72 2. Betriebswirtschaft Fall 71 Der Teeladen „Old England“ verkaufte in der Vorperiode die Teesorte „Sweet lemon“ zum Preis von 2,- € je 100 g. Zu jener Zeit setzte er 200 kg je Periode ab. Gegenwärtig verkauft er von dieser Teesorte 185 kg zum Preis von 2,10 € je 100 g. 1. Berechnen Sie die direkte Preiselastizität der Nachfrage! 2. Zwischen den Teesorten „Sweet lemon“ und „Waldkirsche“ hat der Inhaber des Teeladens eine indirekte Preiselastizität von 1,6 ermittelt. Bisher setzte er 125 kg der Teesorte „Waldkirsche“ ab. Berechnen Sie die momentane Absatzmenge dieser Teesorte. 3. Was besagt eine direkte Preiselastizität von – 0,5? Fall 72 In einem neugegründeten Unternehmen wird überlegt, ob man einen Handlungsreisenden oder einen Handelsvertreter im Außendienst einsetzt. Es gelten folgende Daten: Absatzmittler Monatliches Fixum Sonstige Fixkosten pro Monat Umsatzprovision Handlungsreisender 1.500,- € 1.000,- € 1 % vom Umsatz Handelsvertreter – – 5 % vom Umsatz 1. Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem Handlungsreisenden und einem Handelsvertreter! 2. Welchem Absatzmittler geben Sie bei einem voraussichtlichen Monatsumsatz von 25.000,- € den Vorzug? 3. Ermitteln Sie rechnerisch und grafisch den Monatsumsatz, bei dem beide Absatzmittler kostengleich sind! 4. In welchen betrieblichen Situationen dürfte es allgemein sinnvoller sein, einen Handelsvertreter als Absatzmittler einzusetzen? Fall 73 Ein Hersteller von Fruchtsäften hat ein neues Bio-Mix-Getränke entwickelt. In dem Unternehmen geht man von folgenden Plandaten aus: - Fixe Kosten pro Jahr: - Variable Kosten pro Flasche: - Verkaufspreis pro Flasche: 600.000,00 € 0,40 € 2,00 € 2.3 Marketing 73 Außerdem wird ein jährlicher Gewinn von 200.000,- € angestrebt. 1. Wie viel Flaschen sind pro Jahr abzusetzen, wenn der geplante Jahresgewinn erzielt werden soll? 2. Wie hoch ist unter dieser Bedingung der Gesamtumsatz? Fall 74 Die Marktforschungsabteilung eines Wiesbadener Sektherstellers ermittelt für seine neue Sektmarke „Kupfersonne Extra-Dry“ folgende Preis-Absatz-Zusammenhänge: Preis je Flasche Absetzbare Menge in Flaschen pro Jahr 6,- € 5,50 € 5,- € 4,50 € 4,- € 3,50 € 200.000 250.000 300.000 350.000 400.000 450.000 Die variablen Kosten pro Flasche betragen 2,- €. Die jährlichen Fixkosten betragen 600.000,- €. 1. Bei welchem Absatzpreis erzielt der Sekthersteller den größten Gewinn? 2. Der Sekthersteller überlegt für das folgende Jahr, seine Preise nach Absatzgebieten zu differenzieren: Preis pro Flasche 6,00 € 5,50 € 5,00 € Absatzgebiet Deutschland und Europa USA Übrige Staaten Absatzmenge 200.000 Flaschen 50.000 Flaschen 50.000 Flaschen Lohnt sich für den Hersteller die Preisdifferenzierungsstrategie, wenn er damit rechnen muss, dass sich die variablen Kosten außerhalb Europas um 0,25 € je Flasche erhöhen? Die übrigen Daten bleiben unverändert. 3. Erläutern Sie folgende Formen der Preisdifferenzierung: - sachliche Preisdifferenzierung, - persönliche Preisdifferenzierung, - örtliche Preisdifferenzierung. Fall 75 Die Barbie & Kjuh GmbH produziert Kinderspielzeug. Ihr Produktionsprogramm besteht u. a. aus Puppen. Neben Sprechpuppen stellt die B&K Spielwaren GmbH auch Pflegepuppen her, die gefüttert werden können. Des Weiteren enthält das Produktionsprogramm Kuscheltiere (Pandabären, Teddys, Hunde) sowie Puppenstuben (drei verschiedene Größen). 74 2. Betriebswirtschaft 1. Für die Produktion der Puppenstuben benötigt die B&K GmbH Holzplatten. Der Mitarbeiter im Einkauf vergleicht bei Eingang der Ware den Wareneingangsschein mit der Rechnung und der Bestellung. Begründen Sie die Notwendigkeit dieser Prüfungen. 