L e i c h t a t h l e t i k - Ve r b a n d R h e i n l a n d e . V. Sponsoring für Volkslaufveranstalter 0 0 · Orientierung 0 2 · Überblick · Entscheidungshilfe Willi Maurer, Breitensportwart 0 1 Inhalt: 0 Vorbemerkung __________________________________________________________ 2 1 Begriffliche Abgrenzung des Sponsorings ____________________________________ 2 2 Sponsoring als Instrument der Kommunikationspolitik _________________________ 4 3 Sponsoring aus der Sicht der Unternehmen___________________________________ 6 4 Möglichkeiten und Formen des Sponsorings__________________________________ 9 5 Sponsoringkonzept______________________________________________________ 10 6 Durchführung des Sponsorings ___________________________________________ 12 7 Rechtliche Fragen des Sponsorings ________________________________________ 14 8 Bestandsaufnahme Volkslauf _____________________________________________ 15 9 Volkslauf-Marketing ____________________________________________________ 17 9.1 Marketingkonzept________________________________________________________ 19 9.2 Sportmarketing-Strategien eines Unternehmens_______________________________ 21 10 Zielgruppen__________________________________________________________ 22 10.1 Zielgruppen des Volkslaufes _____________________________________________ 23 10.1.1 10.1.2 10.2 Zielgruppen der Volkslaufveranstalter ____________________________________________ 23 Zielgruppen der Sponsoren _____________________________________________________ 27 Zielgruppen der als Sponsor in Frage kommenden Unternehmen_______________ 27 11 Image-Faktoren ______________________________________________________ 28 12 Positionierung _______________________________________________________ 30 Abbildungen: Abbildung 1: Entwicklung der Veranstaltungs- und Teilnehmerzahlen _______________________________ 16 Abbildung 2: Imagemerkmale der Leichtathletik ________________________________________________ 28 Abbildung 3: Beliebteste Fernsehsportart und eigene sportliche Tätigkeit ____________________________ 29 Tabellen: Tabelle 1: Volksläufe im Rheinland __________________________________________________________ Tabelle 2: Top 10 der Volkslaufveranstaltungen 1996 ____________________________________________ Tabelle 3: Welche Produkte passen zu welcher Sportart __________________________________________ Tabelle 4: Freizeitaktivitäten der Deutschen (Ergebnisse verschiedener Befragungen) __________________ Tabelle 5: Freizeitaktivitäten der Deutschen ( AWA ´95 ) _________________________________________ Tabelle 6: Sportliche Betätigung: Jogging, Wald- und Geländelauf _________________________________ Tabelle 7: Soziodemographisches Profil der Läufer______________________________________________ Tabelle 8: Soziodemographisches Profil der Läufer in % aller Läufer:_______________________________ Tabelle 9: Soziodemographisches Profil der Leichtathletik treibenden: ______________________________ Tabelle 10: Soziodemographisches Profil der Leichtathletik treibenden in % aller Leichtathletik treibenden:_ 15 16 22 24 25 25 31 32 33 34 Herausgeber: Leichtathletik-Verband Rheinland e.V. · Breitensport, Koblenz, 1997 1 Begriffliche Abgrenzung des Sponsorings 2 0 Vorbemerkung Der Volkslauf kann angesichts seiner enormen Teilnehmerzahlen als ein „Massenphänomen“ der Breitensport-Leichtathletik angesehen werden. Dennoch sollte nicht übersehen werden, daß es für die Volkslaufveranstalter, aber auch für die Veranstalter anderer breitensportlicher Angebotsformen, von Jahr zu Jahr schwieriger wird, genügend Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihre Veranstaltung zu gewinnen. Hinzu kommen die steigenden finanziellen Belastungen der Veranstalter u.a. durch die restriktive Einhaltung der Gebührenordnungen der Kommunen und anderer Organisationen( wie z.B. Hilfsorganisationen). Nicht zuletzt wird es immer schwieriger, motivierte ehrenamtliche Mitarbeiter und Helfer für die Vorbereitung und die Durchführung von Volkslaufveranstaltungen zu gewinnen. Alles dies wird in erheblichem Maße finanzielle Mittel erfordern, die auf Dauer nicht über Teilnahmegebühren abgedeckt werden können, zumal ein weiterer, „ungebremster“ Anstieg der Startgebühren, zwangsläufig zu einem Rückgang der Teilnehmer führen wird. Als eine mögliche Lösung der finanziellen Frage bietet sich Sportsponsoring an. Ziel dieser Hilfestellung soll es sein, den Verantwortlichen der Volkslaufveranstaltungen Möglichkeiten aber auch „Fallstricke“ beim Sportsponsoring aufzuzeigen und sie gleichzeitig ein wenig vertraut zu machen mit den Vorstellungen und Wünschen der Unternehmen an das Sportsponsoring. Der Kürze wegen ist in den folgenden Ausführungen immer die maskuline Form (Läufer/Sportler) gewählt. Die nichtgenannte feminine Form (Läuferin/Sportlerin) ist selbstverständlich immer mitgemeint. 1 Begriffliche Abgrenzung des Sponsorings Der Begriff des Sponsorings gehört mittlerweile nicht nur zur Nomenklatur der Sportvereine und –institutionen, sondern auch zur Kulturszene und zur Ökobewegung. Vielfach wird der Begriff des Sponsorings mit dem des Mäzenatentums vermischt, bzw. verwechselt. Dabei gibt es zwischen diesen beiden Arten der finanziellen Förderung erhebliche Unterschiede. Wenn man sie nicht kennt und nicht berücksichtigt, sind die Bemühungen eines Vereins, einen „Geldgeber“ zu finden, von vornherein zum Scheitern verurteilt1. Beim Mäzen früherer Jahre handelte es sich um eine Person, die aus altruistischen Motiven den Sport unterstützte, die i.d.R. aber nicht genannt werden wollte. Die „Gegenleistung“ beschränkte sich oftmals auf die persönliche Freude über die Erfolge ihrer Schützlinge oder auf gesellschaftliches und politisches Ansehen. Heute sind anonyme Mäzene nur noch selten zu finden. In jüngster Zeit wird die Aufgabe der Mäzene teilweise von Stiftungen übernommen, die Fördermittel aus Erträgen eines Stiftungsvermögens als Erfüllung des Stiftungszweckes einsetzen. Eine Weiterentwicklung des Mäzenatentums sind Aktivitäten von Unternehmen, die man in den USA als „Corporate Giving“ und in Deutschland als „Spendenwesen“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um Spendenaktionen, die von Unternehmen im Bewußtsein ihrer gesellschaftlichen Verantwortung geleistet werden. Aus Unternehmenssicht spielen bei der Spendenvergabe vor allem steuerliche Gründe eine Rolle; Gegenleistungen vom Geförderten sind eher die Ausnahme. Weder das Mäzenatentum noch das Spendenwesen können mit Sponsoring gleichgesetzt werden. 1 in Anlehnung an den Ahnvater der Förderung von Kunst und Kultur, Gaius Clinius Maecenas, 70-8 v.Chr. 1 Begriffliche Abgrenzung des Sponsorings 3 Unter Sportsponsoring wird die Bereitstellung von Geld, Sachmitteln2, Know-how und organisatorischen Leistungen für Sportler, Sportvereine und Sportveranstaltungen verstanden, mit dem Ziel, eine wirtschaftlich relevante Gegenleistung zu erhalten. Von den möglichen vier Formen des Sportsponsorings: Sponsoring von Sportveranstaltungen Sponsoring von Sportmannschaften Sponsoring von Einzelsportlern Sponsoring von Sportorganisationen und –verbänden kommt im Falle des Volkslaufes nur die erste Form in Frage. Sponsoring bedeutet, es bestehen klare Vereinbarungen von Leistungen (des Sponsors) und Gegenleistungen (des Gesponserten). Die Gelder, die dem Gesponserten zufließen, werden nicht aus altruistischen Gründen vergeben, sondern sind immer mit einem klar definierten Ziel des Sponsors verbunden. Im sog. „Sponsorship“ werden Leistungen und Gegenleistungen vertraglich geregelt. Leistungen und Gegenleistungen im Sponsoring Sponsoring basiert konsequent auf dem Grundprinzip von Leistung und Gegenleistung: • Der Sponsor erwartet für seine Geld-, Sach- oder Dienstleistungen vom Gesponserten eine Gegenleistung. So soll beispielsweise eine Werbebotschaft (Markenzeichen, Slogan) verbreitet werden, um damit Kommunikationsziele3 eines Produktes oder eines Unternehmens (Bekanntheit, Image) zu erreichen. Dies kann geschehen, indem die Erfolge des Gesponserten im Zusammenhang mit den Erfolgen des Sponsors gesehen werden. • Der Gesponserte seinerseits erwartet für seine Sponsoringaktivitäten vom Sponsor finanzielle oder materielle Gegenleistungen, damit er seine Aufgaben besser oder umfangreicher als bisher erfüllen kann. Quelle: Bruhn, M., Mussler, D.: Sponsoringfibel 2 3 Sachmittel können z.B. sein: die Packung Stifte vom Einzelhändler, die Leihgabe eines Computers von einer Computerfirma, die Bereitstellung eines Fahrzeuges durch ein Autohaus Anm. Verfasser: Unter Kommunikationszielen werden in aller Regel sämtliche Beeinflussungsziele verstanden, wie beispielsweise die Veränderung von Einstellungen, Wünschen, Bedürfnissen, Erwartungen oder Produktkenntnissen (Bausch et. al. 1995, 328) 2 Sponsoring als Instrument der Kommunikationspolitik 4 2 Sponsoring als Instrument der Kommunikationspolitik Die Wirtschaft ist permanent auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Kommunikation mit ihren Zielgruppen (vgl. Abschnitt 10). Der Grund hierfür liegt in der immer stärker werdenden Informationsflut und damit im Informationsüberschuß. Nach unterschiedlichen Schätzungen verpuffen 85% der Werbung wirkungslos; die Informationsüberlastung durch gedruckte Werbung liegt bei mehr als 95%, d.h., höchstens 5% der angebotenen Werbeinformationen erreichen ihren Empfänger. Der Verbraucher ist wegen des übermäßigen Werbequantums nur noch in der Lage ein knappes Prozent der Werbebotschaften zu verarbeiten. In den sechziger Jahren waren es noch 30 bis 40% (Felser, 1997,4). Dabei ist der Sport ein beliebtes Motiv für die Werbung in Anzeigen und Fernsehspots. Achten sie einmal bewußt auf die Werbung in einer Zeitschrift. Sie werden feststellen, daß eine Vielzahl, mitunter die Mehrzahl, sportliche Motive benutzt. Vielfach wird von den Unternehmen übersehen, daß manche Formen der Werbung mit sportlichen Motiven unglaubwürdig, konstruiert und damit beim sportlich ambitionierten Menschen kontraproduktiv wirken (Krüger, o.J., 7). Nutzen Sie diesen Umstand für Ihre Verhandlungen mit den Unternehmen. Machen Sie den Firmen klar, daß einer Werbung die Glaubwürdigkeit fehlt, wenn sie nur mit Sportmotiven arbeitet (Beispiel Sparkassen). Eine Glaubwürdigkeit ist erst dann gegeben, wenn sich Unternehmen tatsächlich im Sport engagieren. Eine Möglichkeit, die die Unternehmen heute zur Kommunikation mit ihren Zielgruppen nutzen, ist Sponsoring. Sponsoring, in unserem Falle Sportsponsoring, wird heute von den Unternehmen als Marketing- und Kommunikationsinstrument eingesetzt. Das Volumen des Sportsponsorings (daneben gibt es noch das Kultur- und das Sozio- und Umweltsponsoring) wurde bereits 1993 auf knapp 2 Mrd. Mark geschätzt, was ca. 2 bis 3% der gesamten Werbeaufwendungen der Wirtschaft entspricht. Sponsoring ist neben Werbung, Verkaufsförderung und Public Relations das vierte Instrument der Kommunikationspolitik der Unternehmen. Nur im Zusammenwirken mit den drei erstgenannten Instrumenten ist Sponsoring in der Lage, Wirkung zu entfalten. Dabei setzen die Unternehmen auf Sponsoring, um Streuverluste zu vermeiden und die Beziehungen zu ihren Zielgruppen zu pflegen, die durch Werbung kaum zu erreichen sind. Trotz alledem muß man wissen, daß Sponsoring nur eine reduzierte Botschaft, i.d.R. nur der Name des Sponsors oder der Marke, vermittelt. Für die meisten kommunikativen Zwecke reicht dies aber nicht aus. Der finanzielle Aufwand den Unternehmen für begleitende Kommunikationsmaßnahmen zusätzlich ausgeben müssen, beträgt das zweibis dreifache des Sponsoringaufwandes. Die Ziele, die ein Unternehmen mit Sportsponsoring verfolgt, sind folgende: eine Marke, ein Produkt, ein Angebot oder eine Dienstleistung bei einer bestimmten Zielgruppe bekannt zu machen (Bekanntheit) für ein Produkt oder Angebot einen Informationsstand aufzubauen und ein Profil zu formen (Image/Informationsniveau) mit Hilfe von Bekanntheit und Wissen, Nachfrage nach einem Produkt oder Angebot auszulösen (neue Absatzpotentiale). Dabei ist jedes Unternehmen bestrebt, mit mehreren, meist mehr oder weniger klar voneinander abgrenzbaren Zielgruppen zu kommunizieren. Sie werden sowohl direkt über den Gesponserten (in unserem Falle die Volkslaufveranstaltung) als auch indirekt über die berichtenden Medien erreicht. Im Vergleich zur klassischen Werbung ist das Sponsoring die kostengünstigere Möglichkeit der Zielgruppenansprache. Deshalb ist es für das Sponsoringkonzept eines Volkslaufveranstalters wichtig zu wissen, wie sich seine Zielgruppen sozioökonomisch und auch psychographisch zusammensetzen (im Abschnitt 10 wird auf diese Merkmale vertieft eingegangen). 