13. Schloss Sanssouci_Ausarbeitung

Werbung
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
SCHLOSS SANSSOUCI
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Inhaltsverzeichnis
• Zeitliche Einordnung
o Epoche
o Politisches Geschehen
• Das Leben von Friedrich II.
• Architektur
o Architektur Sanssouci
Außen/Innen/Besonderheiten
• Sanssouci von 1786 bis heute
• Heutige Nutzung und Verwaltung
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Im Jahre 1990 wurde Sanssouci in Potsdam von der UNESCO offiziell zum Weltkulturerbe
ernannt. Laut UNSECO sind „Schloss und Park von Sanssouci, oft als preußisches Versailles
bezeichnet, (…) eine Synthese der Kunstrichtungen des 18. Jahrhunderts (…). Das Ensemble
ist ein herausragendes Beispiel von Architekturschöpfungen und Landschaftsgestaltungen vor
dem geistigen Hintergrund der monarchistischen Staatsidee.“
In folgender Hausarbeit wird speziell auf das Schloss Sanssouci eingegangen und die
charakteristischen Eigenheiten aufgeführt und erläutert, die auch die UNESCO überzeugt
haben.
Zeitliche Einordnung
Das Schloss Sanssouci entstand zur Zeit des Barock (ca.1575-1770). Man kann grob
zwischen Frühbarock (ca. 1600-1650), Hochbarock (ca. 1650-1720) und Spätbarock bzw.
Rokoko (ca. 1720-1770), unterscheiden. Das Schloss Sanssouci, von Friedrich dem Großen
zwischen 1745 und 1747 erbaut, beschreibt den Stil des Rokoko. Die Epoche des Barock
entstand aus der Renaissance. Nach dem Barock folgt der Klassizismus. Der Barock
entwickelte sich ausgehend von Italien über Europa bis in die amerikanischen Kolonien.
Innerhalb Europas ging die Verbreitung von dem katholisch geprägten Südeuropa bis hin zum
protestantischen Nordeuropa. In Deutschland begann das Bauen von Schlössern, Kirchen und
Adelshäuser im Stil des Barock nach dem Dreißigjährigen Krieg ab 1648. Das Schloss
Versailles gilt als Vorbild für alle Barockschlösser. Der Barock verkörperte das Bild eines
absolutistischen Herrschersystems. In der Kunst spiegelt sich das Lebensgefühl des Barock,
welches aus verschwenderischem Prunk und rauschender Fülle besteht, wieder. Im Gegensatz
zur klaren Formgliederung der Renaissance wurden im Barock die Formen übersteigert,
wodurch Reichtum, Bewegung und Macht vermittelt werden sollte. Vor allem durch üppigen,
ornamentalen Schmuck wurde dieser Eindruck hervorgerufen. Außer der symmetrischen
Gestaltung gab es keine Vorschriften in Formgebung. Somit entstanden prächtige Bauten mit
schwungvollen, teils schwülstigen Verzierungen.
Das Rokoko beschreibt die Übergangszeit vom Barock zum
Klassizismus. Der Begriff stammt vom französischen „rocaille“=
„Muschelwerk“, welches das Hauptmotiv der ornamentalen
Verzierung war. Zwischen Barock und Rokoko werden folgende
Unterschiede deutlich: Während im Barock Macht, Prunk und
öffentliches Leben im Mittelpunkt standen, zog man sich im
Rokoko ins Private zurück. Die Schlösser wurden kleiner und es entstanden private Räume.
Es sollte außerdem ein fröhlich-heiteres Lebensgefühl vermittelt werden. Architektonisch
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
spielen Leichtigkeit, Eleganz und verspielte Details eine Rolle, die Symmetrie im kleinen
Detail wurde abgeschafft. Ein schönes Beispiel hierzu ist, außer Sanssouci, das Schloss
Solitude in Stuttgart.
Politisches Geschehen
Krankheiten und Kriege bestimmten im Barock den Alltag vieler Menschen. Von 1740 bis
1763 fanden die drei schlesischen Kriege statt, bei denen Konflikte zwischen Preußen und
Österreich ausgetragen wurden. Es wurde unter anderem um den Besitz der Provinz Schlesien
und der Grafschaft Glatz gekämpft. Friedrich der Große (König von Preußen und Erbauer von
Sanssouci) wollte die machtpolitischen Verhältnisse in Europa und Deutschland verändern
und führte die schlesischen Kriege an. Er ging als Gewinner hervor, Preußen wurde als
Großmacht anerkannt.
