Burnout und Depression Vortrag im Kreishaus Herford

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Wenn nichts mehr geht…. - von Burnout und Depression
Vortrag am 29.09.2010 im Kreishaus Herford
Mechthild Gesmann, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärztin für
Innere Medizin, Praxis Auf dem Dreische 44, 32049 Herford
Sven Hannawald, Maria Carrey, Tim Mälzer, Ottmar Hitzfeld, so lauten die
prominenten Namen, die in den zurückliegenden Jahren mit dem Thema Burnout und
Depression in Verbindung gebracht werden können. Arbeit kann Spaß machen –
aber auch krank. Im schlimmsten Fall kann das tödlich enden. All dies sind wahre
Geschichten, und es sind nicht Geschichten von Ausnahmen. Statistiken beweisen,
dass von Burnout und Depression jeder Mensch betroffen sein kann. Viele Irrtümer
im Zusammenhang mit dem Begriff „psychische Störungen“ sind bis heute weit
verbreitet. So wird angenommen, dass sie selten seien, im schlimmsten Fall wird von
„geisteskrank“ gesprochen oder das Bild der Irrenhäuser aus früheren Zeiten taucht
vor dem inneren Auge auf. Manch einer denkt, dass psychische Störungen immer
chronisch seien nach dem Motto einmal krank – immer krank. So sprach eine
Patientin davon, sie fühle sich gebrandmarkt, eine solche Diagnose verfolge sie,
niemand dürfe das erfahren und nun fühle sie sich verraten, wie für alle Zeiten
gezeichnet.
Auch wird davon gesprochen, dass psychische Störungen gefährlich seien oder im
anderen Falle, dass es sich ja nicht um wirkliche Krankheiten handele, gar um einen
Ausdruck von Schwäche. Im Grunde seien es Menschen, die ihre
Befindlichkeitsstörungen zu ernst nehmen, sich nicht zusammennehmen können.
Die intensive Berichterstattung in den Medien führt zum Glück dazu, dass sich mehr
und mehr das Wissen darüber verbreitet, dass psychische Störungen erfolgreich
behandelbar sind und keineswegs immer chronisch verlaufen.
Es wird vielleicht überraschen, dass die Zahlen einer groß angelegten
Bevölkerungsstudie von 1998 belegen, dass innerhalb eines zurückliegenden
Monats ca. 20% aller Erwachsenen in Deutschland eine psychische Störung gehabt
hatten, innerhalb von einem Zeitraum von 12 Monaten lag die Prävalenz bei 31,1%
und die Lifetime-Prävalenz bei 42,6%. Das heißt, nahezu jeder 2. Mensch erfährt im
Laufe seines Lebens eine oder mehrere Phasen mit psychischer Beeinträchtigung
oder psychischer Störung. Die Lifetime-Prävalenz in Deutschland deckt sich mit den
Zahlen anderer benachbarter Länder.
Obwohl sehr viele von uns irgendwann im Leben mit der einen oder anderen Form
von Depression zu tun haben, hat das Verständnis bei den meisten doch seine
Grenzen. So kann durch die Haltung „Wenn das so weitergeht, musst du zum
Psychiater“, deutlich gemacht werden, dass Ausgrenzung, Stigmatisierung und
Entwertung drohen, falls es sich wirklich um eine solche Gesundheitsstörung handeln
sollte. Besser wäre es, bei jeder Depression den Rat und die Hilfe eines
Psychotherapeuten oder Psychiaters in Anspruch zu nehmen, aber nicht im Sinne
einer Bestrafung. Auch die Bagatellisierung nach dem Motto „Du hast doch gar
nichts“ hilft nicht weiter, sondern verschlimmert die Problemsituation, in der sich der
oder die Betroffene ohnehin befindet. Der Verlust des Selbstwertgefühls ist ja gerade
charakteristisch für eine Depression.
Was sind nun die Ursachen solcher psychischen Störungen?
Das biopsychosoziale Krankheitsmodell postuliert, dass eine Ebene der
Krankheitsursachen die biologische ist, damit sind der Stoffwechsel des Gehirns und
die Struktur des Nervensystems gemeint. So kann beispielsweise eine Schädigung
nach einer Entzündung oder einem Schlaganfall vorliegen, welche in der Folge zu
organisch bedingten depressiven Symptomen bis hin zu einer Wesensveränderung
führen kann. Auf der zweiten Ebene sind psychologische Faktoren anzusiedeln, die
kleinen und großen Traumata nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“.