2 Sponsoring als Instrument der Kommunikationspolitik 5 Ein wesentlicher Gesichtspunkt für die Unternehmen sind aus kommunikationsstrategischer Sicht die Eigenschaftsprofile, die eine Sportart in der Vorstellung der Bevölkerung einnimmt. Nur mit der „richtigen“ Sportart ist ein Imagetransfer von der Sportart4 auf die Marke des Sponsors möglich. Die zentrale Fragestellung für den Sponsor lautet: Welche Sportart weist die Imagefacetten auf, die es bei der gegebenen Marke zu verstärken gilt? Von Bedeutung sind desweiteren, welche quantitativen und qualitativen Merkmale diejenigen Personen haben, die: die jeweilige Sportart selbst betreiben, also die Volksläufer, an diesem Sport interessiert sind, also die Zuschauer und die die Sportart als Leser in den Medien verfolgen. Nicht minder wichtig ist für Sponsoren die Mitarbeiter- und Händlermotivation. Zu diesem Zweck hat in den letzten Jahren das sog. „Event-Marketing“ an Bedeutung gewonnen. Dabei wird versucht, Ereignisse für spezielle Zwecke der Unternehmenskommunikation, wie, Kontaktpflege mit ausgewählten Kunden, Meinungsführern und Medienvertretern zu betreiben. Gleichzeitig sollen positive Wirkungen auf die Interessen und das Freizeitverhalten der eigenen Mitarbeiter erzielt werden, um einen Beitrag zur Verbesserung der Motivation zu leisten. 4 Die Imagefaktoren der Leichtathletik sind in Abschnitt 11 beschrieben 3 Sponsoring aus der Sicht der Unternehmen 6 3 Sponsoring aus der Sicht der Unternehmen Was veranlaßt ein Unternehmen, einen Sportler oder eine Sportart/Veranstaltung zu unterstützen? In erster Linie können Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung demonstrieren. Daneben erwarten sie durch Sportsponsoring eine positive Beeinflussung ihrer Unternehmensziele, wobei die Positionierung des Unternehmens bzw. seiner Marken den Orientierungsrahmen für das Sponsoring bildet. Die verfolgten Sponsoringziele des Unternehmens werden in der wissenschaftlichen Theorie in ökonomische und psychographische Sponsoringziele unterschieden. Ökonomische Sponsoringziele sind z.B. Umsatzsteigerungen, insbesondere bei Produkten, die mit der Ausübung der betreffenden Sportart verbunden sind. Aber auch zum Zwecke der Verkaufsförderung (z.B. Preisausschreiben unter Einbeziehung von Sportlern oder Autogrammstunden mit Sportlern am „point of sale“5) wird Sportsponsoring eingesetzt. Bei den psychographischen Sponsoringzielen stehen zwei Kommunikationsziele im Mittelpunkt: - Bekanntheit (Stabilisierung des Bekanntheitsgrades) Imageprofilierung (Stabilisierung oder Verbesserung von Einstellungen gegenüber der Marke bzw. dem Unternehmen, Verbesserung einzelner Imagedimensionen, wie: Sportlichkeit, Jugendlichkeit, Leistungsfähigkeit). In Befragungen der Unternehmen werden immer wieder drei Ziele für das Sportsponsoring genannt: Imagetransfer Bekanntheitssteigerung Zielgruppenerreichung (zum Teil) (Freyer, 1991, 366) Mittel- und langfristig werden von den Unternehmen ökonomische Ziele angestrebt, d.h., Sponsoring muß langfristig –zumindest mittelbar- einen Beitrag zur Umsatzsteigerung leisten. In einer Zielplanung müssen die mit dem Sponsorship angestrebten Ziele eindeutig, realistisch und operational formuliert werden. Dabei sind vier Bereiche zu präzisieren: Zielinhalt: (z.B.: Durch Bandenwerbung soll die Markenbekanntheit gesteigert werden) Zielausmaß: (z.B.: Die Steigerung der Markenbekanntheit soll um 10% verbessert werden) Zeitbezug: (z.B.: Die Steigerung der Markenbekanntheit durch einen Volkslauf-Cup innerhalb eines Jahres) Segmentbezug: (z.B.: Die Steigerung des Bekanntheitsgrades bei den 30 bis 50-jährigen Männern). 5 Im Marketing wird oft der Ort der werblichen Aktivität als Kriterium mit herangezogen: Verbraucher-Promotion findet meist am „point of sale“ (POS) oder „point of purchase“ (POP), also am Ort des (Ver-)Kaufs, satt (Freyer, 1991, 295) 3 Sponsoring aus der Sicht der Unternehmen 7 Zusammenfassend kann man folgende Bewertungsparameter nennen, die aus der Sicht des Sponsors für eine Zusammenarbeit von Bedeutung sind: Bewertungsparameter für Volksläufe aus Sponsorensicht ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Größe der Veranstaltung Pressearbeit des Veranstalters Organisationsniveau der Veranstaltung Zuschauerresonanz Positionierung der Veranstaltung („point of difference“) Erwartungen des Veranstalters Möglichkeiten zum Verkauf des Produktes des Sponsors Leistungsniveau der Spitzenläufer Kooperationsfähigkeit des Veranstalters Quelle: Ullmann, J. Ergänzend hierzu sei noch genannt: bisherige Leistungen und Erfolge Beurteilung der Akzeptanz durch die Zielgruppe Managementqualifikationen der Organisation bisherige Erfahrungen mit der Organisation Möglichkeiten der Vergabe von Titeln, Prädikaten, Lizenzen u.a. Stellung des Sponsors im Vergleich zu anderen Sponsoren (Haupt- / Nebensponsor) Nutzung von Werbemöglichkeiten Fristigkeit des Sponsorings und Kosten für das Sponsorship wie glaubwürdig ist die Verbindung? Quelle: Fuhrer, P. Unbestritten ist, daß die Sponsoringziele der Unternehmen mit und über den Hochleistungs- und Profisport einfacher zu erreichen sind, als über den Breitensport. Dennoch sind die Chancen für den Breitensport gar nicht so schlecht. Zwar kann der Breitensport keine hohen Einschaltquoten der Fernsehanstalten aufweisen, auch ist die Präsenz in den lokalen und regionalen Medien (von Ausnahmen abgesehen) nicht besonders hoch, doch gibt es eine Reihe von Gründen, die ein Unternehmen veranlaßt, eine Breitensportveranstaltung zu unterstützen. Chancen des Sponsorings von Breitensportvereinen • • • • • • Stabilisierung der Bekanntheit des Markenzeichens in Zeiten zunehmender Werbeflut durch hohe Aufmerksamkeit des Sports Direkte Zielguppenansprache vor Ort in attraktiven Erlebnisfeldern Imagetransfer (sportliches, dynamisches Image) zur Profilierung der Produkte bzw. Leistungen der Unternehmen in Bereichen mit hoher Akzeptanz und Sympathie Schaffung von Goodwill bei bestimmten lokalen und regionalen Bevölkerungsgruppen durch hohe Glaubwürdigkeit Dokumentation einer gesellschaftspolitischen Verantwortung der Unternehmen für relevante Lebensbereiche in dem engeren Umfeld Starke werbliche Präsenz vor Ort durch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und gute Kosten-Nutzen-Relation. Quelle: Bruhn, M., Mussler, D.: Sponsoringfibel Sponsoringaktivitäten im Breitensport haben den Vorteil, daß sie sich an ein Massenpublikum richten und für Unternehmen ein verantwortungsbewußtes Image aufgebaut werden kann. 8 3 Sponsoring aus der Sicht der Unternehmen Auch bietet der Breitensport nicht nur Großunternehmen, sondern auch mittelständischen Unternehmen die Möglichkeiten des Sportsponsorings. Wirtschaftlich interessant werden mehr und mehr Veranstaltungen, die auch noch mit mittlerem Budget finanzierbar sind und, was besonders wichtig ist, für regionale Zielsetzungen eine Problemlösung bieten. Top-Ereignisse oder das Sponsoring von Großveranstaltungen bleiben heute nur noch großen Geldgebern oder internationalen Werbetreibenden vorbehalten. So ist es für Unternehmen besser, in kleinem Rahmen Spitzenfunktionen zu besetzen, als bei Großereignissen kaum Beachtung zu finden. Als Unternehmen sollte man berücksichtigen, daß die Sympathie- und Goodwill-Werte bei der Zielgruppe der Aktiven und Interessierten bei einem Engagement im Breitensport signifikant höher sein können, als beim Sponsoring einer Großveranstaltung in der gleichen Sportart. Auch Glaubwürdigkeit und Vertrauen in ein Unternehmen können gesteigert werden, wenn (nicht nur) die werbliche Breitenwirkung einer Großveranstaltung genutzt, sondern gleichzeitig mit einem Engagement im Breitensport „Nähe“ und Interesse am Sport demonstriert werden (Roth, o.J., 70). Die Bitburger Brauerei ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein Unternehmen weltweit im Sport engagiert (Automobilsport,6 Fußball-Nationalmannschaft), gleichzeitig aber auch regional „Nähe“ zum Breitensport zeigt (vgl. Abschnitt 9.2). Eine andere Brauerei, die Alpirsbacher Klosterbräu, stellt schon seit Jahren unter Beweis, daß auch mittelständische Unternehmen –zumindest im regionalen Bereich- erfolgreich Sponsoring betreiben können. Das Unternehmen organisiert seit mehr als 10 Jahren in Zusammenarbeit mit dem regionalen Skiverein den Alpirsbacher Wandertag, an dem sich jährlich rd. 2.500 Wanderfreunde beteiligen (Bruhn, 1991, 97). Freyer (1991, 370) nennt ein Beispiel, das den Vorteil des Sponsorings für ein mittelständisches Unternehmen beschreibt: „Ein mittelständisches Reisebüro in Berlin gibt monatlich DM 2.000 für Anzeigenwerbung in den lokalen Printmedien aus. Pro dadurch erreichte Buchung rechnet das Reisebüro DM 100,- als Provisionserlös. Monatlich müssen also 20 Personen (jährlich 240 Personen) bei diesem Reisebüro buchen, damit alleine die Anzeigenkosten wieder eingenommen werden. Vergleichsweise gering ist die Sponsorenschaft eines Sportvereins mit einer Fußballmannschaft in der C-Klasse. Für zwei Sätze Trikots und sonstigen Zuwendungen sind jährlich (!) DM 2.000 zu veranschlagen. Es genügen 20 Reisebuchungen von Vereinsmitgliedern oder Zuschauern, damit sich diese Investition amortisiert. Hat der Verein ca. 200 Mitglieder, von denen 50% jährlich verreisen, ist dies eine lukrative und 7 erfolgversprechende Überlegung für das betreffende Reisebüro.“ Ein ähnliches Beispiel gibt es auch im Raum Trier. Ein mittelständisches Schreinerunternehmen mit 40 Beschäftigten unterstützt den heimischen Fußballverein, der z.Zt. in der Landesliga spielt. Dabei ist sich der Unternehmer bewußt, daß sein Unternehmensname auf den Trikots der Spieler allenfalls von 200 bis 300 Zuschauern gesehen wird und ab und zu ein Bild in der Lokalpresse erscheint. Für fünf Meter Bandenwerbung zahlt er 400 DM pro Saison; (demgegenüber kosten 4 Minuten Drehbande bei einem Champions-League-Spiel 84.000 DM plus Mehrwertsteuer). Dennoch „rechnet“ sich das Engagement des Unternehmers. Er befragte seine Kunden, was sie veranlaßt hat, seine Firma zu beauftragen. Dabei gaben Kunden mit einem Auftragsvolumen von 120.000 DM an, durch das Engagement der Firma im örtlichen Fußballsport aufmerksam geworden zu sein. Bei einer Gewinnspanne von drei bis fünf Prozent bedeutet die Sponsoringmaßnahme mehr Zugewinn, als die früheren Werbeinvestitionen des Unternehmens in Höhe von 50.000 DM in überregionalen Zeitungen und bei RTL (Trierischer Volksfreund, 28.6.1995). 