PDF-Datei

Werbung
Die Gartenkreuzspinne
Mein Naturtagebuch handelt über eine Gartenkreuzspinne. Ich habe mir dieses
Thema ausgesucht, weil ich Spinnen interessant finde. Die Gartenkreuzspinne,
über das das Naturtagebuch handelt, hat ihr Netz bei uns in der Hecke
eingerichtet. Das Netz der Gartenkreuzspinne ist ein Radnetz. Deshalb gehört
sie zur Familie der Radnetzspinnen. Ihr lateinischer Name ist Araneidae
diadematus.
Wie ist das Aussehen der Gartenkreuzspinne?
Eine Gartenkreuzspinne ist eine etwa 1,5 cm große Kreuzspinne.
Sie lebt meist in Hecken oder Büschen, da das Spinnennetz dort gut getarnt ist.
Auf dem Panzer ist ein weißes Kreuz, was der Name ja seinen Namen schon
sagt. Das Kreuz besteht aus mehreren Querbalken, der Untergrund ist meist
schwarz oder dunkelbraun.
Die Unterseite der Spinne ist heller als die Oberseite.
Die Vorderseite (=Prosoma) und der Hinterkörper (=Opisthosoma) sind durch
einen dünnen Stiel (=Petiolus) miteinander verbunden. Dieser ist grau bis
schwarz.
Die Beine der typischen Gartenkreuzspinne sind am Vorderkörper angewachsen
und abwechselnd hell- und dunkelbraun. Am Körper sind die Beine
dunkelbrauner. Die Beine haben fünf Gelenke und sind sechsgliedrig. Zwei
Beinpaare sind nach vorne und zwei nach hinten gerichtet. Die acht Beine sind
so gelenkig, dass sie sich schell und sicher im Netz in allen Richtungen
fortbewegen kann. Um sich gut an den dünnen Fäden des Netzes festhalten zu
können, hat sie kleine Krallen an den Enden der Beine, mit denen sie sich an
den Fäden festkrallt.
An den Beinen sind eine Menge dünner Härchen, mit denen die Spinne fühlen
und tasten kann. Sie kann Wind und Beutegezappel an den Bewegungen des
Netzes unterscheiden. Um dies zu spüren hat sie einen speziellen Faden von
Netz bis zu ihrem Versteck.
Die Greifer sind am Vorderkörper angewachsen. An diesen Greifern sind
Giftzangen, die die meiste Zeit eingeklappt sind. Sie werden nur ausgefahren
um Gift in die Beute zu spritzen. Durch das Gift wird die Beute gelähmt.
Die Spinne besitzt acht Augen in zwei Reihen.
Die Spinne, die ich beobachtet habe, ist eine weibliche Spinne, weil das
Weibchen bei Spinnen größer ist als das Männchen, und diese Spinne schon fast
2 cm groß ist.
Die Paarung ist für das Männchen lebensgefährlich, weil das Weibchen das
Männchen als Beute betrachten und auffressen würde, wenn es nicht sofort nach
der Paarung flüchtet.
Das Weibchen legt einige hundert Eier, aus denen die jungen Spinnen im
Frühjahr schlüpfen. Die Jungspinnen lassen sich an einem Spinnfaden vom
Wind forttragen. Im Herbst kann man diese Fäden überall sehen. Sie sehen aus
wie Haare von alten Frauen und geben dem Altweibersommer seinen Namen.
Diese Spinne bessert gerade ihr Netz aus.
Die Spinne hat sechs verschiedene Spinnwarzen am Hinterkörper, mit denen sie
verschiedene Spinnfäden weben kann:
• Klebefäden
• Haltfäden
• Feine Fäden zum Spinnen eines Kokons
• Fäden zum schnellen Abseilen
• Sicherheitsfäden
• Fäden, um die Beute einzuwickeln
Eigenschaften der Fäden:
Die Fäden können 0,00015 mm dünn sein.
Trotzdem sind sie stabiler und reißfester als ein gleich dicker Draht aus Stahl.
