Krankenhausmarketing

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Universität Trier
Fachbereich IV
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Seminar im Hauptstudium - WS 2003/04
„Krankenhausökonomie“
Veranstaltungsnummer 4160
Veranstalter:
Prof. Dr. D. Sadowski / Dr. G. Merschbächer /
Dr. H. Schnabel
Thema Nr.: 8
Krankenhausmarketing
Einweisermarketing
Vorgelegt am 19. Januar 2004 von:
Christian Werner
Matrikelnummer: 663839
Im Treff 9, 54296 Trier
7. Fachsemester BWL / Schwerpunkt SAM
Email: [email protected]
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis..................................................................................................II
Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................... III
Abbildungsverzeichnis………………………………………………………….IV
1. Einführung......................................................................................................... 1
2. Theoretische Betrachtung von Krankenhausmarketing ............................... 2
2.1 Definition von Krankenhausmarketing..............................................................2
2.2 Anwendung des Marketing Mix im Krankenhaus .............................................3
3. Die Prinzipal-Agenten-Beziehung zwischen Patient und Krankenhaus ..... 6
3.1 Anwendung des Prinzipal-Agenten-Ansatzes auf das Arzt-Patienten Verhältnis ........6
3.2 Hidden Characteristics des Krankenhauses und Adverse Selektion ...........................7
3.3 Hidden information und Moral Hazard..............................................................9
4. Einweisermarketing .......................................................................................... 9
4.1 Kommunikationsarbeit von Krankenhäusern ..................................................10
4.2 Die Bedeutung der Einweiser für das Krankenhaus ........................................11
4.3 Implementierung von Einweisermarketing......................................................13
4.4 Kommunikationsinstrumente...........................................................................15
4.5 Krankenhauswerbung und deren rechtliche Grenzen ......................................18
4.6 Aufhebung des Werbeverbotes in den USA ....................................................20
5. Fazit .................................................................................................................. 21
Literaturverzeichnis............................................................................................ 22
II
Abkürzungsverzeichnis
AHA
American Hospital Association
bzw.
Beziehungsweise
DRG
Diagnosis Related Groups
GSG
Gesundheitsstrukturgesetz
HMO
Health Maintenance Organisation
HWG
Heilmittelwerbegesetz
KHG
Krankenhausfinanzierungsgesetz
MBO
Musterberufsordnung für Ärzte
PR
Public Relations
UWG
Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb
III
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Prinzipal-Agenten-Beziehung zwischen Patient und
(Krankenhaus-) Arzt
Abbildung 2: Die Rolle des einweisenden Arztes in der Prinzipal-AgentenBeziehung zwischen (Krankenhaus-) Arzt und Patient
Abbildung 3: Akteure der Krankenhauskommunikation
Abbildung 4: Informationen aus dem Krankenhaus für niedergelassene Ärzte
Abbildung 5: Geplante und angewandte Maßnahmen zur Information niedergelassener Ärzte
IV
1. Einführung
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Seminars „Krankenhausökonomie“ erstellt
und behandelt das Thema „Krankenhausmarketing“. Der Hauptfokus der
Marketingbetrachtung soll dabei auf dem Aspekt der Krankenhauskommunikation
bzw. des Einweisermarketings von Krankenhäusern liegen.
Im deutschen Gesundheitswesen findet, wie in fast allen Industrienationen, ein
grundlegender Strukturwandel statt. Bedingt durch den demographischen Wandel
der Gesellschaft und die enormen Fortschritte in der Medizin, sind besonders im
vergangen Jahrzehnt die Kosten im Gesundheitswesen extrem angestiegen. Dieser
Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzten, wobei er noch durch die schlechte
wirtschaftliche Lage in Deutschland verstärkt wird. Durch die Verminderung der
Einnahmen der Krankenkassen, bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit, wird
auch der Druck auf die Leistungsanbieter von Gesundheitsleistungen erhöht. Die
Krankenhäuser stehen dabei im Mittelpunkt der politischen Forderung zur
Kostensenkung. So soll sich die Zahl der Krankenhäuser und Krankenhausbetten
vermindern, mehr Wettbewerb gefördert und die Krankenhausfinanzierung
grundlegend geändert werden.1 Erste Schritte wurden bereits im Jahre 1972 mit
der Einführung des Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) ergriffen, welches
die Krankenhäuser zu mehr wirtschaftlichem Handeln anhalten sollte. In den
Folgejahren zeigte sich allerdings, dass das Gesetz nur sehr geringe
Veränderungen in wirtschaftlicher Hinsicht zur Folge hatte und die Kosten
weiterhin stark anstiegen.2 Mit dem im Jahre 1993 wirksam werdenden
Gesundheitsstrukturgesetz
(GSG)
wurde
das
bis
dahin
geltende
Selbstkostendeckungsprinzip aufgehoben und durch eine Entlohnung mittels
Fallpauschalen und Sonderentgelten ersetzt.3 Um die Beitragstabilität für die
Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung zu gewährleisten, wurde zum
1.1.2004 ein komplett auf Pauschalen aufbauendes Entgeltsystem eingeführt. Die
Abrechnung der erbrachten Leistungen erfolgt mittels DRG´s (Diagnosis Related
Groups). Bei den DRG´s handelt es sich um „… Klassifikationssysteme, die
Patienten in einheitliche, klinisch ähnliche Gruppen einteilen und sie auf der Basis
1
Vgl. Hermanns/ Kunz, 2003, S.39ff.
Vgl. Mayer, 1996, S. 53ff.
3
Vgl. Oberender/Hacker, 1999, S. 350f.
2
1
von vergleichbaren Kosten zusammenfassen.“4 Dabei spielen die tatsächlichen
Liegezeiten und die für die Behandlung der Patienten tatsächlich aufgewandten
Kosten keine Rolle, die Entlohnung findet nur Mithilfe der Pauschalen statt.
Somit haben sich ab 2004 die Geschäftsprozesse im deutschen Krankenhausmarkt
stark verändert, was wiederum von den Krankenhäusern Veränderungen in ihren
Strukturen und Marktverhalten erfordert. Krankenhäuser die sich schon heute ein
positives Image und ein professionelles Kommunikationsmanagement aufgebaut
haben, werden zu den Gewinnern der Reformen gehören.5 Denn nur wer die
Instrumente des Krankenhausmarketing zur Gewinnung von potentiellen
Patienten und Einweisern und zur Kontaktpflege beherrscht, hat langfristig
Chancen am Markt zu bestehen.