Das Leben von Friedrich II., dem Erbauer von Sanssouci
Friedrich II., auch Friedrich der Große genannt, wurde am
24.01.1712 als Sohn Friedrich Wilhelms I. in Berlin geboren.
Seine Mutter war Sophie Dorothea, die Tochter des Kurfürsten
von Hannover und späteren Königs von England. Wie seine
Mutter fühlte sich Friedrich sehr zur Kunst und Philosophie
hingezogen und entsprach damit nicht den Vorstellungen
seines Vaters. Als er 1730 im Alter von 18 Jahren das Militär
besuchte, versuchte er dieses heimlich zu verlassen um somit
der strengen Erziehung seines Vaters zu entkommen. Doch der
Fluchtversuch gelang ihm nicht und sein Freund, der ihm bei
der Flucht behilflich war, wurde daraufhin vor seinen Augen
hingerichtet.
Friedrich II.
Nach diesem Vorfall begriff der junge Friedrich, wie ernst es seinem Vater war und folgte
nun dessen Willen. 1733 nahm er Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel auf Wunsch des
Vaters zur Frau. Zu dieser Zeit kam er auf Schloss Rheinsberg in der Mark Brandenburg und
hatte dort eine sehr schöne Zeit. Er begann, sich der Philosophie und Kunst zu widmen und
baute Kontakt zu dem französischen Philosophen Voltaire auf.
Am 31.05.1740 nach dem Tod seines Vaters wird Friedrich II. Kurfürst von Brandenburg und
König von Preußen. Aus den zusammenhanglosen Ländern Ostpreußen, Brandenburg und
Besetzungen am Rhein wollte Friedrich nun den Staat Preußen machen, worauf Feldzüge und
Schlachten folgten. Viele davon wurden gewonnen, was natürlich Geld in die Kassen für
Bauwerke und Parkanlagen spülte. Außerdem wollte er geistige Unabhängigkeit seiner
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Untertanen ermöglichen und damit die Aufklärung in seinem Staat erreichen. Hierzu gründete
er die Akademie der Wissenschaft in Berlin und führte Pressefreiheit und Schulpflicht ein.
In nur zwei Jahren, nämlich von 1745-1747 ließ Friedrich der Große das berühmte Schloss
Sanssouci bauen, ein Sommerschloss im gleichnamigen Park in Potsdam. Beim Entwurf des
Schlosses und der Parkanlage ließ er seinen künstlerischen Ideen freien Lauf. Der Freund und
Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff wurde mit diesem Projekt beauftragt und
fertigte nach den von Friedrich selbst entworfenen Skizzen Entwurfszeichnungen an.
Friedrichs Vorstellung war ein „Wohnschloss“, das nur seinen privaten Bedürfnissen
entsprach. Er wollte über jede Einzelheit des Baus Bescheid wissen und
kontrollierte alles aufs kleinste Detail. Erst nach seiner Genehmigung
durfte die jeweilige Arbeit beginnen. Sanssouci bedeutet „ohne Sorge“
und ist als Leitgedanke Friedrichs zu sehen. Er nutzte das Schloss als
Rückzugsort und Ruhepol zusammen mit seinen Hunden.
Am 17.08.1786 starb Friedrich der II. in Sanssouci, doch sein Wunsch,
auf der Terrasse des Schlosses begraben zu werden, wurde erst 1991
erfüllt.
Architektur
Es wäre falsch, den heutigen Architekturbegriff auf den Barock anzuwenden. Heut zu Tage
hat die Gebäudehülle eben so wenig mit der Inneneinrichtung und Raumgestaltung zu tun wie
mit der Gartengestaltung.
Im Barock und Rokoko war dies anders, das Gebäude wurde als Gesamtkunstwerk betrachtet.
