pdf. zum

Werbung
Herbst 2016 | Ausgabe 11
kostenlos | zum Mitnehmen
GesundPlus
NETZMAGAZIN
Das Patientenmagazin Ihres Arztnetzes in Franken
HERZ
GESUNDHEITSTHEMA
PRAXISVORSTELLUNG
DR. MED. GERHARD NAGEL
ARZTVERZEICHNIS
UNSERE ÄRZTE IN
IHRER UMGEBUNG
ur
Jetzt z 1
er
Numm rn
e
in Bay n !
el
wechs
300 Millionen Euro !
Meine AOK kann das
Nur die AOK investiert jedes Jahr in Bayern
so viel in Prävention.
Gesundheit in besten Händen
www.meine-aok-kann-das.de
EDITORIAL
Liebe Leserinnen
und Leser,
M
it dieser zweiten Ausgabe des
Netzmagazins GesundPlus halten Sie unser
„Sommerheft“ in den
Händen. Im Frühjahr
stand die Natur bereit,
Ihre Pracht zu entfalten
und startete mit Schwung und Kraft aus dem Winter.
Wir alle warteten auf die ersten warmen Sonnenstrahlen, die bunten Blüten, den ersten Kaffee im Freien.
Im Sommer freuten wir uns über eine laue Sommernacht oder das gemeinsames Erleben eines Fußballabends. Nun steht der Herbst vor uns, mit Schönheit
und prächtigen Farben. Das Leben zu gestalten und zu
genießen, sich an Gesundheit und Elan zu freuen, ist
die tragende Idee für Ihr Patientenmagazin.
Unser Gesundheitsthema liegt uns diesmal wirklich
im Wortsinne am Herzen. Wir haben für Sie das Thema
„Herz“ von vielen Seiten beleuchtet; angefangen vom
Aufbau des Herzens, über Sport bei Herzerkrankungen
bis hin zum Ablauf der medizinischen Versorgung beim
Notfall Herzinfarkt.
INHALT
6
WIe funktioniert das Herz?
8
Herzschwäche
12
Koronare Herzkrankheit
16
Bauch-Aorten-Aneurysma (BAA) –
Früherkennung Hauptschlagader
20
Herzkrankheit – Darf ich Sport treiben?
22
Richtig trinken –
der Flüssigkeitsbedarf des Menschen
24
Heuschnupfen
26
Aktuelles aus dem Netzwerk
28
ARZTVERZEICHNIS
Die Gesundheit erhalten – das ist für alle ein ganz
wichtiger Vorsatz für dieses Jahr. Lesen Sie deshalb, wie
Ihnen Ihr Körper regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme,
motivierenden Sport und schlaue Ernährung dankt.
Viel Vergnügen bei der Lektüre und bleiben Sie
gesund!
Ihr Dr. Joachim Mörsdorf
Netzmagazin
3
Kinder malen
für die Praxis
Das GesundPlus Magazin veröffentlicht
Kinderbilder, die für die Mitgliedspraxen
unseres Netzes übergeben wurden.
MITMACHEN GEHT GANZ EINFACH
entweder Sie geben das Bild in der
Praxis ab, oder Sie schicken es per Post an:
GesundPlus Magazin
Bismarckplatz 5
93047 Regensburg
Oder per E-Mail an:
[email protected]
MITMACHEN LOHNT SICH!
Jede Veröffentlichung belohnen wir mit
einem 10€ Gutschein.
Vielen Dank für die tollen Einsendungen!
Bitte nicht vergessen: Anschrift und Alter des Kindes angeben.
DAS NÄCHSTE NETZMAGAZIN „GESUNDPLUS“ ERSCHEINT ZUM THEMA „BEWEGUNG“ AB HERBST 2016.
WIR NEHMEN GERNE IHRE ANZEIGE ENTGEGEN:

09191 – 974 50 10
FRAU STRIEGEL
Impressum
Das GesundPlus-Magazin – die regional Kundenzeitschrift für Arztnetze.
Veröffentlichungen, auch in Auszügen, sind nur mit schriftlicher Genehmi-
Herausgeber: Verlag: GPN GesundPlus Netzwerk GmbH, Dr. Thomas Koch,
gung gestattet.
Bismarckplatz 5, 93047 Regensburg, Tel. 0941 / 37800700;
Fax 0941 3780070-9 | [email protected]
ISBN 978-3-943404-00-5
www.gesundplus.de | Redaktion: Anregungen bitte an redaktion@gpn.
Regionalausgabe erscheint in Forchheim,
email
Gesamtauflage 2.000
Der Herausgeber ist zugleich Ansprechpartner aller Verantwortlichen.
Anzeigenkontakt: [email protected], Frau Striegel
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Regensburg. Nachdrucke und sonstige
4
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Der menschliche Körper –
WIE FUNKTIONIERT
DAS HERZ?
D
as Herz versorgt Organe und Gewebe kontinuierlich mit lebensnotwendigem Sauerstoff und Nährstoffen. Es ist der „Hochleistungsmotor“, der den
Blutkreislauf antreibt.
I
n Ruhe schlägt das Herz etwa 60 bis 90
Mal pro Minute und pumpt dabei 5
bis 6 Liter Blut durch den Körper. Das
sind über 2,6 Millionen Liter in einem Jahr
– ungefähr so viel wie die Wassermenge in
einem 50-Meter-Schwimmbecken. Bei körperlicher Belastung kann das Herz bis zu
20 Liter Blut pro Minute durch den Körper
treiben; bei Menschen, die Ausdauersport
treiben und sich extrem anstrengen, sogar
35 Liter.
AUFBAU
Das Herz ist etwa so groß wie die Faust seiner Besitzerin oder seines Besitzers und wiegt
ungefähr 300 g. Bei Ausdauersportlern kann es
bis zu 500 g wiegen. Das Herz befindet sich etwa
in der Mitte des Brustkorbs, etwas nach links
versetzt hinter dem Brustbein. Bei den meisten
Menschen kann man den Herzschlag fühlen,
wenn man die Hand auf den Brustkorb legt.
D
as Herz ist ein hohler Muskel, der in zwei
Hüllen eingeschlagen ist. Die äußere
Hülle des so genannten Herzbeutels besteht aus
festem Bindegewebe und Fettgewebe. Direkt
auf dem Herzen liegt eine weitere Hülle, die
mit dem Herzmuskel verwachsen ist. Zwischen
Netzmagazin
5
diesen beiden Hüllen ist ein winziger Hohlraum, der mit
einer Flüssigkeit gefüllt ist. Diese Flüssigkeit dient als
Gleitfilm. Dies ist wichtig, da das Herz sich fortwährend
zusammenzieht und wieder entspannt, ohne dass sich die
äußere Hülle mitbewegt.
Direkt auf dem Herzmuskel, unter der inneren Hülle,
verlaufen die Herzkranzgefäße (Koronararterien). Diese
Blutgefäße versorgen das Herz selbst mit Sauerstoff und
Nährstoffen.
E
ine Scheidewand teilt das Herz in zwei Hälften, die
jeweils ein eigenes Pumpsystem darstellen. Jede
Hälfte besteht aus einem Vorhof und einer Kammer.
Die linke Kammer pumpt sauerstoffreiches Blut durch
die Körperschlagader (Aorta) in den großen Körperkreislauf. Gleichzeitig versorgt die rechte Kammer über die
Lungenschlagader den kleinen Lungenkreislauf mit Blut.
Im Lungenkreislauf gibt das Blut Kohlendioxid ab
und nimmt frischen Sauerstoff auf. Nachdem das Blut
durch den Körper- oder Lungenkreislauf geflossen ist,
6
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
gelangt es über die Vorhöfe und Kammern in den jeweils
anderen Kreislauf.
Zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer, linkem Vorhof und linker Kammer sowie am Abgang der
Schlagadern befinden sich Herzklappen. Sie stellen sicher,
dass das Blut in die richtige Richtung fließt und nicht
zurückströmt.
MUSKULATUR
D
ie Muskulatur des Herzens besteht aus speziellen
Zellen, den Herzmuskelzellen, die sich rhythmisch
zusammenziehen. Ein elektrisches Leitungssystem sorgt
dafür, dass die Herzmuskelzellen gemeinsam den richtigen
Takt einhalten. Der Impuls für den Herzschlag entsteht im
Sinusknoten, einer Gruppe von Zellen in der Wand des
rechten Vorhofes. Spezielle Nervenbahnen leiten die elektrischen Signale zu den Muskelzellen in Vorhöfen und Kammern weiter und geben so den Takt für den Herzschlag vor.
Quelle:
gesundheitsinformation.de
thema
HERZSCHWÄCHE
V
on einer Herzschwäche spricht
man, wenn das
Herz zu schwach ist, um
ausreichend Blut in den
Körper zu pumpen. Das
kann dazu führen, dass
Organe, Muskeln und andere Gewebe nicht mehr
ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
Andere gängige Bezeichnungen für Herzschwäche
sind Herzinsuffizienz,
Herzmuskelschwäche
oder Herzversagen.
E
ine Herzschwäche kann
akut auftreten, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, oder sich über lange Zeit
entwickeln – etwa durch einen
dauerhaft erhöhten Blutdruck.
Je nachdem wie stark eine
Herzschwäche ausgeprägt
ist, kann sie unbemerkt bleiben oder die körperliche
Leistungsfähigkeit erheblich
beinträchtigen. Dann können
Beschwerden wie Erschöpfung, Luftnot, Brustschmerzen
oder Herzklopfen auftreten.
Bei einer fortgeschrittenen
Herzschwäche fallen schon
normale Alltagsaktivitäten
schwer. Die meisten Menschen haben aber eine leichtere Form von Herzschwäche,
mit der sie durch geeignete
Behandlungen weitgehend
normal leben können.
SYMPTOME
W
elche Symptome
auftreten, hängt
unter anderem von
der Art der Herzschwäche
ab. Man unterscheidet danach, ob die linke oder rechte
Herzhälfte betroffen ist:
hh Linksherz-Insuffizienz:
Dies ist die häufigste Form
der Herzschwäche. Dabei
staut sich Blut in den Lungenvenen – den Gefäßen, die das
Blut aus der Lunge abtransportieren. Dies äußert sich
durch Kurzatmigkeit, Luftnot
oder Husten, vor allem bei
körperlicher Betätigung.
hh Rechtsherz-Insuffizienz:
Bei einer Rechtsherz-Schwäche staut sich das Blut in den
Venen – also den Gefäßen,
die das Blut aus den Organen
und dem Gewebe zurück zum
Herzen transportieren. Durch
den erhöhten Druck kann
Wasser aus den Venen ins
umliegende Gewebe gepresst
werden. Dies führt zu Wassereinlagerungen in den Beinen, seltener auch im Genitalbereich oder im Bauch.
hh Globale Herzinsuffizienz: Von einer globalen
Herzschwäche spricht man,
wenn beide Herzhälften
betroffen sind. Dann können
sowohl Beschwerden wie
Kurzatmigkeit als auch Wassereinlagerungen auftreten.
URSACHEN
E
ine Herzschwäche ist
meistens die Folge einer
anderen Erkrankung,
die den Herzmuskel oder
die Blutgefäße schädigt. Die
Herzmuskeln sind der „Motor“ des Herzens: Durch ihr
rhythmisches Zusammenziehen wird sauerstoffreiches
Blut in die Herzkammern und
von dort in den Kreislauf gepumpt. Bei einer Herzschwä-
Netzmagazin
7
WEITERE
SYMPTOME EINER
HERZSCHWÄCHE
SIND:
hh Erschöpfung und Abgeschlagenheit
hh schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
hh plötzliche Gewichtszunahme infolge von
Wassereinlagerungen
hh häufiges nächtliches
Wasserlassen
hh Konzentrationsprobleme
hh Blässe, kalte Hände und
Füße
hh Brustschmerzen oder
Enge- / Beklemmungsgefühl in der Brust
che gelingt dies nicht mehr
richtig, und der Körper kann
nicht ausreichend mit frischem Blut versorgt werden.
In den meisten Fällen
wird eine Herzschwäche durch eine koronare
Herzkrankheit oder einen
Herzinfarkt verursacht.
Bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die
Adern verengt, die das Herz
mit sauerstoffreichem Blut
versorgen. Wenn das Herz
infolgedessen nicht ausreichend durchblutet wird, kann
eine Herzschwäche entstehen. Bei einem Herzinfarkt
verstopft eine dieser Adern
so plötzlich, dass Teile des
Herzmuskels gar nicht mehr
durchblutet werden und
Muskelgewebe abstirbt.
8
E
in dauerhafter Bluthochdruck kann dazu führen,
dass die Gefäße ihre
Elastizität verlieren. Das Herz
muss dann dauerhaft gegen
einen erhöhten Widerstand
arbeiten. Damit die Blutversorgung weiterhin sichergestellt ist, finden im Körper
verschiedene Anpassungsvorgänge statt. Unter anderem
wird der Herzmuskel größer
und dicker, was zunächst
die Pumpleistung erhöht.
Mit der Zeit kommt es
jedoch zur Versteifung des
Muskels oder zu einer Erweiterung der Herzkammern,
was die Pumpleistung langfristig verschlechtert und in
einer Herzschwäche mündet.
Eine Herzschwäche kann
auch durch bestimmte
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Erkrankungen des Herzmuskels, der Herzklappen oder
des Herzbeutels ausgelöst
werden. Dazu gehören Entzündungen, angeborene
Veränderungen der Herzmuskulatur, Herzklappenfehler
und Herzrhythmusstörungen
wie das Vorhofflimmern. Auch
Alkoholmissbrauch kann den
Herzmuskel schädigen.
RISIKOFAKTOREN
Z
u den wichtigsten
Risikofaktoren für eine
Herzschwäche gehören:
hh Diabetes mellitus Typ 2
hh starkes Übergewicht
(Adipositas)
hh Rauchen
hh Bluthochdruck
Eine familiäre Veranlagung
für seltenere Herzerkrankungen, etwa für bestimmte
Herzmuskelerkrankungen,
gilt ebenfalls als Risikofaktor
für eine Herzschwäche.
HÄUFIGKEIT
I
m Durchschnitt entwickeln
geschätzt 4 von 100 Menschen im Laufe des Lebens
eine Herzschwäche. Die meisten erkranken nach dem 65.
Lebensjahr. Besonders häufig
betroffen sind Menschen
über 85 Jahre. Im höheren
Lebensalter haben wesentlich mehr Frauen als Männer
mit Herzschwäche zu tun.
VERLAUF
J
e nachdem wie stark die
Herzschwäche ausgeprägt ist, unterscheidet
man vier Stadien:
1 ) Asymptomatische
Herzschwäche: Sie verursacht noch keine Symptome wie Erschöpfung
oder Luftnot. Durch diagnostische Tests kann aber
eine verringerte Herzleistung festgestellt werden.
2 ) Leichte Herzschwäche:
Bei stärkerer körperlicher
Anstrengung wie Treppensteigen oder Bergaufgehen treten Symptome wie
Erschöpfung oder Luftnot
auf. Geringe körperliche
Belastungen lösen aber
keine Beschwerden aus.
3 ) Mittelschwere Herzschwäche: Bereits gewöhnliche Tätigkeiten und leichte
körperliche Anstrengung wie
Gehen auf gerader Strecke
führen zu Beschwerden.
4 ) Schwere Herzschwäche: Beschwerden treten in
Ruhe oder schon bei geringsten körperlichen Aktivitäten
auf. Flaches Liegen ist nicht
mehr möglich. Manche Menschen mit schwerer Herzinsuffizienz sind bettlägerig.
FOLGEN
E
ine fortgeschrittene
Herzschwäche kann die
Lebensqualität stark
beeinträchtigen, weil dann
oft bereits normale Aktivitäten erschwert oder gar
nicht mehr möglich sind.
