Die fabelhaften Millibillies

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M AT E R IA L IE N Z U
Die fabelhaften
Millibillies
Eine Ensembleproduktion mit Liedtexten von Volker Ludwig
und Musik von Birger Heymann
Für Menschen ab 5 Jahren
»Die fabelhaften Millibillies«
2
»Die fabelhaften Millibillies«
Liebe Leserin, lieber Leser!
Eine ganze Band hat sich Emilia herbei fantasiert: Schlagzeug, Gitarre, Keyboard und Bass. Und
plötzlich taucht da Tobias, ein Junge aus ihrer Klasse, auf und will partout nicht aus ihrem
Traum verschwinden! Halb so schlimm - gemeinsam gehen die Kinder auf Entdeckungsreise. Zwei
Spieler (und drei Musiker) bringen mit Fantasie die Welt zum Tanzen: Bühne frei für »Die
fabelhaften Millibillies« und für ein Wiedersehen (und Wiederhören!) mit den schönsten GRIPSHits für große und kleine Kinder.
GRIPS-Ohrwürmer wie "Mattscheiben-Milli" und "Wir werden immer größer" haben
Generationen von Kindern beim Aufwachsen begleitet, die Noten sind in Liederbüchern gedruckt
worden, in vielen Berliner Kitas und Schulen werden die Lieder auch heute gespielt und
gesungen.
Für die Aufführung im GRIPS hat Regisseurin Franziska Steiof zusammen mit einem Ensemble
aus GRIPS-Schauspielern und –Musikern eine Geschichte rund um die GRIPS-Songs entwickelt,
die von der Begegnung zweier unterschiedlicher Kinder erzählt und zudem zum spielerischen
Umgang mit Musik animiert: Kann man Töne auch sehen? Darf ich Dir die Klänge aus meinem
Kopf leihen? Wie sieht stille Wut aus, wie hört sie sich an, wenn sie laut ist? Und können
Bäume tanzen? (Na klar!)
Inhaltlich bieten die Lieder Anlass für Situationen u.a. zu den Themen: Freundschaft, Ausdruck
der eigenen Gefühle, Spiel mit „fremden“ Rollen, Wunsch und Wirklichkeit. Abgeschlossen wird
die musikalische Entdeckungsreise mit einem brandneuen Song und der Botschaft »Träume
machen fit«.
Das vorliegende Material bietet Texte mit Hintergrundinformationen zu den stückrelevanten
Themen, aber hauptsächlich möchten wir Ihnen Spielanregungen bieten die Sie in den Unterricht
einbinden können. Diese sind nicht nur für den Musikunterricht gedacht, sondern können
grundsätzlich genutzt werden, um im Unterricht entweder wieder fit zu werden, Konzentration zu
schaffen oder einfach einmal kräftig zu lachen!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Laura Klatt & Stefanie Kaluza
(Theaterpädagogik)
Winfried Tobias
(Dramaturgie)
3
»Die fabelhaften Millibillies«
Inhaltsverzeichnis
Besetzung der Uraufführung
6
Zum Stück
7
Kapitel 1: »Und jetzt: Auf die Plätze, fertig, los!«
Einsteigen und erinnern
9
Kleine Tipps zum Theaterspielen im Klassenzimmer
Stückbezogene Gesprächsanregungen
Aufwärmspiele
10
11
12
Kapitel 2: »Heute will ich eine Band haben.«
Die Bedeutung von Musik
13
Spiele und Übungen zum Thema »Musik«
Zum Weiterlesen
Schon Babys haben Rhythmusgefühl
Die Bedeutung des musikalischen Gestaltens im Leben des Kindes
»Musik bringt gute Laune – bei mir und den Kindern!«
Interview mit Simone Praetz
Musikalische Grundschule (Bertelsmann Stiftung)
14
19
20
25
29
Kapitel 3: »Das ist mein Traum!«
Die Aufgabe von Träumen
31
Spiele und Übungen zum Thema »Träume«
Zum Weiterlesen
Was Kinder träumen
Kinder träumen schöner
Von genauen und ungenauen Wünschen
32
33
34
36
Kapitel 4: »Soll ich dir mal meine Stimmen geben?«
Der Ton macht die Musik...
39
Spiele und Übungen zum Thema »Der Ton macht die Musik
Zum Weiterlesen
Lob muss glaubwürdig und richtig dosiert sein
Die Macht der Worte
41
4
43
45
»Die fabelhaften Millibillies«
Kapitel 5: »Die fabelhaften Millibillies« - Noten und Bilder zum Stück
47
Anregungen zur Nutzung der Kopiervorlagen
Noten
Ausmalbilder
Wimmelbild
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49
52
56
Links und Adressen
57
Dank und Impressum
58
5
»Die fabelhaften Millibillies«
Die fabelhaften Millibillies
für Menschen ab 5 Jahren
Eine Ensembleproduktion
mit Liedtexten von Volker Ludwig und Musik von Birger Heymann
Uraufführung am 25. Januar 2012, 18.00 Uhr, im GRIPS Klosterstraße
Besetzung
Mit:
Jennifer Breitrück
Thomas Ahrens
George Kranz
Jens Mondalski
Robert Neumann
Emilia / vocals
Tom / guitar
Commander George / drums
Tobias & JayJay / bass
Professor Bob / keyboard
Regie:
Ausstattung:
Dramaturgie:
Regieassistenz:
Theaterpädagogik:
Franziska Steiof
Jan A. Schroeder
Winfried Tobias
Celine Jünger
Stefanie Kaluza und Laura Klatt
Licht, Ton, Bühne:
Bühnenbau:
Requisite:
Schneiderei:
Maske:
Jerry Geiger, Joe Maubach
Günther Pöchtrager, Mark Eichelbaum
Tobias Schmidt
Anne Rennekamp, Sabine Winge, Kaye Tai
Sedija Husak, Sara-Jane Ruhnow
Aktuelle Besetzung
Tom
Emilia
Commander George
Tobias und JayJay
Professor Bob
Dramaturgie
Theaterpädagogik
Regie
Bühne und Kostüme
6
guit Thomas Ahrens
vocals Nina Reithmeier
dms George Kranz
bass Jens Mondalski
keys Robert Neumann
Winfried Tobias
Stefanie Kaluza / Laura Klatt
Franziska Steiof
Jan A. Schroeder
»Die fabelhaften Millibillies«
Zum Stück
1. Heute will ich eine Band
Ein Mädchen kommt auf die Bühne und spricht davon, dass sie sich in ihrem Traum befindet,
beschlossen hat, heute Geburtstag zu haben und sich eine Band herbeiwünscht. Die sitzt dann
auch tatsächlich in der großen Kiste, die das Mädchen auspackt. Die Musiker sehen ganz anders
aus, als Emilia, das Mädchen, sie sich vorgestellt hat, aber Musik machen können sie sehr gut
und stellen auch gleich ihre Instrument vor: Commander George an den Drums, Tom an der
Gitarre und Professor Bob am Keyboard. Mit Verspätung kommt auch JayJay dazu, der Bassist,
und endlich spielt die Band das erste Lied: WIR WERDEN IMMER GRÖSSER.
2. Mein oder dein Traum?
Während die Band über musikalische Spielarten diskutiert, verschwindet JayJay im
Bühnenhintergrund und kommt als ein Junge wieder auf die Bühne gejoggt, den Emilia kennt: das
ist doch Tobias, ihr Klassenkamerad! Aber was hat er in ihrem Traum zu suchen?! Aus der
Diskussion der beiden entsteht ein Berühr-Ton-Spiel aus der musikalischen Rauferei geht Emilia
als Siegerin hervor, die Tobias nun Bedingungen stellen darf: Er soll zum nächsten Lied tanzen:
KLEINER BAUM.
3. Genaues Wünschen
Tobias wird von den Stimmen seiner Eltern gerufen: Abendessen! und verwandelt sich in Jay Jay.
Emilia richtet unerfüllbare Wünsche an die Band, im Gespräch mit den Musikern findet sie
heraus, dass sie genauer formulieren muss, was sie will. Der nächste Song:
BRATKARTOFFELLIED.
4. Sich etwas trauen
Ein Tausch der Instrumente in der Band führt zu lärmender Musik, nach einem kurzen Versuch
wünscht sich Emilia stattdessen von den Musikern, sie mögen ihr erzählen, was sie sich einmal
getraut haben. Für den schüchternen Professor Bob wird das nächste Lied gespielt: TRAU DICH
Szene 5: Stimmen / Stimmen tauschen
Die Band-Kollegen schimpfen über JayJays ungenaues Spiel, die Stimmen gehen über in eine
Familiensituation, JayJay verwandelt sich wieder in den gehetzten Tobias, der sich bei Emilia
beklagt, dass alle ihm Stress machen. Emilia und Tobias halten sich die Ohren zu und öffnen sie
wieder, die verschiedenen Stimmen ihrer Eltern, schimpfend bzw. freundlich und unterstützend
werden hörbar. Emilia bietet Tobias an, ihm ihre freundlichen Stimmen zu leihen, der Junge
genießt diese neuen Töne sichtlich. Das Spiel mit Stimmen, Worten und Tönen verselbständigt
sich und geht schließlich über in den nächsten Song: DOOF GEBOR'N IST KEINER.
6. Wut haben
Wieder muss sich JayJay für einen unsauberen Abschlag beschimpfen lassen, als Tobias gerät er
zusehends in Rage, sucht nach Möglichkeiten, seine Wut zu artikulieren, er und Emilia (und die
Band!) hauen sich abwechselnd Schimpfwörter um die Ohren. Mit Emilia zusammen erforscht
Tobias in zwei Kreidekreisen, einem Wutkreis und einem Glückskreis die Möglichkeit,
Empfindungen verschieden auszudrücken. Lied: MANCHMAL HAB ICH WUT
7
»Die fabelhaften Millibillies«
7. Mattscheiben
Nicht nur mit Wut wird in Emilias und Tobias' Familien sehr verschieden umgegangen, auch der
Fernseher hat einen unterschiedlichen Platz in den beiden Haushalten: in jedem Zimmer ein TV
bei Tobias, auf der anderen Seite totaler Fernsehverzicht für Emilia, die dieses Verbot ihrer Eltern
auch noch mit vielen Argumenten (ihrer Mutter) belegen kann. Obwohl sie doch schon auch gerne
einmal schauen würde... Tobias zappt sie durch ein paar Kanäle (von den Musikern
eingesprochen) und Emilia ist sofort vollkommen Mattscheiben-fixiert - - - Zeit für ein Lied:
MATTSCHEIBEN-MILLI.
8. Jeder Mensch sieht anders aus und das ist gut so!
Die TV-Glotzer-Augen erinnern Emilia an ein Mädchen aus dem Ballett, Tobias fällt ein Junge mit
komischem Gang ein, die Kinder spielen verschiedene körperliche Eigenarten durch, fliegen mit
Ottos Segelohren durch die Welt, von oben sehen doch alle sehr schön aus. Song: OTTOKAR
HAT SEGELOHREN.
9. Kann man Stille auch hören? Wie sehen Töne aus?
Über die großen Ohren kommt Emilia aufs Hören und die Frage wie Töne entstehen. Die Musiker
helfen ihr, die Schwingungen der Töne und ihre Bewegung durch die Luft sichtbar zu machen. Aus
der Stille heraus entwickelt Commander George einen Klatschrhythmus, als der zu Ende geht, ist
Tobias verschwunden (und auch JayJay muss plötzlich fort.) Emilia ist traurig, wieder allein in
ihrem Traum zu sein, sie möchte lieber aufwachen und Tobias suchen. Als sie ihm begegnet, hat
auch er von ihr geträumt, gemeinsam erinnern sie sich an ihren Traum und singen das
Abschlusslied: ICH TRÄUM SO GERN.
8
»Die fabelhaften Millibillies«
Kapitel 1:
»Und jetzt:
Auf die Plätze, fertig, los!« Einsteigen und erinnern
Breitrück
9
»Die fabelhaften Millibillies«
Kleine Tipps zum Theaterspielen im Klassenzimmer
Hier finden Sie ein paar Ieen und etwas »Handwerkszeug« aus der theaterpädagogischen Praxis,
um in jedem Klassenraum Theaterfeeling entstehen lassen zu können:
»Ab die Post!«
Es empfiehlt sich, für die Entwicklungsphase
nicht zu viel Zeit einzuplanen. Lieber
nur fünf Minuten. Dabei können die Kinder
dazu ermuntert werden, die Szene zu proben, also ins Spiel zu kommen, und nicht zu
lange zu diskutieren.
drapiert und ihre Ausgangspositionen
eingenommen haben, werden sie gebeten
kurz »einzufrieren«, also in ihrer Haltung
vollkommen zu erstarren. Entweder reicht
dieser Moment aus, das Publikum ruhig zu
bekommen und die Spielleitung eröffnet mit
einem »Bitte« oder »Los« die Szene.
Präsentation
Wenn die Szenen dann entwickelt sind, geht
es zur Präsentation. Dafür kann in
jedem Raum eine Bühne festgelegt werden,
zum Beispiel vor der Tafel. Es empfiehlt sich
in jedem Fall, die Tische an die Seite oder
auf den Flur zu räumen (schon gleich
zu Beginn), um Bewegungsfreiraum zu
schaffen. Vor der definierten B ühne richtet
sich nun das Publikum ein.
Einklatschen
Die Szenen können jedoch auch eingeklatscht werden. Dafür klopfen sich die
Zuschauenden zunächst auf die Oberschenkel, klatschen dann dreimal in die
Hände (wobei laut mitgezählt werden kann)
und rufen schließlich alle gemeinsam
»Bitte«, das Zeichen für die Kinder mit ihrer
Szene zu beginnen.
Zum Abschluss jeder Szene muss es natürlich immer Applaus geben – wie im
Theater eben.
»1-2-3- und bitte!«
Damit die Kinder auf der
(Klassenzimmer-)Bühne nicht einfach drauflos spielen und das Publikum noch gar nicht
mitbekommen hat, dass es schon los geht
und sich noch unterhält, ist es ratsam (in
Ermangelung der Abdunkelung und der
Scheinwerfer, die angehen) ein Zeichen zu
vereinbaren, damit die Kinder und das
Publikum Bescheid wissen. Wenn die Kinder
sich auf der Bühne eingerichtet, also
eventuell Tische und Stühle als Bühnenbild
10
Zeit für brennende Fragen
Vielleicht haben die Kinder Fragen, die sich
ihnen beim Theaterbesuch aufgedrängt
haben. Vielleicht haben sie etwas wirklich
nicht verstanden oder wollen gerne wissen,
wie das mit den Scheinwerfern eigentlich
geht. In der einstimmenden Fragerunde
haben alle diese Fragen Raum – egal, ob
inhaltlich oder auf den Theaterbesuch
bezogen.