2. Theoretische Betrachtung von Krankenhausmarketing
Dieses Kapitel soll den Begriff Krankenhausmarketing theoretisch behandeln und
dessen verschiedene Facetten aufzeigen. Daneben wird der, auf die
Besonderheiten des Krankenhauses zugeschnittene, Marketing Mix erläutert.
2.1 Definition von Krankenhausmarketing
Am Anfang der theoretischen Betrachtung soll der Begriff Krankenhausmarketing
definiert werden, dafür empfiehlt es sich diesen in seine Bestandteile zu zerlegen.
Bei
einem
Krankenhaus
handelt
es
sich
nach
§2
Absatz
1
Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) um „Einrichtungen, in denen durch
ärztliche und pflegerische Hilfeleistung Krankheiten, Leiden oder Körperschäden
festgestellt, geheilt oder gelindert werden sollen oder Geburtshilfe geleistet wird
und in denen die zu versorgenden Personen untergebracht und verpflegt werden
können“. Krankenhäuser können im Allgemeinen aufgrund ihrer Trägerschaft
unterschieden werden. So gibt es Öffentliche Krankenhäuser, die z.B. von
kommunaler Seite getragen werden, Freigemeinnützige Krankenhäuser sind in
kirchlicher oder sozialer Trägerschaft, wogen Private Krankenhäuser von
privaten Trägern in privater Rechtsform geführt werden.6 Die verschieden
Krankenhaustypen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ziele. Die Öffentlichen
Krankenhäuser
folgen
dem
Prinzip
der
Daseinsfürsorge,
wogen
die
4
Sisignano, 2001, S. 18.
Vgl. ebenda, S 18f.
6
Vgl. Deutsche Krankenhausgesellschaft 1994, S.86
5
2
Freigemeinnützigen den karitativen oder humanitären Prinzipien folgen. Bei den
privaten Krankenhäusern, steht wie bei allen erwerbswirtschaftlich Betrieben, die
Gewinnerzielung im Vordergrund des Handelns.7 Um sich aber trotz der
Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen am Markt behaupten zu können,
müssen alle Krankenhäuser, egal welcher Trägerschaft und den damit
verbundenen Primärzielen, ihr Handeln nach Marketingaspekten ausrichten.
Laut Meffert ist unter Marketing „…die bewußt marktorientierte Führung des
gesamten Unternehmens oder marktorientiertes Entscheidungsverhalten in der
Unternehmung.“8 zu verstehen. Die für erfolgreiches Marketing notwendige
Kundenorientierung, bedeutet bei Übertragung auf den Gesundheitsmarkt, dass
die Krankenhäuser nicht die Diagnose oder Therapie von Erkrankungen als
Dienstleistung anbieten sollen, sondern vielmehr die durch sie erzielte Besserung
der Gesundheit.9 Das Handeln der Krankenhäuser sollte sich an vorher
festgelegten
Marketing-Zielen
orientieren.
Zu
den
Kernzielen
von
Krankenhäusern sollten die Gewinnung möglichst vieler neuer Patienten und die
Schaffung von Kundenzufriedenheit gehören. Die Schaffung einer positiven
Außenwirkung gegenüber der Öffentlichkeit, den Patienten und den einweisenden
Ärzten kann als eines der entscheidenden Ziele angesehen werden. Nach der
Formulierung der Ziele müssen die Verantwortlichen eines Krankenhauses eine
Strategie festlegen, mit derer die gesetzten Ziele verwirklicht werden können.
Aufbauend auf der Strategie finden die Instrumente des Marketing Mix
Anwendung.
2.2 Anwendung des Marketing Mix im Krankenhaus
Wie im Konsumgütermarketing kommen auch im Krankenhausmarketing die vier
Marketing Instrumente „Product“ (Produktpolitik), „Place“ (Distributionspolitik),
„Price“
(Preispolitik),
und
„Promotion“
(Kommunikationspolitik)
10
Anwendung, deren Kombination als Marketing Mix bezeichnet werden.
zur
Da es
sich bei den im Gesundheitswesen erbrachten Leistungen in erster Linie nicht um
Produkte sondern vielmehr um Dienstleistungen handelt, sollte „Product“ eher mit
dem Begriff „Service“ tituliert werden. Der Terminus „Place“ sollte durch den
7
Vgl. Tscheulin/Helmig, 2000, S. 4.
Meffert 2000, S. 8.
9
Vgl. Hermanns/Kunz, 2003, S. 3.
10
Vgl. ebenda, S. 18.
8
3
Begriff „Access“ ersetzt werden, da im Gesundheitsbereich weniger von
Distribution als vielmehr vom Zugang zu Gesundheitsleistungen die Rede ist.
Daneben ist es angebracht, den Begriff „Price“ durch „Consideration“ zu
substituieren, „…da die rein monetären Preise für Gesundheitsleistungen in der
Regel bereits von vornherein festgelegt sind und es mehr um die Bedingungen für
die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen geht.“.11 Der Aspekt der
„Promotion“ soll beibehalten werden, da er wie im Konsumgütermarketing die
Information und Beeinflussung der Kunden beschreibt.12 Die Service-Dimension
befaßt sich mit den am Markt angebotenen Produkten und Dienstleistungen und
deren Ausgestaltung. Dabei lassen sich sie Serviceleistungen im Krankenhaus in
zwei Teilbereiche aufgliedern. Zum einen der Kernbereich, also die Leistungen
des Krankenhauses, die die gesetzliche Krankenversicherung der Patienten
abdeckt (notwendige medizinische Versorgung, Verpflegung und Unterbringung)
und mittels Fallpauschalen abgerechnet wird. Bedingt durch die in der Einleitung
bereits beschriebenen Fallpauschalen und den damit verbundenen einheitlichen
Preisen wird die Bedeutung der Dienstleistungspolitik gesteigert, da sich die
Krankenhäuser nur noch über die Qualität der erbrachten Dienstleistungen von
den anderen Markteilnehmern abheben können. Der zweite Bereich umfaßt die
Leistungen,
die
nicht
zum
Leistungsspektrum
der
gesetzlichen
Krankenversicherung gehören. Diese sogenannten Wahlleistungen, die den
Komfort der Patienten erhöhen, umfassen z. B. eine bessere Zimmerausstattung
oder Versorgung mit Unterhaltungsmedien.13 Die physische Erreichbarkeit des
Krankenhauses sowie die Kommunikation der angebotenen Leistungen fallen in
den Bereich der Access-Dimension. So muß die Erreichbarkeit des Krankenhauses
z.B. mit öffentlichen Verkehrsmitteln gewährleistet sein oder aber auch genügend
Parkraum zur Verfügung gestellt werden.14 Es gilt, die verschieden Zielgruppen
zu identifizieren und diese direkt anzusprechen. Die internen Aufgabenträger,
also die Mitarbeiter des Krankenhauses, seien es Ärzte, Pflegepersonal oder
Mitarbeiter der Patientenverwaltung müssen stets bemüht sein, eine enge Bindung
zu potentiellen Patienten und im besonderen Maße zu den externen
Aufgabenträgern herzustellen, bei denen es sich um die Einweiser, also z.B.
