Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci SCHLOSS SANSSOUCI Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Inhaltsverzeichnis • Zeitliche Einordnung o Epoche o Politisches Geschehen • Das Leben von Friedrich II. • Architektur o Architektur Sanssouci Außen/Innen/Besonderheiten • Sanssouci von 1786 bis heute • Heutige Nutzung und Verwaltung Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Im Jahre 1990 wurde Sanssouci in Potsdam von der UNESCO offiziell zum Weltkulturerbe ernannt. Laut UNSECO sind „Schloss und Park von Sanssouci, oft als preußisches Versailles bezeichnet, (…) eine Synthese der Kunstrichtungen des 18. Jahrhunderts (…). Das Ensemble ist ein herausragendes Beispiel von Architekturschöpfungen und Landschaftsgestaltungen vor dem geistigen Hintergrund der monarchistischen Staatsidee.“ In folgender Hausarbeit wird speziell auf das Schloss Sanssouci eingegangen und die charakteristischen Eigenheiten aufgeführt und erläutert, die auch die UNESCO überzeugt haben. Zeitliche Einordnung Das Schloss Sanssouci entstand zur Zeit des Barock (ca.1575-1770). Man kann grob zwischen Frühbarock (ca. 1600-1650), Hochbarock (ca. 1650-1720) und Spätbarock bzw. Rokoko (ca. 1720-1770), unterscheiden. Das Schloss Sanssouci, von Friedrich dem Großen zwischen 1745 und 1747 erbaut, beschreibt den Stil des Rokoko. Die Epoche des Barock entstand aus der Renaissance. Nach dem Barock folgt der Klassizismus. Der Barock entwickelte sich ausgehend von Italien über Europa bis in die amerikanischen Kolonien. Innerhalb Europas ging die Verbreitung von dem katholisch geprägten Südeuropa bis hin zum protestantischen Nordeuropa. In Deutschland begann das Bauen von Schlössern, Kirchen und Adelshäuser im Stil des Barock nach dem Dreißigjährigen Krieg ab 1648. Das Schloss Versailles gilt als Vorbild für alle Barockschlösser. Der Barock verkörperte das Bild eines absolutistischen Herrschersystems. In der Kunst spiegelt sich das Lebensgefühl des Barock, welches aus verschwenderischem Prunk und rauschender Fülle besteht, wieder. Im Gegensatz zur klaren Formgliederung der Renaissance wurden im Barock die Formen übersteigert, wodurch Reichtum, Bewegung und Macht vermittelt werden sollte. Vor allem durch üppigen, ornamentalen Schmuck wurde dieser Eindruck hervorgerufen. Außer der symmetrischen Gestaltung gab es keine Vorschriften in Formgebung. Somit entstanden prächtige Bauten mit schwungvollen, teils schwülstigen Verzierungen. Das Rokoko beschreibt die Übergangszeit vom Barock zum Klassizismus. Der Begriff stammt vom französischen „rocaille“= „Muschelwerk“, welches das Hauptmotiv der ornamentalen Verzierung war. Zwischen Barock und Rokoko werden folgende Unterschiede deutlich: Während im Barock Macht, Prunk und öffentliches Leben im Mittelpunkt standen, zog man sich im Rokoko ins Private zurück. Die Schlösser wurden kleiner und es entstanden private Räume. Es sollte außerdem ein fröhlich-heiteres Lebensgefühl vermittelt werden. Architektonisch Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci spielen Leichtigkeit, Eleganz und verspielte Details eine Rolle, die Symmetrie im kleinen Detail wurde abgeschafft. Ein schönes Beispiel hierzu ist, außer Sanssouci, das Schloss Solitude in Stuttgart. Politisches Geschehen Krankheiten und Kriege bestimmten im Barock den Alltag vieler Menschen. Von 1740 bis 1763 fanden die drei schlesischen Kriege statt, bei denen Konflikte zwischen Preußen und Österreich ausgetragen wurden. Es wurde unter anderem um den Besitz der