6 1995 hat die Bitburger Brauerei etwa 1,5 Mio. DM für ihr Engagement im Formel 1-Rennsport investiert. (Trierischer Volksfreund, 22.6.1995) 7 Das Beispiel von Freyer trifft im Prinzip genau die Zielgruppe der Läufer. Lang, C.(1995) hat bei einer Befragung von 90 repräsentativ ausgewählten Lauftreffs in Deutschland u.a. ermittelt, daß die Läufer im Durchschnitt 2 x pro Jahr in Urlaub fahren, wobei sie die gehobene Hotelkategorie bevorzugen. An einem Urlaub in einem Sporthotel sind 50% der Läufer interessiert. 4 Möglichkeiten und Formen des Sponsorings 4 9 Möglichkeiten und Formen des Sponsorings Von den vier möglichen Formen des Sportsonsorings (vgl. Abschnitt 1) kommt bei einer Volkslaufveranstaltung das Veranstaltungs-Sponsoring zum Tragen. Für das Unternehmen bedeutet das, mit der Sportveranstaltung zu werben. Die Zielsetzung ist, die Veranstaltung kommunikativ zu nutzen. Dabei kann das Unternehmen als Titelsponsor oder Nebensponsor auftreten. Bei einem Titelsponsor, auch Exclusiv-Sponsorship genannt, ist der Name des Unternehmens Teil des Veranstaltungstitels, z.B. „Bitburger-Läufer-Cup“. Der Sponsor erhält die besten Werbeflächen, sein Name steht auf Eintrittskarten, Programmheften und Plakaten. Meist erhält der Titelsponsor auch eine größere Anzahl von Eintrittskarten bzw. entsprechenden Plätzen im VIP-Bereich. Ein Nebensponsor erhält die nächstbesten Werbeflächen, meist auch Eintrittskarten und Möglichkeiten der VIP-Betreuung. Der Sponsor kann die Veranstaltung zu einem breiten Spektrum von Werbemöglichkeiten nutzen, so z.B.: Integration des Namens, der Marke in den Titel der Veranstaltung (damit kann die Zahl der 8 Kontakte wesentlich erhöht werden, und die Chancen, daß der Name in Reportagen erwähnt wird, wächst). die Präsenz der Marke auf offiziellen Drucksachen (Programmhefte, Eintrittskarten) die Präsenz der Marke auf allen Informations- und Werbeflächen der Anlage (Bandenwerbung8)9; die Möglichkeit der Durchführung von Aktionen für Mitarbeiter und Kunden (die Autogrammstunde mit Spitzensportlern am „point of sale“ ) die Möglichkeit der Betreuung und Bewirtung von Kunden und VIP-Gästen. Vor-Ort-Maßnahmen 10 (z.B. Incentives) Man sollte wissen, daß die Bandenwerbung nur für Unternehmen angebracht ist, die ohnehin zu den bekanntesten zählen. Die Erinnerungsintensität der Kontakte hängt vom Bekanntheitsgrad der umworbenen Marke ab der Volkslauf ist eigentlich prädestiniert für Bandenwerbung. Im Gegensatz zu den Stadien verfügt die Volkslaufstrecke über 2 x 10 km Werbefläche (Ullmann, 1996) 10 Vorteile der Vor-Ort-Maßnahmen: bieten gute „Trittbrettfahrer“-Möglichkeiten („Zirkus ist schon da“); schaffen Know-How-Transfer zwischen Veranstaltern und Sponsoren; ermöglichen hochwertigen Zielgruppenkontakt; bieten Indentifikationsmöglichkeiten für Kunden und Mitarbeiter; Nachteile der Vor-Ort-Maßnahmen: sind in ihrer Wirkung nur schwer meßbar; sind nicht breitenwirksam; sollten nur bei attraktiven Veranstaltungen durchgeführt werden (Sport&Markt: Vortragsveranstaltung an der FVA, Berlin); 9 5 Sponsoringkonzept 10 5 Sponsoringkonzept Mit die entscheidendste Aufgabe für den Volkslaufveranstalter ist es, sich mit dem Thema Sponsoring aus der Sicht des Unternehmens zu beschäftigen. Denken Sie sich in den Sponsor hinein: „Was kann ich (der Sponsor) von Dir (dem Veranstalter) haben?“ Nur wenn man weiß, was die „andere Seite“ will, wie sie denkt und handelt, kann eine Zusammenarbeit zustande kommen und auch letztendlich erfolgreich sein. Um überhaupt Kontakt zu einem potentiellen Sponsor zu bekommen, bedarf es zunächst der Erarbeitung eines Sponsoringkonzeptes. Nun brauchen Sie nicht gleich zu erschrecken, ein solche Konzept, auch Akquisitionskonzept genannt, können Sie und Ihre Mitarbeiter ohne weiteres selbst erstellen. Sie können selbstverständlich auch, wenn sie dazu das nötige Kleingeld haben, eine Marketing- oder Werbeagentur damit beauftragen. Wichtig für die erste Kontaktaufnahme mit einem Unternehmen ist: Das Konzept darf maximal ein bis zwei Seiten umfassen! Verfassen Sie keine Romane; die Mitarbeiter der Firmen haben keine Zeit, um sich damit zu beschäftigen. Stellen Sie die „Vorteile“ Ihrer Veranstaltung an den Anfang des Konzeptes. Erst wenn Sie „den Fuß in der Tür“ haben, können Sie weitere Informationen (nach)liefern. Der potentielle Sponsor wird Ihnen schon sagen, worauf es ihm ankommt. Checkliste Unternehmensinformation • • • • • • • • • • • • • • • beim Sponsoring von Sportveranstaltungen Bedeutung der Veranstaltung in der Region Begleitende kommunikative Maßnahmen Vorhandensein von Medienkontakten Finanzplan, Verwendung der Gelder Kontinuität der Veranstaltung (mindestens drei Jahre) Einbindung der Veranstaltung in ein ganzjähriges Konzept Möglichkeiten der Einbeziehung von Geschäftsfreunden (VIPs) Kontinuierliche Pressekontakte (Pressekonferenz, Presseinformationen, Pressegespräche) Beteiligung weiterer Sponsoren Erwarteter Zuschauerzuspruch Interesse der Medien (Zeitungen, regionales Fernsehen, Rundfunk) Bisherige Erfolge in der Durchführung ähnlicher Veranstaltungen Zustimmung bzw. Mitwirkung wichtiger Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Wirtschaft Schirmherr der Veranstaltung Zielgruppe der Veranstaltung Quelle: Bruhn, M., Mussler, D.: Sponsoringfibel Als Volkslaufveranstalter verfügen Sie über die Tugenden der Läufer. Haben Sie Ausdauer! Wenn Ihnen das erste angeschriebene Unternehmen nicht antwortet oder eine Absage erteilt, geben Sie nicht auf. Die „positiven Wirkungen“ des Sponsorings haben neben dem Sport auch andere Institutionen und Organisationen erkannt. So erhielt z.B. die Fa. Phillips bereits 1982 2.000 schriftliche Anfragen; bis 1985 steigerte sich die Zahl auf 10.000, was 40 Anfragen pro Tag entspricht (Freyer, 1991, 357). Es ist leicht auszudenken, welche Höhe die Zahl der Anfragen heute erreicht hat. Jede bestehende Sportveranstaltung hat i.d.R. bereits einen bestimmten Marktwert. Dieser Wert beruht auf der bisherigen Publikums- und Medienresonanz, sowie den sportlichen Erfolgen, die erzielt wurden. Bringen Sie diesen Marktwert in Ihre Verhandlungen mit dem Sponsor ein. 5 Sponsoringkonzept 11 Wobei wir beim eigentlichen „Knackpunkt“ wären. Wie kann ich als Veranstalter die Höhe meiner Forderungen an einen potentiellen Sponsor bestimmen? Diese Frage wird Ihnen wohl niemand beantworten können. Es ist reines Fingerspitzengefühl! Wo in einem Fall die Forderung von 1.000 DM den angesprochenen „Sponsor“ abschreckt, kann sich in einem anderen Fall der Veranstalter mit 1.000 DM „unter Wert verkaufen“. Nicht immer ist die Größe der Veranstaltung maßgebend für die Höhe der Zuwendung. Wichtig ist, daß Sie mit Ihrer Veranstaltung den Wünschen, Erwartungen und Zielen des Unternehmens entsprechen. Treten Sie bei Ihren Verhandlungen mit Unternehmen nicht als Bittsteller, sondern als gleichwertiger Partner auf. Sie bieten ein Produkt an und dieses Produkt heißt Volkslauf. Stützen Sie Ihr Produkt argumentativ, seien Sie von Ihrem Produkt überzeugt. Und noch etwas ganz wichtiges: Lassen Sie nicht Ihren „3.Schriftführer“ die Kontakte und Verhandlungen mit den Unternehmen führen; das ist einzig und alleine „Chefsache“! Vermeiden Sie unqualifizierte Unterlagen. Leistung und Gegenleistung müssen konsequent und sauber ausgearbeitet werden. Machen Sie keine übertriebenen Angaben wie z.B. Zuschauerzahlen, die selbst von einem Bundesligaspiel nicht erreicht werden. Berücksichtigen Sie, daß das erhöhte Preisbewußtsein zu intensivierten Nachfragen der Sponsoren nach Erfolgsnachweisen führt. 80% der Sponsoren messen den Erfolg ihrer Sponsoringmaßnahmen regelmäßig. Vielleicht sollten Sie auch einmal im Vorfeld mit Ihren Mitarbeitern überlegen, ob es zweckmäßig sein könnte, Ihre Veranstaltung mit der anderer benachbarter Veranstalter zu einer „Serie“ zusammenzufassen. Dies nennt man „Kooperations-Strategie“, eine Sonderform der Konkurrenzstrategie. Sie erhalten dadurch einen größeren Einzugsbereich der Läufer und Zuschauer, eine höhere Teilnehmerzahl der einzelnen Veranstaltung, eine größere Aufmerksamkeit der Medien und sie „schalten Ihre Konkurrenz aus“. Gegenüber dem Sponsor haben Sie eine weit bessere Ausgangsposition. Nicht nur der quantitative Vorteil, sondern auch kommunikationsstrategische Vorteile haben Sie auf Ihrer Seite. Die häufigere Begegnung mit der Marke des Sponsors schafft nicht nur Bekanntheit, sondern auch Vertrauen im Sinne einer Aktualisierung. Hinzu kommt eine weitere, nicht zu unterschätzende werbepsychologische Erkenntnis. Die Konsumenten treffen Kaufentscheidungen oft sehr schnell. Zur Markenwahl werden einfach zu erinnernde Informationen, die sich sozusagen an der geistigen Oberfläche bewegen, eher genutzt, als schwierig zu erinnernde und schwer zugängliche Informationen. Das bedeutet, wenn eine Werbeinformation zwar nicht vergessen, aber nur mit geistigem Aufwand abzurufen ist, wird ihr Platz bei der Konfrontation mit verschiedenen Marken von einer anderen, leichter verfügbaren Information eingenommen (Felser, 1997, 53). Ein ganz wichtiger Aspekt, der für die „sonntägliche“ Werbung eines Unternehmens bei einer Volkslaufveranstaltung spricht. 6 Durchführung des Sponsorings 12 6 Durchführung des Sponsorings Wichtige Hinweise und Anregungen zur Durchführung des Sponsorings hat Ullmann in seinem Vortrag bei der Veranstaltung, „Der optimale Volkslauf“ in Trier gegeben: Phase der Kontaktaufnahme ♦ ♦ ♦ ♦ Realistisches Anschreiben Persönliches Telefonat zur Erinnerung (frühestens 3 Tage nach Erhalt des Anschreibens) Darstellung der Flexibilität Bitte um ein persönliches Gespräch Persönliches Gespräch: Darstellung der Seriosität Darstellung der Professionalität Darstellung der Flexibilität Darstellung des Veranstaltungskonzeptes Vertragsabschluß Mustervertrag von Sponsor Vertrag gibt lediglich einen Gestaltungsrahmen vor Flexibilität bewahren Vertrauen in das partnerschaftliche Verhalten beider Seiten Quelle: Ullmann, J. Phase der Veranstaltungsvorbereitung ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ regelmäßige Koordinations-Meetings mit den Sponsoren regelmäßige Pressearbeit 11 Erarbeitung eines einheitlichen Veranstaltungs Corporate Design Ausschreibung Poster Programmheft Urkunden Ergebnisliste kooperative Diskussion über das Veranstaltungskonzept (ständige Optimierung) Streckenführung Rahmenprogramm Verpflichtung von Spitzenläufern Uhrzeit des Starts Verteilung der Aufgaben Startschuß Siegerehrung Moderation/Interviews Erarbeitung einer Einladungsliste12 Quelle: Ullmann, J. 11 12 Anm. Verfasser: Darstellung des Sponsorship Anm. Verfasser: Einladung von Meinungsbildnern und Honorationen der Kommunen 6 Durchführung des Sponsorings 13 Veranstaltung ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Vertragserfüllung ist Minimalanforderung („underpromise and overdeliver“) Schaffung eines „Premium“13-Veranstaltungsumfeldes Bandenbefestigung Zieleinlaufbereich gute Beschallung schnelle Auswertung Siegerehrung Max. 1 ½ Stunden nach Zielschluß Dauer: nicht länger als 15 Minuten attraktive Preise Rahmenprogramm Vor dem Startschuß: Vorstellung der Strecke Interviews mit Vorjahressiegern Tips zur Strecke Infos