herausgeber: Bundesverband deutscher Liebhaberorchester | . Jahrgang issn 00-0932 1 2012 das LieBhaBerorChester | zeitschrift für das Liebhabermusizieren Marketing für LieBhaBerorChester typoLogie: der eiLer europäisChes orChestertreffen Weltklassik: Die Edition Eulenburg, seit 1874 WV %HUHL LGLHUWH Y UH EHQ U H E XVJD 1HXD HXHQ LPQ RUPDW RUWI .RPI Die beliebtesten Standardwerke der Musikliteratur jetzt im Komfortformat! 2SWLPLHUWHV6WLFKELOGIUHLQHEHVVHUH/HVEDUNHLW *U|HUHV)RUPDW[FPIUPHKU/HVHNRPIRUW :LVVHQVFKDIWOLFKEHUDUEHLWHWHV9RUZRUW Kürzlich im neuen Format erschienen: Peter Iljitsch Tschaikowsky Symphonie Nr. 6 (Pathétique) RS&: ,6%1 (73ý Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klarinette und Orchester .9 ,6%1 (73ý Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Violine und Orchester RS ,6%1 (73ý Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 9 RS ,6%1 (73ý Edvard Grieg Peer Gynt Suiten Nr. 1 und 2 RSXQG ,6%1 (73ý $OOH(XOHQEXUJ$XVJDEHQLPQHXHQ.RPIRUWIRUPDWÀQGHQ6LHXQWHUwww.eulenburg.de/Komfortformat Mit über 1.200 Titeln die weltweit umfassendste Partiturreihe 2SHUQÃ2UFKHVWHUZHUNHÃ.RQ]HUWHÃ&KRUXQG9RNDOZHUNHÃ.DPPHUPXVLNVWFNH (XOHQEXUJ editoriaL inhaLt Christoph Bruckmann Marketing für Liebhaberorchester (I) . . . . . 4 Liebe Leserin, lieber Leser, nachdem Sie – wofür wir um Entschuldigung bitten – auf das Winterheft 2011 aus redaktionsinternen Gründen fast vier Wochen länger warten mussten als eigentlich vorgesehen, arbeiten wir jetzt fieberhaft daran, das Sommerheft sogar bereits vor dem 1. Juni fertig zu bekommen, so dass wir es – so ist der ehrgeizige Plan – schon Pfingsten zur Bundesamateurorchester-Werkstatt nach Weimar werden mitbringen können. Wo die sicherlich umfangreichen Proben zu Mahlers fast einstündiger Erster hoffentlich Pausen für die Lektüre lassen werden. Der BDLO hat einen neuen Rekord zu verzeichnen: in den mittlerweile mehr als 700 BDLO-Mitgliedsorchestern wirken insgesamt über 25.000 Instrumentalist/innen mit. Wer genau das 25.000ste in den BDLO aufgenommene Mitglied ist, wissen wir zwar nicht, aber es lässt sich sagen, dass es im Studentenorchester Münster mitspielt. Als Willkommensgruß sei mir erlaubt, eine Passage von Daniel Fueter, seines Zeichens ehem. Rektor der Hochschule Musik und Theater Zürich und Prof. Dr. h.c. für Liedgestaltung an der Zürcher Hochschule der Künste zu zitieren, die ich in einem kleinen aber feinen Programmheft zum Theaterstück Schicksalssinfonie des Theaters Rudolstadt fand: Musiker/innen „suchen im Reich der Klänge nach Wahrheiten, [...] sie suchen die Vergangenheit, unsere Geschichte, unsere Identität – wie sie in den großen Werken dokumentiert ist – immer wieder gegenwärtig zu machen, sie trotzen mit einer flüchtigen Improvisation der Erstarrung im Regelwerk des Alltagslebens, sie erproben im Zusammenspiel Weisen der Kommunikation und der Gemeinschaft, die nicht von Herrschaftsansprüchen geprägt ist, sondern von Einfühlung, sie schaffen Tonlandschaften, in denen das Ohr frei atmen kann, sie erhalten ein Leben lang aufrecht, was den Menschen unter anderem auszeichnet, was ihm aber meist schon als Kind abhanden kommt: die Fähigkeit zu spielen um des Spielens willen.“ Als jemanden, der „im Reich der Klänge nach Wahrheiten“ gesucht hat, dürfen wir si- cherlich auch Beethoven ansehen. Viel ist bereits über ihn geschrieben worden. Deshalb ließ mich aufhorchen, dass eine neue BeethovenBiografie sich in den Niederlanden als Bestseller entpuppte: aus Jan Caeyers Buch Beethoven – Der einsame Revolutionär finden Sie einen Ausschnitt auf S. 12/13. Joachim Landkammer, der einsame Ironiker, wusste tatsächlich nicht, dass ich als Lesekostprobe just die Passage über die Erfindung des Metronoms ausgewählt hatte, als er – ganz den herrschenden Internet-Mobiles-Apps-Zeitgeist aufgreifend – seine neueste Typologie über den sich flugs über alle Metronom-Korrektheiten hinwegsetzenden „Eiler“ (S. 7ff) niederschrieb. So ergeben sich auch im „Zusammenspiel“ der LIEBHABERORCHESTER-Redaktion ungeplante „Weisen der Kommunikation“, ganz jenseits der „Erstarrung im Regelwerk des Alltagslebens“. Der Artikel Geigen zwischen Markt und Mythos ließ mich an folgenden Musikerwitz denken: Ein texanischer Ölmillionär hat einen musikalischen Sohn, der Geige spielt. Also bestellt er bei Hill’s, London, die beste Geige der Welt. Hill’s treibt eine echte Stradivari auf. Schickt sie mit Expertise und Liste der Vorbesitzer für $650.000 nach Texas. Nach einer Woche kommt die Geige zurück mit der Anmerkung: „Für das Geld kann man verdammt noch mal eine neue erwarten.“ Was Sie hingegen für wenig Geld, aber mit effizientem persönlichem Einsatz an Werbewirkung für Ihr Orchester erwarten können, erfahren Sie in dem Artikel (S. 4ff) von Christoph Bruckmann. Ergänzend sei auch auf die beiden Buchrezensionen zu Themen des Event- bzw. Vereinsmanagements (S. 48ff) hingewiesen. Ob also das Neue immer besser ist als das Alte, das Schnelle immer besser als das Langsame, das Metronomisch-Perfekte immer besser als das „um des Spielens willen Gespielte“, das clever „Gemanagte“ immer besser als das locker Improvisierte: Sie sind eingeladen, es bei und aufgrund Ihrer Lektüre dieses Sommerhefts herauszufinden, ganz ohne Eile, egal, ob nun bereits zu Pfingsten und in Weimar oder doch erst später und überall(?) auf der Welt. Joachim Landkammer Kleine Typologie der Laienmusiker (Folge XXVIII: Der Eiler) . . . . . . . . . . . . . . 7 Michael Knoch Der Alte Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Verena Fischer-Zernin Geigen zwischen Markt und Mythos . . . 11 Michael Knoch Der neue Text . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Michael Goldbach Noch‘n Alter Text . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Orchesterjubiläen . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Peter Klaus Kuriosum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Frauke Peuker-Hollmann Europäisches Orchestertreffen . . . . . . . . 19 Joachim Conradi Gut zu wissen (II) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Aus den Landesverbänden . . . . . . . . . . . 21 Neue Orchester stellen sich vor . . . . . . . 29 Service Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Veranstaltungskalender . . . . . . . . . . 31 Mitteilungen des BDLO . . . . . . . . . . . . . 32 Konzertdokumentation . . . . . . . . . . . . . 34 Besondere Konzerte . . . . . . . . . . . . . . . 43 Prima vista – prima Stücke? . . . . . . . . . . 46 Besprechungen Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Noten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Das Rätsel (Folge XXI) . . . . . . . . . . . . . . 58 Ihr / euer Michael Knoch 3 Marketing für Liebhaberorchester (I) von Christoph Bruckmann Schon die Überschrift scheint in sich widersprüchlich zu sein: ist es nicht kennzeichnend für die Aktivitäten eines Liebhaber-Orchesters, dass es seine Leistung eben nicht am Markt verkaufen muss? Und ist deshalb der Begriff „Marketing“ im Kontext von Liebhaberorchestern nicht völlig fehl am Platze? Auf den ersten Blick mag dies so scheinen. Doch wenn man ehrlich ist, haben auch die meisten Liebhaber-Orchester nicht unerhebliche Kosten. So müssen z.B. die Honorare für den Dirigenten oder Aushilfen bezahlt werden, und auch die Mieten für Probe- und Konzerträume können empfindlich teuer sein. Doch selbst wenn all dies kein Problem sein sollte: Marketing wird spätestens dann zur alternativlosen Aufgabe, wenn ein Liebhaberorchester seine Konzerte nicht vor leeren Rängen spielen möchte. Konzertbesucher sind ein seltenes Gut, und sie wollen intensiv umworben werden. Keine leichte Aufgabe, denn Liebhaberorchester müssen sich mit ihren Konzerten nicht nur gegen die Aufführungen der professionellen Kollegen behaupten, sondern ihnen stehen noch dazu viel kleinere Summen für Marketingaufwendungen zur Verfügung als dies im Profibereich üblich ist. In diesem sowie in den nächsten Heften dieser Zeitschrift wollen wir deshalb Werbemaßnahmen vorstellen, die auch von Liebhaberorchestern zu stemmen sind. Folge 1: Die Orchester-Website: ein unverzichtbares Aushängeschild Eine eigene Website zu haben gehört heute eigentlich für jedes Orchester zum guten Ton. Und dies aus gutem Grund. Denn über eine Website kann sich das Orchester mit vergleichsweise geringem finanziellem Einsatz eine dauerhafte Präsenz sichern. Ihr Orchester hat noch keine eigene Website? Dann wird es höchste Zeit! Sie haben bereits eine eigene Website? Gratulation. Dann nutzen Sie doch bitte die Gelegenheit, die eigene Website kritisch zu überprüfen und mit den Augen Ihrer Zielgruppen zu sehen. Entspricht sie inhalt- Beiträge lich, grafisch und technisch noch den aktuellen Standards? Ist sie so ausgelegt, dass sie auch auf modernen Tablet-PCs und Smartphones optimal dargestellt wird? Erfüllt sie insbesondere den Anspruch, ein Aushängeschild für die Arbeit des Orchesters zu sein? I) Die Inhalte an den Bedürfnissen der Zielgruppen ausrichten Welche Zielgruppen soll eine Orchester-Website erreichen? Dies ist die erste Frage, die bei der Konzeption einer neuen oder der Überarbeitung einer bereits bestehenden Website beantwortet werden sollte. Im Kern lassen sich üblicherweise vier Zielgruppen unterscheiden: a) Konzertbesucher, Sympathisanten und Förderer des Orchesters b) Interessenten, die möglicherweise im Orchester mitspielen möchten c) Potentielle Konzertveranstalter und Kooperationspartner d) Mitglieder des Orchesters, die Zugang zu internen Informationen erhalten In einem zweiten Schritt ist zu überlegen, welche Inhalte und Funktionen für die oben aufgelisteten Zielgruppen interessant sind. Ein Brainstorming fördert hier bestimmt eine Unmenge an interessanten Ideen zutage. Möglichst keine davon soll auf immer unter den Tisch fallen. Gleichwohl wird man nicht drum herumkommen, Prioritäten setzen zu müssen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man sich heillos verzettelt und einem das Projekt über den Kopf wächst. Folgende Grundregeln machen das Leben leichter: 1. Das Wichtige von Wünschenswertem trennen Weniger ist manchmal mehr. Achten Sie zunächst vor allem darauf, dass Ihre Website überzeugende Antworten auf die zentralen Fragen Ihrer Zielgruppen gibt. Vieles andere ist „nice to have“ und hat zwar auf jeden Fall seine Berechtigung, muss aber nicht unbedingt bereits im ersten Schritt realisiert werden. Rom ist schließlich auch nicht an einem Tag erbaut worden. 2. Eine gute Struktur ist die halbe Miete Die besten Inhalte nutzen nichts, wenn der Interessent sie nicht findet. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass die Basis-Informationen zu Ihrem Orchester für den Anwender auch wirklich gut und ohne Suchen auffindbar sind. Beschränken Sie die Navigation auf eine Ober- und eine bis maximal zwei Unterebenen. 3. Aktualität auch auf Dauer sicherstellen Achten Sie bitte sehr streng darauf, dass Ihre Website aktuell ist. Nichts ist peinlicher, als wenn noch im Februar zum weihnachtlichen Konzert des Vorjahres eingeladen wird. „Aktuelles“ ist das Lebenselixier jeder Website, doch den Überblick zu behalten, fällt gerade bei umfangreichen Websites nicht immer leicht. Deshalb ein wichtiger Tipp aus der Praxis: vermeiden Sie es, auf zu vielen Einzelseiten aktuelle Bezüge herzustellen und konzentrieren Sie die aktuellen Informationen stattdessen auf einigen wenigen Seiten. Das reduziert den Pflegeaufwand erheblich. Informationen, die in der Regel jede Orchester-Website bieten sollte Bei der Auswahl und Priorisierung der Website-Inhalte empfiehlt es sich, vom Informationsbedürfnis der oben genannten Zielgruppen auszugehen. Welche Inhalte werden aller Voraussicht nach besonders stark gesucht werden? Zwar ist es sicherlich so, dass jedes Orchester seine ganz speziellen Besonderheiten hat und sich dies ggf. auch in der Website-Präsentation niederschlagen soll. Doch gibt es auch einige naheliegende zentrale Themen, zu denen jede Orchester-Website Auskunft geben sollte: • Die aktuellen Projekte – Termine und ggf. weitergehende Informationen zu den kommenden Konzerten (welche Stücke wer- den gespielt? Welche Solisten sind zu hören?) sollten an besonders prominenter Stelle zu finden sein. • Vorstellung des Orchesters – Welche Ziele hat es? Wie ist seine Programm-Ausrichtung und wer spielt dort mit? Welche zurückliegenden Projekte sind charakteristisch für das Orchester und seine Leistungsfähigkeit? In welchen Räumlichkeiten finden üblicherweise die Konzerte statt? Wann und wo probt es? • Vorstellung des Dirigenten – Welchen Werdegang und Hintergrund hat er? Beim wem hat er studiert? Welche anderen Orchester bzw. Chöre hat er geleitet oder leitet sie ggf. immer noch? • Mitspielen im Orchester – An wen kann man sich wenden, wenn man im Orchester mitspielen möchte? Ist ein Probespiel erforderlich? Welche Instrumente werden derzeit besonders gesucht? Keine Orchester-Website ohne korrektes Impressum Zugegeben: Formalia sind lästig. Aber die viel beschworene Freiheit des Internets ist keinesfalls so grenzenlos, wie dies oftmals behauptet wird. So muss jede Website über ein vollständiges Impressum verfügen, und was unter „vollständig“ zu verstehen ist, wurde vom Gesetzgeber jeweils klar festgelegt. Für Vereins-Websites sind das folgende Angaben: •Komplette Anschrift (Name, PLZ, Ort, Straße, Hausnummer, Telefon, ggf. Fax, E-Mail-Adresse). •Namen derjenigen, die für den Verein ver tretungsberechtigt sind. •Registernummer des Vereins und Name des Registergerichts, bei dem der Verein eingetragen ist. •Name desjenigen, der für die redaktionellen Inhalte der Website verantwortlich ist. Wertvolle Hilfestellungen zur Impressumspflicht und anderen juristischen Fragestellungen liefern Portale wie www.e-recht24. de. Sollten weitere Fragen offen sein, konsultieren Sie im Zweifel bitte einen Rechtsanwalt. • Orchester engagieren – Kann man das Orchester buchen, z.B. für die musikalische Umrahmung einer Feierstunde oder für die Begleitung eines Chorkonzerts? Wer ist diesbezüglich der Ansprechpartner? • Fördermitglied werden – Wie kann man die Arbeit des Orchesters unterstützen? Gibt es eine passive Mitgliedschaft? Ist das Orchester gemeinnützig und kann es insofern Spendenquittungen ausstellen? Gibt es ggf. spezielle Aktionen für Förderer, z.B. ermäßigten oder kostenlosen Eintritt für die Konzerte? • Kontakt- und Feedbackmöglichkeiten anbieten – An wen kann ich mich wenden, wenn ich weitergehende Informationen brauche? Kontaktmöglichkeiten aller Art sollten an möglichst prominenter Stelle angeboten werden (E-Mail, Telefon etc.). • Probenpläne / ggf. Besetzungspläne – Probenpläne könnte man ggf. auch als pdfDokument zum Download anbieten. Sofern hier auch Informationen platziert werden sollen, die „intern“ sind und die Außenstehende nicht unbedingt wissen müssen, sollte man über die Einrichtung eines passwortgeschützten Bereiches nachdenken. II) Die Umsetzung Ihrer Website: Beauftragen oder selbst machen? Verfügt Ihr Orchester über einen reichen Gönner? Dann können Sie die Realisierung und Pflege Ihrer Website getrost an eine darauf spezialisierte Agentur übertragen. Meist jedoch ist die Finanzlage des Orchesters bei weitem nicht so rosig, als dass man sich das leisten könnte. Denn leicht kommen hier vierstellige Beträge zusammen, und jede Erweiterung oder Änderung muss extra bezahlt werden. Also wird es in den meisten Fällen auf „selbst machen“ hinauslaufen. Mit den richtigen Werkzeugen ausgestattet ist das heutzutage auch kein Problem mehr. Die Faustregel dabei: wer mit Standardprogrammen wie z.B. Word gut klar kommt, der ist auch in der Lage, eine gut gemachte Website zu realisieren und online zu stellen. Hier einige Tipps, die Sie bei der Erstellung Ihrer Website berücksichtigen sollten: 1. Wählen Sie für die Realisierung Ihrer Website ein Standard-Programm Eine „handgestrickte“, selbst programmierte Website mag besonderes individuell sein, sie hat aber einen gravierenden Nachteil: jegliche Änderung oder Erweiterung muss zwangsläufig über den Fachmann erfolgten, der sie erstellt hat. Wenn der temporär nicht zur Verfügung steht oder vielleicht irgendwann sogar ganz ausfällt, ist das Orchester bezüglich seiner Website handlungsunfähig oder muss lange bitten und betteln, bevor sich endlich wieder etwas bewegt. Unter den Standardprogrammen gibt es sowohl kostenlose open source-Lösungen wie Worldpress, Typo 3, Joomla oder Jimdo als auch anwenderfreundliche Kaufsoftware wie z.B. web to date. Was für das Orchester jeweils die beste Variante ist, hängt davon ab, welche Ansprüche man hat, wie wichtig einem Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind, wie viel technischer Sachverstand vorhanden ist etc. Meist ist es so, dass Kostenlos-Lösungen ein größeres Maß an technischen Kenntnissen voraussetzen als Kauflösungen. Unterm Strich kann eine Kauflösung durchaus günstiger sein, wenn man nämlich mit einrechnet, Beiträge dass die Website ggf. mit erheblich geringerem Zeitaufwand und weniger Frusterlebnissen realisiert werden kann. 2. Domain und ggf. auch Webspace sollten im Besitz der Orchesters sein Gibt es noch keine Website, sollten Sie darauf achten, dass die Domain und ggf. auch der Webspace auf das Orchesters registriert wird und nicht im Besitz eines Mitglieds ist. SollEinfach mal ausprobieren: In sechs Schritten zur Orchester-Website Der Verfasser des Artikels ist Vorsitzender des Studio-Orchesters Duisburg und erstellt die Website des Orchesters www.studioorchester.de mit der Software web to date 8. Unter www.databecker.de kann man zwei unterschiedliche Testversionen runterladen: •web to date 8 FIRST!edition: diese Version ist 365 Tage kostenlos einsetzbar, allerdings stark funktionsbeschränkt. • web to date 8: dies ist die Vollversion des Programms. Sie ist zehn Tage lang uneingeschränkt einsetzbar. Der Autor empfiehlt die Installation dieser Version, da sie ein besseres Bild von der Leistungsfähigkeit des Programms vermittelt. te das anders entschieden werden, empfiehlt sich eine kurze schriftliche Vereinbarung für den Fall, dass der Verein die Zuständigkeit für die Website irgendwann ändern möchte. Die Kosten für Webspace sind je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Mehr als ausreichend sind Angebote von Providern wie webhostone.de oder goneo.de. Hier gibt es für 4-5 Euro pro Monat mehr als reichlich Speicherplatz für Ihre Website, und die Kosten für die Domain sind ebenfalls inklusive. Apropos Domain: deren Wortlaut sollte möglichst einprägsam sein und maximal einen Bindestrich aufweisen. Unter www.denic.de können Sie nachschauen, ob Ihre Wunschdomain noch frei ist. 3. Auch Standardlayouts bieten viel Raum für Individualität Für die unter 1. genannten Programme gibt es von Haus aus viele fertige Layouts. Das Gute daran: oft ist es möglich, die Layouts mit einfachen Mitteln zu individualisieren, z.B. mit eigenem Logo, Farbschema bzw. Fotos. Deshalb fällt es gar nicht auf, dass Sie eigentlich ein Design „von der Stange“ verwenden. Zumal ja auch der eigentliche Inhaltsbereich noch viele Chancen eröffnet, die Website höchst individuell wirken zu lassen. Wenn das Geld knapp ist, müssen Sie also nicht unbedingt einen Webgrafiker beauftragen. Mit folgenden sechs Schritten können Sie die Software ausprobieren: 1.Testversion runterladen, installieren und starten. 2.Projektnamen für die Website vergeben, z.B. „Mein Orchester“. 3.In der Designgalerie ein Layout aussuchen, das zu Ihrem Projekt passt. Bildelemente und Farben lassen sich individuell anpassen. 4.Einzelseiten anlegen (die Benennungen der Seiten sind gleichzeitig die Navigationspunkte der Website). 5.Die Einzelseiten mit Inhalten füllen (Texte, Bilder, ggf. andere Medien). 6.Website testweise erstellen lassen (z.B. über Symbol oder F9). III) Tipps für den nutzerfreundlichen Aufbau einer Orchester-Website Beiträge 1. Klare Navigationsstruktur wählen Oberstes Ziel muss es sein, dem Nutzer den Zugang zu den Inhalten so einfach und angenehm wie möglich zu machen. Alle wichtigen Inhalte sollten direkt über die erste Navigations-Ebene erreichbar sein. Verzichten Sie, wie bereits gesagt, auf allzu verschachtelte Strukturen und beschränken Sie sich möglichst auf eine oder maximal zwei Unterebenen. 2. Mit multimedialen Elementen die Attraktivität der Website erhöhen Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Deshalb sollten Sie die Inhalte Ihrer Orchester-Website mit guten Fotos bebildern. Auch Tonbeispiele und Video-Clips sind Elemente, mit denen sich Websites beleben lassen. Achten Sie aber darauf, dass die Qualität stimmt und keine Urheberrechte verletzt werden (z.B. GEMA!). 3. Für das Internet schreiben Sie kennen das sicher aus eigener Erfahrung: das Lesen am Bildschirm ist mühsam und anstrengend. Deshalb ist es wichtig, die Website-Texte so zu schreiben, dass sie vom Benutzer möglichst leicht erfasst werden können. • Schreiben Sie kurze, leicht verständliche Sätze. • Unterteilen Sie längere Texte in Sinnabschnitte und fügen Sie Zwischenüberschriften ein. • Überlegen Sie, ob sich längere Texte durch eine eingefügte Aufzählung oder eine Tabelle auflockern lassen. • Besonders wichtige Textinformationen können Sie durch das Schriftattribut „fett“ hervorheben. • Teilen Sie besondere lange Texte ggf. auf mehrere Bildschirmseiten auf. Noch Fragen? Natürlich ließen sich über das Thema „Website“ noch viele weitere Seiten schreiben. Wer möchte, findet im Buchhandel einschlägige Fachbücher dazu. Genauso gut ist es aber, einfach mal zu starten und eigene Erfahrungen zu sammeln. Trauen Sie sich! Und wenn Sie Anregungen brauchen: inhaltlich gutgemachte (Orchester-)Websites, von denen man sich das eine oder andere abschauen kann, gibt es im Internet mehr als genug. Kleine Typologie der Laienmusiker (XXVIII) von Joachim Landkammer In dieser Fortsetzungsreihe soll eine Reihe von Charakterzeichnungen von Vertretern verschiedener Spezies der „zoologia musicalis”, Untergruppe „dilettantis domesticaque” versucht werden; durch die bis zur Wiedererkenntlichkeit übertreibenden Idealtypisierungen verschiedener Einstellungen und Zugangsweisen zur Laienmusik soll auf ironische Weise ein Beitrag zur hoffentlich nie endenwollenden Diskussion über die unbeantwortbare Frage geleistet werden: „Warum machen wir Freizeitmusiker eigentlich Musik?” Der Eiler Seit Jahrzehnten, ja seit Jahrhunderten schon klagen die Kulturpessimisten jeder Couleur über die unaufhaltsame, ständig ansteigende Beschleunigung des modernen Alltags. Zeitknappheit, Termindruck, Fristen-Hetze, Torschlußpanik – die ganze Welt jagt einer viel zu schnell vergehenden Zeit hinterher, ständig die nächste dead-line im Auge – und darüber (wie die Existentialisten beklagen würden) die jeweils eigene, große, wirkliche und allerletzte death-line aus dem Auge verlierend. Da scheint doch ein Hobby wie das unsere, mit seiner Abkopplung von Pflicht, Dienst und Arbeit, dafür prädestiniert, der unmenschlichen Übereilung des Alltagsgeschehens einen Riegel vorzuschieben. Die Laienmusik sollte und könnte doch ein Reservat des Zeithabens, der Ruhe, des ausgeglichenen, in einem gleichbleibenden gemeinsamen Rhythmus Schwingens darstellen. Der Laie ist ja zumindest insofern ein gelebter Ausnahmezustand, daß er nichts „muß“, sondern alles nur „will“. Er muß zum Beispiel nicht unbedingt „richtig“ spielen (das müssen nur die Profis), er muß nicht unbedingt pünktlich zur Probe kommen und sie vor allem nicht pünktlich wieder verlassen (das müssen nur die Profis), und er muß auch gar nicht besonders gut spielen (die 2. bis 7. Pulte bieten genug Schutzraum für die etwas bequemeren und bedächtigeren Charaktere, die im survival-of-the-best-Kampf der Profis keine Überlebenschance hätten). Und der Liebhabermusiker muß vor allem nicht „schnell“ spielen: zum einen, weil er die elastische Interpretierbarkeit der handelsüblichen Tempoangaben völlig zu seinen Gunsten ausnutzen kann; was soll z.B. schon „Allegro“ heißen? Jedes Kind weiß, daß das ja zunächst nur „fröhlich, lustig“ meint, und gerade „lustig“ ist´s eben ab einem bestimmten Tempo für uns Laienmusiker dann nicht mehr… „Vivace“, „con brio“ und was sich die Komponistentradition sonst noch so alles an vagen Unklarheiten ausgedacht hat: das ist alles stark relativ; „lebendig“ ist bestimmt etwas ganz Anderes als „übereilt“ und „hippelig“, „con fuoco“ oder „con brio“ heißt wohl eher „mit Bedacht“ und am effektivsten sind ja sowieso die langsam kochenden Feuer… Es ist klar, daß natürlich die hochgeschätzte Konkurrenz aus den Profi-Musikerkreisen genau dort, an unserem Schwachpunkt, ansetzt, und uns weismachen will, daß das einzig „richtige“ Tempo eines Stücks jenes sei, bei dem unsereins beim besten Willen mit der Geschicklichkeit der Finger, der Hände bzw. des Zungenstoßes am Ende ist. Spezielle Ensembles sind in den letzten Dekaden einzig deswegen angetreten, um uns endgültig auch noch jene Musikepoche wegzunehmen, in der wir Laien uns tempomäßig eigentlich so richtig wohlgefühlt hatten: die der Barockmusik. Nicht nur weil das technische Anforderungsprofil dort bekanntermaßen liebhaber-konform daherkommt, sondern weil die Tempobezeichnungen, sofern überhaupt vorhanden, so frei nach unten korrigierbar sind, daß man sich praktisch jedes Stücktempo auf die eigenen Bedürfnisse zurecht-temperieren kann (nichts anderes muß ja auch Bach mit seinem sog. „wohltemperierten“ und ansonsten tempobezeichnungslosen Klavier gemeint haben: spielt´s das Zeug halt so schnell wie ihr´s grad könnt, wollte er uns „wohl“ sagen…). Wer aber nun einmal Reinhard Göbel und seine fast-and-furious-Kollegen vom Musica-Antiqua-Köln-Racing-Team gehört hat, wie sie beispielsweise durch die Brandenburgischen Konzerte wetzen gleich einem Rudel aufgescheuchter (wenn auch ziemlich gut miteinander koordinierter) Karnickel, der weiß, daß uns Liebhabermusikern hier wieder einmal gezeigt werden soll, was eine Harke und was eine Tempo-„benchmark“ ist. Und dennoch – und gerade wegen – solcher unbegreiflich subtil-polemischer Exzesse könnte sich die Liebhabermusikerszene ja als eine Oase der Ruhe und Gemächlichkeit, als eine sanft schwingende Wellness-Zone der Entschleunigung etablieren; wir haben es nicht nötig, an diesem wie an keinem anderen Geschwindigkeitswettbewerb der Moderne teilzunehmen, wir lassen uns keine Vorgaben machen weder von den Angaben in den Noten (die italienischen Umschreibungen sind, wie gesagt, Sache der Auslegung, die Metronomzahlen, wie jeder weiß, reine Herausgeberwillkür bzw. von den Komponisten ganz falsch abgelesen), noch von anderen Zeit-Einschränkungen; daß die Musikergewerkschaft ziemlich klare Vorstellungen über die Dauer der Belastbarkeit der Musikerinnen hat, äußert sich ja meist darin, daß es gegen Ende der Symphonie immer schneller wird, weil die berufsgenossenschaftlich organisierten Musik-Werker den Schluß-Doppelstrich so herbeisehnen wie der Ackergaul die Tränke im Stall. Nicht so wir: wenn´s mal ein bißchen später wird, nur weil wir das „Presto assai“ halt eher als ein „Presto assai comodo“ auffassen und auch so spielen, kriegen wir trotzdem nachher noch einen Platz in der Kneipe bzw. ein warmes Abendessen von unserer liebhabermusikerliebenden Ehefrau. Der Tyrannei der Geschwindigkeit unterliegen nur die Profis, die ja ihr karges Musikerhonorar auch sonst mit sehr vielen schmerzlichen Unterwerfungsgesten bezahlen müssen (Tyrannei der Werktreue, der Aufführungstradition, des Stardirigententums, des Spielplans, usw., usf.). Sollte man jedenfalls meinen. Denn ein seltsames Phänomen gilt es zu konstatieren: auch in unseren gemütlichen Kreisen des Beiträge entspannten, die Langsamkeit hegenden und pflegenden Liebhabermusikertums gibt es tatsächlich bizarr-fremde Repräsentanten eben jener Speed-Kultur, von der wir uns doch so gern fernhalten wollen. Der Eiler (festinator accelerans maniacalis barbarusque), der dem Orchester und seinen Stimmgruppenkollegen immer um mindestens ein Achtel voraus ist, ist offenbar ein unausrottbarer Auswuchs der geschwindigkeitsfanatischen Umwelt, die so störend in unser so beschauliches Orchesterleben hineinragt. Paradoxerweise sind es gerade die sog. „schweren“ Stellen, an denen Eile am allerwenigsten geboten wäre, die den laienmusikalischen Eiler animieren, nochmals einen Zahn zuzulegen. Und wenn er („Ohren zu und durch!“) aus dem verhuschten Chaos seiner Sechzehntelketten wieder emportaucht und seinen Mitstreitern vielleicht wieder ein halbes Ohr leihen kann, wundert er sich, warum diese denn plötzlich so weit „zurückgeblieben“ sind. Der Eiler ist ja oft ein frustrierter Möchtegern-Führer, der seinen uneingestandenen (und völlig unrealistischen) Führungsanspruch im Orchester nicht anders ausleben kann als durch jenen Sekundenbruchteil-Vorsprung, mit dem er, wie die Weltmeister-Rodler im Eiskanal, einfach immer vor den anderen im Ziel ist. „Primus ante pares“ lautet sein musikalischer Wahlspruch und seine Version vom verbreiteten AlltagsMythos des „Ganz-Vorn-Mit-Dabei-SeinMüssens“, das ganz persönliche Verständnis seiner „Avantgarde“-Mission. Ist der Eiler also jemand, der das pseudo-olympische „schneller, höher, weiter“-Syndrom aus dem Sport und sonstigen kompetitiven Situationen (wo er vielleicht gerade nicht immer die vorderen Plätze erreicht) in seinen musizierenden Ausgleichssport hinübergenommen hat, und mit seiner unmusikalischen Hastigkeit das kompensieren will, woran er anderswo scheitert? Dagegen mag sprechen, daß manche Aspekte der Eil-Symptomatik ja auch als Ausdruck nicht eines hypertrophen, sondern eines mangelnden Selbstbewußtseins gedeutet werden müssen. Der Eiler ist ja auch jemand, der es allen recht machen will: nur die gemeinschaftliche Unternehmung nicht aufhalten, nur den Tross bzw. die Karawane, in der man mitzieht, nicht bremsen, nur nicht zurückbleiben, nur nicht das „schwächste Glied“ der Kette sein, keine Lücken entstehen lassen in der Formation, keine Blasen und Staus bilden: das ist es, was den Eiler an- und (leider oft etwas weit) vorwärtstreibt. Daher mag es kommen, daß man in der Laienmusikerszene das Eilen meist rasch als eine Anfänger- und Neulingskrankheit, als ein Indiz für den unreifen newbie im musizierenden Kollektiv identifiziert: der Eiler ist ein übermotivierter Novize unter neurotischem Bewährungszwang. Seine pflichtversessene Übererfüllung des Kollektiv-Plansolls läßt ihn jede Pause für nichtsnutzig verschwendete Zeit (das Wichtige und Zählbare sind doch die Noten, oder? nicht diese freien Leerstellen dazwischen!) und jede ausgehaltene Note für zuviel des Gleichen und für mangelnde Innovationsfreude halten (Punktierungen? Überbindungen? Das bringt doch nichts und hält nur unnötig auf!). Der Eiler ist äußerst unbeliebt, weil er das Orchester jagt, aber wir müssen ihn selbst verstehen als einen Gejagten: von seinem quantitativen Lei-stungsverständnis, das ihm die Ausführung von möglichst vielen Noten in möglichst kurzer Zeit zum kategorischen Imperativ macht. Wenn der Eiler auf die mangelnde „Qualität“ seines outputs angesprochen und ein höheres Vgl. dazu Heft 2/2011, Folge 27: Der Stimmführer. Eine sehr aufschlußreiche Version des musikalischen Höchstgeschwindigkeits-Fanatismus anhand eines eher inadäquaten Objekts (Bachs Ave-Maria-C-Dur-Präludium) hat der Autor Hans-Ulrich Treichel in seiner (autobiographischen?) Erzählung „Solo für die Luftgitarre“ geschildert, die wir im Heft 2/2000 abgedruckt hatten. Beiträge Zeichnung: Christian Goldbach Gestaltungsbewußtsein im Detail eingeklagt wird (er solle doch jene überhastete Passage „ausspielen“, „genießen“, „gesanglich gestalten“ usw.), wenn also der Eiler als alles überstürzender Pfuscher denunziert wird (velociferator maximus expressus hudelensis), dann sollte man vielleicht auch dem Verdacht nachgehen, daß es sich hier um etwas ganz Anderes handelt: um den nur allzu voraussehbaren Protest einer jeglichen (von Natur aus) trägen, bequemen, genußsüchtigen und inerten Masse gegen jeden Einpeitscher, Antreiber und Agitator (von agitare = jagen), der dem schläfrigen Pöbel zum Trotz ein nicht verhandelbares Ideal der Höchstleistung durchsetzen muß. Deswegen beruht der beliebte Vorwurf „du treibst“ in der Orchesterarbeit und im kammermusikalischen Kreis immer auch auf einem populistischem Ressentiment, weil dieser oberlehrerhafte Tadel auf die Zustimmung aller anderen Beteiligten rechnen kann, die ebenfalls von dem bösen Unruhestifter in ihrer schlichten Gemächlichkeit aufgescheucht wurden. Es ist eine gleichmacherische, musikbolschewistische Aufforderung an den musikalischen Mittelmaß-Mob zur verbalen Lynchjustiz an dem, der das Verbrechen begangen hat, etwas mehr und etwas schneller zu wollen. „Du treibst“ lautet die stereotype Anklage der ewig Zu-kurz-und-zu-langsamGekommenen; sie muß übersetzt werden in den Klartext: „wir kommen nicht mit dir mit und das nehmen wir dir übel, du fieser Einpeitscher“. „Du treibst“, das ist die reflexhafte Standard-Unterstellung, mit der sich die Galeerensklaven gegen den aufmüpfigen Kol- legen zur Wehr setzen, der zwischendurch auch mal eigenständig und respektlos, just for fun, eine höhere Schlagzahl vorschlägt. Außerdem ist Beschleunigung (accelerando fino al prestissimo) ja ein gängiges und probates Mittel der musikalischen Intensitätssteigerung; wer da nicht mitgehen „will“ (d.h.: kann), erweist sich damit schlicht als ein scholastisch-spießiger, langweilig-unflexibler Tempo-Bürokrat, der von ausufernd-expressiver Emotionalität, von quasi-erotischen Hochgeschwindigkeits-Erregungszuständen, von einem Fest (das ja nicht umsonst auch eine „Sause“ heißt) der flinkhaften Hurtigkeit noch nie etwas gehört, geschweige denn erfahren hat. Dabei besteht doch jeder höhere Musikunterricht gerade darin, dem Interpreten die stupide Metronom-Automatik wieder auszutreiben und den durch jahrelanges tempostures Training festinstallierten Geschwindigkeits-Autopiloten wieder auszuschalten. Und gerade wenn sich durch unsere Städte („grüne Welle“) und über unsere überfüllte Autobahnen nur noch ein per Tempomat gesteuerter und gleichgeschalteter Kolonnenverkehr schiebt, muß es doch zumindest in der Kunst noch erlaubt sein, mit unterschiedlichen und individuell variierenden Geschwindigkeiten unterwegs zu sein. So wird auch klar, warum man eigentlich, und nicht nur in der Musik, notgedrungen zum „Solisten“ wird: um endlich all diesen kleinlich-polizeilichen Verfolgungen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen zu entgehen, und einfach schlicht „sein eigenes Tempo“ machen zu dürfen: oder hat