überweisende
niedergelassene
Ärzte
oder
aber
auch
Notarzt-
und
11
Mayer, 1996, S. 47.
Vgl. ebenda, S.47
13
Vgl. Tscheulin/Helmig, 2000, S. 8.
14
Vgl. Mayer, 1996, S.48.
12
4
Krankenwagenbesatzungen handelt. Diese müssen möglichst kundenorientiert
behandelt werden, da sie hauptverantwortlich für den Zugang an Patienten und der
damit verbundenen Bettenauslastung sind. An dieser Stelle kommt es zu
Überschneidungen
mit
dem
Bereich
der
Kommunikationspolitik.15
Die Consideration Dimension hat die Ermittlung der Preise für die erbrachten
Dienstleistungen und Produkte zur Aufgabe. Da die Kernleistungen wie bereits
beschrieben mittels Fallpauschalen entlohnt werden und somit festgelegte Preise
existieren, ist nur das Feld der Wahlleistungen für Preisbetrachtungen relevant.
Bisher erfolgt die Preissetzung für Wahlleistungen in den meisten Fällen nicht auf
der Basis von empirischen Analysen, sondern orientiert sich eher an den Kosten
oder gar Intuition. Daher ist es notwendig mittels empirischer Methoden optimale
Preisabsatzfunktionen zu erstellen, um die besonders bei Wahlleistungen
auftretenden Gewinnpotentiale realisieren zu können.16 Der Bereich der
Promotion ist der vierte und letzte Teilbereich des Krankenhaus-Marketing-Mix.
Dieser dient dazu, die drei bereits genannten Bereiche des KrankenhausMarketing-Mix Service, Access und Consideration der Öffentlichkeit, den
Patienten und Einweisern bekannt zu machen und durch die geschaffene
Markttransparenz Entscheidungshilfe anzubieten.17 An dieser Stelle ist darauf
hinzuweisen, dass Werbung nicht mit Marketing gleich zusetzten ist, sondern
vielmehr ein Instrument der Kommunikation darstellt. Zu den in der
Krankenhauskommunikation eingesetzten Instrumenten zählen Public Relations
(Presse und Öffentlichkeitsarbeit), Event Marketing (Veranstaltung von Messen
und Kongressen), Persönliche Kommunikation (z.B. Tag der offenen Tür) und
auch Direktmarketing (Mailings).18 Krankenhauskommunikation ist wichtig für
den Erfolg am Markt, da sie es möglich macht, einem breiten Publikum die
angebotenen Leistungen zu präsentieren und sich somit von der Konkurrenz
abzusetzen. Den Bemühungen der Krankenhäuser sich in der Öffentlichkeit oder
bei den externen Aufgabenträgern mittels Werbung zu profilieren, sind in
Deutschland noch immer enge gesetzliche Grenzen gesetzt. So sollen das Gesetz
gegen unlauteren Wettbewerb (UWG), das Heilmittelwerbegesetz (HWG) sowie
die Musterberufsordnung für Ärzte (MBO), Patienten, als fachliche Laien, vor
unsachlichen und irreführenden Werbeaussagen schützen. Der Aspekt des
15
Vgl. Tscheulin/Helmig, 2000. S. 24f.
Vgl. ebenda, S. 13f.
17
Vgl. Mayer, 1998, S.48 f.
18
Vgl. Hermanns/Kunz, 2003, S. 19.
16
5
Werbeverbots wird in Kapitel vier noch ausführlich beleuchtet. Es zeigt sich also,
dass der Bereich der Kommunikationspolitik von entscheidender Bedeutung ist,
insbesondere wenn es sich um die Verminderung oder gar Beseitigung von
Informationsasymmetrien der Markteilnehmer handelt.
3. Die Prinzipal-Agenten-Beziehung zwischen Patient und Krankenhaus
Die Prinzipal-Agenten-Theorie beschreibt Situationen in denen mindestens zwei
Individuen in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen. Sie soll an dieser
Stelle Anwendung finden, um das Verhältnis zwischen (Krankenhaus-) Arzt und
Patient zu erläutern.
3.1 Anwendung des Prinzipal-Agenten-Ansatzes auf das Arzt-Patienten Verhältnis
Das beschriebene Abhängigkeitsverhältnis beruht in der Regel auf einem
Vertragsverhältnis zwischen Prinzipal und Agent, sei es nun expliziter oder
impliziter Natur. Bei dem Prinzipal handelt es sich um denjenigen, „...der einen
anderen damit beauftragt, bestimmte Dienstleistungen zu erbringen, eine Sache
herzustellen oder zu verändern oder einen bestimmten Erfolg herbeizuführen. […]
Als Agent wird jemand bezeichnet, der im Auftrag von jemand anders, sozusagen
stellvertretend für ihn, eine bestimmte Aufgabe erfüllen soll.“19
Zu den grundlegenden Prämissen der Agency Beziehungen gehören folgende
Aspekte:
-
Die Handlungen des Agenten können positiven als auch negativen Einfluß
auf das Wohlergehen des Prinzipals haben.
-
Prinzipal und Agent sind bestrebt ihren Nutzen zu maximieren.
-
Die Nutzenfunktionen von Prinzipal und Agent unterscheiden sich
voneinander.
-
Zwischen Prinzipal und Agent herrscht Informationsasymmetrie.20
Informationsasymmetrien sind charakteristisch für alle Prinzipal-AgentenBeziehungen.