Infolge einer Herzschwäche können Herzrhythmus-
störungen auftreten. Durch
den erhöhten Druck auf
die Blutgefäße und Wassereinlagerungen im umliegenden Gewebe kann es zu
Lungenentzündungen und
schlecht heilenden Geschwüren an den Unterschenkeln
(„offene Beine“) kommen.
Plötzliche Wassereinlagerungen in der Lunge (Lungenödem) können zu Erstickungsanfällen mit Husten und
schaumigem Auswurf führen.
Größere Wasseransammlungen zwischen Lungen- und
Rippenfell können die Atmung
stark behindern. Wasser kann
sich auch im Bauchraum oder
in der Leber stauen. Der Leib
ist dann aufgebläht, es kommt
zu Appetitlosigkeit, Übelkeit
und Verdauungsproblemen.
Wenn sich eine Herzschwäche akut verschlechtert, kann
sie lebensbedrohlich sein und
eine Krankenhausbehandlung nötig werden. Eine akute
Verschlechterung äußert sich
zum Beispiel durch Atemnot, die bereits bei geringer
Belastung oder in Ruhe, vor
allem im Liegen, auftritt.
Netzmagazin
9
DIAGNOSE
B
ei Verdacht auf eine
Herzschwäche fragt
die Ärztin oder der Arzt
zunächst nach den Beschwerden und nach der Krankengeschichte. Eine körperliche Untersuchung und verschiedene
Messungen schließen sich an:
hh Abtasten von Fußknöchel und Unterschenkel
sowie Abklopfen von Oberkörper und Bauchraum,
um mögliche Wassereinlagerungen festzustellen.
hh Abhören von Herz und
Lunge: Herztöne, Herzschlag
sowie Herzgeräusche oder
ein Rasseln beim Atmen können Hinweise auf bestimmte
Herzerkrankungen geben.
hh Blutdruckmessung.
hh Untersuchung der
Herzströme mittels EKG
(Elektrokardiogramm).
hh Ultraschalluntersuchung
des Herzens (Echokardiografie), um die Pumpleistung des
Herzens zu bestimmen und
die Funktion der Herzklappen
10
zu prüfen.
Meist wird außerdem eine
Blutprobe entnommen und
im Labor auf unterschiedliche Werte untersucht. Auch
diese Ergebnisse können
helfen, mögliche Ursachen
für eine Herzschwäche festzustellen und andere Erkrankungen auszuschließen.
BEHANDLUNG
D
ie Behandlung einer Herzinsuffizienz stützt sich
auf mehrere Säulen:
hh Behandlung der Grunderkrankung: Da einer Herzschwäche meist eine andere
Herz-Kreislauf-Erkrankung
zugrunde liegt, besteht ein
Teil der Behandlung aus
der Therapie der Grunderkrankung – also zum
Beispiel einer KHK, einer
Herzrhythmusstörung oder
eines Bluthochdrucks.
hh Allgemeine Maßnahmen: Allgemeine Maßnah-
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
men im Alltag sollen das
Herz-Kreislauf-System entlasten. Dazu gehört: nicht
zu rauchen, Alkohol nur in
Maßen zu trinken, auf eine
ausgewogene Ernährung zu
achten und bei deutlichem
Übergewicht möglichst abzunehmen. Ist die Krankheit
fortgeschritten, muss häufig
die allgemeine Trinkmenge
reduziert und das Körpergewicht kontrolliert werden.
hh Medikamente: Das Herz
entlasten können Medikamente, die den Herzschlag
kontrollieren, den Blutdruck
senken, die Gefäße weiten
und entwässernd wirken.
hh Körperliches Training:
Für Menschen mit Herzschwäche gibt es spezielle Herzsport-Programme, die ein
angepasstes Ausdauer- und
Muskeltraining beinhalten.
Solche Programme können
die körperliche Belastbarkeit
erhöhen und die Lebensqualität verbessern.
Quelle:
gesundheitsinformation.de
thema
B
ei einer koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die großen Adern verengt, die das Herz mit Sauerstoff versorgen. Diese Gefäße heißen medizinisch „Koronararterien“ oder auch „Herzkranzgefäße“.
Je nachdem, wie stark die Gefäße verengt sind und wie lange die Erkrankung besteht, kann sich eine
KHK ganz unterschiedlich bemerkbar machen. Eine KHK kann zu Folgeerkrankungen führen wie Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen. Wenn sich ein Koronargefäß plötzlich ganz verschließt, kann ein
Herzinfarkt die Folge sein.
SYMPTOME
D
ie Beschwerden einer KHK
reichen von Kurzatmigkeit
bis zu mehr oder weniger starken
Brustschmerzen. Solche Schmerzen
werden Angina Pectoris („Brustenge“) genannt. Angina-PectorisSchmerzen sind typischerweise mit
einem Beklemmungs- oder Angstgefühl verbunden und können in
Arme, Nacken, Rücken, Oberbauch
oder Kiefer ausstrahlen.
Bei einer stabilen Angina Pectoris
werden die Schmerzen meist durch
körperliche Belastung ausgelöst und
klingen nach kurzer Zeit wieder ab.
Treten auch in Ruhe und ohne Belastung plötzlich starke Brustschmerzen auf, spricht man von „instabiler
Angina Pectoris“ oder auch „akutem
Koronarsyndrom“. Im Gegensatz zur
stabilen Form ist eine instabile Angina
Pectoris ein Notfall: Es besteht die
Gefahr eines Herzinfarkts, weil das
Gefäß ohne Vorwarnung auch komplett verschließen kann.
URSACHEN
E
ine KHK ist die Folge von
Arteriosklerose, im Volksmund
Gefäßverkalkung genannt. Arteriosklerose entsteht, wenn sich in der
Gefäßwand kleine Entzündungen
bilden. An diesen Stellen sammeln
sich Zellen, Fette und andere Substanzen an. Solche Ablagerungen, auch
arteriosklerotische Plaques genannt,
machen sich anfangs kaum bemerkbar.
Wenn die Ablagerungen in einer
Koronararterie stark anwachsen,
können sie den Blutfluss durch das
Gefäß mehr und mehr behindern, so
dass ein Teil des Herzmuskels nicht
genügend Sauerstoff erhält. Körperliche Belastung oder psychischer Stress
können dann zu Beklemmungen und
Schmerzen in der Brust führen (stabile
Angina Pectoris).
Es kann aber auch vorkommen,
dass Gefäßablagerungen plötzlich
und unerwartet aufbrechen und ein
Blutgerinnsel bilden, das das Gefäß
fast gänzlich verstopft. Dann können
Brustschmerzen auch ohne vorherige
Belastung auftreten (instabile Angina
Pectoris). Bei einem kompletten
Gefäßverschluss (Infarkt) stirbt ein
Teil des Herzmuskels ab, wenn nicht
zügig behandelt wird.
RISIKOFAKTOREN
D
as Risiko für eine KHK und
mögliche Folgeerkrankungen
kann individuell sehr unterschiedlich
sein. Zu einer Gruppe von Risikofaktoren gehören Lebensalter und
Geschlecht. Sie lassen sich nicht
beeinflussen. Zur anderen Gruppe
gehören Faktoren, die durch Lebensstil und Umwelt mitgeprägt werden,
wie zum Beispiel Rauchen, Übergewicht, ein erhöhter Cholesterinspiegel
Netzmagazin
11
und Bluthochdruck. Auch andere Erkrankungen wie ein
Diabetes erhöhen das Risiko für eine KHK.
HÄUFIGKEIT
E
s ist nicht genau bekannt, wie viele Menschen in
Deutschland eine koronare Herzkrankheit haben.
Für Herzinfarkte liegen jedoch Schätzungen vor: So
bekommen jedes Jahr etwa 1 bis 2 von 100 Frauen im
Alter von 25 bis 74 einen Herzinfarkt. Bei Männern
derselben Altersgruppe ist das Risiko etwas höher: Von
100 Männern sind etwa 4 betroffen.
VERLAUF
E
ine KHK ist in der Regel eine chronische Erkrankung. Sie kann erstmals als Angina Pectoris in
Erscheinung treten, aber auch zu einem Herzinfarkt führen,
ohne vorher Beschwerden zu verursachen. In manchen
Fällen bleibt sogar ein Herzinfarkt unbemerkt: Man spricht
dann von einem stummen Infarkt. Beispielsweise spüren
Menschen mit Nervenschäden infolge einer DiabetesErkrankung manchmal keine typischen Symptome, wenn
sie einen Herzinfarkt haben.
Eine Angina Pectoris kann unterschiedlich stark
sein – auch unabhängig davon, wie stark die Blutversorgung des Herzmuskels eingeschränkt ist. Es werden
vier Schweregrade unterschieden:
SCHWEREGRAD
AUSPRÄGUNG DER BESCHWERDEN
Grad 1
Brustschmerzen treten erst bei plötzlicher
psychischer oder körperlicher Belastung auf,
aber nicht bei Alltagsaktivitäten wie Laufen
oder Treppensteigen
Grad 2
Brustschmerzen treten bei stärkerer Anstrengung auf wie schnellem Laufen, Bergaufgehen und Treppensteigen nach dem Essen,
bei Kälte oder gleichzeitiger psychischer
Belastung
Grad 3
Brustschmerzen treten bereits bei leichter
körperlicher Belastung auf wie normalem
Gehen oder beim Ankleiden
Grad 4
Brustschmerzen treten bereits in Ruhe oder
bei geringster körperlicher Belastung auf
12
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
FOLGEN
D
ie wichtigsten Folgeerkrankungen einer KHK sind:
hh Herzrhythmusstörungen
hh Herzinfarkt.
hh Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
Einige Menschen mit einer KHK erkranken auch an
einer Depression, insbesondere nach einem Herzinfarkt.
DIAGNOSE
B
ei Brustschmerzen werden oft durch eine KHK
ausgelöst. Sie können aber auch andere Ursachen
haben, wie Entzündungen am Herzmuskel, Erkrankungen der Lungen oder der Speiseröhre. Daher können
weitere Untersuchungen nötig sein, um eine KHK sicher
festzustellen.
Die wichtigste Untersuchung ist ein Elektrokardiogramm
(EKG). Es kann in Ruhe oder unter Belastung durchgeführt
werden. Möglich sind auch eine Ultraschalluntersuchung
des Herzens (Echokardiografie) oder weitere bildgebende
Untersuchungen. Welche zusätzlichen Untersuchungen
im Einzelfall nötig sind, hängt zum Beispiel vom Alter,
den Vorerkrankungen und der Art der Beschwerden ab.
Um einzuschätzen, wie hoch das Risiko für Folgeerkrankungen ist und um die Behandlung der KHK zu planen,
veranlasst die Ärztin oder der Arzt noch eine Reihe weiterer
Tests. Zur üblichen Diagnostik gehören:
hh Die Krankheitsgeschichte (Anamnese): Im Anamnese-Gespräch fragt die Ärztin oder der Arzt nach
der Art, Dauer und Ausprägung der Beschwerden, nach
Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie und nach
dem Lebensstil – etwa ob man raucht, sportlich aktiv ist
oder wie man sich ernährt. Die Antworten helfen der
Ärztin oder dem Arzt auch dabei, das Risiko für Folgeerkrankungen besser einzuschätzen.
hh Blutdruckmessung: Der Blutdruck wird gemessen,
da ein erhöhter Blutdruck ein wichtiger Risikofaktor für
Folgeerkrankungen einer KHK ist.
hh Körperliche Untersuchungen: Untersuchungen wie
das Abhören des Herzens oder das Abtasten der Leber
können Hinweise auf mögliche andere Erkrankungen
wie eine Herzschwäche oder Probleme mit den Herzklappen liefern.
hh Untersuchung auf Stoffwechselstörungen: Möglicherweise wird auch das Blut untersucht, um Stoffwech-
selstörungen wie einen Typ-2-Diabetes festzustellen.
Typ-2-Diabetes kann das Risiko für Folgeerkrankungen
stark erhöhen.
FRÜHERKENNUNG
W
er gesetzlich krankenversichert ist, hat ab dem
Alter von 35 alle zwei Jahre Anspruch auf einen
„Gesundheits-Check-up“. Diese Untersuchung soll frühzeitig Anzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen erkennen. Im Rahmen des
Check-up wird unter anderem der Blutdruck gemessen
sowie Blut und Urin untersucht.
BEHANDLUNG
D
ie Behandlung einer KHK hat zwei Ziele. Das erste
Ziel ist, Beschwerden und Alltags-Einschränkungen durch eine Angina Pectoris so gut wie möglich zu
lindern. Dazu gehören zum einen allgemeine Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, mehr Bewegung oder
eine Rauchentwöhnung. Meist werden die Beschwerden
zusätzlich mit Medikamenten gelindert. Bei anhaltenden,
starken Beschwerden wird häufig versucht, ein verengtes
Herzkranzgefäße durch einen Eingriff mit einem Herzkatheter zu erweitern. Bei ausgedehnten Verengungen
oder wenn mehrere Gefäße betroffen sind, kommt eine
Bypass-Operation infrage. Dabei wird das verengte Herzkrankgefäß künstlich umgangen.
Das zweite Behandlungsziel besteht darin, Folgeerkrankungen einer KHK vorzubeugen, wie einem Herzinfarkt
oder einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
REHABILITATION
M
enschen mit KHK können an einer kardiologischen Rehabilitation teilnehmen. Ziel dieser Maßnahme ist es, die körperliche Belastbarkeit zu erhöhen,
die Lebensqualität zu verbessern und Folgeerkrankungen
vorzubeugen.
Eine kardiologische Rehabilitation kann verschiedene
Inhalte haben. Oft besteht sie aus einer Kombination
von Bewegungstraining, einer Schulung zum Umgang
mit der Krankheit und ihren Risikofaktoren sowie einer
psychologischen Betreuung. Die Rehabilitation wird von
einem Team aus verschiedenen Fachleuten aus Medizin,
Physiotherapie, Ernährungswissenschaft und Psychotherapie geleitet. Studien zeigen, dass sich eine kardiologische
Rehabilitation, die ein Bewegungstraining beinhaltet, lohnt:
Sie kann die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung verlängern.
Eine kardiologische Rehabilitation wird insbesondere
dann empfohlen, wenn jemand einen Herzinfarkt hatte,
wenn die KHK bereits zu einer Herzschwäche geführt
hat oder wenn die Beschwerden einen normalen Alltag
unmöglich machen. Der Antrag auf eine kardiologische
Rehabilitation wird gemeinsam mit der Ärztin oder dem
Arzt bei dem zuständigen Kostenträger gestellt. Dies ist
in der Regel die gesetzliche Kranken- oder Rentenversicherung.
LEBEN UND ALLTAG
E
inige Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit
haben Schuldgefühle, weil sie meinen, nicht genug
auf ihre Gesundheit geachtet zu haben. Doch der persönliche Lebensstil ist nur einer von mehreren Faktoren, die
das Risiko für so eine Erkrankung beeinflussen. Zudem
kann es schwierig sein, die Lebensgewohnheiten nach der
Diagnose zu ändern. Hier kann es helfen sich kleinere
Zwischenziele zu setzen.
Quelle:
gesundheitsinformation.de
WEITERE
INFORMATIONEN
Alle gesetzlich Versicherten mit KHK haben
die Möglichkeit, an einem sogenannten
strukturierten Behandlungsprogramm
teilzunehmen. Diese Programme sollen
die Lebensqualität der Teilnehmenden
verbessern und das Risiko für Folgeerkrankungen senken.
Diese Programme werden auch als „Disease-Management-Programme“ (DMP)
bezeichnet. Wer an einem DMP teilnehmen
möchte, wendet sich am besten an seine
Krankenkasse.
Netzmagazin
13
Schafft sofort Klarheit
zu den Messwerten
te
Produk
Testsysteme
für die In-vitro-Diagnostik –
Anforderungen an Blutzuckermesssysteme
zur Eigenanwendung bei
Diabetes mellitus.