schon mal jemand (und sei es der Dirigent) im Klavierkonzert dem Pianisten vorwerfen dürfen, er „eile“? ungeschriebenen (und durch ein uneingestandenes Tabu geschützten) Gesetzes der „Kontrollgesellschaft“ (Foucault) schuldig: er zelebriert eine die Zukunft kühn vorwegnehmende Eigenzeit. Wir sollten ihn nicht ausgrenzen und stigmatisieren, sondern als unverzichtbaren und anspornenden Stachel in unserem sonst so langsam vor sich hin welkenden Fleisch akzeptieren. Bisher erschienen: Der Perfektionist, Heft 2/98; Der Nörgler, Heft 1/99; Der Mitläufer, Heft 2/99; Der alte Hase, Heft 1/00; Der Stümper, Heft 2/00; Der Erotiker, Heft 1/01; Der Klangästhet, Heft 2/01; Die Bratscherin, Heft 1/02; Der Schlamper, Wer „schleppt“, tut also nicht viel mehr, als dem allzu menschlichen Naturinstinkt des Laien nachzugeben; er darf auf Mitgefühl und uneingeschränkte Sympathie aller konservativen Prokrastinatoren hoffen. Der Eiler hingegen macht sich der Übertretung eines Heft 2/02; Die Aushilfe, Heft 1/03; Der Dirigent, Heft 2/03; Die LOKBUB, Heft 1/04; Das Gründungsmitglied, Heft 2/04; Der Blechbläser, Heft 1/05, Die Liebhabermusikergattin, Heft 2/05; Der Instrumentallehrer des Liebhabermusikers, Heft 1/06; Der etwas seltsame Typ, Heft 2/06; Der Orchesterkasper, Heft 1/07; Die Laiensängerinnen und -sänger, Heft 2/07; Der Jazzer, Heft 1/08; Der Schwätzer, Heft 2/08; Der Diesen notwendigen individuellen Zugang hingegen ver- Organisator, Heft 1/09; Der Vom-Blatt-Spieler, Heft 2/09; standen haben Komponisten wie Schumann und Pfitzner, die Der Liebhabermusiker und sein Instrument, Heft 1/10; Der die so simple wie sympathisch flexible Tempobezeichnung Konzertverweigerer, Heft 2/10; Der Aufnehmer, Heft 1/11; „So schnell als möglich“ über bestimmte Stücke setzten. Der Stimmführer, Heft 2/11. Anzeige Der Alte TexT ausgewählt von Michael Knoch Viele Liebhaberorchester proben wöchentlich, also etwa 50 Mal im Jahr (abzüglich Ferien- und Urlaubszeiten) und konzertieren halbjährlich, also zwei oder bei „Doppelkonzerten“ vier Mal im Jahr. Allein der Vergleich dieser Zahlen verdeutlicht schon, wo der Schwerpunkt des Liebhabermusizierens liegt. Lohnt es sich da nicht, einmal genauer zu analysieren, was genau wir da eigentlich Woche für Woche treiben? Oskar Bie (1864-1938) arbeitete vor allem als Musikkritiker und -schriftsteller in Berlin. Sein Buch „Im Konzert. Ein leitmotivischer Text“ mit 54 Steinzeichnungen von Eugen Spiro erschien 1920 und ist heute nur noch antiquarisch (zu stattlichem Preis) und in großen Musikbibliotheken (zur Ansicht) erhältlich. Den dort auf den Seiten 36 bis 38 abgedruckten Text entdeckt zu haben und hier erneut anbieten zu können, verdanken wir dem bereits im Editorial erwähnten bemerkenswerten Programmheft des Theaters Rudolstadt: M. Kliefert / S. Mensching, Die Schicksalssinfonie, Spielzeit 2009/2010. Die Probe als Anatomie Die Probe eines Konzerts ist eine Zerlegung auf Knochen und Muskeln, wenn man sie als selbständiges Ereignis betrachtet. Man hat einen anatomischen Genuß oder Nichtgenuß, je nachdem. Die Bestandteile des Konzerts werden sichtbar, seine Fassade verschwindet, seine Handwerklichkeit wird betont. Alles ernüchtert sich. Gewöhnliche Anzüge, geschäftige Unruhe, Worte zwischen dem Spielen, Äußerungen des Unmutes oder Gefallens vom Dirigenten zum Orchester oder Solisten. Das Konzert wird rangiert. Bald erfahren die Bläser, bald die Streicher eine besondere Behandlung, werden auch gesondert bestellt, der Chor allein, Orchester allein, allmählich alle zusammen, bis der Zug fertig ist und fahren kann. Ein Rest bleibt immer der Improvisation, dem Glück und Vertrauen. Ohne diesen Rest wäre das Konzert auch zu hart und fest, Beiträge zu fertig und starr, es muß gerade so viel Impression noch darin schwingen, daß die Frische des Empfindens und die Freude des Musizierens lebendig ist. Wer sich für Technik des Konzertierens interessiert, wird Proben lieben. In ihrer Unfertigkeit verraten sie mehr vom Geist und Gefühl der Mitwirkenden, als irgendein Konzert. Sie sind das Feld des Hörbarwerdens der Partituren. Das Geschriebene, besonders das neu Geschriebene ringt in ihnen nach erstem Ausdruck. Erfindung und Routine, Idee und Ausführung stoßen zusammen, bald decken sie sich, bald reiben sie sich, und alle Fähigkeiten von Ausführenden, eine Aufgabe zu verstehen und zu bewältigen, treten in einen feurigen Wettbewerb. [...] Erst wenn jede Verständigung von Ton, Instrument und Künstler erzwungen ist, soweit sie sich durchsetzen kann, ist der Zustand der Konzertreife vorhanden. Die Arbeit für diesen Zweck ist die Funktion der Probe. Es ist ein halb handwerkliches, halb doch wieder mysteriöses Ringen des Geistes um den Leib. Die Mischung von Mysterium und Handwerk entwickelt die höchst eigentümliche 10 Stimmung. Ein leerer, schallender Saal, vielleicht ein Vorhang, um die Dämpfung zu erreichen. Wenige verstreute Zuhörer. Ein Dirigent, oft in schwerer Mühe, oft in elektrisierender Suggestion, sich selbst enthüllend auf seine Eigenschaften, die hier erst schaffen, was am Abend nur gehalten wird. Die Musiker, Sänger, Virtuosen alle in dieser Enthüllung ihrer in langen Jahren geübten Kunst. [...] Einige Stellen gleiten leichter, andere werden dreifach doziert. Das schöne Gewand des Abends liegt noch beiseite. Die Anatomie des Konzerts enthüllt sich in der Arbeit dieses Körpers. Wir staunen über das Wunder der Schöpfung, Töne, Ideen von Harmonien, Gefühle von Rhythmus so Fleisch werden zu lassen, und stärken unseren Glauben in der geschäftigen Werktäglichkeit und beruflichen Sachlichkeit der soliden, fleißigen Übung, die aus Luft, Holz, Darm den Glanz des Abends schaffen kann. Arbeiten, arbeiten! Musik, morgen Glanz und Fest, ist heut Werk der Hände, nützliche Tätigkeit, körperliche Anstrengung, Geist an Ort und Stelle. Die schwebende, märchenhafte Kunst ist heut Amt und Dienst und Pflicht. Schwimmt sie uns fort? Löst sich als ein Spiel auf? Ist sie Tand und Überflüssigkeit? Vorwand der Geselligkeit, Blendung des Publikums, stilisierte Süßigkeit und Weichlichkeit, kulturlos, unpolitisch, gleichgültig, unnütz, drohnenhaft, schädlich? Sie kann es nicht sein, weil sie so heilige Emsigkeit ist, so ernstes Streben und hitzige Aufmerksamkeit. Hier höre ich sie, [...] die rüstige Arbeit am spielenden Holze, die dem Märchen der Musik seine technische Verantwortung und Stütze gibt, die das Schwebende gestaltet, das Tändelnde zu Ausdruck und Sprache bringt, das Ornamentale vergeistigt als Abbild der Welt. Wo wäre Musik ohne dies Sezieren und Dozieren? [...] Durch sie zieht Musik in den Menschen ein, [...] und macht aus dem Unnötigsten das Nötigste und Wahrste. Arbeitsluft, Ernst und Stärkung der Probe! Geigen zwischen Markt und Mythos von Verena Fischer-Zernin Die Geigenbauer und Bogenmacher der Gruppe KlangGestalten zeigen ihre Arbeiten im Berliner Kultur- und Konzertzentrum „RADIALSYSTEM ·V“ am Ostbahnhof. Die Nachricht wirkte wie ein Paukenschlag: Während des Internationalen Violinwettbewerbs von Indianapolis haben Forscher von der Universität Paris erfahrene Geiger sechs Geigen ausprobieren lassen, darunter zwei Stradivaris, eine Guarneri und drei neue Geigen. Schweißbrillen verhinderten, dass die Spieler die Instrumente am Aussehen erkannten, den Holzgeruch überdeckte Parfum. Und siehe da, die am besten bewertete Geige war ein Neubau, die am schlechtesten bewertete eine Stradivari. Das Ergebnis entzaubert einen Mythos, nämlich den von der uneinholbaren Überlegenheit der alten italienischen Geigen. Virtuosen wie Paganini und Louis Spohr hatten das romantische Bild von der Symbiose zwischen dem Solisten und seiner kostbaren alten Geige geprägt, und Händler hatten immer gut daran verdient. Die Preise für alte Geigen wucherten wie die Theorien um das Geheimnis des unnachahmlichen Klangs. Mal sollte es im Propolislack liegen, der in Vergessenheit geraten war, mal vermutete man es in der Konstrukti- on nach dem goldenen Schnitt. Dann wieder sollte die heute verlorengegangene Qualität des Holzes die entscheidende Rolle spielen, die durch die sogenannte Kleine Eiszeit oder durch das frühere Flößen hervorgerufen wurde. Noch jeder dieser Ansätze ist mittlerweile widerlegt worden. Doch auch der heutige Konzertbetrieb hält nur zu gern an der Verklärung fest – strahlt doch die Aura eines kostbaren alten Instruments auf den Interpreten ab, den es zu vermarkten gilt. Die Studie von Indianapolis ist eine späte Genugtuung für die Geigenbauerzunft. Die hat nämlich ständig mit dem Umkehrschluss dieses Mythos zu kämpfen, der da lautet: Was neu ist, das kann ja gar nicht gut sein. Sollte es denn heute nicht mehr möglich sein, hervorragende Streichinstrumente zu bauen? Doch, sagt die Gruppe KlangGestalten und geht einmal im Jahr an die Öffentlichkeit. Am Wochenende 19. bis 21. Oktober stellen 29 Geigenbauer und Bogenmacher aus ganz Europa ihre neuesten Meisterinstrumente und Bögen im Berliner „Radialsystem·V“ aus. Die Zusammenarbeit der Geigen- und Bogenbaumeister dieser Arbeitsgruppe hat sich seit 15 Jahren bewährt: In den letzten 30 Jahren ist die Nachfrage nach alten und neuen Streichinstrumenten rasant gestiegen. Zum einen sind alte Instrumente begehrte Sammler-, ja sogar Spekulationsobjekte geworden, ein Ende der Preisspirale ist nicht abzusehen. Im Juni 2011 erzielte die Stradivari-Geige „Lady Blunt“ einen Rekordpreis von 11 Millionen Euro, den niemand für möglich gehalten hätte. Zum anderen ist der Käuferkreis enorm gewachsen. In Asien, Arabien oder Südamerika gönnen sich immer mehr Staaten eigene Sinfonieorchester. Die brauchen Spieler und Instrumente. Doch die Anzahl alter Geigen wird nun einmal nicht größer, und bezahlbarer werden sie schon gar nicht. Das ist die Stunde der Instrumentenbauer: Der Geigen-Neubau in handwerklicher Meisterarbeit erfuhr im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts eine Renaissance, die bis heute anhält. Weltbekannte Solisten wie Christian Tetzlaff oder Tabea Zimmermann bekennen sich öffentlich dazu, auf neuen Instrumenten zu spielen. Und die Qualität der neuen Instrumente steigt weiter: Jüngere Geigenbaumeister kommen regelmäßig zum Ideenaustausch und zu Arbeitstreffen zusammen, ob in Oberlin (USA), in West Dean (England) oder im französischen Fertans. Moderne internationale Geigenbau-Ausstellungen wie die von KlangGestalten dienen aber nicht nur dem Ideenaustausch untereinander. Jeder kann hinkommen und sich ein Bild von der Qualität neugebauter Meisterinstrumente machen. Man muss dafür nicht einmal nach Indianapolis reisen. KlangGestalten Masterpieces of Contemporary Violin & Bow Making nächste Ausstellung: 19.–21.10.2012, Berlin, Radialsystem V. Neue Meistergeigen, Bratschen, Celli, Bögen. weitere Infos unter www.klanggestalten.de Foto: Jean Severin 11 Beiträge Der neue Text ausgewählt von Michael Knoch Ist über Ludwig van Beethoven nicht bereits alles gesagt / geschrieben worden? Wieso wird eine über 800 Seiten umfassende Biografie plötzlich in Holland und Belgien zum Bestseller? Verwundert und neugierig beginne ich die Lektüre und kann wenigstens die zweite Frage rasch beantworten, denn schnell bin ich gefangen genommen, regelrecht „in den Bann geschlagen“, so romanhaft gut liest sich diese Beethoven-Biografie, auch in der deutschen Übersetzung. Denn Jan Caeyers, Dirigent und Musikwissenschaftler, versteht es meisterlich zu erzählen. Er setzt Beethoven mit dieser Biografie ein neues, ein weiteres Denkmal, indem er uns den Menschen Beethoven nahebringt, seine ehrgeizige Entwicklung, seine Sehnsüchte und Hoffnungen, sein Ringen – alles eingebettet in lebensechte Beschreibungen des jeweiligen historischen und lokalen Umfeldes. Als Beethoven durch die Erfindung des Metronoms die Möglichkeit bekam, für seine Werke genaue Tempi festzulegen, hat er das sehr begrüßt und viele seiner Werke nachträglich „metronomisiert“. Dabei schrieb er manche Tempi vor, die – weil „unspielbar schnell“ – später in Zweifel gezogen wurden und für Verwirrung und Diskussion sorgten. Wir freuen uns, Caeyers Schilderung dieser Zusammenhänge hier als Lesekostprobe anbieten zu können (S. 615 ff) und danken dem Beck-Verlag für seine freundliche Nachdruck-Erlaubnis. Nicht erst seit gestern hatten Musiker und Tüftler versucht, das Tempo von Musikstücken objektiv zu «messen» und festzulegen. Schon im 17. Jahrhundert waren Listen auf der Grundlage des Pulsschlags oder des Schritttempos aufgestellt worden; später hatte man Messungen mit Hilfe eines Pendels vorgenommen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es aber zu einem regelrechten Wettlauf um die Entwicklung zuverlässigerer Methoden und Hilfsmittel. Das hing mit einer Individualisierung der Musik zusammen; auch die Tempovorstellungen wurden immer individueller und damit differenzierter, und so entstand der Wunsch nach einer genaueren Kontrolle des Beiträge Zeitmaßes. Mälzel hatte das offenbar erkannt. Im Jahr 1813 scheiterte sein Versuch, ein einfaches «Pendelchronometer» auf den Markt zu bringen, weil dieses Gerät noch zu unhandlich und ungenau war. Beethoven hatte zwar eine öffentliche Erklärung für das Chronometer unterschrieben – vermutlich hatte Mälzel ihn dazu gedrängt –, bezeichnete diese Methode der Zeitmessung aber gegenüber Dritten als «dummes Zeug». Doch beim zweiten Versuch traf Mälzel ins Schwarze. Der in Amsterdam lebende deutsche Erfinder Dietrich Nikolaus Winkel, den er um Rat gefragt hatte, fertigte ein Gerät mit einem federgetriebenen, mit zwei Gewichten versehenen Pendel an. Mälzel kopierte ohne Skrupel Winkels Entwurf, gab dem Kind einen Namen und ließ sich «seine» Erfindung in Paris und London patentieren, worauf er das Metronom in großen Stückzahlen produzierte und viel Geld damit verdiente. Seitdem steht in Partituren und Stimmausgaben vor den Metronomzahlen völlig zu Unrecht «M. M.» für «Mälzelsches Metronom». Der arme Winkel hat später zwar einen Rechtsstreit gegen Mälzel gewonnen, finanziell hat ihm das aber nichts genützt. Ende November 1817 veröffentlichte der Musikschriftsteller Ignaz Mosel in der Wiener Allgemeinen musikalischen Zeitung einen Artikel, in dem er die Vorteile des Mälzel’schen Metronoms darstellte; er berief sich darin unter anderem auf Beethoven. In derselben Zeitschrift erschien im Februar 1818 eine ganz ähnliche Erklärung von Salieri und Beethoven, in der die Verwendung des Metronoms vor allem für Schüler empfohlen wurde. Anders als 1813 war Beethovens Begeisterung diesmal echt. Schon wenige Monate zuvor hatte er die Metronomzahlen für seine acht bis dahin komponierten Sinfonien und das populäre Septett op. 20 veröffentlichen lassen. Auch später blieb er vom Nutzen der Metronomangaben überzeugt. Es ist bekannt, dass er zusammen mit seinem Neffen die Tempi der 9. Sinfonie festlegte: Während er selbst auf dem Klavier die Anfangsthemen spielte, suchte Karl die entsprechenden Tempi auf 12 dem Metronom und notierte die Zahlen. Diese Mühe wurde belohnt. Wenige Monate vor seinem Tod schrieb Beethoven in einem Brief an den Verlag Schott, der Erfolg der Berliner Erstaufführung der 9. Sinfonie sei zu einem großen Teil der Metronomisierung zu verdanken. Eigentlich sollten auch die Missa solemnis und die späten Klaviersonaten und Streichquartette mit Metronomangaben versehen werden; dazu ist es dann aber trotz wiederholter Ankündigungen nicht gekommen. Obwohl Beethoven also eine ganze Reihe seiner Kompositionen metronomisiert hatte, herrschte schon bald nach seinem Tod Uneinigkeit über die angemessenen Tempi. Im Grunde gab es zwei gegenläufige Tendenzen. In den meisten Ländern, auch in Österreich, wurde Beethovens Musik immer langsamer gespielt; in Deutschland und einigen anderen mitteleuropäischen Ländern geschah das Gegenteil. Vor allem von Mendelssohn Bartholdy wurde gesagt, er erdrossele die Musik durch seine extravagant hohen Tempi. Auch Wagner soll Beethovens Stücke zunächst in einem Höllentempo dirigiert haben. Doch nach einiger Zeit – interessanterweise unter dem Einfluss François-Antoine Habenecks in Paris, der allgemein als der erste wirkliche Beethoven- Dirigent galt – entschied auch er sich für eine Verlangsamung, womit sich in Deutschland der Trend umkehrte. Auch in der Diskussion über das Tempo von Beethovens Musik und über die Bedeutung seiner – angeblich zu hohen – Metronomangaben hat sich Schindler[] eine unbegründete Autorität angemaßt. Im März 1824 will er mit dem Komponisten über diese Materie ein Gespräch geführt haben. In einem der Konversationshefte finden sich folgende Bemerkungen: «Umlauf u Schup.[panzigh] wunderten sich gestern sehr, daß Sie jetzt von den beschleunigten tempis in Ihren Werken gegen frühere Jahre so auffallend abweichen, u alles Ihnen jetzt zu geschwinde ist […] auch bei Anmerkung der Red.: Anton Felix Schindler, behauptete nach Beethovens Tod, sein Privatsekretär gewesen zu sein. den Proben in der Josephstadt war es schon deutlich merkbar, u vielen auffallend, daß Sie die Allegros alle langsamer haben wollten als früher.» Dann beschrieb er die Wirkung der langsameren Tempi: «ein ungeheurer Unterschied! was tritt so alles in den Mittelstimmen heraus, was früher ganz unhörbar, oft verworren war.» Natürlich sind Beethovens Antworten nicht notiert. Aus dem Ton von Schindlers Bemerkungen könnte man aber schließen, dass Beethoven mit seinen Ansichten übereinstimmte, hätten Musikhistoriker nicht herausgefunden, dass dieser Dialog nie stattgefunden hat; die zitierten Konversationsheft-Einträge gehören zu den Fälschungen, mit denen Schindler die Musikgeschichte zu manipulieren versuchte. Aber der Schaden war angerichtet, und bald wurde Beethoven immer langsamer gespielt, also mit immer größeren Abweichungen von den angegebenen Metronomzahlen. Unzählige Eingriffe in den Notentext waren notwendig, damit die neuen Tempi technisch realisierbar wurden: Artikulationen wurden verändert, Bogenstriche, hier und dort sogar eine Taktart. Im zweiten Satz des 5. Klavierkonzerts zum Beispiel wurde das ursprüngliche Alla breve durch einen langsameren Viervierteltakt ersetzt; erst 1996 ist dieser schwere Verstoß gegen Beethovens Intentionen korrigiert worden. Verkehrte Welt: Als sich die Interpretationen von Beethovens Kompositionen immer weiter vom Notentext entfernten, wurde der Notentext angepasst! Dabei gab man den Metronomzahlen die Schuld; sie mussten einfach falsch sein, obwohl sich nicht so leicht eine plausible Erklärung dafür fand. 1977 veranstaltete man in Wien sogar ein BeethovenKolloquium zum Thema Metronom, bei dem Experten verschiedener Fachrichtungen – unter anderem ein Professor für Mechanical Engineering aus Berkeley und Spezialisten vom British Horological Institute – herauszufinden versuchten, welchen Fehler Beethovens Gerät gehabt haben könnte. Die These, dass sein Metronom defekt gewesen sei und dass der arme Teufel dies nicht bemerkt habe, hielt sich nämlich ebenso hartnäckig wie der SyphilisMythos. Dabei ist sie leicht zu widerlegen: Metronome mit defekter Mechanik ticken entweder zu schnell – in diesem Fall hätte Beethoven aber zu niedrige Zahlen angegeben – oder unregelmäßig. Ein unregelmäßiger Gang kam bei Beethovens Gerät tatsächlich hin und wieder vor. Als er mit der Lieferung der Metronomzahlen für einige bei Schott in Mainz erscheinende Werke in Verzug war, entschuldigte er sich damit, dass sein Metronom «krank» sei und erst «vom Uhrmacher wieder seinen gleichen stäten Puls erhalten» müsse. Auch später gab es noch ähnliche Probleme, und in diesem Zusammenhang muss man die erwähnte abfällige Äußerung über «allen Mechanismus» sehen. Die AntimetronomZeloten haben übrigens ihre Defekttheorie selbst in Frage gestellt, indem sie bestimmte Angaben für umsetzbar und richtig erklärten und andere nicht. Als gäbe es Metronome, die selektiv falsch gehen. Wir ersparen uns die vielen anderen Hypothesen, die im Laufe der Zeit aufgestellt wurden. Alle beruhten auf der Annahme, dass ausgerechnet Beethoven, der beispiellos gründlich über jeden Punkt, Strich oder Bogen in seinen Partituren nachdachte, beim Festlegen des für ihn wichtigsten Ausführungsparameters große Nachlässigkeit oder Inkompetenz an den Tag gelegt habe. All diesen Spekulationen wurde glücklicherweise der Boden entzogen, seit Beethovens Musik häufig wieder mit «authentischem» Instrumentarium aufgeführt wird. Auf der Grundlage neuer Erkenntnisse 13 über historische Spieltechniken, Klangvorstellungen und künstlerische Gestaltungsmittel entwickelte sich eine «historische» Aufführungspraxis, zu der meist auch die Verwendung von originalen Instrumenten der jeweiligen Zeit oder entsprechenden Kopien gehört. Sie bieten teilweise andere spieltechnische Möglichkeiten als die modernen, und man konnte allmählich den Nachweis erbringen, dass die meisten in Metronomzahlen angegebenen Tempi Beethovens durchaus spielbar sind, vor allem aber, dass sie ein neues Verständnis von Beethovens Musiksprache ermöglichen. Allerdings braucht man sich auch nicht sklavisch an die Angaben zu halten, weil Tempo in der Musik nichts Absolutes ist. Als Beethoven die Metronomzahl für das Lied «So oder so» (WoO 148) bestimmte, schrieb er an den Rand der Partitur: «100 nach Mälzel, doch kann dieß nur von den ersten Täkten gelten, denn die Empfindung hat auch ihren Takt, dieses ist aber doch nicht ganz in diesem Grade (100 nämlich) auszudrücken.» Tatsächlich ist bekannt, dass Beethoven kleine Temposchwankungen als rhetorisches Mittel einzusetzen pflegte. Ries berichtete, dass Beethoven sich beim Spielen seiner Kompositionen zwar grundsätzlich an das Tempo hielt, es hin und wieder aber leicht steigerte und an anderen Stellen, zum Beispiel bei einem Crescendo, etwas zurücknahm, was «einen sehr schönen und höchst auffallenden Effekt machte». Einen Fehler hat Beethoven vielleicht doch begangen. Komponisten und Dirigenten mit viel Metronomerfahrung wissen, dass «gedachte» Tempi immer ein klein wenig schneller als «gespielte» sind – ein hörpsychologisches Phänomen, das man zu den akustischen Täuschungen zählen könnte. Der Unterschied kann einige Prozent betragen. Damit lassen sich allerdings höchstens graduelle und nicht wesentliche Abweichungen von den angegebenen Metronomzahlen rechtfertigen. Jan Caeyers, Beethoven – Der einsame Revolutionär. Eine Biografie. Aus dem Niederländischen übersetzt von Andreas Ecke. Buch, 832 S. mit 47 Abbildungen und 24 Notenbeispielen. C. H. Beck, München 2012, 29,95 Euro Beiträge Noch‘n AlteR Text ausgewählt von Michael Goldbach Die Allegorie im Orchester von Carl Spitteler (aus: Musikalische Essays, Basel 1947, S. 75ff) Der Schweizer Schriftsteller Carl Spitteler (1845-1924) war eine vielseitig begabte Persönlichkeit. Nach Jahren einer Anstellung als Hauslehrer in Petersburg arbeitete er für einige Jahre als Feuilletonredakteur bei der Neuen Züricher Zeitung und lebte anschließend als freier Schriftsteller in Luzern. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit komponierte, zeichnete und malte er auch. Geprägt vom bürgerlichakademischen Humanismus, suchte Spitteler diesen durch ‘Modernisierung’ neu zu beleben. Pathos, aber auch Ironie, archaisierende Sprache und der Versuch der Wiederbelebung des Versepos dienten ihm hierzu als literarische Mittel, so etwa in seinem Werk ‘Prometheus der Dulder’. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges trat er in einer Rede für die absolute Neutralität der Schweiz ein und wurde damit zur politischen Symbolfigur des Landes. 1920 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. In seinem Text „Die Allegorie im Orchester“ unterteilt er das Orchester in folgende Gruppen: Die hieratische Gruppe, die Jubelguppe, die bukolische Gruppe und die romantische Gruppe. Wir beginnen mit den ersten beiden: Man nimmt gewöhnlich an, ja setzt es als selbstverständlich voraus, unser Orchester, unsere Instrumentation hätten rein musikalische Grundlagen, das heißt Entstehungsursachen und Gebrauchsprinzipien. Ich bin jedoch zu der Überzeugung gelangt, daß das nicht der Fall ist, sondern daß Allegorie und Konvention dem geräuschvollen Riesenkinde zu Gevatter gestanden haben. Wir blasen mit den Gedanken unserer Vorväter; wir hören mit papierenen Ohren, wir instrumentieren nach vergessenen Allegorien und unbewußten Konventionen. Kurz, ich nenne unser Orchester ein symbolisches. Heute sei einzig von der Instrumentation, also von der Verwendung der einmal ange- Beiträge nommenen Orchesterinstrumente die Rede. Ich behaupte also, wir instrumentieren nicht rationell, nicht nach musikalischen Gesetzen, sondern nach andern, dem Gebiete des Gedankens oder des Ungedankens entlehnten. Nehmen wir die Orchestergruppen einzeln durch, um das nachzuweisen. Die hieratische Gruppe Posaunen, Harfen, Orgeln und so weiter Die Posaune. Wir wissen aus dem Alten Testament, und unsere bibelfesten Voreltern wußten es noch besser als wir, daß nach Anschauung der Hebräer die Posaune bei feierlichen, transzendentalen Anlässen erschallen soll, also zum Beispiel bei der Ersteigung von Jericho oder beim Jüngsten Gericht. Demgemäß, das heißt der Lektüre des Alten Testaments gemäß, erblickte später das christliche Europa in der Posaune das Symbol des Majestätischen, vor allem des transzendental Majestätischen, und die in kirchlichen Diensten stehende Musik handelte danach. Tradition und Konvention haben dann später die Posaunensymbolik weitergeschleppt. Kurz, wir benutzen die Posaune zu feierlichen Zwecken. Diese Bedeutung aber ist eine irrationale, weil die Posaune vom musikalischen Standpunkt nichts weiteres bedeutet als eine primitive Trompete, deren Ton an sich jede andere Stimmung eher hervorbringt als eine feierliche. Das läßt sich durch Experimente leicht beweisen. Wenn wir zum Beispiel einen Turnverein auf den Bahnhof marschieren hören, so denkt dabei kein Mensch an das Jüngste Gericht, höchstens an das Preisgericht mit Bechern und gestickten Hosenträgern, und doch blasen die Posaunen aus Leibeskräften. Oder man stelle einen naiven musikalischen Menschen, falls es solche noch gibt, vor ein Orchester und spiele ihm die einzelnen Instrumente ab, ohne sie zu nennen, mit der Frage, was er dabei fühle. Gewiß wird er beim Klang der Posaune durchaus keine Andacht kundgeben. Nennen Sie ihm das Instrument, während es gespielt wird, dann wird er unfehlbar ausrufen: „So, das ist also 14 die Posaune?“ Dabei wird er ein Gesicht ziehen, wie einer, der Falerner trinkt, weil er Horaz gelesen hat. Oder jeder prüfe sich selbst, was er beim Vortrag des Komturs empfinde. Schwerlich wird uns hier die Posaune einen andern als einen rasselnden, reißenden Eindruck machen, wenn es gut geht, und einen kläglichen, wenn es schlecht geht. Aus diesen Gründen ist selbst da, oder besser, gerade da, wo die Posaune ausdrücklich vom Textdichter verlangt wird, also zum Beispiel im Requiem, ihre Verwendung, vom musikalischen Standpunkt beurteilt, unrichtig, da es sich ja nicht darum handelt, Töne hervorzubringen, welche Papst Anaclet III. oder Sylvester I. würden feierlich gestimmt haben, sondern solche Töne, welche uns selber, und zwar unmittelbar, ohne die Erinnerung an das Maturitätsexamen oder an den Katalog der Instrumentenhandlung, zur Andacht erheben. Die Meinung, zur Posaune verpflichtet zu sein, weil sie vom Text begehrt wird, beruht auf einer naiven Anschauung von der Aufgabe des Komponisten. Denn einmal hat sich der Textdichter nicht in Dinge zu mischen, die ihn nichts angehen, nämlich in die Instrumentation. Zweitens verlangt ja der Text, wenn er Tuba oder Posaune sagt, keineswegs die ‚Posaune’ des Leipziger Katalogs, ja im Grunde verlangt er überhaupt kein Instrument, sondern er will bloß ein poetisches Bild hervorrufen. Die Musik nun hat dieses Bild in die Tonsprache zu übersetzen, sie darf nicht einfach das poetische Instrument, die Posaune, vom Dichter leihen. Summa: die Posaune als feierliches Instrument zu gebrauchen, weil eine ihrer Namenscousinen vor dreitausend Jahren auf die Bewohner Kanaans feierlich wirkte, ist irrationell. Noch auffallender ist der Widerspruch zwischen dem allegorischen und dem musikalischen Wert bei der Harfe. Die Harfe in Verbindung mit David, Zion, Cherubim und Seraphim klingt beim Lesen wahrhaft paradiesisch; die poetische Phantasie kennt kein schöneres Instrument. Das Ohr hingegen hört ein Spinett, ein taubstummes Klavier. Der Komponist aber darf kein anderes Zeugnis annehmen als dasjenige des Ohres. Durch Verzweigung der Allegorie, weil David ein Hirte war, wird dann die Harfe vielfach auch zu pastoralen Stimmungsbildern benutzt, zum Beispiel in „Linda di Chamounix“. Ich bin diesem Brauch schon deshalb abhold, weil er in den meisten Fällen zur Entschuldigung für erfindungsmatte Kompositionen dienen muß. Genügt doch schon der Anschlag einer Harfe, um einem in Bethlehemitischen Idealen aufgewachsenen Publikum Beifall abzulocken. [...] Die Orgel wird in unsern Oratorien auf rationelle Weise verwendet, nämlich als ein mechanisches Blasorchester zur Erhöhung der Klangfülle. Wenn dabei einzelne Hörer durch Ideenverbindung in eine protestantische Stimmung geraten, so ist das ihre Sache; der Musiker hat keinen Teil daran. Daß Orgelklang und Luthertum von Natur wegen nichts miteinander zu tun haben, bedarf keiner Erörterung; eine bloße Gewohnheit schafft die Ideenverbindung. Gerade in des Musikers Interesse jedoch liegt es, die Ideenverbindung zu durchbrechen, da weder seinen Werken, noch seiner Person damit gedient wird, wenn die Zuhörer jede Orgelphrase als ein Augsburger Glaubensbekenntnis auffassen und sich nach dem Prediger umschauen. Wie unmöglich es zum Beispiel ist, einem größern Publikum begreiflich zu machen, daß die Händelschen Oratorien keine religiösen Werke sind, weiß jedermann. Erst wenn wir die Orgel durch vielseitigeren Gebrauch säkularisieren, wenn wir ihr die schmalkaldischen Nebentöne wieder abnehmen, wenn wir sie nicht mehr als Reformationswaffe, sondern durchaus als Orchesterinstrument anwenden, erst dann werden wir diesem und andern Mißverständnissen wirksam vorbeugen. Der Katholizismus hat seine sämtlichen Kircheninstrumente großherzig der profanen Musik vermacht; die protestantische Konfession wird nicht nachbleiben wollen. Die Jubelgruppe Zimbeln, Pauken, Trommeln, Triangel, Glockenspiel und so weiter Auch diese Instrumentengruppe ließe sich wohl durch das Oratorium hindurch bis auf das Alte Testament zurückführen, wenigstens bieten die Bachschen Passionen manche Beispiele solcher Einflüsse. Und das läßt sich auch leicht begreifen. Denn wenn der biblische Text sagt: „Laßt Zimbeln und Pauken erschallen“, was scheint natürlicher, als daß man Zimbeln und Pauken erschallen läßt. Daß diese naive Logik dennoch musikalisch unrichtig ist, habe ich bei Gelegenheit der Posaune gezeigt; übrigens erhalten wir noch einen direkten Beweis durch den fremdartigen, paphlagonischen Eindruck, den uns die Verwendung jener Instrumentengruppe bei Bach und andern hinterläßt. Das alte allegorische Verfahren wird erklärt und entschuldigt durch Textpietät, archivarische Gelehrsamkeit, religiöse Tendenz und im allgemeinen durch Naivität, obschon die Wirkung dem Wunsche keineswegs entspricht, da sehr häufig die Instrumentation unserer Oratorien eher Bilder von zinkenierenden und paukenden Baalspfaffen hervorruft als monotheistische Andacht. Immerhin hatte der alte Brauch einen Sinn, wenn schon keinen musikalischen; der Sinn lag darin, daß primitive Völker jede Art von Freude durch Lärm kundgeben, weshalb also Lärminstrumente im begleitenden Orchester symbolisch die Freude anzudeuten vermögen. Nachdem wir indessen diesen Sinn aufgegeben – denn daß wir im Konzertsaal mit der Pauke den Zuhörern Freude kundgeben oder Freude bereiten wollen, wird niemand behaupten –, bleibt das Kesselschlagen und Tellerreiben im Symphonieorchester eine Ungeheuerlichkeit, welche vom Verstand wie vom Ohr und vom Gefühl gleichermaßen verurteilt wird. Unsere Symphonie will die feinsten, unaussprechlichen Seelenahnungen des Menschen ausdrücken; wenn aber das Unaussprechliche „Bum“ lautet, so erscheint mir seine Feinheit zweifelhaft. Ich verstehe ja die Absicht: die Pauke soll als Gummi und Wischer dienen, um die Tutti zu 15 verreiben, oder als Mörser, um die Fortissimi zu zerstampfen. Allein brauchen wir nach Erfindung so vieler herrlicher Füllinstrumente dazu ein so brutales Mittel? Und erreicht das Mittel auch seinen Zweck? Ist denn Betäubung Verschmelzung? Sind Ohrfeigen Vermittlungen? Kochlöffel und Suppentöpfe gehören zur Metaphysik der Janitscharen; daher sind sie im Janitscharenorchester am Platz. Im Orchester des Unbewußten dagegen bedeutet das geräuschvolle Knödelreiben eine Beleidigung der Musik und des Publikums. [...] Innerhalb der genannten Instrumentengruppe dürfte übrigens der Trommel der Vorzug gegenüber der Pauke gebühren; ein Urteil, zu welchem mich nicht etwa Basler Parteilichkeit führt, sondern die Tatsache, daß das Trommelspiel wenigstens Artikulation und Rhythmik besitzt. Eigentümlicherweise wird im Opernorchester auch die Trommel mitunter allegorisch benutzt, nämlich zu militärischen Kostümzwecken. So zum Beispiel in der ,Regimentstochter` und in den ,Hugenotten`. Wie natürlich auch diese Benutzung erscheint und wie unwichtig der Fehler angesichts des geringen musikalischen Wertes der Trommel sein mag, so lohnt es sich immerhin um des Prinzips willen, das Irrationelle dieser Verwendung darzulegen. Für sich, durch den Klang, erweckt nämlich die Trommel keineswegs militärische Instinkte; sie ist ein ganz harmloses Instrument, welches mit dem Totschießen nichts zu tun hat. Sie wirkt lediglich ermunternd und erregend, ist also überall da am Platze, wo rhythmische Fortbewegung stattfindet, beim Marsch, beim Tanz, beim Galopp. Die Ideenverbindung des Militärischen mit dem Trommelklang bedeutet mithin eine unnötige Beschränkung, und zwar eine prosaische Beschränkung, da die Vorstellung von blauen oder roten Hosen des idealen Gehaltes entbehrt. Vom rationellen, rein musikalischen Standpunkt gehört der Trommel keine andere Benutzung als dem Tamburin, von welchem sie sich ja nur durch die Größe unterscheidet. Tamburin, Tambour und Tamburotto (große Trommel), das ist Äffchen, Affe und OrangUtan. Beiträge Orchesterjubiläen 100 & 50 Jahre Orchesterverbund aus zwei saarländischen Orchestern feiert Dreifach-Jubiläum: Das Städtische Orchester St. Ingbert (Saarland) wird 100, das Pfarrorchester Rohrbach 50, beide sind seit 25 Jahren zu einem Orchester verschmolzen Am 28. Oktober 1912 fand das 1. Konzert des „Orchestervereins St. Ingbert“ vor geladenen Gästen statt. Der große Erfolg ermutigte die Gründer die Arbeit fortzusetzen und der Verein fand immer mehr Zuspruch. Nach dem 1. Weltkrieg wurden ab 1920 bereits wieder öffentliche Konzerte gegeben. Bis 1938 ging der Verein durch einige Höhen und Tiefen: es wird von etlichen bemerkenswerten Konzerten berichtet, aber auch finanzielle Krisen mussten bewältigt werden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde vorerst jede Vereinstätigkeit durch die Militärregierung verboten. Aber bereits 1946 durfte ein neuer Verein gegründet werden – dieser Verein trug den Namen „Städtisches Orchester St. Ingbert“ und war eine Weile der einzige kulturtreibende Verein, der in St. Ingbert von der Militärregierung zugelassen war. Etliche sehr engagierte Vorsitzende und Dirigenten haben das Liebhaber-Orchester bis heute kontinuierlich ausgebaut und den Verein mit sehr viel Leben erfüllt. Seit dem 22. Mai 1965 bestreitet das Städtische Orchester St. Ingbert zwei recht große Konzerte in der Stadthalle St. Ingbert pro Jahr im Rahmen des Kulturrings der Stadt. Dazu kommen Engagements bei Chören und Engagement für Kammermusikgruppen, die sich spontan je nach Bedarf bilden. Vor 25 Jahren verpflichtete das Städtische Orchester St. Ingbert den Leiter des Pfarrorchesters Rohrbach, den Kirchenmusiker, Komponisten und Arrangeur Norbert Feibel als neuen Dirigenten. Norbert Feibel sagte unter der Bedingung zu, dass aus den bisher selbständigen Formationen ein gemeinsames Orchester gebildet werden sollte, wobei allerdings Name und spezifische Aufgabenstellung erhalten und damit auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit präsent sein sollten. Eine Orchesterjubiläen nicht leichte Zielsetzung, strebte doch nach den Gebietsreformen im Saarland der Ortsteil Rohrbach der Mittelstadt St. Ingbert noch intensiv nach Selbständigkeit. Die anfängliche Skepsis ist längst einer durch und durch positiven Einstellung gewichen. Es stört auch keinen der Musiker, dass er z.B. bei kirchenmusikalischem Einsatz im Pfarrorchester und bei den meisten anderen Verpflichtungen im Städtischen Orchester spielt. Das Jubeljahr wurde am 11. März 2012 mit einer Festmesse in der Pfarrkirche St. Johannes in Rohrbach eröffnet. Pfarrorchester/ Städtisches Orchester und der Kirchenchor St. Johannes übernahmen die musikalische Gestaltung. Anschließend fand im Jugendheim in Rohrbach, wo die Orchester seit 25 Jahren eine geradezu ideale Probenstatt gefunden haben, ein Festempfang mit geladenen Gästen statt. Schirmherr der Jubiläumsveranstaltung war Innen- und Kulturminister Stephan Toscani. Zwei Konzerte des Städtischen Orchesters in der Stadthalle St. Ingbert, das traditionelle Frühjahrskonzert am 13. Mai mit Schwerpunkt auf leichter Muse und das Herbstkonzert mit mehr klassischer Gewichtung am 18. November, runden das Jubiläumsjahr ab. Josef Wannemacher Foto: Julian Haas, November 2011 25 Jahre 25 Jahre Sinfonieorchester der Universität Hohenheim Im Beisein der Hochschulleitung und unter reger Beteiligung der örtlichen Presse feierte das Sinfonieorchester der Universität Hohenheim mit zwei ausverkauften Konzerten am 4. und 5. Februar 2012 sein 25-jähriges Bestehen. 