Die
Beziehung
zwischen
Krankenhaus
(in
Form
des
Krankenhausarztes, da dieser den eigentlichen Leistungserbringer darstellt) und
Patient ist von beidseitiger Informationsasymmetrie gekennzeichnet. Der Arzt als
Agent hat gegenüber dem Patienten, also dem Prinzipal, einen bedeutenden
Wissensvorsprung, da dieser das medizinische Fachwissen besitzt, um die
19
20
Göbel, 2002, S. 99.
Vgl. ebenda, S. 100.
6
Situation des Patienten einschätzen zu können. Dieser Wissensvorsprung ist aber
auch der Grund für die Interaktion von Arzt und Patient. Wie in allen PrinzipalAgenten-Beziehungen, hat auch der Arzt Informationsdefizite bezüglich der
Eigenschaften und Verhaltensweisen des Patienten.21 So ist es möglich, dass der
Patient relevante Daten seiner Krankheitsgeschichte verschweigt oder aber
während der Behandlungsdauer ausgesprochene Verhaltensvorschriften des
Arztes nicht befolgt. Er sich z.B. nicht an die verordnete Diät hält und damit den
Erfolg der Behandlung wissentlich verschlechtert.
Abb. 1: Die Prinzipal-Agenten-Beziehung zwischen Patient und (Krankenhaus-) Arzt
Quelle: modifiziert entnommen aus Schwartz, 1997, S. 59.
Die angesprochene Informationsasymmetrie bezieht sich jedoch nicht nur auf die
Dauer des Vertragsverhältnisses. Bereits vor Vertragsabschluss gibt es
Informationen, die dem jeweils anderen Vertragspartner nicht, oder nur sehr
schwer zugänglich sind. In diesem Fall spricht man von hidden characteristics,
die Adverse Selektion zur Folge haben können.
3.2 Hidden Characteristics des Krankenhauses und Adverse Selektion
Vor Vertragsabschluß mit dem Agenten möchte der Prinzipal Informationen über
bestimmte Eigenschaften des Agenten oder seiner Leistung in Erfahrung bringen.
Oftmals ist dies allerdings ex ante nicht möglich, so dass man von hidden
characteristics sprechen kann. Als Beispiel für hidden characteristics könnte
unzureichende Erfahrung des behandelnden Arztes auf einem medizinischen
Fachgebiet angeführt werden. Dadurch, dass die Leistungen des Agenten erst ex
post zu bewerten sind, kann es zu Adverser Selektion kommen, also zur Auswahl
unerwünschter Vertragspartner.22 Um dem Problem der Adversen Selektion zu
begegnen gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen das Instrument des Signalling,
bei dem der Agent Signale bezüglich seiner Eigenschaften oder Qualifikationen
aussendet. Zum anderen die Methode des Screening, wobei sich der Prinzipal
21
22
Vgl. Schwartz, 1997, S. 59.
Vgl. Göbel, 2002, S. 100.
7
mittels Testverfahren oder Zertifizierungen über die Eigenschaften des Agenten
informiert.23
Im Deutschen Gesundheitswesen wird die Wahl des Krankenhauses in der Regel
nicht vom Patienten selbst getroffen, sondern vom einweisenden Arzt. Die
Auswahlentscheidung des Einweisers richtet sich zuerst auf das Krankenhaus,
ausschlaggebend für seine Wahl sind aber die Qualifikation und der Ruf der
Krankenhausärzte. Allerdings hat der Einweiser, genau wie der Patient, das
Problem nicht vollständig über die Eigenschaften des Krankenhauses sowie der
Qualifikation des Personals informiert zu sein. Aus diesem Grund beziehen sich
die Signale der Krankenhäuser besonders auf die fachliche Kompetenz ihrer
Ärzte, die Qualität der Pflegeleistungen sowie die Ausstattung mit medizinischtechnischem Gerät. Somit ist der Patient abhängig von der Fähigkeit seines
Arztes, die Qualität des Krankenhauses richtig zu beurteilen. Der einweisende
Arzt wird zum Agenten des Patienten, dessen Aufgabe es ist, für seinen Prinzipal
eine möglichst gute Wahl hinsichtlich der medizinischen Versorgung zu treffen.24
Abb. 2: Die Rolle des einweisenden Arztes in der Prinzipal-Agenten-Beziehung
zwischen (Krankenhaus-) Arzt und Patient.
Quelle: modifiziert entnommen aus: Schwartz, 1997, S. 73
Im speziellen Fall der Krankenhauseinweisung haben wir, wie aus der Grafik
ersichtlich, den besonderen Fall, dass zum einen der einweisende Arzt als Agent
gegenüber seinem Patienten und zum anderen das Krankenhaus selbst als Agent
gegenüber dem Patienten auftritt. Das Krankenhaus ist also in der Position,
gleichzeitig zwei Prinzipalen gegenüber zu stehen. Es muss also, um die
vorvertragliche Informationsasymmetrie zu mildern, zwei Arten von Signalen
setzen. Zum einen, die bereits oben beschrieben fachlichen Signale an den
einweisenden Arzt und zum anderen, Signale an den Patienten. Signalling, das
auf potentielle Patienten abzielt, stellt daher eher die Freundlichkeit des Personals
23
24
Vgl. Picot, S. 87.
Vgl. Schwartz, 1997, S. 71-74.
8
oder die Qualität des Essens in den Vordergrund, da den Patienten in der Regel
der medizinische Sachverstand fehlt, um die Signale mit medizinischem
Hintergrund richtig einschätzen zu können. Anhand dieses Beispiels wird
deutlich, dass Signale genau auf die jeweiligen Adressaten abgestimmt sein
müssen, um ihre Wirkung zu entfalten.