Fassade, Möbel und Bilder sowie die Gartengestaltung waren im architektonischen
Gesamtbild gleichgestellt. Einzig das Bauhaus versuchte, diese Idee aus praktischen Gründen
wieder auf zu greifen. Doch nun zum Stil des Schlosses:
Sanssouci ist ein Paradebeispiel des Friderizianischen Rokoko: Es spielen zwar sowohl
französische als auch italienische Einflüsse eine Rolle, diese sind aber fein aufeinander
abgestimmt und werden durch neue Stilelemente ergänzt. Friedrichs Architekt Knobelsdorff
unternahm vor dem Bau von Sanssouci Reisen nach Paris und Rom und nutzte diese als
Inspiration und Anregung. Friedrich interessierte sich schon in seiner Kronprinzzeit sehr für
Kunst und Architektur und hatte nun die Möglichkeit, mit seinem Baumeister Knobelsdorff
seine Ideen zu verwirklichen. Knobelsdorff (1699-1742) war kein gelernter Architekt, er war
bis 1728 beim Militär und musste aufgrund einer Erkrankung dieses verlassen. Danach war er
dann Künstler und Architekt. Friedrich und Knobelsdorff lernten sich vermutlich um 1732
kennen, Knobelsdorff wurde daraufhin sein Freund und künstlerischer Mentor. Sein erstes
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Bauwerk war der 1735 errichtete Apollo-Tempel im Amalthea-Garten in Neuruppin nach der
Idee Friedrichs I. Friedrich durfte in seiner Jugend bei Schloss Rheinsberg aktiv seine
Wohnung beim Umbau mitgestalten und bestimmte Architekten und Künstler. Sanssouci war
jedoch das erste Schloss, welches er selbst bauen durfte und in welchem er nicht nur ein paar
von ihm umgestaltete Räume bewohnte. Daher widmete er ihm besondere Aufmerksamkeit.
Architektur Sanssouci
Aus den genannten Gründen beziehen wir Garten, Vorhof und Innenraumgestaltung in den
architektonischen Aspekt mit ein:
Sanssouci ist nicht zuletzt wegen der sechsstufigen Terrassenanlage berühmt. Vor den Stufen
wurden jeweils ausländische und heimische Weinsorten gepflanzt, Friedrich bestellte bereits
1743 aus Marseille 300 Weinstöcke. Ihm war es sehr wichtig, dass Natur und Gebäude im
Einklang stehen. Das Schloss ist nicht Mittelpunkt, sondern ein Teil der Weinberganlage,
sozusagen der krönende Abschluss.
Sanssouci besteht aus einem eingeschossigen Hauptbau, welcher zur Gartenseite mit
Rundbauten links und rechts endet und in der Mitte einen hervorspringenden Kuppelbau
besitzt. Links und rechts des Hauptbaus schließen sich die architektonisch unwichtigen
Räume für die Diener an. Das Gebäude ist klar unterteilt in Hofseite im Norden und
Gartenseite im Süden. Der Ehrenhof wird von zwei bogenförmigen Kolonnaden(Säulengang)
umrahmt, welche zusammen einen Halbkreis bilden und in der Mitte ein Eingangstor
besitzen.
Vom Außenbau an erfährt das Schloss durch immer kostbarer werdendes Material eine
Steigerung: Sandstein an Kolonnnaden und Hauptbau, Stuckmarmor im Vestibül
(Eingangshalle) und schließlich edler carrarischer Marmor im Speisesaal, dem zentralen
Raum des Schlosses (siehe Bild nächste Seite, Wertigkeitssteigerung von rechts nach links).
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Die Hofseite wirkt bewusst streng und steht somit im Kontrast zur heiteren Gartenseite mit
Hermen und Karyatiden (Säulen mit Kopf), es werden jedoch beides mal die selben Elemente
verwendet, nämlich bis zum Boden reichende Fenster und die paarweisen Pilaster
(Halbsäulen) dazwischen. Zum Dach hin wird das Gebäude jeweils durch Gesims und
Balustrade (Säulenreihe) mit Vasenschmuck abgeschlossen.
