– Elektromagnetischer Schwingkreis – Team 1: Daniela Poppinga und Jan Christoph Bernack Betreuer: Dr. Gerd Gülker 16. Juni 2009 1 2 Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack Inhaltsverzeichnis 1 Eigenfrequenz und Dämpfung im Serienkreis 1.1 Eigenfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Dämpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 4 2 Resonanzverhalten des Serienkreises 2.1 Amplitudenresonanzverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Phasenverschiebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 7 7 3 Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack 1 Eigenfrequenz und Dämpfung im Serienkreis In diesem Versuchsteil geht es darum, einen Serien-Schwingkreis gem. Abb. 1 zu untersuchen. Abbildung 1: Schaltbild eines Serien-Schwingkreises bestehend aus einem Funktionsgenerator F G, einem in Reihe geschalteten Vorwiderstand bzw. Strombegrenzungswiderstand RV , einem parallel geschalteten Widerstand R, einer in Reihe geschalteten Spule L und einem zum Widerstand R parallel geschaltetem Kondensator C. Für den Versuch wird dazu ein Rechtecksignal mit einem Agilent Funktionsgenerator (F G) erzeugt und mit einem Vorwiderstand RV in einen Serien-Schwingkreis eingespeist. Der Schwingkreis besteht dabei aus einer in Reihe geschalteten Spule L mit einer Induktivität von L = 470µH, einem parallel geschalteten Widerstand R und einem ebenfalls parallel geschalteten Kondensator C mit einer Kapazität von C = 0, 37nF . Das Spannungssignal UC am Kondensator wird mit einem Oszilloskop analysiert. Im folgenden sollen nun die Eigenfrequenz ω und die Dämpfung, charakterisiert durch die Halbwertszeit T1/2 , des Serien-Schwingkreises untersucht werden. 1.1 Eigenfrequenz Die Eigenfrequenz des Serien Schwingkreises soll als Funktion der Kapazität ω(C) bestimmt werden. Dazu wird ein Widerstand mit R = 10Ω gewählt und für 11 verschiedene Kapazitäten 0, 5nF ≤ C ≤ 20nF die Periodendauern T des Signals bestimmt. Dies geschieht mit der Cursor Funktion des Digitaloszilloskops, wobei immer über mehrere Perioden gemittelt wurde. Bei gemessener Periodendauer T ergibt sich dabei die Kreisfrequenz aus: ω= 2π , [Hz] T (1) Die Messungenauigkeit ergibt sich dabei aus dem Ablesefehler der Periodendauer ∆T und wird wie folgt berechnet: 2π ∆ω = − 2 ∆T T (2) Theoretisch ergibt sich außerdem ein Wert nach folgender Gleichung: ω= r 1 R2 − LC 4L2 Es ergeben sich so Messwerte mit den jeweiligen Theoriewerten gem. Tabelle 1. (3) 4 Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack C/nF 4 0,5 1 2 3 5 7 10 12 15 20 T /µs 8,85 3,6 4,7 6,44 7,7 9,85 11,65 13,6 14,8 16,8 19,3 ω/kHz 709,96 1745,33 1336,85 975,65 816,00 637,89 539,33 462,00 424,54 374,00 325,55 ∆ω 10,03 48,48 35,55 15,15 13,25 8,10 7,72 5,66 4,78 4,45 4,22 ωT heorie 720,34 1811,20 1374,47 1003,38 827,63 646,21 547,97 459,59 419,94 375,94 325,85 Tabelle 1: Gemessene Periodendauern T und sich daraus ergebene Kreisfrequenzen ω bei verschiedenen Kapazitäten C. Man erkennt gerade bei kleinen Kapazitäten eine größere Abweichung zum Theoriewert. Diese ist durch auftretende Störkapazitäten CS zu erklären, die durch Koaxialkabel, der Eingangskapazität des Oszilloskops und der Kondensatordekade zustande kommen. Trägt man die Messwerte über der jeweiligen