3.3 Hidden information und Moral Hazard
Nach Vertragsabschluß, im Laufe der Prinzipal-Agenten-Beziehung, tritt das
Problem von hidden action auf, welches dadurch hervorgerufen wird, dass der
Prinzipal die Handlungen des Agenten nicht überwachen kann. Wenn eine
Überwachung zwar möglich ist, aber die Handlungen nicht beurteilt werden
können, ist vom hidden information Problem die Rede. Im Fall der ArztPatienten-Beziehung liegt das Problem der hidden information darin, dass der
Patient die tatsächliche Leistung des Arztes nicht beurteilen kann. Ist seine
Genesung auf den Erfolg der Behandlung zurückzuführen, oder aber waren es
einfach die geänderten Lebensumstände des Patienten? Der Patient ist außerdem
nicht in der Lage, festzustellen, ob ein anderer Arzt, eine bessere Leistung
erbracht hätte. Daneben besteht für den Patienten die Unklarheit, ob tatsächlich
das behandelt wurde, was vor Behandlungsbeginn vereinbart wurde. Nutzt das
Krankenhaus den bestehenden Informationsnachteil des Patienten und seines
Einweisers zu seinen Gunsten aus, so spricht man von Moral Hazard. 25
Der einweisende Arzt hat allerdings gegenüber dem Patienten den Vorteil über
das nötige Fachwissen zu verfügen, das nötig ist, um die Leistungen des
(Krankenhaus-)Arztes zu beurteilen, er kann somit als Berater dienen. Aber
dennoch besteht auch für ihn Informationsasymmetrie, da er bei den
vorgenommenen Behandlungen nicht anwesend war. Der Entlassungsbrief, dessen
Aufgaben später noch näher erläutert werden, kann diese Informationsasymmetrie
vermindern.
4. Einweisermarketing
Im folgenden Kapitel wird die Bedeutung von Krankenhausmarketing, mit
besonderem Fokus auf die einweisenden niedergelassenen Ärzte dargestellt, da
diesen eine besondere Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg von
Krankenhäusern zuzuschreiben ist.
25
Vgl. Picot, 2002, S. 85f.
9
4.1 Kommunikationsarbeit von Krankenhäusern
Mit der bereits beschriebenen Einführung der Abrechnung mittels Fallpauschalen
stehen den Krankenhäusern starke Veränderungen bevor, die besonders deren
betriebswirtschaftliche Strukturen betreffen. Die Krankenhäuser werden in
Zukunft ihre Kundenorientierung noch weiter verstärken müssen, um im
Wettbewerb mit den anderen Anbietern von Gesundheitsleitungen bestehen zu
können. Es gilt, die erbrachten Leistungen und deren Qualität in der Öffentlichkeit
publik zu machen, da diese entscheidende Wettbewerbsfaktoren darstellen.26
Professionelle Kommunikationsarbeit in Form von Einweisermarketing dient also
der Existenzsicherung der Krankenhäuser. Der Begriff des Einweisermarketing
soll an dieser Stelle enger gefaßt werden und nur den Bereich der Öffentlichkeitsund Pressearbeit, der klassischen Werbung, und den Bereich der Persönlichen
Kommunikation umfassen. Zu den Kernzielen von Kommunikationsarbeit zählt
die Kundenbindung, also der Erhalt von bereits bestehenden Beziehungen zu
Patienten oder Ärzten, aber auch die Kundengewinnung, also die Akquise neuer
Patienten und Kooperationspartner unter den Niedergelassenen Ärzten. Daneben
zählt auch die Generierung von Goodwill, also einem positiven Erscheinungsbild
in
der
Öffentlichkeit,
durch
nach
innen
und
außen
gerichtete
Kommunikationsmaßnahmen zu den Kernzielen.27 Das Krankenhaus steht in
direkter Beziehung zu Patienten, niedergelassenen Ärzten und der Öffentlichkeit.
Wie die nachfolgende Grafik anschaulich verdeutlicht.
Abb.3: Akteure der Krankenhauskommunikation
Quelle: Thill, 1996, S. 41
26
27
Vgl. Thill, 1996, S. 20f.
Vgl. Sisignano, 2001, S. 21 f.
10
Sollen die Kommunikationsmaßnahmen erfolgreich sein, so müssen sie genau auf
die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten werden. Dies bedeutet, dass sich die
Wahl der Kommunikationsinstrumente, als auch die vermittelten Inhalte
voneinander unterscheiden müssen. So sollten Ärzte in erster Linie über die
Behandlungsmethoden oder medizinisches Gerät informiert werden, wogegen
potentiellen Patienten eher Informationen über „Hotelleistungen“, wie z.B. der
Zimmerausstattung gegeben werden.
4.2 Die Bedeutung der Einweiser für das Krankenhaus
Krankenhauskommunikation richtet sich, wie bereits beschrieben, an drei
Zielgruppen. Zum einen an die Öffentlichkeit, an die Patienten (also die direkt
Betroffenen) und an die niedergelassenen Ärzte, die als Einweiser fungieren.
Bisher richteten die Krankenhäuser ihre Werbemaßnahmen in erster Linie direkt
an die Patienten, allerdings erkennen immer mehr Krankenhäuser die Bedeutung
der Einweiser und das Potential, dass mittels Einweisermarketing zu realisieren
ist.28 Die Wahl für ein bestimmtes Krankenhaus trifft in der Regel der Arzt mit,
oder für den Patienten. Somit agiert der niedergelassene Arzt als Leistungsmittler
zwischen Patient und Krankenhaus. Zirka 80 bis 90 Prozent der Bettenauslastung
realisiert ein Krankenhaus durch die von niedergelassenen Ärzten überwiesenen
Patienten und macht die Einweiser damit zu den wichtigsten Leistungsmittlern.29
Dieser Aspekt gewinnt besonders durch die Einführung der Fallpauschalen und
den damit verbundenen geringeren Entgelten für den Krankenhausaufenthalt an
Bedeutung. Denn mit geringeren Leistungsentgelten müssen in der Folge die
Verweildauern in den Krankenhäusern sinken. Dies wird durch moderne
Medizintechnik und neue Behandlungsmethoden erreicht. Doch durch die
Verminderung der durchschnittlichen Verweildauern sinkt die Bettenauslastung
auf den Stationen und damit deren Umsatzvolumen. Zwar wird der
demographische Trend der Überalterung der Bevölkerung, die Zahl an
Behandlungsfällen erhöhen, aber durch neue Behandlungsmethoden und den
zunehmenden Trend der ambulanten Betreuung werden dem Krankenhaus
wiederum Patienten entzogen. Somit wird in Zukunft die Zahl von
schwerwiegenden und besonders therapiebedürftigen Fällen zunehmen, die für
28
Vgl. Mittelhuber, 2000, S. 46.
Vgl. Mutter/ Keller/Morar, 2003, < http://www.bononet.de/berater/3/Publ_ZuwMarketing_2.PDF>.