»Die fabelhaften Millibillies«
Stückbezogene Gesprächsanregungen
Was würdet ihr jemandem, der das Stück nicht gesehen hat, unbedingt davon erzählen?
Was hat euch am besten gefallen im Stück?
Was hat euch nicht so gut gefallen?
Welche Figuren kamen im Stück vor? Gemeinsam sammeln.
Wie würdet ihr Emilia beschreiben?
Wärt ihr gerne mit ihr befreundet? Warum ja, warum nein?
Wie würdet ihr Tobias beschreiben?
Wo hat das Stück gespielt?
Was ist Emilias großer Traum?
Warum ist Tobias traurig?
Sind Emilia und Tobias Freunde?
Was passiert, wenn sich Emilia und Tobias wieder in der Schule treffen?
Fragen zu Form und Mitteln
Wie sah das Bühnenbild aus? Welche Beleuchtung gab es?
Wie sahen die Kostüme aus?
Welche Instrumente gab es?
Ensemble
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»Die fabelhaften Millibillies«
Aufwärmspiele
Blickrunde
Momentaufnahme
Alle sitzen im Kreis. Die Spielleitung beginnt,
dem Nachbar in die Augen zu schauen und
zu gucken, wie es der anderen Person geht.
Dabei wird nicht gesprochen. Nun wird der
Blick von einem Kind zum nächsten weiter
gegeben, bis er wieder bei der Spielleitung
ankommt.
Die Kinder schließen die Augen. Sie sollen
sich an bestimmte Bilder, kleine Situationen,
oder auch Requisiten, Kostümteile, Farben,
Töne, Stimmungen usw. aus dem Stück
erinnern, die ihnen aus irgendeinem Grund
besonders im Gedächtnis geblieben sind. Es
geht hierbei nicht um eine Nacherzählung des
Inhalts, sondern um eine Art Momentaufnahme von persönlichen Eindrücken.
Wenn jeder eine besondere Sache aus dem
Stück vor Augen hat, öffnen die Kinder die
Augen wieder und der Reihe nach schildert
jeder dieses Detail.
Ziele:
sich gegenseitig wahrnehmen, sich trauen,
dem anderen in die Augen zu schauen und
dies einen Moment lang auszuhalten
Blickwechsel
Alle sitzen im Kreis und man schaut alle
Kinder aufmerksam an. Wenn man jemanden gefunden hat, der zurück schaut,
dann werden die Plätze gewechselt. Dabei
wird nicht gesprochen.
Wenn immer nur Jungen und nur Mädchen
miteinander tauschen, kann auch die
Anweisung geben werden, dass nur noch
Mädchen mit Jungen die Plätze wechseln
können.
Erweiterung:
Immer nur ein Paar tauscht den Platz. Alle
Kinder müssen aufeinander achten, damit
nicht zwei Paare gleichzeitig wechseln.
Ziele:
sich gegenseitig wahrnehmen, nonverbale
Kommunikation, aufbrechen der normalen
Sitzordnung in der Klasse
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Ziel:
Erinnerung an das Stück, persönliche
Wahrnehmungen mitteilen
Wisst ihr noch...
Die Kinder werden eingeladen, einen Moment
des Stückes pantomimisch nach-zuspielen,
entsprechend ihrer Erinnerung. Jedes Kind
tritt in die Mitte der Stuhlkreises und zeigt die
Szene, den Moment an den er sich erinnert.
Wenn das Kind fertig gespielt hat, dürfen die
anderen Kinder raten, welche Figur das Kind
gespielt hat und an welcher Stelle des Stücks
die Szene stattgefunden hat. Wurde die
Szene erraten, darf das nächste Kind spielen.
Die Aufgabe sollte absolut freiwillig sein.
»Die fabelhaften Millibillies«
Kapitel 2:
»Heute will ich eine Band
haben.«
Die Bedeutung von Musik
Ahrens,, Kranz, Mondalski, Neumann
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»Die fabelhaften Millibillies«
Spiele und Übungen zum Thema: »Musik«
Mit Musik wachsen
Micky Mousing: Berühr – Ton – Spiel
Jedes Kind bekommt ein »Instrument« (oder
einen Stift um auf den Tisch zu klopfen). und
überlegt wie es damit zeigen kann, wie
wachsen klingt. Gemeinsam wird mit der
Gruppe überlegt, wie es wohl klingt wenn
man »Wachsen« mit Musik präsentieren
würde.
Nun versucht jedes Kind mit Geschwindigkeit und/ oder Lautstärke Klänge zu erzeugen, die für ihn das Geräusch von
»Größer werden« darstellen. Wiederum kann
man mit Tönen auch »Schrumpfen« hörbar
machen. Hierfür kann den Kindern einige
Minuten Zeit gelassen werden zum
Ausprobieren. Die Ergebnisse werden vor
den anderen präsentiert.
Immer zwei Kinder gehen zusammen. Nun
tippen sie sich gegenseitig an unterschiedlichen Körperstellen an. Das Kind das
angetippt wird macht zu jeder Berührung
einen neuen Ton. So geht es abwechselnd,
dass jeder einmal angetippt wird und selbst
antippt.
Variation:
Anstelle dessen, das der Berührte einen Ton
von sich gibt, kann es auch ein »Orchester«
aus einigen Kindern geben, die die Berührungen mit Geräuschen unterlegen.
Vorher kann überlegt werden, dass Tipper
im Beinbereich eher dunkle Töne sind und
Tipper weiter oben helle Töne sind.
Anmerkung:
Bei kleinen Kindern kann das Ausprobieren
und Präsentieren auch zusammen im Kreis
ablaufen.
Ziele:
Ton und Bewegung verbinden, Körperwahrnehmung schulen, Berührungen werden in
der Intensität in Laut/ Ton umgesetzt
Ziele:
Auseinandersetzung wie mit Musik etwas
ausgedrückt werden kann, Fantasie anregen
»Wie geht laut?«
Emilia
(Zu Tom) Und du bist ja total
klein. Sogar noch kleiner, als
mein Vater. Kannst du mal
wachsen?
Tom
Klar.
Emilia
Wie denn?
Tom
Ich wachse mit meiner Gitarre.
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Dieses Spiel sollte nur gespielt werden, wenn
die Kinder wirklich laut sein dürfen!
Alle Kinder zeigen nacheinander im Kreis
wie laut sie sein können. Hierfür dürfen sie
trampeln, schreien, was auch immer ihnen
einfällt. Danach zeigt jedes Kind im Kreis
wiederum wie leise es sein kann ohne zu
schweigen.
»Die fabelhaften Millibillies«
Rhythmuskreis
Alle Kinder stehen im Kreis. Sie suchen sich
einen Grundrhythmus, indem sie mit dem
linken und rechten Fuß einen Takt auf den
Boden stampfen. Haben sie einen gemeinsamen Grundrhythmus gefunden fängt ein
Kind an, einen Rhythmus zu klatschen. Die
anderen machen diesen nach. Nach einiger
Zeit beginnt der Nächste im Kreis einen
neuen Rhythmus zu klatschen.
Geräuschekreis
Alle Kinder stehen im Kreis. Jeder im Kreis
denkt sich ein Geräusch aus, ohne die
Stimme zu benutzen. Beispielsweise auf den
Oberschenkel klopfen, mit den Fingern
trommeln, etc.. Einer beginnt und macht ein
Geräusch vor, das die anderen nachmachen.
Dann ist der Nächste dran.
Die Kinder laufen nun durch den Kreis,
tauschen ihre Plätze im Kreis und führen
davor immer zu zweit eine kleine Unterhaltung mit ihren Geräuschen.
Hände zu den Knien bewegt, bedeutet dies,
die Geräusche ganz leise zu machen, Hände
zur Hüfte bedeutet mittel laut, Hände bis zum
Brustbereich bedeutet laut, über den Kopf
sehr laut und Hände vor der Brust
verschränken absolute sofortige Stille. Der
Dirigent macht als erstes einmal alle vier
Stufen durch und beginnt dann die Stufen zu
variieren. Die Kinder sollen Ge-räusche einer
unmotivierten Schulklasse machen. Nach
diesem Durchlauf findet ein weiterer statt,
bei dem die Kinder die Ge-räusche einer
lerneifrigen Klasse imitieren.
Ziele:
Auseinandersetzung mit Klängen und
Geräuschen, Akustische Wahrnehmung
schärfen
Variation:
Zu den Geräuschen nehmen die Kinder eine
bestimmte emotionale Haltung (traurig,
fröhlich, etc.) ein. Wenn sie ihren Platz
tauschen, machen sie das nicht nur mit
Geräuschen, sondern spielen nun zusätzlich
noch eine Rolle.
Störorchester
Alle Kinder setzen sich wie im Frontalunterricht mit Stühlen vor die Spielleitung,
wenn sie Schreibzeug dabei haben, sollen
dies mit zu ihrem Platz nehmen. Die
Spielleitung erklärt, dass alle nun die
Aufgabe haben, Klassenzimmer-Geräusche
(z.B. gähnen, mit den Füßen stampfen, reden)
zu machen. Hierfür gibt es verschiedene
Lautstärkestufen, die die Spielleitung, von
nun an Dirigent, vorgibt. Z.B. wenn er die
Kranz
15
»Die fabelhaften Millibillies«
Vokale rufen
Geräuschmaschine
Alle stehen im Kreis und fassen sich an den
Händen. Gleichzeitig und gemeinsam werden die Hände in die Kreismitte geschwungen, die Arme erhoben und dabei
stimmlich anschwellend der Vokal »Aaa«
gerufen. Die Kinder gehen dabei etwas
aufeinander zu. Alle gehen wieder nach
außen, holen erneut Schwung und es folgt
»Eee«. Dann »Iiii«, »Ooo« und schließlich
»Uuu«. Die Lautstärke und der Schwung
steigern sich dabei. Bei »Uuu« ist das
Maximum erreicht, die Kinder lösen oben
ihre Hände und lassen den Kreis auseinander brechen.
Die Gruppe bildet einen großen Kreis. Ein
Kind beginnt und stellt sich in die Mitte vom
Kreis. Sie macht eine klare Bewegung und
dazu ein Geräusch. Beides wiederholt sie in
gleich bleibender Geschwindigkeit fortlaufend. Ein weiteres Kind stellt sich dazu
und macht auch ein Geräusch und eine
Bewegung. Nach und nach treten alle Kinder
dazu. So bildet sich eine Geräusch-Bewegungsmaschine. Mit Zeichen, die vorher
vereinbart werden, kann die Spielleitung die
Maschine dirigieren und sie schneller oder
langsamer, lauter oder leiser laufen lassen.
Ziele:
Aufwärmen der Stimme, Konzentration und
Entspannung
Stampf – Klatsch – Lauf
Alle Kinder stehen in einem Kreis. Gemeinsam laufen alle zehn Schritte in die Mitte.
Wenn sie bei zehn angekommen sind,
klatschen sie einmal in die Hand. Nun laufen
sie rückwärts zurück und klatschen wieder
bei zehn in die Hände. Beim nächsten
Durchgang zählen sie nur bis neun und
klatschen dann wieder. So geht es weiter bis
man bei null angekommen ist, dann bleibt
man stehen.
Variation:
Es kann festgelegt werden, dass beim Hinweg in die Mitte alle ganz doll mit den Füßen
stampfen und beim Rückweg schleichen
Ziele:
Rhythmusgefühl entwickeln
Variation:
Alle Kinder müssen in irgendeiner Weise
durch Körperkontakt miteinander verbunden
sein
Ziele:
Rhythmusgefühl, Konzentration, Motorik
Bayrisches Capoeira
Die Gruppe kommt in einem Kreis zusammen. Sie entwickeln durch gleichmäßiges Hin- und Herwippen vom rechten
auf den linken Fuß einen Rhythmus. Zudem
beginnen sie mit den Händen einen Rhythmus zu klatschen. Im letzten Takt wird eine
Hand in die Mitte des Kreises gestreckt und
ein lautes DA gesagt.
Ein Kind geht dann in die Mitte des Kreises
und tanzt zu dem immer gleich bleibenden
Rhythmus, den die Gruppe klatscht. Immer,
wenn das DA kommt und alle ihre Hände in
die Mitte strecken, klatscht das Kind eine
von diesen Händen ab und tanzt dann
weiter. Wenn er nicht mehr möchte, zieht er
beim DA eines der Kinder an der Hand aus
dem Kreis in die Mitte und reiht sich selbst
wieder im Kreis ein.
Ziele:
Rhythmusgefühl, Körperwahrnehmung
16
»Die fabelhaften Millibillies«
Geräuschszenen basteln
Orchester:
In den Kleingruppen überlegen sich die
Kinder zu einem beliebigen Thema eine
kleine Szene. Diese Szene kann einmal mit
normalem Sprechen gespielt werden und
danach sollen die Dialoge nur noch über
Geräusche erfolgen. Nach ca. 5 Minuten
kommen alle wieder zusammen und spielen
sich gegenseitig die erarbeiteten Szenen vor.
Materialien: Ein Instrument für jedes Kind
(es reichen Rasseln, Tröten, Melodika, Flöten
etc.) ansonsten gehen aber auch sehr gut
Gegenstände aus dem Klassenzimmer (Stifte,
Trinkflaschen, Papier, etc.)
Variationen:
Es können auch bestimmte Themen vorgegeben werden, zu denen sich die Spieler
Szenen einfallen lassen – diese können auch
Vorab in einer Diskussion gemeinsam beschlossen werden.
Es kann vorgegeben werden, dass die Kinder
nur Geräusche mit den Füßen oder Händen
machen.
Ziele:
Fantasie anregen, ohne Sprache kommunizieren
Neumann
Alle nehmen sich ein Instrument und stellen
sich wie in einem Orchester auf. D.h. in die
eine Ecke die Blasinstrumente, in die andere
die Tasteninstrumente usw. Nun wird ein
Dirigent ausgesucht, der sich vor das
Orchester stellt. Der Dirigent vereinbart mit
den Musikern ein Zeichen, damit sie wissen,
wann sie lauter oder leiser, schneller oder
langsamer spielen. Nach einiger Zeit wird der
Dirigent ausgetauscht und ein anderes Kind
kann sich im Dirigieren ausprobieren.