zum weiteren Veranstaltungsablauf Musik Während des Laufes: Information von der Strecke Unterhaltungsprogramm / Musik Nach dem Lauf: Interviews mit den Siegern / Plazierten Unterhaltungsprogramm / Musik Tombola Verkostung (ausreichend Speisen- und Getränkeangebot für Läufer und Zuschauer) Quelle: Ullmann, J. In Abschnitt 5 wurde darauf hingewiesen, daß die Unternehmen den Erfolg ihrer Sponsoringmaßnahmen überprüfen (Sponsoring-Kontrolle). Ist das im Sponsorship beschriebene Ziel nicht erreicht, sollten Sie eine Ursachenanalyse durchführen. Im Rahmen dieser Analyse sind folgende Fragen zu beantworten: war die Analyse (Zielgruppe, Medienresonanz, u.s.w.) falsch? haben wir eine falsche Strategie gewählt? waren unsere Ziele zu hoch gesteckt? waren unsere (flankierenden) Maßnahmen falsch gewählt oder wurden sie unprofessionell durchgeführt? war einfach die Umsetzung des Sponsorship fehlerhaft? Ist Ihre Veranstaltung für alle Beteiligten ein Erfolg gewesen (was ich Ihnen wünsche), sind doch noch einige Punkte zu erledigen: Veranstaltungsnachbereitung ♦ ♦ ♦ ♦ Pressedokumentation Stärken/Schwächen-Analyse Konzeptüberarbeitung Zielsetzungen für das nächste Jahr Quelle: Ullmann, J 13 Mit einem Premiumumfeld oder einer Premiummarke versucht man dem Konsumenten das Gefühl einer Steigerung über den Markenartikel hinaus zu geben, indem man ein bestimmtes Marktsegment differenziert bearbeitet und gute Qualität bei relativ hohem Preis und intensivem Einsatz des Marketings anbietet. (Weis, H., Ch., 1995, 221) 7 Rechtliche Fragen des Sponsorings 14 7 Rechtliche Fragen des Sponsorings Die folgenden Ausführungen sind aus: Bruhn, M., Mussler, D.: Sponsoring Fibel, entnommen: „Haben Unternehmen und Verein die einzelnen Leistungen und Gegenleistungen ausgehandelt, dann gilt es, das Ergebnis im Rahmen von vertraglichen Vereinbarungen zu formulieren. Je bedeutender das finanzielle Engagement des Unternehmens ist und je variabler sowohl das spezifische als auch das kommunikative Leistungspotential des Vereins sich darstellen, desto eher gilt es, Konflikte zu vermeiden, die sich auf die potentielle Werbewirkung ungünstig auswirken könnten. In erster Linie bezwecken Sponsoringverträge deshalb, Streit zwischen den Parteien zu vermeiden und Interessensgegensätze, soweit sie vorhersehbar sind, nach vorgegebenen Regeln zu lösen. Die Aushandlung von Verträgen zählt ohne Zweifel zu den schwierigsten Aufgaben im Rahmen des Sponsorings. Es zeigt sich immer wieder, daß zwischen der Planung auf der einen Seite und dem Abschluß entsprechender Verträge auf der anderen Seite mitunter „Welten“ liegen können. Zumeist mangelt es aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten an der erforderlichen Transparenz. Zu den Schwierigkeiten zählen darüber hinaus die zum Teil schwankenden Leistungen der Vertragspartner, die fehlenden einheitlichen Vertragsrichtlinien sowie die zum Teil unzureichende Professionalität der Gesprächspartner. Nachstehende Überlegungen beziehen sich auf die wichtigsten Punkte, die beim Abschluß von Verträgen zu berücksichtigen sind (vgl. Mussler 1989, S30 ff14). Die Inhalte sind dabei wesentlich davon abhängig, um welche Form des Sponsorings es sich handelt.“ Bestandteile von Sponoringverträgen • • • • • • • • • -Beispiel eines VeranstaltungsvertragesInhaber der Rechte Leistungsbeschreibung der Veranstaltung Art des Sponsorships: Titel-, Haupt-, Co-Sponsor Katalog der Werbemöglichkeiten: 9 Bandenwerbung, Fahnen 9 Sportbekleidung, Trikotwerbung 9 Plakate, Programmhefte, Eintrittskarten 9 Verkaufs-, Informationsstände 9 Lautsprecherdurchsagen, Pressegespräch, Pressespiegel 9 VIP-Raum, VIP-Parkplätze, Bewirtungen Vergütungsregelung Leistungsorientierung, z.B. nach Abdrucken in den Medien Ausfallversicherung Nennung der Mitsponsoren Dauer des Vertrages, Optionsmöglichkeiten Quelle: Bruhn, M., Mussler, D.: Sponsoringfibel 14 Mussler, D.: Organisation und Durchführung des Sponsorings; in: Sport- und Kultursponsoring, Hrsg.: Hermann, A., München, S. 29-38 8 Bestandsaufnahme Volkslauf 15 8 Bestandsaufnahme Volkslauf 1996 haben mehr als 51.000 Läuferinnen und Läufer an 156 Volkslaufveranstaltungen im Rheinland15 teilgenommen. Die im Leichtathletik-Verband Rheinland zusammengefaßten Veranstalter liegen mit diesem Angebot (Zahl der Veranstaltungen) und der Nachfrage (Zahl der Läuferinnen und Läufer) bezogen auf die Wohnbevölkerung in Deutschland mit Abstand an der Spitze aller Leichtathletik-Landesverbände. Während die Bevölkerung im Rheinland unter acht Volkslaufveranstaltungen auswählen konnte (die Angabe bezieht sich auf jeweils 100.000 Einwohner des Landes), hatten z.B. die Einwohner in Niedersachsen oder Bayern „nur“ die Auswahl zwischen vier bzw. drei Veranstaltungen. Daß dieses Angebot auch genutzt wurde, zeigt die überdurchschnittliche Nachfrage. Von 10.000 Einwohnern des Rheinlandes haben durchschnittlich 270 Läuferinnen und Läufer an den Volkslaufveranstaltungen teilgenommen, während es in Niedersachen „nur“ 140 und in Bayern 70 waren. Trotz dieses „Volkslauf-Booms“ sollte nicht übersehen werden, daß sich der Volkslauf in einer Art Stagnationsphase befindet. Die jährlichen Zuwachsraten der früheren Jahre haben sich deutlich abgeschwächt (vgl. Tabelle 1 und Abbildung 1). Tabelle 1: Volksläufe im Rheinland Volksläufe im Rheinland Jahr 1975 1980 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 Veranstaltungen 19 48 41 44 54 77 90 102 110 120 132 145 138 139 148 155 156 insgesamt 11.831 20.768 17.353 18.320 20.544 27.809 31.164 36.238 38.718 40.019 42.690 47.745 45.876 46.703 47.785 50.828 51.405 Teilnehmer Veränderung zum Vorjahr abs. 8.937 -3.415 967 2.224 7.265 3.355 5.074 2.480 1.301 2.671 5.055 -1.869 827 1.082 3.043 577 75,5% -16,4% 5,6% 12,1% 35,4% 12,1% 16,3% 6,8% 3,4% 6,7% 11,8% -3,9% 1,8% 2,3% 6,4% 1,1% je Veranst. 623 433 423 416 380 361 346 355 352 333 323 329 332 336 323 328 330 Parallel hierzu hat sich durch die massive Steigerung des Angebotes die durchschnittliche Zahl der Teilnehmer pro Veranstaltung in den letzten 20 Jahren halbiert. Trotz alledem kann der Volkslauf im Vergleich zu Veranstaltungsangeboten anderer Sportarten als die teilnehmerintensivste Veranstaltungsform angesehen werden. Es gibt kein anderes Sportangebot, an dem über das Jahr hinweg an jeder Veranstaltung durchschnittlich 300 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer aktiv teilnehmen. 15 Bestehend aus den Regierungsbezirken Koblenz und Trier mit insgesamt 1,2 Mio. Einwohnern 8 Bestandsaufnahme Volkslauf 16 Abbildung 1: Entwicklung der Veranstaltungs- und Teilnehmerzahlen Entwicklung von Volkslauf-Veranstaltungen und -Teilnehmern 1975 = 100 % 900 800 Veranstaltungen 700 Teilnehmer 600 500 400 300 200 100 0 75 80 85 90 96 VOLKSL75.XLS; Quelle: LV Rheinland · Berechnungen und Grafik: W. Maurer Erfreulich ist, daß in den letzten Jahren verstärkt der „Nachwuchs“ die Attraktivität des Volkslaufes entdeckt hat. Mehr als 20% aller Teilnehmer der Veranstaltungen sind Schüler. Gegenüber 1989 hat sich ihre Zahl mehr als verdoppelt. Anders dagegen verläuft die Entwicklung bei den Jugendlichen. Ihre Zahl ist um ein Drittel zurückgegangen. Dabei liegt „Jogging“ bei den ausgeübten Sportarten der Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren an 5. Stelle (Opaschowski, 1996, 17). Die „Top 10“ der Volkslaufveranstaltungen im Rheinland waren 1996: Tabelle 2: Top 10 der Volkslaufveranstaltungen 1996 Top 10 der Volksläufe im Rheinland 1996 1 2 3 4 5 6 7 8 8 10 Nürburgring Stadtlauf Trier Kröv Langsur Mendig Speicher Ralingen Dernau Silvesterlauf Trier Hachenburg Insgesamt: 4.616 1.767 1.724 964 811 803 775 760 760 692 13.672 9 Volkslauf-Marketing 17 9 Volkslauf-Marketing Angesichts der mittlerweile 156 Volkslaufveranstaltungen (vgl. Abschnitt 8) kann man im Rheinland von einem „gesättigten Volkslauf-Markt“ sprechen. Viele Läufe unterscheiden sich nicht voneinander, sie sind austauschbar. Man läuft in diesem Jahr im Ort „A“ und im nächsten Jahr im Ort „B“. „Veranstaltungstreue“ ist nur noch in wenigen Fällen zu finden. Überträgt man die klassische ökonomische Theorie, daß gekauft wird, um einen Mangelzustand zu beseitigen, auf den Volkslauf, so muß man konstatieren, daß die Zeiten des „Mangelzustandes“ bei den Veranstaltungen längst vorbei sind. Um auch weiterhin die Attraktivität des Volkslaufes zu erhalten, sollte die „Verkaufsstrategie“ des Volkslaufes geändert werden. Die Werbebotschaft für Ihre Volkslaufveranstaltung sollte künftig nicht mehr den eigentlichen Volkslauf in den Mittelpunkt stellen, sondern den Nutzen, den Ihre Veranstaltung dem Läufer bringt. Versetzen Sie sich einmal in die Lage eines Volksläufers und überlegen Sie, welchen Nutzen Sie aus der Teilnahme an Ihrer Volkslaufveranstaltung hätten: sportliche Betätigung? Wohlgefühl? etwas für die Gesundheit tun? persönlicher Erfolg? etwas erleben? Streßabbau? Spaß haben? Ausgleich zur Arbeit? Geselligkeit? Verlängern Sie diese Liste und bewerben Sie damit vor allem die Zielgruppen der Freizeitläufer, also der Läufer (Jogger), für die der Volkslauf (noch) unbekannt ist. Eine Orientierungshilfe bieten dabei die Ergebnisse der Untersuchung, „Die Zukunft des Sports“, von Opaschowski. Danach ist für 71% aller Freizeitsportler die sportliche Betätigung in erster Linie mit Spaß verbunden. An zweiter Stelle folgt mit 60% Gesundheit, während Fitneß mit 48% Platz drei belegt. Die weiteren Motive sind: Ausgleich des Bewegungsmangels (37%), Ausgleich zur Arbeit (30%), Streßabbau (30%), Geselligkeit (23%) , etwas für die Kondition tun (22%) und Wohlfühlen (21%). Das Motiv Schlankheit ist für 28% der Frauen und 10% der Männer Anlaß Sport zu treiben (Opaschowski, 1996, 30). Sie müssen Ihren potentiellen Teilnehmern ein emotionales Zusatzerlebnis vermitteln. Sie „verkaufen“ also keinen Volkslauf, sie „verkaufen“ z.B. ein „Erlebnis.“ Der Lauf um die Riveristalsperre bei Trier ist z.B. ein solches(r) „Erlebnis(lauf)“. Die treibenden Kräfte des Kaufverhaltens (der Start beim Volkslauf ist als Kaufverhalten anzusehen) sind in unseren Bedürfnissen, Zielen und Wünschen zu suchen. Ein Angebot, das sich nicht auf das beziehen läßt, was der Konsument vom Leben will, kann keinen Erfolg haben (Felser, 1997, 33). Bauen Sie daher regelrechte „Erlebnisszenarien“ künstlich um Ihren Lauf auf, um ihn von anderen Volksläufen unterscheidbar zu machen. Schaffen Sie Stimuli (Reize). Ihre Werbekampagne muß erlebnisorientiert sein. Überspitzt ausgedrückt, sie müssen den eigentlich zu bewerbenden Gegenstand, Ihren Volkslauf, im Hintergrund lassen. Selbstverständlich wollen die Menschen laufen, doch muß das Erlebnis um den Lauf das eigentliche Stimuli sein. Verleihen Sie Ihrer Veranstaltung die Aura der „Einzigartigkeit“. Im Marketing-Deutsch nennt man das auch „USP“ (Unique Selling Proposition) oder „Alleinstellung“. Nach dieser Strategie geht es darum, in der Werbung nur ein einziges Argument herauszustellen. 18 9 Volkslauf-Marketing Felser(1997, 17) nennt beispielhaft für „USP“: M&M der Firma Mars: „Schmilzt im Mund, nicht in der Hand“ und Bic: „Er schreibt jedesmal wie das erste Mal.