Provinz Schlesien und der Grafschaft Glatz gekämpft. Friedrich der Große (König von Preußen und Erbauer von Sanssouci) wollte die machtpolitischen Verhältnisse in Europa und Deutschland verändern und führte die schlesischen Kriege an. Er ging als Gewinner hervor, Preußen wurde als Großmacht anerkannt. Das Leben von Friedrich II., dem Erbauer von Sanssouci Friedrich II., auch Friedrich der Große genannt, wurde am 24.01.1712 als Sohn Friedrich Wilhelms I. in Berlin geboren. Seine Mutter war Sophie Dorothea, die Tochter des Kurfürsten von Hannover und späteren Königs von England. Wie seine Mutter fühlte sich Friedrich sehr zur Kunst und Philosophie hingezogen und entsprach damit nicht den Vorstellungen seines Vaters. Als er 1730 im Alter von 18 Jahren das Militär besuchte, versuchte er dieses heimlich zu verlassen um somit der strengen Erziehung seines Vaters zu entkommen. Doch der Fluchtversuch gelang ihm nicht und sein Freund, der ihm bei der Flucht behilflich war, wurde daraufhin vor seinen Augen hingerichtet. Friedrich II. Nach diesem Vorfall begriff der junge Friedrich, wie ernst es seinem Vater war und folgte nun dessen Willen. 1733 nahm er Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel auf Wunsch des Vaters zur Frau. Zu dieser Zeit kam er auf Schloss Rheinsberg in der Mark Brandenburg und hatte dort eine sehr schöne Zeit. Er begann, sich der Philosophie und Kunst zu widmen und baute Kontakt zu dem französischen Philosophen Voltaire auf. Am 31.05.1740 nach dem Tod seines Vaters wird Friedrich II. Kurfürst von Brandenburg und König von Preußen. Aus den zusammenhanglosen Ländern Ostpreußen, Brandenburg und Besetzungen am Rhein wollte Friedrich nun den Staat Preußen machen, worauf Feldzüge und Schlachten folgten. Viele davon wurden gewonnen, was natürlich Geld in die Kassen für Bauwerke und Parkanlagen spülte. Außerdem wollte er geistige Unabhängigkeit seiner Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Untertanen ermöglichen und damit die Aufklärung in seinem Staat erreichen. Hierzu gründete er die Akademie der Wissenschaft in Berlin und führte Pressefreiheit und Schulpflicht ein. In nur zwei Jahren, nämlich von 1745-1747 ließ Friedrich der Große das berühmte Schloss Sanssouci bauen, ein Sommerschloss im gleichnamigen Park in Potsdam. Beim Entwurf des Schlosses und der Parkanlage ließ er seinen künstlerischen Ideen freien Lauf. Der Freund und Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff wurde mit diesem Projekt beauftragt und fertigte nach den von Friedrich selbst entworfenen Skizzen Entwurfszeichnungen an. Friedrichs Vorstellung war ein „Wohnschloss“, das nur seinen privaten Bedürfnissen entsprach. Er wollte über jede Einzelheit des Baus Bescheid wissen und kontrollierte alles aufs kleinste Detail. Erst nach seiner Genehmigung durfte die jeweilige Arbeit beginnen. Sanssouci bedeutet „ohne Sorge“ und ist als Leitgedanke Friedrichs zu sehen. Er nutzte das Schloss als Rückzugsort und Ruhepol zusammen mit seinen Hunden. Am 17.08.1786 starb Friedrich der II. in Sanssouci, doch sein Wunsch, auf der Terrasse des Schlosses begraben zu werden, wurde erst 1991 erfüllt. Architektur Es wäre falsch, den heutigen Architekturbegriff auf den Barock anzuwenden. Heut zu Tage hat die Gebäudehülle eben so wenig mit der Inneneinrichtung und Raumgestaltung zu tun wie mit der Gartengestaltung. Im Barock und Rokoko war dies anders, das Gebäude wurde als Gesamtkunstwerk betrachtet. Fassade, Möbel und Bilder sowie die Gartengestaltung waren im