Variationen:
Balaleika-Orchester: Anstelle eines Instrumentes, machen die Kinder ein Geräusch
(Pfeifen, auf die Knie klopfen, klatschen,
etc.)
WICHTIG: Dieses »INSTRUMENT« sollen alle
das ganze Konzert über durchgängig spielen
und nicht mitten drin ein anderes beginnen.
Alle legen einen Gegenstand, den sie bei sich
haben, in die Mitte des Kreises. Im
Anschluss nimmt sich jede Person einen
anderen Gegenstand aus der Mitte wieder
heraus. Die Gegenstände werden nun zu
Instrumenten erklärt. Alle überlegen sich,
welche zusammenpassen könnten und
stellen sich wie in einem Orchester auf. D.h.
in die eine Ecke die Flaschen, in die andere
die Schuhe. Jede Orchestergruppe überlegt
kurz, welche Musik mit dem Instrument
gemacht werden kann und welcher
Rhythmus. Nun wird ein Dirigent ausgesucht,
der sich vor das Orchester stellt. Vorher
werden mit dem Orchester Zeichen
vereinbart, damit es weiß, wann es lauter
oder leiser, schneller oder langsamer
spielend.
17
»Die fabelhaften Millibillies«
Nach einiger Zeit wird der Dirigent ausgetauscht und eine andere Person kann ausprobieren, ein Orchester anzuleiten.
Ziele:
Aufeinander hören, eindeutige Signale geben,
Konzentration, Rhythmusgefühl
Jeder Ort hat Musik
Es werden Kleingruppen gebildet. Jede
Gruppe überlegt sich einen Ort in der Schule
(Bsp.: einen Lieblingsort oder ein Ort an dem
man selten ist, ein Ort in der Nähe etc.).
Dann geht die Gruppe an diesen Ort und
überlegt, was es dort gibt, was sich in ein
Instrument verwandeln lässt (Bsp.: Wände,
Boden, Heizung, Treppe, Geschirr). Jedes
Kind entscheidet sich für ein Instrument. Ein
Dirigent wird ausgesucht, der die Gruppe
anleitet.
Variation:
Gemeinsam wird überlegt, welche Stimmung
an diesem Ort oft herrscht und die Gruppe
versucht diese Art von Stimmung in das
Musikstück einzubauen. Anschließend prä-
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sentieren sich die Gruppen gegenseitig ihre
Musikstücke Vorort.
Ziele:
Wahrnehmung von Orten, Kreativität
anregen, Rhythmusgefühl
Instrumente selber bauen
Sehr einfach lassen sich aus Alltagsgegenständen Instrumente bauen. Beispielsweise kann aus recycelten Joghurtbechern,
Kies, Butterbrotpapier und einem Plakatgummi eine Rassel entstehen. Der Fantasie
sollte hier keine Grenzen gesetzt sein. Lassen
Sie von den Kindern Gegenstände und
Materialien mitbringen und entwickeln Sie
gemeinsam eigene Instrumente.
Für Anregungen finden Sie in diesem Heft
unter: Links ein paar Homepages die erste
Ideen zum Instrumentebauen geben.
»Die fabelhaften Millibillies«
Zum Weiterlesen:
Schon Babys haben Rhythmusgefühl
Schon Babys bewegen sich spontan im Takt
von Musik, es ist ihnen angeboren. Echte
synchrone Bewegungen hingegen müssen
aber erst erlernt werden. Sie klappen erst ab
dem Kindergartenalter.
Schon kleine Kinder mögen klare Rhythmen:
Hören sie Musik oder auch nur einen
regelmäßigen Trommelschlag, bewegen sie
sich spontan im Takt mit. Das hat jetzt ein
Forscherduo in einer Studie mit 120 Kindern
im Alter zwischen fünf und 24 Monaten
beobachtet. Die Kleinen können sich dem
Tempo der Musik sogar schon ziemlich gut
anpassen, auch wenn es relativ schnell
wechselt. Spaß macht das rhythmische
Bewegen offenbar auch – die Kinder, die am
intensivsten mitwippten, lächelten auch
mehr als die anderen, schreiben Marcel
Zentner von der University of York und
Tuomas Eerola von der Universität im
finnischen Jyväskylä im Fachmagazin
»PNAS«.
Die meisten Menschen werden von Musik zu
irgendeiner Bewegung animiert. Sie klopfen
mit Fingern oder Füßen den Takt mit, wippen
mit den Beinen oder schwenken den
Oberkörper hin und her. Was auf den ersten
Blick noch relativ trivial erscheint, ist
tatsächlich eine nahezu einzigartige Fähigkeit im Tierreich, nämlich die automatische
Koordination einer Bewegung mit einem von
außen kommenden Sinnesreiz. Möglich wird
diese Koordination, weil beim Menschen die
für das Hören und die Bewegungssteuerung
zuständigen Regelkreise im Gehirn ungewöhnlich eng miteinander gekoppelt sind,
wissen Forscher seit einiger Zeit. Eine zentrale Frage ist aber bislang unbeantwortet:
Ist diese Kopplung angeboren oder wird sie
mit der Zeit erlernt?
Hinweise gibt es in beide Richtungen. So
scheinen schon Neugeborene den Takt regelmäßiger Laute wahrnehmen zu können,
kleine Kinder bevorzugen Musik in einem
Rhythmus, den sie bereits aus Bewegungsübungen kennen. Echte synchrone Bewegungen hingegen lernen Menschen im Lauf der
Zeit, denn sie sind erst ab dem Kindergartenalter zu beobachten.
Tendenz zu rhythmischen Bewegungen,
aber keine Synchronität
Zentner und Eerola versuchten mit der neuen
Studie nun, die Wissensbasis zum Thema zu
erweitern, indem sie testeten, ob sich schon
Säuglinge und Kleinkinder spontan im
Rhythmus
bewegen.
Als
Testklänge
benutzten sie Stücke von Mozart und dem
französischen Komponisten Charles SaintSaëns, ein Kinderlied, zwei ausschließlich
aus Trommelschlägen bestehende Rhythmen
und ein Saint-Saëns-Stück mit einem schnell
wechselnden
Tempo.
Zur
Kontrolle
beobachteten sie, wie die Kleinen auf
Gesprochenes reagierten.
Ergebnis: Alle Kinder bewegten sich zu den
Testklängen mehr als während der gesprochenen Sequenzen. Sie machten dabei
kaum einen Unterschied zwischen der Musik
und den Trommelrhythmen. Allerdings fiel
die Bewegung umso stärker aus, je klarer der
Rhythmus war. Von einer echten Synchronität könne man jedoch trotzdem nicht
sprechen, schränken die Forscher ein: Die
Bewegungsdauer entsprach nicht der der
Musikstücke, und auch bei einem Tempowechsel folgten die Kinder nicht exakt der
19
»Die fabelhaften Millibillies«
Taktführung. Die Ergebnisse deuteten daher
zwar darauf hin, dass eine Tendenz zum
rhythmischen Bewegen und die dafür nötige
Kopplung im Gehirn angeboren sind, wirklich belegen können die Wissenschaftler das
jedoch nicht. Ebenso bleibe die Frage offen,
wofür sich die ungewöhnliche Kopplung
ursprünglich entwickelt hat und welche
Funktion sie im Lauf der Evolution erfüllte.
Aus:
http://www.focus.de/gesundheit/baby/news/musikschon-babys-habenrhythmusgefuehl_aid_489900.html
Die Bedeutung des musikalischen Gestaltens
im Leben des Kindes
Von Rolf Schweizer
Frühes Reagieren der Kinder auf Musik
Das »musikalische Weltbild« des Kindes
entwickelt sich bereits im Mutterleib über
das empfindlichste menschliche Sinnesorgan, das Ohr. In der sogenannten
»Schnecke« des Innenohrs – der Cochlea –
findet sich die höchste Dichte von Nervenenden. Im Gegensatz zu den anderen
Organen des Fötus, die noch viele Jahre nach
der Geburt wachsen müssen, um ihre
vollständige Größe zu erhalten, zeigt sich in
der Mitte der Schwangerschaft die Schnecke
des Innenohrs bereits vollständig ausgebildet. Das Gehör erweist sich als empfindlichster Punkt im menschlichen Nervensystem, es dient nicht nur als akustische
Membrane zur Aufnahme von Klängen und
Geräuschen, sondern es fungiert gleichzeitig
als Gleichgewichtsorgan, ohne das kein
aufrechter Gang möglich wäre.
Wir stellen somit fest: Bereits der Fötus kann
»hören«. Sein Gehör ist für ihn das erste »Tor
zur Welt«. Er hört die Herzschläge der Mutter
und erlebt somit den Rhythmus als Element
des Lebens. Eine schwangere Frau, die singt,
vermittelt somit dem Ungeborenen die ersten
Kontakte mit dem Medium Musik. So wie die
Schwangere durch eigene musik-alische oder
sprachliche Äußerungen ent-scheidende
Impulse für das musikalische Er-leben ihres
Kindes bereits im pränatalen Zu-stand zu
20
geben vermag, so ist der Säugling auch
weiterhin auf akustische Zuwendungen
angewiesen, wenn er nicht psychisch und
physisch verkümmern soll.
Die kanadische Psychologin Sandra Trehub
kann aufgrund vieler Experimente die Empfänglichkeit des Säuglings für musikalische
»Reize« (z. B. Dissonanzen oder Rhythmuswechsel) belegen. Neurologen sind heute in
der Lage, die Gehirnaktivitäten zu messen,
welche beim Hören von Musik im menschlichen Organismus ausgelöst werden.
Musik und Sprache
Es ist keineswegs so, dass der Mensch seine
Sprache von Anfang an in sich trägt. Er
nimmt vielmehr Musik und Sprache über das
Gehör wahr und wird erst dadurch
kommunikationsfähig. Ein Säugling, der in
China aufwächst, erlernt eine andere
Sprache als ein Kind hierzulande. Gestatten
Sie mir an dieser Stelle den Hinweis auf eine
historische Episode: Der Staufer-Kaiser
Friedrich II. wollte im 13. Jahrhundert die
»Ursprache« des Menschen dadurch entdecken, dass er Säuglinge sofort nach der
Geburt von Ammen in einem abgesonderten
Heim betreuen ließ. Die Ammen sollten die
Kinder zwar bestens versorgen, durften aber
mit ihnen weder sprechen noch singen oder
nonverbale Kommunikation vornehmen. Das
»Die fabelhaften Millibillies«
verbriefte Ende der Geschichte ist schlimm:
Die Kinder brachten es in ihren eigenen
Lautgebungen nur zum Weinen oder Wimmern und starben schließlich nach wenigen
Monaten. Musik und Sprache gehören
zusammen. Das Kleinkind unterscheidet
nicht »säuberlich« zwischen Sprache und
Gesang. Unterschiede in der Tonhöhe sind
aus dem klagenden Lamento des Kleinkindes
genauso zu entnehmen wie aus dessen
jauchzenden Begeisterungsrufen. Auch Erwachsene haben ihre Sprachmelodie und
ihren Sprechrhythmus, wenngleich Kinder in
der Tat mit diesen Phänomenen fantasievoller umzugehen vermögen. Noch in den
Kinderreimen bricht sich die rhythmische
Urgewalt des »gehobenen Sprechens« Bahn:
• Ringel, rangel ratze, wir tanzen mit der
Katze, da kommt der Hund gelaufen und
rennt uns übern Haufen!
• Ich bin einer kleiner Pumpernickel, ich bin
ein kleiner Bär, und wie mich Gott
erschaffen hat, so zottel ich daher.
Beim Kleinkind tritt zum sprachlichen und
musikalischen Gestalten der Drang zur
Bewegung hinzu. Ein gesundes Kind wird in
der Regel seine Sing- oder Sprechverse mit
Gebärden und Tänzen unterstreichen. Viele
Kinderlieder sind deshalb Bewegungslieder.
In diesem Zusammenhang soll an drei
melodisch gleich lautende Gesänge erinnert
werden:
• »Backe, backe, Kuchen, der Bäcker hat
gerufen«
• »Hoppe, hoppe Reiter, wenn er fällt, dann
schreit er«
• »Ringel-Rangel Rosen, Pfirsich, Aprikosen«
Obwohl die genannten Kinderlieder dieselbe
Melodie aufweisen, empfindet sie das Kind
aufgrund der konträren »Gebärdensprache«,
welche durch Text suggeriert wird, als völlig
unterschiedliche
Situationskommentare.
Leben und Lied, Bewegung und Ausdruck
gehören deshalb untrennbar zusammen und
bilden eine Einheit!
Singen und Leben gehören zusammen
Ganz gewiss ist das Singen die beste
Möglichkeit,
kindliches
musikalisches
Gestalten zu fördern. Entspringen doch
Singen und Sprechen, wie oben schon angemerkt wurde, denselben Lautwurzeln und
denselben körperlichen Impulsen. Es ist
entscheidend wichtig, dass die Spontaneität
des Singens oder anderer weit gefasster
musikalischer Lautgebungen als elementare
Lebensäußerungen erkannt und ernstgenommen werden, denn wenn man solche
Lebensäußerungen unterdrückt, können
physische und psychische Schäden aufkommen. Dagegen kommt es durch die
Freisetzung des kindlichen musikalischen
Gestaltens zu einem Zugewinn an heilenden
Kräften. Christop Schwebe äußerte sich zu
diesem Phänomen in seiner Schrift »Musiktherapie bei Neurosen und funktionellen
Störungen« wie folgt:
»Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit und Voraussetzung zum Singen, jedoch kommt die
Fähigkeit, sich singend zu äußern, bei vielen
Menschen nur wenig oder gar nicht zur
Entfaltung«.
Derselbe Autor kann deshalb, nachdem bei
Menschen entsprechende Gesundheitsstörungen festgestellt wurden, das Singen als
Gruppentherapie empfehlen und verweist in
derselben Abhandlung auf seine musiktherapeutische Indikation: »Die Gruppensingtherapie ist im besonderen Maße für
Patienten mit folgenden Verhaltensweisen
und Symptomen indiziert: bei Gehemmtheit
und mangelnder Kontaktfähigkeit verschiedener Genes, bei reduzierter Erlebnisfähigkeit, bei Ich-gerichteten Haltungen, gespannten und verkrampften Persönlichkeiten, bei Angstzuständen, funktionell
bedingten Schlafstörungen und allen funktionell bedingten Organsymptomen.«
Kinder reagieren in jedem Falle auf verbale
oder singende Zuwendungen, auch wenn sie
zunächst nicht sofort alles nachsprechen,
respektive mitsingen können. Sie »speich21
»Die fabelhaften Millibillies«
ern« gleichsam Worte und Melodien in ihrem
Gedächtnis und setzen diesen Schatz zu
Zeiten frei, in denen man es nicht vermutet.
