Bühne frei – Das moderne Leben Naturalismus 1880-1900 Philosophischkünstlerische Strömung „Die janze Richtung passt uns nicht“ Historische Einordnung 1870-71 deutsch – französischer Krieg 1871 Gründung dt. Reiches in Versailles Bismarck: wichtige, bestimmende Rolle für die innen- & außenpolitische Entwicklung Beginn 80er großer Fortschritt & Weiterentwicklung in den Wissenschaften 1878 schuf er das Sozialistengesetz 1879 Zweibund mit Österreich 1882 Dreibund mit Italien 1890 Rücktritt, wegen pol. Differenzen mit Kaiser Wilhelm II 1884 Dampfturbine 1887 Schallplatte 1893 Dieselmotor Industrialisierung erfunden Begriff „Naturalismus“ Bezeichnet: das literarische Experiment, die Kunst mit der Wissenschaft zu vereinen eine Stilrichtung, bei der die Wirklichkeit exakt abgebildet wird ohne Ausschmückung oder subjektiven Ansichten Auffassung: es gibt keinerlei Gesetze neben & außer der Natur Grundlagen des Naturalismus: 1. Erkenntnis der Naturwissenschaft (DarwinsEvolutionstheorie) Daseinskampf : rechtfertigt kap. Konkurrenzkampf & erklärt soziale Unterdrückung Grundlagen des Naturalismus 2. Philosophie des Positivismus (Philosophie des Gegebenen, Tatsächlichen) zum einen von August Comte: Erfahrungen als Basis menschlichen Wissens Autoren lassen nur Naturwissenschaften & die ihnen verwandte Soziologie gelten Zum anderen von Hypolyte Taine: übte starken Einfluss auf die Kunstanschauung aus überträgt den Positivismus auf die Beurteilung von Geschichte & Kunst (bestimmender Einfluss von Race, Milieu, Temps) Loslösung von Transtendenten Mensch als Triebwesen, deterministische Weltsicht Wichtige deutsche Literaten G. Hauptmann A. Holz ( „Kunst= Natur-x” ) Wichtige deutsche Literaten Biographie: Arno Holz 1863 26. April in Rastenburg/Ostpreußen geboren 1875 siedelte, die 12köpfige Familie nach Berlin 1881 arbeitete er als Journalist & freier Schriftsteller lernte beim Berliner Naturalistenverein „Durch“, G. Hauptmann kennen 1923 Universität Königsberg verlieh ihm die Ehrendoktorwürde 1929 für den Literatur- Nobelpreis vorgeschlagen 1929 26. Oktober starb er im Alter von 66 Jahren Bekannteste Werke: 1889 Erzählband „Papa Hamlet“ (Begründung des so genannten Sekundenstils 1890 Drama „Die Familie Selicke“ 1896 Komödie „Sozialaristokraten“ 1898/99 Gedichtband „Phantasus“ Wichtige deutsche Literaten Biographie: Gerhard Hauptmann 1862 15. Nov. Geboren in Ober- Salzbrunn, Schlesien (heutige Polen) 1878 Beginn einer landwirtschaft. Ausbildung 1890 Eintritt in die Bildhauerklasse an der Breslauer königlichen Kunst- & Gewerbeschule 1912 bekam Nobelpreis für Literatur 1918 Beteiligung am Aufbau der Weimarer Republik 1946 6.Juni stirbt er im Agnetendorf, Schlesien Bekannteste Werke: 1889 1892 1893 1911 Vor Sonnenaufgang Die Weber, Bahnwärter Thiel Der Biberpelz Die Ratten Ausländische Einflüsse/Vorbilder Skandinavien: Ibsen, Jacobsen, Strindberg Russland: Tolstoi, Dostojewski Frankreich: Emile Zola (siehe rechts Bild) Biographie: Emile Zola 1840 2. April in Paris geboren, befreundet mit Paul Cezanne (impressionist. Maler) 1859- 61 Abitur nicht bestanden, vorerst arbeitslos 1866 arbeitet als freier Schriftsteller & Journalist 1898 Jan. ergreift Zola Partei für den jüd. Offizier, Alfred Dreyfus, der zu unrecht wegen Spionage verurteilt wird → in seinem offenen Brief an den Präsidenten („Ich klage an“) deckt er Machenschaften, die den Prozess begleiten, auf → wegen Beleidigung der Armee, zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt → Flucht nach England 1902 29. Sept. stirbt in Paris an einer Kohlenstoffmonoxidvergiftung 1908 sein Leichnam wird im Pantheon (nat. Gedenkstätte für bedeutende Franzosen) beigesetzt Biographie: Emile Zola Bekannteste Werke: 1870 Beginn der Arbeit am 20bändigen Zyklus „Die Familie Rougon-Macquart“ (Verfallsgeschichte einer Familie) 1877 „Der Totschläger“ (gelang der Durchbruch zum großen Erfolg) 1880 „Der Experimentalroman“ 1885 „Germinal“ (über das Bergarbeitermilieu) Themen der Literatur Elend der proletarischen Masse Mensch als Produkt seines Erbes & Milieus Großstadtleben Schlechte Arbeitsbedingungen Armut, Hunger, Alkoholismus, Prostitution, etc. Schreibweise „Revolution der Lyrik“: geprägt von Arno Holz Äußerl. Zentrierung der Verse auf eine gedachte Mittelachse Übereinstimmung von Form & Gehalt erreicht durch inneren Rhythmus des Auszusagenden Nur notwendige Rhythmen verwenden, die vom Stoff her sich der Prosa nähern Bsp. Phantasus Aus dem Gedichtband „Phantasus“: Abklingendes Aprilgewitter Aus grauem Himmel sticht die Sonne. Jagende Wolken, blendendes Blau! Ins grüne Gras greift der Wind, die Silberweiden sträuben sich. Plötzlich - still. Auf einem jungen Erlenbaum wiegen sich blinkende Tropfen! Schreibweise Experimentelle Prosa Sekundenstil: geprägt von Arno Holz Abbildung der Wirklichkeit von „Sekunde zu Sekunde“ in der Registrierung kleinster Details Begünstigt durch die Erfindung des Phonographen und die Entwicklung in der Photographie Exakte Wiedergabe von Umgangssprache, Dialektik, Satzabbrüchen und Grammatikfehlern Erzählzeit deckt sich mit der erzählten Zeit Bsp. „Papa Hamlet“ Auszug aus „Papa Hamlet“: "H„? Was? Was sagste nu?!" "Was denn, Nielchen? Was denn? "Schafskopp!" "Aber Thiiienwiebel!" "Amalie?! Ich..." "Ai! Kieke da! Also d”ss!" "H„?! Was?! Famoser Schlingel! Mein Schlingel! Mein Schlingel, Amalie! H„! Was?" Amalie l„chelte. Etwas abgespannt. "Ein Prachtkerl!" "Ein Teufelsbraten! Mein Teufelsbraten! Mein Teufelsbraten! H„! Was, Amalie? Mein Teufelsbraten!" Amalie nickte. Etwas mde. "Ja doch, Herr Thienwiebel! Ja doch!" Aber Frau Wachtel mhte sich vergeblich ab. Herr Thienwiebel, der groáe Naturalismus im Theater Keine zeitgemäßen, problematischen Sozialstücke wegen,… 1. 2. Geschmack des Publikums Zensur, die dem Publikum das Denken erspart Zu zeigen, dass Sozialprobleme wie Armut, Prostitution und Geschlechtskrankheiten existieren, bedeutet für die Zensur eine halbvollzogene Revolution Naturalismus im Theater Aufführen der Problemstücke nur im Privattheater Gründung der „Freien Bühne“, bedeutet endgültigen Durchbruch des konsequenten Naturalismus Berufsschauspieler Glanzlichter: Hauptmannsche Stücke Holz/Schlaf „Familie Selicke“ (Höchstpunkt jüngstdt. Dramatik) Neuer Bühnenstil „Beobachtung“: wie bei Zola Sprache wird beobachtet und philologisch genau wiedergegeben Menschenbeobachtung: Mienenspiel Kulissenexaktheit 2 Typische Merkmale des Dramas von Ibsen geringe Personenzahl „natürliche“ Einheit von Zeit &Ort Mitgewirkt haben Ionita Brindusa Schlagner Maren Schremmer Klaudia Xylouri Kelly