Der Individualismus und die Besonderheiten des Schlosses werden durch folgende Merkmale
deutlich: Die erste Besonderheit ist natürlich die Lage des Weinbergs auf der Südseite des
Schlosses. Weinberge waren zwar schon zuvor Elemente in Preußischen Schlossgärten, ihnen
wurde aber nie solch eine zentrale Rolle eingeräumt. Die zweite Besonderheit besteht darin,
dass Sanssouci auf einem Berg errichtet ist: Wenn man an Versailles, Ludwigsburg oder auch
Schlösser in Berlin denkt, stellt man fest, dass sie immer auf ebenem Gebiet errichtet wurden.
Auch recht ungewöhnlich für diese Zeit ist die, wie eben erwähnt, unterschiedliche
Gestaltung der Hof- und Gartenseite.
Gartenseite
Hofseite
Eine weitere Besonderheit ist der komplette Grundriss:
Das Hauptgebäude mit dem Mittelrisalit (hervorgehobener mittiger Gebäudeteil) ist deutlich
versetzt zu den beiden Seitenflügeln, in welchen sich die Räume der Bediensteten befinden.
Es ist beeindruckend, wie unscheinbar die Seitenflügel wirken, betrachtet man das komplette
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Gebäude. Ebenfalls außergewöhnlich ist der Eingeschossige Hauptbau und allgemein die
Leichtigkeit und Eleganz des Gebäudes. Während andere Schlösser, wir bleiben bei den
Beispielen Versailles und Ludwigsburg, möglichst pompös und mächtig wirken sollen, ist bei
Sanssouci das Gegenteil der Fall. Außerdem besitzt das Gebäude keinen Sockel, man kommt
praktisch direkt vom Schloss in den Hof oder auf die Gartenterrasse.
Aus Briefen kann man entnehmen, dass die genannten individuellen Merkmale ausdrücklich
von Friedrich gewünscht wurden. Dies führte zu Unstimmigkeiten mit Knobelsdorff. Er
wollte das Gebäude unterkellern und schlug außerdem eine kleinere Terrasse vor, damit das
Gebäude näher an den Weinbergen ist. Zusätzlich wollte er es auch, wie damals gewöhnlich,
auf einen Sockel stellen, damit es nicht von den Weinbergen verdeckt wird.
Zu dieser Zeit war es zwar normal, dass die Könige ihre Schlösser mit gestalteten, doch
Friedrich hatte, wie bereits erwähnt, eine deutlich wichtigere Rolle. Dies ist sehr
beeindruckend und spiegelt das Interesse Friedrichs an gestalterischen Fragen wieder. Hierzu
ein Zitat von F. Mielke (Denkmalpfleger): „[…]fest steht allein […], dass sich Friedrich
intensiv mit der Bauplanung beschäftigt hat und dass ihm kein Detail unwichtig war. Alles
und jedes musste von ihm gebilligt werden.“
Innenräume:
Im Rokoko wurde extrem viel Wert auf Raumgestaltung und Raumdekoration gelegt. Die
Ausschmückungen und fantastischen Verzierungen sind einmalig. Wichtigstes Stilelement
war, wie oben bereits erwähnt, die Rocaille (Ornament mit wellen-, schnecken- und
muschelförmigen Kurven). In der friderizianischen Innendekoration spielen naturalistische
Formen wie Pflanzenstängel, Blumenkörbe oder auch Tiere eine bedeutende Rolle. In
Sanssouci werden Weintrauben und Weinreben besonders häufig als Dekorationselement
genutzt. Außerdem werden exotische Motive, beispielsweise von Affen oder phantastischen
Vögeln, verwendet.
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Bevor wir dies anhand von Bildern verdeutlichen, erst einmal ein Plan des Gebäudes und der
Räume:
1 Vestibül, 2 Marmorsaal, 3 Audienzzimmer, 4 Konzertzimmer, 5 Arbeits- und Schlafzimmer,
6 Bibliothek, 7 Galerie, 8 Gästezimmer, 9 Gästezimmer, 10 Gästezimmer, 11 Gästezimmer
„Voltairezimmer“, 12 Gästezimmer „Rothenburgzimmer“, 13 die Dienerzimmer
Von außen sind die Aufteilung und die Wertigkeit der Innenräume eigentlich nur durch den
Mittelrisalit an der Hofseite und der Wölbung an der Gartenseite mit der Kuppel darüber zu
erkennen, die hervorgehobene Bedeutung der Räume im Mittelteil ist deutlich erkennbar.