Vielfach habe ich die Beobachtung gemacht,
dass Kinder im Vorschulalter in der Gruppe
zunächst nicht mitsingen, sondern nur
aufmerksam zuhören, jedoch zu Hause
imstande sind, die Lieder fehlerfrei aus
ihrem Gedächtnis singend oder sprechend zu
reproduzieren.
Zur Entfaltung der musikalischen Kreativität
Je mehr Kinder mit dem Singen und der
musikalischen Sprachgestaltung in Berührung kommen, desto mehr werden sie
imstande sein, eigene musikalische Ausdrucksmöglichkeiten zu finden. Wer hat
nicht schon Kinder beobachten können, die
ihr Spielen mit Bauklötzen oder mit der
Puppe singend kommentieren und dabei
ganz eigene Worte und Melodien finden.
Kinder werden in der Regel nicht schweigend im Kinderzimmer verweilen, sondern es
wird von selbst zu hörbarem Sprechen und
Singen kommen, falls sie nicht von außen
abgelenkt
werden.
Sind
unentwegt
Fernseher, Radio oder Cassettenrecorder zu
Gange, wird allerdings das eigene kindliche
Gestalten im Keim erstickt. Auch ältere
Kinder, Jugendliche oder Erwachsene werden
durch die Verfügbarkeit von akustischen
Reizen
in
eine Konsumentenhaltung
gezwungen. Ein Konsument wird durch stets
neue
Angebote
in
ein
Abhängigkeitsverhältnis gebracht, aus dem es schließlich kein Entrinnen mehr gibt, wenn nicht
seitens der Musikerziehung eigenständige
Impulse gegeben werden.
Da das musikalische Gestalten des Kindes
stets mit einer bestimmten Situation oder
einem charakteristischen Lebensgefühl verbunden ist, finden es jene Kinder, welche ein
gewisses Repertoire an Liedern vorweisen
können, absurd, wenn sie anlässlich eines
Besuchs bei der Tante oder bei den
22
Großeltern ein Lied vorsingen sollen, das
überhaupt nicht in die betreffende Lebenssituation hineinpasst. Daraus ersehen wir,
dass Kinder ihr musikalisches Gestalten als
höchst komplexes Geschehen erleben, bei
dem die seelische »Gestimmtheit« mit den
äußeren Bedingungen übereinstimmen muss.
Es ist deshalb keine Frage, dass Lied und
Leben, Erlebnis und emotionale Äußerung
zusammengehören. Das Kind ist immer ganz
bei »der Sache«. Sein musikalisches Gestalten ist auf Ganzheitlichkeit angelegt. – Der
Umkehrschluss ist jedoch auch zu beachten:
Nur dort werden Kinder musikalische
»Angebote« annehmen, wo sie sich persönlich »angesprochen« fühlen; dies sollte
beim vokalen und instrumentalen Unterricht
nie vergessen werden.
Der Atem im musikalischen Gestalten
Die Ganzheitlichkeit von Leib und Seele,
Singen und Tanzen kommt in der Tiefatmung des Kleinkindes zum Ausdruck.
Diese Einheit von Leben und Atem wird
alsbald durch Zwänge von außen verdrängt.
Martin Wolf macht dies in seinem Buch
»Miteinander Musizieren« zum Gegenstand
seiner Untersuchungen:
»Während kleine Kinder noch vor dem Alter
der Ich-Findung, also etwa bis zu 3 Jahren,
gelöst und physiologisch harmonisch aus
der Mitte des Körpers mit der Kraft des
Zwerchfells und der Zwischenrippenmuskulatur atmen, setzt mit den ersten Leistungsanforderungen eine verhängnisvolle Entwicklung ein. Im Kindergartenalter beginnend und im ersten Jahr der Grundschule
mit größerer Schnelligkeit fortschreitend,
verlagert sich die Atemintensität aus der
Mitte des Körpers immer weiter nach oben,
um sich schließlich bei den meisten Kindern
am Ende des ersten Schuljahres als
sogenannte ›Hochatmung‹ zu verfestigen.« Im
Zusammenhang mit der Schwächung der
Tiefatmung muss auch die Bewegungsarmut
beim musikalischen Gestalten der Kinder
»Die fabelhaften Millibillies«
genannt werden. Kinder sollten sich zu ihren
Liedern bewegen dürfen. Reigen, Tänze,
Gebärdenspiele fördern die körperliche
Lockerheit, die Koordination der Gliedmaßen
untereinander und die Möglichkeiten sozialer Kontaktierungen mit der ganzen
Gruppe.
Singen und moderne Lebensgewohnheiten
Die Wichtigkeit des musikalischen Gestaltens mit Kindern, insbesondere des
Singens, steht außer Frage. Schaut man
jedoch in die Familien unserer Gesellschaft,
so wird man unschwer feststellen können,
dass die frühkindlichen Kontakte mit dem
Singen in der Familie gegenü ber früheren
Zeiten erheblich zurückgegangen sind. Diese
Situation entstand nicht von heute auf
morgen, sie hat sich erst allmählich
entwickelt; Gründe hierfür gibt es genug. Sie
wurden teilweise vorseitig schon genannt:
• Vorherrschaft der elektronischen Medien in
den Haushalten (Man singt nicht mehr,
sondern man »lässt« singen.)
• Zeitliche Belastungen der Erziehenden;
dadurch werden gerade die gemeinsamen
kreativen Tätigkeiten mit den Kindern
zurückgedrängt: Es fehlen die »Muse«Stunden.
• Schon früh wird nach dem
»Nützlichkeitseffekt« gefragt, so dass nicht
selten bereits in der frühkindlichen Phase
die vorschulische Erziehung unter dem
Gesichtspunkt eines „materiellen Gewinns“
gesehen wird. Auch in der Schule bleibt
unter solchen »Vorgaben« das kreative
kindliche Gestalten nicht selten auf der
Strecke.
• Kinder wachsen heute zumeist in
Kleinstfamilien auf. Bei Großfamilien war
das gemeinsame Singen zu früheren Zeiten
ganz gewiss einfacher.
• Höchstwahrscheinlich sind sich die
Erziehenden weithin dessen nicht bewusst,
wie wichtig das Singen und Musizieren mit
Kindern ist. (Die heutige Elterngeneration
musste größtenteils selbst ohne singende
Impulse in der Familie aufwachsen.) [...]
Neben die akustische Reizüberflutung ist
verstärkt die visuelle Beeinflussung getreten.
Folglich wird den Kindern die Entwicklung
ihrer eigenen »Innenwelt« verwehrt. Sie
werden, wie weithin unsere ganze Gesellschaft, manipulativ »gleichgeschaltet«.
Individualität und persönliches Erleben werden verdrängt. Im Bewusstsein der Kinder
bleiben die oft gewalttätigen Fernsehbilder,
von denen sie sich später mü hsam in der
»Puppenecke« des Kindergartens oder im
Schulhof mit handgreiflichen Aggressionen
abreagieren müssen, bevor sie wieder Raum
für eigenes Erleben und Gestalten finden.
Wie kann auf solch einem Boden eine
menschenbildende musisch-kulturelle Arbeit
gedeihen? Wer kennt einen Ausweg?
Hören und reagieren
Wir haben oben von der Wichtigkeit des
Gehörsinns für die Entwicklung des Kindes
gesprochen. Der Berater, Therapeut und
Gehörforscher Fred Warnke aus Hamburg
konnte aufgrund seiner Untersuchungen den
Beweis erbringen, dass Grundschüler in ihrer
akustischen Wahrnehmung um ein Drittel
langsamer reagieren als Kinder vor 10
Jahren. Das Gehör hält also nicht ungestraft
dem Ansturm diffuser und oft die Schmerzgrenze übersteigender Sinnesreize stand. Das
folgende Zitat stammt aus einer Rundfunksendung von Reinhard Kahl aus dem Jahre
1994: »So wird das Gleichgewicht von zwei
Seiten bedroht: zu viele Reize von außen, zu
wenig selbstregulierende, gewissermaßen
verdauende Aktivitäten von innen.«
Die mit Warnke zusammenarbeitende
Sprachheiltherapeutin Judith Eulenburg aus
Hamburg beschreibt den selben Tatbestand
aus ihren Erfahrungen mit Kindern wie folgt:
»Ich kenne kein Kind in der Schule bei mir,
das abends eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen, geschweige denn frei erzählt bekommt. D. h. Kinder werden von den Me23
»Die fabelhaften Millibillies«
dien akustisch und visuell stimuliert, aber
nicht von Menschen (...). Dadurch, dass das
Kind sich selber weniger ausprobieren kann,
auch in der eigenen Sprache, verlangsamt
sich seine Wahrnehmung.«
Die einzige Möglichkeit, aus dem Kreislauf
von akustischem Terror und individuellem
Verstummen herauszukommen, ist eine ganz
persönliche Beschäftigung der Kinder mit
Musik. Dabei fällt dem Singen zwangsläufig
die größte Bedeutung zu, denn die Stimme
kann sofort wiedergeben und individuell
modifizieren, was das Ohr aufnimmt.
Singen als (Über-)Lebenstherapie
Die Wichtigkeit des Singens mit Kindern
kann unter vier Aspekten zusammengefasst
werden:
1. Psychologischer Aspekt
• Kinder können sich im musikalischen
Gestalten emotional ausleben. Singen ist
das natürlichste musikalische
Gestaltungselement; es erwächst aus dem
gehobenen Sprechen, dem emotional
erlebten Dialogisieren, dem Schrei, dem
Ruf, dem Lachen, dem Weinen, der
Lautmalerei und anderer »nonverbaler«
Äußerungen.
• Im musikalischen Gestalten kann das Kind
einerseits Gefühle bündeln und mit einem
bestimmten Erlebnis in Einklang bringen;
andererseits können im Zusammenwirken
von Gesang und Bewegung antriebsschwache Kinder gefördert werden.
Aggressiven Kindern bietet dagegen das
musikalische Gestalten Möglichkeiten, sich
24
emotional »zu entladen«. Folglich hat die
Musik einen hohen therapeutischen Wert,
der viel zu wenig beim Umgang mit diesem
Medium reflektiert wird.
2. Soziologischer Aspekt
• Im gemeinsamen Singen kann
Gemeinschaft erlebt und klanglich
konkretisiert werden.
• Im musikalischen Gestalten werden
kollektive Erfahrungen und Empfindungen
gebündelt, welche einen deutlichen
Sozialisationsschub ermöglichen, d. h.
singende Kinder werden sich schneller in
einer größeren Gruppe »heimisch« fühlen.
• Im Singen wird eine Gegenwelt zur
Vereinsamung des Menschen unserer Zeit
geschaffen. Auch Kinder können bereits an
ihren heimischen Computerspielen
»vereinsamen«!
3. Körperlicher Aspekt
• Beim Singen kommt es zu einer
intensiveren Atmung als beim Sprechen;
die Tiefatmung wird reanimiert.
• Das Singen regt durch die Vibrationen in
den Klangräumen des Körpers die
Tätigkeiten des menschlichen
Drüsensystems an.
• Das Singen weckt in Verbindung mit Tanz
und Gestik den Willen zu freier und
ungezwungener Bewegung, dadurch wirkt
es persönlichkeitsbildend.
[...]
Aus: www.cs-vsg.de/download/schweizer.pdf
»Die fabelhaften Millibillies«
»Musik bringt gute Laune – bei mir und bei den
Kindern!«
Interview mit Simone Praetz
Simone Praetz ist seit 18 Jahren Lehrerin an der Christian Morgenstern Grundschule in Spandau
Staaken. Sie unterrichtet Deutsch und Musik. Seit dem Schuljahr 2009/2010 ist sie Musikkoordinatorin an ihrer Schule in Zusammenhang mit dem Projekt »Musikalische Grundschule«,
das von der Bertelsmann Stiftung und vom Senat des Landes Berlin initiiert wird. Desweiteren ist
sie Regionalkoordinatorin innerhalb der Musikalischen Grundschule.
Wa s h at D ic h an dem P ro jekt » Musikalische Grundschule« begeister t?
In der »Musikalischen Grundschule« geht es nicht darum, den Musikunterricht zu stärken,
sondern mehr Musik von mehr Kolleginnen und Kollegen zu mehr Gelegenheiten in den
Unterrichtsalltag einfließen zu lassen. Der Großteil unserer Schüler ist auf Grund der Struktur
des Einzugsbereiches über Sprache nur schwer zu erreichen. Deshalb sollen verstärkt
musikalisch rhythmische Elemente in den Unterricht eingebunden werden. Außerdem erhoffen
wir uns ein noch besseres soziales Miteinander an unserer Ganztagsschule.
Dies vorweg. Neben diesen Überlegungen und der mittlerweile wissenschaftlichen Feststellung,
dass Musik bzw. der aktive Umgang mit Musik konzentrationsfördernd ist und nicht zuletzt ein
erfolgreicheres Lernen möglich macht, sprach mich das Konzept der »Musikalischen Grundschule« auch ganz persönlich an. Ich habe vorher schon oft rhythmisch musikalische Elemente
in meinen Unterricht einfließen lassen, jetzt „darf“ ich ganz offiziell auch in meinem Deutschoder Mathematikunterricht mit den Kindern singen, klatschen, mich bewegen.
Musik bringt gute Laune – bei mir und bei den Kindern, somit macht das Lernen (hoffentlich)
mehr Spaß.
W i e k ö nnen wir uns das Projekt praktisch vorstellen? Gibt es Beispiele a u s
d e m A l l tag vo n denen D u uns berichten kannst?
Unsere Schule hat sich nicht grundsätzlich verändert. Musikalisch waren wir schon vorher recht
gut »aufgestellt«. Es gab unsere regelmäßig stattfindenden Musikabende und die Trommelgruppe war auch schon erfolgreich unterwegs. Viele Gesamtkonferenzen beginnen jetzt aber mit
einem kleinen musikalischen »Erfrischer«, der sofort auch von den Kolleginnen und Kollegen
übernommen werden kann und übernommen wird. Wenn ich in anderen Klassen
Vertretungsstunden geben muss, höre ich oft von den Kindern: »Das kennen wir! Das haben wir
bei Frau/Herrn XY auch schon gemacht.«
Außerdem gibt es Miniaufführungen in den Pausenfluren. Klassen, die nette „Sachen“ im
Unterricht erlernt haben, tingeln durch die Schule und präsentieren anderen Klassen ihre
musikalischen Ergebnisse. Und somit können Kinder, die Schwierigkeiten beim Lernen haben, in
der Gruppe und vor anderen Kindern zeigen, dass sie auch was »drauf« haben. Das stärkt
enorm das Selbstbewusstsein und macht stolz. Andererseits respektieren diese Kinder dann
auch musikalische Arbeiten anderer Kinder.