Versuch:
Ich habe einen 5 cm langen Spinnfaden genommen und gemessen, wie weit er
sich dehnen lässt, bis er reißt.
Ergebnis:
Ein Tragfaden (rot) lässt sich von 5 cm auf 8 cm dehnen, reißt aber erst, wenn
ich kräftiger ziehe. Dass heißt, er ist weniger dehnfähig, aber stabiler.
Ein Fangfaden (blau) lässt sich von 5 cm auf 12 cm dehnen, reißt aber schon bei
geringem Zug. Dass heißt, er ist dehnfähiger, aber weniger stabil.
Versuch:
Ich habe ein Stück aus einem Spinnennetz auf eine Trägerlatte gelegt und unter
dem Mikroskop untersucht.
Auf diesem Bild sieht man deutlich die Klebetropfen auf den Fangfäden. An
diesen Tropfen bleiben die Insekten kleben.
Auf diesem Bild sieht man einen Klebefaden, der von einem Speichenfaden
gekreuzt wird. Der Speichenfaden ist ohne Klebetröpfchen. Auf ihn kann sich
die Spinne im Netz fortbewegen, ohne selbst festzukleben.
Wie baut die Spinne ein Radnetz?
Auf diesem Foto kann man gut ein Radnetz sehen.
Es misst etwa 30 cm im Durchmesser.
Durch die Tautropfen kann man die gesamte Konstruktion gut erkennen.
Speichenfäden
Signalfaden
Klebefäden
Haltefaden
Nabe
Zeichnung 1: Zuerst spinnt die Spinne einen langen Faden,
der vom Wind erfasst wird und an einem anderen Zweig
oder Blatt hängen bleibt.
Zeichnung 2: Sie läuft über den so genannten Lauffaden
und befestigt ihn an der anderen Seite. Dann verstärkt sie
diesen Faden, indem sie hin- und her spinnt. So entsteht
der Haltefaden.
Zeichnung 3: Anschließend geht sie in die Mitte und lässt
sich abseilen und befestigt einen Faden unterhalb an einen
Zweig oder Blatt. So entsteht ein „Y“.
Zeichnung 4: Sie zieht weitere Rahmenfäden und legt die
Speichen an.
Zeichnung 5: Von der Mitte (Nabe) aus zieht sie eine
Hilfsspirale.
Zeichnung 6: Anschließend legt sie von außen nach innen
die klebrige Fangspirale. Gleichzeitig baut sie die
Hilfsspirale wieder ab, indem sie sie auffrisst. Die Mitte
lässt sie frei. Dort kann sie später sitzen.
Abschließend spannt sie einen Signalfaden vom Netz zu
ihrem Wohnplatz. An den Bewegungen dieses Fadens kann
sie erkennen, ob sich eine Beute verfangen hat, ein
Männchen sich nähert oder der Wind oder ein Kind das
Netz bewegt.
Um dieses Kunstwerk zu bauen braucht die Spinne 30 bis 45 Minuten.
So ein Netz kann bis zu 40 Speichen und eine Fangspirale von 35 Umläufen
haben. Dazu sind dann 18 Meter Seidenfaden und bis zu 1200 Knoten nötig.
Die Spinnennetzsammlung
Man kann Spinnennetze haltbar machen und sammeln.
Das funktioniert so:
Ich habe ein Spinnennetz ausgesucht
und mit Mehl bestäubt.
Das Mehl ist nur an den Fangfäden
hängen geblieben. So ist das Netz
richtig sichtbar geworden.
Danach habe ich mit einem Pinsel
dünnen Kleister auf einen schwarzen
Karton gestrichen.
Mit dem Karton habe ich vorsichtig
das Netz abgenommen.
Nach dem Trocknen konnte ich es
laminieren, um es haltbar zu
machen.
So entstand meine
Gartenkreuzspinnennetzsammlung.
Auf Karton A sieht man deutlich, wie die Spinne bei Anlegen der Fangspirale
am Ende immer wieder umgekehrt ist.