Trennung, Trauer und Verlusterfahrung können bildlich gesprochen das Fass zum
Überlaufen bringen und eine manifeste depressive Episode auslösen. Auf der dritten
sozialen Ebene finden sich nicht selten Arbeitsplatzkonflikte, Mobbingsituationen,
Arbeitsplatzunsicherheit und mangelnde Wertschätzung sowie mangelnde Solidarität
als ursächliche Faktoren.
So wie jedes Kind in einer Phase des Wechsels innerhalb des Lebenslaufes eine
Kinderkrankheit entwickeln kann, so sind gerade diese Phasen des Wechsels auch
im Erwachsenenalter die empfindlichen Zeiten, die vulnerablen Stellen, in denen
mehrere Faktoren zusammentreffen können, die dann eine depressive Phase
verursachen. In der folgenden Darstellung sind diese Mikro- und Makrotraumen
zusammengefasst.
So stellte sich mir ein 56-jähriger Betriebsleiter im EDV-Bereich vor, welcher 2
Monate zuvor überraschend aus betriebsbedingten Gründen seine Kündigung
erhalten hatte. Er schilderte innere Unruhezustände, mangelnde Lebensfreude und
Unternehmungslust, der Appetit gehe zurück und er spüre ein qualvolles Gefühl des
Nichtgenügens, der eigenen Schuld und der inneren Leere. Er könne sich im Alltag
auf nichts recht konzentrieren und sein Gedächtnis habe so stark nachgelassen,
dass er manchmal befürchte an Alzheimer erkrankt zu sein. Er könne nachts weder
gut einschlafen noch durchschlafen und wache morgens in der Frühe auf mit
sorgenvollen und auch ängstlichen, sich im Kreis drehenden Gedanken. Auch leichte
Tätigkeiten im Alltag könne er kaum noch erledigen. Er habe sich von Freunden
schrittweise zurückgezogen und gehe auch nicht mehr zum Sport, wo er früher doch
so gern Tennis gespielt habe.
Dieser Patient zeigt das Vollbild einer depressiven Episode mittelgradiger
Ausprägung. Auf die Empfehlung seiner Ehefrau hin suchte er bei mir professionelle
Hilfe. Im Extremfall kann eine solche Symptomatik in einer latenten oder manifesten
Suizidalität münden. Bundesweit liegt die Suizidrate bei Menschen mit schwerer
depressiver Störung bei ca. 15%. Die Zahlen für den Kreis Herford belegen für das
Jahr 2008 insgesamt 25 Suizide, davon 16 Männer und 9 Frauen. Die Dunkelziffer
dürfte hoch sein, denke man nur an die Rate tödlicher Verkehrsunfälle aus
ungeklärter Ursache.
Wie sieht nun die Therapie der depressiven Episode aus?
Entsprechend den Leitlinien wissenschaftlicher Fachgesellschaften wird die Schwere
der Depression in eine leichte, mittelgradige und schwergradige Episode unterteilt. In
der Situation der leichten depressiven Episode ist ein abwartendes Vorgehen der
professionellen Helfer zu vertreten. Hier greift insbesondere auch die Unterstützung
von Freunden, Arbeitskollegen und Angehörigen im Sinne einer Selbsthilfe, die
zumeist durch Interventionen im hausärztlichen Bereich begleitet ist. Auch
Beratungsstellen und Seelsorger erfüllen hierbei eine wichtige Funktion. Ebenso sind
homöopathische, naturheilkundliche Unterstützung wie auch die Verordnung von
Johanniskrautpräparaten nachweislich hilfreich. In der Situation der mittelschweren
depressiven Episode wird gemäß den Leitlinienempfehlungen eine Pharmakotherapie mit Antidepressiva verordnet. Die Studienergebnisse belegen, dass diese
gleichwertig ist mit einer Richtlinienpsychotherapie nach verhaltenstherapeutischem
oder tiefenpsychologisch fundiertem Konzept. In der Situation der schweren
depressiven Episode ist in jedem Fall eine Kombinationstherapie notwendig, ggf.
auch teilstationäre oder stationäre Behandlung. Im Gesundheitssystem nehmen die
hausärztlich tätigen Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Funktion in der Beratung
und Begleitung depressiver Patienten ein. Der wahre Anteil der Begleitung der
Patienten durch die Hausärzte liegt nach Studien von Jacobi et al. bei 48%.