29
11
das Krankenhaus aber überproportional hohe Kosten mit sich bringen, da diese
oftmals multiple Erkrankungen haben, deren Behandlung nicht vollständig von
den Fallpauschalen abgedeckt werden.30
Um der sinkenden Zahl an Einweisungen und der damit verbundenen geringeren
Bettenauslastung entgegenzuwirken, müssen von Seiten der Krankenhäuser große
Anstrengungen
unternommen
werden,
um
einweisende
Ärzte
als
Kooperationspartner zu gewinnen. Denn jeder Arzt verfügt über ein spezifisches
„Einweisungspotential“ an Patienten, das bei der Entscheidung mit einem
bestimmten
Krankenhaus
zusammenzuarbeiten,
31
Auslastung seiner Kapazitäten ermöglicht.
diesem
die
langfristige
Die Bedeutung einer engen
Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten ist auch deshalb wichtig, weil
durch die Einführung der Fallpauschalen nicht mehr allein die Zahl an
Einweisungen relevant ist, sondern besonders die Qualität der Diagnose, die zur
Einweisung führt. Denn eine unzureichende oder fehlerhaft gestellte Diagnose
von Seiten des Einweisers, kann dem Krankenhaus zusätzliche Kosten aufbürden,
die von Seiten der Krankenkasse nicht ersetzt werden.32
Doch obwohl die Verantwortlichen der Krankenhäuser die Bedeutung der
Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten erkannt haben, werden bei der
Zusammenarbeit
viele
Fehler
gemacht.
So
zeigte
eine
Umfrage
der
Kassenärztlichen Vereinigung Südbaden im Jahre 1995, dass ca. ein Fünftel der
befragten Ärzte die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus als mangelhaft
bezeichnet, zwei Drittel halten sie für verbesserungswürdig und nur ca. 16%
halten sie für optimal. Die Ärzteschaft bemängelt, dass ihre Fachkompetenz von
den Krankenhausmedizinern nicht akzeptiert wird, was sich z.B. in der
Wiederholung von Laboruntersuchungen zeigt. Daneben wird auf die Bedürfnisse
der Patienten z.B. nach Information oder Fürsorge nicht ausreichend gut
eingegangen, was diese dann wiederum ihrem Arzt anlasten. Besonders stark
werden
Informationsdefizite
bezüglich
der
Krankenhausleistungen
und
Ausstattung mit medizinischem Gerät bemängelt, sowie das häufige Fehlen von
persönlichen Ansprechpartnern.33 Um die genannten Mängel im Verhältnis zu den
niedergelassenen Ärzten zu beheben, müssen diese besonders mit Informationen
30
Vgl. Künzel, 1996, S. 112.
Vgl. ebenda, 112f.
32
Vgl. Mutter/ Keller/Morar, 2003, < http://www.bononet.de/berater/3/Publ_ZuwMarketing_2.PDF>.
33
Vgl. Thill, 1996, S. 107ff.
31
12
versorgt werden, sei es durch den Einsatz von Medien oder den persönlichen
Kontakt mittels Ansprechpartnern. Das folgende Kapitel soll verdeutlichen,
welche Wege zur Informationsversorgung der niedergelassenen Ärzte von den
Krankenhäusern beschritten werden können.
4.3 Implementierung von Einweisermarketing
Bevor allerdings jegliche Informationsmittel oder Wege zum Einsatz kommen
können, muss Marktforschung betrieben werden, um zu klären, welche Ärzte als
Zielgruppe für das Krankenhaus in Frage kommen. Dazu muss das beabsichtige
Einzugsgebiet des Krankenhauses festgelegt werden. Danach sind die
infragekommenden Fachrichtungen der niedergelassenen Ärzte zu analysieren,
wobei sich die relevanten Fachrichtungen natürlich an dem vom Krankenhaus
angeboten Leistungsspektrum orientieren müssen. Sind diese Schritte erfolgt, gilt
es, die potentiellen Einweiser anzusprechen, um Informationen über sie und ihr
Einweisungspotential zu erlangen.34 Neben den Informationen über die Einweiser,
ist es für das Krankenhaus auch wichtig zu erfahren, wie die Einweiser das
Krankenhaus sehen. Bedingt durch die andere Sichtweise der niedergelassenen
Ärzte, ist es besser möglich, Stärken und Schwächen des Krankenhauses zu
erkennen und infolge dessen, Stärken auszubauen und zu präsentieren, sowie
Schwächen abzubauen.35
Die bereits bestehenden Einweiser sollten hinsichtlich ihres Einweiservolumens
analysiert und dann kategorisiert werden. Eine Unterscheidung in A- (häufig), B(mittel), oder C- (selten) Einweiser kann als hilfreich angesehen werden. Die
Erfahrung hat gezeigt, dass häufig einweisende Ärzte in der Regel einen ganz
anderen Informationsbedarf haben, als die selten einweisenden Kollegen. AEinweiser sind eher an leistungsspezifischen Informationen interessiert, wogegen
B- und C-Einweiser eher ein Interesse an allgemeinen Auskünften über das
Krankenhaus haben.36 An dieser Stelle ist es hilfreich, näher auf die
Informationsbedürfnisse der niedergelassenen Ärzte einzugehen. Eine Umfrage
unter niedergelassen Ärzten aus dem Jahre 1994 ergab, dass besonders großes
Interesse an den medizinischen Fortschritten der Fachabteilungen besteht.
34
Vgl. Mittelhuber, 2000, S. 47.
Vgl. Braun/ Spindler, 1996, 75.
36
Vgl. Mutter/ Keller/Morar, 2003, < http://www.bononet.de/berater/3/Publ_ZuwMarketing_2.PDF>.
35
13
Auskünfte über ambulantes Operieren und die angewandten prä- und
poststationären Behandlungsweisen sind außerdem von vermehrtem Interesse.
Informationen über die medizinisch-technische Ausstattung und die Qualifikation
des ärztlichen Personals sind in den Augen der Einweiser relevant.
Abb.4 : Informationen aus dem Krankenhaus für niedergelassene Ärzte
Quelle: Braun, 1994, S. 621
Sind die relevanten Einweiser identifiziert und hinsichtlich ihrer Potentiale
analysiert,
müssen
diese
als
Kooperationspartner
gewonnen
werden.