2. Die Herstellung der Puppenstuben findet in Form der Reihenfertigung statt. Ein Unternehmensberater schlägt vor, die Fertigungsorganisation von Reihenfertigung auf Fließfertigung umzustellen. 2.1 Vergleichen Sie diese beiden Fertigungsorganisationen. 2.2 Erläutern Sie zwei Vor- und zwei Nachteile der Fließfertigung. 3. Im Rahmen des Marketing betreibt die B&K GmbH aktive Absatzmarktforschung und -politik. 3.1 Grenzen Sie in diesem Zusammenhang Marktanalyse und Marktbeobachtung voneinander ab. 3.2 In der Ausgangssituation wird das Produktionsprogramm der B&K GmbH vorgestellt. Um sich den geänderten Marktbedingungen anzupassen, nimmt die B&K GmbH folgende Änderungen hinsichtlich ihrer Programmstruktur vor: a) Die Pflegepuppen können ab sofort nicht nur gefüttert, sondern müssen auch gewickelt werden, da das verabreichte Wasser sich in der Windel sammelt. Nur zu fütternde Puppen werden nicht mehr hergestellt. b) Delfine werden als Kuscheltiere in das Produktionsprogramm mit aufgenommen. c) Puppenstuben werden zukünftig nur noch in zwei Größen vertrieben. d) Die B&K GmbH nimmt die Produktion von Doktorkoffern in ihr Produktionsprogramm auf. Kennzeichnen und erläutern Sie diese Produktionsprogrammstrategien. 4. Die B&K GmbH hat ihre Erzeugnisse bisher im Inland über Handlungsreisende an die verschiedenen Spielwarengeschäfte verkauft. Zukünftig ist geplant, auch den spanischen Markt mit den Spielwaren zu beliefern. Zu diesem Zweck plant die Unternehmung den Einsatz von Handelsvertretern. 4.1 Zeigen Sie zwei grundlegende Unterschiede auf zwischen Handlungsreisenden und Handelsvertretern. 4.2 Die Reisenden erhalten bisher ein Fixum von 1.000,00 € monatlich und eine Umsatzprovision von 2 %. Für die Vertreter muss die B&K GmbH 6 % Umsatzprovision zahlen. 4.2.1 Bei welchem Umsatz verursachen Reisende und Vertreter gleich hohe Kosten? 4.2.2 Ermitteln Sie die Höhe der Kosten beim kritischen Umsatz. 2.3 Marketing 75 4.2.3 Stellen Sie die Kostenverläufe grafisch dar. 4.2.4 Begründen Sie die Entscheidung der B&K GmbH, in Spanien Handelsvertreter einzusetzen (mind. drei Gründe). Fall 76 Die Gourmet AG ist ein Hersteller von Fertigmenüs und produziert hauptsächlich für große Filialbetriebe des Einzelhandels. Seine Produkte befinden sich in der Reifephase (Altona-Thunfisch-Pizza), Sättigungsphase (Big American) und Degenerationsphase (Cordon Bleu). Es gelten folgende Daten: Produkte Monatlich absetzbare Menge (FE): Verkaufspreis pro FE: Variable Kosten pro FE: Bearbeitungszeit pro FE in Sekunden: AltonoThunfisch-Pizza 48.000 4,00 EUR 2,00 EUR 12 Big American 30.000 3,00 EUR 1,80 EUR 6 Cordon Bleu 26.400 2,50 EUR 1,60 EUR 15 Die monatliche Kapazität der Fertigungsstraße, auf der alle 3 Produkte gefertigt werden, beläuft sich auf monatlich 300 Stunden. Die monatlichen Fixkosten betragen 90.000,00 EUR 1. Beschreiben Sie die Reifephase, Sättigungs- und Degenerationsphase anhand der Kriterien Umsatz- und Kostenentwicklung und führen Sie mögliche Gründe für die Entwicklung dieser Erfolgsgrößen an. 2. Der Marketingleiter Kai Schrödel schlägt vor, dass eine Portfolio-Analyse erstellt wird, um die Marktsituation der Produkte besser beurteilen zu können. 2.1 Beschreiben Sie den Ablauf einer Portfolio-Analyse. 2.2 Begründen Sie, warum eine Portfolio-Analyse für die Unternehmensleitung ausssagefähiger als eine Analyse im Rahmen des Produktlebenszyklus ist. 3. Der Controller Paul Pfennigwucherer erhält die Aufgabe, das bisherige Betriebsergebnis zu ermitteln und darüber hinaus soll er dem Vorstandsmitglied Marcello Trapattoni betriebswirtschaftlich relevante Fragen beantworten. 3.1 Wie hoch ist das gewinnoptimale monatliche Betriebsergebnis? 3.2 Um wie viel Euro höher wäre das monatliche Betriebsergebnis, wenn kein zeitlicher Engpass vorliegen würde? 