So können Sie KOSTENLOS* ein NEUES
OneTouch Verio Flex™ Messsystem erhalten.
Wenden Sie sich an unseren gebührenfreien OneTouch® Kundenservice unter
0800-70 77 007 (Mo.- Fr. 08:00-17:00 Uhr) und sichern Sie sich
Ihr kostenloses Messsystem unter Angabe des Codes OTVU5.
Besuchen Sie die Website www.LifeScan.de/upgradenow
Erfüllt alle Anforderungen der ISO-Norm 15197:2013**
* Vorbehaltlich der Berechtigung.
** ISO 15197:2013, Testsysteme für die In-vitro-Diagnostik – Anforderungen an Blutzuckermesssysteme zur Eigenanwendung
bei Diabetes mellitus. Leistungsmerkmale siehe jeweiliges Benutzerhandbuch (AW06922301A, AW06923201A).
© LifeScan, Division of Cilag GmbH International 2015 – CO/VFX/0115/0014 (1).
Johnson & Johnson Medical GmbH, Geschäftsbereich Johnson & Johnson Diabetes Solutions Companies,
Zweigniederlassung Neuss, Johnson & Johnson Platz 2, 41470 Neuss.
14
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
FRÜHERKENNUNG
HAUPTSCHLAGADER
ÜBER EINE SCHLAFENDE ZEITBOMBE, DIE
ERKANNT, BEOBACHTET UND IM EINZELLFALL
OPERATIV ENTSCHÄRFT WIRD
A
lbert Einstein und Thomas Mann sind zwei bekannte Persönlichkeiten, die an einem geplatzten Bauch-Aortenaneurysma (BAA) gestorben sind. Rechtzeitig erkannt kann diese Erkrankung heute behandelt werden. Wird die Erkrankung allerdings erst im Notfall festgestellt,
so ist auch heute die Überlebenschance nur bei 20%. Nur jeder zweite Notfall
erreicht überhaupt lebend das Krankenhaus.
Z
usammen mit der AOK
Bayern führt unser Netzwerk daher bei Netzpatienten
mit einem erhöhten Risiko, d.h.
bei Patienten ab dem 65. Lebensjahr, eine freiwillige Vorsorgeuntersuchung durch. Durch eine
schmerzlose Ultraschall-Untersuchung wird die Hauptschlagader
auf diese Erkrankung überprüft
und so können vorbeugende
Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden.
Natürlich ist diese Untersuchung für alle Patienten sinnvoll. In anderen Ländern, darunter USA und England, ist diese
Vorsorgeuntersuchung schon
Bestandteil der "Regelversorgung", bei uns wird darüber noch
diskutiert. Etwa 7% aller Männer
über 65 Jahren haben eine beobachtungspflichtige Erweiterung
der Hauptschlagader und damit
ein deutlich erhöhtes Risiko.
Unsere Empfehlung lautet daher
klar: Lassen Sie sich untersuchen,
Männer ab 65 und starke Raucher
sogar schon früher!
Quelle: Dr. Thomas Koch, gesundplus.de
Netzmagazin
15
WAS IST EINE HAUPTSCHLAGADERERWEITERUNG DES BAUCHRAUMES "BAUCHAORTENANEURYSMA (BAA)"?
Unter einem Aneurysma versteht man
die Erweiterung eines arteriellen Blutgefäßes. Daher strömt durch ein Loch in der
innersten Gefäßschicht Blut in darunter
liegende Schichten innerhalb des Gefäßes.
Diese Erweiterung kann in allen Körperregionen auftreten, betrifft aber am häufigsten
die Bauchschlagader. Durchbricht das Blut
die letzte Gefäßschicht, so spricht man von
einem "Platzen" und das Blut ergießt sich
dann ungehindert in den Bauchraum.
WARUM IST EIN BAUCHAORTENANEURYSMA GEFÄHRLICH?
Diese Erweiterung birgt zwei Gefahren.
Zum einen kann die Erweiterung durchbrechen (rupturieren), wodurch man innerlich verbluten kann. Von außen ist die Blutung nicht
erkenntlich. Die zweite Gefahr ist, dass sich in
der Gefäßerweiterung Blutgerinsel bilden. Finden diese Blutgerinsel dann wieder Anschluss
an das Gefäßsystem, so treten akute Gefäßverschlüsse auf. Im Falle des Bauchaortenaneurysmas sind dies oft Beingefäßverschlüsse.
16
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
WAS IST DIE URSACHE FÜR EIN
BAUCHAORTEN-ANEURYSMA (BAA)?
Die Erkrankung tritt insbesondere bei
Rauchern auf, hier ist das Risiko sogar 13fach
erhöht. Ansonsten steigt das Risiko mit zunehmenden Alter an. Typische Begleiterkrankungen sind Bluthochdruck, Koronare
Herzkrankheit (KHK) sowie weitere Gefäßerkrankungen, die Arteriosklerose. Häufig
findet sich auch eine erhöhte, familiäre
Belastung (genetische Prädisposition).
WELCHE KRANKHEITSZEICHEN
(SYMPTOME) GIBT ES?
Erweiterungen des Blutgefäßes sind völlig schmerzfrei. Dies macht diese Erkrankug
auch so gefährlich: sie bleibt häufig unentdeckt. In Einzelfällen sind Rückenschmerzen
aufgetreten. Beschwerden im Bereich der
Wirbelsäule oder der Nieren sind vielfach
unspezifisch und können nur vom Arzt durch
eine Ultraschalluntersuchung auf ein Aneurysma zurückgeführt werden. Kommt es zu
einem Platzen, so sind dies unerträgliche
Bauchschmerzen mit Ausstrahlung in den
Rücken, Übelkeit und starkem Brechreiz.
WIE LÄUFT DIE VORSORGEUNTERSUCHUNG AB?
Das Screening besteht im Kern aus einer
Ultraschalluntersuchung. Sie hat keinerleich
Nebenwirkungen, da sie im Gegensatz zur
Brustkrebsvorsorge ohne Röntgenstrahlen sondern mit Ultraschall durchgeführt wird.Sie ist
zudem völlig schmerzlos.
Neben Gefäßspezialisten kann diese Untersuchung auch bei vielen versierten Hausärzten bzw. Internisten durchgeführt werden.
WAS PASSIERT, WENN EINE GEFÄSSVERGRÖSSERUNG FESTGESTELLT WURDE?
Je nach Größe des Gefäßdurchmessers
werden die weiteren Schritte geplant. Ist die
Hauptschlagader zwischen 3.0 und 4.5cm
groß, ist eine jährliche Kontrolluntersuchung
z.B. beim Hausarzt zu empfehlen. Ab 4.5cm
sollte ein Gefäßspezialist hinzugezogen wer-
den. Ab einem Durchmesser von 5.5cm ist von
diesem auch zu prüfen, ob nicht eine operative Behandlung durchgeführt werden soll. Ab
7 cm Durchmesser ist die Wahrscheinlichkeit
des Platzens innerhalb von zwölf Monaten
bei 33%. Daher kann die frühzeitige Vorsorgeuntersuchung Schlimmeres verhindern!
WO KANN ICH MICH
SCREENEN LASSEN?
Die Untersuchung des Gefäßdurchmessers
kann sowohl vom Hausarzt, als auch von
Gefäßspezialisten durchgeführt werden. Spezielle Untersuchungen beim Gefäßspezialisten
sind ab einem Durchmesser von 4,5 cm sinnvoll, oder auch bei Patienten mit erhöhter
familiärer Häufung. Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Hausarzt. Netzpatienten der AOK
werden übrigens ab dem 65. Lebensjahr
automatisch angeschrieben und über diese
sinnvolle Zusatzuntersuchung informiert. ■
ÄRZTLICHE
NOTFALLPRAXIS
»Denn Ihre Krankheit kennt keinen Feierabend«
B
EREITSCHAFTSPRAXIS
Wir sind für Sie da:
Montag
19–21
Uhr
Montag
19–21
Dienstag
19–21
Uhr
Dienstag
19–21
Mittwoch
16–21
Uhr
Mittwoch
16–21
Donnerstag
Uhr
Donnerstag 19–21
19–21
Freitag
16–21
Uhr
Freitag
16–21
Samstag
9–219–21
Uhr
Samstag
Sonntag
9–219–21
Uhr
Sonntag
Feiertag
Feiertag
9–219–21
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Ohne Terminvereinbarung
im Gesundheitszentrum über der Apotheke
Krankenhausstraße 8 · 91301 Forchheim
116 117 · [email protected]
www.ugef-notfallpraxis-forchheim.de
B
EREITSCHAFTSPRAXIS
Netzmagazin
17
Mit der Krankheit leben –
Die Ausübung einer
regelmäßigen körperlichen
Betätigung ist genauso Teil
der Behandlung von Herz-/
Kreislauferkrankungen wie
ein Medikament.
ICH LEIDE AN EINER HERZ-/KREISLAUFERKRANKUNG –
DARF ICH SPORT TREIBEN?
D
ie Ausübung einer leichten körperlichen
Betätigung – schnelles Gehen, Schwimmen, Fahrradfahren, leichte Gymnastik –
spielt eine wichtige Rolle für Ihre Gesunderhaltung.
Ebenso wichtig sind eine Überwachung der Ernährung und, sofern dies als medizinisch notwendig erachtet wurde, eine medikamentöse Behandlung.
Die regelmäßige Ausübung einer körperlichen
W
ählen Sie die Aktivität abhängig von Ihrer körperlichen Verfassung und Ihrem Gesundheitszustand
und insbesondere nach Ihren Vorlieben aus. Falls Sie
schon längere Zeit keinen Sport mehr getrieben haben,
fangen Sie schrittweise wieder an. Fragen Sie zuvor Ihren
Kardiologen um Rat.
Es ist möglich, dass zuvor ein Belastungstest durchge-
18
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Aktivität verbessert Ihre Glukosekontrolle, falls Sie
Diabetiker(in) sind. Sie reduziert Ihren Blutdruck,
wenn Sie Bluthochdruck haben. Durch körperliche
Bewegung wird der Wert des schlechten Cholesterins
im Blut (LDL-Cholesterin) gesenkt und der des guten Cholesterins (HDL-Cholesterin) erhöht. Sie hilft
beim Abnehmen und bei der Tabakentwöhnung.
führt werden muss. Die Ausübung von Ausdauersportarten
wie Fahrradfahren, Schwimmen, schnelles Gehen oder
Joggen ist besonders zu empfehlen.
Wenn Ihre Belastungsfähigkeit aufgrund Ihres Alters
oder Ihrer Erkrankung begrenzt ist, beschränken Sie sich
auf einen Spaziergang in Ihrem eigenen Tempo. Es ist
wichtig, mindestens drei Mal pro Woche eine körperli-
WELCHE VORSICHTSMASSNAHMEN SIND
NOTWENDIG?
Einige Empfehlungen sollten
grundsätzlich beachtet werden:
hh Üben Sie nicht spontan (ohne Vorbereitung) eine
Sportart aus, die Sie zuletzt vor 10 oder 20 Jahren
praktiziert haben.
hh Fangen Sie schrittweise wieder an, da Ihre Belastungsfähigkeit sich mit dem Training ändert.
hh Wärmen Sie sich vor größeren Anstrengungen
immer richtig auf. Wenn Sie eine Stunde Sport
treiben, sollten 20 Minuten davon dem Aufwärmen gewidmet werden.
hh Beenden Sie jede Betätigung mit einer Erholungsphase von ungefähr 10 Minuten.
hh Gehen Sie nicht unmittelbar nach einer Belastungsphase in die Sauna.
hh Vermeiden Sie starke Anstrengungen unter extremen Bedingungen wie starker Sonneneinstrah-
che Betätigung von ausreichender Dauer (mindestens 30
Minuten) durchzuführen.
Bei schlechtem Wetter gibt es zahlreiche Hallensportarten: Schwimmen, Laufband, Stretching, leichte Gymnastik,
Aquagym, Yoga usw.
V
on manchen Sportarten, besonders jenen, bei denen
schnell eine hohe Belastungsintensität eintritt und
auch wieder endet (Tennis, Squash, Fußball usw.), ist
abzuraten. Diese sollten nur nach Absprache mit Ihrem
Arzt ausgeübt werden. Für das Training in einem Fitnessstudio benötigen Sie auf jeden Fall eine Unbedenklichkeitsbescheinigung. Es ist ratsam, eine Sportart in einer
Gruppe (Verein oder Club) auszuüben, um die Motivation
zu fördern und aufrecht zu erhalten. Außerdem sichert
Ihnen eine gute Betreuung eine angemessene Betätigung
ohne Übertreibungen.
Quelle: MSD / docvadis
lung oder sehr kalten Temperaturen.
hh Vermeiden Sie für das Training einsame oder
abgelegene Orte.
hh Achten Sie auf Gebiete oder Tage mit Schadstoffbelastung (beachten Sie Warnhinweise vor
kurzzeitig erhöhter Umweltbelastung).
hh Falls Sie trotz Abraten Ihres Arztes rauchen sollten, tun Sie dies nur im Abstand von zwei Stunden vor oder nach der körperlichen Betätigung.
Die Ausübung eines leichten regelmäßigen Ausdauersports kann das
Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung verringern
Netzmagazin
19
RICHTIG TRINKEN – DER
FLÜSSIGKEITSBEDARF DES
MENSCHEN
E
twa zwei bis drei Liter
Flüssigkeit verliert
jeder Mensch täglich.
Bei heißen Temperaturen oder beim Sport
kann der Flüssigkeitsverlust sogar
noch größer sein. Wird dieser
nicht ausgeglichen, so leidet das
Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit sinkt.
Erfahren Sie, wie Sie am besten
auf Ihre Flüssigkeitszufuhr achten
können und welche Getränke
geeignet sind.
E
twa zwei bis drei Liter Flüssigkeit verliert
jeder Mensch täglich. Bei heißen Temperaturen oder beim Sport kann der Flüssigkeitsverlust sogar noch größer sein. Wird dieser nicht
ausgeglichen, so leidet das Wohlbefinden und die
Leistungsfähigkeit sinkt. Erfahren Sie, wie Sie am
besten auf Ihre Flüssigkeitszufuhr achten können
und welche Getränke geeignet sind.
WAS IST DURST?
kennt das trockene Gefühl in der Kehle, mit dem
J eder
der Körper den Flüssigkeitsmangel anzeigt. Trinken ist
wie Essen ein Grundbedürfnis. Der Mensch kann zwar
einige Wochen ohne Nahrung überleben, aber er kann
nur maximal fünf bis sieben Tage ohne Flüssigkeitszufuhr
überleben. Wer zu wenig trinkt, wird meist müde und
schlapp. Kopfschmerzen können die Folge sein. Zudem
sinkt die Leistungsfähigkeit.
Das Durstempfinden ist ziemlich sensibel. Sinkt der
20
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Wasseranteil im Körper um circa 0,5 %, tritt schon ein
Durstgefühl auf. Lang anhaltender Mangel an Flüssigkeit
oder ausgeprägter Flüssigkeitsmangel schädigen die Organe.
Es kann zum Nierenversagen kommen. Flüssigkeitsmangel
kann man auch an der Haut feststellen. Zieht man eine
Hautfalte über die Hand, so sollte diese gleich wieder
verschwinden. Bleibt die Hautfalte bestehen, so kann man
von einem Flüssigkeitsmangel ausgehen. Auch wenn das
Durstempfinden relativ sensibel ist, so sollte man nicht
auf den Durst warten. Das Durstgefühl ist nicht immer
verlässlich. Gerade ältere Menschen sollten auch dann
trinken, wenn sie noch keinen Durst verspüren. Das gilt
besonders auch bei körperlicher Belastung oder bei Hitze,
wenn der Körper besonders viel Flüssigkeit benötigt.