architektonischen Gesamtbild gleichgestellt. Einzig das Bauhaus versuchte, diese Idee aus praktischen Gründen wieder auf zu greifen. Doch nun zum Stil des Schlosses: Sanssouci ist ein Paradebeispiel des Friderizianischen Rokoko: Es spielen zwar sowohl französische als auch italienische Einflüsse eine Rolle, diese sind aber fein aufeinander abgestimmt und werden durch neue Stilelemente ergänzt. Friedrichs Architekt Knobelsdorff unternahm vor dem Bau von Sanssouci Reisen nach Paris und Rom und nutzte diese als Inspiration und Anregung. Friedrich interessierte sich schon in seiner Kronprinzzeit sehr für Kunst und Architektur und hatte nun die Möglichkeit, mit seinem Baumeister Knobelsdorff seine Ideen zu verwirklichen. Knobelsdorff (1699-1742) war kein gelernter Architekt, er war bis 1728 beim Militär und musste aufgrund einer Erkrankung dieses verlassen. Danach war er dann Künstler und Architekt. Friedrich und Knobelsdorff lernten sich vermutlich um 1732 kennen, Knobelsdorff wurde daraufhin sein Freund und künstlerischer Mentor. Sein erstes Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Bauwerk war der 1735 errichtete Apollo-Tempel im Amalthea-Garten in Neuruppin nach der Idee Friedrichs I. Friedrich durfte in seiner Jugend bei Schloss Rheinsberg aktiv seine Wohnung beim Umbau mitgestalten und bestimmte Architekten und Künstler. Sanssouci war jedoch das erste Schloss, welches er selbst bauen durfte und in welchem er nicht nur ein paar von ihm umgestaltete Räume bewohnte. Daher widmete er ihm besondere Aufmerksamkeit. Architektur Sanssouci Aus den genannten Gründen beziehen wir Garten, Vorhof und Innenraumgestaltung in den architektonischen Aspekt mit ein: Sanssouci ist nicht zuletzt wegen der sechsstufigen Terrassenanlage berühmt. Vor den Stufen wurden jeweils ausländische und heimische Weinsorten gepflanzt, Friedrich bestellte bereits 1743 aus Marseille 300 Weinstöcke. Ihm war es sehr wichtig, dass Natur und Gebäude im Einklang stehen. Das Schloss ist nicht Mittelpunkt, sondern ein Teil der Weinberganlage, sozusagen der krönende Abschluss. Sanssouci besteht aus einem eingeschossigen Hauptbau, welcher zur Gartenseite mit Rundbauten links und rechts endet und in der Mitte einen hervorspringenden Kuppelbau besitzt. Links und rechts des Hauptbaus schließen sich die architektonisch unwichtigen Räume für die Diener an. Das Gebäude ist klar unterteilt in Hofseite im Norden und Gartenseite im Süden. Der Ehrenhof wird von zwei bogenförmigen Kolonnaden(Säulengang) umrahmt, welche zusammen einen Halbkreis bilden und in der Mitte ein Eingangstor besitzen. Vom Außenbau an erfährt das Schloss durch immer kostbarer werdendes Material eine Steigerung: Sandstein an Kolonnnaden und Hauptbau, Stuckmarmor im Vestibül (Eingangshalle) und schließlich edler carrarischer Marmor im Speisesaal, dem zentralen Raum des Schlosses (siehe Bild nächste Seite, Wertigkeitssteigerung von rechts nach links). Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Die Hofseite wirkt bewusst streng und steht somit im Kontrast zur heiteren Gartenseite mit Hermen und Karyatiden (Säulen mit Kopf), es werden jedoch beides mal die selben Elemente verwendet, nämlich bis zum Boden reichende Fenster und die paarweisen Pilaster (Halbsäulen) dazwischen. Zum Dach hin wird das Gebäude jeweils durch Gesims und Balustrade (Säulenreihe) mit Vasenschmuck abgeschlossen. Der Individualismus und die Besonderheiten des Schlosses werden durch folgende Merkmale deutlich: Die erste Besonderheit ist natürlich