Die Raumaufteilung ist klar strukturiert:
Im östlichen Flügel, also rechts auf dem Plan, befinden sich Gästezimmer sowie
Dienerzimmer im dunkleren nördlichen Teil. Der westliche Flügel ist ausschließlich für
Friedrich gedacht. An den gegebenen Räumen wird außerdem das Interesse Friedrichs an
Musik, Kunst und Literatur deutlich. Man erkennt zusätzlich, dass alle Räume leicht und
schnell zu erreichen sind. Es wurde großer Wert auf Bequemlichkeit und Intimität gelegt. Da
man die künstlerische Genialität und den Prunk der Innenräume nicht in Worte fassen kann,
zeigen wir ein paar Bilder und Ausschnitte aus den Räumen:
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Decke der Bibliothek
Schloss Sanssouci
Wandleuchter im Audienzzimmer
Konzertsaal
„Voltairezimmer“
Supraporte 2. Gästezimmer
Marmorsaal
Sanssouci von 1786 bis heute
Friedrichs Nachfolger Friedrich Wilhelm II. plante sogleich durchgreifende Veränderungen.
Er sah beispielsweise vor, die charakteristischen Weinbergterrassen zu entfernen. Dieses
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Bauvorhaben wurde jedoch unterlassen, weil er mit dem Bau eines eigenen Schlosses
begonnen hatte. Letztendlich wurden zwar einige Veränderungen im Park von Sanssouci
vorgenommen, im Schloss selbst wurde lediglich nur das stark abgenutzte Schlafzimmer
seines Vorgängers umgestaltet. Der 1797 zur Regierung gelangte Friedrich Wilhelm III.
zeigte nur ein sehr geringes Interesse an Sanssouci. Erst König Friedrich Wilhelm IV.,
begeistert und fasziniert von seinem Ururgroßonkel, nahm etliche Erweiterungen und
Umbauten in Angriff. Schon als Kronprinz erhielt er von seinem Vater das am südwestlichen
Ende des Parks gelegene Anwesen Charlottenhof. Damit ging sein Wunsch in Erfüllung, im
„göttlichen Sanssouci“ ein eigenes Domizil zu besitzen. Nach seiner Thronbesteigung ergriff
Friedrich Wilhelm IV. zunächst nur denkmalpflegerische Maßnahmen in Sanssouci. Sein
Vorhaben, die gesamte Parkanlage samt aller Gebäude wieder auf den Stand von Friedrich II.
zu bringen, wurde jedoch nicht verwirklicht, vermutlich auch weil der architektonisch
interessierte König eigene Spuren in Sanssouci hinterlassen wollte. So wurden die zwei
schmucklosen Wirtschaftsflügel zu beiden Seiten von Sanssouci ausgebaut, da der König, in
nun seiner Sommerresidenz zusätzliche Räumlichkeiten für die Hofhaltung wie auch für die
Unterbringung von Gästen brauchte. Bei der Einrichtung blieb man weitgehend dem Stil des
Hauptschlosses treu. So prägte Friedrich Wilhelm IV. maßgebend das „zweite“ preußische
Rokoko.
Das neuentstandene „Traumzimmer“ im Wirtschaftsflügel im Stile des „zweiten Rokoko“
Aus Ehrfurcht vor seinem großen Vorbild, blieb dies die einzige Umänderung am Schloss
selbst. Er warf sein Augenmerk auf den Park, der für ihn noch genug Möglichkeiten bot, sich
als Bauherr zu verwirklichen. Ein großangelegtes Unterfangen war eine Prachtstraße, die
nördlich des Schlosses Sanssouci entlangführte und mit kostspieligen Anlagen versehen
werden sollte. Mit seinem Hofarchitekt Ludwig Persius und dem Oberlandesbaudirektor und
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Architekten Karl Friedrich Schinkel wurden schon die entsprechenden Pläne ausgearbeitet.
Das aufwändigste Gebäude, das in diesem Zusammenhang gebaut wurde, ist die Orangerie.