3.3 Wie unterscheiden sich die Begriffe „absoluter“ und „relativer“ Deckungsbeitrag? 135 3.2 Teilkostenrechnung Fall 120 Ein polypolistischer Anbieter bietet Taschenrechner an. Es gelten folgende Daten: Daten Produktion und Absatz pro Monat: Kapazitätsauslastung (genutzte Kapazität): Fixkosten pro Monat: Variable Kosten pro Stück: Verkaufspreis pro Stück: 40.000 Taschenrechner 80 % 99.840,00 € 2,40 € 5,00 € 1. Wie hoch ist der monatliche Betriebserfolg? 2. Bei welcher Produktions- und Absatzmenge wird die Gewinnschwelle erreicht? 3. Wie hoch sind die Stückkosten bei einer Kapazitätsauslastung von 75 %? 4. Dem Anbieter liegt ein Zusatzauftrag über 5.000 Taschenrechner für eine Kaufhauskette vor. Der Verkaufspreis bei diesem Zusatzauftrag beträgt 4,- € pro Taschenrechner. Die übrigen Daten bleiben unverändert. 4.1 Ermitteln Sie nach Annahme dieses Zusatzauftrages den monatlichen Gesamterfolg des Unternehmens. 4.2 Ermitteln Sie nach Annahme dieses Zusatzauftrages den Beschäftigungsgrad und die Stückkosten! 4.3 Begründen Sie, weshalb nach Annahme dieses Zusatzauftrages die Stückkosten sinken! 5. Ein anderer Großabnehmer, die KAFU GmbH, der bisher 10.000 Taschenrechner zum Preis von 5,- € pro Taschenrechner abgenommen hat, erfährt durch eine Indiskretion, dass der Kaufhauskette ein Vorzugspreis eingeräumt wird. Der polypolistische Anbieter möchte wenigstens das unter 4.1 ermittelte Betriebsergebnis halten. Ermitteln Sie unter dieser Bedingung den niedrigsten Verkaufspreis, der der KAFU GmbH angeboten werden könnte! 6. Welche betriebswirtschaftlichen Fehler sind dem polypolistischen Anbieter trotz gleichbleibendem Monatserfolg anzulasten? Fall 121 Ein Industrieunternehmen produziert Abfallpressen. Es gelten folgende Daten: Jährliche Kapazität: Kapazitätsauslastung: Fertigungsmaterial: Fertigungslöhne: 500 Abfallpressen 80 % 2.000.000,- € 2.400.000,- € 136 3. Rechnungswesen/Controlling Materialgemeinkostenzuschlagssatz: Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz: Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz: Gewinnzuschlagssatz: 80 % 50 % 25 % 9 1/3 % (28 %) 3 1. Ermitteln Sie den Barverkaufspreis je Abfallpresse! 2. Bei welcher Produktions- und Absatzmenge erreicht der Hersteller den Break-evenpoint, wenn unterstellt werden kann, dass die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten in voller Höhe fix sind, die Materialgemeinkosten zu 60 % und die Fertigungsgemeinkosten zu 50 % fix sind? 3. Eine amerikanische Handelskette ist bereit, 50 Abfallpressen zu kaufen, wenn zu einem Stückpreis von umgerechnet 18.000,- € geliefert wird. 3.1 Ermitteln Sie den Preis, der mindestens gefordert werden müsste, damit sich der Zusatzauftrag lohnt! (Kurzfristige Preisuntergrenze) 3.2 Wie verändert sich durch die Annahme des Zusatzauftrages das bisherige Betriebsergebnis? 3.3 Ermitteln Sie den Beschäftigungsgrad vor und nach der Annahme des Zusatzauftrages! 3.4 Ermitteln Sie, wie sich die Stückkosten nach der Annahme des Zusatzauftrages verändern, und interpretieren Sie kurz das Ergebnis! 3.3 Plan- (flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis) Prozesskostenrechnung und Target Costing Fall 122 Ein Industriebetrieb hat die flexible Plankostenrechnung (auf Vollkostenbasis) eingeführt. Die Plankosten einer Periode werden anhand folgender Kostenfunktion ermittelt: K = 150.000 + 2,25 x Die Planbeschäftigung des Monats Oktober betrug 200.000 Stück, tatsächlich konnten jedoch nur 150.000 Stück produziert werden. Im BAB werden für den Monat Oktober Gesamtkosten in Höhe von 480.000,- € ausgewiesen. 1. Berechnen Sie die Plankosten und den Plankostenverrechnungssatz des Monats Oktober.