Ich weiß, an anderen Schulen gibt es auch genügend gute, musikalische Aktionen. Und diese
Schulen sind keine offiziellen »Musikalischen Grundschulen«. Was macht uns denn nun
besonders?? Ich glaube, das ist der mittlerweile gelassenere und selbstverständlichere Umgang
mit Musik. Die Schwellenängste vor musikalischen Aktivitäten von Kolleginnen und Kollegen
25
»Die fabelhaften Millibillies«
sind geringer geworden. Der Gedanke der »Musikalischen Grundschule« hat im Laufe der Zeit
Platz in den Köpfen der Unterrichtenden, der Erzieherinnen und Erzieher und auch der Kinder
gefunden.
W a s m u s s eine Schule Deiner Meinung nach mitbringen, wenn sie eine
m u s i k a l i s ch e Grundsc hule werden möchte?
Zum einen benötigt sie eine Musiklehrerin/ einen Musiklehrer, der sich mit dem Projekt
identifizieren kann und bereit ist, die Mehrarbeit auf sich zu nehmen. Zum anderen benötigt sie
eine Schulleitung, die dem Projekt offen und interessiert gegenübersteht und dem
»Musikkoordinator« den Rücken stärkt. Und nicht zuletzt benötigt sie ein Kollegium, das bereit
ist, Neues auszuprobieren, den Mut hat, sich auf die Musik einzulassen und somit an der
Profilbildung im Schulentwicklungsprozess beteiligt ist.
W a s s i e h s t Du als die größte Schwierigkeit an, wenn man Musik in der
Sc h u l e s t ä r k er integrieren mö c hte?
Die wenigsten Lehrerinnen und Lehrer haben Musik studiert. Viele Menschen hören gern Musik,
gehen tanzen und bewegen sich somit zur Musik. Die meisten Menschen haben überhaupt kein
Problem sich mit Musik zu umgeben. Man schaltet das Radio ein, man wippt mit dem Fuß den
Takt, man pfeift eine kleine Melodie, man singt sogar schon mal unter der Dusche. Da geht es
den meisten Lehrerinnen und Lehrern nicht anders. Aber sage mal einem Nicht – Musik – Lehrer,
dass er bitte mit Kindern musikalisch tätig werden soll. Die meisten Nicht – Musik – Lehrer geben
dir als Antwort: »Ich kann nicht singen, ich spiele kein Instrument und Noten kann ich schon gar
nicht lesen!!« Und somit sind wir eigentlich schon bei der größten Schwierigkeit angekommen.
Wie will ich Musik integrieren, wenn ich niemanden habe, der diese Aufgabe übernehmen
möchte? Die Erkenntnis, dass fast alles um uns herum Musik ist (absolute Stille, diverse
Geräusche, Klatschrhythmen, einfaches Laufen zur Musik,…) muss erst von vielen gewonnen
werden. Das selbst der unmusikalischste Lehrer Musik in den Unterricht integrieren kann (CD
hören, Definitionen als Sprechrhythmus aufsagen lassen, Wörtersilben klatschen,…), ist ein
Gedanke, der nicht selbstverständlich ist. Man kann Musik nur stärker in den Unterricht
einbinden, wenn man auch die Leute hat, die bereit sind, diesen Weg zu gehen.
Eine zweite Schwierigkeit sehe ich im „Älterwerden“ der Kinder. Anfangs lassen sich noch alle
Kinder musikalisch begeistern. Bis zur 4. Klasse läuft es musikalisch meistens problemlos. Aber
in Klasse 5/6 gehen mir hin und wieder auch die Ideen aus. Da die Kinder in diesem Alter ja
»voll cool« sind, sind sie nicht mehr so offen für meine Ideen. Also eigentlich schon, aber man
kann es ja vor seinen Freunden nicht zeigen, dass man beispielsweise gerne tanzt, auch wenn
die Musik kein Hip-Hop ist.
Und wie integriere ich bitte Musik in den Erdkundeunterricht??
W a s i s t D e i n er M einung nac h die Wir kung von Musik auf K inder?
Wieso nur auf Kinder? Musik wirkt auf die meisten Menschen auf unterschiedliche Art und
Weise. Je nach Musikrichtung kann Musik, die man hört, entspannen, traurig machen, fröhlich
machen, trösten, Kraft geben, Mut machen usw.
Wenn man aber selbst tanzt, singt, musiziert, dann steigt das Selbstbewusstsein, man hat Spaß
am Musizieren mit anderen Kindern. Dies wiederum stärkt das Wir–Gefühl, die Gruppenzusammengehörigkeit. Wenn man selbst erkennt, dass man sich durchaus konzentrieren kann,
um bei einem Lied genau an der richtigen Stelle in genau der richtigen Lautstärke die Triangel zu
26
»Die fabelhaften Millibillies«
schlagen, dann erkennt man früher oder später auch, dass man sich beim Erlernen der 1x1
Reihen genauso konzentrieren kann.
Wa s k ann mit M usik beso nde r s gut unter stützt/ geför dert wer den?
Stärkung der eigenen Persönlichkeit, Stärkung der Gruppe durch gemeinsames Üben, die
Fähigkeit sich unterzuordnen (auf den Dirigenten achten und seine Anweisungen befolgen), die
Fähigkeit selbst eine führende Rolle einzunehmen (selbst Dirigent sein und Anweisungen geben),
Konzentrationsfähigkeit, Entspannung.
Wa n n setzt D u M usik im U nterricht ein?
Ich nehme an, du meinst nicht meinen Musikunterricht, denn der ist komplett musikalisch
durchzogen.
Ansonsten beginne ich gern meinen Unterricht mit einem kleinen Lied oder einem Rhythmusspiel. Ich benutze musikalische Erfrischer, wenn ich merke, dass die Kinder (oder auch ich) eine
kleine Pause brauchen. Ich setze Musik lernunterstützend ein, z.B. lernt sich ein Gedicht als Rap
wesentlich einfacher.
Musikalische Fantasiereisen, malen nach Musik und das Einprägen von Unterrichtsinhalten mit
Hilfe von Liedern habe ich auch schon angewendet.
Breitrück, Mondalski
27
»Die fabelhaften Millibillies«
E t w a s P r a k t isches zum Schluss: Kannst Du uns eine Übung beschreiben, die
w i r f ü r d i e A rbeit mit Kindern übernehmen können? Das wäre toll!
Oh je! Ich soll also eine musikalische Aktion beschreiben. Machen wäre leichter, aber ich
versuche es mal:
SPRECHEN
Morgens um sieben
unten am Bahnhof
steh´n die Züge
all´ in einer Reih´.
Kommt der Schaffner,
dreht an einem Rädchen
und hui
sind sie vorbei
tuuuuuut
BEWEGUNG
Mit rechter Hand auf Armbanduhr zeigen
(im Sprechrhythmus)
Mit beiden Zeigefingern nach unten zeigen
(im Sprechrhythmus)
Hände an die Hosennaht und gerade stehen
Handflächen zueinander gewandt (ca 10 cm
Abstand), Fingerspitzen zeigen nach vorn,
so mit beiden Händen eine Reihe
beschreiben,
bzw.
auf
imaginäre
nebeneinander stehende Dinge zeigen
laufen am Platz
Mit der rechten Hand ein imaginäres
Rädchen rechts oben drehen
Rechte Hand „huscht“ vor dem Gesicht von
links nach rechts
Rechte Hand über die Augen halten (nicht
die Augen damit bedecken) und den Zügen
hinterher schauen
Mit der rechten Hand die Leine der Tröte
ziehen
H e r z l i c h e n Dank, Simone, dass Du Dir Zeit genommen hast, unsere Fragen zu
bea n t wor t e n!
Das Interview führte Laura Klatt
28
»Die fabelhaften Millibillies«
Musikalische Grundschule Berlin
Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung startet zusammen mit der
Bertelsmann Stiftung für das Schulentwicklungsprojekt »Musikalische Grundschule Berlin« eine
zweite Staffel. An der ersten Staffel haben seit dem Schuljahr 2009/2010 17 Berliner
Grundschulen erfolgreich teilgenommen.
Das Projekt
Schulen sind heute mehr denn je aufgerufen, im Sinne der individuellen Förderung jedem Kind
die ihm gemäßen Bildungschancen zu eröffnen. Insbesondere an Grundschulen treffen Kinder
unterschiedlicher Herkunft und Bildungserfahrungen zusammen. Um das Potenzial jedes Kindes
zu entfalten und zugleich den gestiegenen Bildungsanforderungen zu begegnen, bietet sich die
Musik als ideales Medium an: Eigenes Musizieren und die aktive Auseinandersetzung mit Musik
unterstützen die Entwicklung des sinnlichen, sprachlichen und motorischen Selbstausdrucks
und damit die Persönlichkeitsentwicklung. So werden positive Lernerfahrungen unabhängig von
Alter, Herkunft, Sprache und Bildungsstand möglich.
Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt Musikalische Grundschule mit dem Ziel entwickelt,
einen Beitrag zu Teilhabe und Chancengerechtigkeit zu leisten. Die Musikalische Grundschule
nutzt Musik als Medium und Motor eines Schulentwicklungsprozesses hin zu einer methodisch
und didaktisch lebendigen, phantasievollen Schule, einer gemeinsamen pädagogischen Arbeit
des Kollegiums sowie einem verbesserten sozialen Miteinander an der Schule.
Ensemble
29
»Die fabelhaften Millibillies«
In der ersten Projektphase (2005-2010) wurde das Projekt gemeinsam mit dem Hessischen
Kultusministerium entwickelt und an rund 90 Schulen etabliert. Der erste Transfer des Projektes
erfolgte 2009 nach Berlin.
Die zweite Projektphase (2011-2015) ist nun dem Transfer der Musikalischen Grundschule in
ausgewählte Bundesländer gewidmet: Zum Schuljahr 2012/2013 setzt Berlin das Projekt mit einer
zweiten Staffel fort; Bayern und Thüringen starten neu. Andere Bundesländer werden folgen.
Aus: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/102263.htm
30
»Die fabelhaften Millibillies«
Kapitel 3:
»Das ist MEIN Traum!«
Die Aufgabe von Träumen
Ensemble
31
»Die fabelhaften Millibillies«
Spiele und Übungen zum Thema: »Träume«
Mein Traum
Live - Übertragung
Jedes Kind überlegt sich wie sein eigener
Traum aussähe. Die anderen Kinder erfüllen
spielerisch
einen
Wunsch
daraus.
Beispielsweise:“ In meinem Traum würde ich
im Zoo leben.“ Alle Kinder spielen daraufhin
Tiere. Nun ist das nächste Kind dran.
Aus einer Pappe wird ein Rahmen
geschnitten, der aussieht wie ein Fernseher.
Die Pappe sollte ca. 2 Meter lang sein und 1
½ Meter hoch. Der »Fernseher« sollte nun so
aufgestellt werden, dass die Kinder hinter
ihn treten können und es so aussieht als
befänden sie sich im Rahmen.
Die Kinder werden nun in zweier bis vierer
Gruppen aufgeteilt. Sie haben einige Minuten
Zeit sich eine eigene Fernsehsendung
auszudenken. Nach ca. 5 – 10 Min. kommen
alle wieder zusammen und die Kinder
nehmen vor dem »Fernseher« platz.
Nacheinander präsentiert jede Gruppe ihre
eigene Fernsehsendung.
Ziele:
Auseinandersetzung mit eigenen Träumen,
Verbalisierung der eigenen Träume
Emilia Was machst du denn hier Tobias? Das
ist mein Traum, da gehörst du nicht rein.
Tobias Ich trainiere. Siehst du doch. (Joggt
weiter, zählt dazu. Emilia hält ihn erneut auf)
Emilia Ich frag dich jetzt nochmal: was hast du
in meinem Traum zu suchen? Wir sind hier doch
nicht in der Schule.
32
Beispiel:
Fernsehserie über ein Kind das in seinen
Träumen alles machen kann was es will.
Ziele:
Auseinandersetzung mit dem Medium
Fernsehen, Fantasie fördern
»Die fabelhaften Millibillies«
Zum Weiterlesen:
Was Kinder träumen
Interview mit dem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Richard Koch: Eltern.de wollte
von dem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Richard Koch wissen, was das Träumen
für Kinder und Eltern bedeutet.
Von Marion Walter
A b we l c hem Alter wird geträu mt?
Die internationale Studiengemeinschaft für pränatale Psychologie hat herausgefunden, dass
schon im Mutterleib geträumt wird. Durch Messungen der Hirnaktivität konnte man feststellen,
dass sich ab der 24. Schwangerschaftswoche der Schlaf von Babys in REM- und Tiefschlafphasen teilt. Säuglinge schlafen nicht nur mehr, sie haben auch doppelt so viele REM-Phasen
wie Erwachsene.
We l c h e F unktio n hat der Traum?
Zum einen werden Erlebnisse und Eindrücke, Freud nannte sie Tagreste, in Träumen verarbeitet.
Zum anderen lernen Kinder im Traum. Schlafbiologen haben herausgefunden, dass im Traum
dieselben Hirnareale wie im Wachzustand, wenn Kinder spielen, stimuliert sind. REM-Phasen
sind wichtig für den kindlichen Lernprozess.
W i e s ol len E ltern mit Kindert räumen umgehen?
Kleinkinder sind erst im Vorschulalter in der Lage, zwischen Traum und Realität zu
unterscheiden. Erst mit fünf, sechs Jahren haben 90 Prozent der Kinder verstanden, Traum und
Wirklichkeit zu trennen. Umso wichtiger ist es, Träume von Kindern nicht aus der Sichtweise
von Erwachsenen zu betrachten und herunter zu spielen.
[...]
Mü s s e n sic h Eltern bei Alpträumen ihr er K inder Sor gen machen?
Nein. In der Regel besteht kein Grund zur Sorge. Alpträume sind Teil der kindlichen Entwicklung.