Bedenklich erscheint allerdings, dass nur ca. 36% aller von psychischen Störungen
Betroffenen eine professionelle Intervention erhalten, das heißt 64% der Betroffenen
erhalten keine professionelle Hilfe. Nach diesen Untersuchungen erfahren 21% der
Betroffenen Unterstützung durch den Facharzt für Nervenheilkunde oder Psychiatrie,
9% ausschließlich vom Hausarzt, 21% von Beratungsstellen, 5% von psychiatrischen
Ambulanzen, 18% von psychologischen Psychotherapeuten, 11% von ärztlichen
Psychotherapeuten, 15% werden teilstationär oder stationär behndelt. Diesen Zahlen
ist unter anderem zu entnehmen, dass Aspekte der Selbsthilfe und noch
bedeutsamer Aspekte der Prophylaxe eine große Rolle spielen, um Betroffene
frühzeitig adäquat zu unterstützen um ein weiteres Zunehmen der depressiven
Störungen zu verhindern.
Ist denn nun der Stress am Arbeitsplatz verantwortlich für die hohe Zahl der
depressiv Erkrankten?
Vorangestellt sei: Erschöpft, ausgepowert, müde ist nicht gleichbedeutend mit
Burnout und Arbeit ist ein wesentlicher Faktor für ein gesundes Leben. Arbeit
bedeutet nicht automatisch Stress, zumindest nicht im Sinne eines negativen oder
auch Disstress. Aber: Wer brennt und engagiert ist, sollte auch nicht verheizt werden.
Die Anforderungen der Arbeitswelt stellen zunächst eine Herausforderung, eine
Motivation für Menschen dar. Nach dem Saluto-Genese-Modell geht es um eine
ausgewogene Balance zwischen Ereignis und den Ressourcen der Person. So kann
ein Ereignis als positiv, das heißt ungefährlich, motivierend oder herausfordernd oder
aber es kann als bedrohlich, unangenehm und überfordernd erlebt werden. Auf der
anderen Seite können die zur Verfügung stehenden Ressourcen als ausreichend zur
Bewältigung erlebt werden oder aber als nicht ausreichend. Burnout entsteht kurz
zusammengefasst, wenn die Anforderungen zu hoch sind und die dafür zur
Verfügung stehenden Ressourcen zu schwach.
Ursprünglich stammt die Definition Burnout aus dem Arbeitsfeld von Personen, die im
Einsatz für andere Menschen tätig sind. Nach Pines, Aronson und Kafry 1987 wurde
Burnout definiert als das Resultat andauernder oder wiederholter emotionaler
Belastung im Zusammenhang mit langfristigem intensivem Einsatz für andere
Menschen. Besonders gefährdet sind Personen im Helferberuf wie Pflegekräfte,
Ärzte, Lehrer, Erzieher, Sanitäter, Feuerwehr, pflegende Angehörige. Die
Übertragung der Definition Burnout auf Personen in produktiven Berufen ist
angebracht, wenn es dort zu Problemen im zwischenmenschlichen Bereich kommt
und beispielsweise die Dauerbelastung durch mikrotraumatisierende Konflikte zu
chronischem Stress führt.