die Lage des Weinbergs auf der Südseite des Schlosses. Weinberge waren zwar schon zuvor Elemente in Preußischen Schlossgärten, ihnen wurde aber nie solch eine zentrale Rolle eingeräumt. Die zweite Besonderheit besteht darin, dass Sanssouci auf einem Berg errichtet ist: Wenn man an Versailles, Ludwigsburg oder auch Schlösser in Berlin denkt, stellt man fest, dass sie immer auf ebenem Gebiet errichtet wurden. Auch recht ungewöhnlich für diese Zeit ist die, wie eben erwähnt, unterschiedliche Gestaltung der Hof- und Gartenseite. Gartenseite Hofseite Eine weitere Besonderheit ist der komplette Grundriss: Das Hauptgebäude mit dem Mittelrisalit (hervorgehobener mittiger Gebäudeteil) ist deutlich versetzt zu den beiden Seitenflügeln, in welchen sich die Räume der Bediensteten befinden. Es ist beeindruckend, wie unscheinbar die Seitenflügel wirken, betrachtet man das komplette Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Gebäude. Ebenfalls außergewöhnlich ist der Eingeschossige Hauptbau und allgemein die Leichtigkeit und Eleganz des Gebäudes. Während andere Schlösser, wir bleiben bei den Beispielen Versailles und Ludwigsburg, möglichst pompös und mächtig wirken sollen, ist bei Sanssouci das Gegenteil der Fall. Außerdem besitzt das Gebäude keinen Sockel, man kommt praktisch direkt vom Schloss in den Hof oder auf die Gartenterrasse. Aus Briefen kann man entnehmen, dass die genannten individuellen Merkmale ausdrücklich von Friedrich gewünscht wurden. Dies führte zu Unstimmigkeiten mit Knobelsdorff. Er wollte das Gebäude unterkellern und schlug außerdem eine kleinere Terrasse vor, damit das Gebäude näher an den Weinbergen ist. Zusätzlich wollte er es auch, wie damals gewöhnlich, auf einen Sockel stellen, damit es nicht von den Weinbergen verdeckt wird. Zu dieser Zeit war es zwar normal, dass die Könige ihre Schlösser mit gestalteten, doch Friedrich hatte, wie bereits erwähnt, eine deutlich wichtigere Rolle. Dies ist sehr beeindruckend und spiegelt das Interesse Friedrichs an gestalterischen Fragen wieder. Hierzu ein Zitat von F. Mielke (Denkmalpfleger): „[…]fest steht allein […], dass sich Friedrich intensiv mit der Bauplanung beschäftigt hat und dass ihm kein Detail unwichtig war. Alles und jedes musste von ihm gebilligt werden.“ Innenräume: Im Rokoko wurde extrem viel Wert auf Raumgestaltung und Raumdekoration gelegt. Die Ausschmückungen und fantastischen Verzierungen sind einmalig. Wichtigstes Stilelement war, wie oben bereits erwähnt, die Rocaille (Ornament mit wellen-, schnecken- und muschelförmigen Kurven). In der friderizianischen Innendekoration spielen naturalistische Formen wie Pflanzenstängel, Blumenkörbe oder auch Tiere eine bedeutende Rolle. In Sanssouci werden Weintrauben und Weinreben besonders häufig als Dekorationselement genutzt. Außerdem werden exotische Motive, beispielsweise von Affen oder phantastischen Vögeln, verwendet. Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Bevor wir dies anhand von Bildern verdeutlichen, erst einmal ein Plan des Gebäudes und der Räume: 1 Vestibül, 2 Marmorsaal, 3 Audienzzimmer, 4 Konzertzimmer, 5 Arbeits- und Schlafzimmer, 6 Bibliothek, 7 Galerie, 8 Gästezimmer, 9 Gästezimmer, 10 Gästezimmer, 11 Gästezimmer „Voltairezimmer“, 12 Gästezimmer „Rothenburgzimmer“, 13 die Dienerzimmer Von außen sind die Aufteilung und die Wertigkeit der Innenräume eigentlich nur durch den Mittelrisalit an der Hofseite und der Wölbung an der Gartenseite mit der Kuppel darüber zu erkennen, die hervorgehobene Bedeutung