Anregungen boten Bauwerke der italienischen Spätrenaissance, die der König auf einer
Italienreise kennengelernt hatte. So entstanden mit Hilfe seines Hofarchitekten Persius
zahlreiche weitere Bauten, die von der römischen und italienischen Architektur inspiriert
worden waren. Neben den Römischen Bädern entstand hierbei die Friedenskirche, eine
dreischiffige Säulenbasilika, die an die mittelalterliche Baukunst Italiens angelehnt ist.
Orangerie
Römischen Bäder
Friedenskirche
Nach dem Tod des Königs und 13 Jahre später dem Tod seiner Frau wurde Sanssouci zum
Museum und gehört somit zu den ältesten Schlossmuseen in Deutschland. Nach dem Ersten
Weltkrieg verblieb das Weinbergschloss zunächst im Besitz der Hohenzollern und kam 1927
in die Obhut der „preußischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten“. Die
Gesamtanlage wurde nun öffentlich zugänglich. Die Luftangriffe im 2. Weltkrieg richteten
nur einen recht geringen Schaden an. Es entstanden keine Beschädigungen am Schloss. Auch
nach der Einnahme des Schlosses durch die Sowjets kam es zu keinen mutwilligen
Zerstörungen oder Plünderungen. Dies sind natürlich auch Gründe, weshalb Sanssouci heute
noch so berühmt ist. Es gibt um Potsdam und Berlin sonst kaum ein Schloss, welches mit der
kompletten Einrichtung nahezu im Originalzustand erhalten ist.
Während der DDR wurden jedoch nur die notwendigsten Instandhaltungsarbeiten an der
Gesamtanlage vorgenommen. Die nach der Wende gegründete Stiftung „Preußische Schlösser
und Gärten Berlin-Brandenburg“ auf die später noch eingegangen wird, übernahm die
Aufgabe der Pflege des Kulturguts Sanssouci. Die Stiftung versucht seit 15 Jahren, den über
die letzten Jahrzehnte entstandenen „Restaurierungsstau“ in den Griff zu bekommen. Es rächt
sich nun, dass Friedrich II aus ästhetischen Gründen keine Regenrinnen an seine Schlösser hat
anbringen lassen. Doch Dachentwässerung nach Innen ist erfahrungsgemäß nur in den
seltensten Fällen unproblematisch. Wenn Wasser in die Bausubstanz eindringt, sind perfekte
Bedingungen für den Hausschwamm geschaffen. So drohen dem Schloss Sanssouci nun
dieselben Probleme wie dem Neuen Palais und der Neuen Kammer, die sich ebenfalls im Park
von Sanssouci befinden und von Friedrich II. erbaut wurden. Zeitweise mussten dort einige
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Räume wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Sollte sich der Hausschwamm im Schloss
ausbreiten, würden die Restauratoren vor der Aufgabe stehen, die Bausubstanz sanieren zu
müssen ohne die Innenausstattung zu beschädigen.
Die Heutige Nutzung des Schlosses
Die im April 1927 gegründete „Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten“ wurde
nach der Teilung Deutschlands wieder aufgelöst. In der DDR entstanden Verwaltungen der
„Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci“ und in West-Berlin gründete sich die
Verwaltung der „Staatlichen Schlösser und Gärten“. Am 1. Januar 1995 vereinten sich diese
Verwaltungen wieder zur „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“
(SPSG). Träger dieser Stiftung sind der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg.
Ihre Aufgaben bestehen hauptsächlich in der Pflege und Bewahrung der Kulturgüter. Hierbei
sollen historische, kunst- und gartenhistorische sowie denkmalpflegerische Aspekte
berücksichtigt werden. Die Auswertung des Kulturbesitzes soll für die Öffentlichkeit frei
zugänglich sein und in Bildung und Wissenschaft einfließen.
Des Weiteren beschäftigt sich die Stiftung mit der Aufarbeitung und der Dokumentation des
Bestandes der Schlösser in Brandenburg und Berlin und übernimmt Aufgaben der
Öffentlichkeitsarbeit.