Die Veränderungen der Person im Zuge eines Burnout-Syndroms erstrecken sich auf
3 Bereiche: Der Bereich der Emotion, die Ebene der Leistungsfähigkeit und die
Ebene der Persönlichkeit. Zum besseren Verständnis hat sich das Modell der
schwedischen Autoren um M. Asperg bewährt. Nach diesem Modell beginnt die
Erschöpfung in der Stufe 1 mit Schlafstörungen, Müdigkeit, Energieverlust und
Schmerzen aller Art, die Gedanken sind eingeengt nach dem Motto „Ich kann an der
Situation ohnehin nichts ändern“. Auf die Stufe 1 folgt die Stufe 2 mit zunehmenden
emotionalen Beeinträchtigen und Mehrarbeit, um den Leistungsabfall zu
kompensieren. Die Person wird reizbar, kränkbar bis hin zu Aggressivität, sie nimmt
Konzentrations- und Gedächtnisprobleme wahr, zieht sich sozial zurück, um
Mehrarbeit zu leisten nach dem Motto: „Ich muss meine Aufgaben noch schaffen,
mein Job lässt mir einfach keine Zeit für meine Beziehung, einen freien Abend,
Urlaub usw.“. In dieser Stufe führt die Veränderung des Lebenskonzeptes zum
Auftreten von Schuldgefühlen gegenüber dem Arbeitgeber, gegenüber der Familie
und gegenüber sich selbst. Findet die Person aus dieser Stufe der
Erschöpfungsspirale keinen Ausweg, kann sich das Vollbild einer depressiven
Symptomatik ausprägen mit Grübelattacken, Motivations- und Interesseverlust,
dauerhaft niedergeschlagener Stimmung, innerer Unruhe und Apathie bis hin zur
Suizidalität. Dass es sich hierbei nicht um volkswirtschaftlich irrelevante
Befindlichkeitsstörungen handelt, belegen die Zahlen, hier von Unilever Deutschland.
Etwa 5% der Beschäftigen dort waren arbeitsunfähig krank, 20% fühlten sich unwohl,
weitere 25% unglücklich und nur 50% oder immerhin 50% glücklich und zufrieden.
Die Gruppen der sich unwohl oder krank fühlenden Beschäftigten macht immerhin
einen Produktivitätsausfall von 20 bis 50% für die betreffende Gruppe aus.
Zu den Etappen der Burnout-Entwicklung gehört vor dem Ausbrennen das Brennen:
Es sind insbesondere die engagierten enthusiastischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die sich überfordern und wenn sie ihren eigenen Leistungsansprüchen
nicht genügen, Schuldgefühle entwickeln, sich besonders anstrengen und wenn sie
keine solidarische Unterstützung erfahren, mit Misserfolg konfrontiert werden. Sie
geraten dann in die Spirale der Erschöpfung hinein.
Vorherrschend ist ein umfassendes Gefühl von Kontrollverlust bei gleichzeitiger
Unfähigkeit Hilfe anzunehmen.
Auch die Anspruchshaltung der Zielgruppen kann es sein, die ermüdet und
erschöpft. Wenn im Beruf bei denjenigen, für die man tätig ist, trotz hoher
Verausgabung sichtbare Erfolge ausbleiben und dies auch nicht durch Anerkennung
von anderer Seite wie Kolleginnen oder Vorgesetzte kompensiert wird, kommt es zur
sogenannten Gratifikationskrise. Eine solche Situation kann beim Arbeitnehmer zu
der Schlussfolgerung führen, die berufliche Eignung der eigenen Person sei
ungenügend oder die Arbeit als solche insgesamt sinnlos. Zusätzlich beginnt die
Person in der Regel dann auch gegenüber den Menschen, für die sie tätig ist,
negative Gefühle zu entwickeln. Wie zahlreiche Beobachtungen aus der
Verhaltensforschung zeigen, vermag nichts die Motivation und den Arbeitsantrieb
derartig nachhaltig zu ruinieren, wie ausbleibende positive Rückmeldungen. Die
persönliche Einstellung von Perfektionismus, mit denen sich Erwerbstätige selbst
unter Druck setzen und überfordern, kann ebenfalls nach wenigen Jahren in eine
Burnout-Situation führen. Wesentlich für die Entstehung eines Burnout-Syndroms
können auch die Arbeitsbedingungen und fehlende Unterstützung auf den Ebene der
Vorgesetzten sein. Wie Pater Anselm Grün sagte: „Wenn ich andere klein mache,
kann ich von denen keine großen Leistungen erwarten“. Führen heißt dienen, dem
Leben dienen und Fähigkeiten wecken.
So gilt es Vorgesetzte in ihrer fachlichen Kompetenz zu fordern, in ihrer Fähigkeit,
sich durchzusetzen und Entscheidungen zu treffen und in ihrer Fähigkeit für sich
selbst gut zu sorgen. Teams und Mitarbeiter brauchen, verkürzt gesagt, ein gutes
Arbeitsklima, das Etablieren fairer Umgangsformen im Sinne von „Fairplay statt
Powerplay“. Auf der institutionellen Ebene und auf der gesellschaftlichen Ebene
sollte das Ziel sein, für Stellensicherheit, überschaubare Aufgaben, Strukturen der
Mitbestimmung und das zur Verfügungstellen von ausreichend Ressourcen zu
sorgen.