16 Nach dem Motto „Eine Universität ohne Orchester ist keine Universität“ gründeten Sigrid Eicken und Patrick Siben zu Beginn ihres Studiums der Agrarwissenschaften in Hohenheim das Ensemble. Am 16. Dezember 1986 führte es sein erstes Konzert auf. Hohenheim, im Süden Stuttgarts gelegen, hatte – als kleinste Universität Baden-Württembergs – damals etwa dreieinhalbtausend Studierende. Umso bemerkenswerter war es, dass sich gleich zwanzig Personen zum gemeinsamen Musizieren einfanden. Mit zunehmender Studierendenzahl und zunehmendem Bekanntheitsgrad wuchs das Orchester auf mittlerweile vierzig Spielerinnen und Spieler. Sein Kern sind Hohenheimer Studierende, Doktoranden, Professoren und Ehemalige. Zu Beginn eines jeden Semesters steht bei einem vorwiegend studentischen Ensemble die Frage: Wie werden wir besetzt sein, was können wir mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bis zur Aufführungsreife erarbeiten? Es ist eine fantastische Leistung, an der ganz wesentlich der langjährige Dirigent Klaus Breuninger Anteil hat, dass seit der Gründung in jedem Semester ein ansprechendes Semesterabschlusskonzert stattfinden konnte. Ein Highlight des Jubiläumskonzertes war der Soloauftritt der Orchestergrün- derin Sigrid Eicken mit zwei Werken für Alphorn und Orchester. Mit dem SolitudeChor Stuttgart-Weilimdorf verbindet uns über den gemeinsamen Dirigenten eine langjährige musikalische Freundschaft, und so haben wir als Erinnerung an unseren ersten gemeinsamen Auftritt Rossinis Stabat Mater nach vielen Jahren wieder aufgeführt. Reiner Laue Kreisen von Medizinstudenten. Diese stetigen Besetzungswechsel brachten durchaus Probleme in der Kontinuität der künstlerischen Arbeit mit sich, andererseits ermöglichten sie dem Orchester, jung zu bleiben. Mit der Erweiterung zum Sinfonieorchester ab 2003 unter der künstlerischen Leitung von Wolfgang Behrend ergab sich nochmals eine Verjüngung und Veränderung des Orchesters, da sich eine enge Zusammenarbeit mit Studenten der Dresdner Musikhochschule und Schülern des Landesgymnasiums für Musik sowie dem Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden entwickelte. Was kann es für einen künftigen Berufsmusiker Besseres geben, als nicht nur allein zu üben, sondern in und mit einem regelmäßig probenden Orchester Erfahrungen zu sammeln? 25 Jahre sind eine Generation. Und siehe da, die „alten Hasen“ sitzen neben oder auch hinter jungen Laienmusikern, die oft schon ihre Kinder sein könnten (und es zum Teil auch sind) und die nicht selten technisch den Älteren etwas vormachen können. So ergibt sich eine hervorragende Mischung aus gestandener Laienmusik-Erfahrung und jungem musikalischen Engagement, aus dem Drang nach künftiger Professionalität und der einfachen Freude am gemeinsamen Musizieren. Es ergeben sich aber auch interessante menschliche und persönliche Beziehungen aus dieser Verflechtung, die in einem gemeinsamen Geist, vielleicht auch einer besonderen Atmosphäre dieses Orchesters mündet. Auf diese Weise können sich die „medicanti“ als gestandenes und gleichsam junges Orchester präsentieren und haben beste Voraussetzungen, dies in gleicher Weise in den nächsten 25 Jahren fortzuführen. Ulf Winkler 25 Jahre 25 Jahre medicanti in Dresden – Konstanz durch Wandel Im Oktober 1986 trafen sich erstmals einige Studenten der damaligen Medizinischen Fakultät Dresden zum gemeinsamen Musizieren. Junge Leute wollten ihre in der Kindheit erworbenen musikalischen Interessen und Fähigkeiten pflegen und erweitern. Unter Leitung und Anleitung von Musikstudenten formte sich so über mehrere Jahre ein Kammerorchester mit einem durchaus annehmbaren musikalischen Anspruch und erkämpfte sich einen Platz in der reichen Kulturlandschaft Dresdens. Die studentische Mitgliedschaft bedingte eine hohe Fluktuation in der Besetzung. So kristallisierte sich eine gewisse, zum Teil heute noch bestehende Stammbesetzung heraus, die flankiert wurde durch immer wieder wechselnde neue Mitglieder, längst nicht nur aus Foto: Ulf Winkler 17 Orchesterjubiläen Kuriosum 20 Jahre 20 Jahre Greizer Collegium musicum e.V. Die Gründung unseres Vereines am 15.06.1992 war gewissermaßen die Fortsetzung einer langen Tradition von Collegii musici der thüringischen Park- und Schlossstadt Greiz. Schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts bat Johann Gottfried Donati, seinerzeit Organist und Stadtschreiber zu Greiz, die Grafen zu Unter- und Obergreiz um Erlaubnis, ein solches Collegium musicum gründen zu dürfen. Die beiden galten als besondere Kenner und Beschützer der „lieben Musik“, was wohl zum Erfolg der Unternehmung führte. Etwa 200 Jahre später machte wieder ein Collegium musicum von sich Reden, welches unter Leitung von Kurt Schwerdtfeger, zusammen mit dem Chor der damaligen Theodor-Neubauer- Oberschule, Chor- und Orchestermusik im Bereich des Laienmusizierens aufführte. Dabei war immer das gemeinsame Musizieren von Berufs- und Laienmusikern die treibende Kraft, um anspruchsvolle Werke mit Begeisterung und auf hohem Niveau aufführen zu können. Dieser semiprofessionellen Arbeit haben auch wir uns von Anfang an verschrieben. Obwohl von der Besetzung her als Kammerstreichorchester aus ehemaligen Absolventen der Musikschule „Bernhard Stavenhagen“ Greiz und anderen Musikliebhabern gegründet, von Musikpädagogen geleitet und unterstützt, haben wir das Musizieren in erweiterter Besetzung, unter Mitwirkung von Gesangs- und Instrumentalsolisten sowie Chören, stets als ein Erfordernis gesehen, um unseren Ansprüchen bezüglich der Werkswahl gerecht zu werden. Schließlich entspricht es auch unserem Vereinszweck, durch deren Einbeziehung das Kulturleben in der Region zu bereichern, was hauptsächlich durch die Pflege der barocken und klassischen Musik auf dem Gebiet der sakralen und profanen Kammermusik geschieht. Die Fortsetzung finden Sie im Internet unter: bdlo.de/zeitschrift/archiv – „we apologize for any inconvenience...“ Orchesterjubiläen «Unentbehrliches Hülfsmittel» Ein mechanischer Gelenkigkeitsmacher versprach einst große Zeitersparnis beim Üben. – Fund eines Kuriosums! Folgenden Fund wollen wir unseren geneigten Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten und danken deshalb dem Autor und der Schweizer Musikzeitung sehr für ihre Wiederabdruckserlaubnis dieses Artikels aus der SMZ-Ausgabe 10/2011, S. 29. Schon das Konzert, das dieses Gerät ans Licht brachte, war nicht ganz alltäglich. Peter Klaus dirigierte das Kammerorchester Schöftland aus Anlass des zwanzigjährigen Bestehens der Brockenstube des gemeinnützigen Frauenvereins, Titel des Konzerts: «Musikalischer Flohmarkt». Dabei wurde ihm – aus dem Fundus der Brockenstube – eine seltsame Apparatur geschenkt, auf den ersten Blick eine Art Folterinstrument für die Hände mit komplizierter Exzentermechanik. Es handelte sich um einen Gelenklockerer, entwickelt vom Tüftler Ernest Burdet, der um die Verbreitung des Instrumentalspiels bemüht war, gebaut in Yverdon, 1931 an der Mustermesse Basel vorgestellt. Durch Kurbeldrehung wird die Maschine in Gang gesetzt und bewegt dabei die Finger. Fingerübungen mit dem Gelenklockerer 18 Die ebenfalls erhalten gebliebene Gebrauchsanweisung preist das Gerät mit folgenden Worten an: «Übungs-Apparat zur Kräftigung, Beweglichkeit und Unabhängigkeit der Finger der linken Hand und des Standgelenks der rechten Hand. Unentbehrliches Hülfsmittel für alle Geigenspieler, Cellisten, Klavierspieler, Instrumentenspieler und Dactylographen. Warum sich stundenlang abmühen und seine Nachbarschaft belästigen, wenn Sie mit dem Gelenkigkeitsmacher(!) Burdet in 5–10 Minuten Ihre mühevollen täglichen Übungen erleichtern können. Berufsgeiger: erspart 1 1/2 Stunden täglicher Fingerübungen ...» Der Preis von 75 Franken war vermutlich für die damalige Zeit eine stolze Summe. Ein Inlandbrief wurde mit ca. 10 Rappen frankiert, der Mietkauf einer Schülergeige kostete bei einem einjährigen Kaufvertrag 12 Franken pro Monat, d. h. der heutige Preis dieses Gerätes wäre gut und gerne auf das Zehnfache zu veranschlagen. Wer konnte sich so etwas überhaupt leisten? Und schließlich wäre die Nützlichkeit beziehungsweise Schädlichkeit aus medizinischer Sicht unbedingt zu prüfen! Gedanken zum Schicksal Robert Schumanns kommen zwangsläufig auf... Peter Klaus Europäisches Orchestertreffen in Tallinn von Frauke Peuker-Hollmann Das von der Europäischen Föderation der Amateurorchester (EOFed) alle drei Jahre veranstaltete europäische Orchesterfestival fand dieses Jahr vom 27. April bis zum 1. Mai in Tallinn (Estland) statt. Es handelte sich um das neunte Festival dieser Art, an dem wiederum Vertreter aus Ländern, die bisher noch nicht am Festival beteiligt waren, begrüßt werden konnten, nämlich aus Irland, Finnland und Kroatien. Deutsche Teilnehmer zum Europäischen Orchesterfestival in Tallinn: Das Festival ist cool. Es war interessant, mit einem anderssprachigen Dirigenten ein Werk einzustudieren. Ich habe noch nie so viele Musiker in einem Haus gesehen – Musiker aus ganz Europa. Die Veranstaltung war zu großen Teilen vom estnischen Amateurorchesterverband mitorganisiert worden, und zwar mit bemerkenswertem Enthusiasmus, wobei sich dessen Präsident Jüre-Ruut Kangur nicht nur als hervorragender Leiter des Estonia Youth Symphony Orchestra präsentierte, sondern auch als erstklassiger Organisator. Man kann sich mit allen verständigen, auch ohne die gleiche Sprache zu sprechen. Ich wäre nie selber auf die Idee gekommen, nach Tallinn zu fahren. Den Ausrichtern des Festivals war es gelungen, die Veranstaltung zu einem prägenden Ereignis für Tallinn zu gestalten. Jeden Abend fanden in mehreren großen Kirchen und historischen Gebäuden Konzerte der Orchester vor begeistertem Publikum statt, gekrönt von einem Open-Air-Abschlusskonzert auf dem Freiheitsplatz der Stadt, das wegen der Kälte (11° C trotz wolkenlosem Himmel) Impressionen vom Abschlusskonzert | Foto: Helge Lorenz schon eine gewisse Ausdauer des Publikums voraussetzte. Aus Deutschland nahmen als Gesamtorchester das Jugendorchester Altensteig und die Dellbrücker Symphoniker am Festival teil, sowie einige kleinere Gruppen aus anderen BDLO-Orchestern, die größte davon aus dem Münchener Behördenorchester. Es ist fantastisch, dass über alle Grenzen hinweg gemeinsame Musik möglich ist. Für den Zusammenhalt des Orchesters ist die Reise ideal. Die Dellbrücker Symphoniker schlossen sich für das Abschlusskonzert mit dem norwegischen Orchester aus Tromsö zusammen und beeindruckten das Publikum mit Filmmusiken aus „Harry Potter“ und „Piraten der Karibik“, während das Jugendorchester Altensteig mit der Carmen-Fantasie von Sarasate (mit der 17-jährigen Katharina Rühle als virtuoser Solistin) und einem Satz aus Haydns C-Dur-Cellokonzert (mit dem jungen Solisten Valentin Harr) glänzte. Neben den Konzerten der vollzählig angereisten Orchester fanden insgesamt neun Workshops statt, die aus den Teilnehmern 19 bunt gewürfelt zusammengestellt wurden: Ein Barockmusik-Workshop, zwei mit Musik der Wiener Klassik, zwei mit Sätzen aus Dvorák-Sinfonien, darüber hinaus ein Blasinstrumenten-Workshop, ein Workshop mit estnischer Volksmusik unter der Leitung des jungen estnischen Dirigenten Risto Joost, wobei die beim Open-Air-Konzert dargebotenen Polkas und Flatfootwaltzes beim Publikum besonders gut ankamen, ein Workshop für Jazzimprovisation unter Leitung eines finnischen Jazzgeigers. Und nicht zuletzt gab es zum ersten Mal auch einen „Composer in residence“, Marco Schädler aus der Schweiz, der mit seiner Gruppe eine während des Festivals auf improvisatorische Art entstandene neue Komposition vorstellte. Auf ein besonderes Highlight während des Begrüßungskonzerts am 27. April sei noch besonders hingewiesen: Der international bekannte estnische Dirigent Neeme Järvi, der als Patron des Festivals gewonnen werden konnte, ließ es sich nicht nehmen, das estnische Jugendorchester mit einer Komposition über eine estnische Melodie von Heine Eller (1887-1970) selbst zu dirigieren – eine beeindruckende Vorstellung! Bleibt noch nachzutragen, dass das nächste Festival dieser Art im Jahr 2015 in Irland geplant ist. International gut zu wissen (ii) von Joachim Conradi Der Mitgliederzugang in der Homepage www.bdlo.de Wer mag sie schon, die Paßwörter für Bankkonten, für ebay, für die Deutsche Bahn, für diverse Foren, persönliche Lieferanten und und ... ja auch beim BDLO brauchen Sie als Mitglied Zugangsdaten für den geschützten Bereich. Wofür? Nun, viele wissen nicht, daß die Mitgliedsorchester zahlreiche Möglichkeiten haben, die Homepage www.bdlo.de für die Präsentation ihres eigenen Orchesters zu nutzen. Das ist besonders für Ensembles interessant, die keinen eigenen Web-Auftritt unterhalten oder deren Website „verwaist“ ist (was leider häufiger vorkommt). Darüber hinaus eröffnet der Mitgliederzugang vertiefende Informationen, vor allem im Online-Notenkatalog, die Ihnen Rätselraten oder zeitaufwendige Rückfragen in die Geschäftsstelle oder Notenbibliothek des BDLO ersparen können. Es lohnt sich also, die Zugangsdaten parat zu haben. Welcher „Mehrwert“ steckt hinter dem Mitgliederzugang? 1. Einsicht in Ihre beim BDLO gespeicherten Daten • Sie können jederzeit erfahren, welche Daten über Ihr Orchester beim BDLO gespeichert sind, also nicht nur Name, Ort und Mitgliederzahl und ob eine Einzugsermächtigung beim BDLO vorliegt, sondern auch alle persönlichen Adressen, die von Ihrem Orchester dem BDLO gemeldet wurden. Darunter kön- gut zu wissen nen sich längst überholte Namen und Anschriften befinden – die BDLO-Geschäftsstelle ist auf Ihre Mithilfe bei der Aktualisierung angewiesen. • Auf dem „Datenblatt“ Ihres Orchesters befinden sich darüber hinaus alle Buchungsvorgänge der letzten ein bis zwei Jahre einschließlich etwaiger offener Rechnungen des BDLO. Der Finanzminister Ihres Orchesters kann anhand dieser Aufstellung die Abbuchungen durch den BDLO besser aufschlüsseln und etwa fehlende Rechnungen gezielt anfordern. 2. Gestaltung Ihrer Präsenz auf der BDLOHomepage • Stellen Sie Ihre bevorstehenden Konzertveranstaltungen in den „Konzertkalender“ ein! Das Erfassungsformular bekommen Sie online am Bildschirm präsentiert. • Fügen Sie Ihrem Namen im Mitgliederverzeichnis (=> Adressen und Links => Mitgliedsorchester) einen Info-Text (i-Punkt) hinzu mit einer kurzen Selbstvorstellung oder mindestens mit den Kontaktdaten Ihres Orchesters. • Nutzen Sie die „Pinwand“ für eigene Einträge, also Kleinanzeigen und ähnliche Bekanntmachungen. 3. Erweitertes Informationsangebot • Im Online-Notenkatalog bekommen Sie nach dem Einloggen wesentlich mehr Informationen als der anonyme Besucher der BDLO-Homepage. Sie können genau feststellen, ob ein gesuchtes Werk in unseren Biblio- 20 theken vorhanden oder ob es „nur“ beschaffbar ist, auch können Sie sich in vielen Fällen über Kauf- oder Mietmöglichkeiten informieren (mit Angabe des zuständigen Verlags). In nicht ferner Zukunft stoßen Sie vielleicht auch auf Ansichtspartituren, die Sie direkt am Bildschirm einsehen können. • Im Bereich „Infos / Downloads“ finden Sie zahlreiche Merkblätter, die Sie nur nach dem Einloggen herunterladen können, z.B. zur GEMA, zur VG Musikedition, zur Künstlersozialversicherung etc. Auch gibt es hier die neuesten „Novelletten“ (= „Newsletter“) des BDLO und die Vorlagen und Beschlüsse der letzten Mitgliederversammlung. • Ebenfalls im Download-Bereich (unter „Dienstleistungen“) können Sie sich ein komplettes Verzeichnis der in den BDLO-Bibliotheken vorhandenen Noten herunterladen – sicher ein sinnvolles Präsent für Dirigenten, die nicht bereit sind, ständig am PC und im Internet zu hängen. • Im Mitgliederverzeichnis unter „Adressen und Links“ bekommen Sie zu allen Orchestern eine Mail-Adresse (falls vorhanden) angezeigt und können so direkten Kontakt aufnehmen. Um die genannten Möglichkeiten zu nutzen, brauchen Sie kein Experte zu sein. Für Ungeübte mögen die einzelnen Zugangswege manchmal nicht leicht erkennbar sein. Deshalb gibt es in der BDLO-Homepage unter „Hilfe/FAQ“ erschöpfende technische Anleitungen insbesondere zum „Füttern“ der Homepage mit Ihren Daten. Wie kommen Sie zu den Zugangsdaten für Ihr Orchester? Schreiben Sie eine Mail an [email protected], auch wenn sich die Zugangsdaten nicht mehr auffinden lassen oder wenn sie scheinbar ungültig sind. Der Mitgliederzugang bietet allerdings kein Mail-Formular für Mitteilungen an den BDLO oder für Notenbestellungen. Dafür verwenden Sie bitte Ihr gewohntes E-Mail-Programm. Dann sind Sie sicher, jederzeit leicht nachvollziehen zu können, was Sie wann an wen geschrieben haben. Aus den Landesverbänden Bayern 20 Jahre Celloensemble Eine Idee, die beim abendlichen Beisammensein nach den Anstrengungen eines Orchesterseminars im Bierkeller der Musikakademie Marktoberdorf entstand, feierte am 4.3.2012 ihr 20-jähriges Jubiläum: das Celloensemble des bayerischen Landesverbandes. Von einigen Enthusiasten auf den Weg gebracht, entwickelte sich das Celloensemble des LBLO zu einer erfolgreichen Formation, deren Mitglieder sich in regelmäßigen Abständen zu Wochenendseminaren treffen, um unter der Leitung eines fachkundigen Dozenten die vielfältige (meist aus Bearbeitungen bestehende) Literatur für mehrere Celli zu pflegen. Die klanglichen Ergebnisse der letzten Zusammenkunft konnten am ersten Märzsonntag 2012 bewundert werden, eine eindrucksvolle Mischung aus Kompositionen verschiedener Epochen, die unter der kundigen Leitung von Gabriele Bergmann dem aufmerksamen Publikum zu Gehör gebracht wurden. Dass es dem Ensemble auch nicht an Nachwuchs fehlen wird, zeigte sich, als zwei Schülerinnen aus der Streicherklasse des Marktoberdorfer Gym- nasiums ein Celloduett sehr gekonnt vortrugen. Die Streicherklasse des Gymnasiums wird seit ihrem Entstehen vom LBLO gefördert – so wurden der Klasse beispielsweise einige Leihinstrumente zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle sei auch dem Leiter und Begründer der Streicherklasse, Stephan Dollansky, Dank gesagt für seine verdienstvolle Nachwuchsarbeit. Ganz besonderer Dank aber gebührt dem langjährigen Projektleiter und Organisator des Celloensembles, Thomas Ritschel, der diese Tätigkeit hoffentlich noch lange fortsetzen wird. Frauke Peuker-Hollmann Kein Geld für Noten? Wir helfen! – Auch 2012 Zuschüsse für Mitgliedsorchester Nachdem der Landesverband Bayern im vergangenen Jahr über 25.000 Euro als allgemeinen Zuschuss an seine Einzel-Orchester auf deren Anträge ausgeben konnte, steht auch für das Jahr 2012 wieder eine ähnlich bedeutende Summe zur Verfügung. Zuschüsse Foto: Karin Grohmann 21 können beantragt werden für Notenbeschaffungen, als Hilfe für den Aufführungsschwerpunkt „Moderne Musik“, für Mangelinstrumente u.a. Der Landesverband Bayern weist auf die weiterhin bestehenden Fördermöglichkeiten hin und bittet seine Mitgliedsorchester, die Zuschussanträge termingerecht bis zum 20. Oktober 2012 an die Geschäftsstelle in München einzureichen. Voraussetzung für die Bezuschussung ist, dass das Einzelorchester als gemeinnützig anerkannt ist. In der Regel sind alle unsere Orchester gemeinnützig. Es reicht aber für die Bezuschussung nicht aus, wenn sich das Orchester selbst als „gemeinnützig“ zu erklären versucht. Vielmehr muss dem Orchester die Gemeinnützigkeit vom zuständigen Finanzamt bescheinigt worden sein. Also: An das Finanzamt schreiben und die Bescheinigung für die Gemeinnützigkeit des Orchesters beantragen (dazu muss man nicht unbedingt ein eingetragener Verein sein). In der Regel reicht die Zeit bis zum Zuschusstermin noch aus, eine solche Bescheinigung zu erlangen, wenn Sie jetzt gleich an Ihr Finanzamt schreiben. Näheres ist auch auf der web-Seite des Bayerischen Musikrates www.musikinbayern. de unter „Forum der Verbände“ nachzulesen, wo das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (StMWFK) eine Erläuterung dazu veröffentlicht hat. Dirigentenzuschuss – Vergessen Sie auch nicht, ebenfalls bis zum 20. Oktober 2012 Ihren Antrag für den Dirigentenzuschuss einzureichen, dessen Bewilligung an die Bedingungen „Gemeinnützigkeit“ und „Dirigenten-Prüfungsnachweis“ geknüpft ist. Die Antragsformulare gingen den Orchestern in Bayern mit dem ersten Jahresrundschreiben 2012 zu. Im Vorjahr konnte als Dirigentenzuschuss auf Antrag die Summe von über 12.000 Euro ausgeschüttet werden. Für alle Zuschussarten benötigt der LV die ausgefüllten Erhebungsbögen (vom ersten Jahresrundschreiben) nach München zurück, wobei ein hoher wahrheitsgemäßer Jugendanteil im Orchester sich positiv auswirkt. Aus den Landesverbänden Bayern (Forts.) Neue Zuschussform: Alt und Jung – Wir wollen aber in unseren Orchestern auch die Zusammenarbeit zwischen den Generationen besonders fördern. Geben Sie einer jungen Solistin / einem jungen Solisten die Chance, mit Ihrem Orchester zu musizieren! Dafür können Sie einen Zuschuss beim LV Bayern beantragen, der als Anfangsbezuschussung nach Maßgabe des Haushaltes zwar nicht sehr hoch sein kann, aber doch seine Wirkung nicht verfehlen wird. Somit können auch Orchester mit älteren Mitgliedern der Jugend eine Chance geben. Machen Sie mit – es könnte auch Ihr Enkel davon profitieren! Internationale musikalische Begegnungen – Sollten Sie im Jahre 2013 eine Konzertreise ins Ausland planen oder den Gegenbesuch von einem Orchester aus dem Ausland erwarten, stellen Sie einen entsprechenden Antrag für das Jahr 2013. Antragsformulare laden Sie bitte von www.musikinbayern.de herunter und senden Sie den Antrag an den LV Bayern in München. Bei Rückfragen beraten wir Sie gerne. www.liebhaberorchester-in-bayern.de Kammermusik-Seminar vom 17. bis 21. Februar 2012 in Marktoberdorf Das Kammermusik-Seminar des LBLO, das jedes Jahr in der Faschingszeit in Markoberdorf stattfindet, erfreute sich auch in diesem Jahr großer Beliebtheit. Es stand wieder unter der Schirmherrschaft von Frau Angelika Schorer, Mitglied des Bayerischen Landtags. Neun Kammermusikgruppen hatten sich angemeldet. Drei Klavierquartette, zwei Klaviertrios, drei Streichquartette und ein Streichduo waren nach Marktoberdorf gekommen. Hier übten sie von Freitagabend an bis zu acht Stunden täglich. Sie wurden unterstützt und beraten von den sachkundigen und erfahrenen Dozenten Magdalene Kautter, Ulrich Birnbaum, Georg Eckle, Thomas Noichl und Hartmut Tröndle. Alle Gruppen hatten sich ein anspruchsvolles Programm vorgenommen und Dank guter Vorbereitung, großem Engagement und geduldiger Unterstützung durch die Dozenten ein bemerkenswertes Ergebnis erzielt. Ein gelungenes Abschlussvorspiel mit viel Applaus und bewundernder Anerkennung von den Teilnehmern des Orchesterseminars Bayerischer Faschings-Salon, das zur selben Zeit in Marktoberdorf stattfand, bildete den krönenden Abschluss der stundenlangen Übungen. So konnte Projektleiterin Ulrike Stickelbrocks wieder auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken. Es war aber nicht nur eine Zeit der Arbeit. Es gab auch Gelegenheit, die Landschaft bei ausgedehnten Spaziergängen mit Freunden und Mitspielern während der Mittagspause zu genießen. Abends traf man sich mit den Musikern der anderen Gruppen und der Orchesterspieler des Bayerischen Faschings-Salons im Bierstüberl zum Gedankenaustausch und zum gemütlichen Beisammensein. Beim Abschied nahmen sich alle vor: Nächstes Jahr sehen wir uns wieder vom 8. bis 12. Februar 2013 zum Kammermusik-Seminar oder zum Faschings-Salon des LBLO in Marktoberdorf. Erfolgreiches Kontrabass-Seminar im Bayerischen Wald Sechs Kontrabassisten aus Niederbayern, Oberbayern und Oberfranken genossen bei strahlendem Frühlingswetter im BegegnungsHaus-am-Weg in Langfurth bei Schöfweg im Bayerischen Wald das Seminar-Wochenende 16.-18. März 2012 unter der guten organisatorischen Projektleitung von Dr. Günther Zimmermann. Mit ihrem Dozenten Karl Sacher, einem ehemaligen Solo-Bassisten der Bamberger Philharmoniker, wurden in Einzel- und Gruppenunterricht Problemstellen aus von den Teilnehmern mitgebrachten Noten studiert und bearbeitet. Alle sahen darin einen wertvollen Beitrag für ihre Arbeit in den heimatlichen Ensembles und für ihre kammermusikalischen Aktivitäten, und sie wünschten sich auch für nächstes Jahr eine Wiederholung des Seminars. Aus den Landesverbänden Beate Kranz, Dozent Georg Eckle, Anke Schulz, Ulrich Weber und Bibra Juncker-Knowles | Foto: Ulrike Stickelbrocks 22 Baden-Württemberg Kammerorchester Metzingen Familienkonzert mit Schweinchen-Story Die Hochzeit zweier Schweine, bei der sich das Brautpaar und die Gäste ihre Festtagskleidung selbst auf das Borstenfell malen – das ist die Geschichte des Kinderbuches von Helme Heine „Na warte, sagte Schwarte“. Der Autor feierte 2011 seinen 70. Geburtstag. Der Stuttgarter Komponist Andreas Tarkmann hat ein pfiffiges und flottes Musikstück dazu komponiert. Das Metzinger Kammerorchester wurde in seinem Familienkonzert mit der Schweinchen-Story im Oktober 2011 durch ein furios auftretendes Blechbläser-Quintett vergrößert: Die Stadtkapelle Metzingen stieg wieder mit ein ins Konzertgeschehen und schickte einige ihrer Mitspieler, darunter ihren Chef, Stadtkapellmeister Bruno Seitz. Erzählt wurde die Geschichte vom Komponisten selbst! Ein Kinderchor unter der Leitung von Petra Blaich sang das „Lied von den glücklichen Schweinen“ mit Kindern und Eltern aus dem Publikum. Berlin-Brandenburg Zu sehen waren die Schweinchen einen Monat lang vor dem Konzert im Schaufenster der Buchhandlung Stoll in der Schönbeinstraße: dort thronten sie im Stroh auf ihrer Kiste! Gestaltet waren sie aus Ton und Pappmache von Kindern in der „KiWi – Kunst in der Werkstatt integrativ Metzingen“ unter der Leitung von Christine Thomas. Im etwa einstündigen Familien-Herbstkonzert des Kammerorchesters Metzingen wurden weitere Musikstücke geboten, bei denen sich die beteiligten Instrumente vorstellen konnten: die Streicher etwa mit Mozarts „Kleiner Nachtmusik“, der berühmten Air von Bach und „Plink, Plank, Plunk!“ von Anderson, das Schlagzeug und auch das Blechbläser-Quintett unter Anderem mit „That´s a Plenty“ von Pollack. Das ausverkaufte Konzert fand statt am Sonntag, den 16. Oktober 2011 um 17 Uhr in der Stadthalle Metzingen. Die Leitung hatte Oliver Bensch. Susanne Kohler Wie begeistert man Kinder für klassische Musik? Konzentration pur | Foto: Frank Siegmeier Man nehme ein, zwei Gruselgeschichten von Edgar Allan Poe, gelesen von der Schauspielerin Bettina Mahr, und einige Filmmusiken aus spannenden Filmen wie „Der Weiße Hai“, „Psycho“ und „Dracula“ und schon hat man auch junge Leute in den Bann sinfonischer Musik gezogen – so geschehen im Februar dieses Jahres bei den Probenarbeiten und Gruselkonzerten des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam. Mit zwei Projekten, die sich um das Gruselkonzert rankten, lud das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam unter der Leitung von Dr. Knut Andreas Schülerinnen und Schüler von Potsdamer Schulen ein, das Orchester bei seinen Proben und Konzerten zu begleiten. Im Rahmen des Musikunterrichts besuchte eine siebte Klasse des Potsdamer Humboldt-Gymnasiums eine der Orchesterproben. Für den Besuch bereiteten die Schüler Fragebögen vor, um die Musiker in Interviews zu ihrer Arbeit im Orchester zu befragen. Darüber hinaus erhielten sie Beobachtungsaufgaben zum Ablauf einer Orchesterprobe. „Für Gute Werbung geht neue Wege | Foto: Christine Thomas 23 Aus den Landesverbänden Berlin-Brandenburg (Forts.) Mecklenburg-Vorpommern viele Schüler ist das nicht nur die erste Begegnung mit klassischem Musikmaterial, sondern vor allem die erste Gelegenheit, Instrumentalisten hautnah zu erleben. Sie erleben diese ungewöhnliche Stunde Musikunterricht nicht aus der Zuschauerperspektive, sondern sitzen verteilt im Orchester“ (Potsdamer Neueste Nachrichten, 15.02.2012). Einige Schüler probierten Instrumente aus und manche blieben weit über das „Soll“ hinaus bis zum Ende der Orchesterprobe am späten Abend. Das war Musikunterricht im wirklichen Leben. Den jungen Nachwuchs – sei es als Zuhörer oder als ausführende Musiker – zu fördern, ist stets ein Anliegen des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam. So kooperierte das Orchester mit dem Jungen Orchester des Helmholtz-Gymnasiums Potsdam, das aus Schülern der 6. und 7. Klassen dieser Schule besteht. Gut vorbereitet durch ihren Musiklehrer Frank Siegmeier mischten sich die jungen Musiker unter die Orchestermusiker, probten mehrmals mit ihnen und konnten erstmals in einem Sinfonieorchester mitwirken und nebenbei noch eine Menge lernen. Man war sich schnell einig, dass diese Zusammenarbeit noch in diesem Jahr fortgesetzt werden sollte. In den vergangenen Jahren brachte das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam bereits zahlreiche Kinderkonzerte zu Gehör, die vom jungen Publikum stets sehr gut angenommen wurden. So stand u. a. das musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew ebenso auf dem Programm wie Carl Nielsens „Aladdin-Suite“, die das gleichnamige Märchen (gelesen von Bettina Mahr) musikalisch umrahmte. In Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule Potsdam-Mittelmark „Engelbert Humperdinck“ war im Dezember 2011 die Kinderoper „Hänsel und Gretel“ zu erleben – auf der Bühne junge Schülerinnen und Schüler der Kreismusikschule. Das nächste Kinderkonzert im Juni 2012 widmet sich ganz dem Flöte-spielenden preußischen König Friedrich II., dessen 300. