachtung des
Selbstbestimmungsrecht" bezüglich der Gebietsabgaben.
Der Kriegsschuldartikel, der eigentlich nur eine Rechtsgrundlage für die Reparationen sein
sollte, wurde in Deutschland (teilweise auch absichtlich) missverstanden. Deswegen entstand
auch der Begriff “Kriegsschuldlüge“, den insbesondere die Nazis oft verwendeten.
Rolle der Industrie und Wirtschaft
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die deutsche Wirtschaft einen Aufschwung erlebt, doch durch
den Krieg wurde die Industrieproduktion etwa auf den Stand von 1880 zurückgeworfen.
Unter anderem hatte der Versailler Vertrag eine große Auswirkung auf die deutsche
Wirtschaft.
So
musste
Deutschland
Gebiete
abgeben,
die
große
Teile
der
Industrie
und
Rohstoffvorkommen beinhalteten. Durch den Verlust Elsass-Lothringens gingen z.B. fast
70% der gesamten Erzförderung verloren. Abgesehen davon gab es im Versailler Vertrag
weitere Bestimmungen, die sich auf die deutsche Wirtschaft auswirkten. Deutschland musste
einige Verkehrsmittel abgeben, wie z.B. 5000 Lokomotiven oder 150.000 Eisenbahnwagons.
Außerdem noch 90% der deutschen Hochsee-Handelsflotte. Im Vergleich dazu verursachte
die Abgabe aller deutschen Kolonien kaum eine Schädigung.
Des Weiteren musste nach dem Krieg die Wirtschaft umgestellt werden: Von der
Kriegswirtschaft zur Friedenswirtschaft. Es mussten z.B. die Soldaten wieder in den
Wirtschaftsprozess eingegliedert werden.
In den 20er Jahren basierte der Import hauptsächlich auf Nahrungsmitteln und Rohstoffen.
Exportiert wurde zu größten Teilen aus den Bereichen des Maschinenbaus und der
Fertigwaren. Während der Zeit der Weimarer Republik spielte die Landwirtschaft eine große
Rolle, obwohl sich Deutschland von einem Agrarstaat zu einem Industriestaat entwickelte.
Von 1920-22 erlebte die deutsche Wirtschaft einen Aufschwung, dessen Gründe vor allem die
gewollte Inflation, der Achtstundentag und die niedrigen Lohn- und Produktionskosten waren.
Das sorgte für den Wiedereinstieg in den Welthandel. Doch schon 1923 gab es eine
Wirtschaftskrise, da die Währung in Deutschland zusammenbrach und die Produktion
zurückging. Ab dem Jahr 1924 ging es schließlich wieder aufwärts. Dafür sorgten unter
anderem auch Kredite und Investitionen aus dem Ausland, die es ermöglichten, für einen
technischen Fortschritt zu sorgen. Es wurden moderne Technologien eingeführt und
Arbeitsprozesse rationalisiert. So wurde eine industrielle Massenproduktion ermöglicht.
Doch
auch
dieser
Aufschwung
endete
ziemlich
abrupt
1929/30
aufgrund
der
Weltwirtschaftskrise. Deutsche Firmen brachen zusammen, die wirtschaftliche Entwicklung
wurde erneut zurückgeworfen.
Ethnische Aspekte - Völkerrechtliche Verträge
Am 16. April 1922 wurde der Vertrag von Rapallo zwischen der Sowjetunion und
Deutschland geschlossen. Durch diesen Vertrag nahm Deutschland die Verhandlungen zu
Russland wieder auf, welche 1918 abgebrochen wurden. Russland verzichtete auf die
deutschen Reparationen, die im Versailler Vertrag festgesetzt waren, im Gegenzug verzichtete
Deutschland auf alle Ansprüche bezüglich des deutschen Eigentums, das von den russischen
Verstaatlichungsmaßnahmen betroffen war.
Das Ziel war eine Verbesserung der Beziehungen zueinander. Außerdem wollten beide ihre
internationale Isolierung durchbrechen. Von den Westmächten wurde der Vertrag eher
misstrauisch beobachtet, da man eine Erschütterung des Versailler Vertrags fürchtete, welche
die Existenz Polens gefährden könnte.