Anders ist es, wenn sich die Träume der Kinder auf das Verhalten am Tag niederschlagen, wenn
Alpträume über einen längeren Zeitraum wiederkehren und stark belasten. Eltern sollten
aufhorchen, wenn ihnen etwas sehr komisch und fremd vorkommt und sich Rückschlüsse auf
traumatisierende Erlebnisse ziehen lassen können. Das erfordert viel Einfühlungsvermögen und
die Unterstützung von Fachleuten. Anlaufstellen sind kinderpsychologische Beratungsstellen und
Kindertherapeuten.
S e h r g e ehrter H err Ko c h, viel en Dank für das Gespräch!
Aus: http://www.eltern.de/kindergarten/entwicklung/kindertraum.html
33
»Die fabelhaften Millibillies«
Kinder träumen schöner
Forschung – Was Mädchen und Jungen nachts im Schlaf erleben, zeigt eine neue Studie. Fazit:
kein Grund zur Sorge!
Von FOCUS-Autorin Eva Meschede
Es ist eine wunderbare Welt, in der
Außerirdische zu Besuch kommen: »Plötzlich
erscheint so eine neongrün leuchtende Eins,
wie ein Ufo, gerade auf Augenhöhe so
schräg vor mir«, erzählt ein 13-Jähriger über
seinen Traum. Ein gleichaltriges Mädchen
muss in einem Dorf mit Trollen und Zwergen
ein Feuer löschen.
Kinder leiden häufig unter Furcht er-regenden
Albträumen, heißt es. Falsch, hat die Zürcher
Psychologin Inge Strauch in einer
aufwändigen Langzeituntersuchung herausgefunden. Die meisten finden ihre Schlafphantasien angenehm entspannend oder
abenteuerlich. »Wir träumen, damit uns im
Schlaf nicht langweilig wird«, meinen zwei
elfjährige Mädchen.
Neben einer älteren amerikanischen Studie
mit jüngeren Kindern ist die Forschung von
Inge Strauch die einzige, bei der die
Entwicklung von Kinderträumen über einen
Zeitraum von mehr als sechs Jahren im
Labor untersucht wurde. Zwölf Mädchen
und zwölf Jungen, die zu Beginn der Studie
zwischen zehn und zwölf Jahren alt waren,
übernachteten immer mal wieder im Schlaflabor, wurden geweckt und erzählten von
ihren Träumen. So ergab sich ein anderes
Bild, als es Eltern daheim gewinnen, denn
meist wecken uns nur Angstträume. Von den
vielen angenehmen erfahren wir selten, weil
Kinder durchschlafen und vor allem Jüngere
nur über karge Erinnerungen verfügen.
Nächtliche Phantasien: Traumforscherin
Strauch wollte vor allem herausfinden, wie
sich Kinderträume im Lauf des Lebens
34
ändern. Sie stellte fest, dass den Kleineren
ihre Träume meist noch egal sind, dagegen
erinnert sich die große Mehrheit der Jugendlichen gern an ihre Träume. Überraschend
ist, dass die Schule, die ja in der Wirklichkeit alle heftig beansprucht, nur in jedem
zehnten Traum vorkommt, und die Szenen
dort spielen dann da, wo es Spaß macht: in
den Pausen, auf dem Schulhof. Träume von
Prüfungen sind rar, entweder gefühlsneutral
oder mit Unlust verbunden, versetzen aber
kaum jemanden in Angst und Schrecken.
Zwar phantasieren Kinder überwiegend
Positives, haben aber immerhin noch doppelt so häufig Angstträume wie Erwachsene,
sagt Michael Schredl. Der Leiter des
Mannheimer Schlaflabors hat sich vor allem
mit quälenden nächtlichen Erlebnissen befasst und vermutet, »dass Kinder die
Strategien zur Angstbewältigung erst lernen
müssen«. Deshalb schrecken vor allem
Sechs- bis Zehnjährige öfter nachts auf.
Schredl hat allerdings die Erfahrung
gemacht, dass auch extreme Albträumer
nach einer einfachen Konfrontationstherapie
wieder ruhig schlafen.
Einen Fünfjährigen ließ er die schrecklichen
Gespenster, die ihn im Dunkeln verfolgten,
aufzeichnen. Auf dem Papier ans Licht
gebracht, konnte sich der Junge erstmals mit
den fiesen Biestern auseinander setzen. Er
war ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert und
hatte selbst eine Idee, wie er sich wehren
konnte: Er malte eine Spinne, die den
Schläfer mit einem großen Netz schützt.
Kinder träumen einfach anders, hat
Traumforscherin Strauch herausgefunden.
Solange sie jünger sind, verhalten sie sich im
Traum passiv, es erscheinen viele Tiere in
»Die fabelhaften Millibillies«
phantastisch bizarren Situationen. Erst mit
etwa zehn Jahren entwickeln Kinder langsam
ein eigenes Traum-Ich, das dann aktiv
eingreift.
Mit Beginn der Pubertät mischt man immer
mehr im Traum selbst richtig mit, ist nicht
immer nur Nehmender oder Opfer, sondern
auch Gebender und Täter. Das Alltagsgeschehen wird nachts neu sortiert. Sport,
Spiel und Abenteuer sind die Lieblingsthemen: Jungen träumen überwiegend von
Jungen, und daran wird sich auch im
Erwachsenenalter nichts ändern. Ganz
anders die Mädchen, die zwar als Kinder die
Rollen in ihren nächtlichen Phantasien auch
überwiegend mit Mädchen besetzen, aber als
erwachsene Frauen beide Geschlechter gleich
häufig vorkommen lassen. In keinem
anderen Alter erinnert man sich so gut an
seine Träume wie in der Pubertät. Strauch
glaubt, dass Jugendliche sich sehr stark mit
sich selbst beschäftigen. Sie finden sich,
indem sie im Traum ihre Rollen für das
wirkliche Leben ausprobieren.
Lernen im Schlaf? Auch wenn Wissenschaftler noch nicht wissen, warum wir
träumen, zweifelt niemand daran, dass
unsere Schlaferlebnisse nützlich sind und
der Psyche gut tun. Ob ein Schüler aber im
Traum die langen chemischen Formeln des
Zitronensäure-Zyklus auswendig lernen
kann, ob ein Vokabelbuch unter dem Kopfkissen das Erinnerungsvermögen tatsächlich
stärkt, ist bisher umstritten.
Alle Studien, die behaupten, man könne im
Schlaf pauken, wurden bisher überzeugend
angezweifelt. Immerhin dürfte das vor dem
Einschlafen Gelernte nachhaltiger im Gedächtnis haften. Zudem fördert das Erinnern
und Auseinandersetzen mit Träumen die
Kreativität: »Es bringt sicher etwas, wenn
man über seine Träume nachdenkt und sie
mit den Eltern bespricht«, weiß Schredl.
Außerdem können Träume Wünsche erfüllen, die einem in der Wirklichkeit oft
versagt bleiben werden. Besonders für Kinder und Jugendliche ist das manchmal noch
schöner als Weihnachten. Der Traum eines
14-Jährigen in Strauchs Schlaflabor spricht
für sich selbst: »Ich habe geträumt, dass
meine Eltern wieder geheiratet haben. Sie
haben einfach so angefangen zu sprechen an
einem Tisch. Und mit der Zeit haben sie sich
wieder versöhnt.«
Literaturhinweise:
Inge Strauch: „Träume im Übergang von der
Kindheit ins Jugendalter – Ergebnisse einer
Langzeitstudie“, Verlag Hans Huber, 2004.
Aus:
http://www.focus.de/schule/lernen/forschung/wissenkinder-traeumen-schoener_aid_231811.html
35
»Die fabelhaften Millibillies«
Von genauen und ungenauen Wünschen
Von Paul Maar
»Das war knapp!« sagte Herr Taschenbier
zum Sams. Sie standen zu Hause in seinem
Zimmer. »Hätte ich uns nur zehn Sekunden
später hierher gewünscht, hätten sie uns auf
dem fremden Speicher entdeckt. Das wäre
ziemlich peinlich gewesen, was?« »Sieben«,
sagte das Sams. »Wie bitte?« »Jetzt habe ich
noch sieben Punkte«, sagte das Sams. »Dann
muss ich wirklich ganz genau wünschen,
damit ich nicht noch einen verschwende. Ich
wünsche, dass wir beide auf unserem
Dachboden direkt vor der Wunschmaschine
stehen!« »Sechs«, sagte das Sams, und dann
standen sie auch schon dort. Herr
Taschenbier ging um die Maschine herum,
betrachtete sie und wischte ein paar
Spinnweben weg. Sie war ziemlich
verstaubt. »So, nun werde ich sie gleich in
Gang bringen«, sagte er voller Vorfreude.
»Moment, halt, stopp, Papa!« rief das Sams.
»Ich muss dir erst alles erklären, damit du
nichts Verkehrtes tust. Was hast du denn
vor?« »Ist doch klar: Ich werde mir einen
Druckknopf an die Maschine wünschen,
damit sie funktioniert, dann... « »Halt! Ein
Drehgriff ist viel besser. Den kann man
leichter einstellen!« »Na gut, einen Drehgriff.
Dann...«
»Es ist aber nicht gut, wenn du dir hier oben
einen Drehgriff wünschst.«
»So, warum?«
»Wenn die Maschine einmal funktioniert,
dann soll man sie möglichst ruhig stehen
lassen. Sie ist nämlich sehr empfindlich. Ich
weiß nicht, ob du jedesmal auf den Speicher
steigen willst, wenn du einen Wunsch hast.«
»Nein, natürlich nicht«, sagte Herr Taschenbier. »Ich wünsche, dass diese Maschine
sofort unten in meinem Zimmer auf dem
Tisch steht!«
»Fünf«, sagte das Sams. »Hättest du uns
wenigstens gleich mitgewünscht.«
36
»Das kann ich ja nachholen. Ich wünsche,
dass wir beide unten in meinem Zimmer
sind!«
»Vier«, zählte das Sams, und die beiden
standen unten in Herrn Taschenbiers Bett.
»Siehst du«, sagte das Sams, während es
vorn Bett sprang, »Jetzt hast du wieder
ungenau gewünscht. Du hast nicht gesagt,
wo im Zimmer wir sein wollen. Gut, dass
wir auf dem Bett gelandet sind. Wir hätten
auch im verschlossenen Schrank, stehen
können, das wäre schließlich auch in
deinem Zimmer gewesen.«
Herr Taschenbier aber hörte gar nicht richtig
zu. Ihn interessierte mehr die Tischdecke.
»Meine beste Tischdecke!« jammerte er. »Wie
die aussieht!«
Die Wunschmaschine stand nämlich so
schmutzig und staubig auf dem Tisch, wie
sie vorher oben auf dem Speicher gestanden
hatte. Gerade kletterte eine dicke Spinne an
einer Spinnwebe hoch, die vom Trichter der
Maschine herabhing, und verschwand
irgendwo im Gehäuse.
»Prr«, machte Herr Taschenbier und
schüttelte sich. »Ich wünsche, dass sofort
aller Schmutz hier im Zimmer verschwunden ist und die Maschine genauso glänzt und
strahlt wie am Anfang, als ich sie bekommen habe!«.
»Drei«, sagte das Sams vorwurfsvoll, als
aller Schmutz aus dem Zimmer verschwunden war und die Maschine sauber und
glänzend auf dem Tisch stand.
»Jetzt muss ich aber aufpassen, dass ich
keinen Fehler mache«, sagte Herr Taschenbier besorgt. »Viele Punkte sind ja nicht mehr
übrig. Ich glaube, jetzt hab ich's: Ich
wünsche, dass diese Maschine einen Drehgriff hat, mit der man sie an- und abstellen
kann.«
»Die fabelhaften Millibillies«
»Zwei«, sagte das Sams.
»Was ist denn, wo bleibt denn der Griff? Ich
sehe ja gar keinen«, rief Herr Taschenbier
aufgeregt.
»Geh doch mal um die Maschine herum«,
sagte das Sams. Und wirklich entdeckte Herr
Taschenbier an der anderen Seite, der
Maschine einen Metallhebel, der vorher nicht
da gewesen war. Neben dem Hebel brannte
ein kleines rotes Lämpchen.
»Was soll denn das Licht bedeuten?« fragte
Herr Taschenbier.
»Das ist das Zeichen, dass die Maschine
startbereit ist«, erklärte das Sams. »Du musst
den Hebel auf EIN stellen und deinen
Wunsch dort oben in den Trichter hineinsprechen. Wenn er erfüllt ist, stellst du den
Hebel auf AUS. Das ist alles.« .
»Ich muss die Maschine gleich ausprobieren«, sagte Herr Taschenbier. »Ich
kann's kaum erwarten. Was soll ich denn
nur wünschen?«
Er stellte. den Hebel auf EIN und überlegte.
Das Lichtchen begann ganz schnell zu
blinken.
»Ich wünsch mir ganz viel Geld! « sagte Herr
Taschenbier in den Trichter.
»Wohin?« flüsterte ihm das Sams zu. »Du
musst sagen, wohin du es dir wünschst,
sonst landet es irgendwo ... « »Ach so: Ich
wünsche mir ganz viel Geld hier in dieses
Zimmer!«
Die Maschine gab einen' Summton von sich,
und das rote Licht hörte auf zu blinken. Herr
Taschenbier schaute sich um. Neben der
Maschine auf dem Tisch lag ein Fünfmarkstück, das vorher nicht da gelegen hatte. Auf
dem Stuhl entdeckte er einen Zwanzigmarkschein, auf dem Teppich unter dem Tisch
noch einmal drei Geldscheine.
»Ist das alles?« fragte Herr Taschenbier ein
wenig, enttäuscht. »Das soll ganz viel Geld
sein?« Er hob die drei Scheine vom Boden
auf und betrachtete sie. »Dreimal zehn
Dollar! Was
soll ich denn mit
amerikanischem Geld?!«
»Das ist ganz bestimmt nicht alles. Du musst
nur danach suchen«, sagte das Sams. »Hier
schau, im Schuh: sieben Fünfzig-LireMünzen! Und da im Buch: ein HundertRubelSchein! Schau mal in die Lampe: acht
Schweizer Franken und ein Zehnmarkschein!
Hierin der Vase: vierzehn Dinar! Es ist genau
so, wie du es gewünscht hast; es ist ganz
viel Geld im Zimmer. Du musst es nur
finden.«
»Ich merke schon, ich habe wieder einmal
nicht genau genug gewünscht«, sagte Herr
Taschenbier. »Ich werde es gleich noch
einmal versuchen: Ich wünsche, dass hier
auf diesem Stuhl ein ganzer Waschkorb voll
mit deutschem Geld steht!« Die Maschine
begann wieder zu blinken und zu summen.