DER TÄGLICHE FLÜSSIGKEITSBEDARF
D
er menschliche Körper besteht zum großen Teil aus Wasser. Etwa 50 bis 55 Prozent des Körpergewichts bestehen aus Wasser. Etwa
Richtwert: ca. 2 Liter
haltige Getränke löschen
5 Prozent davon
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
den Durst auch nicht so
verliert man tägvon etwa 2 Litern pro Tag ist für den
gut. Fruchtsaft sollte mit
lich durch Urin und
menschlichen Körper lebenswichtig. NeMineralwasser beispielsSchweiß. Der tägliben der Flüssigkeit, die über die Nahrung
weise als Apfelschorle
che Flüssigkeitsbeaufgenommen wird, sollten vorwiegend
Mineralwasser
und
Tees
getrunken
wergemischt
werden. So hat
darf eines Erwachden.
Bei
Hitze,
Infekten
oder
beim
Sport
man den Geschmack mit
senen beträgt unter
steigt der Flüssigkeitsbedarf deutlich an,
deutlich weniger Kalorien.
normalen Bedingunwas durch eine höhere FlüssigkeitsaufKaffee oder Schwarztees
gen etwa 2 bis 3 Liter.
nahme normalisiert werden kann.
sind in geringen Mengen als
Der Flüssigkeitsbedarf ist
Getränk unbedenklich. Das Kofvon Mensch zu Mensch unterfein hat einen geringen entwässernden
schiedlich. Erwachsene sollten pro
Effekt. Der Kaffee sollte aber bei der BerechKilogramm Körpergewicht etwa 35 ml
nung der zugeführten Trinkmenge normal mitgerechnet
Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen. Bei älteren Menwerden.
schen über 65 Jahren reichen täglich 30 ml Flüssigkeit pro
Alkoholische Getränke sind ebenfalls ungeeignete DurstKilogramm Körpergewicht.
löscher. Ein Glas Pils hat etwa so viele Kalorien wie ein
Einen Teil der benötigten Flüssigkeit nimmt der Körper
Glas Saft. Alkohol macht aber nicht nur dick. Der Alkomit der Nahrung auf. Dieser Anteil macht, je nach Ernähhol entzieht dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe.
rung, bis zu einem Liter aus. Etwa 300 ml Flüssigkeit proDeshalb kommt es auch nach dem Alkoholgenuss oft zu
duziert der Körper sogar selbst in Form des sogenannten
einem Durstgefühl.
Oxidationswassers. Somit bleiben etwa 1,5 bis 2 Liter, die
Viele Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse enthalten
getrunken werden sollten. Bei hohen Temperaturen im
viel Flüssigkeit. Sie helfen mit, den Durst zu stillen. MeloSommer oder bei Erkrankungen wie Fieber oder Durchfall
nen, Orangen aber auch Gurken bestehen überwiegend
steigt der Wasserbedarf erheblich.
aus Wasser. Beim Abnehmen kann eine ausgiebige FlüssigAuch Sportler müssen mehr trinken. Bei Fieber sollte
keitszufuhr helfen. Durch die Flüssigkeit wird der Magen
man beispielsweise für jedes Grad Temperatur über
gefüllt und das Hungergefühl wird weniger. Allerdings
37 Grad etwa 0,5 bis 1 Liter Flüssigkeit zusätzlich trinken.
kommen dafür nur kalorienarme Getränke wie Wasser
Die tägliche Trinkmenge sollte gleichmäßig über den Tag
oder Kräutertee in Frage.
verteilt werden. Es empfiehlt sich, immer ein Getränk am
Arbeitsplatz, zu Hause oder in der Freizeit in sichtbare
Nähe zu stellen. So wird man daran erinnert, ausreichend
KANN MAN ZU VIEL TRINKEN?
zu trinken.
ei einigen Erkrankungen sollte man die FlüssigkeitsZu jeder Mahlzeit sollte mindestens ein Getränk gehören.
zufuhr einschränken. Bei bestimmten Herz- und
Die übrige Flüssigkeitsmenge sollten Sie auf Getränke
Nierenleiden wird Ihnen Ihr Arzt zu einer reduzierten
über den Tag verteilen. Am besten stellen Sie sich morgens
Trinkmenge raten, um den Kreislauf nicht zu sehr zu
hierfür mindestens eine Flasche Wasser bereit, die Sie über
belasten.
den Tag verteilt austrinken.
Ansonsten ist das Trinken von viel Flüssigkeit gut für
den Körper. Mineralwässer, Tees und andere Getränke
enthalten auch Mineralstoffe. Auf keinen Fall sollte man
WELCHE GETRÄNKE SIND SINNVOLL?
abgekochtes Wasser oder große Mengen sehr salzarmen
as ideale Getränk ist Mineralwasser. Die benötigten
Wassers trinken. Dann kommt der Mineralstoffhaushalt
Nährstoffe erhält der Körper über die Nahrung.
des Körpers durcheinander.
Früchte- und Kräutertees sind ebenfalls gute Getränke.
Sie enthalten kaum Kalorien und kein Koffein.
Quelle: MSD / docvadis
Viele Durstlöscher sind Dickmacher. Ein Liter Fruchtsaft oder Cola hat etwa 450 Kilokalorien. Süße, zucker-
B
D
Netzmagazin
21
PRAXIS DR. MED.
UNSER TEAM
Unser Praxisteam steht Ihnen im Herzen von Forchheim
engagiert und kompetent bei allen Fragen zur Gesundheit und Entwicklung Ihres Kindes zur Seite.
UNSERE PRAXIS
Unser Leistungsspektrum umfasst die hausärztliche Versorgung von Kindern und
Jugendlichen bis zum 18. Geburtstag. Schwerpunkte sind dabei die Behandlung
von allergischen Erkrankungen sowie Asthma bronchiale und Neurodermitis,
Früh- und Neugeborenenmedizin sowie Beratung bei Schlaf- und Regulationsstörungen von Säuglingen und Kleinkindern, Verhaltensauffälligkeiten und Fragen zur Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.
22
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
GERHARD NAGEL
Kinder- und Jugendarzt
EHRENAMT
D
r. Gerhard Nagel
engagiert sich ehrenamtlich in vielen
weiteren Bereichen. Als
Vorsitzender des Fördervereines Kantha Bopha
e.V. hilft er mit bei der
Spendenbeschaffung in
Deutschland zum Unterhalt der kambodschanischen Kinderkliniken
des Schweizer Kinderarztes Dr. Beat Richner.
ERLANGEN HILFT E.V.
I
m Vorstand des Vereines „Erlangen hilft
e.V.“ hilft er bei der
Vermittlung von Kindern
zur medizinischen Behandlung in Deutschland, denen in ihren
Heimatländern nicht
geholfen werden kann.
WEITERES ENGAGEMENT
D
r. Nagel ist Vorsitzender des
Ärzteverbandes
der „Hippokratischen
Gesellschaft Deutschland
e.V.“ und Ansprechpartner des Hartmannbundes
für Erlangen. Und last
but not least Mitglied im
Ärtzenetzwerk UGEF.
Netzmagazin
23
G
E
D
N
U
S
E
–
G
N
U
R
ERNÄH
E
D
N
U
GES
R
E
D
N
I
K
G
esunde Ernährung - gesunde Kinder. So einfach kann man den Zusammenhang von Ernährung und
Gesundheit beschreiben. Die Ernährung hat wesentlichen Einfluss auf Freude an der Bewegung und
auch auf die Stressbewältigung. Diese drei Bausteine einer gesunden Entwicklung unserer Kinder haben viel miteinander zu tun und bedingen sich gegenseitig. Eine kleine Hilfestellung zu einer gesunden Ernährung soll der nachfolgende Artikel geben.
ZU EINER GESUNDEN KINDERERNÄHRUNG BRAUCHT ES NUR
EINIGE WENIGE REGELN
D
a Kinder normalerweise neugierig sind, lernen und probieren
sie gerne Neues aus, gerade auch beim
Essen. Aufwändige Rezepte sind dazu
nicht notwendig. Auf Fertigprodukte
und sogenannte Kinderlebensmittel
kann gut verzichtet werden. Wichtig
ist dabei, die Kinder an reichliches
Trinken zu gewöhnen, am besten
geeignet sind dazu Wasser, verdünnte
Saftschorlen oder ungesüßter Tee. Man
braucht nicht ständig eine Flasche mit
sich zu führen, sondern nutzt die Zeit,
wenn es sich ergibt. Reichlich pflanzli-
24
che Lebensmittel wie Gemüse, Obst,
Getreide oder Getreideprodukte und
Kartoffeln sind ein wichtiger Baustein.
In Maßen gibt es tierische Lebensmittel
wie Fleisch, Wurst, Eier, Milch und
Milchprodukte. Sparsam sollte man mit
Gewürzen, v. a. Salz, Zucker, Süßigkeiten, Snacks und fettreicher Kost
(Chips, Schokocreme und Ähnlichem)
umgehen.
REGELMÄSSIGE MAHLZEITEN
IM KREISE DER FAMILIE
R
egelmäßige, über den Tag verteilte Mahlzeiten versorgen ein
Kind mit den notwendigen Nährstoffen und mit Energie. Gleichzei-
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
tig geben sie dem Kind einen festen
Tagesablauf, an dem sich die Kinder,
aber auch die Familie orientieren können. Beginnen sollte der Tag mit einem
Frühstück, Mittags gibt es eine größere
Mahlzeit und am Abend folgt ebenfalls
ein ausgiebigeres Essen. Eine Mahlzeit
sollte dabei warm sein. Zwischendurch gibt es zwei kleine Zwischenmahlzeiten, aber die Abstände sollten
schon zwei bis drei Stunden betragen.
Mindestens einmal am Tag sollte die
Familie gemeinsam essen. Kinder
schauen sich die Ernährungsgewohnheiten, aber auch die Verhaltensregeln
am Tisch genau von den Eltern und
anderen Familienmitgliedern ab. Das
sollte man auf jeden Fall nutzen. Die
Kinder können bei der Zubereitung,
dem Tischdecken und Abräumen mithelfen. Sie können dabei viel lernen
und es macht sie größer und selbstständiger. Ein gemeinsames Essen ist zudem
eine schöne Gelegenheit
um sich über Erlebtes zu
unterhalten, gemeinsame
Aktivitäten zu planen oder
einfach nur eine gute, lebhafte Stimmung zu erleben.
Tischgespräche fördern
ungemein das Miteinander
und die Sprachentwicklung,
besser als alle Programme
im Kindergarten oder Logopädie!
DER SPEISEPLAN
D
ie warme Mahlzeit wird wohl
meistens mittags eingenommen. Es spricht aber auch nichts
dagegen diese auf den Abend zu verlegen, wenn zum Beispiel dann auch
der Vater daran teilnehmen kann.
Hauptbestandteile sollten Kartoffeln, Reis und Nudeln, am besten
als Vollkornprodukte, und Gemüse
sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob
das Gemüse gekocht oder als Rohkost zubereitet wird. Auch Salat
gehört dazu. Zwei- bis dreimal
pro Woche gibt es Fleisch und
einmal Fisch. Am besten ist
fettarmes Fleisch, das besser im Backofen und ohne Öl zubereitet wird.
Müsli und Brot sind optimal für die
kalten Hauptmahlzeiten. Zu einem
Müsli ohne Zuckerzusatz passt gut
Milch oder Joghurt und natürlich
frisches Obst. Eine Brotzeit stellt die
dritte der Hauptmahlzeiten dar. Mit
Butter oder Margarine bestrichenes
Vollkornbrot kann mit Käse oder
magerer Wurst belegt werden. Alternativ dürfen es natürlich auch kleine
Mengen an süßen Brotaufstrichen
wie Honig, Marmelade oder Schokocreme sein. Zu dieser Mahlzeit
gehört natürlich auch eine Portion
an Rohkost oder Salat. Zwei kleine
Snacks zwischendurch ergänzen den
Speiseplan. Dazu passt ein kleines Brot
oder Müsli mit Milch oder Joghurt,
Obst oder Rohkost. Es dürfen aber
auch Milch-Obst-Shakes oder
Früchtequark sein. Auch
Süßes und Knabbereien dürfen sein. Am besten sollten
diese Süßigkeiten als Nachtisch oder Zwischenmahlzeit
gegessen werden. Es sollte
aber etwas Besonderes
sein und bleiben. Verbote
haben keinen Sinn, sondern es sollte bewusst mit
den Kindern besprochen
werden, wann und was es
an Süßem gibt. Mit Knabbereien verfährt man genauso. So kann
man verhindern, dass Kinder heimlich
und mit schlechtem Gewissen naschen.
FAZIT
W
er mit Umsicht und Geduld
Freude am Essen weckt, mit
gutem Beispiel voran geht und ein
paar Regeln beherzigt, kann eigentlich bei der gesunden Ernährung seiner Kinder nicht viel falsch machen.
Wer sich ausführlicher mit dem
Thema einer gesunden Kinderernährung auseinander setzen möchte, dem sei die
Homepage Kindergesundheit-info.de
ans Herz gelegt.
Quelle: Dr. Nagel, UGeF
Netzmagazin
25
WAS
GRAMM
KCAL
WAS
GRAMM
KCAL
Müsli
100
380
Kartoffelsalat
200
300
Brot/Brötchen
Scheibe
180
Tiramisu
1 Portion (100g)
400
Croissant
eins
300
Obst
200
125
Butter
Teelöffel (20g)
140
Erdnüsse
Portion (100g)
500
Salami
2 Scheiben (60g)
150
Kuchen
kl. Stück (150g)
500
Vollmilch
100ml
260
Yogurette
10x12,5
710
Bratwurst
1 a 200
520
Nussriegel
50
250
Jägerschnitzel
300
600
Bier
500ml
200
Käsespatzen
300
780
Limonade
200ml Glas
360
▼ WIEVIEL KALORIEN ESSEN WIR?
BEISPIELE
FÜR KALORIENGEHALT
UNSERES
ESSENS - WIE
SCHNELL
HAT MAN DA
2000 KCAL
ZUSAMMEN
Bei ausschließlich
sitzender Tätigkeit
mit wenig oder keiner anstrengenden
Freizeitaktivität,
z. B. Büroangestellte, Feinmechaniker
▼
Bei sitzender Tätigkeit, zeitweilig auch
zusätzlichem Energieaufwand für
gehende und stehende Tätigkeiten,
z. B. Laboranten,
Kraftfahrer, Studierende, Fließbandarbeiter
Bei überwiegend
gehender und
stehender Arbeit,
z. B. Hausfrauen,
Verkäufer, Kellner,
Mechaniker, Handwerker
▼
▼
KALORIENBEDARF
MÄNNER
FRAUEN
MÄNNER
FRAUEN
MÄNNER
FRAUEN
15 bis unter 19 Jahren
2.500
2.000
2.900
2.300
3.300
2.600
19 bis unter 25 Jahren
2.500
1.900
2.900
2.200
3.300
2.500
25 bis unter 51 Jahren
2.400
1.900
2.800
2.100
3.100
2.400
51 bis unter 65 Jahren
2.200
1.800
2.500
2.000
2.800
2.300
65 Jahre und älter
2.000
1.600
2.300
1.800
2.500
2.100
KALORIENBEDARF
26
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
DAS ÄRZTENETZ UGeF
UNTERNEHMUNG GESUNDHEIT
FRANKEN UGeF GMBH & CO. KG
et ze s fr ag en Si e. ..
en
zt
Är
s
re
Ih
n
ge
un
irk
nw
Zu Ri si ke n un d Ne be
D
as Ärztenetz UGeF besteht seit Mai 2008 und ist ein Zusammenschluss von Ärzten verschiedener Fachrichtungen aus dem Großraum
Forchheim/Erlangen. Besondere Vorteile genießen AOK-Patienten, die
sich bei unseren Ärzten einschreiben, da sie mehr Leistungen ihrer Kasse
erhalten. Die Förderung der Gesundheit ist oberstes Ziel und das merken
die Patienten, die sich für unsere Gesundheitstage und Informationsveranstaltungen extra zu uns auf den Weg machen.