Am 16. Oktober wurde dann der Vertrag von Locarno geschlossen. Darin wurden die
Beschlüsse der am 5. Oktober begonnenen Konferenz festgehalten. An der Konferenz nahmen
die meisten der wichtigsten europäischen Staaten teil, die Sowjetunion jedoch nicht. Es
wurden weitreichende Sicherheitsfragen geklärt, so wurde u.a. geregelt, dass Deutschland,
Frankreich und Belgien auf eine gewaltsame Veränderung ihrer Staatsgrenzen verzichten
würden. Die im Versailler Vertrag festgelegten Aspekte der deutschen Westgrenze und der
entmilitarisierten Zone im Rheingebiet wurden noch einmal bestätigt. Großbritannien und
Italien garantierten, im Falle einer Vertragsverletzung, den Geschädigten zu helfen.
Streitfragen sollten vor einer internationalen Kommission geklärt werden.
Dieser Vertrag stellt einen endscheidenden Schritt zu Friedenssicherung in Europa dar,
außerdem sorgte er dafür, dass die außenpolitische Isolierung Deutschlands endgültig
durchbrochen wurde.
Zerfall der Monarchie
Nachdem die Oberste Heeresleitung(OHL), namentlich: Hindenburg, von März bis Juli 1918
vergeblich versuchte hatte, den Ersten Weltkrieg für sich zu entscheiden und die deutschen
Verbündeten kurz vor der Kapitulation standen (später wurde in der Rede der
Dolchstoßlegende erklärt, dass die militärische Niederlage nur durch die Novemberrevolution
zu Stande gekommen sei, aber die Revolution war nur die Folge und nicht die Ursache dafür),
wollte die OHL Ende September 1918 einen Waffenstillstand mit den USA vereinbaren, aber
der amerikanische Präsident Wilson wollte, laut seiner 14-Punkte-Forderung im Januar 1918,
nur Frieden mit einem demokratisierten Deutschland schließen.
Dies unterstrich der am 3. Oktober stattfindende deutsch-amerikanische Notenwechsel zum
Abschluss eines Waffenstilstands. Dadurch kam es zu einem personellen und zu einer
verfassungsrechtlichen Änderung im Machtgefüge Deutschlands. Da diese Kehrtwende für
die deutschen Parteien überraschend war, wurde zunächst Prinz Max von Baden zum
Reichskanzler bestimmt. Durch die danach kommende Oktoberreform wurde die
Regierungsform von einer konstitutionellen zu einer parlamentarischen Monarchie, was
bedeutete, dass z.B. die Kommandogewalt über das Militär einem Minister auferlegt worden
war.
Als zudem noch die militärische Niederlage dem Volk bekannt wurde, wurden die Rufe nach
einer Abdankung Kaiser Wilhelms II. immer lauter. Als am 29. Oktober eine Meuterei unter
Matrosen ausbrach, die für die Ehre Deutschlands in einen aussichtslosen Kampf geschickt
werden sollten, kam es überall in Deutschland zu Aufständen gegen die Monarchie. Die
kriegsmüden Deutschen führten Arbeiter- und Soldatenräte ein, um die Macht in den Städten
zu übernehmen. Dieser Aufstand wird als Novemberrevolution bezeichnet.
Als am 9. November der Aufstand Berlin erreichte, gab der Reichskanzler die Abdankung des
Kaisers, der sich dagegen geweigert hatte und nach Belgien geflohen war, bekannt und
überließ dem Vorsitzenden der Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands (MSPD),
Friedrich Ebert, das Kanzleramt. Aber als die Aufständischen den Reichstag erreicht hatten,
rief Philipp Scheidemann notdürftig die Republik aus.
Neue Machtverhältnisse-Parteienlandschaft
Nach dem Ausrufen der Republik musste bestimmt werden, ob es in Deutschland zu einer
Räteherrschaft oder zum Parlamentarismus kommt. Die MSPD wollte schnell die Revolution
eindämmen und Deutschland sollte durch eine schnell gewählte Nationalversammlung geführt
werden.
Der Spartakusbund und die linke Flanke der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei
(USPD) wollten eine sozialistische Räterepublik nach sowjetischem Vorbild aufbauen,
deswegen agierten sie im Sinne der Revolution. Durch diese Art der Regierung wären
Parteien, Verbände und das Parlament überflüssig geworden.