der Räume im Mittelteil ist deutlich erkennbar. Die Raumaufteilung ist klar strukturiert: Im östlichen Flügel, also rechts auf dem Plan, befinden sich Gästezimmer sowie Dienerzimmer im dunkleren nördlichen Teil. Der westliche Flügel ist ausschließlich für Friedrich gedacht. An den gegebenen Räumen wird außerdem das Interesse Friedrichs an Musik, Kunst und Literatur deutlich. Man erkennt zusätzlich, dass alle Räume leicht und schnell zu erreichen sind. Es wurde großer Wert auf Bequemlichkeit und Intimität gelegt. Da man die künstlerische Genialität und den Prunk der Innenräume nicht in Worte fassen kann, zeigen wir ein paar Bilder und Ausschnitte aus den Räumen: Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Decke der Bibliothek Schloss Sanssouci Wandleuchter im Audienzzimmer Konzertsaal „Voltairezimmer“ Supraporte 2. Gästezimmer Marmorsaal Sanssouci von 1786 bis heute Friedrichs Nachfolger Friedrich Wilhelm II. plante sogleich durchgreifende Veränderungen. Er sah beispielsweise vor, die charakteristischen Weinbergterrassen zu entfernen. Dieses Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Bauvorhaben wurde jedoch unterlassen, weil er mit dem Bau eines eigenen Schlosses begonnen hatte. Letztendlich wurden zwar einige Veränderungen im Park von Sanssouci vorgenommen, im Schloss selbst wurde lediglich nur das stark abgenutzte Schlafzimmer seines Vorgängers umgestaltet. Der 1797 zur Regierung gelangte Friedrich Wilhelm III. zeigte nur ein sehr geringes Interesse an Sanssouci. Erst König Friedrich Wilhelm IV., begeistert und fasziniert von seinem Ururgroßonkel, nahm etliche Erweiterungen und Umbauten in Angriff. Schon als Kronprinz erhielt er von seinem Vater das am südwestlichen Ende des Parks gelegene Anwesen Charlottenhof. Damit ging sein Wunsch in Erfüllung, im „göttlichen Sanssouci“ ein eigenes Domizil zu besitzen. Nach seiner Thronbesteigung ergriff Friedrich Wilhelm IV. zunächst nur denkmalpflegerische Maßnahmen in Sanssouci. Sein Vorhaben, die gesamte Parkanlage samt aller Gebäude wieder auf den Stand von Friedrich II. zu bringen, wurde jedoch nicht verwirklicht, vermutlich auch weil der architektonisch interessierte König eigene Spuren in Sanssouci hinterlassen wollte. So wurden die zwei schmucklosen Wirtschaftsflügel zu beiden Seiten von Sanssouci ausgebaut, da der König, in nun seiner Sommerresidenz zusätzliche Räumlichkeiten für die Hofhaltung wie auch für die Unterbringung von Gästen brauchte. Bei der Einrichtung blieb man weitgehend dem Stil des Hauptschlosses treu. So prägte Friedrich Wilhelm IV. maßgebend das „zweite“ preußische Rokoko. Das neuentstandene „Traumzimmer“ im Wirtschaftsflügel im Stile des „zweiten Rokoko“ Aus Ehrfurcht vor seinem großen Vorbild, blieb dies die einzige Umänderung am Schloss selbst. Er warf sein Augenmerk auf den Park, der für ihn noch genug Möglichkeiten bot, sich als Bauherr zu verwirklichen. Ein großangelegtes Unterfangen war eine Prachtstraße, die nördlich des Schlosses Sanssouci entlangführte und mit kostspieligen Anlagen versehen werden sollte. Mit seinem Hofarchitekt Ludwig Persius und dem Oberlandesbaudirektor und Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Architekten Karl Friedrich Schinkel wurden schon die entsprechenden Pläne ausgearbeitet. Das aufwändigste Gebäude, das in diesem Zusammenhang gebaut wurde, ist die Orangerie. Anregungen boten Bauwerke der italienischen Spätrenaissance, die der König auf einer Italienreise kennengelernt hatte. So entstanden mit Hilfe seines