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Ulrike Prasuhn Der 2010 neu gegründete Landesverband der Liebhaberorchester in Mecklenburg-Vorpommern lud im selben Jahr zu einem Streicherprojekt mit musikalischen Kostbarkeiten im Einzugsbereich von Schwerin ein. Mehrere Probenabende in größeren Abständen mündeten in zwei Konzerte. Ein Ziel war auch die Einbindung von Einzelmusikern und Musikschülern im Sinne von Nachwuchsarbeit. Von 25 Teilnehmern gehörten dann auch immerhin sieben nicht einem BDLO-Mitgliedsorchester an. Die durchweg sehr guten Rückmeldungen ermutigten den Vorstand zu einem etwas größer angelegten Projekt im vergangenen Jahr. Dirigent Wolfgang Friedrich (Schwerin) suchte Werke mit Holzbläsern, Schlagzeugern, Waldhörnern und Solisten heraus, die von 35 Liebhabermusikern und Musikschülern umgesetzt wurden, davon 14 ohne BDLOAnbindung. Mit einem Ausschnitt dieses Programms beteiligte sich das Projektorchester auch am Landesorchesterwettbewerb, der in Greifswald ausgetragen wurde. Für die beiden Konzerte am Ende der Arbeitsphase Anfang November entschied der Vorstand, aus bereits gesuchten Namensvorschlägen einen auszuwählen: Das Landesamateurorchester MV wurde aus der Taufe gehoben. Aus den Landesverbänden Holzbläser bereicherten das Klangbild im vergangenen Jahr Foto: Volker Schubert 24 Für die Planung der Arbeitsphase des Landesamateurorchesters MV in diesem Jahr gab es nach den Erfahrungen der letzten Jahre klare Prämissen: • Statt weit auseinander liegender Probentage mit teilweise stark schwankender Beteiligung wird eine kompakte Arbeitsform an einem verlängerten Wochenende angestrebt. • Mit einem deutlich anspruchsvolleren Programm hoffen wir Mitspieler zu gewinnen, für die die vergangenen Projekte musikalisch uninteressant waren. • Um die Effektivität der Probenarbeit anzuheben, setzen wir Dozenten als Stimmführer und als Registerprobenleiter ein. • Durch die Auswahl eines Probenortes in Vorpommern (Greifswald) will sich der Landesverband mit seinem Projekt deutlich stärker als bisher auch im Osten des Bundeslandes präsentieren. • Durch Einladungen per Flyer an alle 22 Musikschulen des Landes und an die Universitätsorchester in Rostock und Greifswald hoffen wir, Ensembles auf das Projekt aufmerksam zu machen, die bisher (noch) nicht dem BDLO angehören. • Die Mitwirkung von Mitspielern aus anderen Bundesländern ist ausdrücklich erwünscht. • Mit einem Konzert in Greifswald soll die Arbeitphase öffentlichkeitswirksam und (hoffentlich) eindrücklich abgeschlossen werden. • Die notwendigen Teilnahmegebühren und Kosten für Übernachtung und Verpflegung sollen moderat gehalten werden. Im Moment läuft die Ausschreibung. Erste Anmeldungen sind eingegangen, und es bleibt abzuwarten, wie die Musikfreunde aus Mecklenburg-Vorpommern und den angrenzenden Bundesländern auf dieses Angebot reagieren. Risiko und Chance liegen wie so oft dicht beieinander, aber ohne Wagnis gibt es in aller Regel auch keinen Gewinn. Die Hanse- und Universitätsstadt Greifswald präsentiert sich jedenfalls als musikalische Hochburg mit gut rekonstruierter Altstadt und wartet auf ihre musizierfreudigen Gäste. Volker Schubert Nordrhein-Westfalen Ohne Ehrenamt keine Laienmusik! – Ulrich Kaiser gibt nach 32 Jahren den Vorsitz des Instrumental-Vereins Wuppertal an seinen Nachfolger ab Diese Überschrift mag etwas eigenartig sein, denn als engagierte Amateurorchesterspieler sagen wir erst einmal: Wichtig ist, dass ich mein Instrument und meine Orchesterstimme beherrsche. Alles andere ist nachrangig. Richtig, das ist die Baustelle Nummer eins. Aber dann folgt sogleich die Baustelle Nummer zwei: Wie kriegen wir das hin, dass wir gemeinsam ein Orchesterkonzert auf die Beine stellen? Da braucht es Leute, die das organisieren! Und so landen wir beim Ehrenamt, ohne das nichts geht in diesem Land, wie inzwischen auch die Politik bemerkt hat, denn sonst würde sie nicht regelmäßig dafür werben. Genau das hat bereits vor 32 Jahren Ulrich Kaiser erkannt und übernahm den Vorsitz des Instrumental-Vereins Wuppertal, eines Orchesters, das seit dem Jahr 1830 Erfahrungen mit dem Ehrenamt hat. Er sorgte dafür, dass das Orchester weiterhin einen der langen Orchester-Tradition gemäßen Platz in der Wahrnehmung der Wuppertaler Bürger hat. Er initiierte Konzerte, die Wuppertaler Nachwuchstalente integrierten, wie in der Vergangenheit Pina Bausch und Siegfried Palm (die heutigen Nachwuchstalente müssen sich natürlich noch beweisen...), man wählte Konzertorte wie die historische Stadthalle und sorgte so dafür, dass der Instrumentalverein präsent war und ist. Das war ihm aber noch nicht genug, so engagierte er sich als Kassenprüfer beim Bundesverband der deutschen Liebhaberorchester und später auch beim Landesverband der Liebhaberorchester NRW. Das zeigt, dass ihm die finanzielle Seite der Vereine immer sehr vertraut war. Der Instrumental-Verein Wuppertal hatte in der „Ära Kaiser“ auch nie über grundlegende finanzielle Probleme zu klagen – Ulrich Kaiser hat ein Händchen für eine solide Vereinsfinanzierung. Seine vielfältigen Aktivitäten für das Orchester und auch für den Beitrag im Wuppertaler Kulturleben wurden schon in den vergangenen Jahren hervorgehoben: Er wurde bereits mit dem Bundesverdienstkreuz und mit der Ehrennadel des Bundesverbandes der deutschen Liebhaberorchester ausgezeichnet und bekam viele Dankesworte des Wuppertaler Oberbürgermeisters zum Konzert im März 2012, als er den Vereinsvorsitz nun auch in aller Öffentlichkeit seinem Nachfolger Nikolaus Tschöpe übergab. Das Orchester hat ihm den Dank für seine Arbeit regelmäßig und auch zum Abschluss übermittelt, in dem es ihn zum Ehrenmitglied ernannte. Der Landesverband NRW und auch der Bundesverband danken ihm sehr herzlich für seine immer noch andauernde Bereitschaft, die Kassenprüfung zur regelmäßigen Mitgliederversammlung durchzuführen! Elisabeth Birckenstaedt und Nikolaus Tschöpe Über eine Million Kilometer aus Liebe zur Musik – Dirigent Prof. Peter Baberkoff verabschiedet sich nach 38 Jahren vom Studio-Orchester Duisburg Wenn man Außenstehenden erzählte, dass Prof. Peter Baberkoff seit 1987 für jede Probe des Studio-Orchesters Duisburg extra aus Freiburg anreiste, so reichten die Reaktionen von ungläubigem Staunen bis hin zum Ausruf: „Das ist ja verrückt.“ Und tatsächlich muss man im positiven Sinne des Wortes „verrückt“, genauer „musikverrückt“ sein, um diese Strapaze jahrzehntelang immer wieder auf sich zu nehmen: Aufstehen mitten in der Nacht, Fahrt zum Bahnhof, Ausharren auf zugigen Bahnsteigen, Hoffen, dass der Zug auch pünktlich fährt, Ärgern, wenn dies aus den unterschiedlichsten Gründen mal wieder nicht der Fall ist. Und dann Fahren, Fahren, Fahren. Hunderte von Kilometern pro Strecke, aufs Ganze gesehen mehr als eine Million von Kilometern für das Studio-Orchester Duisburg und für die Musik. Seit 1974, 38 Jahre lang, war Prof. Peter Baberkoff der künstlerische Leiter unseres Orchesters, eine schier unglaublich lange Zeit. Mehr als drei Jahrzehnte lang profitierten wir von seiner beeindruckenden Musikalität, seinem großen Wissen und seinem riesigen Erfahrungsschatz. Geiger, Bratscher Dirigent und Komponist Peter Baberkoff, 1929 in Russe (Bulgarien) geboren, hatte das Dirigieren bei Berühmtheiten wie Hans Swarowsky gelernt und als Profigeiger und -bratscher unter so bedeutenden Dirigenten wie Antal Dorati, Karl Böhm, Rafael Kubelik, Josef Knirps u.v.a. gespielt. Von 1987 bis 1997 war er Professor für Dirigieren an der Musikhochschule Freiburg. Als lebender Komponist konnte Peter Baberkoff unserem Ensemble mehrere seiner anspruchsvollen Kompositionen „auf den Leib“ schreiben und mit ihm uraufführen. Peter Baberkoff beherrschte also viele Seiten der Musikpraxis und alle Tricks, wie man die Meisterwerke der Musikgeschichte optimal zum Klingen bringt und heikle Stellen unfallfrei überbrückt. Beseeltes Spiel ging ihm über Studio-Orchester Duisburg, Foto: Michael Schaad 25 Aus den Landesverbänden Nordrhein-Westfalen (Forts.) alles, Präzision aber auch. Unermüdlich probte er mit uns, lange Zeit in mäßiger Übegeschwindigkeit, erst spät in der Projektphase zog er das Tempo dann an. Schlampigkeiten duldete er nicht und gab sich erst dann zufrieden, wenn wir wirklich am Limit unseres Leistungsvermögens angelangt waren. Dass diese Leistungsgrenze im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer weiter nach oben geschraubt werden konnte, war das besondere Verdienst Peter Baberkoffs. Peter Baberkoff, Foto: Privatarchiv Unvergessliche Konzerte, beeindruckende Solisten, hohes Niveau Was die schönsten gemeinsamen Erlebnisse waren? Bei mehr als 70 Projekten und fast 200 Konzerten fällt es schwer, etwas herauszugreifen. Zumal für Peter Baberkoff ohnehin immer klar war, welches Konzert das schönste und wichtigste sein würde, nämlich das jeweils nächste. Will man dennoch ein paar Höhepunkte nennen, dann sind das der 1. Preis im Bundeswettbewerb der Amateurorchester, die Auftritte bei den Rheinischen Musikfesten und internationalen Musikfestivals, sowie die Tournee nach China, mit sechs Konzerten in den großen Konzerthallen von Peking, Shanghai und anderen Metropolen. Unvergesslich auch die Begegnungen mit vielen spannenden Solisten: der Pianistin Heidrun Holtmann, dem jungen Frank-Peter Zimmermann, dem späteren Wagner-Sänger Albert Aus den Landesverbänden Dohmen, dem Geiger Christoph Schickedanz sowie dem Konzertmeister der Berliner Philharmoniker Rainer Sonne, um nur einige wenige Namen zu nennen. Viele ehemalige Orchestermitglieder spielen heute in namhaften deutschen und europäischen Ensembles, als Solisten oder traten als Orchesterleiter eine professionelle Karriere an. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Musik ein perfektes WellnessProgramm für Körper, Geist und Seele darstellt, so ist Peter Baberkoff das beste Beispiel dafür. Auch heute noch, im fortgeschrittenen Alter, ist er nach Probenschluss der Fitteste von uns allen, und man kann nur darüber staunen, wie viel Energie er ausströmt und auf uns Musizierende überträgt. Abschied mit Brahms, Mozart und Debussy Derzeit proben wir für unser letztes gemeinsames Konzert, mit der 1. Sinfonie von Brahms, dem „Nachmittag eines Fauns“ von Debussy sowie dem Flötenkonzert D-Dur von Mozart. Schon über den Proben liegt ein Hauch von Abschiedsschmerz. Wie wird das erst bei unseren letzten beiden Konzerten sein? Und bei der Abschiedsfeier danach? Werden wir die richtigen Worte finden, um Prof. Peter Baberkoff für achtunddreißig Jahre intensiver, inniger Zusammenarbeit zu danken? Ist es überhaupt möglich, mit Worten auszudrücken, was wir am Ende einer so langen Zeitspanne empfinden? Ausgerechnet Victor Hugo, der große Schriftsteller, zeigte sich skeptisch, was die Macht des Wortes anbelangt und verwies ersatzweise auf eine höhere Instanz: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ Setzen wir also darauf, dass wir Peter Baberkoff unseren tief empfundenen Dank über unser Musizieren auszudrücken vermögen. Und egal wie die Geschichte des Studio-Orchesters weitergeht, so steht doch eines fest: Peter Baberkoff erhält einen festen Ehrenplatz in unseren Herzen und wir werden auf immer auch „sein“ Orchester bleiben. Christoph Bruckmann 26 Auf Konzerttournee durch das Reich der Mitte – Das Hofgartenorchester Bonn gastierte zum Jahreswechsel 2011/2012 in sieben chinesischen Städten 04.01.2012: Konzertsaal von Hangzhou, China. Es ist 17.30 Uhr. Anspielprobe. Gerade haben wir den Slawischen Tanz Nr. 8 von Dvorak gespielt. „Das klingt im Moment noch etwa so als habe eine Ziege auf die Wiese geschissen“, urteilt unser Dirigent Prof. Gottfried Engels, der im Zuhörerraum gelauscht hatte. Wir gucken ein wenig beleidigt. Hatten wir den Dvorak nicht gerade genauso gut gespielt wie gestern im Konzert? Und war das nicht aller Ehren wert gewesen? Aber dann wird schnell klar, was unser Dirigent meint. Alle sieben Konzertsäle, die wir während unserer Konzerttournee kennenlernen, haben eine andere Akustik und transportieren unser Musizieren völlig unterschiedlich. Deshalb gilt es jeden Abend aufs Neue die jeweils optimale Klangbalance zu finden. Noch blicken wir in leere Ränge. In gut zwei Stunden wird dies anders sein. Denn das Konzert ist ausverkauft, wie die anderen sechs Konzerte dieser Tour auch. Nachher werden hier wieder rund 1.600 Zuhörer sitzen, um unser Neujahrskonzert zu hören. Ein tolles Gefühl. Ein so großes Publikum haben wir, das Hofgartenorchester Bonn, schließlich nicht alle Tage. In China sind Hallen dieser Größe völlig normal. Wie überhaupt alles deutlich größer dimensioniert ist als bei uns: der Flughafen von Peking – einfach riesig; die Hochhäuser in den Städten – atemberaubend hoch, die Entfernungen zwischen dem nördlichsten und südlichsten bzw. dem westlichsten und östlichsten Punkt Chinas – unvorstellbar weit. Gewaltig auch die Werbetafeln, die unser Kommen ankündigen. Schon aus großer Entfernung sehen wir uns von den Plakaten lächeln. Auch unseren Dirigenten Gottfried Engels wusste der Plakat-Gestalter spektakulär in Szene zu setzen: huldvoll und fast wie Gott Vater persönlich lässt er ihn hoch oben über dem Orchester thronen. Solche Vorschusslorbeeren schrauben die Erwartungen des Publikums natürlich nach oben. Und bei allem Stolz über die große öffentliche Aufmerksamkeit wird uns plötzlich bewusst, dass dies zugleich eine hohe Verantwortung bedeutet. Vielleicht mag es etwas pathetisch klingen, doch in diesen zwei Wochen sind wir – das Hofgartenorchester Bonn – die Botschafter für Musikkultur „made in Germany“ bzw. „made in Austria“. Halbherzige Auftritte verbieten sich da von selbst, Dilettantismus sowieso. Entsprechend sorgfältig hatten wir uns auf die Konzertreise vorbereitet. Auf Tschaikowskys „Romeo und Julia“ und Strauss´ Fledermaus-Ouvertüre ohnehin. Aber auch auf die Neujahrsklassiker wie „An der schönen blauen Donau“, „Frühlingsstimmenwalzer“ oder „Tritsch-Tratsch-Polka“. Spitzenorchester wie die Wiener Philharmoniker mögen diese Musik notfalls mit verbundenen Augen und in stark alkoholisiertem Zustand noch vollendet spielen - doch wir müssen uns dieses Repertoire erst mal hart erarbeiten. Es liegt gar nicht mal so sehr an besonders hohen technischen Schwierigkeiten. Die eigentliche Kunst besteht vielmehr darin, diese Musik so leicht, lebendig und mit so viel Raffinesse zu spielen, dass sie ihren Charme entfalten kann und zu swingen beginnt. Man merkt sofort, ob der Funke überspringt oder nicht. In unserem ersten Konzert an der Shanghai Jiaotong University scheint dies gelungen zu sein. Studenten und Professoren applaudieren derart begeistert, als erlebten sie ein Popmusik-Event und nicht ein Konzert mit klassischer Musik. Dass man uns hier so freundlich, offen, ja beinahe überschwänglich empfangen würde, hätten wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorzustellen gewagt. Umso irritierender, dass der Applaus während des zweiten Konzerts eher spärlich ausfiel. Hatten wir – entgegen der eigenen Empfindung – etwa schlecht gespielt? Nein, das sei überhaupt kein Grund zur Sorge, beruhigte man uns während der Pause. Das Publikum hier in China sei – von unserem schönen Uni-Erlebnis mal abgesehen - generell deutlich zurückhaltender als wir dies von Deutschland kennen, und wenn der Applaus weniger intensiv und weniger lang ausfalle, Jeden Tag aufs Neue galt es, sich auf die Akustik des jeweiligen Konzertsaals einzustellen | Foto: Verena Kühn 27 Chinareise in Daten & Fakten •Orchester: Hofgartenorchester Bonn •Dirigent: Prof. Gottfried Engels •Solistin: Kerstin Hövel, Sopran •Reisezeit: 25.12.2011 bis 6.1.2012 •Konzertorte: Shanghai, Jiangyin, Ningbo, Zhoushan, Jiaxing, Shaoxing, Hangzhou •Zuhörer: insgesamt rund 10.000 •Flugkilometer: 16.610 km •Bahnkilometer: 1.630 km •Buskilometer: 1.350 km •Weitere Infos: www.china-tournee.de sei dies keinerlei Beleg dafür, dass es den Zuhörern nicht gefallen habe. Glücklicherweise zeigte sich, dass Reiseleiter Dr. Peter Wiedehage nicht nur ein exzellenter Organisator, sondern auch ein talentierter Moderator ist. In bester Entertainer-Manier und in perfektem Chinesisch kitzelte er das Publikum: schöne Zugaben gebe es nur dann, wenn das Publikum sie sich durch angemessen begeistertes Klatschen auch wirklich erarbeite. Das Publikum des gestrigen Abends habe drei Zugaben geschafft. Und es sei doch eigentlich unvorstellbar, dass Vergleichbares hier und heute nicht gelingen sollte, oder etwa doch? Im Endeffekt sind wir keinen Abend ins Hotel gefahren, ohne unsere drei Zugaben gespielt zu haben. Und spätestens wenn unsere wunderbare Sängerin Kerstin Hövel „Jasmin“ anstimmte, in China das Lied aller Lieder, brandete spontaner Szenenapplaus auf und kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Nicht selten strömten nach dem Konzert sogar einige Fans auf die Bühne, um Autogramme zu holen oder Fotos mit uns zu machen. China sucht den Superstar. Recht schnell gewöhnen wir uns an den Tournee-Rhythmus: Zurück zum Hotel. Abendessen. Koffer packen. Dann Nachtruhe (oder doch noch die Stadt unsicher machen?). Frühes Aufstehen am Morgen. Aufzugstau meistern, auschecken, frühstücken. Dann Koffer einladen und rein in die Busse, auf zum nächsten Ziel. Auf zwei Wochen gesehen funktioniert das nur dann reibungslos und ohne Spannungen, wenn die Organisation Aus den Landesverbänden Nordrhein-Westfalen (Forts.) top ist und alle 91 Mitreisenden auch wirklich mitziehen. Auf dieser Reise ist beides der Fall. Das Organisationsteam um Peter Wiedehage, Simon Toewe und Kati Weidmann bereitet jeden einzelnen Tag perfekt und bis ins Detail vor; die Orchestermitglieder ihrerseits erweisen sich als so diszipliniert, dass die zwangsläufig engen Zeitraster eingehalten werden können. Unsere Stimmung ist bestens, und man spürt förmlich, wie das Orchester von Tag zu Tag enger zusammenwächst. „Habt ihr denn außer Hotels und Konzertsälen auch was von China gesehen?“, fragen uns die Daheimgebliebenen. Ja, auch dafür bleibt Zeit. Wir flanieren an der Flusspromade von Shanghai mit beindruckendem Blick auf die Skyline der Stadt, tauchen in die wuselige Altstadt ein, besuchen den berühmten Westsee bei Hangzhou, durchstreifen die Verbotene Stadt in Peking, besteigen die gigantische Chinesische Mauer, sind zu Gast auf Seidenmärkten, in Teeplantagen und Cloisonné-Manufakturen, fahren mit Ruderbooten durch die Grachten eines alten Städtchens u.v.m. 04.01.2012: Konzertsaal von Hangzhou, China. Es ist 20.00 Uhr. Eingehüllt in dicke Jacken warten 1600 Menschen auf den Beginn des Konzerts. Es ist kalt und zugig, wie so häufig in chinesischen Konzerthallen. Aber das gilt es jetzt auszublenden. Mit dem Slawischen Tanz Nr. 8 spielen wir uns warm. Und jetzt klingt die Musik von Antonin Dvorak so, als sei sie eigens für diesen Raum komponiert. Unser Dirigent strahlt, das Publikum klatscht begeistert. Wie schön, dass wir uns über die Weltsprache Musik gemeinsam auf das neue Jahr 2012 einstimmen können: xin nián hao! Christoph Bruckmann Werbung im XXL-Format – Ankündigungen in der Stadt und rings um das Konzertgebäude | Foto: Verena Kühn Anzeige /LHEKDEHURUFKHVWHU)UKMDKULQGG Aus den Landesverbänden 28 Neue MitgliedsOrchester stellen sich vor Frankfurt am Main Das MainKammerOrchester Frankfurt am Main In der regen Kulturszene von Frankfurt am Main hat sich in den letzten Jahren ein neues Kammerorchester etabliert. Das MainKammerOrchester wurde im Sommer 2003 von etwa 20 ebenso begeisterten wie technisch fortgeschrittenen Amateur-Musikern aus Frankfurt und dem RheinMain-Gebiet gegründet. Einmal in der Woche setzen sie sich seitdem unter der Leitung von Jan Polívka intensiv mit technischen, intonatorischen und aufführungspraktischen Fragen auseinander und studieren Werke vom Barock bis zur Moderne ein. Fast alle Ensemble-Mitglieder haben jahrelange Orchestererfahrung und musizieren regelmäßig in verschiedenen Kammermusik-Formationen. Das MainKammerOrchester gibt drei Konzerte im Jahr – z.B. in Frankfurter Kirchen, in der „Loge zur Einigkeit“ und im Frankfurter Seniorenheim „Sonnenhof“, das das Ensemble großzügig unterstützt. Dabei standen, teilweise in Zusammenarbeit mit Studenten der Frankfurter Musikhochschule sowie mit Gesangssolisten oder Chören, Werke u.a. von Bach, Händel, Mozart oder Beethoven, aber auch der klassischen Moderne wie Janáček, Martinu oder Schnittke auf dem Programm. Hinzu kommen auch Ur- oder deutsche Erstaufführungen von zeitgenössischen Nachwuchskomponisten. Höhepunkte aus den abwechslungsreichen und originellen Programmen zu benennen, fällt schwer. Das Projekt 2009 mit Strawinskys Ballet „Apollon musagète“ mit Tänzern oder das imponierende Orgelkonzert von Francis Poulenc im Jahr 2010 zählen sicher dazu. Seit seiner Gründung vor acht Jahren hat das MainKammerOrchester insgesamt über 20 verschiedene Konzertprogramme erarbeitet und in fast 50 Konzerten der Öffentlichkeit vorgestellt. Geleitet wird das MainKammerOrchester seit seiner Gründung von Jan Polívka, der seit 2002 einen Lehrauftrag für Klavier an der Frankfurter Musikhochschule inne hat. Zur Förderung des Orchesters und seiner musikalischen Aktivitäten hat sich 2008 der Verein der Musikfreunde Rhein-Main e.V. gegründet. Der Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Ziele. Sollten Sie mitspielen wollen oder eine andere Möglichkeit sehen, unsere musikalischen Aktivitäten zu unterstützen, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: www. main-kammerorchester.de Fabian von Schlabrendorff Neue Mitgliedsorchester Wir begrüßen an dieser Stelle die seit November 2011 neu aufgenommenen Mitgliedsorchester in der „Familie“ des BDLO und freuen uns auf rege Mitarbeit und Beteiligung. Altensteig | Orchesterverein Altensteig Berlin | World Doctors Orchestra www.world-doctors-orchestra.org Berlin | Telemann-Orchester www.telemannorchester.de Bocholt | Collegium musicum Bocholt www.collegium-musicum-bocholt.de Düsseldorf | Löricker Kammerorchester www.loericker-Kammerorchester.de Eilenburg | Musikverein Eilenburg e.V. www.musikverein-eilenburg.de Frankfurt/M | MainKammerOrchester www.main-kammerorchester.de Hammelburg | Bezirksjugendsinfonieorchester Unterfranken www.bmhab.de Köln | Flora Sinfonie Orchester www.flosio.de Krefeld | Bayer-Symphoniker KrefeldUerdingen www.bayer-symphoniker.de Leverkusen | Bayer-Philharmoniker Leverkusen e.V. www.bayer-philharmoniker.de Münster | Studentenorchester Münster www.studentenorchester.de Pinneberg | Jugendorchester der Musikschule der Stadt Pinneberg www.musikschule-pinneberg.de Schramberg | Sinfonieorchester der Musikschule Schramberg e.V. www.musikschule-schramberg.de Tübingen | Sinfonietta Tübingen Foto: Rolf Oeser 29 www.sinfonietta-tuebingen.de Neue Orchester Adressen Bundesverband Landesverbände Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester e.V. www.bdlo.de Geschäftsstelle: Berggartenstraße 11 | 01277 Dresden Fax (0351) 802 30 23 Torsten Tannenberg (Geschäftsführer) Fon (0351) 810 42 38 | [email protected] Heike Heinz (Mitgliederverwaltung / Buchhaltung) Fon (0351) 65 57 37 98 | [email protected] Matthias Pagenkopf (Zeitschrift / Layout) Fon (0351) 65 57 37 99 | [email protected] Baden-Württemberg Volkmar Fritsche (Präsident des Landesverbandes Baden-Württembergischer Liebhaberorchester e.V.) | Ansprechpartnerin: Dr. Karina Telle (Vizepräsidentin) In der Aue 17 69118 Heidelberg | Fon: (06221) 890 49 80 [email protected] www.lbwl.de Präsidium Helge Lorenz (Präsident) Bernerstraße 7 | 01217 Dresden [email protected] Dr. Elisabeth Birckenstaedt (Vizepräsidentin) Gerhart-Hauptmann-Straße 20 45657 Recklinghausen Fon/Fax (02361) 141 88 [email protected] Frauke Peuker-Hollmann (Vizepräsidentin) Walberlastraße 1 | 91077 Neunkirchen a.B. Fon/Fax (09134) 76 26 [email protected] Dr. Joachim Conradi Schlegelstraße 14 | 90491 Nürnberg Fon (0911) 59 13 09 | Fax (0911) 59 48 36 [email protected] Dr. Michael Goldbach Talstraße 18 | 96120 Bischberg Fon (0951) 60 16 53 [email protected] Dr. Michael Knoch Blücherstraße 53 | 10961 Berlin Fon (030) 824 01 08 [email protected] Service | Adressen Bayern Frauke Peuker-Hollmann (Präsidentin des Landesverbandes Bayerischer Liebhaberorchester e.V.) Walberlastraße 1 | 91077 Neunkirchen a.B. Fon/Fax (09134) 76 26 [email protected] www.liebhaberorchester-in-bayern.de Berlin und Brandenburg Rainer Vogt (Vorsitzender des Landesverbandes Berlin-Brandenburgischer Liebhaberorchester e.V.) Calandrellistraße 18 f 12247 Berlin | Fon/Fax (030) 771 97 01 [email protected] www.lbbl-ev.de Hessen Erast von Jasienicki (Vorsitzender des Landesverbandes Hessischer Liebhaberorchester) Westring 46 | 65824 Schwalbach Fon (06196) 10 88 | Fax (06196) 10 44 [email protected] Mecklenburg-Vorpommern Volker Schubert (Vorsitzender des Landesverbandes der Liebhaberorchester in Mecklenburg-Vorpommern e.V.) Willi-Zachow-Weg 9 | 19370 Parchim Fon (03871) 26 70 06 | [email protected] Nordrhein-Westfalen Dr. Elisabeth Birckenstaedt (Vorsitzende des Landesverbandes der Liebhaberorchester NRW e.V.) Gerhart-Hauptmann-Straße 20 45657 Recklinghausen Fon/Fax (02361) 141 88 | [email protected] www.liebhaberorchester-nrw.de 30 Rheinland-Pfalz Erdmann Hollborn (Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfälzischer Liebhaberorchester e.V.) Jakobsgarten 8 67069 Ludwigshafen | Fon (0621) 65 49 09 [email protected] Saarland Horst Riller (1. Vorsitzender des Saarländischen Landesverbandes der Liebhaberorchester) Breitensteinstraße 23 66424 Homburg Einöd | Fon (06848) 867 Fax (06848) 73 01 77 | [email protected] Sachsen Helge Lorenz (Präsident des Landesverbandes Sächsischer Liebhaberorchester e.V.) Bernerstraße 7 | 01217 Dresden Fon/Fax (0351) 403 48 17 [email protected] | www.lslo.de Thüringen Dr. Wolfgang Müller (Präsident des Landesverbandes Thüringer Laienorchester e.V.) Südring 15 | 98693 Ilmenau-Oberpörlitz Fon (03677) 87 75 70 [email protected] Landesverband Nord Wulf Hilbert (Vorsitzender des Landesverbandes norddeutscher Liebhaberorchester e.V.) Berner Heerweg 183 | 22159 Hamburg Fon (040) 60 31 57 85 (p) / 42 88 53-228 (d) Fax (040) 42 88 53-284 [email protected] Dr. Susanne Gläß (stellv. Vorsitzende Bremen) Mathildenstraße 8 | 28203 Bremen Fon (0421) 758 97 (p) | (0421) 21 86 01 09 (d) [email protected] UMD Dr. Claudia Kayser-Kadereit (stellv. Vorsitzende Niedersachsen) Im Kamp 9 49205 Hasbergen | Fon (05405) 80 89 47 Fax (05405) 80 89 48 [email protected] Hannelore Kleefeld (stellv. Vorsitzende Schleswig-Holstein) Travestieg 16 22851 Norderstedt | Fon (040) 529 14 24 [email protected] Veranstaltungskalender 2012 25.05.–29.05.2012 Bundesamateurorchester Europäische Jugend- und Begegnungsstätte Weimar Werkstatt für Sinfonieorchester Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester 16.08.–19.08.2012 40th Amateur Orchestra Festival der JAO Shizuoka/Japan 15.10.–18.10.2012 Orchesterwerkstatt „Aus der Neuen Welt“ Landesmusikakademie Wolfenbüttel 29.08.–02.09.2012 MusikSommerKurs für Kinder und Jugendliche Alteglofsheim BDLO Landesverband Nord Leitung: UMD Dr. Claudia Kayser-Kadereit 19.10.–21.10.2012 Kammermusikseminar Marktoberdorf Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester Arbeitsgemeinschaft Münchner Laienorchester 07.09.–09.09.2012 22. Orchesterwerkstatt Landesmusikakademie Berlin Landesverband Berlin-Brandenburgischer Liebhaberorchester 21.09.–23.09.2012 Dirigierseminar für Orchesterleiter Musikschule Mannheim 19.10.–23.10.2012 Kurs Orchesterdirigieren für Schul- und Jugendorchester Landesmusikakademie Sachsen Schloss Colditz Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester Landesverband Baden-Württembergischer Liebhaberorchester 21.09.–23.09.2012 Herbstseminar und Länderkonferenz des BDLO Schlitz 01.11.–04.11.2012 Orchesterseminar Landesmusikakademie NRW in Heek Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 4 Dirigent: Timor Oliver Chadik Landesverband der Liebhaberorchester NRW Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester 15.06.–17.06.2012 Tag der Musik gesamtes Bundesgebiet www.tag-der-musik.de Deutscher Musikrat 22.06.–24.06.2012 Streichquartett für Einsteiger Landesmusikakademie NRW in Heek Landesverband der Liebhaberorchester NRW 17.07.–04.08.2012 33. Internationale Ötztaler Kulturwochen Obergurgl (Österreich) BDLO Landesverband Nord 10.11.2012 Streicherschulung München (Gasteig) 05.10.–07.10.2012 Kammermusikseminar Musikakademie Schloss Weikersheim Arbeitsgemeinschaft Münchner Laienorchester Landesverband Baden-Württembergischer Liebhaberorchester 10.11.–18.11.2012 Bundesmusikwoche 50plus 05.10.–07.10.2012 Cello-Ensemble Arbeitsphase II Marktoberdorf Sinfonieorchester, Blockflötenchor, Kammerchor Bayerische Musikakademie Marktoberdorf Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester und 05.10.–07.10.2012 Landesamateurorchester MV Arbeitsphase 2012 Greifswald Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester 14.12.–16.12.2012 Streicher-Intensiv-Kurs Marktoberdorf Leitung: Wolfgang Friedrich Landesverband der Liebhaberorchester in Mecklenburg- Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester Vorpommern 28.07.2012 Tag der LaienmusikBamberg Landesverband Singen und Musizieren in Bayern 13.10.2012 Streicherschulung Franken Nürnberg Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester 31 Service | Veranstaltungskalender Mitteilungen des BDLO Hans-Lenz-Medaille an Xavier Naidoo Der Sänger Xavier Naidoo ist für die Förderung des musikalischen Nachwuchses mit der Hans-Lenz-Medaille ausgezeichnet worden. Er erhielt die Ehrung der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) am 21. Dezember 2011 in Mannheim. Der Mannheimer Musiker diene Jugendlichen als Vorbild, sagte BDO-Präsident Ernst Burgbacher. Die Hans-Lenz-Medaille wurde im Jahr 2006 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände gestiftet. Sie wird einmal jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderer Weise um die breite Verankerung der Musik in der Gesellschaft und um die Anerkennung der Bedeutung des Laienmusizierens und insbesondere für die kulturelle Jugendbildung verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern zählen der Dirigent Sir Simon Rattle und der Präsident des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger. Neue Musik – Konzertförderung Der BDLO e.V. fördert seit dem Jahr 2011 jährlich bis zu fünf Konzertprojekte seiner Mitgliedsorchester durch die Unterstützung von entstehenden Mehraufwendungen bei Konzertprojekten mit zeitgenössischer Musik. Damit soll die Beschäftigung der Liebhaberorchester mit dem zeitgenössischen Musikschaffen im Besonderen gefördert werden. Die Ausschreibung und das Antragsformular finden Sie unter: www.bdlo.de > DownloadBereich - Dienstleistungen BDO-Präsident Ernst Burgbacher MdB, Xavier Naidoo, BDO-Vizepräsident Fritz Hörter (v.l.n.r.) Foto: Max Micus noch nie mehr Musik gehört als heute. Und trotzdem besteht Anlass zu Sorgen – z. B. um den Zugang zur musikalischen Bildung, um den Schutz kreativer Leistungen, die Finanzierung der kulturellen Infrastruktur oder die Präsenz der unterschiedlichen Musikgenres in den Medien. Der Tag der Musik bietet ein Forum, die außerordentliche Vielfalt der Musik in einem größeren kulturpolitischen Rahmen öffentlich bewusst zu machen und vor allem die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, die diese Vielfalt gestalten und organisieren. Es ist ein Tag musikalischer Feste und des Nachdenkens über Musik und ihre Zukunft. In diesem Jahr findet der Tag der Musik vom 15. bis 17. Juni 2012 unter dem Motto „Hören“ statt. Alle Musizierenden sind aufgerufen, sich mit eigenen Aktionen und Veranstaltungen an dem vielfältigen Programm zu beteiligen. www.tag-der-musik.de musikaktive Senioren aller Orchestersparten treffen, um zu musizieren und Anregungen für eine ausdauernde und qualitätserfüllte Musikpraxis zu erfahren. Gleichzeitig dient das Treffen für Multiplikatoren als Fortbildung in der musikalischen Arbeit mit Senioren. Die BDO lädt dabei folgende Zielgruppen ein: • Seniorenorchester • Gruppen oder auch einzelne Senioren- musiker aus Orchestern • ehemalige Aktive als „Wiedereinsteiger“ oder als „Umsteiger“ • Senioren als „Neueinsteiger“ • Dirigenten und Organisationsleiter von Seniorenorchestern • Instrumentallehrer in Musikschulen und in der Erwachsenenbildung Weitere Informationen dazu unter: www.orchesterverbaende.de Tag der Musik An jedem Tag, in jeder Stunde findet in Deutschland Musik statt – in öffentlichen Veranstaltungen, in Bildungseinrichtungen, in den Medien, im privaten Bereich. Musik wird aktiv praktiziert, studiert, komponiert, heruntergeladen oder getanzt. Vor allem aber wurde Mitteilungen des BDLO Deutsches Orchestertreffen 60+ im September 2013 Im Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen werden sich vom 12. bis 15. September 2013 erstmals auf Bundesebene Seniorenorchester und 32 Per Mausklick zur GEMA-Anmeldung und zum Tarifrechner Mit dieser Anwendung können Sie sich die gebräuchlichsten Tarife für Ihre Musiknutzungen unverbindlich online berechnen lassen und anmelden. www.gema.de/tarifrechner Ohne Partner keine bilateralen Projekte – Mit Hilfe der Tandem-Kontaktbörse den passenden Partner finden Die Vermittlung von Partnerschaften zwischen Institutionen, Organisationen, Schulen, Vereinen und Einzelpersonen in Deutschland und Tschechien gehört zu den Kernaufgaben des Koordinierungszentrums DeutschTschechischer Jugendaustausch – Tandem. Mit Hilfe der Tandem-Kontaktdatenbank (www.tandem-info.net/partner) können auch Sie ohne großen Aufwand einen geeigneten Partner finden. Ihre Suche wird unterstützt von Jana Vežníková, [email protected] Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch – Tandem Maximilianstraße 7 | 93047 Regensburg Fon +49 (0) 941 58 55 7-0 Fax +49 (0)941 58 55 7-22 [email protected] | www.tandem-org.de Vereinfachter Einsatz elektronischer Rechnungen Per E-Mail versandte oder im Internet zum Download bereitgestellte elektronische Rechnungen werden vom Finanzamt künftig auch dann akzeptiert, wenn sie nicht digital signiert sind. Die Regelung tritt rückwirkend zum 1. Juli 2011 in Kraft. Auch für Vereine führt das zu einer Vereinfachung und vor allem zu einer Kosteneinsparung, wenn sie Rechnungen erstellen und versenden. Bisher war der Vorsteuerabzug nur dann zulässig, wenn das Rechnungsdokument eine „qualifizierte elektronische Signatur“ enthielt oder per „elektronischem Datenaustausch“ (EDI) erzeugt worden war. In Artikel 5 des jetzt beschlossenen Steuervereinfachungsgesetzes 2011 hat die Bundesregierung diese praxisferne Auflage aufgehoben. Der Signaturzwang wurde zum 1. Juli 2011 rückwirkend außer Kraft gesetzt. Für den Vorsteuerabzug muss die elektronische Rechnung nun keine digitale Signatur mehr enthalten. Vereine, die viele Ausgangsrechnungen verschicken, sollten deshalb prüfen, ob sich die Umstellung von Papierrechnung auf den elektronischen Rechnungsversand lohnt. Elektronische Rechnungen können vor allem per E-Mail oder per Computer-Fax geschickt werden. Alle umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen profitieren von der neuen Regelung. Vereine, die der Kleinunternehmerregelung unterliegen, betrifft die Regelung nicht. Ausgenommen sind auch Spendenquittungen, die nach wie vor signiert werden müssen. Initiatoren der Europäischen Vereinigung von Liebhaberorchestern (EVL) mit BDLOEhrennadel ausgezeichnet Im Rahmen des neunten Europäischen Orchesterfestivals in Tallinn überreichte BDLOPräsident Helge Lorenz die BDLO-Ehrennadel am 27. April 2012 an den Schweizer Flötisten und Dirigenten René H. Pignolo und an seine Frau Käthi Engel Pignolo. Mit der Auszeichnung würdigte Helge Lorenz ihre Verdienste um die Gründung der Europäischen Vereinigung von Liebhaberorchestern (EVL) 1985 im Schweizerischen Ferienort Grindelwald. René Pignolo, bis 2005 Dirigent des Berner Orchesters PostStrings, hat mit diesem europäischen Dachverband seine Idee und Vision einer europäischen Vernetzung der Liebhaberorchester Realität werden lassen. Das Internationale Jahr der Musik bot den passenden Rahmen für die Gründung. Neben René Pignolo gehören seine Frau für den Eidgenössischen Orchesterverband EOV in der Schweiz, Dr. Joachim Conradi für den BDLO, Hans Gschwend für das Orchester Liechtenstein Werdenberg sowie Wim van Schuppen für den holländischen Amateurorchesterverband FASO zu den Initiatoren und Gründern der EVL. Bis 1991 hat René Pignolo die EVL als Gründungspräsident geführt und geprägt. Käthi Engel Pignolo war ihrerseits nicht nur von 1993 bis 2004 als Präsidentin des Schweizer EOV tätig, sondern hat sich bereits zuvor zehn Jahre um die Notenbibliothek des EOV verdient gemacht. 