Gleich darauf stand ein ganzer Waschkorb
voller Pfennige auf Herrn Taschenbiers
Stuhl.
Mondalski, Breitrück
37
»Die fabelhaften Millibillies«
Herr Taschenbier ärgerte sich. »Wieder
falsch!« sagte er unwillig. »Ich kann doch
nicht in ein Geschäft gehen und mit lauter
Pfennigen bezahlen. Bevor ich wieder
wünsche, muss ich mich erst mal hinsetzen
und alles genau durchdenken.«
Er versuchte, den zentnerschweren Waschkorb vom Stuhl zu zerren - mit dem Erfolg,
dass der umkippte und Tausende von
Pfennigen durch das Zimmer rollten.
Mit einem missbilligenden Blick auf die
verstreuten Pfennige im Zimmer murmelte er:
»Jetzt muss ich wohl erstmal Ordnung
schaffen.« Dann baute er sich vor der
Wunschmaschine auf und sagte: »Ich
wünsche, dass dieser dumme Waschkorb
hier aus dem Zimmer verschwindet und
dazu noch das ganze Geld. Und zwar auf der
Stelle! «
38
Sofort summte und blinkte die Maschine
wieder, der Waschkorb verschwand so
schnell, wie er erschienen war, und mit ihm'
alle Pfennige, Markscheine, Dollar, Rubel,
Dinar - kurz, das ganze Geld, das sich im
Zimmer befinden hatte. Dann hörte das rote
Licht auf zu leuchten, und der Hebel stellte
sich mit einem leisen Klicken automatisch
auf AUS. »Was ist denn nun schon wieder?«
fragte Herr Taschenbier gereizt.
»Die
Maschine
ist
wahrscheinlich
überarbeitet«, meinte das Sams. »Dann stellt
sie sich automatisch aus, bis sie sich erholt
hat. Mehr als drei Wunsche in so kurzer Zeit
schafft die beste Wunschmaschine nicht.«
Aus: Paul Maar: „Am Samstag kam das Sams zurück“,
Oetinger 1980
»Die fabelhaften Millibillies«
»Soll ich dir mal meine
Stimmen geben?«
Der Ton macht die Musik
Mondalski, Breitrück
39
»Die fabelhaften Millibillies«
Emilia
Komisch, meine Stimmen sind ganz anders als deine. Willst du mal hören?
Tobias
Klar.
Mutter Na, meine Süße? Wie war’s in der Schule? Was möchtest du denn heute essen? Ich fahr dich
nachher zum Ballett. Und Papa will dir auch bei den Matheaufgaben helfen. Meine Hübsche. Du schaffst
das schon...
Tobias
Boah. Ist das schön!
Emilia
Soll ich dir mal meine Stimmen geben?
Tobias
Au ja, her damit!
(Sie wirft ihm die Stimmen wie einen Luftballon zu, den Tobias auffängt.)
Stimmen
Das hast du gut gemacht, mein Junge! Ich bin stolz auf dich. Was möchtest du denn
heute zum Abendbrot? Papa und ich wollen mit dir ins Kino am Sonntag. Soll ich dir die
neue Jeans rauslegen? Eine fünf in Mathe? Das macht nichts, das nächste Mal wird’s
wieder besser. Super.
Ahrens, Neumann, Mondalski
40
»Die fabelhaften Millibillies«
Spiele und Übungen zum Thema: »Der Ton macht die
Musik«
Stimmen-Stopp-Ohren Spiel
Im Gespräch wird mit den Kindern überlegt,
welche Worte für sie positiv konotiert sind
und welche negativ.
Nun gehen immer drei Kinder zusammen. Ein
Kind hält sich die Ohren zu. Die beiden
anderen Kinder sind nun jeweils für ein Ohr
zuständig. Wenn das Kind mit den
zugehaltenen Ohren jetzt beispielsweise das
rechte Ohr frei macht, muss das Kind
welches für dieses zuständig ist ihm nette
Worte sagen. Genauso funktioniert es auf
der linken Seite. So entsteht mit abwechselndem »auf und zu machen« eine Art
Beatbox.
Ziele:
Rhythmusgefühl stärken, Auseinandersetzung mit Lob und Kritik, Konzentration,
Sprachförderung, Rechts und Links lernen
Tobias
Wenn die das sagen, dann bin
ich manchmal so wütend….
Emilia
Wenn die was sagen?
Tobias
Na, dass ich zu doof bin. Das
macht mich so wütend, dann
könnte ich alles kaputt hauen,
oder zerbeißen… (beißt in seinen
Bassriemen). Diese…. diese
Neunmalver-drecker.
Gesprächsanregung
GLÜCK
zu
WUT
und
Wann seid ihr wütend? Wie verhaltet ihr
euch, wenn Ihr wütend seid? Was macht ihr
gegen/oder mit der Wut?
Wann seid ihr glücklich?
Woran sieht man, dass ihr glücklich seid?
Wo im Körper spürt man Glück und Wut?
WUT – Probe
Tobias Da könnte ich platzen vor Wut.
Emilia
Ich bin nie wütend.
Tobias
Glaub ich nicht.
Emilia
Ist aber so.
Tobias
Wie machst du das bloß?
Emilia Ich finde die anderen sowieso doofer als
mich. Und dann kann ich mich einfach nicht
aufregen. Aber dafür hab ich Allergie.
Zwei Kreise werden auf den Boden
gezeichnet – wenn die Kreide nicht hält, kann
man auch mit einer Schnur Kreise legen.
Der eine Kreis ist der WUT–Kreis, der andere
der GLÜCKS–Kreis. Die Kinder dürfen nun
nacheinander, oder zu zweit in den WUTKreis und dann in den GLÜCKS–Kreis
springen. Sie dürfen nun ausprobieren, wie
laute und stille Wut aussieht und genauso
wie nach innen- und nach außengekehrtes
Glücklichsein wirkt.
Ziele:
Auseinandersetzung mit WUT und GLÜCK,
Ausdrucksmöglichkeiten des Körpers wahrnehmen
41
»Die fabelhaften Millibillies«
Irgendwie sind alle schön...
Ich möchte...
Jedes Kind überlegt für sich was es
Besonderes hat wie beispielsweise große
Augen mit denen es gut sehen kann. Nun
darf jedes Kind den anderen dies erzählen.
Die Kinder laufen durch den Raum. In einer
Ecke steht ein Stuhl. Nacheinander stellen
sich die Kinder auf den Stuhl und sagen,
was sie von den anderen möchten. Sie
können z.B. sagen: »Ich möchte, dass ihr alle
hoch hüpft.« Alle Kinder müssen dies nun
tun. So geht es weiter, bis jeder mal dran
war. Es sollte darauf geachtet werden, dass
keine Wünsche genannt werden, bei denen
Verletzungsgefahr verbaler wie physischer
Art besteht.
Variation:
Alle Kinder sitzen im Kreis. Nun präsentiert
ein Kind nach dem anderen seinen Nachbarn
und zwar erzählt es was das Kind
Besonderes an sich hat und was es damit
Unglaubliches machen kann.
Beispielsweise: »Johannes ist so groß, der
kann mit seinen Händen die Sterne vom
Himmel holen.« oder »Amelie hat so viele
Locken, dass, wenn sie Kopfstand macht, sie
den perfekten Wischmob hat«.
Ziele:
Auseinandersetzung mit dem Thema: Alle
sind anders und jeder hat etwas ganz
Besonderes, Lernen »das Andere« an sich
positiv zu sehen, Lernen sich gegenseitig
Komplimente zu machen, Selbst – und
Fremdwahrnehmung stärken
Tobias
Und die da – die hat ganz
glitzernde Brillengläser!
Emilia
Die mit den roten Backen ist wie
ein Leuchtkäfer im Dunkeln!
Tobias
Und der mit dem hellen T-Shirt
sieht aus, wie ein richtiger
Fußballer.
Emilia
Irgendwie sind alle schön, oder?
42
Ziele:
Lernen die eigenen Wünsche zu formulieren,
Wünsche von anderen ernst nehmen
»Trau Dich!«
Gemeinsam wird mit den Kindern überlegt
was sie sich schon mal getraut haben. Jeder
darf etwas erzählen. Nach jeder Geschichte,
bekommt der Erzähler von der Gruppe
Applaus.
In einer zweiten Runde kann überlegt
werden, was sich jeder gerne mal trauen
würde. Gemeinsam kann überlegt werden,
wie die Person noch mehr Mut bekommen
könnte, um sich seinen Wunsche zu erfüllen.
Ziele:
sich gegenseitig Mut zu sprechen, feststellen,
dass man etwas geschafft hat, Auseinandersetzung mit Mut und Angst
»Die fabelhaften Millibillies«
Zum Weiterlesen:
Lob muss glaubwürdig und richtig dosiert sein
[...] Es muss ein »echtes Lob« sein, lehrt die
Motivationspsychologie. Das bedeutet: Richtig dosiert und glaubwürdig. Eine Dauerberieselung mit Komplimenten, ein routiniertes Abspulen der Feststellung, wie großartig und genial wir unser Kind finden, das
wird sehr bald von ihm abtropfen. Es ist
zwar gut, wenn wir unseren Kindern sagen,
welche Charaktereigenschaften wir an ihnen
toll finden. Aber diese Form von Lob, die
sich nicht an speziellen Situationen festmacht, in denen das Kind eine neue Aufgabe
gelöst, eine Herausforderung angenommen
oder sich als sozial und lebensklug erwiesen
hat, die hat auch ihre Tücken.
Carol Dweck, Psychologin an der kalifornischen Stanford-University, hat sich lange
Zeit mit diesem Thema befasst. Und sie rät
uns mit Nachdruck davon ab, unser Lob in
der Erziehung so zu gestalten wie der
Preisredner auf einen Jubilar: „Mein Schatz,
du bist so intelligent, so superintelligent.“
Das nämlich helfe nicht: ein solches Lob
macht sich an »statischen Persönlichkeitseigenschaften« fest, nicht an Erreichtem oder
guten Taten. Und es kann, das zeigen die
Studien der Professorin, sogar dazu führen,
dass die Kinder am Ende denken, alles
müsse ihnen zufallen, da sie doch so
ausnehmend klug sind - und in der Folge
jeder
echten
Hürde künftig lieber
ausweichen.
Welche Art von Lob ist in der Erziehung
wichtig?
Das Argument hat etwas für sich, sagt der
gesunde Menschenverstand - denn was würden wir wohl lieber hören wollen: »Mein
Sohn, du bist zwei Meter fünfzehn groß!
Zwei Meter fünfzehn, das muss man sich
einmal vorstellen! Hundertprozentig wirst du
ein Basketball-Champion werden. Ohne jede
Mühe. Da gibt es nicht den geringsten
Zweifel!«. Oder doch lieber: »Heute hast du
großartig gekämpft. Taktisch raffiniert! Und
du hast den Ball abgegeben, weil dein
Partner besser stand, statt ihn selbst zu
werfen. Das war klasse. So kannst du es
echt weit bringen!«.
Das ist Lob! Und Kinder sehen das genauso.
Thies (12) und Tjark (10), den beiden großen
von drei Brüdern, fällt allerlei ein, für das sie
gern ein Lob hören möchten: Fürs Entspanntbleiben zum Beispiel: »Wenn Torge, unser
kleiner Bruder, uns ärgert, und wir ihn nicht
zurückärgern.« Für Staunenswertes: »Wenn
ich ein Buch in unglaublich kurzer Zeit
geschafft habe«, sagt Thies. Natürlich für
Triumphe: »Meine Eins in Mathe«, meint
Tjark. Und, man staune, sogar für clevere
Missgeschicke: »Einen meiner Lehrer finde
ich richtig toll - wenn man Fehler macht, lobt
er einen, weil er darauf zurückkommen
kann und wir gemeinsam die richtige Lösung
finden. Wenn man nur Fehler macht, findet
er das selbstverständlich nicht gut. Aber
wenn man eine Lösung versucht, lobt er
uns.«
43
»Die fabelhaften Millibillies«
Lob gibt Kindern wichtiges Feedback
So nämlich funktioniert die »düngende«
Wirkung des Lobes in der Erziehung: Die
Keime und Knospen sind schon drin, in
unseren Kindern. Sie möchten etwas lernen,
verstehen, sich in der Gemeinschaft mit
anderen entfalten. Aber sie wollen auch
wissen: Wie mache ich das? Findet ihr das
gut, interessiert euch, was ich tue?
Darauf achtet zum Beispiel die dreifache
Mutter Gerhild: »Ich mag es am meisten,
wenn die Kinder unaufgefordert etwas
machen: Teilen, aufeinander Rücksicht nehmen. Oder wenn Elise etwas noch nicht
kann, und Charlotte geht hin und sagt: ›Ich
les' dir das jetzt mal vor.‹ Diese Art von
Sozialverhalten lobe ich am meisten - denke
ich zumindest. Auch die Überwindung, dass
die Kinder etwas tun, was sie nicht so gern
machen. Aber vor allem lobt man natürlich
Dinge, über die man sich freut.«
Ahrens
44
Für selbständiges Problemlösen Kinder
loben
Professor Gerald Hüther, der bekannte
Göttinger Hirnforscher, hebt hervor: »Die
entscheidenden Lernprozesse geschehen dadurch, dass man sie als eigene Erfahrung
machen konnte« - deshalb ist es in der
Erziehung besonders hilfreich, Lob und
Ermutigung für selbstständiges Problemlösen
zu geben. Und vor das Lob die Geduld zu
stellen: Es kann leicht passieren, dass wir
fünf Minuten zu früh aufgeben und beim
Rechnen, Bauen oder Diskutieren allzu rasch
mit unserer Lösung herüberkommen. Das
bringt uns um Lob- und Lernchancen.
Also: Lieber das Kind machen und experimentieren lassen. Und dann loben, auch für
Schritte auf dem richtigen Weg, das ist viel
entscheidender für Kinder als etwa die sofortige Überreichung eines verbalen Geschenks, sagt Hüther: »Was wir mit unserem
Lob bewirken möchten, ist doch, dass unser
Kind das Gefühl hat, stolz auf sich sein zu
können und das, was es geleistet hat. Wenn
Kinder nur stolz darauf sind, dass sie eine
größere Belohnung bekommen haben, wäre
etwas schief gelaufen.«
Chronik des Erfolgs
Und so bildet sich, wenn wir nur ein wenig
achtsam sind, auch ein Schatz an
»Geschafft-Geschichten«: Beispiele aus dem
Leben, wo unsere Kinder etwas bewältigt
haben, wo sie ihr Lob verdient haben und an
das wir uns erinnern können, um uns auch
in
neuen
Situationen
optimistisch
zurechtzufinden.
