wolle, könnten sich Vertreter der verschiedenen Parteien schon in diesem Juni über die Thematik informieren. PiTa 26.02.2016 „Mehr Frauen in die Lokalpolitik“ Gleichstellungsbeauftragte fordern Quote Pinneberg Mit Urte Steinberg (parteilos) steht eine Frau an der Spitze der Pinneberger Stadtverwaltung, und auch die Bürgervorsteherin – Natalina di RaccaBoenigk (CDU) – ist weiblichen Geschlechts. Für Deborah Azzab-Robinson ist das zwar erfreulich, aber kein Grund, sich zurückzulehnen. Denn die Gleichstellungsbeauftragte der Kreisstadt fordert ein ausgeglichenes Zahlenverhältnis zwischen Frauen und Männern in der Kommunalpolitik. Mit einer großen Bodenzeitung machten sie und ihre Wedeler Amtskollegin Magdalena Drexel gestern Vormittag auf dem Drosteiplatz auf das Thema aufmerksam. Die Situation – sie sieht aktuell wie folgt aus: Von den Mitgliedern der aktuellen Pinneberger Ratsversammlung sind 25,7 Prozent Frauen. Damit liegt die Kreisstadt unter dem Durchschnitt des Kreises von 31,1 Prozent, der wiederum unter dem Bundesdurchschnitt liegt (36,0 Prozent). Mit der Gemeinde Halstenbek erfüllt derzeit lediglich eine einzige Kommune im Kreis die Forderung der Gleichstellungsbeauftragten von 50 Prozent. „Es ist Aufgabe der Parteien dafür zu sorgen, dass die gesamte Gesellschaft widergespiegelt wird. Nur so ist die Demokratie auch tatsächlich repräsentativ“, sagt Azzab-Robinson. Die gestrige Aktion im Stadtzentrum – Teil einer landesweiten Kampagne unter dem Motto „Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ – sollte in erster Linie die Aufmerksamkeit auf einen Vortrag lenken, den die Kasseler Juristin Silke Ruth Laskowski am Donnerstag, 3. März, ab 18.30 Uhr im Ratssitzungssaal, Bismarckstraße 8, halten wird. In diesem soll es darum gehen, wie im Wahlrecht eine Frauenquote für die Besetzung von Parlamenten verankert werden kann. „So etwas gibt es beispielsweise bereits in Frankreich, es ist also absolut möglich“, sagt Azzab-Robinson. Bis zur nächsten Kommunalwahl im Herbst 2018 solle die Quote Realität sein. In Workshops , die man anbieten Dass es Frauen – im Gegensatz zu Männern – grundsätzlich stärker an Bereitschaft mangelt, politisch mitgestalten zu wollen, glaubt die Gleichstellungsbeauftragte indes nicht. Um mögliche Hemmungen, die einem Engagement im Wege stehen würden, abzubauen, müsse vielmehr in der gesamten Gesellschaft ein Umdenken stattfinden. Wünschenswert, wenn auch nicht quotierbar, sei zudem die Beteiligung von Frauen aus vielfältigen Lebenssituationen am politischen Geschehen – beispielsweise allein erziehende Mütter, Frauen mit einer Behinderung oder mit Migrationshintergrund. Jürgen Werner Die Gleichstellungsbeauftragten Magdalena Drexel (links) und Deborah Azzab-Robinson rollten gestern auf dem Drosteiplatz eine überdimensionale Bodenzeitung aus, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Foto: Werner