“ Bewerben Sie aber keinesfalls im schulmeisterlichen Stil, etwa so: „Wir wissen, was für Sie gut ist“. Die Menschen wollen nicht gesagt bekommen, sie hätten irgendwelche Probleme. Sprechen Sie die positiven Seiten an, z.B. wie Sie Fitneß vermitteln können. Bieten Sie eine Dienstleistung an, z.B. „Wir kümmern uns um Sie“. Sie sollten auch ein stärkeres Gewicht auf die Zielgruppe der Frauen legen. Dabei ist nicht nur an die Frauen gedacht, die Leichtathletik betreiben, sondern vielmehr die Frauen, die gelegentlich laufen. Die Zielgruppe der Frauen bedarf einer anderen Motivation als die der Männer. Beispielsweise kann es die Stärkung des weiblichen Selbstbildes sein, wobei der Träger dieser Botschaft die sportliche Betätigung der Frauen ist. Beachten Sie dabei, daß für die meisten Frauen das Erleben der Bewegung wichtiger ist, als das Erringen von Punkten und Zeiten. Auch Frauen möchten Siegerinnen sein, sie sind ebenso leistungsmotiviert wie Männer. Ihre Schwerpunkte setzen sie aber anders als diese und haben auch nicht wie die Männer das Bedürfnis, immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Die Frauen versuchen ihre fraulichen Werte zu behalten, sich aber gleichzeitig ein bißchen selbst zu fordern. Im Gegensatz zu Männern haben sie ein anders Verhältnis zur sportlichen Leistung. Die Werbekampagne der Firma Nike ist ein gutes Beispiel für die Ansprache der Frauen. Es wird mit Bewegung, Laufen, Walking geworben, es werden aber keine Bilder aus dem Wettkampfsport gezeigt. Dadurch ist sicherlich die Indentifikationsbereitschaft bei der weiblichen Zielgruppe erhöht. Immer mehr Frauen sind sich bewußt, daß Fitneß ein wesentlicher Bestandteil eines ausgewogenen Lebensstils ist. Fitneß steigert das Selbstvertrauen. Fitneß ist gut für die Gesundheit. Es ist eines der Themen, die Frauen (aber auch Männer) mehr als je zuvor wichtig finden. Verstehen Sie dieses Bedürfnis nach Fitneß und richten Sie Ihr Produkt Volkslauf speziell auf dieses Bedürfnis aus. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang auf die klassische Motivation der Frauen einzugehen und typische Fehler der Veranstalter zu vermeiden, wie beispielsweise, das Ziel wird schon abgebaut, wenn die letzten 50-Minuten-Läufer eintreffen. Ein solches Verhalten wirkt sich demotivierend aus. Läuferinnen reagieren darauf sehr sensibel. Die in der Psychologie bekannten Verhaltensmuster der Leistungsmotivation, wie „Hoffnung auf Erfolg“ und „Furcht vor Mißerfolg“ wirken sich aus. In einem solchen Fall werden diese Läuferinnen ihre sportliche Aktivität in andere Sportarten verlagern, oder was noch negativer wäre, sie werden ihre sportliche Aktivität völlig einstellen. Finden Sie heraus, was Ihre Kunden wünschen und brauchen, um mehr Spaß beim Volkslauf zu haben. Befragen Sie Ihre Läuferinnen und Läufer. Suchen Sie das Gespräch nach dem Lauf z.B. in der Turnhalle. In dieser ungezwungenen Atmosphäre reden die Teilnehmer viel offener miteinander. Sie erfahren hier sozusagen aus erster Hand, wo Probleme bestehen, welche Bedürfnisse und Wünsche vorhanden sind und auch die Beweggründe und Einstellungen der Teilnehmer. Besuchen Sie auch die Volksläufe anderer Veranstalter. Sprechen Sie hier mit den Teilnehmern. Finden Sie heraus, was die Teilnehmer an dieser Veranstaltung schätzen und was sie andererseits schlecht finden. Prüfen Sie, ob Sie die positiven Seiten der Veranstaltung für Ihre eigene Veranstaltung nutzen können und vor allem, lernen Sie aus den Fehlern der Konkurrenz. Praktizieren Sie „Benchmarking“. In der Wirtschaft ist Benchmarking die Kunst herauszufinden, ob und wie andere Unternehmen bestimmte Aufgaben viel besser erfüllen können, als das eigene Unternehmen. Durch Benchmarking will man die besten Praktiken anderer Unternehmen übernehmen und verbessern (Kotler und Bliemel, 1995, 372). 9 Volkslauf-Marketing 19 Finden Sie die Konkurrenzfähigkeit Ihrer Veranstaltung heraus. Im Marketing verwendet man dafür die Konkurrenzanalyse. Stellen Sie fest, wie hoch Ihr Anteil am Kundenbewußtsein (Kunden sind die Läufer) ist. Das ist relativ einfach. Besuchen Sie möglichst eine der ersten oder die letzte Veranstaltung des Jahres (selbstverständlich ist hier nicht die eigene Veranstaltung gemeint). Suchen Sie sich Gesprächspartner (s.o.) und legen diesen ein leeres Blatt vor. Bitten Sie Ihren Gesprächspartner auf diesem Blatt spontan die fünf Volkslaufveranstaltungen einzutragen, mit denen er positive Gedanken verbindet. Wie oft wird Ihre Veranstaltung von den Befragten genannt? Ist sie überhaupt dabei? Der Anteil der Nennungen, an den Gesamtnennungen ist eine wichtige Meßgröße für die Konkurrenzanalyse. Dabei ist es völlig unerheblich, an welcher Position Ihre Veranstaltung genannt wurde. Vermutlich wird Ihr Gesprächspartner zuerst den Lauf nennen, an dem er als nächstes oder zuletzt teilgenommen hat. Wichtig ist, das Ihre Veranstaltung überhaupt genannt wird. Nur dann können Sie sicher sein, daß Ihre Veranstaltung ein oder mehrere Merkmale aufweist, die den Teilnehmern „in guter Erinnerung“ geblieben sind. 9.1 Marketingkonzept Der Volkslaufmarkt wird im wahrsten Sinne immer enger (vgl. Abschnitt 8). Wer künftig Erfolg haben will, muß sein Segment und seine Zielgruppe (vgl. Abschnitt 10) sehr scharf definieren.Unter Segment, oder Marktsegmentierung versteht man im Marketing die Aufteilung des Gesamtmarktes in homogene Käufergruppen bzw. –segmente (Meffert, 1993, 243). So gilt es z.B. den Markt für Volksläufe, Straßenläufe, Crossläufe, Walking, in verschiedene Teilmärkte zu zerlegen. Denkbar sind Läufe mit besonderem Landschaftscharakter, mit hohem Anforderungsprofil (z.B. Nürburgring), mit einer besonderen Atmosphäre (vgl. auch Kasten „Erfolgsstrategien“ von Ullmann, Seite 20). Aus dem absatzmarkt-bezogenen Marketing-Ansatz der Wirtschaft können auch für den Volkslauf Parallelen und Ableitungen gezogen werden. So sind dies (in Anlehnung an Wolf, 1997): - - - - Das Produkt: alle Aspekte, die unmittelbar mit dem Leistungsangebot im physischen Sinne verbunden sind, wie: Qualität: z.B. Mitarbeiter, Helfer, Organisation Sortiment: z.B. differenzierte Angebote nach Zielgruppen Verpackung: z.B. Rahmenprogramm, sanitäres Umfeld für die Sportler Markierung: z.B. Name der Veranstaltung, Corperate Identity (Veranstaltungsindentität) Der Preis: alle Aspekte, die mit der Bewertung des „Angebotes“ verbunden sind, wie: Verkaufspreis: z.B. Startgebühren, Nachsendung Ergebnisliste, Preise für die Bewirtung Konditionen: z.B. Preisnachlässe für Sammelmeldungen von Vereinen, für Familienmeldungen, für frühzeitige Zahlung, für den Besitz eines Chips, für spezielle Zielgruppen Geldwert: z.B. die Mitglieder des Vereins können kostenlos oder zu einer stark ermäßigten Startgebühr starten Die Distribution: alle Aspekte, die mit der „Lieferung“ eines Angebotes in ein Marktgebiet sowie die Präsenz am „Ort des Verkaufs“ verbunden sind, wie: Absatzsystem: z.B. Direktkontakt zu den Mitgliedern und den potentiellen Mitgliedern des Vereins Absatzkanal: z.B. ob Zielgruppen das Angebot (den Volkslauf) ausschließlich als Teilnehmer nutzen können oder auch sozusagen außer Konkurrenz teilnehmen können (Beispiel: Skater starten ohne Startgeld, erhalten aber keine „Leistungen“) Die Kommunikation: Alle Aspekte, die mit der Information von Zielgruppen in einem (Absatz-)Markt über das eigene Angebot zusammenhängen und zur Bevorzugung dieses Angebotes gegenüber anderen Angeboten führen, wie: Werbung („Vorverkaufen“ über Massenmedien): z.B. Ankündigungsplakate bei anderen Veranstaltungen 9 Volkslauf-Marketing 20 Verkaufsförderung (unmittelbarer „Verkaufs“-erfolg am Ort des Verkaufs erzielen): z.B. Gewinnung neuer Teilnehmer/innen bei Veranstaltungen des Vereins Öffentlichkeitsarbeit („Goodwill“ schaffen durch Zweckinformationen an Medien): z.B. regelmäßiger Pressedienst Sponsoring: z.B. Verein unterstützt mit seiner (Volkslauf-)Infrastruktur (technisches Gerät/ Personal) andere Vereine oder Organisationen (z.B. Veranstaltungen der Schulen) - Erfolgsstrategien Erfolgreiche Differenzierung (USP) von anderen Veranstaltungen durch: ♦ Zuschauerfreundliche Streckenführung (Trierer Silvesterlauf, Speicher...)16 ♦ Atmosphäre (Kröver Mitternachtslauf) ♦ Ungewöhnlicher Wertungsmodus (Marathon-Staffel, Trier-Pfalzel) ♦ Traditionsreiche und ungewöhnliche Streckenführung (Nürburgring-Lauf) ♦ Internationales Teilnehmerfeld (Trierer Silvesterlauf, Speicher) ♦ Ungewöhnliche Streckenlänge (Tawern) Streben Sie eine einzigartige Positionierung Ihres Laufes an Machen Sie Ihre Veranstaltung unverwechselbar. Quelle: Ullmann, J. Die Veranstalter werden nicht umhinkönnen, sich künftig stärker am „Kunde Volksläufer“ zu orientieren. Dabei wird es zu einer Änderung von der „angebotsorientierten Form“ des Volkslaufes zu einer „bedarfsorientierten Form“, z.B. Walking, kommen. Es werden Marketingstrategien notwendig sein, um einerseits neues Läuferpotential zu erschließen und andererseits die heutigen Läuferinnen und Läufer weiter an die Veranstaltungen zu binden. Die Wirtschaft hat längst erkannt, daß es mehr kostet, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen bestehenden Kunden zu behalten. Man geht davon aus, daß es fünfmal soviel kostet, einen neuen Kunden zu gewinnen, wie einen alten Kunden zufriedenzustellen und zu behalten. Um die Größenordnung der „Kundenfluktuation“ beim Volkslauf festzustellen, sollten Sie einmal die Teilnehmerliste Ihres diesjährigen Laufes mit der des Vorjahres vergleichen. Berechnen Sie die „Kundenabwanderungsrate“ bzw. die Kundenverweilrate“ (Kotler, Bliemel, 1995, 75). Zählen Sie die Läufer, die im Vorjahr gestartet sind, in diesem Jahr aber nicht mehr. Setzen Sie diesen Wert ins Verhältnis zu den „Stammläufern“, also den Läufer, die seit Jahren bei Ihrem Volkslauf starten. Das Ergebnis ist die „Kundenabwanderungsrate“. Die „Kundenverweilrate“ erhalten Sie, indem Sie die „Stammläufer“ ins Verhältnis zu den Gesamtstartern setzen. Eine Aussagekraft erhalten „Kundenabwanderungsrate“ und „Kundenverweilrate“, wenn Sie die Berechnungen für verschiedene Jahre durchführen. Eine steigende „Kundenabwanderungsrate“ signalisiert, daß Sie und Ihr Team „etwas falsch machen“. Um Ihre Veranstaltung weiterhin „konkurrenzfähig“ zu halten und u.U. neue „Marktanteile“ zu erschließen, sollten sie in vereinfachter Form ein Marketingkonzept erstellen. In diesem Konzept sollten die „5 W-Fragen“ beschrieben werden: 16 wo stehen wir? wo wollen wir hin? was können wir unternehmen, um dahin zu kommen? welche Maßnahmen ergreifen wir, um dahin zu kommen? wie wissen wir, wann wir angekommen sind?(Freyer, 1991, 17) Anm. Verfasser: Rundstrecken bieten erhebliche Vorteile für den/die Sponsor/en: Durch mehrfaches „Vorbeilaufen“ an den Werbebanden werden höhere Intensivkontakte erzielt = Zahl der Zuschauer x Zahl der Runden x Zahl der Läufer 9 Volkslauf-Marketing 21 Selbstverständlich erheben die vorstehenden Ausführungen keinen Anspruch darauf, eine umfassende Beschreibung einer Marketingkonzeption zu sein. Dafür ist dieser Themenbereich zu komplex. Sie sollten das Thema lediglich kurz anreißen. Wenn von Veranstalter- und/oder Vereinsseite Interesse an einer vertieften Darstellung dieses Themenbereiches besteht, wäre der Leichtathletik-Verband Rheinland bereit, eine entsprechende Ausarbeitung zu erstellen. 