Kapazität C auf und fittet die Messwerte nach Gl. 3, wobei sich die Kapazität aus C + CS zusammensetzt, ergibt sich ein Diagramm gem. Abb. 2. Messwerte 2000 Theoriewerte Fit für Störkapazität 1800 omegae (User) Modell y=sqrt(1/(L*(x*10^(-9)+C*1 1600 0^(-9)))-R^2/(4*L^2))/1000 Gleichung 1400 0,38232 / kHz Chi-Quadr 1200 Reduziert 0,99935 Kor. R-Quadrat 1000 W ert 800 B Standardfehler R 10 0 L 4,7E-4 0 C 0,1998 0,01649 600 400 200 0 5 10 15 20 C / nF Abbildung 2: Mess- und Theoriewerte für die Kreisfrequenz ω über der Kapazität C aufgetragen und gefittet. Für den Fit wurde CS als freier und R und L als fester Parameter gewählt, sodass sich eine Störkapazität von CS = 0, 20nF ± 0, 02nF ergibt. 1.2 Dämpfung Die Dämpfungskonstante des Serien-Schwingkreises ist antiproportional zur Halbwertszeit T1/2 der gedämpften harmonischen Schwingung. Es bezeichnet die Zeit, in der ein Spannungswert U auf 5 Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack die Hälfte, also U/2 absinkt. Für die Messung wurde dabei ein Kondensator mit C = 0, 37nF und erneut eine Spule mit L = 470µH verwendet. Der Widerstand R wurde in diesem Fall variiert und für 10 verschiedene Widerstände 5Ω ≤ R ≤ 50Ω die Halbwertszeit T1/2 über die Cursor Funktion bestimmt. Dabei ergab sich ein genereller Ablesefehler von ±3µs. Theoretisch ergibt sich dabei die Halbwertszeit aus: T1/2 = ln(2) · 2L R2 (4) Es ergaben sich so Messwerte gem. Tab. 2. R/Ω 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 T1/2 /µs 40 31 22 18 16 13,5 13 12 11 10 T1/2 T heorie /µs 130,31 65,16 43,44 32,58 26,06 21,72 18,62 16,29 14,48 13,03 Tabelle 2: Gemessene Halbwertszeiten T1/2 bei verschiedenen Widerständen R. Trägt man nun die Halbwertszeiten über die jeweiligen Widerstände R gem. Abb. 3 auf, fällt eine große Abweichung bei kleinen Widerständen auf. Dieses lässt sich, analog zum vorherigen Kapitel, erneut durch Störfaktoren erklären. In diesem Fall sind es Störwiderstände RS , u.a. durch den Restwiderstand der Spule L hervorgerufen. Fittet man die Messwerte gem. Abb. 3 nun durch Gleichung 4 an und ersetzt den Widerstand R durch R + RS , wobei RS ein freier Fitparameter ist, erhält man den im Versuch enthaltenden Störwiderstand RS . 6 Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack Messwerte Theoriewerte 140 strwiderstand (User)Fit von T 120 strwiderstand ( Modell User) y = ln(2)*2*L/(R 100 Gleichung +R2)*10^6 0,28327 80 Reduziert 0,97341 Kor. R-Quadrat T 1/2 / s Chi-Quadr W ert 60 L T R2 40 Standardfehler 4,7E-4 0 11,98123 0,5427 20 0 0 10 20 30 40 50 R / Abbildung 3: Halbwertszeiten T1/2 über die jeweiligen Widerstände R aufgetragen und gefittet. Es ergibt sich somit ein Störwiderstand von RS = 11, 98Ω ± 0, 54Ω. 2 Resonanzverhalten des Serienkreises In diesem Versuchsteil geht es darum, das Resonanzverhalten eines Serienkreises zu untersuchen. Dazu wird jeweils eine Schaltung gem. Abb. 4 verwendet. Abbildung 4: Schaltbild eines Serienkreises bestehend aus einem Funktionsgenerator F G, einem dazu parallelen Widerstand Rp und einer dazu parallelen Reihenschaltung aus Widerstand R, Spule L und Kondensator C. Der Aufbau der Schaltung ist dem des ersten Versuchs sehr ähnlich. Parallel zum Funktionsgenerator F G ist ein relativ kleiner Widerstand Rp parallel geschaltet um die Amplitude des F G möglichst konstant zu halten. Ebenfalls parallel zum F G sind dann ein Widerstand R, eine Spule L und ein Kondensator C in Reihe geschaltet. Im Folgenden soll zunächst das Amplitudenresonanzverhalten untersucht werden. Anschließend wird auf die Phasenverschiebung bei verschiedenen Frequenzen eingegangen. 