Wir sind mit Engagement und Freude für Sie da!
Sabine Kramp
Geschäftsführerin
Zertifizierte
Netzwerkmanagerin
Telefon: 09191 974 50 10
Fax: 09191 974 50 11
Mail: [email protected]
Bürozeiten:
Montag bis Freitag
09.30 Uhr bis 14.30 Uhr
Elke Striegel
Adresse:
Krankenhausstr. 8
91301 Forchheim
Assistenz der
Geschäftsleitung
Ärzte können über unser Netzbüro die Beitrittsunterlagen
anfordern.
Bildnachweis
Titelbild: Bildrechte Umschlagseiten: © PetarPaunchev - fotolia.com,
S. 24 © JenkoAtaman, S. 25 © Tanja / © Africa Studio,
© Andrey Popov - fotolia.com, © Kurhan - fotolia.com
S. 26 © Konstiantyn, S. 34 © lola1960, S. 35 © Rawpixel.com,
Bildnachweis fotolia.com: S. 4 © S.H.exclusiv, S. 5 © adimas,
S. 36 © Piotr Marcinski / © picsfive, S. 37 © Syda Productions,
S. 6 © olive1976, S. 7 © Syda Productions, S. 8 © pathdoc,
S. 38 © leszekglasner / © Eisenhans
S. 9 © abhijith3747, S. 11 © fotodo, S. 15 © Henrie / © rosinka79 /
Bildnachweise: S. 22-23 © Dr. Nagel, S. 28-33 UGeF,
© Popova Olga, S. 16 © Alexander Raths, S. 18-19 © Kurhan,
S. 41 + 42 UGeF
S. 20 © GianlucaCiroTancredi, S. 21 © Jag_cz,
Netzmagazin
27
DAS AKTUELLE INTERVIEW
SOVIEL WIE NÖTIG, SO WENIG WIE
MÖGLICH – RÖNTGENSTRAHLEN
BEI HERZERKRANKUNGEN
I
n den letzten 3 Jahrzehnten verfünffachte sich im Bereich der Medizin
die individuelle jährliche Strahlenexposition der Deutschen.
Eine erstaunliche Entwicklung, bedenkt man den Fortschritt der Medizintechnik und die daraus folgenden technisch optimierten Untersuchungsmethoden. Der Wert der Strahlenbelastung belegt bei steigender Tendenz
mit derzeit 3 mSv (Millisievert = diese Einheit dient zur Bestimmung der Strahlenbelastung von Organismen) einen Spitzenplatz im EU-Vergleich, obwohl regelmäßig aktualisierte Empfehlungen und Verordnungen zur Verringerung der Röntgenstrahlenbelastung durch Strahlenschutzkommissionen, medizinische Gesellschaften und Gesetzgebung herausgegeben werden.
Wie eine Strategie optimierter Strahlenanwendung in der klinischen Praxis
nachhaltig funktioniert, möchte daher UGeF von Prof. Dr. Eberhard Kuon erfahren: als Leiter der interventionellen Kardiologie an der Klinik Fränkische Schweiz
in Ebermannstadt hat er diese Fragestellung langjährig wissenschaftlich bearbeitet. Er hat zu diesem Thema an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald
habilitiert und kardiologische Teams an inzwischen 90 Herzkatheterlaboren entsprechend geschult.
Anm. der Red.: Das Aufgabengebiet interventioneller Kardiologen umfasst Eingriffe am
Herzen, welche mittels minimal-invasiver Kathetertechnik über einen arteriellen oder
venösen Gefäßzugang erfolgen.
UGeF Herr Prof. Kuon, wird denn in
Deutschland zu viel geröntgt?
KUON Es wird zumindest deutlich mehr
geröntgt als früher – daher auch die berechtigte zunehmende Sensibilisierung unserer
Gesellschaft für dieses Thema. Glücklicherweise sind die diagnostischen und therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten
in der Radiologie stetig fortgeschritten –
letztendlich zum gesundheitlichen Wohle
28
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
des Patienten. Liegt die jährliche effektive
Dosis medizinischer Strahlenanwendung
hierzulande 6-fach über dem Niveau von
Moldavien, so spiegelt sich hierin sicherlich eine vergleichsweise bessere Gesundheitsversorgung wieder. Allerdings liegt
die deutsche Pro-Kopf-Exposition vergleichend zu medizinisch wohl ähnlich gut
versorgten Nachbarländern wie Österreich
oder Großbritannien erstaunlicherweise
doppelt bzw. 4-fach so hoch.
UGeF Wie lässt sich dies erklären?
KUON Natürlich ist zu hinterfragen,
ob die „rechtfertigende Indikation“
der Röntgenanwendung – ist sie notwendig bzw. sinnvoll? – streng genug
gestellt wird. Oder ist alternativ die
ärztliche Fragestellung durch eine
Untersuchung mit geringerer oder
fehlender Röntgenbelastung hinreichend zu lösen: z. B. eine Durchblutungsstörung des Herzens mittels
Ergometrie oder Ultraschall unter
Belastung zu untersuchen statt mit
einer nicht unerheblich strahlenexponierenden Myokardszintigraphie?
Jede Röntgenanwendung wird an
technisch regelmäßig überprüften
Geräten durchgeführt. Aber geschieht
die Untersuchung auch der Situation
angemessen strahlenschonend? Für
eine relativ uniform durchführbare
invasive Koronarangiographie mittels
Herzkatheter reicht die Spanne je nach
Untersuchungszentrum immerhin
von 0,13 – 21 mSv.
Anm. der Red.: Die Myokardszintigraphie ist ein nuklearmedizinisches
Untersuchungsverfahren zur Darstellung der Durchblutung des Myokards. Das Myokard ist die zwischen
Herzinnenhaut und Herzaußenhaut
gelegene Schicht an Herzmuskelgewebe
und umfasst auch die im Herzinnenraum gelegenen Papillarmuskeln und
Trabekel (kleine bälkchenartige Gewebsstrukturen).
Bei einer Myokardszintigraphie wird
ein mit 201Thallium markierter Tracer
(Indikator)(alternativ Tc-99m-MIBI)
intravenös injiziert. Thallium reichert
sich nur in gesunden Herzmuskelzellen
an. Die ausgesandte Strahlung kann
dann in ein Bild transformiert werden.
Die Koronarangiographie ist eine spezielle Form der Röntgenuntersuchung,
bei der der Innenraum der Koronararterien (Herzkranzgefäße) abgebildet
wird. Das Röntgenkontrastmittel wird
mit Hilfe eines Herzkatheters injiziert.
UGeF Was sind die strahlenintensivsten Untersuchungen?
KUON In meinem Fachgebiet der
Kardiologie sind es Myokardszintigraphien, Computertomographien,
komplexe Koronarinterventionen und
Schrittmacherimplantationen, Ablationen zur Beseitigungen von Herzrhythmusstörungen oder ein interventioneller Herzklappenersatz. Eine
Dosis von 15 mSv entspricht hierbei
umgerechnet 1000 Röntgen-ThoraxUntersuchungen: s. Abbildung.
Bandbreite effektiver Dosiswerte [mSv] für natürliche, berufliche und medizinische Strahlenquellen
(* = kumulativer Jahresdurchschnitt)
Netzmagazin
29
30
UGeF Worin liegen die Gesundheitsrisiken röntgengestützter Untersuchungsmethoden?
Streustrahlenexposition von ca. 5 mSv.
Allgemein gesagt – je jünger der Patient,
desto vorsichtiger mit Röntgenstrahlung.
KUON Wochen später können dosisabhängig im Strahlungsgebiet Hautreizungen,
-entzündungen bis hin zu Geschwür- und
Narbenbildung auftreten. Sie kommen
jedoch bei sachgemäß strahlenhygienischer
UGeF Wie weit lässt sich die Dosis einer
Herzkatheteruntersuchung reduzieren?
Arbeitstechnik auch bei komplexen oder
wiederholten Untersuchungen praktisch
nicht vor. Eine effektive Dosis von 100 mSv
beinhaltet 20–40 Jahre später ein hierdurch
verursachtes Risiko einer Krebserkrankung von 1%. Dieses Risiko sinkt daher
mit zunehmendem Patientenalter, betrifft
jedoch auch langjährig tätige interventionelle Kardiologen mit einer jährlichen
Schweiz in Ebermannstadt liegt im Mittel
bei 0,5 mSv in konventioneller und 0,13 mSv
in EKG-getriggerter Technik, einer neuen
strahlenschonenden Methode, die 2011
an unserer Klinik entwickelt und auf ihre
Wertigkeit überprüft wurde. Dies entspricht
12 bzw. 3 % des medianen Dosisniveaus des
nationalen Deutschen Qualitätssicherungsregisters und einer Exposition natürlicher
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
KUON Die effektive Dosis einer Herzkatheterisierung an der Klinik Fränkische
Umgebungsstrahlung von 8 bzw. 2 Wochen.
Anm. der Red.: „EKG-getriggert“ bedeutet, dass dem Patienten ein EKG angelegt
wird, damit Aufnahmen nur gemacht werden , wenn sich das Herz am Anfang oder
Ende einer Pumpbewegung befindet, sich
also einen Augenblick lang kaum bewegt.
Dadurch werden aussagekräftigere Bilder
mit einer geringeren Strahlenbelastung
erreicht.
UGeF Wie erreichen Sie es, den Patienten
derart zu schonen?
KUON Es gilt das Gebot der Verhältnismäßigkeit, die erforderliche Fragestellung
gut, sicher und nachvollziehbar zu lösen,
z .B. eine relevante Verengung der Herzkranzgefäße darzustellen, mittels Ballon
zu weiten und ggf. mit einer Drahtstütze
(einem Stent), zu versorgen. Strahlenhygiene bedeutet, sich situationsgerecht auf
hinreichende Filmserien und Durchleuchtungszeiten zu beschränken, dies unter
Nutzung strahlenschonender Röhren-Projektionen – ähnlich einer vorausschauenden Fahrweise im Straßenverkehr durch
situationsgerechtes Bremsen, Gasgeben
und Kuppeln. Diese Erkenntnisse haben
2015 auch Eingang in die Leitlinie „Arbeitsanweisungen im Herzkatheterlabor“ der
Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
gefunden, welche wir aufgrund unserer
langjährigen Expertise mitgestalteten.
UGeF Sind interventionelle Kardiologen
adäquat geschult in strahlenreduzierender
Arbeitsweise?
KUON Bis zur eigenverantwortlichen
Tätigkeit im Herzkatheterlabor sind in
Deutschland für Kardiologen insgesamt
88 Stunden Strahlenschutzkurse verpflichtend, vermittelt durch Strahlenphysiker,
Strahlenbiologen und Radiologen, die aber
nicht selbst am Patienten Herzkatheteruntersuchungen durchführen. Unser jüngst
international publizierter multizentrischer
90-minütiger Strahlenschutzkurs reduzierte
unabhängig von der Untersucher-Erfahrung die Patientendosis schlagartig um
50%, im Falle der Teilnahme des Entscheidungsträgers im jeweiligen Herzkatheterlabor um 80%. Auch war dieser Effekt
nachhaltig und sogar fortschreitend: ohne
weitere Schulung betrug die Dosisreduktion
2 Jahre später 65%. Was nötig ist, sind also
praxisorientierte Strahlenschutzkurse im
Herzkatheterlabor von geschulten Kardiologen für Kardiologen, durchaus auch
für berufserfahrene Kollegen.
UGeF Ist eine Reduzierung der Strahlenexposition nicht auch Aufgabe der
Gerätehersteller?
KUON Die Industrie tut das Ihre und
erfüllt die gesetzlichen Normen. Unsere
deutschlandweiten Messergebnisse zeigten allerdings höhere Patientendosen an
modernen Herzkatheteranlagen, die für
eine vergleichbare Bildqualität eigentlich
eine geringere Strahlendosis benötigen
sollten – es stellte sich heraus, dass die
Geräte offensichtlich auf eine unnötig hohe
Bildauflösung eingestellt wurden, was zu
einer erhöhten Strahlungsbelastung führte.
Möglicherweise lassen sich Röntgenanlagen
leichter mit optimierter Bildqualität als mit
Dosisreduktion bewerben und verkaufen.
In der Röntgenanwendung benötigen wir
jedoch nicht „schöne“, sondern hinreichend aussagefähige Bilder. Es gilt: Weniger
ist oft mehr!
UGeF Herzlichen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.
Es wurde geführt mit Herrn Prof. Dr. med. E.
Kuon, Chefarzt für Innere Medizin/Kardiologie
(Schwerpunkt: Interventionelle Kardiologie)
der Klinik Fränkische Schweiz, Ebermannstadt.
Prof. Dr. Eberhard Kuon
Leitung interkonventionelle
Kardiologie,
Klinik Fränkische Schweiz,
Ebermannstadt
Quelle: UGeF Eigenartikel
Netzmagazin
31
BEWEGUNG STÄRKT
RÜCKENGESUNDHEIT
R
Dorothea Hilgert, AOK
ückenschmerzen kennt fast jeder.
Schätzungen zufolge haben rund
zwei Drittel der Bevölkerung im
Laufe ihres Lebens Rückenbeschwerden. Aber nur ungefähr
zwei Prozent aller
Rückenschmerzen
haben eine schwerwiegende Ursache.
„Bei Rückenschmerzen gilt: Bewegung
hilft in der Regel, aber
bei akuten Schmerzen kann es sinnvoll
sein, sich für ein bis
zwei Tage zu schonen“, so Dorothea
Hilgert, Dipl. Sportlehrerin bei der AOK
Bamberg-Forchheim.
Grund für Rückenschmerzen können
neben körperlicher
Über- oder Fehlbelastung, auch zu wenig
Beanspruchung sein,
zum Beispiel durch
langes Sitzen im Büro
ohne entsprechenden
Bewegungsausgleich. „Unsere Wirbelsäule ist stabil und
beweglich zugleich – dafür sorgt die komplizierte Kombination aus Wirbeln, Bandscheiben und zahlreichen
Muskeln“, erklärt Hilgert. Allerdings werden die Muskeln
schwächer, wenn sie nicht ausreichend bewegt werden.
Zu schwache, aber auch verspannte und dauernd einseitig
belastete Rückenmuskeln können Schmerzen verursachen.
Gezieltes Krafttraining und gezielte Dehnungsübungen
helfen, einseitige körperliche Belastungen auszugleichen.
32
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
AKTIV GEGEN RÜCKENSCHMERZEN
S
tundenlanges Sitzen oder Stehen am Arbeitsplatz,
ungünstige Körperhaltungen, zu wenig Bewegung,
Stress, psychische Probleme, all das belastet das Kreuz. Wer
seinem Rücken gutes tun und in seinen Arbeitsalltag mehr
Bewegung bringen will,
kann das AOK-OnlineProgramm „Rückenaktiv
im Job“ nutzen. „Ziel des
Programmes ist es, Arbeitnehmer darin zu unterstützen, ihren Rücken
dauerhaft zu stärken und
Rückenschmerzen vorzubeugen“, so Hilgert. Das
Programm ist individuell auf den Teilnehmer
zugeschnitten. Übungen
können auch zu Hause
for tg eführ t werden.
Generell empfiehlt es sich,
viel Bewegung in den Alltag einzubauen, beispielsweise die Treppe statt den
Aufzug zu nehmen, mit
dem Rad zur Arbeit zu
fahren oder eine Haltestelle eher auszusteigen
und die restliche Strecke
zu Fuß zu gehen. „Auch
Nordic Walking, Walken, Inlineskaten oder Schwimmen
tun dem Rücken gut“, weiß Hilgert.