9.2 Sportmarketing-Strategien eines Unternehmens Grundlage dieses Abschnittes ist die Vortragsveranstaltung, „Der optimale Volkslauf“, die vom Leichtathletik-Verbandes Rheinland im November 1996 in Trier durchgeführt wurde. Referent dieser Veranstaltung war u.a. Jörg Ullman, Leiter der Abteilung Sponsoring bei der Bitburger Brauerei. In den folgenden Ausführungen sind die Punkte seines Vortrages wiedergegeben, die die regionale Sport-Marketing-Strategie der Bitburger Brauerei beschreiben. Die Ziele der regionalen Sport-Marketing-Strategie der Bitburger Brauerei sind: regionale Medienpräsenz Darstellung des sozialen Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem regionalen Sport direkter Bierverkauf bei den Veranstaltungen Förderung des regionalen Spitzen- und Breitensports Zur Erreichung dieser Ziele setzt die Bitburger Brauerei folgende Strategien ein: Initiierung von eigenen und neuen Projekten (z.B. Landessportlerwahl, Läufer-Cup) Dominanz statt einfacher Präsenz (Titel- oder Hauptsponsoring) breite Streuung der Maßnahmen („Wo Sport ist, da ist auch Bitburger“) langfristige Verträge partnerschaftliche Kooperation Maßnahmen, die die Bitburger Brauerei 1997 im Bereich des Breitensports unterstützt: Projekt Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland Landessportlerwahl Trierer Cardinals Bitburger Triathlon-Cup Bitburger Läufer-Cup Bitburger Grand-Prix beim Int. Nürburgringlauf Bit-Silvesterlauf Int. Leichtathletik Abendsportfest Trierer Tennis Indoor Open Tischtennis Deutschland-Cup Trierer Tennis Outdoor Open SEAT Open Luxemburg Eissportverein Bitburg Bitburger Auftritt Präsenz bei allen Veranstaltungen des LSB und der Sporthilfe Bewerbung über alle Toto-Lotto-Annahmestellen, Anzeigekampagne, Gala Dominante Bandenwerbung im Stadion (5 Banden) Titelsponsoring, sowie Präsenz bei mindestens 5 Triathlon Erstligaveranstaltungen, die zur Rheinland-PfalzMeisterschaft zählen Titelsponsoring, sowie Präsenz bei den 10 größten regionalen Laufveranstaltungen Titelsponsoring Titelsponsoring, dominante Bandenpräsenz Hauptsponsor, dominante Bandenpräsenz Bandenpräsenz Dominante Bandenpräsenz Bandenpräsenz Bandenpräsenz Dominante Bandenpräsenz 10 Zielgruppen 22 10 Zielgruppen Voraussetzung für das Sportsponsoring als Kommunikationsinstrument ist die exakte Zielgruppenplanung. Als Zielgruppe bezeichnet man im Marketing eine Teilgruppe möglicher Verwender, bzw. Käufer. Die Zielgruppe ist diejenige Gruppe, auf die sich eine Produktpositionierung (vgl. Abschnitt 12) bezieht. Eine Zielgruppe kann die Gesamtheit aller Bedarfsträger umfassen, in unserem Falle alle Personen, die sich in irgendeiner Weise sportlich betätigen, oder für eine sportliche Betätigung interessieren. Sie kann aber auch eingegrenzt werden, wie im Falle des Volkslaufes auf die Personen, die in ihrer Freizeit laufen. Wichtig ist vor allem zu wissen, wie sich die Zielgruppen zusammensetzen. Hierzu ist es erforderlich, eine sozioökonomische17, geographische18 und psychographische19 Segmentierung der Zielgruppen vorzunehmen ( Meffert, Wiesbaden, 1993). Für den Volkslaufveranstalter gilt es zunächst zwei Zielgruppen zu unterscheiden, die der potentiellen Volksläufer (Abschnitt 10.1) und die der als Sponsor in Frage kommenden Unternehmen (Abschnitt 10.2). Bevor man sich als Veranstalter Gedanken darüber macht, welchen Sponsor man ansprechen soll, muß zunächst Klarheit über die Zielgruppe der potentiellen Volkslaufteilnehmer bestehen. Diese Überlegungen müssen deshalb vorangestellt werden, weil die Firmen mit ihrem Sponsoringengagement kommunikative Zwecke verfolgen (vgl. Abschnitt 2) die das Vorhandensein bestimmter, vom Unternehmen für das Produkt ausgewählter Zielgruppen, zwingend notwendig macht. Auch muß in diesem Zusammenhang beachtet werden, daß sich die Sportinteressierten in bezug auf die Branchenpräferenzen stark unterscheiden. Aus Sponsorensicht können Kommunikationspotentiale nur dann optimal ausgeschöpft werden, wenn eine entsprechende Zielgruppensegmentierung durchgeführt wurde. Tabelle 3: Welche Produkte passen zu welcher Sportart Sportart Automobil Autozubehör Bier Computer Limo/Cola Fernsehen Fitneß Fotografie Gesundheit Heimwerker Kreditkarten Mode/Kleidung Sekt Telekom TV/HIFI Urlaub/Reisen Versicherung Zigaretten Fußball Tennis Leichtathletik Eishockey Eiskunstlauf Motorsport Durchschnitt 49 35 53 38 33 62 51 26 64 25 12 53 22 24 56 82 21 22 37 23 35 34 34 53 55 32 71 20 14 67 32 24 50 86 19 19 37 28 36 34 35 58 61 33 77 25 12 66 32 26 50 89 22 23 52 40 55 41 30 62 55 24 65 20 11 56 23 26 62 83 19 27 22 14 15 18 30 48 55 38 82 18 12 86 43 22 38 91 21 20 61 49 60 44 23 62 47 22 56 25 16 42 21 23 60 72 16 27 40 28 39 34 34 56 55 30 68 22 13 62 29 25 50 83 19 22 Angaben in Prozent Quelle: Sport&Markt Marktforschung, Köln; Horizont 41/93 17 hierzu zählen u.a. Geschlecht, Alter, Schulbildung, Familienstand, Einkommen und Beruf Größe des Wohnortes, Einzugsbereich der Veranstaltung (wichtig für den Sponsor) 19 Einstellungen, Erwartungen gegenüber dem Produkt (Volkslauf), grundlegende Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltensmerkmale 18 10 Zielgruppen 23 Als Hilfestellung für die Volkslaufveranstalter kann das in Tabelle 3 zusammengestellte Ergebnis einer Studie der Gesellschaft für Sportmarktforschung „Sport&Markt“ genutzt werden. Im Rahmen ihrer Sportsponsoring-Studie 1993 hat sich Sport&Markt mit der Wirkung des Sportsponsorings auf sportinteressierte TV-Zuschauer auseinandergesetzt. So gaben z.B. 40% aller Befragten an, daß sie sich für Automobile interessieren. Eine Bewerbung dieser Branche in der Leichtathletik (Volkslauf) wäre sicherlich weniger erfolgreich, da nur 37% der Leichtathletik-Interessierten eine Brachenaffinität zu Automobilen zeigen. Eine deutlich höhere Affinität der Leichtathletik-Interessierten besteht z.B. in den Bereichen Gesundheit, Fitneß und Urlaub/Reisen. 10.1 Zielgruppen des Volkslaufes Zu den Zielgruppen potentieller Volksläufer ist zunächst wiederum eine Unterscheidung vorzunehmen zwischen den Zielgruppen, die der Veranstalter ansprechen möchte ( Abschnitt 10.1.1) und den Zielgruppen, die der Sponsor ansprechen möchte (Abschnitt 10.1.2). So ist die Zielgruppe der Veranstalter in erster Linie der Läufer selbst, die des Sponsors neben dem Läufer auch dessen Angehörige, Freunde und Bekannte sowie die Zuschauer. Im ersten Schritt soll die Zielgruppe des Veranstalters betrachtet werden, im zweiten Schritt soll geprüft werden, ob die Zielgruppe des Veranstalters der Zielgruppe des Sponsors entspricht. Als Argumentationshilfe für die Veranstalter enthält der Abschnitt 8 eine Bestandsaufnahme des Volkslaufes im Rheinland. 10.1.1 Zielgruppen der Volkslaufveranstalter Zu den Zielgruppen der Volkslaufveranstalter kann man zunächst jeden (gesunden) Menschen zählen. Daß diese Auswahl allerdings unrealistisch ist, wird klar, wenn man berücksichtigt, daß rd. 30% der deutschen Bevölkerung einer sportlichen Tätigkeit völlig ablehnend gegenübersteht( Opaschowski, 1996, 7). Dennoch sollte man sich nicht damit „zufrieden geben“, denn die sportliche Abstinenz der Deutschen hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Warum sollte es nicht möglich sein, und das konnte man ja in den vergangenen Jahren gerade bei den Volksläufen beobachten, daß bis dato unsportliche Menschen aus den verschiedensten Gründen (Gesundheitsbewußtsein, sportlicher Ehrgeiz, Suche nach Erfolgserlebnissen außerhalb der Arbeit u.s.w.) mit einer sportlichen Tätigkeit begannen. Schränkt man die Zielgruppen auf die Personen ein, die sich in ihrer Freizeit sportlich betätigen, so sind dies bundesweit immerhin ca. 40% der Bevölkerung. 22% der Deutschen bezeichnen sich als Gelegenheitssportler, 18% als Aktivsportler und 1% als Leistungssportler (Opaschowski, 1996, 7). Ohne Berücksichtigung etwaiger regionaler Abweichungen dieser Prozentanteile kann sich also jeder Veranstalter relativ leicht ausrechnen, wieviel potentielle Volkslauf-Interessierte in seiner näheren Umgebung wohnen. Dabei ist die Abgrenzung auf alle, sich sportlich betätigenden Personen gar nicht so unrealistisch, denn die Meldungen bei den Volksläufen zeigen, daß vielfach auch Läuferinnen und Läufer teilnehmen, die aus „lauf-/leichtathletikfremden Sportarten“, wie Tennis oder Fußball kommen. Die Abgrenzung der Zielgruppen auf den Personenkreis, der in seiner Freizeit läuft oder wie es auch heißt „joggt“, soll im folgenden etwas genauer beschrieben werden. 10 Zielgruppen 24 Es ist bekannt, daß die wenigsten (Gelegenheits-)Läuferinnen und Läufer einem Sportverein angehören. Insofern gibt es keine exakten (exakt im Sinne der Statistiken über die Personen, die einem Sportverein angehören) Zahlen über die Höhe dieses Personenkreises. Dies ist allerdings kein Nachteil, denn die Informationen, die über diesen Personenkreis vorliegen, gehen weit über das hinaus, was von den Sportverbänden erfaßt unveröffentlicht wird. Die verschiedensten Forschungsinstitute veröffentlichen teils regelmäßig, teils sporadisch, Informationen über die Freizeitbetätigung der deutschen Bevölkerung. Hier ein kleiner Auszug ausgewählter sportlicher Aktivitäten der Bevölkerung: Tabelle 4: Freizeitaktivitäten der Deutschen (Ergebnisse verschiedener Befragungen) Aktivität Laufen/Joggen Leichtathletik Radsport Schwimmen Turnen/Gymnastik Fußball Tischtennis Tennis EMNID 84 EMNID 89 EMNID 90 3) 13% 26% 15% 12,0% 2,7% 26,0% 32,6% 4,4% 11,4% 4% 11,4% 24,5% 10,1% 8,6% 3% 7,4% Allensbach 90 AWA ´92 Sport& Allensbach 2) SOKO 92 1) 4) Markt 94 25,0% / 21,0% 68,0% 34,0% 23,0% 24,0% 68,0% 33,0% 20,0% 11,0% 10,5% 2,1% 11,9% 23,7% 11,4% 24,2% / 23,8% 69,2% 34,9% 15,1% 22,3% 13,8% 25,0% 4,0% 15,0% 23,0% 24,0% 21,0% 2,0% 17,0% BAT´96 6,0% 8,0% 10,0% 7,0% 7,0% 5,0% 1) 2.148 Personen > 14 Jahre; 2) Runners World 9/94 zitiert Sports life 8/94; 3) Weber Wolfgang: Die wirtschaftliche Bedeutung des Sports; 4) Sports Zusammenstellung: Willi Maurer, LVR-Breitensportwart, 1997 Einschränkend muß man zu den verschiedenen Befragungsergebnissen sagen, daß sie zum Teil nicht vergleichbar sind. Je nach Fragestellung der Institute (z.B. „treiben Sie regelmäßig Sport“, „treiben Sie gelegentlich Sport“, „welche Sportart haben Sie in den letzten .... Tagen ausgeübt“), können die Ergebnisse deutlich voneinander abweichen. Als Grundlage für die weiteren Überlegungen und aus methodischen Gründen soll auf die Ergebnisse der bereits seit 1984 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführten Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse „AWA“ zurückgegriffen werden. Auf die Frage: „Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn es von der Jahreszeit her möglich ist? Kreuzen Sie bitte in jeder Zelle (Anm. Verfasser: gemeint ist der vorgelegte Fragebogen) an, ob Sie das nie, ab und zu oder häufig machen,“ gaben 1995 die rd. 20.000 befragten Personen über 14 Jahren an: 10 Zielgruppen 25 Tabelle 5: Freizeitaktivitäten der Deutschen ( AWA ´95 ) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mache ich häufig oder ab und zu Mio % Freizeittätigkeit Platz Schwimmen Wandern Turnen, Gymnastik Minigolf Jogging, Wald- oder Geländelauf Tischtennis Renn- oder Sportrad fahren Fußball spielen Ski-Langlauf Mountain-Bike fahren Volleyball Ski-Abfahrtslauf Bergsteigen Leichtathletik Tennis Squash Angeln, Fischen Segeln Motorboot fahren Reiten Tauchen Surfen Jagen Snowboard fahren Golf Segelfliegen, Sportfliegen Drachenfliegen, Gleitschirmfliegen 45,22 32,40 19,57 14,44 14,13 13,03 12,51 9,23 8,25 7,71 7,57 7,49 7,31 7,15 6,78 5,68 4,37 3,43 3,05 3,00 2,47 2,35 1,14 0,97 0,96 0,53 0,45 71,5 51,2 30,9 22,8 22,3 20,6 19,8 14,6 13,0 12,2 12,0 11,8 11,6 11,3 10,7 9,0 6,9 5,4 4,8 4,7 3,9 3,7 1,8 1,5 1,5 0,8 0,7 AWA.XLS Sportarten95· Quelle: AWA´85 Auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland hochgerechnet (63 Mio. Personen über 14 Jahren), sind es mehr als 14 Mio. Männer und Frauen, die in ihrer Freizeit teils regelmäßig, teils gelegentlich „joggen“, bzw. einen Wald- oder Geländelauf durchführen. Damit steht „Joggen“ bei den sportlichen Freizeitbeschäftigungen auf Platz 5. Unberücksichtigt ist dabei die „Mehrfachtätigkeit“ der Bevölkerung. So ist es durchaus möglich, daß z.B. von den 45 Mio. Personen, die Schwimmen als Schwerpunkt ihrer Freizeitbeschäftigung sehen, ein großer Teil zusätzlich noch in seiner Freizeit „joggt“. Tabelle 6: Sportliche Betätigung: Jogging, Wald- und Geländelauf Jogging, Wald- oder Geländelauf Das mache ich häufig Das mache ich ab und zu Das mache ich nie Deutschland West Ost 3,9% 18,4% 77,7% 4,4% 18,9% 76,7% 2,2% 16,6% 81,3% Quelle: AWA ´95 Rd. 2,5 Mio. Menschen, davon 1,6 Mio. Männer geben an, häufig in ihrer Freizeit Jogging, Wald- oder Geländelauf zu machen. Hinzu kommen rd. 12 Mio. Männer und Frauen über 14 Jahren die ab und zu „joggen“. 