Rudolf Gorenflo Gido Scharfenberger-Fabian Ausgabe: 3.12.2004 Abgabe: 13.12.2004, 12 Uhr Statistik für Biologen – Wintersemester 2004/2005 – 7. Übung – Klausurtermin: 1. Februar 2005, 12-14 Uhr; der Ort steht noch nicht fest. Aufgabe 1 (Unabhängigkeit) (a) Unabhängigkeit von Ereignissen: Für die Merkmale A und B wurden bei einer statistischen Erhebung bei n = a + b + c + d Probanden die in der folgenden Tabelle eingetragenen Häufigkeiten festgestellt: B B A a c A b d Welche Beziehung muss zwischen den Häufigkeiten a, b, c und d bestehen, damit die Merkmale A und B unabhängig sind ? (Wie üblich werden die unbekannten Wahrscheinlichkeiten durch die relativen Häufigkeiten ersetzt.) Die Erhebung eines weiteren Merkmales C in derselben Gruppe führt zur weiteren Aufteilung a = a0 + a1 , b = b0 + b1 , c = c0 + c1 und d = d0 + d1 . Welche Bedingungen müssen diese Werte erfüllen, damit die Merkmale A, B und C als simultan stochastisch unabhängig angesehen werden ? (b) Unabahängigkeit von Zufallsvariablen: Für den Ergebnisraum Ω = {(i, j)|1 ≤ i, j ≤ 6} mit Laplace-Wahrscheinlichkeit (z.B. Würfeln mit zwei fairen Würfeln) betrachten wir die Zufallsvariablen X(i, j) = i + j und Y (i, j) = i · j. Weisen Sie nach, dass X und Y nicht unabhängig sind. Aufgabe 2 (Zufallsvariable) (a) Roulette: In jeder Runde wird eine der gleichwahrscheinlichen Zahlen 0, . . . , 36 im Roulette ermittelt. Die Spieler setzen Geld auf das Eintreten eines bestimmten Ereignisses. Die Bank kassiert bei Nichteintreten des Ereignisses, ansonsten bekommt der Spieler seinen Einsatz und dazu einen Gewinn ausgezahlt. Zwei mögliche Ereignistypen sind die folgenden: (i) Zahl. Der Spieler setzt auf eine der 37 Zahlen. Der Gewinn beträgt das 35-fache des Einsatzes. (ii) Gerade/Ungerade. Der Spieler setzt auf alle ungeraden Zahlen oder auf die geraden ohne die Null. Der Gewinn ist gleich dem Einsatz. Beschreiben Sie für beide Arten zu setzen bei einem Einsatz von 10 Euro den Gewinn/Verlust des Spielers als Zufallsvariable und berechnen sie deren Erwartungswert und Varianz. Interpretieren Sie diese Ergebnisse im Hinblick auf Gewinnerwartung und Nervenkitzel. (b) Lebensversicherung: Ein 50-jähriger Mann will eine Risikolebensversicherung mit einer Laufzeit von einem Jahr abschließen. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des nächsten Jahres zu sterben, gibt das Statistische Jahrbuch für einen gesunden Mann dieses Alters mit 0,6% an. Es gibt ein Angebot mit einer Versicherungssumme von 20000 Euro zum Preis von 250 Euro. Wieviel verdient die Versicherungsgesellschaft im Schnitt an solchen Verträgen ? Beschreiben Sie den Ergebnisraum die Wahrscheinlichkeiten und die Zufallsvariable für diese Situation. Aufgabe 3 (Wahrscheinlichkeitsdichte) Wir betrachten die Funktion ( 1 − |x| falls |x| ≤ 1 f (x) = 0 sonst als Wahrscheinlichkeitsdichte einer Zufallsvariablen X. (a) Berechnen Sie P ({X ≤ x}) für x = −0.5, 0, 0.5 und 1. (b) Berechnen und skizzieren Sie die zugehörige Verteilungsfunktion FX . Die Werte F (−1), F (0) und F (1) sollten deutlich zu erkennen sein. (c) Bestimmen Sie das 0.8-Quantil, also die Zahl x, die von X mit 80%-iger Wahrscheinlichkeit übertroffen wird, sprich: FX (x) = 0.8.