A
OK-Versicherte können sich kostenfrei zum Onlineprogramm „Rückenaktiv im Job“ unter www.aokbgf.de/bayern anmelden. Wer sich für Gesundheitskurse
interessiert, findet unter www.aok-gesundheitskurse.de
Angebote in seiner Nähe.
Quelle: UGeF Eigenartikel
Leitliniengerechte Akutversorgung bei
Herzinfarkt im Landkreis Forchheim
EKG-FUNKÜBERTRAGUNG
RETTET LEBEN
E
rgeben sich im Notfalleinsatz oder
beim Notdienst in der Praxis im
Patienten-EKG Hinweise auf
einen Herzinfarkt, so läuft die Uhr.
Erfolgt die Wiedereröffnung des
Herzkranzgefässes in einem Herzkatheterlabor innerhalb von 3-6 h nach Symptombeginn,
so liegt die 6-Jahres-Überlebensrate bei 70%, dies kann
jedoch durch noch rascheres Handeln auf 88% gesteigert
werden. Per Knopfdruck wird das EKG vor Ort über
Funk zeitgleich dem Dienstarzt auf Intensivstation und
dem Kardiologen in Katheterbereitschaft zugeleitet.
Durch die EKG-Übermittlung erfolgt die Alarmierung
des Herzkatheterteams und erlaubt die Übernahme des
Patienten unmittelbar aus dem Rettungswagen heraus ins
Herzkatheterlabor.
HÄUFIGE INFARKTHINWEISE KÖNNEN SEIN: hh Typische pectanginöse Symptomatik (typischerweise
handelt es sich hier um dumpfe, drückende, einschnürende und häufig brennende Schmerzen, die hinter dem
Brustbein (retrosternal) lokalisiert sind, auch Angina
Pectoris genannt). Schock
hh Typisches Infarkt-EKG mit ST-Streckenhebung
oder wechselnden ST-Streckenalterationen
hh Notwendigkeit kardialer Reanimation (Der eingetretene Kreislaufstillstand wird mit einer Herz-LungenWiederbelebung behandelt) oder einer Defibrillation
(durch starke Stromstöße mit einem Defibrillator soll
die normale Herzaktivität bei Herzrhythmusstörungen
wiederhergestellt werden)
hh Erhöhte Blutwerte für Troponin, hinweisend auf
Verletzung von Herzmuskelzellen
hh Gravierende Herzkammerrhythmusstörungen, ins-
besondere ventrikuläre Salven, höhergradige SA- oder
AV-Blockierungen (Der SA-Block betrifft die Erregungsleitung des Sinusknoten zum Vorhof, der AVBlock die Erregungsleitung zwischen Vorhof und Herzkammer)
Abbildung: Akuter Vorderwandinfarkt mit Notfallrekanalisation und Stenting des verschlossenen Herzkranzgefässes,
Infarkt EKG mit sofortiger Funkübermittlung durch das
Notfallteam vor Ort.
D
ie aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft
für Kardiologie (ESC) sehen in Notarzt- und Notdiensttätigkeit die Zuweisung in die nächstgelegene Klinik
mit 24h-Katheterbereitschaft vor. Seit 1998 geschieht dies
für den Landkreis Forchheim durch die Klinik Fränkische
Schweiz, Ebermannstadt und wurde ab 2009 durch die
EKG-Funkübermittlung auf das iPad des diensthabenden
interventionellen Kardiologen optimiert - damals ein
Novum in Oberfranken. Ermöglicht wurde diese Neuerung zum Wohle der Patienten in enger Zusammenarbeit
mit den ansässigen Notärzten und Transportdiensten
durch eine großzügige Spende der Fördergesellschaft der
Klinik Fränkische Schweiz 09194/554012).
Prof. Dr. med. Eberhard. Kuon
Chefarzt Innere Medizin/Kardiologie,
Schwerpunkt Interventionelle Kardiologie
Klinik Fränkische Schweiz GmbH
Quelle: UGeF Eigenartikel
Netzmagazin
33
GESUCHT
DIE „RICHTIGE“ ERNÄHRUNG!
WER HAT DEN DURCHBLICK? - EINE KLEINE ANLEITUNG FÜR DEN ÜBERBLICK
W
er sich schon einmal auf die Suche nach
der „richtigen“ Ernährung gemacht
hat, braucht viel Geduld. Dabei sind Sie
vielleicht auf Kalorientabellen, die Zutatenliste
verpackter Nahrungsmittel, den GDA (Guideline
Daily Amount) mit Prozentangaben für die tägliche
Energiezufuhr, die Ernährungspyramide der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), den
Body-Mass-Index (BMI), die Ernährungsrichtlinien
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der
Diabetesstiftung (DDS) gestoßen. Nebenbei haben
Sie Tipps, Tricks und Rezepte aus Rundfunk und
Fernsehen, verschiedenen Zeitschriften und dem
Schulunterricht Ihrer Kinder oder Enkel bekommen.
ABER: WO IST DIE RICHTIGE
ERNÄHRUNG?
D
as Statistische Bundesamt hat in einer Pressemitteilung am 05.11.2014
getitelt: Jeder zweite Erwachsene in
Deutschland hat Übergewicht! Im Vergleich
zum Jahr 1999 (damals waren 48% der deutschen Erwachsenen übergewichtig, 56% der
Männer, 40 % der Frauen), haben im Jahr
2013 insgesamt 52 % der Deutschen Übergewicht (62 % der Männer und 43 % der
Frauen). Als übergewichtig bezeichnet man
Personen, die einen BMI von über 25 haben.
So einfach scheint es demnach mit der
Ernährung nicht zu sein. Unser Körper ist mit
einem wunderbaren System ausgestattet –
den Fettreserven für schlechte Zeiten.Wird
also mehr Energie aus der Nahrung aufgenommen als Kalorien verbraucht werden, legt
der Körper den Überschuss als Notreserve an.
34
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Wir sind alle sehr dankbar, dass unsere Hauptaufgabe heutzutage nicht mehr darin besteht,
Nahrung zu beschaffen. Dadurch können wir
einen Schritt weiter gehen und auswählen,
welche Nahrungsmittel für uns gut sind.
1. DIE ENERGIE
A
us den Tabellen auf auf Seite 26 können je nach Alter, körperlicher Aktivität
und Geschlecht ungefähre Mengen
für die tägliche Energiezufuhr entnommen
werden. Diese werden in Kcal (Kilokalorien)
berechnet. Das ist der erste Anhaltspunkt für
eine gesunde Ernährung. Es ist sehr wichtig
zu wissen, wieviel Brennwert für den Körper
in Form von Eiweiß, Fett und Zucker in den
einzelnen Nahrungsmitteln enthalten ist.
2. DIE FARBE
E
twas Frisches braucht der Mensch! Essen Sie
bunt! Je mehr Farben auf dem Teller,
desto besser. Ja, Sie sehen es bereits
vor Ihrem inneren Auge: Das Schäufele und
der Kloß sehen etwas blass aus. Wie wäre es
mit einem grünen Salat mit Gurke, Paprika
und geraspelter Karotte dazu? Gemüse und
Obst fördern die Gesundheit durch Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralien
und Ballaststoffe. Die DGE empfiehlt „5 am
Tag“: 5 Portionen Gemüse und Obst zu jeder Hauptmahlzeit und zwischendurch (als
Richtwert für eine Portion nehmen Sie eine
„Handvoll“), möglichst frisch, nur kurz gegart
oder gelegentlich auch als Saft oder Smoothie.
Nehmen Sie bevorzugt saisonale Produkte.
Auch für Diabetespatienten ist körperliche Aktivität ein großer Gewinn, da das Insulin besser wirken kann und
so eine bessere Blutzucker-Kontrolle erreicht wird. Regelmäßige Bewegung wirkt sich auch positiv auf den
Blutdruck, den Cholesterinspiegel und die Insulinresistenz aus. Zusätzlich sollte vor, während und nach körperlicher Aktivität bei einer Behandlung mit Sulfonylharnstoffen, Gliniden oder Insulin der Blutzucker häufiger
gemessen werden (lesen Sie dazu mehr im Artikel von Dr. Krakow, nächste Seite).
3. DER ZUCKER
D
Der BMI errechnet sich nach
folgender Formel:
und Zuckermengen in den
Lebensmitteln zu werfen.
Insgesamt jedoch auf
die Wochenbilanz achten, also gönnen Sie sich
bitte Torte, Chips und ein
Glas Wein mit Genuss.
as Leben schmeckt
süß in unseren Supermärkten und BackfiGewicht
BMI
=
lialen. Schokoriegel, Kekse,
Grösse
Erfrischungsgetränke, Säfte,
Die Angabe des Gewichtes erPlunder und Torten, wie lefolgt in Kilogramm, die Größe
cker! Auch Alkohol ist ein sehr
wird in Metern angegeben.
schnell verwertbarer Zucker
4. DIE BEWEGUNG
und erhöht rasch den Insulinspiegel im Blut. Die Wahrgal ob Kind oder Seheit ist jedoch: unser Körper braucht das gar
nior, regelmäßige Benicht. In zwei Stück Obst pro Tag ist genügend
wegung, bevorzugt
einfacher Zucker, die restliche Energie finden
draußen, fördert das Wohlbefinden und die
wir in Kohlenhydraten (Kartoffeln, Nudeln, Reis,
Gesundheit. Das gehört zur Körperpflege
Brot). Diese Kohlenhydratketten müssen im
wie der tägliche Waschlappen. Fangen Sie
Körper erst zerlegt werden, sie bewirken so
gleich an! Für diejenigen, die aus der Übung
einen langsameren Anstieg des Blutzuckers.
sind, bieten sich flotte Spaziergänge oder
Die empfohlene tägliche Gesamtein Ausflug auf dem Heimtrainer an. Empmenge an Kohlenhydraten und Zucker
fohlen werden mindestens 3 x 30 Minuten
könnte folgendermaßen aussehen:
pro Woche, besser täglich 30 – 60 Minuten.
Bewegung bedeutet jedoch nicht nur Sport,
 1 Portion Haferflocken (ca. 50g)
sondern auch Aktivität im Alltag: Treppenstei 1 Portion Brot (ca. 200 g)
gen statt Rolltreppe und Lift, Fahrrad statt
 1 Portion Kartoffeln (ca. 250g)
Auto, Gartenarbeit oder Frühjahrsputz.
 2 Stück Obst am Tag
E
Oft beginnt der Tag jedoch mit einer Schüssel gezuckerter Cerealien, vielleicht noch ein
Teilchen am Vormittag, Nudeln zum Mittagessen, ein paar Kekse zum Kaffee, abends eine
Brotzeit und ein wenig Schokolade, danach
ein paar Chips vor dem Fernseher, dazu noch
eine Limo oder ein Bier. In diesem Beispiel
stecken viel mehr Zucker und Kohlenhydrate als der Körper benötigt. Es lohnt sich in
jedem Fall, ein Auge auf die Kohlenhydrat-
5. DER GENUSS
U
nser Alltag ist manchmal hektisch, aber
dennoch: Genießen sie Ihr Essen im
Sitzen und konzentrieren Sie sich darauf. Wird eine Mahlzeit so nebenbei eingenommen, fehlt oft hinterher das Gefühl, etwas gegessen zu haben, was den Griff zum nächsten
Snack erleichtert. Auch die Verdauung arbeitet
mit gut gekauter Nahrung besser. Freuen Sie
sich auf Ihr Essen – freuen Sie sich beim Essen.
Quelle: UGeF Eigenartikel
Netzmagazin
35
DIABETES – EINE KRANKHEIT
MIT VIELEN GESICHTERN
D
iabetesbedingte Begleitund Folgekrankheiten
vermindern die Lebensqualität und die Lebenserwartung.
In Deutschland sterben stündlich
drei Menschen an Diabetes. Jährlich erfolgen 15.000 Amputationen, erblinden 2.000 Patienten,
35 % entwickeln Nierenschäden,
2.000 werden dialysepflichtig.
Diabetiker haben ein 2,5-fach
höheres Risiko für Herzinfarkt
oder Schlaganfall.
WAS IST DIABETES?
ie Energieverteilung von
Zucker (Glukose) und Fett in
die Zellen des Körpers ist gestört. Im
Mittelpunkt steht das Schlüsselhormon Insulin, das in den Beta-Zellen
der Bauchspeicheldrüse gebildet wird.
Insulin verteilt den Zucker aus der
Nahrung in die Zellen. Der Bedarf
ist unterschiedlich. Nerven, Gehirn,
Herz und Blutzellen sind nahezu ausschließlich auf Glukose angewiesen.
Insulin speichert den nicht von den
Zellen benötigten Zucker als Glykogen
in Leber (1/3) und Muskeln (2/3).
Zwischen den Mahlzeiten mobilisiert
D
36
es ihn wieder aus den Leberspeichern.
Sind die Glykogenspeicher voll
(ca.150 g) transportiert Insulin den
Zucker in die Fettspeicher. Bei Zuckermangel z.B. im Hungerzustand wird
das Fett wieder als Reserveenergie
an die Zellen der Organe abgegeben.
Diabetes kann entstehen, wenn zu
wenig Insulin gebildet wird oder der
Transport von Zucker in die Zellen
gestört ist. In beiden Fällen steigt der
Zucker im Blut an. Ist der Blutzucker (BZ) nüchtern über 120mg/dl
(6,9 mmol/l) oder 2 Stunden nach dem
Essen über 199mg/dl (11mmol/l)
spricht man von Diabetes mellitus.
Erhöhter Zucker kann die Zellen
schädigen und zu Folgekrankheiten
führen.
Um das zu vermeiden, messen
Menschen mit Diabetes ihren Blutzucker, passen ihre Lebensweise an
den Diabetes an, nehmen Tabletten
oder spritzen Insulin.
DIABETES MELLITUS TYP-1
iabetes mellitus Typ-1 kann in
jedem Lebensalter auftreten,
60% der Betroffenen sind Kinder
oder Jugendliche. Es handelt sich um
D
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
eine Autoimmunkrankheit. Durch
Viren wird unser Immunsystem zur
Bildung von Antikörpern stimuliert.
Diese können sich plötzlich gegen
die eigenen Beta-Zellen richten. Die
genaue Ursache für die „Verwechslung“ ist nicht bekannt, sie ist manchmal vererbt. Die Betazellen werden
zerstört - je jünger die Betroffenen
umso schneller und radikaler. Es ent-
wickelt sich ein Typ 1-Diabetes. Bei
Säuglingen in Tagen, bei Kleinkindern in wenigen Wochen, bei
Erwachsenen über viele Jahre.
Bei Jüngeren ist eine sofortige lebenslange Insulintherapie nötig.
Bei Erwachsenen verläuft die Immunreaktion
langsamer. Der Körper
kann sich anzupassen. Oft
bleibt eine geringe Insulinproduktion bis zum Lebensende erhalten. Der Krankheitsverlauf des Typ-1-Diabetes im
späten Erwachsenalter ähnelt dem
Typ-2-Diabetes und kann damit verwechselt werden. Die Therapie erfolgt
mit Insulin.
Typ-1-Diabetiker spritzen sich
Basalinsulin für die Grundversorgung
und Essinsulin zu den Mahlzeiten. Sie
berechnen die erforderlichen Insulineinheiten aus den vorher gemessenen
Blutzuckerwerten und der geschätzten
Kohlenhydratmenge des Essens.
Typ-1-Diabetes sollte in spezialisierten Diabeteseinrichtungen behandelt werden.
Früher war die Prognose schlecht,
heute haben Menschen mit Typ-1-Diabetes bei guten Blutzuckerwerten
eine normale Lebenserwartung.