1991 hat sie in Solothurn maßgeblich zum Erfolg des zweiten Europäischen Orchesterfestivals mit einer Rekordbeteiligung von über 1000 Teilnehmern beigetragen. Von 1992 bis 2006 war sie darüber hinaus Vizepräsidentin 33 der EVL. 2009 haben sich die EVL und die European Association of Youth Orchestras zur European Orchestra Federation (EOFed) zusammengeschlossen. Ehrennadel des BDLO Der Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester e.V. verleiht besonders verdienten Mitgliedern der ihm angehörenden Orchester die 1985 gestiftete Ehrennadel. Nachfolgend veröffentlichen wir die Namen der im letzten halben Jahr ausgezeichneten Persönlichkeiten, verbunden mit einem herzlichen Dank unseres Verbandes für die von ihnen geleistete Arbeit: Angelika Bruker | Oberndorf Collegium Musicum e.V. Oberndorf a.N. (Notenwartin) Dr. Siegfried Danowski | Oberndorf Collegium Musicum e.V. Oberndorf a.N. (Dokumentation und Archiv) Angelika Exner | Oberndorf Collegium Musicum e.V. Oberndorf a.N. (2. Stimmführerin der Celli und Quartett-Einsätze) Norbert Feibel | St. Ingbert Städtisches Orchester St. Ingbert (Künstlerische Leitung des Orchesters seit 1987) Regina Gerl | Ahaus Euregio Symphonieorchester VHS Ahaus (Beisitzerin im Vorstand, Konzertorganisation) Karin Grohmann | München Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester (Präsidentin) Janny Heisterborg | Ahaus Euregio Symphonieorchester VHS Ahaus (2. Vorsitzender, Öffentlichkeitsarbeit) Lutz Michlenz | Hoyerswerda Sinfonisches Orchester Hoyerswerda (Gründungsmitglied vor 50 Jahren und langjähriger Dirigent) Wolfgang Pfahler | Vreden Euregio Symphonieorchester VHS Ahaus (1. Vorsitzender seit 1985) Thomas Uphoff | Mannheim Kammerorchester der Mannheimer Abendakademie (Orchestervorstand und Stimmführer der Cellogruppe) Christiane Vogel | Hoyerswerda Sinfonisches Orchester Hoyerswerda (Langjährige Vereinsvorsitzende) Bernd Wewer | Ahaus Euregio Symphonieorchester VHS Ahaus (Konzertmeister und Kassenführer) Mitteilungen des BDLO Konzertdokumentation zusammengestellt von Joachim Conradi Hier sind jene Konzerte aufgelistet, deren Programme uns von den Mitgliedsorchestern im Laufe der letzten Monate zugegangen sind. Damit auch Ihr Konzert zukünftig hier zu finden sein wird, senden Sie bitte jeweils ein Konzertprogramm (oder gern auch die zugrundeliegende Datei) direkt an Dr. Joachim Conradi, Schlegelstr. 14, 90491 Nürnberg (conradi@ bdlo.de). Name des Orchesters, Konzertdatum und Ort sowie der Dirigent/inn/enname sollten daraus klar hervorgehen. Ankündigungen bevorstehender Konzerte finden Sie im Konzertkalender unter bdlo.de > Konzerte & Termine. Tragen Sie alle erforderlichen Daten dort bitte selbst ein. Das dazu notwendige Passwort erhalten Sie in der Geschäftsstelle ([email protected]). Bad Bederkesa – Musikverein im Landkreis Cuxhaven Leitung: Ingo Hoesch Bamberg – Neues Kammerorchester Leitung: Martin Spangenberg Beethoven: Coriolan-Ouvertüre • Haydn: Madrigal „Der Nr. 2 op. 74 • Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543 Sturm – La Tempesta“ Hob. XXIVa:8; mit dem Projektchor Leitung: Stefan Schili „November“ der VHS Bremerhaven • Bizet: Sinfonie Nr. 1 Bach: Suite Nr. 1 C-Dur BW 1066 • Bach, C. Ph. E.: Sinfonie C-Dur (2 Sätze) • Beethoven: Meeresstille und glückliche h-Moll Wq 182 Nr. 5 • Mozart: Oboenkonzert C-Dur KV 314 Fahrt; mit dem Projektchor „November“ der VHS Bremerhaven • Mozart: Ballettmusik aus „Idomeneo“ KV 367 Bad Dürkheim – Kammerorchester Leitung: Gabriele Weiß-Wehmeyer Berlin – Akademisches Orchester Leitung: Peter Aderhold Boyce, W.: Sinfonie op. 2 Nr. 5 D-Dur • Hummel, Bertold: Bizet: Suite op. 22 „Jeux d‘enfants“ • Mintzer, Bob: Rhythms Weihnachtliche Suite op. 13B • Torelli: Weihnachtskonzert of the Americas • Rimski-Korsakow: Scheherazade Prokofjew: Symphonie classique • Weber: Klarinettenkonzert op. 8 Nr. 6 • Vivaldi: Konzert für Piccolo-Flöte und Streichorchester C-Dur op. 44 Nr. 11, PV 79, RV 443, F. VI Nr. 4 • Mawby, Colin: Gloria aus der Pastoralmesse G-Dur; mit dem Kemptener Kammerchor Berlin – Berlin-Brandenburgisches Sinfonieorchester Leitung: Ulrich Manfred Metzger Sibelius: Finlandia op. 26 • Sibelius: Violinkonzert d-Moll Aalen – Aalener Sinfonieorchester Leitung: Stephan Kühling Bad Homburg – Verein der Musikfreunde Leitung: Horst Schönwälder op. 47 • Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Grieg: Elegische Melodien op. 34 // Brandt, Willy: Zweites Rossini: Ouvertüre „Die diebische Elster“ • Prokofjew: Peter Konzertstück op. 12, Bearbeitung für Trompete und Streich- und der Wolf • Séjourné, Emmanuel: Konzert für Marimba orchester (Bearb. M. Bucher) • Volkmann: Streicherserenade Berlin – concentus alius – Homophilharmonisches Kammerorchester Berlin Leitung: Christiane Silber und Streichorchester Nr. 2 F-Dur op. 63 • Dvorák: Rondo g-Moll op. 94 für Verdi: Ouvertüre zu „La forza del destino“ • Bizet: Carmen- Violoncello und Orchester • Dvorák: Walzer op. 54 Nr. 4 Suiten 1 und 2, daraus Prélude et Aragonaise, L’entr’acte, Ahaus – Euregio Sinfonieorchester Leitung: Michael Rein (Bearb. F. Günther) Habanera • Bizet: L’Arlésienne-Suite Nr. 2, daraus Farandole Tschaikowski: Rokoko-Variationen op. 33 • Schubert: Bad Reichenhall – Orchester Internationale Musiktage Leitung: Eduard Gert Felin erste Walpurgisnacht“ op. 60 • Eisler: Sturm-Suite aus der Ravel: Suite aus „Ma mère l‘oye“ • Strauss, R.: Vier letzte Bühnenmusik zum Drama „Sturm“ • Brahms: Schicksalslied Lieder • Tschaikowski: Nussknacker-Suite op. 71a op. 54; mit der Cantorei der Reformationskirche Moabit und Sinfonie Nr. 3 D-Dur • Beethoven: Chorphantasie op. 80; mit dem Chor der Euregio Konzertgesellschaft Ahrensburg – Kammerorchester Leitung: Frank Löhr • Tschaikowski: Nussknacker-Suite, daraus Tanz der dem Duo Schwarz un Schmitz // Mendelssohn: Ballade „Die ver.di-Chor Berlin Mozart: Ouvertüre zu „Die Zauberflöte“ • Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 • Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 Altena – Märkisches Jugendsinfonieorchester Leitung: Thomas Grote Mozart: Ouvertüre zu „Der Schauspieldirektor“ • Grieg: PeerGynt-Suiten 1 und 2 • Korngold, Erich Wolfgang: SchauspielOuvertüre op. 4 • Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 Altensteig – Orchesterverein Leitung: Jutta Hay / Renate Harr Mozart: Requiem d-Moll; mit dem Schulchor des HermannHesse-Gymnasiums Konzertdokumentation Zuckerfee • Puccini: Manon Lescaut, daraus Intermezzo; mit 34 Berlin – Instrumentalgruppe Pandurina Leitung: Walter Thomas Heyn Bonn – Bad Godesberger Kantatenorchester Leitung: Wolfram Kuster Chemnitz – Sächsisches Sinfonieorchester Leitung: Andreas Grohmann Jubiläumskonzert 25 Jahre: Fürstenau, Anton B.: Rondo Händel: Orgel-Konzert B-Dur op. 4 Nr. 6 HWV 294 • Schubert: Ouvertüre zu „Rosamunde – Die Zauberharfe“ Brillant • Mozart: Duett „Reich mir die Hand, mein Leben“ Händel: Orgelkonzert Nr. 10 op. 7 Nr. 4, HWV 309 • D 644 • Haydn: Hornkonzert D-Dur, Hob. VIId:3 • Schubert: aus Don Giovanni • Salieri: Sinfonie Nr. 19 D-Dur (1 Satz) • Poulenc: Konzert für Orgel, Streichorchester und Pauken Rosamunde / Zwischenaktmusik Nr. 1 • Mozart: Horn- Saint-Saëns: Arie der Dalilah, „Mon coeur s‘ouvre“ • Fauré: g-Moll • Händel: Orgelkonzert Nr. 1 op. 4 Nr. 1, HWV 289 • konzert Nr. 3 Es-Dur KV 447 • Schubert: Sinfonie Nr. 6 Pavane op. 50 • Gershwin: Song der Clara „Summertime“ • Händel: Orgelkonzert Nr. 13 F-Dur HWV 295 C-Dur D 589 Martin: Konzertino 76 • Kreisler, Fritz: Sissy / Kleiner Wiener Bonn – Bonner Orchesterverein Leitung: Robert Wittbrodt Darmstadt – Instrumentalverein 1883 Leitung: Bart Barzonsky Marsch • Moszkowski: Spanischer Tanz • Tschaikowski: Suppé: Ouvertüre „Leichte Cavallerie“ • Mozart: Fagottkon- Dvorák: Sinfonische Dichtung F-Dur op. 109, „Das goldene Blumenwalzer aus „Der Nussknacker“ • Hollaender, Friedrich: zert B-Dur KV 191 • Weber: Andante e Rondo Ungarese op. Spinnrad“ • Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur Hob. VIIe:1 • Die Kleptomanin • Schostakowitsch: Walzer Nr. 2 aus der 35 • Svendsen: Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 4 Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Brandenburg/Havel – Collegium musicum Leitung: Ludwig Nast Mussorgski: Bilder einer Ausstellung // Mozart: „Ah! Vous dirai-je, Maman“ • Cornelius, Peter: Die Könige • Rätz, Jazz-Suite Nr. 2 • Eilenberg: Galopp „Petersburger Schlitten- Pachelbel: Kanon D-Dur • Mozart: Divertimento Nr. 4 B-Dur Darmstadt – Orchester der Technischen Universität Leitung: Jan Schumacher Berlin – Jugendorchester Charlottenburg Leitung: Thomas Lamp KV 186(159b) • Mozart: Andante für Flöte und Orchester Rheinberger: Der Stern von Bethlehem op. 164; mit dem Chor C-Dur KV 315 • Molter: Concerto pastorale G-Dur • Britten: der TUD Saint-Saëns: Danse macabre op. 40 • Borodin: Polowetzer A Simple Symphony (1 Satz) • Linek: Sinfonia pastoralis • Tänze aus „Fürst Igor“ • Dukas, Paul: Der Zauberlehrling • Quantz: Flötenkonzert d-Moll Darmstadt – Sinfonietta Leitung: Martin Lukas Meister Bremen – Orchester der Universität Bremen Leitung: Susanne Gläß Strauß, J.: Walzer op. 292, „Aus den Bergen“ • Lehár: Lied Berlin – Orchester Berliner Musikfreunde Leitung: Yukari Ishimoto Einhorn, Richard: „The Origin“ – Kantate über Leben und Nr. 1 • Strauß, J.: Polka op. 373 „Auf der Jagd“ • Strauß, J.: Werk von Charles Darwin (2008); mit dem Chor der Univer- Csardas aus „Ritter Pasman“ op. 441 • Kálmán: / Lied „Heija, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33 • Koetsier, Jan: sität Bremen heija, in den Bergen ist mein Heimatland“ aus „Die Csardas- fahrt“ – Instrumentalsätze bearbeitet (überwiegend von W. T. Heyn) Elgar: KonzertOuvertüre „Cockaigne“ op. 40 • Holst: Suite op. 32, „Die Planeten“, daraus Nr. 1, „Mars“ und Nr. 4, „Jupiter, the Bringer of Jollity“ Konzert für Blechbläser-Quintett und Orchester op. 133 • und Csardas „Hör‘ ich die Zimbal-Klänge“ aus „Zigeunerliebe“ • Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 1 • Monti, Vittorio: Czardas Fürstin“ • Strauß, J.: Polka „Unter Donner und Blitz“ Dvorák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 Bruchsal – Sinfonieorchester 1837 Leitung: Stephan Aufenanger Berlin – Sinfonieorchester Äskulap Berlin Leitung: Jens Albert Gluck: Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“ • Bach: Doppel- Dettingen – VHS-Orchester Leitung: Gunther Schmidt-König konzert d-Moll BWV 1043 • Berlioz: Ungarischer Marsch Löhr, Hanns: Festlicher Marsch Es-Dur • Kéler, Béla: Italie- Elgar: Serenade e-Moll op. 20 • Gounod: Bläsersinfonie B-Dur aus „Fausts Verdammnis“ • Bruch: Schwedische Tänze op. nische Schauspiel-Ouvertüre op. 131 • Badelt, Klaus: Medley • Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 // Fauré: Pavane 63, Serie 2, Nr. 8-14 • Bizet: Carmen-Suite Nr. 1 // Mozart: aus „Fluch der Karibik“ op. 50 • Fauré: Masques et Bergamasques op. 112 • Idomeneo-Ouvertüre • Mozart: Krönungskonzert KV 537 • Leitung: Paula Stark Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Grieg: Hochzeitstag auf Troldhaugen • Grieg: Peer-Gynt-Suite Webber: Medley „Sinfonische Reflektionen“ • Sachse, Ernst: Nr. 1 op. 46 • Grieg: Huldigungsmarsch aus „Sigurd Jorsalfar“ Concertino für Posaune und Orchester B-Dur • Bizet: Aus Bielefeld – Freies Sinfonie-Orchester Leitung: Witolf Werner der L‘Arlésienne-Suite Nr. 2 • Jenkins, Karl: Palladio Copland: Fanfare for the Common Man • Mendelssohn: Eine Bubenreuth – Sinfonisches Orchester Leitung: Klaus Pilhofer Harmoniemusik • Barber: Adagio for Strings aus op. 11 • Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 (1. Satz) • Stamitz, Dillingen – Orchestervereinigung Leitung: Barbara Flierl Saint-Saëns: Danse macabre op. 40 • Tschaikowski: Sinfonie A.: Konzert für zwei Flöten und Orchester G-Dur (1. Satz) • Strauß, J.: Kaiserwalzer und Donauwalzer • Bernstein: Nr. 5 e-Moll op. 64 Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 6 • Strauß, J.: Einzugsmarsch Auszug aus „West Side Story“ aus „Der Zigeunerbaron“ • Berlin, Irving: Potpourri „Irving Bobingen – Kammerorchester Leitung: Ludwig Schmalhofer Berlin‘s America“; mit Egerländer Heimatchor; MGV Bubenreuth; Ev. Kirchenchor St. Lukas Dorsten – confido vocale & camerata Leitung: Wolfgang Endrös Vivaldi: Oboenkonzert C-Dur, PV 41, RV 447, F. VII Nr. 6 • Bach: Motette BWV 227, „Jesu meine Freude“ // Mozart: Bach: Doppelkonzert d-Moll BWV 1043 und Doppelkonzert Große Messe c-Moll KV 427 • Jolivet: Konzert für Flöte und nach BWV 1060 • Vivaldi: Konzert für vier Violinen und Streichorchester Streichorchester h-Moll op. 3 Nr. 10, PV 148, F. IV Nr. 10 35 Konzertdokumentation Dresden – Bläserkollegium Dresden Leitung: Günter Schwarze Düsseldorf – TONART-Orchester Leitung: Barbara Sieks Ettlingen – Ökumenische Philharmonie Leitung: Frank Christian Aranowski Muret, Jean-Joseph: Suite de Symphonies • Milan, Don Luis: Burgmüller, Norbert: Ouvertüre F-Dur op. 5 • Schumann: Mahler: Rückert-Lieder • Schubert: Große Sinfonie C-Dur Adagio und Allegro • Trio F-Dur • Stanley, John: Voluntaries Klavierkonzert a-Moll op. 54 • Schumann: Sinfonie Nr. 1 D 944 I und IV • Vejvanvsky, Pavel: Zwei Sarabanden • Anony- B-Dur op. 38 Entrée aus der Suite C-Dur • Anonymus: Sonata C-Dur Nr. 1 Eilenburg – Musikverein Leitung: Gabriele Hammermann Frankfurt/M – Philharmonischer Verein 1834 Leitung: Armin Rothermel • Richter, F.X.: Trio G-Dur • Vanhal: Konzert für Fagott und Strauß, J.: „Wir laden gern uns Gäste ein“ • Ivanovici, Iwan Hindemith: Engelkonzert aus „Mathis der Maler“ • Rolla, Orchester F-Dur • Anonymus: Sonata C-Dur Nr. 2 • Caldara, Josif: Walzer „Donauwellen“ • Bizet: Torréador aus „Carmen“ Allessandro: Bassetthorn-Konzert F-Dur • Schumann: Antonio: Andante • Vejvanovsky, Pavel: Zwei Sarabanden • Anderson, Leroy: Plink Plank Plunk! • Webber: Musical Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 • Rosetti: Sinfonia D-Dur „Pastorale“; Gemeinsam mit dem „Phantom der Oper“ / „All I Ask of You“ • Hetfield/Ulrich: Benda-Kammerorchester Ústí nad Labem – Leitung z.T. durch „Nothing Else Matters“ • Dvorák: Humoreske • Verdi: Jiri Havlik // Reitzenstein, Christoph von: Festliche Fanfare Triumphmarsch aus „Aida“ • Badelt, Klaus: Medley aus Frankfurt/O – Orchester der Musikfreunde Leitung: Gunther Reinecker • Reinecke, C.: Trio op. 188 • Franck, C.: Panis angelicus • „Fluch der Karibik • Williams, John: Musik aus „Star Wars“, Boieldieu: Ouvertüre zu „Der Calif von Bagdad“ • Mozart: Mozart: Divertimento Es-Dur KV 196e (Anh. 226) • Lauber, „Jurassic Park“ und „ET“ • Webber: „Don‘t Cry for Me ...“ Die Hochzeit des Figaro KV 492 / Nr. 10, Cavatina „Porgia Anton Joseph: Quatre Intermezzi • Schickele, Peter: Diverti- aus „Evita“ • Coulais, B.: „Caresse sur l‘océan“ • Shore, amor – Heil‘ge Quelle“ • Beethoven: Violin-Romanze F-Dur mento • Händel: Suite aus der „Wassermusik“ Howard: The Lord of the Rings, Sinfonische Suite • Miles, J.: op. 50 • Vanhal: Konzert für Orgel und Streichorchester „Music“ • Strauß, J.: Egyptischer Marsch op. 335 • Come- F-Dur (1. Satz) • Mozart: Don Giovanni KV 527 / Nr. 8, Arie Dresden – medicanti – Orchester an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden Leitung: Wolfgang Behrend dian Harmonists: „Wochend und Sonnenschein“ und „Mein Donna Elvira, „Ah, fuggi il traditor – Oh flieh‘ den Böse- kleiner grüner Kaktus“, Bearbeitung für Bläser • Mahr, K.: wicht“ • Dvořák: Slawischer Tanz op. 46 Nr. 8 • Händel: „Unter südlicher Sonne“; z.T. Bearbeitungen/Arrangements Oratorium „Der Messias“ / Nr. 18 Aria „Er weidet seine Jubiläumskonzert 25 Jahre: Borodin: Polowetzer Tänze aus (A. Hammermann u.a.) Herde“ • Händel: Xerxes / Largo • Tschaikowski: Blumenwal- mus: Parthia Nr. 2 Es-Dur • Pezelius, Johannes: Sonatina II • Frannk, Fred L.: Overture for Brass // Fux, Johann Joseph: „Fürst Igor“ • Rachmaninoff: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll • zer aus „Der Nussknacker“ • Eilenberg: Galopp „Petersburger Erlangen – Erlanger Kammerorchester Leitung: Ulrich Kobilke Schlittenfahrt“ visation (Varsang) op. 16 • Sibelius: Valse triste • Sibelius: Sinfonische Ballade „Die Waldnymphe“ op. 15 • Sibelius: Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“ • Beethoven: Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 104 Violin-Romanze F-Dur op. 50 • Chausson, Ernest: Poème für Freiburg – Akademisches Orchester Leitung: Diego M. Etxebarria Tschaikowski: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 // Sibelius: Impro- Violine und Orchester op. 25 • Fauré: Pelléas et Mélisande, Bernstein: Ouvertüre zu „Candide“ • Schumann: Cellokon- Dresden – Universitätsorchester Leitung: Monica Buckland Suite op. 80 • Schubert: Ouvertüre zu „Rosamunde – Die zert a-Moll op. 129 • Dvorák: Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60 Schubert: Ouvertüre zu „Fierabras“ op. 76 D 796 • Berg: Leitung: Florian Zeh Violinkonzert • Brahms: Sinfonie Nr. 2 op. 73 Bach: Suite Nr. 3 D-Dur BWV 1068 • Haydn: Sinfonie Zauberharfe“ D 644 Nr. 57 D-Dur • Manfredini: Konzert für zwei Trompeten und Dresden – Werkstattorchester Leitung: Michael Ellis Streichorchester D-Dur • Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur Mozart: Ouvertüre zu „Die Entführung aus dem Serail“ • Fauré: Pelléas et Mélisande op. 80 • Schumann: Introduktion Esslingen – Hochschulorchester Leitung: Steffi Bade-Bräuning und Allegro appassionato op. 92 • Mussorgski: Eine Nacht Bach: Suite Nr. 1 C-Dur BW 1066 • Beethoven: Violin- auf dem kahlen Berge • Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre Romanze G-Dur op. 40 • Dvorák: Bläserserenade op. 44 • Bartók: Ungarische Skizzen Sz 97 • Schostakowitsch: Tahiti Duisburg – Studio-Orchester Leitung: Peter Baberkoff Trott op. 16 • Hardiman, Ronan: Musik aus „The Lord of the Dance“ • Williams, John: Jurassic Park, Filmmusik Mozart: Flötenkonzert Nr. 2 D-Dur KV 314 • Debussy: Nachmittag eines Fauns • Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Ettlingen – Sinfonieorchester Leitung: Judith Mammel Duisburg – Rheinisches Orchester Leitung: Eberhardt Dietz Schubert: Ouvertüre D-Dur D 556 • Reinecke: Flötenkonzert D-Dur op. 283 • Dvorák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 Händel: Feuerwerksmusik • Eilenberg: Galopp „Petersburger Schlittenfahrt“ • Cerulli, Bob: Holiday-Pops • Händel: Melodien aus dem „Messias“ Konzertdokumentation 36 Fürth – Junge Fürther Streichhölzer Leitung: Bernhard Joerg Purcell: Spielmusik aus „Abdelazer“ • Beethoven: Violin- Halle – Akademisches Orchester der Universität Leitung: Matthias Erben konzert D-Dur op. 61 • Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Rossini: Ouvertüre zu „Il Signor Bruschino“ • Mozart: Klavierkonzert Nr. 23 KV 488 • Tschaikowski: Sinfonie Nr. 4 Garching – Garchinger Sinfonieorchester Leitung: Florian Erdl f-Moll op. 36 Honegger: Pacific 231 • Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 Hamburg – Hasse-Orchester Leitung: Klaus-Peter Modest • Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Bach, J. Ch.: Sinfonie D-Dur op. 18 Nr. 4 • Tschaikowski: Göppingen – Kammerorchester Leitung: Wilfried Maier Rokoko-Variationen • Gounod: Sinfonie Nr. 1 D-Dur Händel: Oratorium Herkules HWV 69 / Ouvertüre • Prokofjew: Peter und der Wolf (2 Sätze) • Gounod: Sinfonie Nr. 2 Es-Dur (Sätze) // Telemann: Kantate „Lobet den Herrn, alle Heiden“, Psalm André: Messe ad majorem Dei gloriam; mit dem Ensemble Hamburg – Haydn-Orchester Leitung: Rida Murtada vocal Chantenoes • dall‘Abaco: Concerto da chiesa a-Moll Dvorák: Slawische Tänze op. 72, daraus Nr. 1 - 4 • op. 2 Nr. 4 // Haydn, M.: Sinfonie D-Dur • Mendelssohn: Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54 • Dvorák: Sinfonie Violinkonzert e-Moll op. 64 • Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 2 Nr. 9 e-Moll op. 95 117, TVWV 1:1059 • Pachelbel: Magnificat • Campra, a-Moll op. 55 Freiburg – Kammerorchester Landwasser Leitung: Johannes Hielscher Corelli: Weihnachtskonzert op. 6 Nr. 8 • Saint-Saëns: Weihnachtsoratorium op. 12; mit dem Ev. Kirchenchor Opfingen Gummersbach – Symphonie-Orchester des Oberbergischen Kreises Leitung: Gus Anton Hamburg – Orchester 91 Leitung: Mariano Chiacchiarini Mozart: Titus-Ouvertüre • Tschaikowski: Rokoko-Variationen op. 33 • Bruckner: Sinfonie Nr. 2 c-Moll Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 1 op. 46 • Brahms: Alt-Rhapsodie Freiburg – Musikkollegium Leitung: Michael Kuen op. 53 • Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ • Strauß, J.: Donauwalzer // Brahms: Liebeslieder-Walzer Hamburg – Sinfonieorchester Eppendorf Leitung: Gints Racenis Bruch: Romanze für Viola und Orchester F-Dur op. 85 • – Bearbeitung für Streichorchester • Schumann: Cellokonzert Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre op. 26 • Bruch: Konzert Bruch: „Kol Nidrei“ op. 47, Bearbeitung für Streichorchester a-Moll op. 129 • Wagner: Siegfried-Idyll // Pergolesi: Stabat für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 • Tschaikowski: und Solo-Viola (W. Fritsche) • Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur Mater; mit dem Gus-Anton-Kammerchor Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 Freising – Musikschule Leitung: Martin Keeser Günzburg – Kammerorchester Leitung: Markus Putzke Hamburg – Wandsbeker Sinfonieorchester Leitung: Martin Lentz Neruda: Trompetenkonzert Es-Dur • Telemann: Konzert für Beethoven: Coriolan-Ouvertüre • Beethoven: Tripelkonzert Bruckner: Ouvertüre g-Moll op. posth. • Nielsen, C. A.: zwei Klarinetten & Streichorchester d-Moll, BA 7 • Respighi: op. 56 • Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur Rhapsodische Ouvertüre „Eine Phantasiereise zu den Adagio con variazioni für Violoncello & Orchester • Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ • SaintSaëns: Danse macabre op. 40 Friedrichshafen – Sinfonieorchester Leitung: Joachim Trost Färöern“ • Sallinen, Aulis: Chamber Music Nr. 3 op. 58 für Görlitz – Niederschlesisches Kammerorchester Leitung: Thomas Seyda op. 16 • Weinberg, Mieczislaw: Rhapsodie über moldawische Themen op. 47 Nr. 1 Stamitz, C.: Orchester-Quartett G-Dur op. 1 Nr. 2 • Parry, Ch. H. H.: An English Suite • Grieg: Holberg-Suite op. 40 Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 • Tschaikowski: Sinfonie Nr. 1 op. 13, „Winterträume“ Violoncello und Streicher • Sibelius: Vårsang – Frühlingslied Haar – Ensemble Haar Leitung: Winfried Grabe Hannover – Hannoversche Orchestervereinigung Leitung: Martin Lill Verdi: Ouvertüre zu „Nabucco“ • Chopin: Klavierkonzert Fürth – Fürther Kammerorchester Leitung: Horst Günter Lott Bach: Suite Nr. 1 C-Dur BW 1066 • Händel: Concerto grosso Nr. 1 e-Moll op. 11 • Wagner: Tristan und Isolde – Vorspiel op. 6 Nr. 5 HWV 323 • Telemann: Suite für zwei Oboen und und Isoldens Liebestod • Liszt: Les Préludes, G 97 Haydn: Ouvertüre B-Dur Hob. Ia:14, zur Oper „Armida“ • Streichorchester B-Dur, TWV 55:B1 // Pergolesi: Salve Regina, Mozart: Klarinettenkonzert KV 622 • Schubert: Sinfonie Violinkonzert B-Dur, Sinfonia D-Dur und Stabat Mater Nr. 5 B-Dur 37 Konzertdokumentation Hannover – Ärzte-Orchester Leitung: Lorenz Nordmeyer Kehl – Kammer-Ensemble Kehl-Strasbourg Leitung: Gabriel Mattei Bizet, Impromptus aus „Jeux d‘enfants“ • Wieniawski: Finale Ingolstadt – Symphonisches Salonorchester Leitung: Thomas Frank aus dem Violinkonzert Nr. 2 • Saint-Saëns: Cellokonzert Bruch: Konzert für zwei Klaviere und Orchester op. 88a • Saint-Saëns: Danse bacchanale aus „Samson und Dalilah“ • Nr. 1 a-Moll op. 33 • Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll Leitung: Felix Glombitza Delibes: Lakmé / 1. Akt, „Où va la jeune Indoue?“, Glöckchen- op. 56 Orff: Carmina Burana; mit Ingolstädter Motettenchor und arie • Alabieff, Alexander: Air „Le Rossignol – Die Nachtigall“ dem Kinderchor der Ingolstädter Nachtigallen • Offenbach: Hoffmanns Erzählungen / Arie der Olympia „Les Heidelberg – Sinfonie-Orchester TonArt Leitung: Hannes Krämer Meyerbeer: Air „Ombre légère“ – Schattentanz aus „Dinorah“ oiseaux dans la chamille“ • Borodin: Sinfonie Nr. 2 h-Moll Jena – Sinfonieorchester Carl Zeiss Leitung: Roland Weske Lortzing: Ouvertüre und Ballettmusik aus „Undine“ • Eilen- Kempten – Orchesterverein Leitung: Mary Ellen Kitchens Heidenheim – Cultura Kammerorchester Leitung: Horst Guggenberger berg: Die Mühle im Schwarzwald op. 52 • Lincke: Ouvertüre Villa-Lobos: Konzert für Mundharmonika und Orchester zu „Grigri“ • Bruch: Schwedische Tänze op. 63 • Breitung, (1956) • Schtschedrin, Rodion: Carmen-Suite (1967) • Pugnani, Gaetano: Sinfonia B-Dur • Bach: Brandenburgisches Wolfgang: Schwedisches Liebeslied „Jag älskar dig“ • Sibeli- Chávez, Carlos: Sinfonie Nr. 2 – Sinfonia India Konzert Nr. 5 • Richter, F. X.: Sinfonie B-Dur us: Finlandia op. 26 // Nehl, Wilhelm: Weihnachts-Ouvertüre Bartók: Violinkonzert Nr. 2 • Brahms: Sinfonie Nr. 2 op. 73 Heidenheim – Voith Orchester Leitung: Paraskevi Kontogianni 35 und 156 • Strauß, J.: Intermezzo aus „1001 Nacht“ • Kiel – Kieler Kammerorchester Leitung: Imre Sallay Waldteufel: Walzer op. 183, „Die Schlittschuhläufer“ • Hum- Mozart: Concertone für zwei Violinen und Orchester C-Dur Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 • Rossini: Introduk- perdinck: Hänsel und Gretel / Fantasie // Grieg: Peer-Gynt- KV 190 (186E) • Saint-Saëns: Introduction und Rondo op. 28 tion, Thema und Variationen für Klarinette und Orchester • Suite Nr. 1 op. 46, daraus Nr. 1 „Morgenstimmung“ und • Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 // Mozart: Sinfonie Liszt: Marsch aus dem Oratorium „Christus“ Nr. 4, „In der Halle des Bergkönigs“ • Strauß, Eduard: Polka Es-Dur KV 184 • Mozart: Divertimento Nr. 11 D-Dur KV 251 „Märzveilchen“ • Strauß, J.: Polka op. 328, „Sängerslust“ • (Einrichtung für Streichquartett und Orchester) • Mozart: Hersbruck – Collegium Musicum Leitung: Susanne Pflaumer Weiss, George D.: „What a Wonderful World“ • Joel, Billy: Sinfonia concertante KV 320e, Tripel-Konzert (ergänzt „Lullabye“ • Chillcott, Bob: „I Share Creation“ • Jung, Fredo: von E. Melkus) • Haydn: Sinfonie Nr. 94 G-Dur // Dvorák: Rossini: Ouvertüre „Die diebische Elster“ • Massenet: „Ein Jäger längs dem Weiher ging“ • Auber: Ouvertüre zu Bläserserenade op. 44 • Glasunow: „Chant du Ménestrel“ für Meditation aus „Thais“ • Offenbach: Cancan aus „Orpheus „Fra Diavolo“ • Eilenberg, Richard: 5 Charakterstücke • Violoncello und Orchester op. 71 • Tschaikowski: Rokoko- in der Unterwelt“ • Elgar: Liebesgruß op. 12 • Elgar: Marsch Rossini: Ouvertüre zu „Der Barbier von Sevilla“ • Elgar: „The Variationen op. 33 • Schumann: Bilder aus Osten op. 66 Nr. 4 aus „Pomp and Circumstances“ op. 39 • Grieg: Solveigs Shower“ • N.N.: „Es klappert die Mühle“ (Arr. G. Meyer) • – Bearbeitung für Orchester (C. Reinecke) Lied und „In der Halle des Bergkönigs“ aus „Peer Gynt“ • N.N.: „Die Vogelhochzeit“ (Arr. F. Jung) • Bach: Orgelkonzert d-Moll, Rekonstruktion nach BWV Tschaikowski: Sérénade mélancolique op. 26 • Tschaikowski: Kirchheim unter Teck – Schwäbisches Kammerorchester Leitung: Matthias Baur Tanz Nr. 1 g-Moll • Mozart: Rondo für Violine und Orchester Kaiserslautern – Sinfonieorchester des Landkreises Leitung: Alexander Meyer KV 373 • Strauß, J.: Donauwalzer und Kaiserwalzer Ravel: Pavane zum Gedächtnis einer Infantin • Vaughan A.: Kontrabass-Konzert fis-Moll op. 3 • Mozart: Salzburger Williams: Fantasia on Greensleeves • Elgar: Cellokonzert Sinfonie Nr. 1 D-Dur KV 136 • Tschaikowski: Serenade op. 48 Walzer aus „Der Schwanensee“ • Dvorák: Prager Walzer • Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 1 • Brahms: Ungarischer Janáček: Suite für Streichorchester • Koussevitzky, Sergej Homburg/Saar – KammerSinfonie Orchester Leitung: Jonathan Kaell e-Moll op. 85 • Strauss, R.: Bläserserenade op. 7 • Haydn: Sinfonie Nr. 99 Es-Dur Köln – Rainbow Symphony Cologne Leitung: Thomas Krause Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur op. 138 • Karlsruhe – Junge Philharmonie Leitung: Georg Köhler Brahms: Alt-Rhapsodie op. 53; mit dem Chor „Die Zauber- Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 • Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ • Bruch: Konzertstück für Violine und Orchester op. 84 • Beethoven: Ilmenau – Kammerorchester der Technischen Universität Leitung: Daniele Squeo Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 flöten“ Konstanz – Concerto Konstanz Leitung: Wolfgang Mettler Purcell: Spielmusik aus „Abdelazer“ • Jacob, Gordon: Suite Kassel – Jugendsinfonieorchester Leitung: Lucas Waldin für Blockflöte und Streicher • Torelli: Weihnachtskonzert Tschaikowski: Nussknacker-Suite op. 71a • Saint-Saëns: Danse macabre op. 40 • Bizet: L‘Arlésienne-Suiten Nr. 1 & 2 Vivaldi: Konzert für Streichorchester mit Cembalo D-Dur Akkordeon, Percussion und Streicher // Mozart: Requiem RV 121 • Elgar: Drei Charakteristische Stücke op. 10 • d-Moll; mit dem Chor der Geschwister-Scholl-Schule Dvorák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 Konzertdokumentation 38 op. 8 Nr. 6 • Lee, Hope: „Secret of the Seven Stars“ für Korbach – Waldeckisches Kammerorchester Leitung: Rainer Böttcher Marburg – Junge Philharmonie Leitung: Hyun-Jin Yun Moosburg – Kammerorchester Leitung: Erwin Weber Susato, Tielman: Drei Tänze (Arr. J. Iveson) • Bizet: Carmen- Brahms: Tragische Ouvertüre op. 81 • Grieg: Klavierkonzert Rossini: Ouvertüre zu „Die Italienerin in Algier“ • Davidoff, Suite Nr. 1 • Tschaikowski / Beatles: Nutcracker Suite • a-Moll op. 16 • Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Karl: 1. Satz aus dem Cellokonzert Nr. 3 • Strauß, J.: Früh- Saint-Saëns: Danse bacchanale aus „Samson und Dalilah“ • lingsstimmen-Walzer op. 410 • Offenbach: Pariser Leben / Ouvertüre nach Themen • Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 1 nicht aus Liebe weinen“ aus „Es war eine rauschende Ball- Marl – Musikgemeinschaft Leitung: Wolfgang Endrös nacht“ • Albeniz, I. M. F.: Tango D-Dur op. 165 Nr. 2 • Saint-Saëns: Sinfonische Dichtung op. 39, „Phaeton“ • Halle des Bergkönigs“ • Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Mancini, Henry: A Tribute to Henry Mancini (Arr. C. Custer) Mendelssohn: Ballade „Die erste Walpurgisnacht“ op. 60 • (3. und 4. Satz) • Schrammel: Marsch „Wien bleibt Wien“ (Arr. Mai-Kümmel) Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Anderson, Leroy: Blue Tango • Mackeben, Theo: Lied „Nur op. 46, daraus Nr. 1 „Morgenstimmung“ und Nr. 4, „In der Metzingen – Kammerorchester Leitung: Oliver Bensch Müllheim – Markgräfler Symphonieorchester Leitung: Uwe Müller-Feser Ives: The Unanswered Question • Mozart: Sinfonia concer- Respighi: Tre corali nach J.S. Bach• Elgar: Cellokonzert e-Moll tante KV 297b • Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 op. 85 • Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 // Mendels- • Strauß, J.: Fledermaus-Ouvertüre Kronach – Kammerorchester Leitung: Monika Herr Skalkottas, Nikos: Drei griechische Tänze • Pärt: Summa • Piazzolla, Astor: Tango Sensations für Bandoneon und Streicher (1988) • Pärt: „My Heart‘s in the Highlands“, Bearb. für Alt und Streichorchester (M. Herr) • Komitas, Vardapet: Armenische Miniaturen (arr. S. Aslamazian) sohn: Ouvertüre „Das Märchen von der schönen Melusine“ Moers – Niederrheinisches Kammerorchester Leitung: Philip van Buren • Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64 • Schubert: Rosamunde op. 26, D 797 / Ballettmusiken 1 und 2 • Mozart: Haffner-Sinfonie KV 385 Schubert: Ouvertüre im italienischen Stil Nr. 2 C-Dur D 591 • Kulmbach – Kammerorchester Leitung: Horst Degelmann Mozart: Hornkonzert Nr. 4 KV 495 • Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 München – Bayerisches Ärzteorchester Leitung: Reinhard Steinberg Albinoni: Concerto D-Dur für Oboe und Streichorchester Barber: Adagio for Strings aus op. 11 • Bruckner: Sinfonie op. 7 Nr. 6 • Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15 // Nr. 8 c-Moll Grieg: Holberg-Suite op. 40 (Sarabande und Gavotte) • München – Bayerische Philharmonie Leitung: Mark Mast Vivaldi: Aria aus der Motette RV 630 • Vivaldi: Doppelkonzert d-Moll op. 3 Nr. 11, PV 250, RV 565, F. IV Nr. 11 Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248 (Teile I - III und V); Leipzig – Akademisches Orchester Leitung: Horst Förster mit dem Chor der Bayerischen Philharmonie Martinu: Suite aus „Die Komödie auf der Brücke“ • Bruch: Konzert für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 • München – Junge Münchner Symphoniker Leitung: Bernhard Koch Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ • Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61 • Grieg: Peer-Gynt-Suite Leipzig – Sinfonischer Musikverein Leitung: Frank Lehmann Nr. 1 op. 46, daraus Nr. 1 „Morgenstimmung“ • Debussy: Nachmittag eines Fauns Krause-Graumnitz, Heinz: Quem pastores laudavares • op. 55 • Rust, F.W.: Sinfonia aus der Festkantate • Strehlow, München – Munich Philharmonic Pops Leitung: Gabriel Venzago Vincent: Sinfonia sognante (Uraufführung) • Mozart: Messe Jenkins, Karl: Palladio (1. Satz) • Rutter, John: Suite für Strei- KV 427 c-Moll, Große Messe; daraus „Et incarnatus est“ • cher • Walton, W.: 2 Stücke aus der Filmmusik „Henry V“ • Händel: Einzug der Königin von Saba – Sinfonia aus „Salomo“ Schostakowitsch: Suite aus der Filmmusik „Die Hornisse“ • Manfredini: Weihnachtskonzert op. 3 Nr. 12 • Mendels- op. 97a (1955) • Giesriegl, Dominik: „Fabula Machinae“ Suite • sohn: Choralkantate „Vom Himmel hoch“; mit der Kantorei Ives: The Unanswered Question Bruch: Canzone für Violoncello und Orchester B-Dur Markranstädt München – Münchner Behördenorchester Leitung: Günter Maier Mainz – Rheinische Orchesterakademie Leitung: Gernot Sahler Mozart: Ouvertüre zu „Der Schauspieldirektor“ • Haydn: Cel- Pärt: Fratres • Berg: Violinkonzert • Mendelssohn: Sinfonie lokonzert D-Dur Hob. VIIb:2 • Gounod: Sinfonie Nr. 1 D-Dur Nr. 5 D-Dur op. 107 39 Konzertdokumentation München – Münchner internationales Orchester Leitung: Christopher McMullen-Laird Oberndorf am Neckar – Collegium Musicum Leitung: Peter Hirsch Pfullingen – MartinsKollegium Leitung: Dirk Altmann Roman, J.H.: Suite aus „Drottningholmmusiken“ • Grant, Bach, J.Bernh.: Orchestersuite Nr. 4 D-Dur • Suk, Josef: Weber: Klarinettenkonzert Nr. 2 op. 74 • Schubert: Sinfonie David: „Rommet mellom ordene“ (Uraufführung) • Nielsen, Menuett • Clarke, Jeremiah: Suite