Der Rat der Volksbeauftragten, der jeweils aus drei Vertretern der MSDP und der USPD
bestand und von einen Vollzugsrat kontrolliert wurde, veröffentlichte am 12. November ein
Neun-Punkt-Programm, worin auch das Wahlrecht für Frauen , der Achtstundentag und das
Verhältniswahlrecht eingeführt wurde.
Die Ergebnisse des ersten Rätekongresses, der am 16. bis zum 20. Dezember 1918 tagte,
führten dazu, dass das Rätesystem als Grundlage der Verfassung abgelehnt wurde und eine
gewählte Nationalversammlung über die Neuordnung Deutschlands entscheiden sollte.
Danach kam es zu einem Aufstand des Spartakusbundes und es wurde die Kommunistische
Partei Deutschlands (KPD) gegründet.
Ende 1918 gab es sieben wichtige Parteien:
Es gab die Deutsche Demokratische Partei (DDP), die sich aus der Fortschrittlichen
Volkspartei und den Nationalliberalen zusammensetzte.
Die Deutsche Volkspartei (DVP) war rechts orientiert, lehnte die neue Staatsform ab und
vertrat die Großindustrie und die Monarchie.
Die Zentrumspartei und ihre Abspaltung Bayerische Volkspartei (BVP) waren sozialpolitisch
und demokratisch orientiert.
Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) entstand aus verschiedenen konservativen Kreisen
und betrieb antirepublikanische und antidemokratische Hetze.
Die SPD und die USDP vertraten eine linke Einstellung
Gehversuche des Kommunismus
Die Kommunisten hatten schon zwei Stunden nach dem Ausrufen der Republik von Philipp
Scheidemann ihre „freie sozialistische Republik“ ausgerufen. Die KPD wurde danach am 30.
Dezember 1918 gegründet.
Eine linke Einstellung wurde zwar von verschiedenen Parteien, wie der KPD, USPD und SPD
vertreten, aber gerade der SPD wurde von extremen Linken vorgeworfen, dass sie die Ideale
der Arbeiter verraten hätten. Es kam Anfang 1919 auch deswegen zu Kämpfen zwischen der
MSPD und den Linkssozialisten.
Die KPD versuchte 1920 auch den Widerstand gegen den Kapp-Putsch, welcher ein
Putschversuch von Rechtskonservativen war, für sich zu nutzen und rief zur Wahl von Räten
im gesamten Reichsgebiet auf. Dazu organisierten sie eine aus 50 000 Mann bestehende
„Rote Ruhr-Armee“, aber dieser Aufstand wurde blutig von der Reichswehr und den
Freikorps niedergeschlagen. Die darauffolgenden Märzkämpfe in Mitteldeutschland 1921
wurden durch die Entwaffnung der aufständischen Arbeiter beendet.
Im Krisenjahr 1923 unternahm die KPD den letzten Versuch, in Deutschland eine
Räteherrschaft zu errichten. In Thüringen formierte die KPD im Schutz der Koalition mit der
SPD bewaffnete Einheiten zur Machtübernahme in einem reichsweiten „Deutschen Oktober“.
Nachdem aber der Ministerpräsident die KPD dafür nicht aus der Regierung entlassen wollte
und dafür vom Reichskanzler abgesetzt worden war, nahm die KPD von ihrem Plan Abstand,
aber der Kurier mit dem Aufstandsruf konnte nicht mehr zurückgerufen werden und so wurde
der in Hamburg stattfindende Aufstand von der Polizei niedergeschlagen. Durch diese
Niederlagen geriet die KPD immer mehr unter den Einfluss der KPdSU.
Der Krieg als Gegenstand der Literatur
Es gab nach dem Ersten Weltkrieg viele literarische Werke gegen den Krieg (z.B. Erich Maria
Remarque: "Im Westen nichts Neues"). Es gab jedoch auch Werke, die den Krieg
verherrlichten (z.B. Ernst Jünger: "In Stahlgewittern").
Viele Schriftsteller nahmen politisch Stellung, etwa durch politischen Kabarett, politischen
Journalismus oder politische Satiren.
Quellen:
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/ersterweltkrieg/
http://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/182570/erster-weltkrieg
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