26 10 Zielgruppen Unterstellt man, daß auch im Rheinland 27% der Männer und 18% der Frauen häufig oder ab und zu in ihrer Freizeit laufen, so wäre das ein absolutes „Läufer-Potential“ von 216.000 Männern und 154.000 Frauen. Die geschlechtsspezifische Relation der „Jogger“ wird bei den Volksläufen allerdings nicht erreicht. Während 42% der Personen, die in ihrer Freizeit „joggen“, Frauen sind, beträgt der Frauenanteil (über 14 Jahren) bei den Volksläufen nur 23%. Bei den Männern ist das Verhältnis genau umgekehrt mit 58% zu 77%. Sicherlich kann man nicht davon ausgehen, daß alle Frauen und Männer, die in ihrer Freizeit „joggen“, auch potentielle Teilnehmer der Volkslaufveranstaltungen sind. Angesichts des hohen Anteils der „Joggerinnen“ sollten die Veranstalter stärker als bisher Frauen als Zielgruppe berücksichtigen (vgl. auch Abschnitt 10). Marketingstrategisch bedeutet es bei den Männern eine „Marktdurchdringung“, während es bei den Frauen eine „Markterschließung“ ist. Bemerkenswert ist, daß mehr als 7 Mio. Personen die „Leichtathletik“ als ihre sportliche Freizeitbeschäftigung angeben (vgl. Tabelle 9). Wenn man bedenkt, daß der Deutsche Leichtathletik Verband gerade mal 850.000 Mitglieder besitzt und davon noch 259.000 unter 14 Jahren alt sind, muß man sich fragen, wo diese Menschen Leichtathletik ausüben. Man sieht also, die Masse der Läuferinnen und Läufer ist entweder überhaupt keinem Sportverein angeschlossen, oder sie gehört im Sportverein einer anderen Sportart an. Darüber hinaus muß man noch berücksichtigen, daß die Schülerinnen und Schüler unter 14 Jahren in der „AWA“ nicht erfaßt wurden. Gerade bei den Volksläufen stellt aber diese Altersgruppe mit den höchsten Anteil an den Teilnehmerzahlen (vgl. Abschnitt 8). Für Verhandlungen mit potentiellen Sponsoren sollte dies besonders herausgestellt werden. Unternehmen haben festgestellt, daß es ungleich schwieriger ist, das Markenbild eines 40-jährigen zu verändern, als das eines 14-jährigen. Die Unternehmen reagieren darauf, indem sie junge Zielgruppen kommunikativ penetrieren und Produkte launchen bzw. relaunchen, um sich ständig ändernden Marktverhältnissen zu stellen (Zastrow, 95, 58). Die Kommunikation wird von den meisten Unternehmen erheblich mehr auf junge Zielgruppen zugeschnitten, wohlwissend, daß die 14-jährigen für den Produktabsatz 2010 eine kaufkräftige Zielgruppe sein werden. Neben der quantitativen Komponente, z.B. der Verbreitung der Sportart, ist auch die qualitative Komponente der Zielgruppe und die Eigenschaftsprofile der Sportart für die Sponsoringkonzeption von entscheidender Bedeutung. In der Tabelle 7 (vgl. Anhang) ist das 1995 im Rahmen der „AWA“ erhobene soziodemographische Profil der Läuferinnen und Läufer enthalten. Die jeweils höchsten Anteilswerte sind unterlegt. Die Tabelle ist horizontal prozentuiert (Zeilenprozentuierung). D.h., die in der ersten Spalte aufgeführten Bevölkerungsgruppen sind die Prozentuierungsbasis und entsprechen 100%. So „joggen“ 6,5% der 14 –19-jährigen und 0,5% der über 70-jährigen. Von der Bevölkerung mit Abitur und Hochschulreife „joggen“ 7,1% und von den Personen, die ein Haushalts-NettoEinkommen von mehr als 6.000 DM haben, betätigen sich 6,6% „laufend“ in ihrer Freizeit. In der Tabelle 8 sind die Prozentangaben der sozioökonomischen Merkmale auf die Gesamtheit der „Jogger“ bezogen. Danach ist mehr als die Hälfte der Läuferinnen und Läufer zwischen 20 und 40 Jahren und fast die Hälfte als Angestellte und Beamte tätig. Knapp ¼ hat ein Haushalts-Netto-Einkommen von 3.000 bis 4.000 DM. Besonders aussagekräftig ist die letzte Spalte, in der ein Affinitätsindex errechnet wurde. Der Affinitätsindex setzt den Anteil des jeweiligen Merkmales ins Verhältnis zum Anteil des jeweiligen Merkmales in der Gesamtbevölkerung. So haben beispielsweise 19% aller Deutschen „Abitur, Hochschulreife, Studium“, aber bei den Läufern sind es 34%, die diesen Ausbildungsabschluß aufweisen. Für Ihre Verhandlungen mit den Unternehmen sollten Sie diese Ergebnisse unbedingt mit verwenden. 10 Zielgruppen 10.1.2 27 Zielgruppen der Sponsoren Zur Abgrenzung der Zielgruppen der Unternehmen werden die klassischen Kriterien der Zielgruppenanalyse herangezogen: sozioökonomische Merkmale (Alter, Geschlecht, Einkommen), geographische Merkmale (Stadt, Landkreise) Besitz- und Konsummerkmale Merkmale der Kaufbeeinflussung Dritter (Meinungsführerschaft) psychologische Merkmale (Motive, Interessen, Einstellungen, Life Style). Für das Sponsoring sind die psychologischen und Verhaltensmerkmale der Kunden von besonderer Bedeutung und zwar: Interesse an der Sportarten (für welche unterschiedlichen Sportarten interessieren sie sich?) aktives Sportverhalten (welche Sportarten werden aktiv betrieben?) passives Sportverhalten (welche Sportveranstaltungen werden besucht und welche Medien verfolgt?) 10.2 Zielgruppen der als Sponsor in Frage kommenden Unternehmen Das bisher gesagte war z.T. reichlich theoretisch. Es stellt sich nun die Frage, nach welchen Kriterien soll ein Veranstalter einen Sponsor auswählen? Bei dieser „Zielgruppenanalyse“ der Veranstalter kann man im Prinzip genau so vorgehen, wie die Unternehmen. Die Fragestellung der Unternehmen: „Welche Sportart weist die Imagefacetten auf, die es beim Unternehmen zu verstärken gilt“, lautet für den Veranstalter: „Welches Unternehmen sucht die Imagefacetten, die der Volkslauf/die Leichtathletik und seine Teilnehmer besitzen?“ Die Beantwortung dieser Frage können Sie u.U. Ihrer Tageszeitung entnehmen. Verfolgen Sie die Anzeigen der Unternehmen. Die Werbebotschaften (z.B. bei Stellenangeboten) wie: „Junges dynamisches Unternehmen“, oder „Wir engagieren uns im Umweltschutz“, geben Ihnen Hinweise darauf, welches Image die Firma anstrebt und welche Zielgruppen angesprochen werden sollen. Stimmt die Werbebotschaft des Unternehmens mit den sozioökonomischen Daten der Zielgruppe Volksläufer und dem Image der Veranstaltung überein, ist das schon die „halbe Miete“. Daneben bieten sich als weitere Möglichkeiten an: das Branchenverzeichnis des Ortes/der Umgebung Infos bei der Industrie- und Handelskammer persönliche Kontakte zu Unternehmen nutzen Mitglieder des Vereins/der Organisation, verfügen u.U. über Kontakte zu Unternehmen. prüfen Sie bestehende Sponsorenschaften anderer Veranstalter Eine kleine Orientierung bieten auch die Sponsoren des Deutschen LeichtathletikVerbandes (DLV), die da sind: IBM, Mercedes-Benz, Canon, Fujifilm, Bauhaus, Gerolsteiner, Krombacher, Adidas, Puma, Nike, Reebok, Misumo, Lufthansa, Stena-Line. Sicherlich sind diese Unternehmen und Konzerne für den Volkslauf „eine Nummer zu groß“. Es ist aber möglich, diese Unternehmen in Produktgruppen auf die lokale Ebene „herunterzubrechen“. Beispiel: Stena-Line und Lufthansa: das örtliche Reisebüro; Mercedes Benz: der örtliche Autohändler. 11 Image-Faktoren 28 11 Image-Faktoren Die Eignung einer Sportart für die kommunikativen Aufgabenstellungen eines Unternehmens, wird meist mit Hilfe eines Affinitätenkonzeptes geprüft. Dabei wird die Produktaffinität, die Zielgruppenaffinität und die Imageaffinität geprüft. Auf die näheren Einzelheiten soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Interessierte sei auf die Untersuchung von Bruhn, M.: Sport-Sponsoring, verwiesen. Die Prüfung der Imageaffinität erfolgt in erster Linie anhand der Imagemerkmale der Sportarten. Den Sport kennzeichnen positive Attribute wie Erfolg, Leistung, Sieg, Dynamik, Vitalität, Jugendlichkeit, Attraktivität, Fitneß, Kampf oder „Fair Play“. Sport&Markt hat 1994 in einer Sponsoringuntersuchung die Imagemerkmale ausgewählter Sportarten untersucht. Die am häufigsten genannten Imagemerkmale der Leichtathletik waren: Kämpferisch (32%), Unterhaltend (27%), Spannend (30%). In Abbildung 2 sind diese Imagemerkmale der Leichtathletik im Vergleich zu anderen Sportarten dargestellt. In einer zweidimensionalen Darstellung wurden die Gegensatzpaare „Anspruchsvoll/ Teuer/ Arrogant" und „Kämpferisch/Dynamisch/Attraktiv" mit „Spannend/Unterhaltend“ und „Langweilig“ entsprechend ihrer Bewertung durch die Befragten eingetragen. Abbildung 2: Imagemerkmale der Leichtathletik Kämpferisch/ Dynamisch/ Attraktiv Fußball Leichtathletik Radsport Basketball Ski Tanzen Handball Spannend/ Unterhaltend Langweilig Reiten Tennis Segeln Motorsp. Anspruchsvoll/ Teuer/Arrogant Golf IMAGE.XLS · Quelle: Sport&Markt 1994 · Grafik: Willi Maurer Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist der Zusammenhang zwischen der passiven sportlichen Tätigkeit (gemessen an der beliebtesten Fernsehsportart) und der aktiven sportlichen Betätigung. Die Leichtathletik liegt bei den beliebtesten Fernsehsportarten hinter Fußball und Tennis mit 31% auf Platz drei. Andererseits gehört Leichtathletik bzw. Joggen mit zu den beliebtesten sportlichen Freizeitbeschäftigungen. 11 Image-Faktoren 29 In Abbildung 3 ist dieser Zusammenhang dargestellt. In Anlehnung an die Darstellungsform der Portfolioanalyse wurde der Stellenwert der Leichtathletik im Vergleich zu anderen Sportarten dargestellt. Dabei wird die eigene sportliche Aktivität (direkt zu beeinflussende Faktoren) mit der beliebtesten Fernsehsportart (indirekt zu beeinflussende Faktoren) verglichen. Auffallend ist dabei, daß die Leichtathletik nicht nur zu den beliebtesten Fernsehsportarten gehört, sondern gleichzeitig auch mit zu den beliebtesten Freizeitsportarten. Abbildung 3: Beliebteste Fernsehsportart und eigene sportliche Tätigkeit 60% Fußball Beliebteste Fernsehsportart (Marktattraktivität) 50% Leichtathletik 40% Tennis Ski 30% Basketball 20% Tanzen Pferdesport Automobil sport Handball 10% Volleyball Schwimmen Turnen Radsport 0% 5% 10% 15% 20% 25% 0% 30% Beliebteste aktiv betriebene Sportart (Wettbewerbsposition) C:\LVR\MARK\KONZEPT\BEFRAG\IMAGE.XLS Sport · Quelle: Sport&Markt 1994 · Grafik: Willi Maurer Was für das Image eines Produktes oder Unternehmens gilt, gilt auch für das Image einer Sportart. Der Läufer entwickelt anhand der Ausschreibung mitunter recht unterschiedliche Vorstellungsbilder. Das Image des Volkslaufes muß zu dem Vorstellungsbild passen, das vom Produkt (Volkslauf) erzeugt wird. Es muß gleichzeitig zu der Kundengruppe (Zielgruppe des Volkslauf) passen. Je nachdem, welches Bild man sich von einer Sportart macht, entstehen beim Menschen gewisse Verhaltenstendenzen; man begeistert sich für die Sportart, oder man lehnt sie ab. Interessant ist, daß Menschen ein Image von einer Sportart besitzen, die sie noch nie ausgeübt haben. Ein Paradebeispiel hierfür ist Walking. Selbst langjährige Läufer stehen Walking skeptisch gegenüber. Es ist halt (scheinbar) ein Sport für „weniger sportliche“ oder für „ältere Menschen“. Wie können Walker für die Volkslaufbewegung gewonnen werden, wenn die Veranstalter und sportlichen Leiter nicht selbst davon überzeugt sind. Es gilt also, ein neues Wissen (kognitive Komponente) über Walking zu vermitteln. Die positiven Auswirkungen von Walking auf Herz-Kreislauf, Fettverbrennung, Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten (wer einmal gesehen hat, wie ein guter Walker das Feld der Volksläufer „von hinten aufrollt“, betrachtet Walking aus einem ganz anderen Blickwinkel), sollten z.B. im Rahmenprogramm der Volksläufe thematisiert werden. Als Folge davon können beim Betrachter Auswirkungen auf die affektive Komponente der Imagebildung entstehen; er wird Walking künftig einen wesentlich höheren sportlichen Wert beimessen. Sie als Veranstalter könnten davon nur profitieren. 