Die Stiftung wird in eine untere Denkmalschutzbehörde eingestuft und kann auf diese Weise
denkmalpflegerische Absichten ihrerseits zusammen mit dem jeweils zuständigen
Landesdenkmalamt abstimmen und eigenständig regeln. Die Finanzierung erfolgt zu zwei
Dritteln von den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem Bund. Für das restliche Drittel
ist die Stiftung eigenverantwortlich. Dies wird mit Hilfe zahlreicher Fördervereine und
privater Sponsoren erworben. Mit der Gründung einer weiteren Stiftung „Pro Sanssouci“ soll
im Laufe der Zeit ein Stiftungskapital zum dauerhaften Erhalt der Schlösser aufgebaut
werden. Diese Stiftung soll Privatpersonen die Möglichkeit zur Identifikation mit den
Aufgaben der SPSG geben. Diese erfolgt unter Anderem über Zustiftungen oder
Stifterdarlehen. Die jährlichen Einnahmen aus Vermietung, Verpachtung und Eintritten der
SPSG liegen in Höhe von rund 15 Mio. Euro (Stand 2008). Ca. 500 Personen (September
2008) beschäftigt die SPSG. Auch Zivildienstleistende können hier ihren Dienst ableisten.
Ausbildungsplätze werden ebenfalls angeboten.
Für interessierte Besucher bietet die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten eine Vielzahl
an Veranstaltungen. Abgesehen von den Führungen durch die Schlössermuseen und
Bildergalerien, die Gemälde berühmter Künstler wie zum Beispiel Rubens oder van Dyck
präsentiert, gelten die Parkanlagen als Erholungsgebiet und Open-Air-Veranstaltungsorte.
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Potsdamer
Musikfestspiele
Schloss Sanssouci
und
Opern
im
Schlosstheater, Kirchenkonzerte auf historischen
Instrumenten
in
Kinderprogramme
der
stehen
Friedenskirche
und
den
zur
Besuchern
Auswahl. Eine der bekanntesten und häufig besuchte
Veranstaltungen stellt die Potsdamer Schlössernacht
(vgl. Abb. Neues Palais) mit Open-Air-Programm
dar.
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Hausarbeit Weltkulturdenkmäler
Schloss Sanssouci
Quellenangabe:
Internetadressen:
www.spsg.de/ (Stand: 30.04.10)
www.germanhistorydocs.ghi-dc.org (Stand: 30.04.10)
www.dhaka.diplo.de (Stand: 30.04.10)
www.imposante-bauwerke.de (Stand: 30.04.10)
www.zum.de (Stand: 30.04.10)
www.web4win.de (Stand: 30.04.10)
www.sdw-nrw.de (Stand: 30.04.10)
www.baum-pathologie.de (Stand: 30.04.10)
www.spsg.de (Stand: 18.04.10)
www.potsdam.de (Stand: 18.04.10)
www.unesco.de (Stand: 21.04.10)
www.musikfestspiele-potsdam.de (Stand: 25.04.10)
www.potsdam-magazin.de (Stand: 17.04.10)
www.sanssouci-sightseeing.de (Stand: 18.04.10)
www.papstpiusxii.de/pix/spsg.jpg (Stand: 20.04.10)
www.schloessernacht-2006.de (Stand: 20.04.10)
www.ksv-ismaning.de/Krieg.html (Stand: 24.04.10)
www.arsmundi.de (Stand: 24.04.10)
www.preussenweb.de (Stand: 24.04.10)
www.innenarchitekten-in-berlin.de/architektur/barock-architektur.htm (Stand: 24.04.10)
Literatur:
„Sanssouci. Die Sommerresidenz Friedrichs des Großen“, Hans-Joachim Giersberg, Hillert
Ibbeken, Berlin 2005
„Potsdamer Baukunst. Das klassische Potsdam“, Friedrich Mielke, 2. Auflage, Propyläen,
Frankfurt/Main-Berlin 1991
„Preußen Kunst und Architektur“, Gert Streidt, Peter Feierabend (Hrsg.), Könemann, Köln
1999
„Sanssouci- die Schlösser und Gärten“, mit Texten von Götz Eckardt, Henschel Verlag Berlin,
1. Auflage
„Sanssouci- Schlösser, Gärten, Kunstwerke“, Herausgegeben von der Generaldirektion der
staatlichen Schlösser und Gärten Potsdamm- Sanssouci, 13. Auflage
Gruppe 13 Sinem Bilgen
Janine Höchtl
Ina Schröder
Dominik Spieth
Ines Werle
Herunterladen