Kooperationsbereitschaft von Seiten der Ärzte ist allerdings nur dann zu
erreichen, wenn diese umfassend über das Krankenhaus informiert werden und
das Gefühl bekommen, dass von Seiten des Krankenhauses der Wille zur
Zusammenarbeit besteht. Als Beispiel für Probleme bei der Zusammenarbeit,
kann der Entlassungsbrief des Krankenhauses angeführt werden, bei dem es in der
Regel oftmals zu Unstimmigkeiten zwischen Krankenhaus und niedergelassenem
Arzt kommt. Der Entlassungsbrief kann als das zentrale patientenbezogene
Bindeglied zwischen Krankenhaus und dem niedergelassenen Arzt angesehen
werden. Die Aufgabe des Entlassungsbriefes besteht darin, den Arzt über die
Diagnose, vorgenommene Behandlungen und die medizinisch relevanten Daten
kurz nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zu informieren. Der
Entlassungsbrief kann als Signal für die Kompetenz und Leistungsfähigkeit des
Krankenhauses fungieren und dem niedergelassenen Arzt Kooperationsbereitschaft anzeigen. Allerdings zeigt sich in der Praxis oftmals das Problem,
dass die zu vermittelnden Inhalte umständlich oder gar unverständlich dargelegt
14
werden. Neben dem relativ kurzgehalten Entlassungsbrief, soll der Arztbrief
ausführlich über die im Krankenhaus gewonnen Erkenntnisse über die Gesundheit
des Patienten informieren. In der Regel dauert es mehrere Wochen bis der
niedergelassene Arzt die ausführlichen Informationen vom Krankenhaus erhält,
wobei sie aufgrund der Zeitverzögerung nicht mehr für die Weiterbehandlung
relevant sind. Um das wichtige Verhältnis zwischen Kran-kenhaus und Arzt zu
kräftigen, müssen die Informationen des Entlassungsbriefs verständlicher und
Erstellung und Versand des Arztbriefes beschleunigt werden. Ein standardisierter
Aufbau der Briefe, PC Unterstützung bei der Erstellung und Terminierung für die
Fertigstellung können helfen, die genannten Probleme zu beseitigen und damit das
äußere Erscheinungsbild zu verbessern.37
Neben der Optimierung von Reibungspunkten, wie dem Entlassungsbrief kann die
Zusammenarbeit durch die Einführung eines Beraterkreises für das Krankenhaus
gefördert werden. Dieser Beraterkreis setzt sich oftmals aus mehreren
niedergelassenen Ärzten zusammen, die den Mitarbeitern des Krankenhauses ihre
Denk- und Handlungsweisen näher bringen und somit auf die Probleme der
niedergelassenen Ärzte mit dem Krankenhaus hinweisen. Der Beraterkreis kann,
sofern er regelmäßig zusammenkommt, Berührungsängste abbauen und eine enge
Beziehung zustandebringen. Dieses Gremium stellt eine innovative Plattform dar,
die die Ernsthaftigkeit der Kooperationsbemühungen unterstreicht.38 Neben den
genannten Maßnahmen zur Steigerung der Kooperation steht dem Krankenhaus
eine Fülle von Kommunikationsinstrumenten zur Verfügung, mit deren Hilfe den
niedergelassenen Ärzten Informationen übermittelt werden können. Diese und mit
deren Anwendung verbundenen Probleme, sollen nun nachfolgend beleuchtet
werden.
4.4 Kommunikationsinstrumente
Den Krankenhäusern stehen im Bereich des Einweisermarketings verschiedene
Kommunikationsinstrumente zur Verfügung, mit deren Hilfe sie über ihre
Institution informieren und für die angeboten Leistungen und deren Qualität
werben können. Zu diesen Instrumenten zählen Public Relations (Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit), Event Marketing (Messen, Kongresse), Persönliche
Kommunikation („Tag der offen Tür“) und Direktmarketing (Mailings).39
37
Vgl. Thill, 1996. S 122-126.
Vgl. ebenda, S. 111f.
39
Vgl. Sisignano, 2001, S. 132.
38
15
Eine Befragung von hessischen Krankenhäusern bezüglich der angewendeten
Kommunikationsmittel zur Ansprache von niedergelassenen Ärzten macht
deutlich, dass besonders die Mittel, die in den Bereich des Event Marketing und
der Persönlichen Kommunikation fallen, sich großer Beliebtheit erfreuen.
Daneben wurde die Bedeutung von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit darin
erkenntlich, dass 84% der Krankenhäuser angaben, dieses Kommunikationsmittel
zu verwenden.40
Abb. 5 : Geplante und angewandte Maßnahmen zur Information niedergelassener
Ärzte
Quelle: Sisignano, 2001, S 27
Die Aufgabe von Presse - und Öffentlichkeitsarbeit, auch Public Relations
genannt, liegt darin, eine langfristige und positive Außenwirkung des
Krankenhauses zu erzeugen. So können Pressekonferenzen genutzt werden, um
die
Medienvertreter
(und
damit
potentielle
Patienten,
Ärzte
und
die
Öffentlichkeit) über Neuerungen im Krankenhaus zu informieren.
Die hohe Beliebtheit von PR liegt darin, dass die Informationen nicht direkt vom
Krankenhaus als Institution kommen, sondern von der Presse, deren
Berichterstattung in der Regel unabhängig ist. Somit helfen Beiträge im
redaktionellen Teil der Medien potentielle Kunden zu Informieren, ohne den
Eindruck der Beeinflussung zu erwecken.41 Public Relations können als eines der
wirkungsvollsten Kommunikationsmittel angesehen werden.
40
41
Vgl. Sisignano, 2001, S. 25-28.
Vgl. Aldag, 1988, S. 244.
16
Fast die Hälfte der befragten Krankenhäuser wenden Eventmarketing als
Werbemittel an. Dabei werden im Rahmen von Seminaren oder Workshops
niedergelassene Ärzte über das Krankenhaus informiert. Durch die Ausrichtung
von
Kongressen
oder
Fachtagungen
steigert
das
Krankenhaus
seinen
Bekanntheitsgrad in der Ärzteschaft.
Zum
Bereich
der
Persönlichen
Kommunikation
zählen
zum
Beispiel
Veranstaltungen wie ein „Tag der offenen Tür“. Diese Veranstaltungen
ermöglichen es dem Krankenhaus sich der Öffentlichkeit zu präsentieren,
besonders potentielle Patienten können sich ein Bild von der Institution
Krankenhaus machen. Bei den niedergelassenen Ärzten ist diese Art der
Kontaktaufnahme jedoch von geringerem Interesse, sie sind eher an Einrichtungen
wie Ärztestammtischen interessiert, da sie die Möglichkeit zum persönlichen
Erfahrungsaustausch unter Kollegen ermöglichen.