Der Weg aus dem Burnout führt über den Weg in das Burnout. Es geht darum, ein
Problembewusstsein zu entwickeln, Probleme zu analysieren und entsprechende
Bewältigungsmaßnahmen und Strategien zu entwickeln. Nach dem Saluto-GeneseModell ist auf der individuellen Ebene das Entwickeln von personellen
Widerstandquellen erforderlich wie Fitness, gesunde Lebensweise, soziale
Unterstützung. Im Unternehmen geht es um die gleichen Faktoren, zusätzlich die
Werteentwicklung. Am Beispiel des genannten Patienten veranschauliche ich Ihnen
die Wertewandlung eines Individuums.
Herr M. benannte seine alten Leitsätze: Ich mache meine Aufgaben perfekt, ich muss
stark sein, ich habe alles unter Kontrolle, ich bin für alles verantwortlich. Nachdem er
seine Werte für sich neu definiert hatte, fasste er die neuen Leitsätze
folgendermaßen zusammen: ich bin nachsichtig mit mir, ich gehe achtsam mit mir
um, ich gehe gelassen und konzentriert meine Aufgaben an. Ich übernehme die
Verantwortung für das was wirklich wichtig ist.
Ansatzpunkte der Burnout-Prophylaxe für Vorgesetzte sind der genannte Punkt der
Wertschätzung, Anerkennung, Gerechtigkeit. Eine besondere Chance, sich und das
Team weiter zu entwickeln, bieten externe Beratung durch Coaching oder
Supervision. Teams sollten Feedback zur Arbeit bekommen und geben, eine faire
Gesprächskultur pflegen, möglichst große Anteile ihrer Arbeit selbst bestimmen
können und das Angebot der Supervision erfahren. Auch Fortbildungsangebote
stellen einen Ansatz zur Burnout-Prophylaxe auf der Ebene der Institution dar. Alles
in allem sollte Burnout-Prävention Chefsache sein nach dem Top-down-Modell. Es
geht nicht zuletzt um den Aufbau einer respektvollen und partizipativen
Führungskultur, den Aufbau von Gesundheitsmanagements in Organisationen und
die Zielformulierung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wichtige interne und
externe Kooperationspartner bei diesem Prozess sind Betriebsarzt, Betriebsrat,
Sozialabteilung, Personalabteilung, Qualitätsbeauftragte, Sicherheitsbeauftragte,
Gleichstellungsbeauftragte, Mitarbeiterinnen, Krankenkassen, Berufsgenossenschaft,
IHK`s und Handwerkskammern. Des Weiteren sind die Deutsche Gesellschaft für
Supervision zu nennen, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, die
Wirtschaftsförderung und die neuen Initiativen zur Burnout-Prophylaxe nach dem
Motto „Wertschöpfung durch Wertschätzung“.
Ein Satz der diesen Prozess zusammenfasst und den ich Ihnen mit auf den Weg
geben möchte:
„Wer allein arbeitet addiert, wer zusammenarbeitet multipliziert“.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Literaturhinweise:
 Bauer, J., 2004: Das Gedächtnis des Körpers, Piper
 Bergner, Th.. 2009: Burnout-Prävention, Schattauer
 Fengler, J., 2001: Helfen macht müde, Pfeiffer
 Focus Nr. 10/10, Titel: Die Burnout-Gesesllschaft
 Freudenberger/North, 1992: Burnout bei Frauen, Krüger
 Jork/Peseschkian, 2003/2006: Salutogenese und Positive Psychotherapie,
Huber
 Maslach/Leiter, 2001: Die Wahrheit über Burnout,…, Springer
 Peseschkian, N., 2003/2009: Lebensfreude statt Stress, Trias
 Schröder, J.-P., 2008: Wege aus dem Burnout, Cornelsen
 Seiwert, L., 2000: Wenn Du es eilig hast, gehe langsam
 Unger/Kleinschmidt, 2006: Bevor der Job krank macht, Kösel
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