Zur linken Seite hin, dort wo die Lücke im Netz ist, verläuft der Signalfaden.
Das Netz hat 36 Speichen und 37 Umläufe der Fangspirale.
Es ist feiner gewebt, als das Netz auf Karton B.
Auf Karton B sieht man die Speichen besser. Diese Kreuzspinne hat die
Umläufe deutlich anders angelegt. Sie wirken versetzt, nicht durchgängig.
Das Netz hat 30 Speichen und 26 Umläufe der Fangspirale.
(Sorry, Originale sind auf der Expo in Aichi.
Die nächste Seite dient als Ersatz.)
Die Netze werden oft an Stellen, wo viele Insekten durchfliegen, gebaut.
Die Netze auf diesen Fotos kann man gut sehen, weil ich sie mit Mehl
angestäubt habe.
Hier sieht man viele Netze hinter- und nebeneinander. So hat keine Fliege mehr
ein Durchkommen.
Meistens baut die Spinne nachts ihr Netz, da sie dann vor Feinden, wie den
Vögeln sicherer ist. Wenn das Netz durch eine Beute beschädigt ist, bessert sie
es auch am Tag aus.
Meistens hält sich die Spinne in ihrem Versteck oder Wohnplatz auf.
Hier kann man gut
das Netz und die
nahe Wohnröhre
erkennen.
Auf diesem Bild
sieht man eine
Kreuzspinne in
ihrer Wohnröhre.
Häufig sitzt die Spinne auch in der Mitte und lauert auf Beute. Durch ihre
Färbung ist sie gut getarnt.
Wenn sich die Spinne sich gestört fühlt, verlässt sie das Netz und macht sich
klein, indem sie die Beine einzieht. Sie bleibt mit einem Signalfaden mit dem
Netz in Verbindung.
Wenn die Spinne sich bedroht fühlt, zum Beispiel durch einen Fotoapparat,
bleibt sie in dieser Stellung, auch wenn ein Beutetier im Netz zappelt.
Beutefang
Erst fliegt ein Insekt in das Netz. Durch das Zappeln im Netz kommt der
Signalfaden in Schwingungen. So merkt die Spinne ob und was im Netz hängt.
Sie wartet bis sich die Fliege im Netz einigermaßen verfangen hat.
Dann stürzt sie sich auf die Beute und spritzt ihr Gift zur Betäubung in den
Körper. Anschließend webt sie die Beute mit einem dickeren Faden zu einem
Kokon ein. Dabei dreht die Spinne die Fliege ganz schnell um sich selbst. So
wird die Beute eingewickelt.
Nachdem sie die Fliege eingesponnen hat, läuft sie schnell wieder in ihr
Versteck. Um die Beute kontrollieren zu können, spannt sie einen Signalfaden.
Die Spinne frisst auch kleine Grashüpfer und andere kleine Insekten, wie zum
Beispiel Mücken. Sie ist ein nützliches Tier!
Auf diesem Bild kann man gut die Klebetröpfchen auf den Fangfäden erkennen.
Wenn das Gift den Körper der Beute flüssig gemacht hat, kommt die Spinne
und saugt alles aus. Da die Spinne alle festen Teile, wie zum Beispiel den
Panzer nicht fressen oder kauen kann, bleiben diese übrig. Sie werden später aus
dem Netz geworfen.
Die Spinne hält ihr Netz immer sauber und repariert Schäden sofort.
Andere Netzformen
Neben der Gartenkreuzspinne mit ihrem typischen Radnetz, habe ich noch viele
andere Netzformen entdeckt:
Quellen:
Unser Garten
Enzyklopädie Urania Tierreich ,Wirbellose Tiere, 1994
Die Welt der Spinnen, Karl Müller Verlag, Erlangen, 1999
Einblicke Biologie, Band 1,Klett Verlag, 1994
www.luxnatur.lu
www.wikipedia.org
www.naturama.ch
www.kidsnet.at
© Copyright 2004 – Mirco Bartelds, DoJoBa-Verlag
Herunterladen