D-Dur für Trompete und Nr. 6 C-Dur D 589 C.A.: Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 7 • Grieg: Klavierkonzert Orchester • Haydn: Sinfonie Nr. 22, „Der Philosoph“ a-Moll op. 16 Sibelius: Andante festivo und Valse triste aus op. 44 • Potsdam – Collegium musicum Leitung: Knut Andreas München – Neuperlacher Kammerorchester Leitung: Wolfgang Schmitt Ochsenhausen – Kammerorchester der Stadt Leitung: Fernando Stefanucci Bach: Suite Nr. 2 h-Moll BW 1067 • Mozart: Salzburger Sin- Vivaldi: Magnificat g-Moll RV 610 • Vivaldi: Dixit Dominus Gomes, Antonio Carlos: Ouvertüre zu „Il Guarany“ • fonie Nr. 1 D-Dur KV 136 • Thieriot, Ferdinand: Serenade für RV 595; mit dem Coro Polifonico Città di Subiaco Sibelius: „Der Schwan von Tuonela“ und „Lemminkäinen Streichorchester op. 44 • Thieriot, Ferdinand: Zwei Walzer Leitung: Ludwig Kibler zieht heimwärts“ aus op. 22 • Schumann: Ouvertüre zu für Streichorchester op. 54 • Barber: Adagio for Strings aus Vivaldi: Flötenkonzert D-Dur op. 10 Nr. 3, PV 155, RV 428, F. „Julius Cäsar“ op. 128 • Grieg: Lyrische Suite op. 54 op. 11 VI Nr. 14 • Mozart: Motette „Exsultate, jubilate“ Humperdinck: Hänsel und Gretel – Szenische Aufführung Leitung: Parcival Módolo Rastatt – Kammerorchester Leitung: Peter Epple München – ODEON Jugendsinfonieorchester Leitung: Julio Doggenweiler Fernández Oldenburg – Orchester der Carl-von-Ossietzky Universität Leitung: Rida Murtada Prokofjew: Cinderella-Ballett op. 87; mit der Ballettschule der Händel: Concerto grosso G-Dur op. 3 Nr. 3, HWV 314 • • Bach: Doppelkonzert nach BWV 1060 • Bach: Kantate Musikschule Gilching Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 • Haydn: BWV 84, „Ich bin vergnügt in meinem Glücke“ Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 BW 1048 • Händel: Trompetenkonzert D-Dur • Ricciotti: Concertino Nr. 2 G-Dur Sinfonie Nr. 104 D-Dur München – Symphonisches Orchester München-Andechs Leitung: Andreas Pascal Heinzmann Rheda-Wiedenbrück – Kammermusikvereinigung der Stadt Leitung: Gregor van den Boom Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 • Osnabrück – Orchester Osnabrücker Musikfreunde Leitung: Reinmar Neuner Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 • Bode, Otto: „Informel“ – Symphonisches Bild für Orchester • Concerto grosso F-Dur op. 6 Nr. 2 • Wassenaer: Aus Sei Tschaikowski: Blumenwalzer aus „Der Nussknacker“ Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26 • Mahler: Sinfonie concerti armonici Händel: Orgelkonzert Nr. 4 F-Dur HWV 292 • Corelli: Nr. 1 D-Dur Neustadt bei Coburg – Gesellschaft der Musikfreunde Leitung: Rolf Otto Ottersberg – Kammerorchester Leitung: Clive Ford Mozart: Konzert C-Dur für Flöte, Harfe und Orchester Purcell: Chaconne g-Moll • Mozart: Hornkonzert Nr. 3 op. 5 Nr. 3 • Schiassi: Weihnachts-Sinfonie D-Dur • KV 299 • Schubert: Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 • Bruch: Es-Dur KV 447 • Holst: Country Song op. 22a (Lieder ohne Wassenaer: Concertino Nr. 2 B-Dur • Vivaldi: Konzert für Fa- Schottische Phantasie op. 46 Worte) • Genzmer: Sinfonietta • Beethoven: Ouvertüre zu gott und Streichorchester a-Moll, PV 72, RV 497, F. VIII Nr. 7 „König Stephan“ op. 117 • Ordonez, Karl von: Sinfonie B-Dur // Telemann: Polnisches Nürnberg – Orchester-Gemeinschaft Leitung: Gordian Teupke Schwerin – Collegium musicum Leitung: Adalbert Strehlow Albinoni: Concerto D-Dur für Violine und Streichorchester Konzert • Janitsch, J. G.: Sinfonia B-Dur • Friedrich II. von Weber: Freischütz-Ouvertüre • Rachmaninow: Konzert für Parchim – Collegium musicum Leitung: Wolfgang Friedrich Klavier und Orchester Nr. 4 g-Moll op. 40 • Brahms: Sinfonie Farkas, F.: Tänze des ungarischen Barocks • Ligeti: Ballade Nr. 1 c-Moll op. 68 und Tanz • Zehm, Friedrich: „Cha-Cha“ • Vivaldi: Gitarren- Preußen: Sinfonie Nr. 2 G-Dur • Bach: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll BW 1041 • Monn: Sinfonie G-Dur Two Spirituals • Stolte, Siegfried: Concertino für Blockflöte Schwieberdingen – Strohgäu Sinfonieorchester Leitung: Frédéric Tschumi und Streichorchester • Scarlatti, A.: Sinfonie Nr. 2 D-Dur Rodrigo: Concierto de Aranjuez • Brahms: Ungarische Tänze // Vivaldi: Konzert für Streichorchester e-Moll, PV 113, RV Nr. 1, 3 und 5 • Bizet: L‘Arlésienne-Suite Nr. 1 • Sibelius: 133, F. XI Nr. 43 • Sibelius: Andante festivo • Manfredini: Finlandia op. 26 konzert D-Dur nach RV 93, F. XII Nr. 15 • Sternberg, F.W.: Weihnachtskonzert op. 3 Nr. 12 • Vivaldi: Konzert für zwei Violinen Streichorchester und Cembalo d-Moll, PV 281, RV 514, F. I Nr. 100 • Telemann: Violakonzert G-Dur Schwäbisch Gmünd – Philharmonie Leitung: Knud Jansen Beethoven: Coriolan-Ouvertüre • Tschaikowski: Violinkonzert D-Dur op. 35 • Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 Konzertdokumentation 40 Senden – Sinfonieorchester der Musikvereinigung Leitung: Alexey Tyulmenkov Steinfurt – Collegium musicum Leitung: Bettina Bartels Traunreut – Ruperti-Kammerorchester Leitung: Richard Kalahur Händel: Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 7, HWV 325 • Mozart: Ouvertüre zu „Der Schauspieldirektor“ • Mozart: Beethoven: Egmont-Ouvertüre • Schubert: Sinfonie h-Moll Boccherini: Cellokonzert B-Dur G 482 • Respighi: Antiche Hornkonzert Nr. 3 Es-Dur KV 447 • Beethoven: Sinfonie D 759, „Unvollendete“ • Dvorák: Largo aus Sinfonie Nr. 9 danze ed arie, Suite Nr. 3 • Stamitz, A.: Konzert für zwei Nr. 1 C-Dur op. 21 e-Moll op. 95 • Mozart: Klavierkonzert Nr. 21 KV 467 Flöten und Orchester G-Dur Siegen – Collegium Musicum Leitung: Bruce Whitson Beethoven-Programm: Ouvertüre König Stephan op. 117, Stuttgart – Orchester Stuttgarter Musikfreunde Leitung: Georg Schmitt Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19 und Sinfonie Nr. 1 op. 21 Spontini, Gasparo: Ouvertüre zu „Die Vestalin“ • Vivaldi: Traunstein – Musik-Kollegium Leitung: Augustin Spiel Beethoven: Prometheus-Ouvertüre • Mendelssohn: Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25 • Schubert: Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“ Konzert für Streichorchester e-Moll, PV 113, RV 133, F. XI Nr. St. Ingbert – Städtisches Orchester Leitung: Norbert Feibel 43 • Mercadante: Flötenkonzert e-Moll op. 57 • Rossini: Tancred-Ouvertüre • Rossini: Arie der Rosina, „Una voce Ulm – Orchester der Hochschule Leitung: Virgil Bunea Gluck: Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“ • Beethoven: Acht poco fa – Frag ich mein beklomm‘nes Herz“ • Donizetti: Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 • Gounod: Sinfonie Wiener Tänze • Cimarosa: Konzert für zwei Flöten und Or- Cavatina „Quel guardo il cavaliere“ aus Don Pasquale • Nr. 1 D-Dur • Rossini: Ouvertüre zu „Die seidene Leiter“ chester G-Dur • Mozart: Idomeneo-Ouvertüre • Boieldieu: Salieri: Sinfonie Nr. 19 D-Dur Ulm – Studio Ulmer Musikfreunde Leitung: Wilhelm F. Walz Ouvertüre zu „Der Calif von Bagdad“ • Meyerbeer: Kröaus der Ballettsuite • Halvorsen: Einzugsmarsch der Bojaren Stuttgart – Orchesterverein Leitung: Fritz Roth • Elgar: Marsch Nr. 4 aus „Pomp and Circumstances“ op. 39 Mussorgski: Bilder einer Ausstellung (Ravel) // Poulenc: Kon- Große Sinfonie C-Dur D 944 // Haydn: Cellokonzert C-Dur zert für Orgel, Streichorchester und Pauken g-Moll Hob. VIIb:1 • Suk: Serenade Es-Dur op. 6 • Mozart: Sinfonia Stade – Kammerorchester Leitung: Alexander Mottok Leitung: Alexander Adiarte concertante Es-Dur KV 364 Mozart: Requiem d-Moll • Pärt: „An den Wassern zu Babel ...“ Orgel, Streichorchester und Pauken g-Moll; mit der Sing- Psalm 137; mit dem Vox humana Chorprojekt akademie Stuttgart Stadtbergen – Symphonieorchester Leitung: Tristan Uth Dvorák: Messe D-Dur op. 86 • Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll Stuttgart – Sinfonieorchester Stuttgarter Liederkranz Leitung: Ulrich Walddörfer op. 95 • Fauré: Pavane op. 50 Sibelius: Finlandia op. 26 • Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur Viernheim – Starkenburg Philharmoniker Leitung: Günther Stegmüller • Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Lortzing: Der Wildschütz – Szenische Aufführung mit der nungsmarsch aus „Der Prophet“ • Delibes: Sylvia / Prélude Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll op. 73 • Schubert: Beethoven: Messe C-Dur op. 86 • Poulenc: Konzert für Velbert – Bürgerhausorchester Leitung: Claus Tinnes Locatelli: Sinfonie f-Moll, „Trauersinfonie“ • Scarlatti, A.: Concerto grosso Nr. 1 f-Moll • Pergolesi: Stabat Mater Apostelspielschar Tettnang – Kammerorchester Leitung: Reiner Hobe Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 • Mozart: Sinfonie Waiblingen – Sinfonietta Leitung: Margret Urbig Nr. 40 g-Moll KV 550; Gemeinsam mit dem Westallgäuer Beethoven: Egmont-Ouvertüre • Tschaikowski: Klavierkon- Kammerorchester zert Nr. 1 b-Moll op. 23 • Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur Leitung: Jürgen Jakob op. 60 // Bach, J.Ch.: Sinfonie D-Dur op. 18 Nr. 4 • Haydn: Händel: Wassermusik HWV 348 – Suite Nr. 1 F-Dur • Sinfonie Nr. 82 C-Dur • Tschaikowski: Rokoko-Variationen Mozart: Allegro aus „Eine kleine Nachtmusik“ • Schubert: op. 33 Militärmarsch D-Dur op. 51 Nr. 1, D 733 • Brahms: Walzer Albeniz, I.M.F.: Tango op. 165 Nr. 2 • Joplin: Ragtime „The Waldkraiburg – Orchestergemeinschaft Leitung: Ferenc Szelim Bene Strenuous Life“ • Piaf/Louiguy: La vie en rose • Loewe, Mozart-Programm: Ouvertüre zu „Cosi fan tutte“, Horn- Frederick: Auszug aus „My Fair Lady“ • Bizet: Konzertante konzert Nr. 3 Es-Dur KV 447, Fagottkonzert B-Dur KV 191, Ausschnitte aus „Carmen“ • Bernstein: Auszug aus „West Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 und Sechs deutsche Tänze Side Story“ KV 600 op. 39 Nr. 15 • Rubinstein, A.: Melodie Nr. 1 F-Dur op. 2 • 41 Konzertdokumentation Sicherheit versus Schönheit Wasserburg – Kammerorchester Leitung: Klaus Kaufmann Wuppertal – Instrumental-Verein Leitung: Christof Hilger Hensel, Fanny C.: Ouvertüre C-Dur • Schumann: Klavier- Berlioz: Ungarischer Marsch aus „Fausts Verdammnis“ • konzert a-Moll op. 54 • Mendelssohn: Orchesterstücke Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26 • Beethoven: aus „Ein Sommernachtstraum“ op. 61 • Schumann, Clara: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Klavierkonzert a-Moll op. 7 Weilheim – Kammerorchester Leitung: Vasja Legisa Wuppertal – Sinfonietta Leitung: Werner Dickel Rautavaara, Einojuhani: Suite für Streicher • Seiber, Mátyás: Mozart: Sinfonie Nr. 1 KV 16 • Haydn: Cellokonzert D-Dur Concertino für Klarinette und Streichorchester • Pärt: Fratres Hob. VIIb:2 • Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 • Janáček: Suite für Streichorchester Wetzlar – Junges Sinfonie-Orchester Leitung: Oliver Blüthgen Würzburg – Kammerorchester Grombühl Leitung: Josef Kretzmann, Gerhard Polifka Gulda, Friedrich: Konzert für Violoncello und Blasorchester Schubert: Ouvertüre c-Moll D 8 • Fauré: Prélude und • Schubert: Große Sinfonie C-Dur D 944 • Molter: Concerto Sicilienne aus „Pelléas et Mélisande“ op. 80 • Gluck: Reigen Nr. 1 D-Dur für Trompete, Streicher und Continuo • Bach, seliger Geister • Dvorák: Legenden op. 59 C.Ph.E.: Sinfonie C-Dur Wq 182 Nr. 3 • Friedrich II. von für Trompete und Orchester D-Dur, P.deeSt. • Bach, C. Ph. E.: Würzburg – Sinfonieorchester con brio Leitung: Gerd Feser Konzert für Flöte und Streichorchester d-Moll Wq 22 Bartók: Konzert für Orchester • Beethoven: Violinkonzert Preußen: Flötenkonzert Nr. 3 C-Dur • Haydn, M.: Concertino D-Dur op. 61 Jede einzelne Aktion in Richtung Sicherheit geht auf Kosten der Schönheit und Wahrheit. Dass das Spiel sicherer und zugleich schöner wird, gibt es nicht. Das habe ich nie erlebt. Natürlich, der Hornist will nicht kicksen, der Geiger will bei einem schwierigen Lagenwechsel nicht auf einem falschen Ton landen. Doch wenn der Musiker viel riskiert und es trotzdem nicht danebengeht, dann sind wir schon ein kleines Stückchen weiter in Richtung auf das Ziel. Das Streben nach Sicherheit ist vielleicht auch Resultat der Gepflogenheiten in amerikanischen Orchestern. Es war eine Zeit, in der es sehr viele gute Musiker gab und in der man mit den Musikern sehr streng war; wenn ein Bläser dreimal kickste, konnte es passieren, dass er entlassen wurde. Aber ich finde, wenn ein Bläser deshalb kickst, weil er viel riskiert und dauernd in diesem Grenzbereich spielt, dann sollte man ihn nicht entlassen, sondern in Gold packen! N. Harnoncourt (aus Missverständnis und Missbrauch der Musik, veröffentlicht in Fono-Forum 4/1992, zitiert aus Mozart-Dialoge, 2009, S. 46) Wiehl/Nümbrecht – Oberbergisches Kammerorchester Leitung: Stephan Kümmeler Zwiesel – Freie Orchestervereinigung Leitung: Max Deml Strauß, J.: Kaiserwalzer op. 437 und Neue Pizzicato-Polka op. Mozart: Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183 • Mendelssohn: 449 • Benatzky: Im weißen Rössl / „Mein Liebeslied muß ein Hebriden-Ouvertüre op. 26 • Weber: Freischütz-Ouvertüre Walzer sein“ • Stolz, Robert: „Du sollst der Kaiser meiner • Williams, John: Themen aus „Harry Potter und die Kammer Seele sein“ und „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“ • Strauß, des Schreckens“ • Silvestri, Alan: „Cast Away“ • Kamen, Herausgeber: Bundesverband Deutscher J.: Schatz-Walzer op. 418 • Kampen, Bernhard von: Maus- Michael: Suite „Band of Brothers“ • Shore, Howard: „The Lord Liebhaberorchester e.V. | Berggartenstraße 11 | walzer • Suppé: Boccaccio / Lied „Hab ich nur Deine Liebe“ • of the Rings“ – Sinfonische Suite 01277 Dresden | www.bdlo.de | [email protected] | Impressum (0351) 810 42 38 Straus, O.: Walzerträume • Lehár: Der Zarewitsch / Lied der Redaktion: Dr. Michael Knoch | Dr. Michael Goldbach | Sonja „Einer wird kommen“ • Lehár: Vilja-Lied • Abraham: Dr. Joachim Landkammer | Rupert Plischke | Blume von Hawaii / Lied „Heut hab‘ ich ein Schwipserl!“ // Torsten Tannenberg Corelli: Weihnachtskonzert op. 6 Nr. 8 • Cornelius: Drei Redaktionsleitung: Dr. Michael Knoch | Weihnachtslieder • Vivaldi: Konzert für Violoncello und (030) 824 01 08 | [email protected] Orchester e-Moll • Vivaldi: Der Winter • Telemann: Viola- Anzeigenverkauf: Torsten Tannenberg | konzert G-Dur • Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 BW (0351) 810 42 38 | [email protected] 1048 // Telemann: Suite fis-Moll TV 55:fis1 • Händel: Suite für Erscheinungsweise: halbjährlich (Juni | Dezember) Trompete und Streichorchester D-Dur • Torelli: Trompeten- Redaktionsschluss: 20. April | 20. Oktober konzert D-Dur • Bach: Suite Nr. 1 C-Dur BW 1066 Layout: Matthias Pagenkopf Druck: Lößnitz-Druck GmbH Auflage: 6.200 Wiesbaden – Orchesterverein Leitung: Frank Segner Einzelheft: 5,– Euro | Jahresabonnement: 7,50 Euro ISSN 0460-0932 Haydn: Missa B-Dur, „Harmoniemesse“ Hob. XXII:14 • Hinweis der Redaktion: Die Redaktion überlässt es den Mendelssohn: Psalmkantate 42 „Wie der Hirsch schreit...“ jeweiligen Autorinnen und Autoren, ob sie alte oder neue Rechtschreibregeln anwenden wollen, denn immerhin schreiben sie ja hier nicht für ein Schulbuch, sondern für eine Verbandszeitschrift, die viele Ansichten und Haltungen repräsentieren möchte. Konzertdokumentation 42 besondere Konzerte und Uraufführungen zusammengestellt von Rupert Plischke Wissenschaft und Musik: Charles Darwin steht in Bremen Pate Orchester, Chor, Frauenchor und Solisten der Universität Bremen widmeten sich unter der Leitung ihrer Dirigentin Susanne Gläß der Frage nach der Wissenschaft in der Musik. Unter dem prägnanten Titel Music For Charles Darwin führten die Musiker das Stück The Origin für Mezzosopran, Bassbariton, Chor und Orchester auf, mit dem der US-amerikanische Komponist Richard Einhorn im Jahr 2009 – zu Darwins 200. Geburtstag – in New York Erfolge feiern konnte. Im Programmheft bzw. auf der Homepage des Orchesters wird Einhorns Werk folgendermaßen eingeführt und kurz charakterisiert: „Lässt sich Wissenschaft in Musik darstellen? Es gibt viele berühmte Musikwerke über Helden der Bibel oder der Literatur wie das Oratorium Elias von Mendelssohn oder La damnation de Faust von Berlioz. Aber niemand hat je einen Helden der Wissenschaft zum Thema einer großen Komposition gemacht, bis der zeitgenössische US-amerikanische Komponist Richard Einhorn im Jahr 2008 ein abendfüllendes Werk über Darwin unter dem Titel The Origin auf Texte aus Dar- wins Feder komponiert hat … Der Titel, The Origin, auf Deutsch „Die Entstehung“, ist von Darwins Hauptwerk The Origin of Species by Means of Natural Selection (Die Entstehung der Arten durch natürliche Selektion) abgeleitet. Durchaus vergleichbar mit Mendelssohns Oratorien Elias und Paulus befasst sich dieses Werk mit der Biografie, den Erkenntnissen und der menschlichen Vielseitigkeit des Wissenschaftlers in einer Form, wie nur die Musik sie vermitteln kann. Das Stück macht die Person erlebbar – Darwins große Neugier, seine Zweifel, aber auch seine Liebe zu seiner Familie und seine Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. Die Kantate ist in 21 kurze Nummern unterteilt, die sparsam in der Verwendung musikalischer Mittel und klar in der Harmonik aufgebaut sind. Darwins wissenschaftliche Texte beeindrucken durch ihren phänomenalen Scharfsinn, seine autobiografischen Texte durch Humor, Empfindsamkeit und Herzenswärme. All diese Merkmale zeichnen auch Einhorns Komposition aus, die er für Solostimmen, Chor, Frauenchor in bulgarischer Singtechnik und Orchester komponiert hat. Die Musik ist lebendig, abwechslungsreich und liegt stilistisch zwischen Weltmusik und Minimalmusik; gelegentlich ist Einhorns langjährige Erfahrung als erfolgreicher Komponist von Filmmusik hörbar. Die Musik weist erstaunliche Ähnlichkeiten mit Orffs Carmina Burana auf, obwohl sie viel moderner ist; sie stellt die Sprache (auch den Sprachwitz) in den Vordergrund, ist emotional ergreifend und betont den Rhythmus. Mit der europäischen Erstaufführung dieser gleichzeitig ernsthaften wie heiteren Komposition über Darwin ehrt die Universität Bremen einen der bedeutendsten Wissenschaftler überhaupt und beantwortet die Frage, ob sich Wissenschaft in Musik darstellen lässt, mit einem eindeutigen Ja.“ Zum Komponisten: Der Amerikaner Richard Einhorn, Jahrgang 1952, studierte Komposition und elektronische Musik an der Columbia Universität. Seine Produktion der Cellosuiten von Bach mit Yo-Yo Ma erhielt den 43 Grammy für die „Beste Instrumentalaufnahme“. Einhorn komponiert Opern, Kammermusik, Liederzyklen, Ballette und Filmmusik. Voices of Light, seine Opera with Silent Film zum historischen Stummfilm La passion de Jeanne d‘Arc, wurde in den USA bereits mehr als 150mal aufgeführt. Auf der Homepage des Komponisten kann man Hörbeispiele recherchieren: http://richardeinhorn.com/Audio/AudioIndex.html Christian Emigholz zeigt sich im Weserkurier (17.2.2012) beeindruckt vom knapp zweieinhalbstündigen „Kraftakt“ des Konzertabends. Er betont die gemischten Stimmungen des Librettos, das den Wissenschaftler dem Familienmenschen gegenüberstellt und Kurioses wie Komplexes aus seinem Leben thematisiert. “Musikalisch orientiert sich der Komponist vor allen Dingen an den repetitiven Linien der Minimal Music, bricht sie aber durch Elemente der Filmmusik (so in der Einleitung) auf, fügt außerdem folkloristisches Material ein und setzt vor allen Dingen bei der Chorbehandlung auf die seit Carl Orff bekannten Gestaltungsmittel.“ Obwohl eigentlich ein „Frauenchor aus dem Balkan“ gefordert sei, wie er in Bremen nicht auftreten konnte, „hatte das Werk seine spannendsten Momente in diesen Partien für den Frauenchor. Besonders der Abschnitt Die Reise der Beagle mit seinen Urwaldgeräuschen und der an Ernst Tochs Fuge aus der Geographie angelehnten Behandlung der Reisestationen zeigte viel Witz. Eine große Leistung aller Beteiligten unter dem souveränen und empfindsamen Dirigat von Susanne Gläß.“ Angst vor Scheuer oder Sallinen? Für das Eröffnungskonzert des „Musikfestes Wandsbek“ im Februar dieses Jahres hatte sich das Wandsbeker Sinfonieorchester ein besonders aufregendes Programm ausgedacht. Finnisches zum Frühlingsanfang – Spätromantik und Zeitgenössisches. Besondere Konzerte Der Gastdirigent Martin Lentz, der Cellist JanHendrik Rübel und der organisatorische Leiter Wulf Hilbert stellten unter dem Namen „Frühlingsahnung“ folgendes Konzertprogramm zusammen: Bruckner, Ouvertüre g-Moll (1863); C. Nielsen, Rhapsodische Ouvertüre – Eine Phantasiereise zu den Färöern (1927); A. Sallinen, Chamber Music III op. 58 – The Noctournal Dances of Don Juanquixote (1986); Benjamin Scheuer, Erzählung mit Raumstationen (2011), UA; Jean Sibelius, Vårsang – Frühlingslied op. 16; Mieczislaw Weinberg, Rhapsodie über moldawische Themen op. 47 Nr. 1 (1949). Als Zugabe erklang von E. Waldteufel der Walzer Amour et Printemps. Seine „Erzählung“ für Cello und Orchester hat der junge Volksdorfer Komponist Benjamin Scheuer extra für dieses Konzert geschrieben. Der Volksdorfer Jan-Hendrik Rübel, stellvertretender Solocellist der NDRRadiophilharmonie, übernimmt die Rolle des Erzählers und das Orchester kommentiert auf seine Weise. Benjamin Scheuer wird dazu im Konzert interviewt. Freundlicherweise hat uns Wulf Hilbert einige Eindrücke und Reflexionen über die Werke und das Konzert zugeschickt, aus denen wir die folgenden Abschnitte gerne veröffentlichen: Grenzerfahrungen in der Programmgestaltung: Ursprünglich war ein kurzweiliges Neujahrskonzert geplant. Weil ein Termin nur im Februar möglich war, hieß es nun „Frühlingsahnung“, mit entsprechendem Programmumbau. Gewinn I: Angeregt von Ingo Metzmachers legendären Hamburger Neujahrskonzerten „Who is afraid of 20th century music?“ (als CD-Reihe festgehalten, sehr empfehlenswert) blieb es bei Stücken vorrangig aus dem gleichen Jahrhundert und bei einem Auftragswerk. Verlust I: Einige wenige Mitspieler sagten für die Phase aus verschiedenen Gründen ab, unter anderem seien die Stücke zu unbekannt, zu modern, zu schwer. Dabei sollte diese Klientel mit den Romantikern Bruckner und Sibelius doch zu ihrem Recht kommen. Verlust II: Bekannt sind hier nur die Komponisten selbst, das Publikum liebt es mehr, wenn wenigstens ein populäres Werk auf dem Plakat steht. Besondere Konzerte Nielsens kaum bekannte Rhapsodie startet erst einmal im Nebel; düstere, diffuse Klänge, aber mit einer schönen, sich lang hinziehenden Entwicklung – Gewinn II. Ein Kirchenchoral bringt endlich Wärme hinein, ein fröhliches Volkslied Spaß, unterstützt von typisch Nielsen’scher Orchesterverarbeitung – gälte es nicht, zwei haarige Passagen zu überwinden. Es ist kaum zu glauben, wie sich die besonders Gewissenhaften darüber erregen können, wenn (dass?) sich nie alles restlos beherrschen lässt – Verlust III. Dem Publikum gefiel an besagten Stellen nach den bitonalen Nebelschwaden gerade das übergeordnete Blech. Verlust IV: Vor diesem und anderen Stücken hätte eine Moderation Wunder bewirkt. Doch musste das Publikum schon vor dem Konzert zur Eröffnung des Musikfestes Wandsbek einige Reden Prominenter ertragen. Deshalb unterblieben entsprechende Erläuterungen. Gewinn III: Das Auftragswerk „Erzählung mit Raumstationen“ wurde jedoch zuvor im Gespräch mit dem Komponisten erläutert. Das Solocello fungiert hier als Erzähler eines virtuellen Märchens, während die Orchesterspieler die Eigenarten verschiedener Märchenfiguren spiegeln und die Phantasie befeuern – unter anderem durch überraschende Raumeffekte. Dafür hatte unser absolut überzeugender Gastdirigent, Martin Lentz, offensichtlich auch Augen im Rücken und so alles im Griff. Einzelne Musiker bedienten für gezielte Geräusche noch zusätzliche „Instrumente“, z.B. Styroporplatten für Geheimnisvolles, Aggressionen und Hysterie. Aber auch einschläfernde Momente sind vorgeschrieben und lassen sich eigentlich problemlos umsetzen. Ein 10-minütiges Werk in moderner Tonsprache, im Zuschnitt auf die Möglichkeiten des WSO abgestimmt. Gewinn IV: Der Komponist stellt das Material samt Aufnahme der BDLO-Bibliothek zur Verfügung. Die Rückmeldung des Publikums reichte dann von „Das Beste am Abend“ bis zu „Vertane Zeit, die Musiker taten mir ja leid“. Die Rückmeldungsbreite war eigentlich zu erwarten, immerhin führte sie zu angeregter Diskussion nach dem Konzert. Und wenn so ein Werk nicht zu lang dauert – Gewinn V – dann hält 44 sich Irritation in Grenzen und man darf so etwas immer wagen. Ähnliche Rückmeldungen erfolgten überraschenderweise aber auch bei Sallinen, dessen Tanzmusik wohl doch nicht so eingängig und verständlich wie erwartet wirkte. Ein Bravourstück für Streichorchester und besonders für den Solisten: Tanzmusik aus Finnland, von Sallinen edelst verpackt und garniert mit moderner Tonsprache. Ironisch witzig allein schon die Gegensätzlichkeit der titelgebenden Charaktere. Gewinn VI: Den Musikern gefiel das Stück nach intensivem Üben. Es ist rhythmisch ziemlich vertrackt und fordert absolute Aufmerksamkeit, für den Konzertmeister gibt es ein Solo (wie auch im Weinberg). Verlust V: Der erwartete Beifallsturm nach der Mühe hielt sich in Grenzen. Gewinn VII: Weinbergs Rhapsodie – wie auch seine Sinfonietta op. 46 – ist ein klassisches Finalstück, folkloristisch durchsetzt, gut rezipierbar und doch entfernt vom klassisch-romantischen Ton. Auch hier finden sich schwierige und z.T. lange nachschlagende Passagen, in denen man aus dem Tritt kommen kann. Sehr empfehlenswert ist das Werk aber für fortgeschrittenere Orchester, allerdings auch groß besetzt. Die vorgeschriebenen vier Schlagwerker lassen sich ohne weiteres auf drei reduzieren, die Harfe notfalls durch ein Klavier ersetzen. Fazit: Die beschriebenen Mängel sind uns für die nächsten Programme eine Lehre, den Gewinn nehmen wir gern mit. An dieser Stelle dankt das WSO dem BDLO, der ausnahmsweise für die aufwändige Beschaffung von Notenmaterial der zeitgenössischen Werke einen Zuschuss gewährt hat. Auf diese Weise konnte das Orchester seinen bescheidenen Beitrag dazu leisten, die Repertoirekenntnis seiner Musiker und des Publikum merklich zu erweitern. Wulf Hilbert (v.d. Red. gek.) Die sinfonietta-wuppertal konzertiert mit neuester Musik Ein Programm mit Musik ausschließlich des 20. Jh. hat die Sinfonietta Wuppertal für die Konzerte im Februar 2012 einstudiert. Unter der Leitung von Werner Dickel erklangen an zwei Konzertabenden die Suite für Streicher von Einojuhani Rautavaara, Mátyás Seibers Concertino für Klarinette und Streicher sowie „Fratres“ für Violine und Streicher von Arvo Pärt. Den Abschluss bildete Leoš Janáčeks Suite für Streichorchester, sodass die beiden Solowerke (Solisten: Shelly Ezra, Klarinette; Anna Heygster, Violine) durch Orchesterstücke eingerahmt wurden. Diese Programmgestaltung sei anderen Orchestern als Anregung empfohlen – „unsere“ Musik nicht nur bei Mozart oder Mendelssohn zu suchen! »medicanti«-Orchester an der TU Dresden hebt musikalischen Schatz Finnlands und wartet mit sächsischen Erstaufführungen auf Am 04. März 2012 luden die etwa 70 »medicanti«-Mitglieder wieder in die Kreuzkirche Dresden zum Konzert und hatten etwas Besonderes auf ihren Pulten: Ein Programm ausschließlich mit Werken des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Wenngleich einige seiner Werke, wie das Violinkonzert oder »Finlandia« inzwischen aus dem Standardrepertoire des europäischen Musiklebens nicht mehr wegzudenken sind, ist ein Großteil seines Schaffens heute noch weitgehend unbeachtet und selten gespielt. Diesem Teil des enorm reichhaltigen und überraschend vielfältigen Werkes Sibelius‘ widmet sich dieses Konzert. Am Beginn steht die sinfonische Dichtung »Frühlingslied«, die in ihrer 1894 noch unter dem Titel »Improvisation« uraufgeführten ersten Fassung erstmalig in Dresden im Konzert erklingt. Das gilt auch für die sinfonische Ballade »Die Waldnymphe« - das wohl bemerkenswerteste Werk des Programms: geriet es doch seit seiner Uraufführung 1895 und einer weiteren Aufführung unter Leitung des Komponisten viele Jahrzehnte in Vergessenheit, bevor es erst 1996 wieder erklang und bislang überhaupt erst zweimal in Deutschland. Das dem Werk zu Grunde liegende Gedicht Viktor Rydbergs handelt von dem Schicksal des jungen Mannes Björn, der im nordischen Wald sein Glück verliert, weil er von einer Wald- nymphe verführt wird, woraufhin er sein Herz verliert, nie wieder eine Frau lieben kann und einsam auf den Tod wartet. Sibelius findet in diesem Werk eine Tonsprache, die einerseits bereits die Musik eines Philip Glass vorausahnen lässt, andererseits den Zuhörer gleichsam in einen Sog zieht. Im Kontrast dazu steht seine 6., die am seltensten gespielte Sinfonie Sibelius‘. Große weite Klangflächen wechseln sich ab mit geradezu spröde wirkenden Abschnitten, dicke Tuttipassagen mit Strecken, in denen nur einzelne Instrumentengruppen besetzt sind. Trotz dieser Vielfältigkeit erscheint aber nichts willkürlich aneinandergereiht, sondern alles ausgerichtet auf das große Toben im Finalsatz. Der dorische Modus verleiht der Sinfonie einen ursprünglichen, geradezu unschuldigen Charakter. Ergänzt wird das Programm mit dem weithin bekannten Stück »Valse triste« aus der Schauspielmusik zu Arvid Järnefelts Drama Kuolema. (Aus dem Programmheft zu den Konzerten im Februar, leicht gekürzt) Da die hier gespielten Werke von Sibelius in Deutschland eher unbekannt sind, sei kurz auf die Presseberichte nach den Konzerten eingegangen. Peter Zacher zeigt sich in der Sächsischen Zeitung vom 6.3.2012 vor allem von der Waldnymphe begeistert, deren prägendes Prinzip – melodische Elemente über durchgängigen nervösen Rhythmen – sehr gefiel. Er hebt die tragende Rolle der Bläser hervor, die starke Akzente setzten bzw. Atmosphäre schufen, während die ff-Passagen seiner Meinung nach eher „nicht sonderlich gut gelungen [waren], wohl aber ein sanftes und trotzdem ausdrucksstarkes Cellosolo“. Die 6. Sinfonie wird als sehr umstritten charakterisiert; sie zeige doch „manchmal quälende Längen“; ganz konträr lautet interessanterweise die zweite Konzertbesprechung von M. Hanns (Dresdner Neuesten Nachrichten vom 7.3. 2012): diese Rezensentin lobt ausdrücklich die 6. Sinfonie, vor allem den „Geist der Klassik, die lichte Schwerelosigkeit und Verinnerlichung“, die das Werk prägen; sie resümiert kurz und unmissverständlich: sie sei „ein zu Unrecht vergessenes Werk“. Lobend hob sie auch die passende Interpretation der ersten Werke des Abends hervor, denn vor „allem in […] op. 16 (Improvisation / Frühlingslied), dem zauberhaften Valse triste aus der Bühnenmusik zu Kuolema op. 15 und der sinfonischen Ballade Die Waldnymphe – kam es darauf an, nicht in übermäßige Gefühlsduselei und Pathos zu verfallen“ – was den Musikern auf sehr überzeugende Weise gelungen sei. Gesangskonzert im Frühjahr in Kehl/Strasbourg Das Kammerensemble Kehl-Strasbourg gestaltete im Frühjahr 2012 ein Gesangskonzert mit französischen Arien und Werken sowie zwei russischen Werken. Unter der Leitung von Gabriel Mattei musizierten das Orchester sowie die Sopranistin Ayako Tanaka. Die Programmnummern im Einzelnen: Meyerbeer, Le Pardon de Ploërmel – Air „Ombre légère“; Saint-Saëns, „Samson et Dalila – La Bacchanale“; Delibes, „Lakmé“ – Air „Où va la jeune Hindoue?“; Alabieff, Air „Le Rossignol“ ; Offenbach,“Les contes d‘Hoffmann“ – „Air d’Olympia“; Borodin, Symphonie Nr. 2. So lebt die alte Tradition der gemischten Programme also doch noch weiter – sicher zum Gefallen des Publikums, das so den strengen Konventionen der professionellen Orchesterkonzerte entgehen kann. 45 Prima vista – Prima Stücke? zusammengestellt von Michael Knoch diverse Komponistinnen, pian é forte – Klaviermusik Das Redaktionsteam kommt nicht hinterher, alle eingesandten Rezensionsexemplare zu besprechen. Deshalb listen wir hier erneut (und zum Teil wiederholend) Noten und Bücher auf, die einer genaueren Sichtung und ausführlichen Rezension harren... Vielleicht animieren die Titel oder die (diesmal eher spärlichen) Notizen unserer Prima-vista-Eindrücke Sie, sich eingehender mit dem jeweiligen Werk zu befassen und selbst eine Rezension zu schreiben? Wir stellen Noten und Bücher auf Anfrage ([email protected]) gern zur Verfügung. Klavierheft, Furore, 2011 diverse Komponistinnen, Aria – Arien aus Oper und Oratorium Partitur, Furore, 2011 diverse Komponistinnen, Werke von jüdischen Komponistinnen für Viola und Klavier, Bd. 1 & 2 Stimme & Partitur, Kalinowsky, Furore, 2011 Aguirre, Fantasía nortena Dvorák, Koncert [sic!] pro [sic!] Violoncello h moll [sic!], op. 104 Stimmen, fl, ob, cl, hr, fg, Lunovis Partitur, Critical Commentary, Solostimme & Klavierauszug, Hrsg. Del Mar, Bärenreiter, 2011. Laut Verlagsankündigung Bach, C. Ph. E., Gambensonaten, Wq 88, 136, 137 eine „maßstabsetzende Edition, die erstmals seit der Erstveröffentlichung des Konzerts im Jahr 1896 Dvoráks definitive Fassung des Soloparts wiederherstellt. In fast jedem Takt Continuo-Sonaten und eine (spätere) mit ausgesetzter Beethoven, Sextett Es-dur und Marsch, op. 71 und WoO 29 Klavierstimme. Solostimmen mit und ohne Bezeichnungen Urtext, Studienpartitur & Stimmen, 2clB, 2hrF, 2fg, Voss, in den Orchesterstimmen wurden Hunderte von Korrekturen (Fingersätze), sowohl für Gambe wie auch für Viola – also Henle, 2011 vorgenommen.