7 2.1 Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack Amplitudenresonanzverhalten In diesem Teil soll die frequenzabhängige Antwort“ des Serienkreises mit verschiedenen Wi” derständen R untersucht werden. Dazu bietet es sich an am Funktionsgenerator einen linearen Frequenzsweep über den gewünschten Frequenzbereich einzustellen. Mithilfe des Sync-Signals des Funktionsgenerators lassen sich dann sehr einfach sowohl die Eingangsspannung U (t) als auch die Kondensatorspannung UC (t) des Serienkreises in Abhängigkeit von der Anregungsfrequenz am Oszilloskop darstellen. Verwendet wurde ein Frequenzsweep von 20kHz bis 170kHz mit ∆t = 500ms bei einer Amplitude von 2V und Widerstände R von 1Ω bzw. 10Ω bzw. 50Ω. Die gemessenen Verläufe sind in Abb. 5 dargestellt. 16 14 Messwerte mit R = 12 1 R = 10 R = 50 U / V 10 8 6 4 2 0 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 Frequenz / kHz Abbildung 5: Amplitudenresonanzkurven für einen Serienkreis mit Dämpfungswiderstand R = 1, 10 und 50 Ω. Die Spitzen der Graphen stellen dabei jeweils die Eigenfrequenz des Schwingkreises da. Es ergibt sich daraus eine gemessene Eigenfrequenz (per DataReader aus Origin) von ω0 = 461, 56kHz ± 1 = 461, 26kHz. Der gemessene Wert 6, 28kHz. Die theoretische Eigenfrequenz liegt bei ω0 = √LC stimmt somit mit dem theoretischem überein. Es ist zu beachten, dass die Eigenfrequenz bei höherer Dämpfung, d.h. größerem R, sich etwas verschiebt und kleiner wird. In Abb. 5 ist dieses Verhalten am besten bei der untersten Kurve für R = 50Ω zu erkennen. Der Hochpunkt der Kurve liegt etwas weiter links als bei den beiden anderen Kurven. 2.2 Phasenverschiebung Betrachtet man die Anregungsspannung und die Spannung die an dem Kondensator im Serienkreis abfällt fällt auf, dass sich die Phasenverschiebung zwischen diesen mit zunehmender Frequenz erhöht. Um dieses Verhalten näher zu untersuchen wird die letzte Schaltung aus dem vorhergegangenen Versuch verwendet (mit R = 50 Ω) und für einige Frequenzen zwischen 20 und 170 kHz die Phasenverschiebung gemessen. Trägt man nun die Phasenverschiebung φ über der Frequenz auf ergibt sich ein Verlauf gem. Abb. 6. 8 Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack Messwerte 4,0 Theoretische Werte 3,5 3,0 / rad 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 f / kHz Abbildung 6: Phasenkurve für einen Serienkreis mit Dämpfungswiderstand R = 50 Ω. Die theoretischen Werten berechnen sich dabei nach Skript Gl.39 wie folgt: φ = arctan mit ω02 = 1 LC ω1 ·R2 L ! − π 2 (5) 1 2 LC − ω1 ω1 ·R2 L ! − π 2 (6) ω02 − ω12 folgt: φ = arctan Die Phasenkurve zeigt einen typischen Verlauf von einer Verschiebung im Bereich von 0 − π. Sie weißt des Weiteren eine Wendestelle bei der Eigenfrequenz f0 auf. Da der Dämpfungswiderstand in diesem Versuch mit R = 50Ω relativ groß ist, ist die Kurve etwas abgeflacht. Diese Beobachtung ist analog zu Abb. 5, da auch in diesem Fall die Kurve bei größerem Dämpfungswiderstand abgeflacht ist.