Hofarchitekten Persius zahlreiche weitere Bauten, die von der römischen und italienischen Architektur inspiriert worden waren. Neben den Römischen Bädern entstand hierbei die Friedenskirche, eine dreischiffige Säulenbasilika, die an die mittelalterliche Baukunst Italiens angelehnt ist. Orangerie Römischen Bäder Friedenskirche Nach dem Tod des Königs und 13 Jahre später dem Tod seiner Frau wurde Sanssouci zum Museum und gehört somit zu den ältesten Schlossmuseen in Deutschland. Nach dem Ersten Weltkrieg verblieb das Weinbergschloss zunächst im Besitz der Hohenzollern und kam 1927 in die Obhut der „preußischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten“. Die Gesamtanlage wurde nun öffentlich zugänglich. Die Luftangriffe im 2. Weltkrieg richteten nur einen recht geringen Schaden an. Es entstanden keine Beschädigungen am Schloss. Auch nach der Einnahme des Schlosses durch die Sowjets kam es zu keinen mutwilligen Zerstörungen oder Plünderungen. Dies sind natürlich auch Gründe, weshalb Sanssouci heute noch so berühmt ist. Es gibt um Potsdam und Berlin sonst kaum ein Schloss, welches mit der kompletten Einrichtung nahezu im Originalzustand erhalten ist. Während der DDR wurden jedoch nur die notwendigsten Instandhaltungsarbeiten an der Gesamtanlage vorgenommen. Die nach der Wende gegründete Stiftung „Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ auf die später noch eingegangen wird, übernahm die Aufgabe der Pflege des Kulturguts Sanssouci. Die Stiftung versucht seit 15 Jahren, den über die letzten Jahrzehnte entstandenen „Restaurierungsstau“ in den Griff zu bekommen. Es rächt sich nun, dass Friedrich II aus ästhetischen Gründen keine Regenrinnen an seine Schlösser hat anbringen lassen. Doch Dachentwässerung nach Innen ist erfahrungsgemäß nur in den seltensten Fällen unproblematisch. Wenn Wasser in die Bausubstanz eindringt, sind perfekte Bedingungen für den Hausschwamm geschaffen. So drohen dem Schloss Sanssouci nun dieselben Probleme wie dem Neuen Palais und der Neuen Kammer, die sich ebenfalls im Park von Sanssouci befinden und von Friedrich II. erbaut wurden. Zeitweise mussten dort einige Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Räume wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Sollte sich der Hausschwamm im Schloss ausbreiten, würden die Restauratoren vor der Aufgabe stehen, die Bausubstanz sanieren zu müssen ohne die Innenausstattung zu beschädigen. Die Heutige Nutzung des Schlosses Die im April 1927 gegründete „Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten“ wurde nach der Teilung Deutschlands wieder aufgelöst. In der DDR entstanden Verwaltungen der „Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci“ und in West-Berlin gründete sich die Verwaltung der „Staatlichen Schlösser und Gärten“. Am 1. Januar 1995 vereinten sich diese Verwaltungen wieder zur „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ (SPSG). Träger dieser Stiftung sind der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Ihre Aufgaben bestehen hauptsächlich in der Pflege und Bewahrung der Kulturgüter. Hierbei sollen historische, kunst- und gartenhistorische sowie denkmalpflegerische Aspekte berücksichtigt werden. Die Auswertung des Kulturbesitzes soll für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein und in Bildung und Wissenschaft einfließen. Des Weiteren beschäftigt sich die Stiftung mit der Aufarbeitung und der Dokumentation des Bestandes der Schlösser in Brandenburg und Berlin und