“ Berg, Konzert für Violine und Orchester „Dem Andenken eines Engels“ Fauré, Berceuse für Violine und Klavier, op. 16 Stimmen & Partitur, Enßlin, Heinemann, Henle, 2011. Zwei unterscheidet sie sich von allen modernen Ausgaben. Auch insgesamt vier Solostimmen. Barkauskas, Vytautas *1931, Trys Fragmentai für Viola und Violoncello, op. 134 Stimmen & Partitur, Hrsg. Rahmer, Henle, 2012 Partitur & Studienpartitur, Hrsg. Kube, Breitkopf, 2010 Hofmeister 2011. Barkauskas ist Professor für Komposition Friedrich, Sven, Richard Wagners Opern – Ein musikalischer Werkführer Mittelpunkt seines Kompositionsstils stehen, laut Nachwort, Debussy, Intermezzo und Scherzo für Violoncello und Klavier Emotion und klanglicher Ausdruck. Stimmen, Hrsg. Heinemann, Henle, 2009 Beethoven, „Triple Concerto“, op. 56 Stimmen & Partitur (str, kb ad lib.), Hrsg. Birthel, Schott, 2011 Urtext, Partitur, Critical Commentary, Solostimmen & Debussy, Sonate für Flöte, Viola und Harfe L 145 (137) Klavierauszug, Hrsg. Del Mar, Bärenreiter, 2012. Die neue Urtext, Partitur & Stimmen, Jost, Henle 2012 Urtext-Edition biete – infolge Auswertung dreier neu ent- Guillou, Jean *1930, Co-Incidence / Fügung (2001) für Violine, op. 63 deckter Quellen – eine gründliche Revision des Werks. Und Debussy, Streichquartett L. 91 (85) Stimme, Schott 2010 der Soloklavierpart enthalte alle für den Pianisten nötigen Urtext, Studienpartitur & Stimmen, Hrsg. Krämer, Henle 2012 in Vilnius. Er ist Preisträger des Litauischen Staatspreises. Im Buch, 128 S., Beck, 2012 Gade, Gardel, Pütz, de Yradier, 4 Tangos Dittrich, Musikalische Formen Hagen, Patrick *1969, Das geöffnete Fenster für Klarinette und Violine Büchlein, 98 S., Bärenreiter, 2011 Partitur, Hofmeister 2012. Satzüberschriften: Das geöffnete Informationen, um das Werk vom Flügel aus dirigieren zu können... Beethoven, Romanzen in F-dur und G-dur, op. 50 und 40 Fenster, Roter Samt, Der Tanz, Das rosafarbene Atelier, Für V..., Meditation, Jazz. Um den Horizont an Möglichkeiten zu Partitur, Critical Commentary, Solostimme & Klavierauszug, diverse Komponisten / Rössler, Hochzeitsmusik / Wedding Music Del Mar, Bärenreiter, 2011 Stimmen & Partitur (vl, vc, kl & fl?, clB, vl2, kb) Uetz, 2009 für Improvisation eingefügt, die als solche wahrgenommen erweitern, hat der Komponist in vier der sieben Sätze Stellen oder auch ignoriert werden können. Prima vista 46 Hummel, Sonate für Klavier und Viola, op. 5 Nr. 3 Mendelssohn, Sonate c-moll für Viola und Klavier Stimmen & Partitur, Hrsg. Herrtrich, Henle, 2012 Stimmen, Hrsg. Herrtrich, Schilde & Zimmermann, Henle, dasselbe, Fassung für Violine Hrsg. Herrtrich, Schilde & Schliephake, Henle, 2011 dasselbe, Fassung für Violoncello 2011 Kissenbeck, Andreas, Arrangieren. Ein Praxis-Kurs für Einsteiger und Fortgeschrittene Mendelssohn, Streichquintette, op. 18 & 87 Buch, 176 S., Schott 2011; mit Transpositions- und Tonum- Studienpartitur & Stimmen (2vl, 2va, vc), Hrsg. Herrtrich, fangstabellen zum Nachschlagen. Henle, 2011 Lewis, Rhythmus – Grundlagen, Fortschreitende Übungen, Praktischer Einsatz Mendelssohn, Lieder für Singstimme und Klavier, Bd. 3, Nachgelassene Lieder schl, str, kb), Verlag Neue Musik, 2009 Buch (mit CD), 166 S., Bosse, Kassel 2008 Urtext, Partitur, Hrsg. Christian M. Schmidt, Breitkopf, 2009 Stendel, Wolfgang, Diffraction für Kammerensemble, 2001 Lilienfeld, Francois, Spiel, Klesmer, spiel... – Klesmermusik für Orchester, Bd. 1 Mouchagier, Spiros, Melos (2011) – Concertino für Violoncello solo und Streichorchester Studienpartitur (fl, clB, vl, vc, kl4-hd.), Verlag Neue Musik, Stimmen & Partitur (blf, fl, clB, 2vl, vc; ablf, saxS, pos, mand, Partitur, edition gamma, 2011. Einsätziges Werk, Auffüh- hackbr, kb ad lib.), PAN-Verlag, Kassel 2011 rungsdauer: ca. 10’30’’, Stimmen käuflich lieferbar. Lischka, Rainer *1942, Tanguidad für Streichquartett Mozart, Klavierkonzert C-dur, KV 503, Stimmen & Partitur, Hofmeister, 2010. „Tanguidad“, spanisch: vorhanden: Partitur von Breitkopf. Mozarts, von ihm selbst Tschaikowsky, Blumenwalzer aus der Nussknacker-Suite für Streichquartett Tangogefühl. Uraufführung 2009 durch das Streichquartett möglicherweise besonders wertgeschätztes, und außerdem Stimmen & Partitur, Dietrich, Uetz, 2010 der Staatsoperette Dresden. längstes Klavierkonzert... Makhoshvili, Giorgi *1977, Play Jazz! – 4 Stücke für 3 Kontrabässe Othegraven, August von (1884-1946), Phantasie Stimmen & Partitur, Hofmeister, 2012. Der Komponist ist Stimmen & Partitur, vl, va, vc, kl, Tonger, 2005 Hrsg. Herrtrich, Schilde & Hess, Henle, 2011 Schwaen, Mischa, der Honigbär. Für Sprecher und Orchester Partitur (spr, 2fl, 2ob, 2clB, 2fg, kfg, 2hrF, 2trB, 2pos, pau, 2008 Strawinsky, Tango für Streichquartett, Stimmen & Partitur, Birthel, Schott, 2010 Klavierauszug, Hrsg. Herttrich, Henle, 2011. Ebenfalls seit 2000 Mitglied des erfolgreichen Kontrabassensembles Bassiona Amorosa. Ravel, Klaviertrio Urtext, Stimmen & Partitur, Jost & Rogé, Henle 2012 Mahler, Kindertotenlieder bearbeitet für Violoncello und Klavier Stimmen & Partitur, Hrsg. Derevianko, Hofmeister, 2011. Rojko, Uroš, Mirco-Ostinati. For Clarinet and Guitar Violoncello-Solostimme von David Geringas eingerichtet und Partitur & Stimmen, Verlag Neue Musik, 2008 durchgesehen. McDowall, Cecilia *1951, Cavatine at Midnight für Klarinette in A, Violoncello und Klavier Schostakowitsch, Streichquartett Nr. 7 für Streichorchester, op. 108 Partitur, Hrsg. Rastakov, Edition Sikorski, 2007 Partitur & Stimmen, Hofmeister, 2012 Schubert, Rondo in A für Violine und Streicher, D 438 Mendelssohn, Die erste Walpurgisnacht, op. 60 Partitur & Klavierauszug, Hrsg. Kube, Bärenreiter, 2011. Urtext, Partitur & Klavierauszug, Bärenreiter, 2010 passagen; Solostimme mit zwei Ausklappseiten zur Einsätziges Werk mit lyrischen wie auch virtuosen SoloErleichterung des Umblätterns. Mendelssohn, Sonate Es-dur für Klarinette in B und Klavier Stimmen, Hrsg. Herrtrich & Schilde, Henle, 2011 Schumann, Adagio und Allegro für Klavier und Horn, op. 70 Gepflogenheiten und neue Konditionen für Noten- und Buchrezensionen: Sie teilen uns mit, an welchen Werken Sie interessiert sind und bekommen diese dann von uns zugeschickt. Ihre Rezensionen nehmen wir so bald wie möglich entgegen, spätestens aber zum Redaktionsschluss, also bis 20. April bzw. 20. Oktober. Als Honorar erhalten Sie bei Orchesterpartituren 1,5 Cent pro Zeichen (jeweils ohne Leerzeichen) bis zu einer Honorarobergrenze von 50 Euro. Die Orchesterpartituren sind anschließend an die BDLO-Notenbibliothek zu senden, in deren Bestand sie aufgenommen werden. Rezensionen von Kammermusiknoten oder Büchern honorieren wir mit 1 Cent pro Zeichen bis zu einer Honorarobergrenze von 35 Euro. Kammermusiknoten oder Bücher dürfen Sie behalten. Dann aber reduziert sich das Honorar auf den Betrag von 50 Euro minus Wert des Rezensionsexemplars. Urtext, Stimmen, Hrsg. Herrtrich & Schilde, Henle, 2011 47 Prima vista BespreChungen Bücher Alois Schöpf, Das erfolgreiche Konzert – Eventmanagement für Musikvereine, DVO-Verlag, Buchloe 2011, Buch, 87 S. 13,80 Euro Der Autor Alois Schöpf war Gründer und Leiter der Innsbrucker Promenadenkonzerte und blickt als Dirigent verschiedener Blasorchester und Musikkapellen auf eine zwanzigjährige Praxis zurück, über die er im eigenen Geleitwort irritierenderweise schreibt: „Denn zuletzt warf ich erschöpft und entnervt das Handtuch, weil die geistigen und körperlichen Anstrengungen, die notwendig waren, um immer nur das Schlimmste zu verhindern, in keinem Verhältnis zum künstlerischen Ergebnis standen. Es kam zu wenig heraus im Verhältnis zum Einsatz, den ich zu erbringen hatte. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dieses Verhältnis durch einfache Maßnahmen wesentlich verbessert werden könnte. Möglichst viele davon aufzuzeigen ist das Ziel dieses Buches.“ Es folgt eine oft provokant-scharfzüngige, manchmal zynische klingende Analyse der Situation vieler allzu sehr im Traditionellen verhafteter Blasmusikvereine. Sicherlich lässt diese Analyse sich nicht eins zu eins auf Besprechungen | Bücher sinfonische Liebhaberorchester übertragen, beispielsweise wenn es um Fragen der Gewandung (Tracht oder Uniform) geht oder um die Nachlässigkeit beim Umgang und bei der Pflege orchestereigener Instrumente. Aber Fragen der Programmzusammenstellung oder der Konzertwerbung, sowie Grundsätze der Vereinsführung betreffen uns genauso. „Unternehmerisches Denken“ – weitgehend noch ein Fremdwort in zahlreichen Vorständen – wird mit vier Regeln pointiert dargelegt: l. Regel: Der beste Musiker ist jener, der immer alles kann und [bei den Proben] immer anwesend ist. 2. Regel: Der zweitbeste Musiker ist jener, der nicht immer alles kann, aber immer anwesend ist. 3. Regel: Der drittbeste Musiker ist jener, der immer alles kann, aber nicht immer anwesend ist. 4. Regel: Inakzeptabel sind Musiker, die selten alles können und selten anwesend sind.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Im Kapitel „Auf der Suche nach dem Programm“ gefiel mir die Auflistung von vier Gesichtspunkten, die bei der Programmzusammenstellung berücksichtigt werden sollten: • Was wünscht das Publikum zu hören? • Was ist die künstlerische Absicht des Dirigenten? • Was wollen die Musiker spielen? • Was können die Musiker spielen? Und einige Punkte einer anderen Checkliste dürften für jedes Musikensemble, ganz gleich, welcher Herkunft oder Zusammensetzung, interessant sein, wenn es nämlich um eine eigene „Markenbildung“ geht: • Werden mit dem Orchester besondere Programme assoziiert, die Publikum anziehen? • Ist seine Stellung in der Gesellschaft herausgehoben, besonders oder zumindest originell? • Ist der Dirigent eine im besten Fall sogar charismatische Persönlichkeit? Jede dieser Fragen wird dann weiter aufgefächert, so dass man sein eigenes Orchester mit seinen Gepflogenheiten unter die Lupe nehmen und Ansatzpunkte für Verbesserungen finden kann. Zuletzt, sozusagen als Credo, das sein ganzes Büchlein durchzieht, sei nochmals der Autor aus seinem Geleitwort zitiert, das er mit den Worten schließt: „Denn das einzig Amateurhafte bei Musikvereinen hat die Tatsache zu sein, dass die Musikerinnen und Musiker an den Instrumenten keine Profis sind. Alles andere sollte jedoch genau deshalb besonders professionell organisiert und gestaltet werden, um dieses Manko auszugleichen oder, so weit als möglich, überhaupt in Vergessenheit geraten zu lassen.“ Siehe hierzu auch die Rezension auf S. 49: Ascherl, Vereinsmanagement. Alois Schöpf bietet auf knappem Raum eine manchmal polemisch pointierte, insgesamt aber lesenswerte Analyse der ihn über Jahre (hoffentlich nicht nur) frustrierenden Arbeit mit Blaskapellen. Dabei wirft er viele Fragen auf und kommt zu zahlreichen konkreten Anregungen, die eigene Musizier- und Konzertpraxis zu überdenken und zu optimieren. Michael Knoch Kaufmann & Peindl, Das Wunder von Caracas – Wie José Antonia Abreu und El Sistema die Welt begeistern, Irisiana, München 2011, Buch, 254 S., 19,99 Euro El Sistema in Venezuela, Gustavo Dudamel, das Simón Bolívar youth Orchestra sind Namen, die in den letzten Jahren von sich reden machten und die Welt staunend und bewundernd nach Venezuela schauen ließen. 1975 rief der 37-jährige José Antonio Abreu zur ersten – in einer Tiefgarage stattfindenden – Probe eines dann schnell wachsenden Jugendorchesters zusammen, geprobt wurde Mozarts „Kleine Nachtmusik“. Seine Vision hatte er vorher auf wenigen Seiten folgendermaßen umrissen (S. 38): „Sowohl der Mangel an Ausbildungsmöglichkeiten als auch die Armut sollen bekämpft werden; das Ausbildungssystem muss so angelegt sein, dass man es als ein soziales der Gesellschaft dienendes System begreifen kann. Dem Recht auf eine angemessene Bildung und Ausbildung dürfen materielle Umstände der Betroffenen nicht im Wege stehen. Die musikalische Ausbildung soll von dem bestehenden theorielastigen System umgestellt werden auf ein Konzept, das gemeinsames Musizieren vom Ausbildungsbeginn an vorsieht. Junge Musiker des Landes sollen sowohl eine bessere Berufsausbildung wie auch bessere Chancen auf eine Ausübung des erlernten Berufs erhalten. Da für die Entwicklung und Umsetzung der Idee ein Orchester unverzichtbar ist, soll dessen Gründung baldmöglichst erfolgen.“ Und weiter heißt es (S. 39): „Er [Abreu] will dem Verdikt, die Venezolaner seien [in den Barrios, hier: Elendsvierteln] in die Hoffnungslosigkeit hineingeboren, weswegen sie auch nur die Hoffnungslosigkeit lernten und lebten, nicht folgen. Diesen Kreislauf zu durchbrechen, versteht er als seinen Auftrag [...] indem er ein System des Miteinander, der Solidarität und Freundschaft und der daraus resultierenden gemeinsamen Entwicklung schafft, das für jedermann zur Verfügung steht. Aus den vielen Niemanden in den Elendsvierteln sollen viele Jemande werden, die durch das gemeinsame Musizieren an ihre eigene Zukunftsfähigkeit zu glauben lernen.“ S. 68: „Seine Botschaft ist so klar, dass sie auch mehr als 35 Jahre nach der Eröffnung des ersten Núcleo [Kern, Zentrum, hier: kleinste Ausbildungsstätte, also El Sistema-Musikschule] besticht: Wenn die Kinder spüren, dass man ihnen mit großem Entgegenkommen, mit großer Aufmerksamkeit und mit großer Ernsthaftigkeit begegnet, wenn man sie mit ihren Hoffnungen und Nöten, mit ihrer Sehnsucht nach Geborgenheit in eine auf innere Harmonie angelegte Gruppe bei sich aufnimmt, dann kann unmittelbar die Arbeit daran beginnen, gemeinsame Werte zu schaffen.“ Und diese Botschaft funktioniert, denn (S. 92): „Sind einmal einzelne Kinder aus den Barrios vom Musikvirus infiziert, werden die Núcleos schnell zu immer stärker frequentierten Anlaufstellen, zu Tankstellen für Lebensmut und Zukunftsperspektive. So fremd es für die frühesten Beobachter [...] aus dem Ausland auch erscheinen mag: Die musizierenden Kinder in den Núcleos empfinden die klassische Musik als ein sie verbindendes, schützendes Band, sie betrachten ihre Instrumente als Symbole der Hoffnung. Hier käme niemand auf die Idee, das gemeinsame Musizieren mit klassischer Musik als elitär zu bezeichnen. Immer mehr Eltern, die ihre Kinder vor den Bedrohungen durch Gewalt, Kriminalität und Drogen schützen wollen, kommen mit ihren Kindern zu den Musikschulen.“ Die Autoren Michael Kaufmann (u.a. Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung „Jedem Kind ein Instrument“), und Stefan Piendl (u.a. Vizepräsident der Jeunesses Musicales Deutschland) beschreiben auf 254 Seiten das Lebenswerk des Musikers, Wirtschaftswissenschaftlers und Politikers J. A. Abreu (und seiner zahlreichen Mitstreiter). Liegt es am Titel „Das Wunder von Caracas“, dass man ein spannendes Buch erwartet? Diese Erwartung wird leider nicht erfüllt – zu sachlich, zu nüchtern ist der Schreibstil. Andererseits ist der zeitliche Ablauf der Ereignisse nicht immer leicht nachzuvollziehen, zu sehr springt die Beschreibung bestimmter Handlungsstränge durch die Jahre. Eine gewisse Behäbigkeit wiederum entsteht dadurch, dass die langen südamerikanischen Eigennamen fast immer in voller Länge aufgeführt werden, oder dass jene Aussagen, die das „Wunder“ beschreiben, (zu) oft wiederholt werden, was irgendwie unbeholfen wirkt, besonders dann, wenn es sich um auf der Hand liegende Schlussfolgerungen aus dem zuvor ausführlich Beschriebenen handelt. Das ist schade, denn der Inhalt des Buches, die Entwicklung El Sistemas in Venezuela, verdient eine breite Rezeption. Nicht um einfach nachgeahmt zu werden, denn das 49 würde nicht funktionieren, sondern um im Kern verstanden und auf die herrschenden sozio-ökonomischen Verhältnisse angepasst und jeweils neu entwickelt zu werden: „Klassische Musik als ein verbindendes, schützendes Band“. Michael Knoch Dr. Albert Ascherl, Vereinsmanagement in 30 Schritten – Strategie & Führung, DVO-Verlag, Buchloe 2012, Buch, 175 S., 19,99 Euro. Leser/innen der Verbandszeitschriften Bayerische Blasmusik und Forte kennen den Autor bereits. Seine in launigem Ton verfasste Draap-Serie ist nun in Buchform erschienen. Beim Draap, so erfährt man in der Einleitung, handelt es sich um ein Phantasiegeschöpf, das – weil unsichtbar – Gelegenheit hatte, hunderte von Vereins(vorstands)sitzungen zu belauschen. Da kriegt er so einiges zu hören, hauptsächlich Bedenkenträger-Nörgeleien, die landauf, landab eigentlich immer nach dem „bayrischen, schwäbischen, hessischen usw. Dreisatz ... Des ham mir no nia so gmacht! – Des ham mir scho imma so gmacht! – Da könnt ja jeda komme!“ gestrickt sind. Ascherl, promovierter Mathematiker und Physiker, arbeitete vor allem im Bereich der Markt- und Marketingforschung, im Produktmanagement und seit 1995 als selbständiger Berater besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Und er berät seit vielen Jahren sogenannte „VVKs“ – Vereine, Verbände und Kirchengemeinden, darunter auch viele Blaskapellen. Dabei ist ihm ein Anliegen, die Verantwortungsträger, also Vereins- oder Orchestervorstände, aufzurütteln, weil es nicht damit getan ist, alles immer einfach so weiterzumachen wie in den letzten Jahren („Des ham mir scho imma so gmacht!“). Denn Zukunft entsteht nicht als Verlängerung der Vergangenheit, sondern will aus Visionen und konkreten (zeitlich festzulegenden!) Zielsetzungen entwickelt werden. Jedenfalls wenn die eigene Vereinszukunft mit der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung mithalten will, denn andernfalls drohen Siechtum (Mitgliederschwund) und schließlich unweigerlich Besprechungen | Bücher Tod (Vereinsauflösung). Interessant dabei die Parallele, die der Autor zwischen einem Verein und einer Firma zieht: Beiden ist nämlich u.a. daran gelegen, Kunden (in unserem Fall: Konzertbesucher) mit guten, nachgefragten Produkten (also Konzerten) zufriedenzustellen. Natürlich sind Firmen und Vereine nicht gleichzusetzen, aber beide benötigen Zielsetzungen, Strategien und Führung. Leider haben Vereine, oder genauer: deren Vorstände (=Führungskräfte) es mit dem Management oft schwerer als Firmen, denen als Führungsinstrumente äußere Mittel wie Lohnanreiz oder notfalls Kündigung zur Verfügung stehen. Darauf kann ein Vereinsvorstand nicht zurückgreifen. Hier sind menschliche Führungsqualitäten gefragt, die sich orientieren an gemeinsam zu entwickelnden Visionen, Zielsetzungen und Strategien, die wiederum in die Bildung eines möglichst scharfen Profils münden. Anhand konkreter Beispiele, die sich leicht auf die Belange unserer Liebhaberorchestervereine übertragen lassen, führt Ascherl durch Themengebiete wie Vereinsmarketing, Selbstorganisation, Sponsoring oder „das Jahreskonzert“. Ascherls launiger Stil ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber er hilft, diesen bisweilen doch etwas drögen Stoff leichter zu goutieren – Kostprobe gefällig? S. 104: Kapitel 19, Werbung: Das kann ich doch selbst! ... Oft erlebt man es: Es gibt (mindestens) drei Berufe in Deutschland, die kann jeder besser als jene, die es gelernt haben (oder gelernt haben sollten – oder gar nicht verstanden haben, dass man auch dies lernen muss): • Fussballbundestrainer • Kanzler(in) • Werber [...] Bleiben wir hier beim dritten Beruf, dem des Werbers, der Aufgabe von Werbeagenturen. Warum nur, fragt sich der Draap, warum nur meinen alle, das selbst machen zu können? Ist das wirklich so einfach, dass man nichts lernen muss, um es zu können (so wie manchmal Blockflöte – satirisch gemeint!). Es hat, das weiß der Draap aus seinen sonstigen Studien, einen einfachen Grund: Man sieht so viel Werbung und dann hat man auch noch irgendein billiges Grafikprogramm auf dem Computer und Wordart auch noch dazu: Los geht’s! Da ist das Plakat doch ein Klacks! Besprechungen | Bücher Und so sehen die auch meistens aus: An der Grenze zur Unlesbarkeit... Leider betrifft diese dilettantische Herangehensweise nicht nur Plakate, sondern macht – möchte man Haare raufend ergänzen – auch nicht halt vor Anzeigen-Werbung, sogar in Verbandszeitschriften. Das Büchlein jedenfalls ist klar gegliedert und bietet mit Checklisten, Übungen und konkreten Arbeitsanweisungen einen praktischen Wegweiser, der ermutigen möchte, neue Wege zu gehen. Strategie & Führung lautet sein Untertitel, dessen Botschaft jedem, der mit „seinem“ Orchester etwas erreichen will, ein Anliegen sein müsste oder immerhin werden könnte – klare Leseempfehlung! Michael Knoch Hansjörg Meyer, Gefühle sind nicht behindert – Musiktherapie und musikbasierte Kommunikation mit schwer mehrfach behinderten Menschen, Lambertus-Verlag, Freiburg 2009, Buch, 160 S., 16,80 Euro Ein Praktiker schreibt aus der reflektierten Erfahrung für Praktiker. Aber auch dem interessierten Nicht-Fachmann erschließt sich bereits nach wenigen Seiten, welch hoch interessantes, sensibles, problematisches musikalisches Feld hier betreten wird: Nicht Musiktherapie in einem allgemeinen Sinne (als passive beim Hören oder aktive in der Interaktion von Patient und Therapeut) wird hier vorgestellt, sondern spezifisch der musikalische Zugang zum Gefühlserleben schwer behinderter Patienten. Das Besondere dabei ist eben, dass der therapierte musikalische Partner keine (anderen) Möglichkeiten hat, 50 sich kommunikativ zu äußern. „Ein sonst in sich gefangener Mensch wird in die Lage versetzt, sich mitzuteilen.“ (S.20) Der Titel erklärt sich aus diesem Zusammenhang: Menschen mit schwerster geistiger Behinderung und häufig schweren körperlichen Beeinträchtigungen werden als empfindende Mitmenschen wahrgenommen, die (vorher) über keinerlei Möglichkeiten verfügten, ihren Kontaktwunsch auszudrücken. Ohne Zweifel war jedoch das innere Empfinden, das Fühlen, vorhanden. Um Zugang zu dieser verborgenen Empfindungswelt zu bekommen, ist der Therapeut auf seine eigene Fähigkeit der nachspürenden Wahrnehmung angewiesen. Im gelingenden Falle entsteht Kommunikation. „Das Potential dieser Menschen ist scheinbar unerschöpflich. Musik weckt Gefühle, verhilft ihnen zum Ausdruck, und es werden Kräfte in der Seele wachgerufen, von denen vorher kein Mensch auch nur etwas geahnt hat.“ Wegen dieses eklatanten Spannungsverhältnisses zwischen erlebtem Gefühl und der (Un)Fähigkeit, es kommunikativ zu äußern, hat Meyer, ausgebildeter Musiker, Sozialarbeiter und Musiktherapeut, sein Buch „Gefühle sind nicht behindert“ genannt. Im strengen Sinne einer therapeutischen Semantik trifft das nun gerade nicht zu, denn es ist Teil der Behinderung, Wahrnehmung, Verarbeitung und Kommunikation des Empfindens nicht wie ein gesunder Mensch leisten zu können. Aber die Zielrichtung der Titelwahl ist eindeutig und verstehbar: In seiner von ihm maßgeblich weiterentwickelten Methode der musikbasierten Kommunikation eröffnet der Autor als Therapeut dem Patienten Interaktionsmöglichkeiten, die zuvor nicht einmal zu vermuten waren. Gut geschrieben und sehr differenziert darstellend setzt Meyer sowohl den Fachmann wie den interessierten Musikliebhaber, erst recht das musikalisch nicht ausgebildete Betreuungspersonal ins Bild der musiktherapeutischen Möglichkeiten. Anschaulich wird die Beschreibung besonders durch die narrative Form der Falldarstellungen. Dabei ist es nicht der schlechteste Zug in der Schreibweise des Autors, dass das Interesse an der Kommunikation mit schwer behinderten Menschen dominant ist. Erkenntnisleitend für den Profi ist die unmittelbare liebevolle Zuwendung. Anders wäre diese Arbeit weder zu leisten noch erfolgreich, denn der therapeutische Prozess setzt konzentrierte Empathie voraus. Wilhelm Wegner Hansjörg Meyer, Komponisten mit schwerer Behinderung – Fallgeschichten aus der Musiktherapie, Lambertus-Verlag, Freiburg 2010, Buch 143 Seiten, kartoniert, 17 Euro Weitere – unmittelbar anrührende – Fallgeschichten liefert Meyer im 2010 erschienenen Fortsetzungsband „Komponisten mit schwerer Behinderung“. Beim zweiten Hinsehen erkennt der Leser, dass es eben nicht um das Schicksal des ertaubten Beethoven oder Smetanas geht, um den gemütskranken späten Schumann oder um Klavierkonzerte für die linke Hand. Nein, es sind wiederum Menschen verschiedener Altersstufen, die einerseits geistig, häufig auch körperlich, schwerst behindert sind und die andererseits über den Weg musikbasierter Therapie (wieder) Zugang zu sich selbst und zum Kommunikationspartner finden. Ihr Anteil an der beginnenden Interaktion kann im gelingenden Fall zu einer dialogisch entwickelten Komposition werden. Das ist der Grund für den womöglich provokant wirkenden Titel. Durch die exemplarischen Schilderungen wird verdeutlicht, wie die Haltung des „Hinspürens“ den therapeutischen Prozess einleitet, die emotionale „Spiegelung“ eine Art „nachnährende“ Stabilisierung zur Folge hat und dadurch ansatzweise ein Ausgleich emotionaler Defizite bewirkt werden kann. Sehr vorsichtig und differenziert schildert Meyer seine Erfahrungen und Reflexionen. Aber auch wenn es um professionelle Musiktherapie geht, ist der Verständnisgewinn für den interessierten Laien enorm. Die gewählte Struktur des Buches macht deutlich, wie es Teil des therapeutischen Arbeitens ist, die Perspektive zu wechseln. Neben der „Außenperspektive“ etwa eines Besuchers der Einrichtung wird die des Therapeuten und schließlich die (interpretierte) „Innenperspektive“ dargestellt. Der Leser wird dadurch ermuntert, genauer diagnostische und therapeutische Möglichkeiten wahrzunehmen und sich nicht mit einer oberflächlichen Zurkenntnisnahme eines Problemfeldes zufrieden zu geben. Dazu verhelfen auch editorische Hilfen wie Einrichtungsbeschreibungen und Glossar im Anhang. Wilhelm Wegner Dietmar Lex, Spiel‘n Se Ma‘ was Flottes! Obermayer, Buchloe 2011, 96 S., 12,90 Euro Gut gemeint... Wer hat nicht Freude an Anekdoten, wer ergötzt sich nicht klammheimlich an kleinen Bosheiten über bestimmte Instrumentalisten? Wessen Heiterkeit wird nicht gesteigert durch die Schilderung skurriler Situationen auf oder hinter oder vor der Bühne? Erwartungsvoll greift man zu diesem Büchlein von Dietmar Lex. Zu unterscheiden zwischen gut und gut gemeint ist dann nicht anmaßend, wenn der Rezensent dafür sorgt, dass seine Maßstäbe plausibel sind. Was macht ein Buch lesenswert? Im einen Falle ist es das Sujet, im anderen der Stil, im dritten die Persönlichkeit des Autors. Manchmal begeistert die Perlenkette der Pointen, gelegentlich die Qualität der Edition. Im Idealfall aber treffen mehrere dieser Glücksfälle gleichzeitig zu, dann ist es gerechtfertigt, die Publikation zu loben. Bei Dietmar Lex „Spiel‘n Se ma‘ was Flottes“ leider nicht. Der Autor ist ein begabter und ausgebildeter Zeichner. Seine Situationsskizzen, von ihm als „Livemitschnitte“ Der Dirigent schimpft immer mehr über den Klang des Orchesters – bis dieses einmal komplett den Einsatz verweigert. Darauf der Konzertmeister zum Dirigenten: „Sehen Sie, Maestro, so klingt ein Taktstock!“ König Friedrich August (Sachsen) lässt sich die Mitglieder des Leipziger Orchesters vorstellen. Er deutet auf einen Musiker und fragt 51 bezeichnet, sind gekonnte, sehenswerte Strichzeichnungen. Da er im Laufe seines Lebens – in den letzten 40 Jahren – etwa 1700 davon archiviert hat, ist es jedem Betrachter sofort verständlich, dass diese Fülle den Urheber zur Veröffentlichung drängt. Der Rahmen dafür könnte – da es sich um die Wiedergabe erlebter Situationen handelt – ein autobiografischer sein. Für Verwandte und Freunde ergäbe sich daraus ein nachvollziehbares Anteilnehmen. Er könnte auch ein geographischer sein, quasi als Reisebericht durch Kulturlandschaften. Für Studenten der Malkunst wäre es gar ein Lehrbuch angewandter Kunstfertigkeit. Ein gewandter, witziger Autor würde sich über gekonnte Illustrationen eines guten Textes freuen. Lex aber hat den Weg gewählt, versprachlichte allgemeine Beobachtungen als Texte neben seine Skizzen zu stellen. Sind es Textualisierungen der gezeichneten Szenen? Sind die Zeichnungen Illustrationen zu den Glossen, obwohl sie vorher da waren? Die Texte sollen im Stil witzig sein, doch der Witz hält sich in Grenzen. Der persönliche Bezug, der die Autorenschaft und damit die Veröffentlichung legitimieren würde, ist gänzlich unauffindbar. Ein narrativer Stil, der in Ansätzen gelegentlich durchschimmert, hätte das Potential, den Leser zu geleiten. Stattdessen stolpert man hier und da sogar über verunglückte Formulierungen. Wäre das ganze Büchlein witzig, würde man humorvoll darüber hinweg sehen. Lesenswert wird Prosa durch Verdichtung, nicht durch ausschmückende Ausführlichkeit. Aber hier liest man nun Abschnitt für Abschnitt und Glosse um Gedicht und wartet auf die Pointe – vergeblich. Wilhelm Wegner den Dirigenten: „Was hadd’n der Mann fier n Inschdrumend?“ – „Englischhorn, Majesdäd.“ Wendet sich August an den Musiker: „How do you do?“ Zwei Hörner halten Quinten aus. Auf einmal setzt der erste Hornist sein Instrument ab und sagt empört zum zweiten: „Du treibst!“ Besprechungen | Bücher Noten Oboenkonzerte Der eine oder andere Interessierte mag sich noch daran erinnern oder sei hiermit darauf verwiesen: In Heft I/2011 habe ich einige Konzerte aus der Barockzeit für Oboe und Violine vorgestellt. Hier soll es um Oboenkonzerte gehen, allerdings ohne die Beschränkung auf die Barockzeit. Bei der Redaktion sind zwei neuere Konzerte eingetrudelt, die ich zunächst vorstellen will: Jürgen Golle: Pastorale für Oboe (Klarinette/Saxophon in B) und Streichorchester, P. Tonger, Musikverlag Köln, 2004 Der 1942 geborene Zwickauer Komponist Jürgen Golle war zuletzt Professor für Musiktheorie/Tonsatz (Komposition) an der TU Chemnitz. Schwerpunkt seiner kompositorischen Arbeit ist die Chormusik. Die Pastorale für Oboe und Streichorchester ist ein kleines dreiteiliges Musikstück in tonaler Schreibweise; gegliedert ist es in A-B-A-Form mit der Abfolge Moderato – Allegro – Moderato und es geht über 246 Takte. Über ruhigen Klängen der Streicher entwickelt die Oboe aus dem Dreiklang heraus in zunehmender Bewegung eine pastorale Melodie, die dann von der ersten Violine über einem Orgelpunkt der Bässe aufgenommen wird; gegen Ende des ersten Moderatos wandert die Melodie in die Bässe, bis dieser erste Satz über einem erneuten Orgelpunkt ausklingt; das Allegro ist von der Struktur her ähnlich gebaut: Oboe und erste Violine finden sich häufig im Wechselspiel über Begleitfiguren der Unterstimmen, denen im Verlauf des Satzes aber auch thematische Bedeutung zuwächst. Das abschließende Moderato nimmt in leicht variierter Form den Anfang wieder auf. Ein schönes, auch gut zu bewältigendes Werk, das eine große Ruhe ausstrahlt ohne langweilig zu wirken – dafür sorgen auch die vielen Taktwechsel, die die Musik zusätzlich rhythmisch interessant machen. Besprechungen | Noten Wenn es eine Kritik zu üben gäbe, dann eher an der Ausgabe. Partitur und Stimmen liegen nur in der Handschrift des Komponisten vor. Vor allem die Stimmen sind schlecht zu lesen, die Notenköpfe sind doch recht klein geraten. Mir scheint es nicht mehr zeitgemäß, heutzutage, wo jeder ein akzeptables Notationsprogramm für wenig Geld erstehen kann, solche Noten in den Verkauf zu bringen. Ich möchte also dem Tonger-Verlag doch empfehlen, diese kleine Werk abzuschreiben und in einer gut leserlichen Ausgabe neu aufzulegen – oder vielleicht hat ja auch Herr Golle, jetzt wo er pensioniert ist, Lust, sich mal in so ein Programm einzuarbeiten? Bernhard Krol, Portacoeli-Concerto op. 168, für Oboe und Streichorchester, Wolfgang G. Haas – Musikverlag Köln e.K. 2002 Der 1920 geborene Hornist und Komponist schreibt in der Hauptsache Kirchenmusik. Sein Stil ist – obwohl er Schüler des Schönbergschülers Josef Rufer war – tonal konzipiert und steht in der Reger-Hindemith-Nachfolge. In seinem dreisätzigen Oboenkonzert folgt 52 auf ein kurzes einleitendes Adagio, das seine Melodik aus dem Dreiklang heraus entwickelt, ein „Tempo di valse“, in dem das Soloinstrument über einem weitgehend homophonen Begleitsatz der Streicher deutlich die Führung übernimmt; ein spielfreudiger Satz, der in eine Art Kadenz – „libero“ überschrieben – mündet, in der die Oboe ohne Begleitung auftritt. Dann geht der Walzer erneut an, und nun übernehmen teilweise die Streicher die Motive der Oboe. Ein kurzes Vivace beendet den Tanz. Im folgenden Largo lässt die Oboe – wieder über homophoner Begleitung der Streicher – eine ausdrucksstarke Melodie erklingen. Unvermittelt geht diese Ruhe in einen „con moto“ überschriebenen Teil über, in dem einzelne Solostreicher in ein Wechselspiel mit der Oboe eintreten – der Satz mündet in ein Andante, dem als Schlusssatz ein Presto folgt. Ein ausgewachsenes Konzert, klanglich interessant mit ausdrucksstarken, gut gebauten Melodien, von den technischen Anforderungen her leicht bis mittelschwer, also spielbar. Was die Ausgabe betrifft, gilt im Grunde dasselbe, was oben schon gesagt wurde: die Noten liegen nur handschriftlich vor. Allerdings sind die Stimme etwas besser zu lesen, trotzdem: eine Notenausgabe sollte – jedenfalls von Musikverlagen – heute durch ein Notationssystem erstellt sein! Bemängelt werden muss leider auch, dass die Stimmen nicht durchweg spielfreundlich eingerichtet wurden – mit Ausnahme des Kontrabasses hat jede Stimme ein- oder gar zweimal das Problem, mitten im Spiel wenden zu müssen, obwohl die Einrichtung einer bequemen Wendestelle in allen Fällen möglich gewesen wäre. Das soll aber dem schönen Konzert keinen Abbruch tun – es sei hiermit empfohlen. Soweit die beiden Einsendungen. – Worauf ich in der Folge hinweisen möchte, ist die Seite imslp.org, unter der man tausende Noten finden kann, sortiert nach unterschiedlichen Kriterien, wie etwa Komponist, Besetzungen oder Werk. Unter dem Stichwort „Concerto“ finden sich rund 1600 Werke, darunter 50 Oboenkonzerte. Die Noten kann man sich in der Regel problemlos herunterladen, handelt es sich doch vor allem um Werke von Komponisten, bei denen das Urheberrecht schon lange erloschen ist. Die Stücke sind unterschiedlich ins Netz gestellt. Zum einen finden sich handschriftliche Stimmen und/oder Partituren älterer Werke, die mitunter so gut geschrieben sind, dass man mit etwas Übung direkt davon spielen kann; manchmal gibt es auch nur eine Fassung für Soloinstrument und Klavierauszug und gelegentlich hat ein freundlicher Zeitgenosse zur Handschrift schon eine Druckfassung erstellt, die ebenfalls abrufbar ist. Völlig unbekannte Namen stehen neben den bekannten Größen und so taucht man ein in eine Fundgrube – oder besser: man greift in den Grabbelsack – und lässt sich überraschen, was einem so alles vor Augen und Ohren kommt. – Schaunmermal: Domenico Elmi (1676 - 1760): Konzert für Oboe und Streicher, a-Moll Elmi? – noch nie gehört, Das MGG und das Riemannlexikon kennen ihn auch nicht – fündig werde ich im ersten Band (Sp. 378) des historisch-biographischen Lexikons der Tonkünstler von Ernst Ludwig Gerber (Leipzig 1790); aber sehr informativ ist das auch nicht: „ein Venezianer und vortrefflicher Kirchenkomponist, spielte die Bratsche meisterhaft, und starb im hohen Alter im J. 1760“. Ah ja. Die Partitur des Konzerts jedenfalls ist sowohl als Handschrift als auch in einer guten Druckfassung mit ausgesetztem B.c. vorhanden; die Satzfolge heißt wie häufig bei Konzerten der Barockzeit: Adagio – Allegro – Grave – Allegro. Das Konzert selbst bewegt sich auf dem Niveau einer guten Gebrauchsmusik, handwerklich gut gemacht, aber doch recht vorhersehbar in seinem Ablauf mit den üblichen Sequenzfiguren. Die beiden langsamen Sätze gefallen mir besser; das Largo erhebt sich über einem chromatischen Gang im Bass (passus duriusculus), einer zu der Zeit häufig anzutreffenden melodischen Figur – hier kann die Solo-Oboe natürlich zeigen, dass sie über homophon gesetzten Akkordfortschreitungen zu improvisieren weiß. Schön auch die Idee, diese chromatische Linie schon mal im Allegrosatz von der Oboe im Vorgriff auf den kommenden Satz erklingen zu lassen. Das Schlussallegro ist ein flottes Siciliano im 12/8Takt, das Spaß macht. – Kein großes Konzert; aber ein hübsches Stück Musik lässt sich da allemal entdecken. Oder hier, noch so ein Unbekannter: Christian Gottlieb Postel: Konzert BDur für Oboe, Streicher und B.c. Kein Lexikon weiß etwas über ihn – über google erfahre ich, dass er bei einem Graf Morzin Musiker gewesen sei, sein Konzert lässt sich etwa in der erste Hälfte des 18. Jahrhunderts verorten. Eine schöne, lebendige, fröhliche Musik; das läuft, da ist Spielfreude drin, die Oboe und aus dem Orchester vor allem die ersten Violinen haben zu tun; der erste Satz ist schön strukturiert durch kleine dreistimmige Einschübe, in denen die Bassstimme pausiert; natürlich auch hier Sequenzen, aber mit Geschmack verwendet und nicht übertrieben eingesetzt. Das Adagio beginnt mit zwei 5-Takt-Gruppen – hier hat die Oboe über weite Strecken das Sagen, unterstützt durch einen homophonen Streichersatz, der aber zweimal unterbrochen wird von einem Zwiegesang zwischen Oboe und B.c. – eine originelle Idee! Das abschließende Allegro, ein Rondo im 3/8-Takt, ist ein richtiger Rausschmeißer, der es in sich hat. Das 18taktige Hauptthema, eine zunächst rasch dahin eilende Sechzehntelfigur, die dann ausgebremst wird, erscheint zunächst zweimal in B-Dur und dann, jeweils von Zwischenspielen unterbrochen in F-Dur, d-Moll, g-Moll und zum Schluss wieder in B-Dur – ok, die üblichen Spaziergänge in benachbarte Tonarten, aber gut gemacht. Das Konzert ist jedenfalls eine kleine Entdeckung, die eine Aufführung lohnt. So könnte man nun mit den restlichen 48 Konzerten weitermachen; ich will es für heute dabei bewenden lassen, aber noch auf ei- 53 nige Namen aus dieser Liste verweisen und dadurch hoffentlich ihre Neugierde anstacheln: Neben bekannten Werken von Händel, Telemann, Marcello, Vivaldi, Molter, Mozart und Strauss, die etwa ein Drittel des Bestandes ausmachen, finden sich auch Namen wie Ernst Eichner, Martin Seyfert, Antonin Reichenauer (ein Kollege von Postel), Ludwig August Lebrun, Friedrich Christian Friese, Eugene Goossens, Vladimir Tsybin... Nun – neugierig geworden? Also dann: imslp.org. Und viel Spaß beim Stöbern! Michael Goldbach Johannes Brahms, Sextette in B-Dur, op. 18 und in G-Dur, op. 36 für 2 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli, hg. v. Christopher Hogwood, Urtext, Bärenreiter, Kassel 2011, Studienpartitur TP 419 und 420 11,95 und 12,95 Euro; Stimmen im Umschlag BA 9419 und 9420 je 32,95 Euro Der Waschzettel des Bärenreiter-Verlags trumpft diesmal ordentlich auf: Nicht nur Christopher Hogwood wurde als Herausgeber verpflichtet; es wird auch vollmundig darauf verwiesen, dass nun endlich „die ersten wissenschaftlich-kritischen Editionen dieser vielgespielten Kompositionen“ vorlägen. Allerdings führt der im gut aufgebauten, knapp und konzise gehaltenen Vorwort ebenso wie im Anhang (kritischer Kommentar mit einigen abgedruckten Originalquellen) dokumentierte philologische Eifer zu nur geringfügigen Änderungen. Denn in der mir vorliegenden älteren Brahms-Ausgabe bei Eulenburg, die noch Wilhelm Altmann besorgt hatte, findet sich der nahezu identische Notentext. Die Änderungen zu einzelnen Takten sind im Anhang auf knapp viereinhalb Seiten angeführt. Bei einer stichprobenartigen Überprüfung ergaben sich jedoch insgesamt eher kleinere Unterschiede, die sich v.a. auf Bindebögen und dynamische Angaben, die dadurch um Nuancen verschoben bzw. verdeutlicht wurden, beziehen. So fehlt in der alten Eulenburg-Ausgabe im Kopfsatz von op. 18 etwa das crescendo in Va2 und Vc2 in Takt 68. Dadurch wird immerhin eine gewisse Belebung der Stimmen eben- Besprechungen | Noten abschließend kurz verwiesen. Fazit: die Ausgaben sind gut lesbar und übersichtlich eingerichtet, müssen die älteren Fassungen aber nicht ersetzen. Rupert Plischke Franz Schubert, Streichquartett G-Dur, op. posth. 