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Werbeslogans
Schriftlich kommunizieren • Beitrag 14
II
M2
KISS und AIDA – was verbirgt sich dahinter?
Die beiden Wörter KISS und AIDA sind eine besondere Form der Abkürzung: Sie sind aus den
Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter zusammengesetzt. Der Fachbegriff für diese Art von Abkürzung heißt Akronym. Die verkürzten Formeln KISS und AIDA stehen für bestimmte Prinzipien der
Werbung. Sie drücken aus, wie Werbung im Idealfall wirkt – und wie diese Wirkung erzeugt wird.
1. Das AIDA-Prinzip
Das sogenannte AIDA-Prinzip wurde vor mehr als hundert Jahren von dem Amerikaner Elmo Lewis
entwickelt. Lewis hatte beobachtet, dass erfolgreiche Verkaufsgespräche in vier Phasen verlaufen:
A
Attention (Aufmerksamkeit): Es gelingt dem Verkäufer, den Käufer
auf ein Produkt aufmerksam zu machen.
I
Interest (Interesse): Der Verkäufer kann den Käufer für das Produkt
interessieren.
D
Desire (Wunsch): Der Käufer entwickelt den Wunsch, das Produkt zu
besitzen.
A
Action (Handlung): Der Käufer schreitet zur Tat und er kauft das Produkt.
U
A
H
C
Das AIDA-Prinzip wurde später auf die Werbung übertragen. Viele Werbefachleute finden die Formel heute zu einfach, denn man geht nicht mehr davon aus, dass die vier Phasen geordnet nacheinander ablaufen. Trotzdem steht fest, dass eine erfolgreiche Werbung genau diese vier Ziele verfolgen
sollte und entsprechend gestaltet sein muss.
S
R
2. Das KISS-Prinzip
Wie sollte Werbung aussehen, damit sie die gewünschte Wirkung entfaltet? Dafür gibt das Akronym
KISS Hinweise: Keep It Short and Simple.
Das heißt: Halte es kurz und einfach! und bedeutet so viel wie: In der Kürze liegt die Würze. Oder
anders ausgedrückt: Überfordere den Leser nicht!
O
V
In: http://www.mediensprache.net/archiv/corpora/micky-maus/anzeigen/1995
12 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • August 2011
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Schriftlich kommunizieren • Beitrag 14
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AIDA und KISS – zwei wichtige Prinzipien der Werbung
Aufgabe
Prüfen Sie, ob die Anzeige nach den Prinzipien von AIDA und KISS gestaltet ist.
1. Das AIDA-Prinzip: Kreuzen Sie an, ob die Anzeige dem AIDA-Prinzip entspricht oder
nicht. Begründen Sie Ihre Entscheidung anschließend.
Attention: Die Anzeige zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich.
… stimmt
… stimmt vielleicht
… stimmt nicht
Begründung:
Interest: Der Betrachter wird anfangen, sich für das Produkt zu interessieren.
… stimmt
… stimmt vielleicht
… stimmt nicht
U
A
Begründung:
Desire: Die Werbung kann einen Wunsch des Käufers wecken.
… stimmt
H
C
… stimmt vielleicht
Begründung:
… stimmt nicht
S
R
Action: Es ist möglich, dass der Betrachter das Produkt tatsächlich kauft.
… stimmt
… stimmt vielleicht
Begründung:
O
V
… stimmt nicht
2. Das KISS-Prinzip: Kreuzen Sie an, ob die Anzeige Ihrer Meinung nach dem KISS-Prinzip entspricht.
Begründen Sie anschließend Ihre Meinung.
Keep it short: Die Anzeige ist kurz und klar gestaltet.
… stimmt
… stimmt vielleicht
… stimmt nicht
Begründung:
Keep it simple: Die Anzeige ist einfach gestaltet.
… stimmt
… stimmt vielleicht
… stimmt nicht
Begründung:
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12 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • August 2011
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Schriftlich kommunizieren • Beitrag 14
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Erläuterung (M 2)
Zum Stundeneinstieg können Sie den Schülern anhand von Beispielen erklären, was ein Akronym
ist. Dabei können Sie auf Abkürzungen aus der Chatsprache zurückgreifen, zum Beispiel LOL
(laughing out loud), DAU (dümmster anzunehmender User). Diese können Sie als Einstiegsimpuls
an die Tafel schreiben.
Anschließend erhalten die Lernenden den Informationstext M 2 über das AIDA- und das KISSPrinzip. Auf dieser Grundlage beurteilen sie eine Werbeanzeige mithilfe eines Arbeitsblattes. Eine
Musterlösung gibt es nicht, die Ergebnisse lassen unterschiedliche Beurteilungen der Anzeige zu.
Das sollte bei der abschließenden Besprechung im Plenum deutlich werden. Um die Analyse einer
Werbeanzeige zu vertiefen, können die Schüler als Hausaufgabe weitere Werbeanzeigen ihrer Wahl
auf die beiden Prinzipien untersuchen.
Beschreibung und Interpretation der Anzeige
Die Anzeige wirbt für Batterien. Der Blick des Betrachters wird aber auf einen muskulösen männlichen Oberarm gelenkt, der mit Tattoos beklebt ist. Allerdings ballt der Mann, dem der Oberarm
gehört, die Hand nicht zur Faust (wie sonst bei Bodybuildern üblich), sondern hält eine Batterie zwischen zwei Fingern. Das Bild lebt von der Spannung zwischen dem „Muskelpaket“ und der kleinen
Batterie, die der Mann in der Hand hat.
U
A
Die Abbildung des umworbenen Produkts (Verpackung mit Batterien) ist deutlich kleiner und scheint
eine eher nebensächliche Rolle zu spielen. Als Verkaufsargument wird nicht ausdrücklich auf die
Qualität der Batterien hingewiesen, sondern der potenzielle Käufer wird damit gelockt, dass er beim
Kauf einer Batteriepackung jeweils ein Tattoo zusätzlich erhält. Die Qualität der Batterie kommt allenfalls indirekt zum Ausdruck – mit dem Slogan Ein starkes Stück. Die Worte haben eine dreifache
Bedeutung: Sie beziehen sich auf den muskulösen Oberarm des Mannes, auf die den Packungen
beigefügten Klebetattoos und auf die Batterien selbst, von denen der Eindruck erweckt wird, dass
sie ebenfalls stark seien.
H
C
S
R
Die Schüler sollten erkennen, dass die Aufmerksamkeit des Betrachters zunächst auf das Bild des
mit Tattoos beklebten männlichen Oberarms gelenkt wird, dann auf die Batterie in der Hand des
Mannes und erst zuletzt auf die umworbene Produktmarke selbst. Diese Blickführung unterstreicht
die Botschaft, dass die kleine Batterie besonders „stark“ (leistungsstark) ist.
O
V
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