übernimmt Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit. Die Stiftung wird in eine untere Denkmalschutzbehörde eingestuft und kann auf diese Weise denkmalpflegerische Absichten ihrerseits zusammen mit dem jeweils zuständigen Landesdenkmalamt abstimmen und eigenständig regeln. Die Finanzierung erfolgt zu zwei Dritteln von den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem Bund. Für das restliche Drittel ist die Stiftung eigenverantwortlich. Dies wird mit Hilfe zahlreicher Fördervereine und privater Sponsoren erworben. Mit der Gründung einer weiteren Stiftung „Pro Sanssouci“ soll im Laufe der Zeit ein Stiftungskapital zum dauerhaften Erhalt der Schlösser aufgebaut werden. Diese Stiftung soll Privatpersonen die Möglichkeit zur Identifikation mit den Aufgaben der SPSG geben. Diese erfolgt unter Anderem über Zustiftungen oder Stifterdarlehen. Die jährlichen Einnahmen aus Vermietung, Verpachtung und Eintritten der SPSG liegen in Höhe von rund 15 Mio. Euro (Stand 2008). Ca. 500 Personen (September 2008) beschäftigt die SPSG. Auch Zivildienstleistende können hier ihren Dienst ableisten. Ausbildungsplätze werden ebenfalls angeboten. Für interessierte Besucher bietet die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten eine Vielzahl an Veranstaltungen. Abgesehen von den Führungen durch die Schlössermuseen und Bildergalerien, die Gemälde berühmter Künstler wie zum Beispiel Rubens oder van Dyck präsentiert, gelten die Parkanlagen als Erholungsgebiet und Open-Air-Veranstaltungsorte. Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Potsdamer Musikfestspiele Schloss Sanssouci und Opern im Schlosstheater, Kirchenkonzerte auf historischen Instrumenten in Kinderprogramme der stehen Friedenskirche und den zur Besuchern Auswahl. Eine der bekanntesten und häufig besuchte Veranstaltungen stellt die Potsdamer Schlössernacht (vgl. Abb. Neues Palais) mit Open-Air-Programm dar. Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle Hausarbeit Weltkulturdenkmäler Schloss Sanssouci Quellenangabe: Internetadressen: www.spsg.de/ (Stand: 30.04.10) www.germanhistorydocs.ghi-dc.org (Stand: 30.04.10) www.dhaka.diplo.de (Stand: 30.04.10) www.imposante-bauwerke.de (Stand: 30.04.10) www.zum.de (Stand: 30.04.10) www.web4win.de (Stand: 30.04.10) www.sdw-nrw.de (Stand: 30.04.10) www.baum-pathologie.de (Stand: 30.04.10) www.spsg.de (Stand: 18.04.10) www.potsdam.de (Stand: 18.04.10) www.unesco.de (Stand: 21.04.10) www.musikfestspiele-potsdam.de (Stand: 25.04.10) www.potsdam-magazin.de (Stand: 17.04.10) www.sanssouci-sightseeing.de (Stand: 18.04.10) www.papstpiusxii.de/pix/spsg.jpg (Stand: 20.04.10) www.schloessernacht-2006.de (Stand: 20.04.10) www.ksv-ismaning.de/Krieg.html (Stand: 24.04.10) www.arsmundi.de (Stand: 24.04.10) www.preussenweb.de (Stand: 24.04.10) www.innenarchitekten-in-berlin.de/architektur/barock-architektur.htm (Stand: 24.04.10) Literatur: „Sanssouci. Die Sommerresidenz Friedrichs des Großen“, Hans-Joachim Giersberg, Hillert Ibbeken, Berlin 2005 „Potsdamer Baukunst. Das klassische Potsdam“, Friedrich Mielke, 2. Auflage, Propyläen, Frankfurt/Main-Berlin 1991 „Preußen Kunst und Architektur“, Gert Streidt, Peter Feierabend (Hrsg.), Könemann, Köln 1999 „Sanssouci- die Schlösser und Gärten“, mit Texten von Götz Eckardt, Henschel Verlag Berlin, 1. Auflage „Sanssouci- Schlösser, Gärten, Kunstwerke“, Herausgegeben von der Generaldirektion der staatlichen Schlösser und Gärten Potsdamm- Sanssouci, 13. Auflage Gruppe 13 Sinem Bilgen Janine Höchtl Ina Schröder Dominik Spieth Ines Werle