161, D 887, Urtext hg. v. Egon Voss, Henle, München 2010, Studienpartitur 9 Euro; Einzelstimmen, 18 Euro so erreicht wie ein größerer Überraschungseffekt beim in T. 69 folgenden pp. Später fehlt in Takt 303-305 das lange (de-)crescendo im zweiten Cello. Im Trio schließlich sind statt der Triller (Takte 45 und 49) nur kurze Mordente vermerkt, die Brahms ausdrücklich gefordert hat – und die angesichts des flotten Tempos sicher nahe liegen. So verbleiben die realen Änderungen im minimalen Bereich und man kann – zumal als Laie – das eigene ältere Notenmaterial durchaus guten Gewissens weiter nutzen. Interessant sind im Vorwort jedoch allemal die Hinweise zur damaligen Programmgestaltung: die Kammerkonzerte enthielten buntgemischte Programme quer durch die Besetzungen; auch wurde gerne spontan ein Satz da capo gefordert. So war die Konzertatmosphäre im vermeintlich ach so steifen 19. Jh. offensichtlich viel entspannter als heute. Und auch die Hinweise zur Aufführungspraxis seien kurz erwähnt – gerade für uns Laien ist es sicher wichtig, sich immer klarzumachen, dass z.B. das Vibrato bei Brahms nur als Verzierung an wenigen, bewusst gesuchten Stellen einzusetzen ist. Ob man dagegen die portamentofreudigen Fingersätze von Joachim heute noch nutzen sollte, sei dahingestellt. Die moderne Violintechnik hat durch Abgreifen und Strecken der linken Hand das feste Lagensystem ja schon seit längerem aufgelöst und bevorzugt möglichst unhörbare Lagenwechsel – was natürlich ebenfalls gezieltes Portamento nicht ausschließt. Auf andere Anmerkungen, etwa zur Bedeutung des animato als Hinweis auf den Charakter, nicht das Tempo, bzw. die teils gewollte Kopplung von crescendo und Beschleunigung sei hier nur Besprechungen | Noten Schuberts letztes Streichquartett, dem man sich nur höchst ehrfürchtig nähert, sofern man es einmal in ergreifender Darbietung live erleben durfte und über ein Mindestmaß an realistischer Selbsteinschätzung verfügt, liegt nun in einer weiteren Ausgabe vor; Egon Voss hat für den Henle-Verlag die Urtextausgabe besorgt. Er stützt sich dabei neben dem von Schubert teilweise überarbeiteten Partiturautograph u.a. auf die Neue Schubert-Ausgabe von Werner Aderhold (Kassel 1989). In seinem kurzen Kritischen Vorwort und den abschließenden Bemerkungen mit den Hinweisen auf Ergänzungen und Lesarten verweist der Herausgeber auf die „schwierige[n] Aufgabe, zahlreiche notwendige Ergänzungen und Korrekturen vorzunehmen“ (S. III, Vorwort). Diese liegen u.a. in Schuberts unklarer Notationsweise begründet: bei Akzenten oder Decrescendi-Zeichen sind Anfang und Ende oft unklar, auch weiß man nicht, welche Stimme gemeint sein soll. Zudem hat Schubert die Partitur nicht konsequent und bis zum Ende durchgearbeitet, sodass Eingriffe stets „nicht ohne die Gefahr der Willkür“ erfolgen (S. 67). Sieht man allerdings genauer hin, kann man sich angesichts dieser vielen skrupulösen Hinweise und unausgesprochenen vermeintlichen Warnungen vor älteren Ausgaben nur die Augen reiben. Nicht nur stimmt die Henle-Version weitestgehend mit der alle Unterschiede zwischen Erstausgabe und Schuberts Korrekturen verzeichnenden Bärenreiterausgabe von Martin Chusid (Kassel 1979 ff.) überein; auch der Notentext der mir vorliegenden „uralten“ Studienpartitur aus dem Eulenburg-Verlag, die sich seit den frühen 1950er Jahren in unserem Familienbesitz befindet (der Titelbildgestaltung und der Selbstbezeichnung Eulenburgs 54 als „Kgl. Württemberg. Hof-Musikverleger“ zufolge stammt die Ausgabe wohl eher vom Beginn des 20. Jh.), verzeichnet die in den neueren Ausgaben angemerkten Stellen schon in der heutigen Fassung. Nichts Neues unter der Sonne also auch hier – die von Voss akribisch vermerkten Hinweise auf StakkatoPunkte bzw. das Ende/den Ansatz der Bindebögen nimmt man ja heute als Ausführender sowieso nicht mehr als entscheidend wahr – Klang und Phrasierung stehen im Mittelpunkt, nicht die leidigen Aufstrich-AbstrichStreitereien. Ganz unabhängig davon: das Quartett ist doch umwerfend und entfaltet einen mitreißenden Sog – umso mehr, wenn man sich selbst durch das Scherzo und das abschließende, leider verteufelt schwere Allegro assai gekämpft hat. Diese Ausgabe ist sehr gut lesbar – wenn auch leider ohne jede Fingersatzhilfen! – und blätterfreundlich gestaltet. Wer das Stück also noch nicht in seiner Sammlung hat, sich aber gerne großen Herausforderungen stellt, kann getrost zugreifen. Rupert Plischke Pietro Antonio Locatelli (1695-1764), Concerti op. 3/1-12, für Violine und Orchester, hg. v. Albert Dunning, Klavierauszug v. Reinhold Kubik. Schott London 2010, Einzelausgaben der Konzerte jeweils 12,95 Euro Die vorliegende Ausgabe der Violinkonzerte op. 3 von Locatelli ist in der Edition Schott erschienen; obwohl sich diese u.a. „durch hohe Qualität und editorische Zuverlässigkeit“ auszeichnen, haben Verlag und Herausgeber Albert Dunning auf einen wenigstens skizzenhaften kritischen Bericht verzichtet. Das kurze Vorwort ist in stilistisch gruseligem, teils schludrig-unklarem Deutsch (wie führt man z.B. eine Passage „im Gegenbogen“ aus?) gehalten. Immerhin wird auf die vom Herausgeber verantwortete Gesamtausgabe der Locatelli´schen Werke verwiesen. Bedauerlich ist für uns jedoch z.B. auch, dass auf spieltechnische Hinweise oder gar eine Einrichtung mit Fingersätzen und Strichvorschlägen verzichtet wurde. Dies sind gerade für den Solisten bei diesen Konzerten unbedingt notwendig, darf er sich doch schon beim ersten Einsatz im Kopfsatz des ersten Konzerts von der fünften Lage an tummeln und bis in die 11. Position hinaufwagen; das abschließende Allegro – ein virtuoser Kehraus im ¾Takt – verlangt mit allerlei gebrochenen Akkorden ebenfalls bogentechnische Sicherheit und intonatorische Souveränität im Wechsel mit geradezu sinnlicher Klanglichkeit, die das lyrische Nebenthema in erneut hohen Lagen fordert. Das Anforderungsniveau liegt hier in etwa bei dem der Capricen op. 35 von Dont, sodass eine gründliche Einstudierung unter professioneller Anleitung sicher sinnvoll ist. Umso mehr gilt dies für die gegen Ende der Ecksätze eingefügten Capricci, in denen Locatelli dem Ausführenden breiten Raum zur Darstellung seiner technischen – und vor allem auch musikalischen – Meisterschaft bietet. Hier häufen sich wilde, auf unterschiedlichste Weise variierte Akkordketten, reichlich Läufe, Trillerketten und bogentechnisches Blendwerk, wie es erst 100 Jahre später Paganini höchst wirkungsvoll überbieten sollte. Den von Reinhold Kubik erstellten Klavierauszügen zufolge fällt der Orchesterpart der dreisätzigen Werke recht überschaubar aus; umso mehr Genauigkeit, artikulatorische und klangliche Phantasie erfordern die Stücke wohl, will man sie befriedigend zur Aufführung bringen. Zu denken wäre etwa an das Abschlusskonzert eines Musikwettbewerbs, in dem sich die Teilnehmer bzw. Preisträger mit jeweils einem Konzert oder Satz verabschieden können. Für normale Orchester und „übliche“ Konzerte wären höchstens einzelne Sätze – etwa als Zugabe nach einem Solokonzert – zu empfehlen. Rupert Plischke Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zauberflöte, bearbeitet für Flöte, Violine, Viola und Violoncello von Franz Heinrich Ehrenfried, Edition Walhall 2011, Partitur 29,80 Euro, Stimmen 39,80 Euro Wer eine schöne Melodie wieder hören möchte, die er z.B. im Rahmen eines Konzerts oder einer Opernaufführung kennen lernte, hat heutzutage vielfache Möglichkeiten dazu: er oder sie kann sich eine CD oder DVD davon kaufen, sie aus dem Internet runterladen, oder aber darauf setzen, dass dieses Melodie bald mal wieder in Rundfunk oder im Fernsehen gespielt wird. Vor der Erfindung der Musikkonserve hingegen gab es nur eine einzige Möglichkeit: nämlich die Musik im heimischen Salon selbst zu spielen, in welcher Form und Besetzung auch immer. Für Musikverleger war dies ein attraktives Geschäft. Sobald eine neue Oper auf der Bühne Furore machte, brachten sie sehr schnell Notenmaterial mit den TopHits auf den Markt. 55 Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ machte da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Eine Fülle von Arrangements und Variationswerken für die unterschiedlichsten Besetzungen zeugen davon, dass Mozarts Oper ungeheuer populär war. In der Edition Walhall erschien jetzt die Neuausgabe einer Bearbeitung aus dem Jahre 1793, damals herausgebracht vom Mainzer Hofmusiker FranzHeinrich Ehrenfried (1747-1828). Ehrenfried holt Mozarts Oper runter von den Brettern, welche die Welt bedeuten, und verpflanzt sie ins heimische Wohnzimmer. Die Besetzung der 31 Arrangements hält er bewusst klein. Ehrenfried kommt in seiner Fassung mit lediglich vier Instrumenten aus: Flöte, Violine, Viola und Violoncello. Die Gesangspartien übernimmt die Flöte, ansonsten bleibt Ehrenfried – von einigen Tonartwechseln abgesehen – sehr nahe am Original. Kammermusikfreunde und ganz besonders die Flöte spielenden Mozartfans unter ihnen werden sehr dankbar sein, dass sich der Verlag Franz Biersack zu einer Neuherausgabe dieser Bearbeitung entschlossen hat. Denn mal abgesehen davon, dass es immer eine Freude ist, Mozart spielen zu dürfen, eignen sich diese Miniaturen hervorragend als dankbare Vortragsstücke, z.B. wenn es darum geht, eine Feierlichkeit musikalisch zu umrahmen. Die Partitur (diese lag dem Rezensenten vor) verfügt über ein großzügig gesetztes Notenbild; für eine Aufführung eignet sich das separat erhältliche Stimmmaterial natürlich deutlich besser. Christoph Bruckmann Richtigstellung Im letzten Heft ist uns ein bedauerlicher Fehler unterlaufen, um dessen Richtigstellung uns der Partitura-Verlag verständlicherweise bittet: Die Preisangabe bei der Rezension von Beethoven, Trio für Klavier, Violine und Violoncello c-Moll op. 1 Nr. 3, hg. von Stephanie Gurtner war mit 39,95 Euro viel zu hoch. Das Trio ist schon für 24,60 Euro zu haben! Wir bitten um Entschuldigung. Die Red. Besprechungen | Noten Bedrich Smetana, Aus der Heimat. Zwei Duette für Violine und Klavier. Originalversion und Arrangement von Hans Sitt, hg. von Ida Bieler, Schott, Mainz 2010, 14,99 Euro Auch wenn die Herausgeberin im knappen Vorwort die beiden Smetana-Stücke in der Sitt´schen Fassung rühmt und ihnen „einen hoch angesehenen Platz im Standardrepertoire“ zuweist und resümiert, sie seien „seit Generationen ein sehr beliebtes Konzertwerk für Geiger“, muss der Rezensent gestehen, ihnen noch nie bewusst begegnet zu sein, sei es im Konzert, sei es im Radio oder auf CD. Das ändert natürlich nichts am klanglichen Reiz und böhmischen Charme dieser beiden Stücke aus dem Jahr 1880, die Smetana für den mit ihm befreundeten Fürsten von Thurn und Taxcis, einen versierten Geiger, komponiert hat. Der große Geigenpädagoge Hans Sitt hat die beiden Sätze überarbeitet und dabei die Geigenstimme einerseits etwas verschlankt (etwa durch Streichung von Oktavierungen und Doppelgriffen), teils aber auch effektvoller gestaltet (siehe Schlusscoda). In kompositorischer Hinsicht hat der Bearbeiter die Sätze v.a. gestrafft. Sitt nahm z.B. im ersten Satz den Più-moderato-Teil mit kurzer Hinführung von T. 80-114 heraus und änderte den Schluss. Auch die Veränderungen im Klavierpart ab T. 69 fallen auf; wo Smetana hier 14 Takte lang leicht perlende 16tel-Oktaven über den Ton e notiert hat, ändert Sitt die Tonart und verlängert die Noten auf Achtel; den Wiederholungscharakter behält er jedoch bei. So mag dieser Änderung nicht zuletzt der pädagogische Impuls der leichteren Spielbarkeit (v.a. für Laien) zugrunde liegen. Der Verlag hat hierzu insofern eine erfreuliche und transparente Lösung gewählt, als beide Versionen in beiden Stimmen vollständig ausgeführt sind; zudem ist die Geigenstimme beide Male mit zahlreichen Fingersätzen und Ausführungsvorschlägen versehen, sodass die Stücke auch im Alleinstudium erarbeitet werden können. Der zweite Satz – Andantino – beginnt mit einem dramatischen Aufschwung in hohe Lagen und variiert sodann die Melodie auf unterschiedliche Weise. Nach einem kurzen Besprechungen | Noten Allegro-vivo-Teil und mehrmaligem Tempowechsel endet der von Sitt um etwa 40 Takte gekürzte Satz in virtuos strahlendem G-Dur mit einer v.a. harmonisch stabilisierenden Presto-Coda. Diese Ausgabe ist Freunden (spät-)romantischer Geigenmusik unbedingt zu empfehlen. Rupert Plischke Antonín Dvorák, Romanze f-Moll op. 11, instr. für Streichorchester von Xaver Paul Thoma, Hubert Hoche-Musikverlag, Helmstadt 2009, Dirigierpartitur 39,90 Euro die Bratschen z.B. den Klarinettenpart zugewiesen bekommen und die Celli analog die Fagotte und Hörner ersetzen. Die technischen Anforderungen für das Streichorchester halten sich – von der Tonart abgesehen – im Rahmen: Die ersten Geigen müssen nur zweimal in 5. Lage hinauf. Die Schwierigkeiten bei der Ausführung liegen eher im schlanken, grazilen und transparenten Klang, der Thoma, den Herwig Zack in der Zeitschrift Das Orchester (Ausgabe 11/2010) als „renommierten Komponisten und ausgesprochenen Edelbratscher“ vorgestellt hat, wohl vorschwebte. So finden sich zahlreiche piano/pp-Stellen sowie pizzicato-Einwürfe und -läufe. Und wie jeder weiß, sind ja oft die Stücke die schwersten, die leicht klingen sollen. Rupert Plischke Rodion Shchedrin, Journey to Eisenstadt für Violine und Klavier, Schott, Mainz, London 2009, 12,95 Euro Zu den bekannten Romanzen für Geige und (Streich-)Orchester, etwa von Beethoven, Svendsen oder Suk kommt hiermit noch die f-Moll-Romanze von Antonin Dvorák, bei deren Bearbeitung Xaver P. Thoma mit den geteilten Bratschen und teils auch geteilten ersten Geigen sowie Celli Wert auf eine gewisse Basslastigkeit, zumindest einen dunkel timbrierten Orchesterklang gelegt hat. Hierzu passen auch die – leider nur kurzen – Bratschensoli (Takt 4ff., T. 114ff.). Die Bläserstimmen – das Original verlangt je zwei Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner – hat Thoma im Wesentlichen so aufgeteilt, dass die ersten Geigen die hohen Bläserstimmen übernehmen, etwa die Flöten, während 56 Die Journey to Eisenstadt des russischen Komponisten Shchedrin ist dem Geiger Leonidas Kavakos gewidmet, der sie am 1. Dezember 2009 in London uraufgeführt hat. Im etwa sechsminütigen, 87 Takte langen Werk wird das Grundmetrum des 4/4-Takts immer wieder durch einen eingeschobenen 3/2-Takt (später auch ¾- und 5/4-Takt) unterbrochen, ohne dass dies zu übergroßen rhythmischen Problemen führen sollte. Die Geigenstimme ist mit geforderten Ricochet-Passagen, einigen Abschnitten mit drei- bis vierstimmigen Akkorden sowie glissando-Effekten einerseits glanzvoll virtuos angelegt, überfordert aber den übewilligen Ausführenden letztlich nicht. Dazu tragen auch die präzisen spieltechnischen Hinweise in der Geigenstimme bei, die auch zur experimentellen Arbeit am Klang einladen. So ist z.B. eine in chromatischen Doppelgriffen abwärts führende ritenuto-Stelle der Geige als sul pont. „Wau-wau“ poco e gliss. auszuführen – was angesichts des konkreten Notenbildes dann doch recht einleuchtend wirkt. Der Klavierpart ist eher dünn gesetzt und voller tänzerischer Grazie, erfordert also einen trotz des übersichtlichen Notenbildes versierten Pianisten, der auch angesichts der zahlreichen dynamischen Hinweise, Akzente und Triller ungemein wach spielen sollte. Bedenkt man dazu Titel und Entstehungsjahr, so ist die Hommage an Joseph Haydn (er starb im Jahr 1809) unverkennbar. Die Rodion-Shchedrin-Stiftung notiert zum Werk auf ihrer Homepage: „In diesem Sinne wird Rodion Shchedrins Journey to Eisenstadt zu einer kurzen, aber erlebnisreichen Reise für alle, die sich gerne in die Welt der Wiener Klassik, besonders in die Musikwelt Haydns, entführen lassen.“ (http://www.shchedrin. de/stiftung _ index _ aktuelles.htm). Rupert Plischke Gabriel Fauré, Sicilienne op. 78 für Violoncello und Piano, Urtext, Stimme und Partitur, hg. von Cornelia Nöckel, Henle 2011, 7 Euro Wer kennt sie nicht, die wiegende Stimmung des Siciliano, meist im 6/8 oder 12/8-Takt geschrieben? Verwandt der Pastorale ist diese Form gesungener oder instrumental gespielter Arie unter diesem Namen seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Ein häufiges und darum typisches rhythmisches Element ist die punktierte Dreierfigur wie in dem Wort Cembalo, wenn man‘s italienisch spricht. Ob das Siciliano, französisch sicilienne, wirklich von Sizilien stammt, wird sich nicht klären lassen. Bach und Händel und ihre frühklassischen Nachfahren haben es gerne als Satzteil von Sonaten oder Sinfonien benutzt. Und so ist es erhalten geblieben bis ans Ende des 19. Jahrhunderts. Gabriel Fauré komponierte die vorliegende Sicilienne 1893. Sie war Teil der Bühnenmusik zu Molières „Le bourgeois gentilhomme“ (Der Bürger als Edelmann). Die Fassung für Violoncello und Klavier erstellte er 1898. Die Orchesterfassung verwendete er dann für die Bühnenmusik zu Maurice Maeterlincks „Pelléas et Mélisande“, die unter Faurés Leitung in London uraufgeführt wurde. Aus dieser Phase stammt die Datierung des Autographs: 16.4.1898. Warum diese Vorgeschichte? Die den meisten Cellisten vertraute Ausgabe von der im Jahre 1925 eine Aufnahme davon einspielte. Übrigens: Die Sicilienne ist auch für mittelprächtige Cellisten gut spielbar und damit für Musikabende im kleinen Kreis eine dankbare Bereicherung. Erleichtert wird dem Neuling der Zugang durch die Fingersätze von David Geringas. Für den Individualisten liegt jedoch zugleich eine Fassung ganz ohne Fingersatz bei. Dankenswert! Wilhelm Wegner Faurés „Stücke“ in der Edition Peters (1977) beruht auf dem Autograph. Editorisch laienhaft würde man vermuten, dass die Fassung damit vom Komponisten selbst autorisiert wäre. Nun hat jedoch Fauré selbst die Drucklegung der Kammermusikfassung in London (Metzler & Co.) und zugleich in Paris (Hamelle) als opus 78 veranlasst. Beide Drucke weichen vom Autograph ab, und das sicher nicht ohne weitere Korrektur durch den Komponisten. Man kann also annehmen, dass diese (erste) Druckfassung die von ihm gewünschte Form enthält, auf die nun die vorliegende Henle-Urtextausgabe sich bezieht. Für das ausübende Kammermusikgespann könnte diese Differenzierung sekundär sein, würde sich nicht der Unterschied beider Fassungen gerade im Empfinden der sicilianotypischen Figur zeigen. Faurés Bindebögen (letzter Hand) legen nahe, die Dreierfigur als Einheit (wie in „Cembalo“) zu spielen. Die (verworfene) Fassung des Autographs hat hingegen gerade diese Figur in der Solostimme auf zwei Striche geteilt (wie in „Tempel-Tür“), während das Klavier durchgehende Bindebögen zu spielen hat. Es geht also um die musikalische Gestaltung des typischen Elements und darum um den dargestellten Charakter des ganzen kleinen, aber reizvollen Werks. Der schwebende Charakter, der auch dem Rhythmus des punktierten Dreierpäckchens zu eigen sein soll, dürfte also die Intention des Komponisten sein. Ein erfahrener Spieler wird diesen Charakter auch dann bewirken können, wenn er sich an die Peters-Stricharten hält. Gewidmet war das Stück dem britischen Cellisten William Henry Squire (1871-1963), 57 Play Rachmaninow – 11 well known works for intermediate players. Arr. by Hywel Davies, Boosey&Hawkes, London 2010, 16,95 Euro Mit dieser Ausgabe ist Boosey&Hawkes in die Niederungen der Do-it-yourself-IKEABastelliga unter den Verlagen vorgedrungen. Das Heftchen versammelt auf 18 Seiten elf mehr oder weniger bekannte und populäre Stücke des Komponisten in vermeintlicher Fassung für Geige und Klavier. Die Klavierstimme kann bzw. muss man sich selbst am PC ausdrucken – dafür darf der Kunde „as many copies [...] as you require“ ausdrucken – wie großzügig! Allerdings waren die pdfFiles auf der beigefügten CD gar nicht zu finden. Die Geigenstimme ist zwar teils sehr schlicht gehalten; die Zielgruppe der „intermediate players“ wird allerdings mit dem ersten Stück in As-Dur oder dem Präludium in Ges-Dur (!) nicht unbedingt viel Vergnügen haben. Ein Herausgeber, der seinen Beruf ernst nimmt, hätte sicher angemessenere Tonarten gewählt und z.B. auch Hinweise zur Einstudierung ergänzt. Hier finden sich nur einige dynamische Zeichen; lediglich zur Vocalise wurden Fingersätze ergänzt. Auf der beiliegenden CD sind die Stücke jeweils vollständig mit Klavier und einem weiteren Instrument sowie als „play-along-Version“ nur mit Klavier ausgeführt. Wer Interesse an einer derartigen Mischung bekannter Rachmaninow-Nummern – ohne Klavierpart – und knapp 17 Euro übrig hat, möge gerne zugreifen. Rupert Plischke Besprechungen | Noten Das Rätsel Folge XXI Obwohl er auf verschiedenen kompositorischen Feldern produktiv war, wurde er doch vor allem mit Werken für eine bestimmte musikalische Gattung weltberühmt – seine Musik wird bis heute aufgeführt und findet immer wieder ein begeistertes Publikum. Ein jüngerer Komponistenkollege beschreibt ein Treffen mit ihm in einem Brief: „Ich kenne wahrlich wenig Menschen, die so amüsant und geistreich sein können, wie der, wenn er will; wir kamen die ganze Zeit aus dem Lachen nicht heraus... Von Deutschland ist er entzückt, sagt er, und wenn er sich abends am Rhein die Weinkarte einmal geben lässt, so muss ihm der Kellner sein Zimmer zeigen, sonst findet er’s nicht mehr. – Von Paris und allen Musikern dort, von sich selbst und seinen Kompositionen erzählt er die lächerlichsten, lustigsten Dinge... Geist und Lebendigkeit und Witz in allen Mienen und in jedem Wort...“ Etwa zwei Jahrzehnte lang dominiert sein Stil, er kann sich vor Kompositionsaufträgen kaum retten und besucht verschiedene Länder, um seine Werke aufzuführen. Während seiner Aufenthalte in den Hauptstädten Europas gibt er vor allem wohlhabenden Musikliebhabern zahlreiche Unterrichtsstunden und erzielt daraus ungeheure Einnahmen. Als sich der Musikgeschmack des Publikums wandelt, wendet er sich anderen musikalischen Bereichen zu und schreibt vor allem Kammermusik. Abgesehen von einigen wenigen Werken aus dieser Zeit, die im Druck erscheinen, bleibt aber das gesamte Schaffen dieser Spätzeit auf den privaten Aufführungsrahmen beschränkt. von Michael Goldbach Im Alter suchen ihn immer wieder Krankheiten heim, vor allem ein Nervenleiden und auch Depressionen – über Jahre hinweg reist er zu Thermalkuren von Bad zu Bad durch halb Europa – sein Zustand schwankt, oft kann er auch längere Zeit nicht komponieren. Einem Freund, der ihn um eine Komposition bittet, schreibt er – inzwischen 72 Jahre alt: „Ich habe ein Tränchen bei dem Gedanken zerdrückt, dass ich Dein schmeichelhaftes Verlangen nicht erfüllen kann; ich habe meine musikalische Laufbahn im Jahre ... (Jahreszahl entfernt, MG) beendet; das lange Stillschweigen hat mich die Fähigkeit des Komponierens, die Kenntnis der Instrumente gekostet. Ich bin nun bloß noch ein Klavierspieler vierter Klasse.“ Und einem anderen Freund bescheidet er: „Musik braucht Frische des Geistes; der meinige leidet an Schlaffheit und Hypochondrie. Sei gewiss, dass ich glücklich wäre, Dir durch einen Dienst einen Beweis meiner freundlichen Gefühle zu geben; aber glaub mir, ich kann es nicht...“ Auflösung von Rätsel XX Gleich vierfach war zu raten: Der Verfasser des Rätsels XX war unser, im letzten Heft anlässlich seines 75. Geburtstages gewürdigter, langjähriger Vorsitzender Dr. Joachim Conradi, dessen Heimatstadt Nürnberg den Handlungsort der berichteten Geschichte darstellt, in der Richard Wagner (1813-1883) als junger Kapellmeister die erwähnten „besonderen Eindrücke“ erhielt, die mit zur Entstehung seiner Oper Die Meistersinger von Nürnberg führten. Seine zwei Ehen blieben kinderlos. Er setzt die Küstenstadt, aus der er stammt, als Erbe seines Vermögens ein und legte damit den Grundstein für die Gründung einer musikalischen Ausbildungsstätte. Seit einigen Jahrzehnten gibt es auch ein Festival in dieser seiner Heimatstadt, bei dem seine Werke aufgeführt werden; in jüngerer Zeit wurde auch in einem der deutschen Bäder, das er auf seinen Kuren besucht hat, ein Festival zu seinen Ehren eingerichtet. Wer war’s? Weltberühmt, ist er zu einem wohlhabenden Grundbesitzer geworden, den seine Immobiliengeschäfte und Finanzangelegenheiten sehr in Beschlag nehmen. Sein Reichtum, der Umgang mit der Regierung und den Mächtigen, sowie seine persönliche, politisch eher konservative Neigung, machen ihm allerdings nicht nur Freunde in seinem Heimatland. Aber ihn ficht das nicht an, er ist Patriot. Zu gewinnen sind drei Gutscheine im Wert von jeweils 35 Euro. Unter den richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Ihre Lösung senden Sie bitte bis zum 15.9.2012 an Dr. Michael Goldbach, Talstr. 18, 96120 Bischberg ([email protected]). Bitte vergessen Sie nicht, Ihre vollständige Adresse anzugeben – Sie könnten ja zu den Gewinnern gehören! Rätsel 58 Es gingen zwölf Lösungsvorschläge ein, neun davon waren komplett richtig – herzliche Gratulation! Dr. Conradi hat sich bereit erklärt, nach und nach mit allen neun Gewinnern Kontakt aufzunehmen. Ausschreibung Kurs Orchesterdirigieren für Schul- und Jugendorchester Diese Musikfortbildung richtet sich an alle, die Dirigiererfahrung mit Schulorchestern sammeln und erweitern wollen. Jeder Teilnehmer wird beim Stand seiner Dirigierfähigkeiten und -erfahrungen abgeholt. Techniken der Orchesterleitung werden erarbeitet: Schlagtechnik, Verbalisierung und Umsetzung der Stricharten, effiziente Probentechnik und deren verbale Ausdrucksformen, Körpersprache vor dem Orchester. Kursteilnehmer, die ein Orchesterinstrument spielen, werden gebeten, ihr Instrument mitzubringen und sich am Orchesterspiel zu beteiligen, um das Dirigat der anderen Teilnehmer auch aus der Orchesterperspektive zu beobachten und so eine weitere Lernperspektive einnehmen zu können. Mindestens zwei der angebotenen Werke sind von jedem vorzubereiten und vorab zu benennen. Auf Anforderung stellt der BDLO den Teilnehmern (nach Eingang der Kursgebühr) Partituren der Teilnehmerzahl: 12 Landesmusikakademie Sachsen (Colditz) 19. bis 23. Oktober 2012 Künstlerische Leitung: Ablauf Literatur Kurs-Assistenz / Einzelunterricht: Freitag, 19.10.2012 Paul Dukas Hans-Peter Preu, Dresden 13.00 Uhr Begrüßung und Einführung in Der Zauberlehrling Korrepetition: das Seminar | 16.30–18.00 | 19.30–20.30 Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll Natalia Petrowskaja, Dresden (mit Klavier) Kursorchester: Samstag, 20.10.2012 Danse macabre ca. 55 Mitglieder des Dresdner 10.00–12.30 | 14.30–15.45 | 16.30–18.00 | Schwierigkeitsgrad: mittel Nachwuchsorchesters am Heinrich-Schütz- 19.30–20.30 (mit Orchester / Klavier) Werke zur Verfügung. Milko Kersten, Dresden Camille Saint-Saëns Henry Purcell Konservatorium Dresden (11–14 Jahre) Sonntag, 21.10.2012 Dido und Aeneas Kosten: 10.00–12.30 | 14.30–15.45 | 16.30–18.00 | Schwierigkeitsgrad: leicht Kursgebühr: 80 Euro zuzüglich Unterkunft 19.30–20.30 (mit Orchester / Klavier) Außerdem können die Teilnehmer • im Einzelzimmer mit Vollverpflegung: 165 Euro Montag, 22.10.2012 eigene Literaturwünsche angeben, 10.00–12.30 | 14.30–15.45 | 16.30–18.00 | über deren Berücksichtigung der Veranstaltungsort: (mit Orchester / Klavier) 19.00 (Abschluss- Kursleiter entscheiden wird. Landesmusikakademie Sachsen auswertung, Feedback) • im Doppelzimmer mit Vollverpflegung: 135 Euro Schlossgasse 1 | 04680 Colditz www.lma-sachsen.de Dienstag, 23.10.2012 Abreise nach dem Frühstück Organisation / Anmeldung (mit Formular) Bundesverband Deutscher Damit hat jeder der 12 Teilnehmer ca. 20 Kurs- Veranstalter: Liebhaberorchester e.V. (Torsten Tannenberg) stunden (im Wechsel zwischen Einzelunterricht, Bundesverband Deutscher Berggartenstraße 11 | 01277 Dresden Gruppenunterricht und Orchesterarbeit) zur Liebhaberorchester e.V. – www.bdlo.de Telefon (03 51) 810 42 38, Fax: (0351) 802 30 23 Verfügung und hat die Möglichkeit ca. 60 min. Sächsisches Bildungsinstitut [email protected] | www.bdlo.de mit dem Kursorchester zu arbeiten. www.saechsisches-bildungsinstitut.de Anmeldeschluss: 01.07.2012 (Die Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt und Der Kurs Orchesterdirigieren für Schulorchester wird gefördert vom Beauftragten der Bundes- vom Veranstalter per Email bestätigt.) regierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. MUSISCHE FERIEN- UND WEITERBILDUNGSKURSE MIT ANDRÁS VON TÓSZEGHI Kurse im SOMMER 2012 in Wildhaus SG ( Schweiz ) KURSE für menschliches und musikalisches Zusammenspiel an schönstem Bergkurort. Bestellen Sie unverbindlich unser Jahresprogramm: Musische Ferien-Kurse A.v.T. • Gristen 6 • CH - 9315 Neukirch • Tel. 41 / 71 / 245.24.10 oder E-Mail: [email protected] Jahresprogramm chambermusicinswitzerland.weebly.com Für Schne11entsch1ossene: KAMMERMUSIK - KURSE : 15. - 21. Juli // 28. Juli - 3. August 2012 ORCHESTER - WOCHE : 6. - 11. August 2012 (auch für wenig Fortgeschrittene ) INSTRUMENTALKURSE EINFÜHRUNGSKURSE für Violine / Viola / Cello / Klavier / Querflöte / Blockflöte für Improvisation für Pianisten + Jazz-Improvisation / Computer Alle Kurse sind LAIENMUSIKERN sowie auch allen andern MUSIKLIEBENDEN zugänglich. DIE TEILNEHMERZAHL IST BEI DEN MEISTEN KURSEN BESCHRÄNKT . DIE ANMELDUNGEN WERDEN IN DER REIHENFOLGE DES EINGANGS BERÜCKSICHTIGT . . . Anmeldeschluss für alle Sommer-Kurse : 15. Juni 2012 Die Kursleiter : Kurt Bettler, Elisabeth Cortinas, Sara Cortinas, Charlotte Dentan, Claudia Dentan, Maurice Dentan, Urs A. Graf, Thomas Hamori, Brigitte Maurer, Peter Meyer, Leonardo Muzii, Hansruedi Nick, Dieter Profos, András von Tószeghi, Regula von Tószeghi, Arianne Zech. DIE ORCHESTER-WOCHE : ( JUBILÄUMSWOCHE "35 Jahre Musikkurse A.v.Tószeghi" ) Eingeladen sind alle, die ein Orchester-Instrument spielen, Streicher und Bläser. Es wird täglich 1½ Stunden in Tutti-Orchesterformation geprobt, daneben in einigen wenigen Stimmund Registerproben. Abschlusskonzert mit Leonardo Muzii. Dies ist kein Kammermusikkurs, aber trotzdem wird grosses Gewicht auf das Gruppen-Musizieren gelegt. Es kann und soll viel Kammermusik gruppen- und phasenweise gespielt werden (variable Gruppenzusammenstellung ). Überdies erhoffe ich in dieser Musizier - Woche viele alte Bekanntschaften auffrischen zu dürfen wie auch etlichen weiteren Musik - Liebenden die Möglichkeit zu geben, Gleichgesinnte in entspannter Atmosphäre kennenlernen zu können. Die Orchesternoten werden auf Wunsch frühzeitig (Anfang Juni) versendet. Wie schon im vergangenen Jahr finden auch dieses Jahr alle Kurse im wunderbaren ****-Hotel Alpenrose , Wildhaus SG , statt. Die Zimmer verfügen über Bad oder Dusche, WC, Radiowecker, Direktwahltelefon, Wireless LAN, TV, Haarföhn, Südbalkon oder Blick ins Säntisgebirge. Das Hotel liegt im Zentrum der Ostschweiz in einer einzigartig natürlichen Umgebung mit den 2 Schwendiseen und umgeben von Churfirsten- und Säntismassiv auf einem sonnigen Hochplateau mit fantastischem Alpenpanoramablick. WWW.STUMPS - ALPENROSE.CH