12 Positionierung 30 12 Positionierung „Positionierung ist das Bestreben des Unternehmens, sein Angebot so zu gestalten, daß es im Bewußtsein des Zielkunden einen besonderen und geschätzten Platz einnimmt“ (Kotler, Bliemel, 1995, 489). Man kann den Begriff der Positionierung auch mit Diskriminierung gleichsetzen. Bei einer gelungenen Positionierung/Diskriminierung wird das eigene Angebot anders wahrgenommen, als das der Konkurrenz. Dabei gilt es, sich nicht nur gegen die Konkurrenz abzugrenzen, sondern auch das eigene Angebot als einzigartig darzustellen, obwohl in der Wahrnehmung des Kunden nichts dafür spricht (Felser, 1997, 102ff). Die Positionierung des Produktes Volkslaufveranstaltung, ist somit eines der wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste Kriterium im Marketing. Um eine Positionierung vornehmen zu können, muß zuvor eine Differenzierung des Angebotes erfolgen. Hierauf soll aber an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden. Eine ausführliche Behandlung dieses Themas bleibt der vertieften Darstellung eines Marketingkonzeptes für Volkslaufveranstaltungen vorbehalten. An dieser Stelle sollen nur die Positionierungsmerkmale genannt werden, die Ullmann in Trier herausgestellt hat: Positionierung des Laufsports in der Region Trier ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ sehr gute Medienpräsenz große Anzahl von Läufern und Veranstaltungen hohes Organisationsniveau der Veranstaltungen Laufsport = Breitensport in der Region Trier Männerdominanz stagnierende oder leicht rückläufige Teilnehmerzahlen Quelle: Ullmann, J. Wenn Sie bis hierhin durchgehalten haben, gratuliere ich Ihnen zu Ihrer Standfestigkeit. Ich hoffe, es war nicht allzu ermüdend. Es wäre schön, wenn ich Ihnen in diesen zwölf Abschnitten ein wenig Einblick in das „Geschäft“ Sportsponsoring verschafft hätte. Ich wünsche Ihnen für die Suche nach Sponsoren und Ihre Verhandlungen mit Unternehmen viel Erfolg! 31 Anhang: Jogging, Wald oder Geländelauf AWA ´95 mache ich häufig % Mio häufig oder ab und zu % Mio Einwohner insgesamt in Mio Anteile Bevölkerung ab 14 Jahre 3,9 2,49 22,3 14,13 63,25 100% Geschlecht Männer Frauen 5,4 2,6 1,62 0,87 27,2 18,0 8,13 6,00 29,9 33,35 47% 53% Alter 14 - 19 Jahre 20 - 29 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre 60 - 69 Jahre 70 Jahre und älter 6,5 6,1 5,8 4,2 3,2 1,3 0,5 0,28 0,65 0,64 0,39 0,36 0,11 0,04 41,9 37,2 30,1 26,0 15,5 7,3 1,8 1,85 4,01 3,36 2,43 1,73 0,60 0,15 4,41 10,78 11,15 9,36 11,18 8,29 8,09 7% 17% 18% 15% 18% 13% 13% Schulbildung Volks-/Hauptschule Höhere Schule ohne Abitur Abitur, Hochschulreife, Studium 2,4 5,0 7,1 0,52 0,94 0,84 15,8 27,8 35,1 3,51 5,15 4,19 22,21 18,55 11,94 35% 29% 19% Berufskreise Inh. Selbst. Freie Berufe Landwirt Leitende Angestellte u. Beamte Sonstige Angestellte u. Beamte Facharbeiter Sonstige Arbeiter 3,1 1,7 7,1 4,4 2,7 2,2 0,16 0,02 0,65 1,08 0,40 0,18 23,4 10,2 30,1 24,6 20,4 11,8 1,20 0,13 2,76 6,08 2,96 0,99 5,14 1,28 9,17 24,72 14,55 8,39 8% 2% 14% 39% 23% 13% Haushalts-Netto-Einkommen Unter 2.000 DM 2.000 - unter 3.000 DM 3.000 - unter 4.000 DM 4.000 - unter 5.000 DM 5.000 - unter 6.000 DM 6.000 DM und mehr 2,1 3,0 3,8 4,4 5,1 6,6 0,20 0,44 0,57 0,43 0,33 0,53 13,3 17,1 22,2 26,6 29,8 31,9 1,28 2,47 3,34 2,56 1,92 2,56 9,66 14,5 15,01 9,61 6,45 8,03 15% 23% 24% 15% 10% 13% Wohnortgröße (Politische) Unter 5.000 EW 5.000 - unter 20.000 EW 20.000 - unter 100.000 EW 100.000 EW und mehr 4,2 4,7 3,6 3,4 0,48 0,74 0,59 0,68 24,3 23,3 21,6 21,0 2,80 3,66 3,50 4,17 11,49 15,71 16,23 19,82 18% 25% 26% 31% AWA.XLS Jogging95· Quelle: AWA´95 Tabelle 7: Soziodemographisches Profil der Läufer 32 Tabelle 8: Soziodemographisches Profil der Läufer in % aller Läufer: Jogging, Wald oder Geländelauf AWA ´95 mache ich häufig Mio % häufig oder ab und zu Mio % Affinitätsindex *) 100% 2,49 100% 14,13 Geschlecht Männer Frauen 65% 35% 1,62 0,87 58% 42% 8,13 6,00 122% 81% Alter 14 - 19 Jahre 20 - 29 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre 60 - 69 Jahre 70 Jahre und älter 11% 26% 26% 16% 14% 4% 2% 0,28 0,65 0,64 0,39 0,36 0,11 0,04 13% 28% 24% 17% 12% 4% 1% 1,85 4,01 3,36 2,43 1,73 0,60 0,15 188% 167% 135% 116% 69% 32% 8% Schulbildung Volks-/Hauptschule Höhere Schule ohne Abitur Abitur, Hochschulreife, Studium 21% 38% 34% 0,52 0,94 0,84 25% 36% 30% 3,51 5,15 4,19 71% 124% 157% Berufskreise Inh. Selbst. Freie Berufe Landwirt Leitende Angestellte u. Beamte Sonstige Angestellte u. Beamte Facharbeiter Sonstige Arbeiter 6% 1% 26% 43% 16% 7% 0,16 0,02 0,65 1,08 0,40 0,18 8% 1% 20% 43% 21% 7% 1,20 0,13 2,76 6,08 2,96 0,99 105% 45% 135% 110% 91% 53% Haushalts-Netto-Einkommen Unter 2.000 DM 2.000 - unter 3.000 DM 3.000 - unter 4.000 DM 4.000 - unter 5.000 DM 5.000 - unter 6.000 DM 6.000 DM und mehr 8% 18% 23% 17% 13% 21% 0,20 0,44 0,57 0,43 0,33 0,53 9% 17% 24% 18% 14% 18% 1,28 2,47 3,34 2,56 1,92 2,56 59% 76% 100% 119% 133% 143% Wohnortgröße (Politische) Unter 5.000 EW 5.000 - unter 20.000 EW 20.000 - unter 100.000 EW 100.000 EW und mehr 19% 30% 24% 27% 0,48 0,74 0,59 0,68 20% 26% 25% 30% 2,80 3,66 3,50 4,17 109% 104% 97% 94% Bevölkerung ab 14 Jahre *) Affinitätsindex: MSpi / MGBi * 100 wobei: MSp = Merkmalsanteil Sporttreibende; MgB = Merkmalsanteil Gesamtbevölkerung i = jeweiliges Merkmal AWA.XLS Jogging95Ant· Quelle: AWA´95 · Berechnungen: Willli Maurer 33 Tabelle 9: Soziodemographisches Profil der Leichtathletik treibenden: Leichtathletik betreiben AWA ´95 mache ich häufig % Mio häufig oder ab und zu % Mio Einwohner insgesamt in Mio Anteile Bevölkerung ab 14 Jahre 1,5 0,95 11,3 7,15 63,25 100% Geschlecht Männer Frauen 1,5 1,5 0,45 0,50 13,4 9,4 4,01 3,14 29,9 33,35 47% 53% Alter 14 - 19 Jahre 20 - 29 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre 60 - 69 Jahre 70 Jahre und älter 7,1 1,7 1,4 1,0 1,2 0,8 0,1 0,31 0,18 0,15 0,09 0,13 0,07 0,01 38,9 14,2 12,8 11,6 7,9 4,4 1,8 1,71 1,53 1,43 1,09 0,88 0,36 0,15 4,41 10,78 11,15 9,36 11,18 8,29 8,09 7% 17% 18% 15% 18% 13% 13% Schulbildung Volks-/Hauptschule Höhere Schule ohne Abitur Abitur, Hochschulreife, Studium 0,8 2,2 1,6 0,18 0,41 0,20 7,2 15,2 14,8 1,60 2,83 1,77 22,21 18,55 11,94 35% 29% 19% Berufskreise Inh. Selbst. Freie Berufe Landwirt Leitende Angestellte u. Beamte Sonstige Angestellte u. Beamte Facharbeiter Sonstige Arbeiter 0,6 0,6 2,4 1,8 1,3 0,7 0,03 0,01 0,22 0,45 0,19 0,06 10,1 4,2 15,9 12,5 10,5 5,8 0,52 0,05 1,46 3,10 1,53 0,49 5,14 1,28 9,17 24,72 14,55 8,39 8% 2% 14% 39% 23% 13% Haushalts-Netto-Einkommen Unter 2.000 DM 2.000 - unter 3.000 DM 3.000 - unter 4.000 DM 4.000 - unter 5.000 DM 5.000 - unter 6.000 DM 6.000 DM und mehr 0,9 1,3 1,9 1,7 1,4 1,8 0,09 0,19 0,28 0,16 0,09 0,15 6,4 8,5 12,4 14,5 13,1 15,0 0,61 1,23 1,86 1,40 0,84 1,20 9,66 14,5 15,01 9,61 6,45 8,03 15% 23% 24% 15% 10% 13% Wohnortgröße (Politische) Unter 5.000 EW 5.000 - unter 20.000 EW 20.000 - unter 100.000 EW 100.000 EW und mehr 1,9 1,7 1,5 1,2 0,21 0,26 0,25 0,23 13,6 11,5 10,9 10,1 1,56 1,81 1,77 2,01 11,49 15,71 16,23 19,82 18% 25% 26% 31% AWA.XLS Jogging95 Leichtath95· Quelle: AWA´95 34 Tabelle 10: Soziodemographisches Profil der Leichtathletik treibenden in % aller Leichtathletik treibenden: Leichtathletik betreiben AWA ´95 mache ich häufig % Mio häufig oder ab und zu % Mio Affinitätsindex Bevölkerung ab 14 Jahre 100% 0,95 100% 7,15 Geschlecht Männer Frauen 47% 53% 0,45 0,50 56% 44% 4,01 3,14 119% 83% Alter 14 - 19 Jahre 20 - 29 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre 60 - 69 Jahre 70 Jahre und älter 33% 19% 16% 9% 14% 7% 1% 0,31 0,18 0,15 0,09 0,13 0,07 0,01 24% 21% 20% 15% 12% 5% 2% 1,71 1,53 1,43 1,09 0,88 0,36 0,15 343% 126% 113% 103% 70% 38% 16% Schulbildung Volks-/Hauptschule Höhere Schule ohne Abitur Abitur, Hochschulreife, Studium 19% 43% 21% 0,18 0,41 0,20 22% 40% 25% 1,60 2,83 1,77 64% 135% 131% Berufskreise Inh. Selbst. Freie Berufe Landwirt Leitende Angestellte u. Beamte Sonstige Angestellte u. Beamte Facharbeiter Sonstige Arbeiter 3% 1% 23% 47% 20% 6% 0,03 0,01 0,22 0,45 0,19 0,06 7% 1% 20% 43% 21% 7% 0,52 0,05 1,46 3,10 1,53 0,49 89% 35% 141% 111% 93% 52% Haushalts-Netto-Einkommen Unter 2.000 DM 2.000 - unter 3.000 DM 3.000 - unter 4.000 DM 4.000 - unter 5.000 DM 5.000 - unter 6.000 DM 6.000 DM und mehr 9% 20% 29% 17% 9% 16% 0,09 0,19 0,28 0,16 0,09 0,15 9% 17% 26% 20% 12% 17% 0,61 1,23 1,86 1,40 0,84 1,20 56% 75% 110% 129% 115% 132% Wohnortgröße (Politische) Unter 5.000 EW 5.000 - unter 20.000 EW 20.000 - unter 100.000 EW 100.000 EW und mehr 22% 27% 26% 24% 0,21 0,26 0,25 0,23 22% 25% 25% 28% 1,56 1,81 1,77 2,01 120% 102% 96% 90% *) Affinitätsindex: MSpi / MGBi * 100 wobei: MSp = Merkmalsanteil Sporttreibende; MgB = Merkmalsanteil Gesamtbevölkerung i = jeweiliges Merkmal AWA.XLS Leichtath95Ant · Quelle: AWA´95 · Berechnungen: Willi Maurer 35 Literatur: Assig, D. (Hrsg): Zielgruppe Frauen, Frankfurt, 1993 Bruhn, M., Mussler, D.: Sponsoringfibel, Frankfurt, 1991 Bruhn, M.: Sponsoring, Frankfurt, 1991 Busch, R., Dögl, R., Unger, F.: Integriertes Marketing, Wiesbaden 1995 Dreyer, A.: Werbung im und mit Sport, Göttingen, 1986 Felser, G.: Werbe- und Konsumentenpsychologie, Stuttgart, 1997 Freyer, W.: Handbuch des Sport-Marketing, Wiesbaden, 1991 Fuhrer, P.: Sportwerbung: Prüfen, ob sich der Einsatz lohnt, Marketing-Journal Heft 4, 1982 Hackforth, J. (Hrsg): Sportsponsoring: Bilanz eines Booms, Berlin, 1994 Institut für Demoskopie Allensbach Kotler, P., Bliemel, F.: Marketing-Management, Stuttgart, 1995 Krüger, A., Damm-Volk, Ch. (Hrsg): Sportsponsoring, Berlin, ohne Jahresangabe Lang, C.: Lauftreff- Läufer, Diplomarbeit, Worms, 1995 Meffert, H.: Marketing, Wiesbaden, 1993 Opaschowski, H.W.: Die Zukunft des Sports, Hamburg, 1996 Roth, P.(Hrsg): Sportsponsoring, Landsberg, 1989 Sport&Markt: Gesellschaft für Sportmarktforschung, Köln Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Bad Ems Trierischer Volksfreund, Trier Ullmann, J.: Vortrag im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung des LeichtathletikVerbandes Rheinland für Volkslaufveranstalter, 1996 an der europäischen Akademie des rheinlandpfälzischen Sports in Trier Weis, H., Ch.: Marketing, Ludwigshafen, 1995 Wolf, J.: Marketing für Vereine, Niedernhausen, 1996 Wolf, J.: Vortragsmanuskript der Veranstaltung „Marketing“ bei der FVA Berlin, 1997 Zastrow, H.: Sportarten sind Marken, in: Horizont, 7/95