DIABETES MELLITUS TYP-2
iabetes mellitus Typ-2 ist eine
vererbte Genstörung am Insulinrezeptor der Zellen. Das Insulin
kann nicht „richtig andocken“ und
den Zucker nicht ausreichend in die
Zellen transportieren. Diese Funktionsstörung wird Insulinresistenz
genannt.
Sie setzt in der Kindheit ein. Auch
wie viele Zellen wie schnell im Lauf
des Lebens resistent sind, wird vererbt. Inzwischen sind 40 Diabetesgene
D
und verschiedene Genvarianten
bekannt, die sich von Generation zu
Generation addieren. Typ-2-Diabetes
wird mittlerweile auch schon bei Kindern diagnostiziert. Diese haben in der
Regel Eltern und Großeltern mit Diabetes und sind meist übergewichtig.
PRÄDIABETES
m Laufe des Lebens nehmen
immer weniger Zellen Zucker auf,
er steigt im leicht an. Das ist die Diabetesvorstufe, der Prädiabetes. Das wird
mit dem Glukosetoleranztest (oGTT)
oder dem HOMA-Score gemessen.
Menschen mit Prädiabetes essen oft
unbewusst mehr Fett, da sie Zucker
nicht richtig verwerten können. Wir
wissen heute, dass zuerst Muskelzellen von der Resistenz betroffen sind.
Die ungenügende Zuckeraufnahme
führt zum Aufbrauchen der Zellspeicher (Muskelglykogen). Gleichzeitig
stellen sie ihren Stoffwechsel auf
Fettverwertung um. Über Botenstoffe mobilisieren sie das Speicherfett
der Leber. Das erhöhte Fett im Blut
versorgt dann die Muskelzellen - mit
geringerer Leistung. Der Blutzucker
ist noch ganz normal. Der Körper
I
aber baut Muskelgewebe ab und Fettgewebe auf! Wir sprechen von der
Apfelform des Körpers – dünne
Beine runder Bauch!
In einer Studie der Universitätsklinik Ulm mit
229 jungen, normalgewichtigen und gesunden Frauen
hatten 22,5 % bereits einen
auffälligen oGTT und damit
Prädiabetes!
Das Ergebnis ist besorgniserregend, da eine Insulinresistenz das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Folge des
Energiemangels in den Zellen erhöht.
Besonders empfindlich sind die
autonomen Nerven. Sie steuern unsere
gesamten unbewussten Körpervorgänge z.B. Herzschlag, Blutdruck,
Durchblutung, Körpertemperatur,
Magenentleerung, Darmtätigkeit, Sättigungsgefühl, Hautfeuchtigkeit oder
Schmerzwahrnehmung. Bei Prädiabetes können diese Funktionen bereits
gestört sein! Es ist deshalb sinnvoll,
die Vorstufe des Typ-2-Diabetes frühzeitig zu erkennen.
RISIKOFAKTOREN
ll
ll
ll
ll
ll
ll
ll
ll
Diabetes in der Familie
Heißhunger
Übergewicht („Apfelform“)
Fettstoffwechselstörung
Bluthochdruck
Harnsäureerhöhung
Leistungsknick
Potenzstörungen
Bei einem auffälliger oGTT
liegen die Blutzuckerwerte
nüchtern zwischen 100 und
125mg/dl bzw. 2 Std nach
dem Essen 140 bis 200mg/dl.
Netzmagazin
37
Maßnahmen um die Diabetesentwicklung zu verzögern oder aufzuhalten sind eine normokalorische
Ernährung mit wenig tierischen und
gehärteten Fetten, primär pflanzlichen
Nahrungsmitteln und Gewichtsreduktion bei Übergewicht. Vor allem
körperliche Bewegung bessert die
Insulinresistenz.
Muskeltraining ist der Schlüssel.
Dadurch werden neue Insulinrezeptoren gebildet die noch keine Resistenz
aufweisen!
Bei Zunahme der Insulinresistenz
werden die Organe bereits unmerklich geschädigt. Erst wenn größere
Beschwerden auftreten oder Bluthochdruck zum Herzinfarkt führt,
wird der Arzt aufgesucht. Dann
besteht bereits ein fortgeschrittenes
Krankheitsstadium. Früherkennungschecks auf Diabetes sollten daher
unbedingt wahrgenommen werden.
AKUTSYMPTOME
kutsymptome des Diabetes sind
Durst, vermehrtes Wasserlassen, Sehstörungen, Gewichtsverlust,
A
und Anzahl der Gene, Lebensstil
(Essen, Bewegung, Rauchen), Diabetesdauer, Alter und zusätzlichen
Krankheiten. Jeder Mensch ist anders.
Eine frühzeitige und individuelle
Diagnose zur Verhinderung oder
Behandlung der Folgen ist unbedingt
erforderlich.
DOPPELDIABETES
yp 1 und Typ 2 haben Menschen
mit angeborener Insulinresistenz und erworbenen Antikörpern
gegen die Bauchspeicheldrüse. Die
Patienten sind meist übergewichtig
und haben einen hohen Insulinbedarf
um gute Blutzuckerwerte zu erzielen.
Die Behandlung benötigt sehr viel
Erfahrung.
T
SCHWANGERSCHAFTSDIABETES
chwangerschaftsdiabetes ist die
häufigste Ursache für Fehlgeburten, Geburtskomplikationen und
kindliche Missbildungen. Schwangerschaftshormone können eine Insulinresistenz hervorrufen. Der Blutzucker steigt und kann das Ungeborene
schädigen. Es wird zu groß und zu
schwer. Das Risiko für einen späteren Typ 2-Diabetes steigt bei Mutter
und Kind. Die Untersuchung auf
Gestationsdiabetes erfolgt mit einem
speziellen oGTT. Therapiemaßnahmen sind Ernährungsumstellung und
Insulin. Die Behandlung sollte in
einem Diabeteszentrum oder einer
Schwerpunktpraxis erfolgen.
S
geht der Prädiabetes in wenigen Jahren
zum Vollbild des Typ 2-Diabetes über.
Es kann auch zum Nachlassen der
Insulinproduktion kommen! Ist die
Plasmaglukose nüchtern über 125 mg/
dl (7mmol/l) oder 2 Std. nach dem
Essen über 200mg/dl (11mmol/l),
bezeichnet man die Krankheit als Diabetes mellitus Typ 2. Jetzt kommt es
unbehandelt zu Zell- und Organschäden durch erhöhte Zuckerwerte.
Die Diagnose wird meist später
gestellt, da Diabetes nicht bemerkt
wird. Durch erhöhte Blutzuckerwerte
38
Müdigkeit, Erschöpfung, Leistungsverlust, Depressionen, schlechte Wundheilung, Infektionen oder Juckreiz.
Es kann sogar zur Bewusstlosigkeit
kommen.
Langfristige Folgen: Problematisch
ist die schleichende Entwicklung der
Folgekrankheiten. Langfristig führt
hoher Blutzucker nach 10 bis 20 Jahren zu Folgekrankheiten wie Gefäßund Nervenschäden an Herz, Hirn,
Augen, Nieren und den Beinen.
Das Ausmaß diabetischer Folgekrankheiten wird bestimmt von Art
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
ANDERE DIABETESFORMEN
ndere Diabetesformen wie Typ
3-Diabetes, Modydiabetes oder
Leprechaun-Diabetes (angeborenen
totale Insulinresistenz die abmagern
lässt!) können mit Typ-1 oder Typ-2
Diabetes verwechselt werden.
A
THERAPIE DES DIABETES
trukturierte Diabetesschulung
ist die wichtigste Maßnahme.
Verschiedene anerkannte Schulungsprogramme (LINDA/MEDIAS/ZI)
helfen den Umgang mit der Krankheit zu meistern! Sie werden in
Diabeteszentren (Diabetologikum),
Diabeteskliniken und den meisten
Schwerpunktpraxen durchgeführt.
Basisschulungen erfolgen auch bei
Hausärzten.
Diabetesberaterinnen sind durch
eine mehrjährige Ausbildung befähigt,
Diabetespatienten bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen und zu
betreuen.
Was für den Prädiabetes gilt ist
bei Typ-2-Diabetes genauso wichtig: Bewegung und Muskeltraining
zusammen mit Ernährungstherapie.
Menschen mit Typ 2-Diabetes fällt es
besonders schwer abzunehmen, da die
angeborene Störung der Gewichtsreduktion entgegen wirkt.
Den Therapieerfolg kann der
Patient durch Blutzuckermessungen prüfen. Die Werte sollten nüchtern bei 70 bis 140 und 2 Std. nach
dem Essen unter 160mg/dl liegen.
Vierteljährlich sollte beim Arzt der
„Langzeitzucker“ Hba1c, Blutdruck
und Gewicht geprüft und die Daten
im Gesundheitspass Diabetes dokumentiert werden. Die jährliche Fußuntersuchung lässt Nerven- oder
Gefäßschäden frühzeitig erkennen.
Durch eine jährliche Augenuntersuchung kann rechtzeitige Therapie bei
Augenschäden erfolgen.
S
MEDIKAMENTE –
EIN KURZER ÜBERBLICK
on vielen Diabetesmedikamenten sind nur wenige für den
dauerhaften Einsatz geblieben. Die
Basistherapie erfolgt weltweit mit
V
Metformin und Glibenclamid. Sie
sind seit 1950 im Einsatz und mit
sehr hoher zuverlässiger Wirksamkeit.
Metformin verbessert die Zuckeraufnahme in die Zellen, schützt die
Organe auch die Nieren. Da Metformin über die Nieren ausgeschieden
wird, muss es bei Niereninsuffizienz
abgesetzt werden.
Glibenclamid regt die Insulinproduktion der Betazellen an und senkt
hohe Zuckerwerte. Da es wie unter
Insulin zu Unterzucker kommen kann,
ist der Einsatz nur mit Blutzuckerselbstkontrolle und entsprechender
Schulung möglich.
Insulin wird unter die Haut
gespritzt und ersetzt was die Bauchspeicheldrüse nicht leisten kann. Es
macht nicht abhängig und kann bei
Typ-2-Diabetes auch wieder abgesetzt
werden. Insulin hat keine Nebenwirkungen, kann aber Unterzucker auslösen. Blutzuckerselbstmessungen
und Insulinschulung sind Voraussetzungen.
Inkretinmimetika beeinflussen das
Darmhormon GLP-1(Glukagonlike-peptid), das bei 30% der Typ2-Diabetiker gestört ist. Es hemmt
den Insulinausstoß und reduziert
Heißhungerattacken. GLP-1 ähnliche
Medikamente können ein Absinken
des körpereigenen Insulinspiegels
und des Gewichtes bewirken. Man
nennt sie Inkretinmimetika. Anfangs
mussten sie täglich gespritzt werden.
Jetzt gibt es Wochen-Depotspritzen.
Monats-Depotspritzen sind in der
Entwicklung.
DPP4-Inhibitoren hemmen das
Enzym, das GLP-1 schnell abbaut.
Sie senken leider nicht das Gewicht
aber den Blutzucker bei jedem dritten
Typ-2-Diabetiker leicht.
Gliflozine erhöhen die Glukoseausscheidung über die Nieren und
reduzieren das Gewicht. Nebenwirkungen wie Pilz oder Harnwegsinfekte
können auftreten.
Liegen Folgekrankheiten vor, wird
der Diabetes sehr komplex. Oft sind
sehr viele Medikamente erforderlich z.B. Blutdruck-, Herz-, Lipid-,
Schmerz- oder Nierenmedikamente.
Dies erfordert laufende ärztliche sehr
individuelle intensive und regelmäßige
Überwachung und ggf. Anpassung der
Langzeittherapie.
Bei guter Betreuung von Menschen
mit Diabetes sind damit schwere Folgekrankheiten meist vermeidbar.
Autor:
Dr. med. D. Krakow
Diabetologe DDG
Diabetologikum Diabeteszentrum
Forchheim
Dres. Krakow & Lowack &
Niemczyk & Schöller-Prechtel
Diabetologen - Internisten - Nephrologen Allg.-Arzt - Geriater
Kontakt: E-Mail: [email protected],
Tel: 0919173710,
www.dzdo.de
Literatur beim Verfasser, Konflikt der
Interessen: Coautor des Diabetesschulungsprogrammes LINDA
Netzmagazin
39
GEMEINSAM FÜR EINE GESUNDE ZUKUNFT!
DAFÜR STEHT DAS ÄRZTENETZ UGEF UND DIE AOK BAYERN
B
ei ihrem UGeF-Hausarzt
erhalten
alle
AOK-Patienten ein individuelles, zusätzliches Vorsorgeprogramm. Mit dem Ziel,
Ihre Gesundheit möglichst lange
zu erhalten, können sich Patienten bei ihrem UGeF-Hausarzt
als Teilnehmer beim Arztnetz
einschreiben. Informieren Sie
sich direkt in Ihrer UGeF-Arztpraxis und nutzen Sie das umfassende Leistungsangebot. Die
Teilnahme ist kostenlos und
bringt für Teilnehmer am AOKBonusprogramm sogar weitere
finanzielle Vorteile.
D
urch die schnellere Abstimmung der behandelnden
Ärzte z.B. über Diagnosen und
Medikamente ist eine bestmögliche Versorgung gewährleistet. Das
gleiche gilt für die Zusammenarbeit
bei Krankenhauseinweisung und
-entlassung. Unterstützt werden die
Ärzte durch ein Experten-Gremium
für Problemfälle. ■
Quelle: UGeF Eigenartikel
IHRE VORTEILE IM ÜBERBLICK:
ff
Jährlicher Gesundheitscheck ab dem 35. Lebensjahr
ff
Erinnerung an notwendige Maßnahmen, z.B. Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen usw., auf Wunsch per Email oder SMS
ff
Impf-Check und individuelle Impfberatung, z.B. mit jährlicher Kontrolle
ff
Jährliche Bestimmung des Herzinfarkt- und/ oder Schlag-
anfallrisikos ab dem 30. Lebensjahr („ARRIBA-Risiko-Score“)
ff
Untersuchungen zur Früherkennung von Herz-Vorhofflim-
mern sowie eine individuelle Risikoanalyse durch Messung der Stressbelastung – für verschiedene Personenkreise ab
50 Jahren mit möglichen Risikofaktoren
ff
Patientenschulungen bei bestimmten Krankheitsbildern,
z.B. Diabetes, Asthma, Bluthochdruck etc.
ff
Hilfe bei der Vermittlung von dringenden Facharztterminen
durch den Hausarzt
ff
Abendsprechstunde für Berufstätige bis 19 Uhr (1x pro
Woche)
ff
Abgestimmte Arzneimitteltherapie sowie altersgerechte
Medikation
40
ff
Neu! - Bauchaorten-Aneurysma-Screening-Programm für
Männer ab 65 Jahre
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Selbsthilfegruppe
Sonnenschein
WIR TREFFEN UNS MIT
SONNENSCHEIN
W
Monika Reintges
Tel.: 09191 – 666 41
Treffpunkt: Bürgerze
ntrum-Mehrgenerationenhaus
Forchheim
Paul-Keller-Str. 17,
91301 Forchheim
Am 4. Donnerstag im
Monat,
16:00 – 18:00 Uhr
ir sind eine Gruppe für Betroffene und Angehörige
nach Verletzungen des Gehirns durch Schlaganfall,
Unfall und Tumor.
J eden 4. Donnerstag im Monat (Vorsicht: es
gibt auch 5!) treffen wir uns im Mehrgenerationenhaus in Forchheim an der Christuskirche.
Unsere Gruppe zählt insgesamt 28 Personen,
wobei sich meistens 12- 14 Teilnehmer pro
Treffen einfinden. Wir hören Fachvorträge von
verschiedenen Referenten, tauschen uns über
diverse Probleme aus und machen zwei Ausflüge im Jahr mit einem rollstuhlgerechten Bus.