Die Quelle solch fruchtbaren Lobens in der
Erziehung ist Vertrauen: darauf zu setzen,
dass unsere Kinder einen Weg zur Selbstständigkeit gehen, auf dem sie von einem
inneren Orientierungssinn zuverlässig geleitet werden. Klar, stellen wir Verkehrsschilder an diesem Weg auf. Und unsere
guten Worte, unsere Rückenstärkung, unser
von Herzen kommendes Lob, das sind
»Die fabelhaften Millibillies«
sozusagen die Tankstellen, an denen die
Kinder immer wieder Kraft und Stolz und
Freude holen für den neuen Tag.
Kinder konstruktiv kritisieren
Neben Lob gehört auch Kritik zur Erziehung
dazu: Wie wir Kinder am besten erklären,
dass etwas besser laufen könnte
• Kritik will helfen - es geht nicht darum,
Dampf abzulassen, sondern darum, etwas
für die Zukunft zu lernen. Also erst ein
wenig abkühlen, dann miteinander reden.
• Kritik soll annehmbar sein - sie ist das
Spiegelbild des Lobes. Also sollte sie sich
auf konkrete Fehler und begrenzte Anlässe
konzentrieren und sich nicht gegen
Charakter und Persönlichkeit richten. »Du
wirst es nie begreifen« und Ähnliches
unbedingt vermeiden.
• Kritik muss fair sein - und Kinder müssen
kleine Ärgernisse von schwerwiegenden
Fehlern klar unterscheiden lernen. Deshalb
weder über Mikro-Dummheiten
schulterzuckend hinweggehen, noch sie zu
Staatsaffären aufblähen.
• Kritik braucht Ruhe - wenn der Haussegen
einmal arg in Schieflage geraten ist, lässt
sich das im ersten Affekt kaum
diskutieren. Unser Kind könnte die
Schotten dicht machen, weil es sich
schämt. Das ist ein guter moralischer
Impuls, aber es ist keine gute Idee, seinen
Stolz genau in diesem Moment noch weiter
zu mindern. Lieber warten, bis die
Denkblockade vorbei ist.
• Kritik braucht Konsequenzen - am Ende
vereinbaren wir gemeinsam, wie es beim
nächsten Mal besser werden soll.
Aus: http://www.familie.de/kinder-loben/?sat1=nhpgh
arwqdbskorpion%2Fwidder%2Floewe%2Fzwilling%2F
Die Macht der Worte
Von Birgit Widmann-Rebay von Ehrenwiesen
»Schmeiß die Flasche nicht um!«; »Ärgere
deine Schwester nicht!«; »Verletz dich nicht!«
- das Wörtchen »nicht« ist in vielen gut
gemeinten Sätzen, die wir an unsere Kinder
richten, enthalten. In diesem Artikel erfahren
Sie, weshalb seine Verwendung oft
kontraproduktiv ist und warum positive
Botschaften sinnvoller sind.
Warum wir auf das Wörtchen nicht"
verzichten sollten
Mit der Art und Weise wie wir Sprechen,
beeinflussen wir unsere Kinder. Je nachdem,
wie wir Botschaften formulieren, legen wir
fest, wie sie sich verhalten - und ob wir das
von uns gewünschte Ergebnis erzielen. Das
Wort »nicht« spielt dabei eine ganz
besondere Rolle. Dieses Wort wird im
alltäglichen Sprachgebrauch oft benutzt, um
zu sagen, was nicht passieren soll oder was
wir nicht möchten. Anstatt positiv zu
formulieren, was wir wollen, konzentrieren
wir uns also auf das zu Vermeidende.
Ebenso verfahren wir auch mit unseren
Kindern. Um eine bestimmte Sache zu
verhindern, sagen wir ihnen genau, was sie
nicht tun sollen. Natürlich tun wir dies
immer mit einer guten Absicht, zum Beispiel
um sie vor Gefahren zu schützen. Wir lenken
also ihre Aufmerksamkeit auf das, was sie
vermeiden sollen - und wundern uns
hinterher, wenn sie genau das tun. Dabei
ließen sich sehr leicht auch positive
Formulierungen für unsere Wünsche und
Absichten finden. [...]
45
»Die fabelhaften Millibillies«
Die Funktionsweise unseres Gehirns
Der Grund dafür, dass wir das Wort »nicht«
vermeiden sollten, hängt mit der Funktionsweise unseres Gehirns zusammen. Es übersetzt alle Wörter, die wir hören, in innere
Bilder und dazugehörige Emotionen. Das
Wörtchen »nicht« kann es dabei nicht »verarbeiten«. Deutlich lässt sich dieser Vorgang
anhand des folgenden kleinen Experiments
veranschaulichen. Lesen Sie den fett
gedruckten Satz, schließen Sie für einen
Moment die Augen und versuchen Sie, der
Bitte nachzukommen.
Bitte denken Sie nicht an eine lila Giraffe.
Was haben Sie gesehen? Eine helllila, mittellila, dunkellila Giraffe mit einem schönen
langen Hals? Stand die Giraffe auf der Stelle
oder ist sie gelaufen? Hat sie etwas gefressen
oder nur geschaut? War sie groß oder klein,
aus Stoff oder lebendig? Die Aufmerksamkeit unseres Gehirns wurde auf die lila
Giraffe gelenkt - um dieses Bild dann
gedanklich wieder verschwinden zu lassen.
Es ist aber unmöglich, an etwas nicht zu
denken, was vorher ausgesprochen wurde.
Die Aufmerksamkeit auf das Nützliche
lenken
Vor allem Kinder neigen dazu, alles was wir
sagen wörtlich zu nehmen. Zudem haben sie
eine sehr rege Fantasie und eine wunderbare Vorstellungskraft. Wenn Sie Ihrem Kind
sagen: »Stürz nicht von der Schaukel!«, dann
muss es zwei Dinge denken. Erstens das
»von der Schaukel stürzen«: Das Kind stellt
sich vor, wie es von der Schaukel herunterfällt, und überlegt sich vielleicht, wie weh es
tut, auf dem Boden aufzuschlagen. Zweitens
das »nicht«: Das Kind muss das Gehörte
sowie die gesehenen und gefühlten Bilder in
46
Gedanken wieder durchstreichen. Das
Problem dabei ist, dass wir durch diesen
Satz die Wahrscheinlichkeit, dass unser
Kind wirklich von der Schaukel fällt,
erhöhen. Denn seine Aufmerksamkeit ist ja
vor allem auf das Herunterstürzen gerichtet,
und erst in zweiter Linie auf das NichtStürzen. Um einem Unfall vorzubeugen,
wären deshalb folgende Formulierungen
hilfreicher: »Halte Dich beim Schaukeln gut
fest.«; »Setz dich mit dem ganzen Po auf das
Schaukel-brettchen.«; »Halte Deinen Körper
in der Mitte, um gerade zu schaukeln.« Durch
solche Sätze wird die Aufmerksamkeit des
Kindes auf etwas für die Situation Nützliches
gerichtet - auf das Festhalten, den richtigen
Sitz und die Balance - also auf das, was es
benötigt, um sicher zu schaukeln.
Positiv formulieren lässt sich üben
Positiv und konstruktiv zu formulieren kann
man trainieren, indem man sich selbst
folgende Fragen stellt: Was möchte ich mit
meinen Worten erreichen? Was ist in dieser
Situation hilfreich? Wie unterstützte ich mein
Kind? Mit diesem Wissen kann man seine
Aufmerksamkeit und die des Kindes auf die
Dinge lenken, die geschehen sollen und die
wichtig sind. Sicherlich wird Ihnen das eine
oder andere mal noch ein Satz
herausrutschen, den Sie besser anders
formuliert hätten. Denken Sie dann an die
lila Giraffe - und ergänzen Sie den negativen
Satz durch einen positiven. Indem Sie zielgerichtet und unterstützend mit Ihrem Kind
sprechen, helfen Sie ihm, positiv zu denken
und zu handeln, Probleme konstruktiv anzugehen und Selbstvertrauen zu gewinnen.
Aus: http://www.mobile-elternmagazin.de/erziehung/
alltag/details?k_onl_struktur=385569&k_beitrag=8353
28
»Die fabelhaften Millibillies«
Kapitel 5:
»Die fabelhaften Millibillies«
Noten und Bilder zum Stück
Breitrück, Mondalski
47
»Die fabelhaften Millibillies«
Anregungen zur Nutzung der Noten und Bilder
Auf den folgenden Seiten finden Sie einige Lieder mit Noten aus dem Stück. (Die Texte aller
Lieder finden Sie auf unserem Programmheft zum Stück. Auf der CD »Wir werden immer
größer« sind viele Hits zu hören => siehe Literatur und Links) Desweiteren bietet das Kapitel
Ausmalbilder und ein Wimmelbild zum Theaterstück. Lassen Sie die Kinder gemeinsam
überlegen, an welche Lieder aus dem Stück sie die Bilder erinnern und welche Situation auf
dem Bild geschildert wird.
Viel Spaß beim Singen, Bewegen, Malen, Suchen und Finden!
Emilia
Breitrück, Mondalski
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In meinem Traum geht einfach alles. Und ich steh dann hier an einem Mikrophon und
singe (meine) Songs. Ich rufe mal: Band komm her, Band komm her. (Ins Publikum)
Macht ihr mit?
Ich träum so gern
Text: Volker Ludwig
Musik: Kranz/Neumann
bE ! C ! ! D E !
! ! D E ! B O E ! ! !E ! F D D E !
&
. . . .
. . .
.
.
.
.
.
.
.
.
.
ich träum so gern,
wer träumt, der hat es gut.
Ich träum so gern,
Ich
C
! ! D E ! BO
E ! E E ! Gsus4
DDE
O
.
.
.
!
.
&
.
.
.
.
.
.
.
. . .
" "
"
.
flie- ge in der Welt her- um
und spuck euch
auf
den
Hut.
Ich
! ! ! ! D E ! BO E !
! ! FDDE !
& . . . . . . . .
. . . . . . .
.
träum ich bin ein Su- perstar,
ich sing
und spiel Kla- vier.
und
C
BO
! D
Gsus4 D
! !D
#
O
.
O
. .
&
. . . .
-#
. . . .
C
manch- mal träu- me
D
&
G
&
G
D
ich so- gar
ein
biss-
chen
von
dir!
O
! ! C D . F.! ! E ! D E ! OB. . . ! !
. .
.
. .
. . . . -
Bald bin ich
groß
und reich und
cool
und
aus der Schu- le raus.
! ! D E ! B O E ! E E Gm7sus4
DDE !
.
.
.
O
.
.
.
.
.
..
. " "
. . . - .
" "
.
C
F
Und wenn ich nachts da- von träu- - me,
pro-
bier ich's
schon
mal
aus.
Ich
BO
F D D E
D
E
!
D
E
E
!
!
!
!
!
!
!
!
!
&
.
.
.
.
.
. . .
. . . .
. .
.
träum so gern,
ich träum so gern,
denn Träu- me ma- chen
fit.
C
BO
G
C
! ! D
& . . . . . . .
. O- - P- - ,
C
wenn du was er-
le- ben willst,
träum
ein-
fach
mit
mir
mit!
Und
,
F
.DD
C
»Die fabelhaften Millibillies«
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»Die fabelhaften Millibillies«
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»Die fabelhaften Millibillies«
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»Die fabelhaften Millibillies«
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»Die fabelhaften Millibillies«
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»Die fabelhaften Millibillies«
Literatur
Die Noten zu allen Liedern der Aufführung (bis auf »Ich träum so gern«) finden Sie
in folgendem Buch:
Ludwig, Volker/Heymann, Birger/ Hachfeld, Rainer: »Das GRIPS – Liederbuch«, 2. Auflage
2005, Berlin.
Viele Hits von Volker Ludwig und Birger Heymann sind auf folgender CD zusammengestellt:
Ludwig, Volker/Heymann, Birger: »Wir werden immer größer«, Sauerländer Audio.
Diese erhalten Sie im GRIPS Theater am Hansaplatz und online im GRIPS Shop (www.gripstheater.de).
Links
Um mehr über das Projekt Musikalische Grundschule, der Bertelsmann Stiftung zu erfahren,
folgen Sie dem anhängenden Link:
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/102263.htm
Wie Sie mit Kindern einfach Musikinstrumente bauen können, finden Sie unter:
Kidsweb: http://www.kidsweb.de/basteln/instuinh.htm
Musikinstrumentenbau:
http://www.musikinstrumentenbau.de/Instrumentenbau/instrumentenbau.htm
»Musikpraxis«, Ausgabe 101, 2004.
Informationen über Rhythmik und die Bedeutung und Auswirkung auf Kinder finden Sie unter:
www.kindergartenpaedagogik.de/1362.pdf
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»Die fabelhaften Millibillies«
Dank
Simone Praetz für Ihre Informationen über die Musikalische Grundschule, die Tipps wie man
Musik im Unterricht in den Unterricht einbauen kann und ihren Beitrag beim Themenabend zu
den FABELHAFTEN MILLIBILLIES, der Christian Morgenstern Schule für ihre große Offenheit und
ihre Freude am Ausprobieren neuer Unterrichtskonzepte, Der Band, Franziska Steiof, Jennifer
Breitrück, Jens Mondalski, Volker Ludwig und Birger Heyman
Impressum
GRIPS Theater GmbH
Altonaer Straße 22
10557 Berlin
Impressum
GRIPS Theater
Künstlerischer
Leiter:GmbH
Philipp Harpain
Altonaer
Straße
Geschäftsführer: Volker22
Ludwig
10557 Berlin
www.grips-theater.de
Redaktion:
Laura Klatt,
Winfried
Tobias
Künstlerischer
Leiter:
Stefan
Fischer-Fels
Fotos:
David
Baltzer/bildbuehne.de
Geschäftsführer: Volker Ludwig
Gestaltung: Stefanie Kaluza
www.grips-theater.de
Illustrationen: Thekla Priebst
Redaktion: Laura Klatt, Winfried Tobias
anschlaege.de
Fotos: David Baltzer/bildbuehne.de
Gestaltung: Stefanie Kaluza
Art Direktion: anschlaege.de
Titelillustration: Thekla Priebst
anschlaege.de
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