Zusätzlich planen wir auch gerne einen Theateroder Cafébesuch. Wir sind keine „Kranken“, die
sich treffen, sondern Freunde. Der gemeinsame
Spaß und der „Kaffeeplausch“ kommen auf
keinen Fall zu kurz!
Es gibt auch immer wieder Dia- oder Filmvorträge
von meinem Mann, der sehr viel in der Welt
herumkommt.
Schauen Sie doch einfach mal bei uns vorbei.
Wir freuen uns!
Ihre Monika Reintges
Wir stellen uns auf Selbsthilfetagen in der Umgebung vor,
wie hier auf dem Gesundheitsmarkt in Nürnberg.
Quelle: UGeF Eigenartikel
Ausflug zum Brombachsee
Unsere nächsten Termine
28.04.2016
Reisebericht, Nepal, Teil 2, Ludger Reintges
Bürgerzentrum FO
19.05.2016
Heiterer Vortrag, Darm, Funktion und Pflege von Fr. Weidner und Fr. Jotz (Heilpraktikerinnen)
Bürgerzentrum FO
07.06.2016
Ausflug mit der Gruppe Erlangen nach Amberg, Theuern und Hirschau.
Nähere Informationen werden noch bekannt gegeben
23.06.2016
Gruppentreffen mit Erfahrungsaustausch
Bürgerzentrum FO
28.07.2016
Gruppentreffen mit Erfahrungsaustausch
Bürgerzentrum FO
Netzmagazin
41
VIELE BAUSTEINE FÜR DAS NETZWERK ASYL
MIT EINER SPENDENAKTION SETZT
AUCH DAS FORCHHEIMER ÄRZTENETZWERK UGeF EIN ZEICHEN
F
orchheim. Der starke Zustrom von Bürgerkriegsflüchtlingen nach Deutschland und deren Verteilung bis in die
kleinsten Kommunen prägt derzeit
das gesellschaftspolitische Klima.
Die Haltung der Bürger bewegt sich
zwischen Willkommenskultur und rechtspopulistischer
Ablehnung. Dazwischen liegt der Bereich der „Ja aber“Bedenken ...“Ich habe nichts gegen Flüchtlinge, aber ...“.
Das Netzwerk Asyl in Forchheim hält dagegen. Redet
nicht. Handelt. Kümmert sich um die Erstversorgung mit
dem Nötigsten, um Deutschunterricht, um Begegnung
mit deutschen Nachbarn. Jetzt hat das Ärztenetzwerk
UGeF mit einer Spendenübergabe ein Zeichen öffentlicher Anteilnahme gesetzt.
UGeF-Geschäftsführerin Sabine Kramp überreichte in
der Notfallpraxis im Ärztehaus einen Scheck über 500 Euro
an einen der drei Sprecher des Netzwerkes Asyl, Pfarrer
Enno Weidt von St. Johannis. Er war in Begleitung von
Sabine Löw gekommen, die für die Finanzen zuständig
ist und gleichzeitig ehrenamtlich Deutschunterricht für
Flüchtlinge erteilt.
GROSSER HELFERKREIS
I
m Laufe des Gespräches zeigte sich, wie stark die Hilfsbereitschaft der Forchheimer und der Landkreisbürger ist
und wie vielfältig sich die konkrete Hilfe darstellt, die im Stillen
passiert. Enno Weidt machte es an dem Beispiel deutlich,
wenn es darum geht, ankommende Flüchtlinge mit einem
sog. Hygienepaket, mit Bekleidung oder Spielzeug für die
Kinder zu versorgen. „Jemand der von solcher Notwendigkeit
Kenntnis bekommt, postet das auf der Facebook-Seite vom
Unterstützerkreis Untere Kellerstraße und sofort sind etwa
400 Helferinnen und Helfern informiert“.
42
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Das Asylcafé findet jeden Montag von 15 bis 18 Uhr in
der Waisenhausstraße (Jugendzentrum) statt und hat starken
Zuspruch. Flüchtlinge werden bei Behördengängen begleitet, eine Ärztin kümmert sich ehrenamtlich um schwangere
Frauen, Unterstützerkreise helfen jungen Frauen und
Forchheimer haben Familienpatenschaften übernommen.
Das Mehrgenerationenhaus der Christuskirche vermittelt
ausgebildete Integrationslotsen. „Alles Bausteine, die unser
Netzwerk Asyl tragen“ sagt Enno Weidt.
Sabine Löw, die in Erlangen als Deutschlehrerin in
einem Sprachenstudio arbeitet, berichtete, dass neben
der staatlichen Fürsorge für Flüchtlinge finanzielle Mittel
notwendig sind, um z.B. Bücher zu kaufen und Fahrgeld
bereitzustellen. Deshalb ist man froh über Spenden, die
von Einzelpersonen, von Firmen, der Politik und aus
Kirchengemeinden kommen.
Enno Weidt betonte, dass man bei all diesem Einsatz für
das Asyl-Netzwerk nicht übersieht, dass es auch deutsche
Mitbürger gibt, die auf Hilfe von den Wohlfahrtsverbänden
und der Allgemeinheit angewiesen sind. Aber die positive
Grundhaltung und gesellschaftliche Verantwortung, die
bei vielen spürbar wird, die sich im Netzwerk engagieren,
stimme ihn zuversichtlich und dankbar.
SAMMELBOXEN IN ARZTPRAXEN
U
GeF-Geschäftsführerin Kramp nahm den Ball
auf. Sie will sich dafür einsetzen, dass in vielen der
rund 50 Arzt- und Facharztpraxen des Ärztenetzwerkes,
Apotheken oder Physiotherapie-Praxen Sammelboxen
aufgestellt werden, die das ev. Pfarramt St. Johannis zur
Verfügung stellt. Pfarrer Weidt ermunterte die Ärzte,
sich auch praktisch und ehrenamtlich in die Gesundheitsfürsorge für Flüchtlinge einzubringen, wie es schon
Kolleginnen und Kollegen tun. Interessenten wenden
sich an die Asyl-Sozialarbeit im Caritas-Kreisverband
Forchheim, wo Beate Zepf koordinierend tätig ist.
Wer spenden möchte, kann die bereitgestellten Sammelboxen oder das Spendenkonto nutzen:
Spendenkonto
Kirchenkonto St. Johannis
Stichwort Netzwerk Asyl
IBAN: DE93 76351040 000000 6049
BIC: BYLADEM1FOR
(BLZ 76351040, Konto 6049 , Sparkasse Forchheim)
Spendenübergabe von Netzwerk zu Netzwerk, von links Pfarrer Enno Weidt, Sabine Kramp und Elke Striegel (UGeF), und
Sabine Löw., Foto: Mike Wuttke
Weitere Infos zum Netzwerk auf der Homepage im Internet
www.netzwerkasyl-forchheim.org
Quelle: UGeF Eigenartikel
FÜR DEN NOTFALL
LEBENSWICHTIGE NUMMERN
FEUERWEHR/RETTUNGSDIENST
NOTRUF 112
OHNE VORWAHL – AUCH VOM HANDY
BEI NOTFÄLLEN WIE HERZINFARKT, SCHLAGANFALL UND SCHWEREN UNFÄLLEN
GIFT-NOTRUF
GIFTINFORMATIONSZENTRALE DER MEDIZINISCHEN KLINIK 2, KLINIKUM
NÜRNBERG NORD
0911 – 398 2451 ODER 0911 – 2205 ODER - 2192
GIFTNOTRUF MÜNCHEN 089 – 19 240
BEI LEBENSBEDROHLICHEN SYMPTOMEN (Z. B. BEWUSSTLOSIGKEIT, KRAMPFANFÄLLEN) RUFEN SIE BITTE DIREKT DEN NOTARZT (112)
ÄRZTLICHE NOTFALLPRAXIS FORCHHEIM
IM GESUNDHEITSZENTRUM VOR DEM KLINIKUM – ÜBER DER APOTHEKE,
KRANKENHAUSSTRASSE 8, 91301 FORCHHEIM
ÖFFNUNGSZEITEN: MONTAG, DIENSTAG, DONNERSTAG: 19.00 - 21.00 UHR
MITTWOCH, FREITAG: 16.00 - 21.00 UHR
SAMSTAG, SONNTAG, FEIERTAG: 09:00 – 21:00 UHR
ÄRZTLICHER BEREITSCHAFTSDIENST BAYERN
116 117 (HAUSBESUCHSDIENST)
NOTFALLAMBULANZ DER KINDER- UND JUGENDKLINIK
ERLANGEN
LOSCHGESTRASSE 15, 91054 ERLANGEN
09131 / 85 - 33118 oder – 33119
NOTRUF FÜR MÄDCHEN UND FRAUEN MIT SEXUELLER
GEWALTERFAHRUNG
WEBSITE NOTRUF ERLANGEN WWW.NOTRUF-ERLANGEN.DE
09131 – 20 97 20
FRAUENHAUS NÜRNBERG
0911 – 33 39 15 (RUND UM DIE UHR ERREICHBAR)
[email protected]
FRAUENHAUS BAMBERG
0951 – 5 82 80 (RUND UM DIE UHR ERREICHBAR)
TELEFONSEELSORGE / KOSTENFREI/BUNDESWEIT
0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222
AUCH CHAT- UND E-MAILBERATUNG UNTER:
WWW.TELEFONSEELSORGE.DE
KRISENDIENST MITTELFRANKEN
FÜR MENSCHEN IN SEELISCHEN NOTLAGEN, AUCH ABENDS SOWIE AN WOCHENENDEN UND FEIERTAGEN GEÖFFNET
HESSESTR. 10, 90443 NÜRNBERG
0911 / 42 48 55-0
0911 / 42 48 55-20 RUSSISCHSPRACHIG
0911 / 42 48 55-60 TÜRKISCHSPRACHIG
WWW.KRISENDIENST-MITTELFRANKEN.DE
KINDER- UND JUGENDTELEFON
WWW.NUMMERGEGENKUMMER.DE
116 111
Netzmagazin
43
Bei diesen Hausärzten liegt das
Netzmagazin für Sie bereit
Dr. med. Karsten Forberg
Hausarzt
Klosterhof 6
91077 Neunkirchen a B
Telefon (09134) 99630
www.praxisforberg-walter.de
Hausärzte
Andreas Beyer
Hausarzt
Martin-Luther-Str. 5
96129 Strullendorf
Telefon (09543) 9136
Dr. med. Christian Glaser
Hausarzt
Zum Breitenbach 16
91320 Ebermannstadt
Telefon (09194) 7222760
Dr. med. Cordula Braun-Quentin
Hausärztin
Sebalder Str. 16
91077 Dormitz
Telefon (09134) 997870
Martin Günther
Hausarzt
Zum Breitenbach 16
91320 Ebermannstadt
Telefon (09194) 7222760
Dr. med. Gabi Brütting
Hausärztin
Phlebologie
Fronfeste 4
91278 Pottenstein
Telefon (09243) 7014880
www.dr-bruetting.de
Sina Herschel
Hausärztin
Egloffsteiner Str. 32
91362 Pretzfeld
Telefon (09194) 73710
www.moersdorf.de
Dr. med. Claudio Del Prete
Hausarzt
Spitalstraße 2
91301 Forchheim
Telefon (09191) 13380
www.dr-del-prete.de
Dr. med. Hans-Joachim Mörsdorf
Hausarzt
Phlebologie; Psychotherapie
Egloffsteiner Str. 32
91362 Pretzfeld
Telefon (09194) 73710
www.moersdorf.de
44
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Dr. med. Stefanie Heller
Hausärztin
Hirtenbachstr. 3
91353 Hausen
Telefon (09191) 31212
Dr. med. Peter Walter
Hausarzt
Klosterhof 6
91077 Neunkirchen a B
Telefon (09134) 99630
www.praxisforberg-walter.de
Dr. med. Christoph Pilz
Hausarzt
Erlanger Str. 24
91077 Neunkirchen a B
Telefon (09134) 601
2 x in Forchheim für Sie da!
Seit über 55 Jahren sind wir
Ihr kompetenter Ansprechpartner in Sachen Gesundheit
in Forchheim. Mit unserer
Filialapotheke am Klinikum
im neu gebauten Ärztehaus
sind wir jetzt auch im Süden
Forchheims für Sie da!
Pharmazeutische Beratung & Betreuung
Fachapotheke für Krebspatienten
Versorgungsapotheke des Klinikums
Mehr unter: www.apotheke-fo.de
Apotheke am Klinikum
Krankenhausstraße 8
91301 Forchheim
Tel.: 0 91 91 / 3 40 93-0
Marien-Apotheke
Gerhart-Hauptmann-Str. 19
91301 Forchheim
Tel.: 0 91 91 / 1 33 02
Netzmagazin
45
Bei diesen Fachärzten liegt das
Netzmagazin für Sie bereit
Kinderärzte
Chirurgen
Dr. med. Michael Lang
Dr. med. Gerhard Nagel
Chirurg
Buckenhofer Str. 4
91080 Spardorf
Telefon (09131) 5338310
Frauenärzte
Kinderarzt
Nürnberger Str. 22 a
91301 Forchheim
Telefon (09191) 15155
www.kinderarzt-forchheim.de
Kliniken, Krankenhäuser
Dr. med. Vera Siebold
Klinik Fränkische Schweiz
Frauenärztin
Eschenauer Hauptstr. 18
90542 Eckental
Telefon (09126) 297066
www.dr-siebold.de
Feuersteinstr. 2
91320 Ebermannstadt
Telefon (09194) 550
www.klinik-fraenkische-schweiz.de
Klinikum Forchheim
Internisten
Krankenhausstr. 10
91301 Forchheim
Telefon (09191) 6100
www.klinikumforchheim.de
Diabeteszentrum Forchheim
Internist
Bayreuther Str. 6
91301 Forchheim
Telefon (09191) 73710
www.dzfo.de
Orthopäden
Prof. Dr. med. Jürgen Maiß
Internist
Mozartstr. 1
91301 Forchheim
Telefon (09191) 2075
46
UGeF - Unternehmung Gesundheit Franken
Dr. med. Jürgen Dittner
Orthopäde
Fuchsengarten 2
91054 Erlangen
Telefon (09131) 23049
www.orthopaedie-fuchsengarten.de
Johannes Kübel
Dr. med. Hans-Martin Blümlein
Orthopäde
Fuchsengarten 2
91054 Erlangen
Telefon (09131) 23049
www.orthopaedie-fuchsengarten.de
Privatarzt, Urologe
Nürnberger Str. 10
91301 Forchheim
Telefon (09191) 6986444
Dr. med. Matthias Rösner
Orthopäde
Fuchsengarten 2
91054 Erlangen
Telefon (09131) 23049
www.orthopaedie-fuchsengarten.de
Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten
Dr. med. Gerhard Brunner
Psychotherapeut
Hornschuchallee 19
91301 Forchheim
Telefon (09191) 625309
Dr. med. Franz Roßmeißl
Orthopäde
Krankenhausstr. 8
91301 Forchheim
Telefon (09191) 34147-0
www.medikon-forchheim.de
MVZ Lichtenfels
Neurologisches und Prsychiatrisches
MVZ Lichtenfels GmbH
Bamberger Str. 10
96215 Lichtenfels
Telefon (09571) 73278
Dr. med. Udo Sattler
Orthopäde
Fuchsengarten 2
91054 Erlangen
Telefon (09131) 23049
www.orthopaedie-fuchsengarten.de
Urologen
Dr. med. Stefan Stark
Urologe
Konrad-Adenauer.Str. 14
90542 Eckental
Telefon (09126) 293700
www.uro-top.de
Privatärzte
Dr. med. Dittmar Schwämmlein
Privatarzt, Orthopäde
Schützenstr. 5 a
91301 Forchheim
Telefon (09191) 1701
Netzmagazin
47
www.ugef.de
Herunterladen