Zu den Instrumenten des Direktmarketing zählen Mailings, aber auch
Informationsbroschüren, die sich gezielt an die niedergelassenen Ärzte richten. So
werden z.B. in regelmäßigen Abständen Informationsbriefe des Chefarztes einer
Fachabteilung, an die niedergelassene Ärzteschaft versandt, um über relevante
Neuerungen zu informieren. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von
Mailings ist aber die Verknüpfung mit dem Angebot zur persönlichen
Kommunikation, da selbst ein persönliches Anschreiben nicht die erforderliche
Bindung zwischen Krankenhaus und Arzt erzeugen kann.42 Die Praxis hat gezeigt,
dass besonders jüngere Ärzte eher an Informationen über die Leistungen der
Krankenhausabteilungen und an Informationsbriefen interessiert sind, wogegen
ältere Praxisinhaber einen größeren Bedarf an Vorträgen zu medizinischen
Themen
oder
dem
Ärztestammtisch
unterschiedliche Informationsbedürfnisse
43
tragen, um optimal zu Informieren.
haben.
Den
Erkenntnissen
über
sollte das Krankenhaus Rechnung
Allerdings muß bei der Verwendung der
einzelnen Kommunikationsmittel darauf geachtet werden, dass die strikten Regeln
des Werbeverbots eingehalten werden. Diese Thematik wird im nachfolgenden
Kapitel näher erläutert.
42
43
Vgl. Thill, 1996, S. 117-121.
Vgl. Braun, 1994, S. 622.
17
4.5 Krankenhauswerbung und deren rechtliche Grenzen
Werbung hat in der Regel zwei Funktionen, zum einen die Informationsfunktion,
zum anderen die Beeinflussungsfunktion. Will ein Krankenhaus werben und
damit seinen langfristigen Erfolg am Markt sichern, so muss die sachliche
Information im Vordergrund stehen. Manipulative Werbeaussagen können,
besonders langfristig, eher schädlich für das Image des Absenders sein. Die
Informationen
sollen
der
Öffentlichkeit,
potentiellen
Patienten
und
niedergelassenen Ärzten erlauben, sich ein Bild von der Institution Krankenhaus
zu machen, also soll Werbung letztendlich als Entscheidungshilfe dienen.44
Allerdings sind Patienten und Öffentlichkeit in der Regel medizinische Laien, die
vor unsachlichen und manipulierenden Werbeaussagen geschützt werden müssen.
Besonders das Heilmittelwerbegesetz (HWG) und das Gesetz gegen unlauteren
Wettbewerb (UWG) sollen Nachfrager von Gesundheitsleistungen schützen. In
der anhaltenden Diskussion um das standesrechtliche Werbeverbot und dessen
Abschaffung werden eine Fülle von Pro- und Contra-Argumenten angeführt. An
dieser Stelle soll mittels einer kleinen Auswahl an Argumenten die Brisanz der
Diskussion verdeutlicht werden.
So führen die Gegner der Abschaffung des Werbeverbotes folgende Argument ins
Feld: Bei einer Abschaffung (des Werbeverbots) besteht die Gefahr, dass die
Werbenden Falschaussagen treffen, um potentielle Patienten anzulocken. Bedingt
durch Skaleneffekte der Werbung könnten Markteintrittsbarrieren geschaffen
werden, die kleineren Anbietern den Marktzutritt verwähren und somit großen,
bereits erfolgreich am Markt etablierten Institutionen Machtkonzentration
ermöglichen. Die Kosten für Werbemaßnahmen werden auf die Patienten
abgewälzt.
Die Befürworter der Abschaffung führen als zentrales Argument die verbessere
Marktransparenz
an,
die
den
Nutzen
aller
Konsumenten
von
Gesundheitsleistungen erhöhen soll. Daneben relativieren sie die Argumente der
Gegenseite dadurch, dass es auch nach der Abschaffung des Werbeverbots nicht
erlaubt sein wird, Falschaussagen in der Werbung zu treffen. Zudem halten sie
eine Abwälzung der Werbekosten für unrealistisch, da die erbrachten Leistungen
mittels festgelegter Pauschalen entlohnt werden. Zusammenfassend läßt sich
sagen, dass durch die fehlende Markttransparenz relativ schlechtere Ärzte und
Krankenhäuser geschützt sind. Dagegen dürfen relativ gute Anbieter von
44
Vgl. Sisignano, 2001, S. 133.
18
Gesundheitsleistungen ihre überdurchschnittlichen Fähigkeiten nicht den Kunden
präsentieren. Damit entgeht den Konsumenten von Gesundheitsleistungen die
Möglichkeit sich umfassend über die Markteilnehmer zu informieren und die für
sie am besten geeigneten Leistungserbringer auszuwählen. Die Argumente der
Anhänger des Werbeverbots können somit als Besitzstandswahrung und Versuch,
sich unliebsame Konkurrenz fernzuhalten, gewertet werden.45
Doch obwohl das Werbeverbot in Deutschland vorerst aufrechterhalten bleibt,
gibt es auch bei den bestehenden Regelungen eine Vielzahl von legalen
Umgehungsmöglichkeiten.
Im
Bereich
der
Krankenhauswerbung
können
Informationen entweder vom Krankenhaus als Institution, oder aber auch von den
Chefärzten der verschiedenen Abteilungen kommen. Die Chefärzte unterliegen
dem ärztlichen Berufsrecht, wogegen das Krankenhaus als Institution frei ist,
allerdings zur Rücksichtnahme auf das Berufsrecht angehalten ist. Dies begründet
sich im Verbot der Fremdwerbung für Ärzte. Es wird deutlich, dass die
rechtlichen Einschränkungen sich nach den unterschiedlichen Absendern der
Werbebotschaften richten.46
Will ein Krankenhaus die Öffentlichkeit, oder potentielle Patienten über seine
Leistungen informieren, muss es sich an die Regeln des HWG und UWG halten.
Bei Informationen über seine Ärzte sogar an die MBO. Um sich ein Bild von den
bettenführenden Abteilungen eines Krankenhauses machen zu können, benötigen
die
niedergelassenen Ärzte
Informationen
hinsichtlich
des
angebotenen
medizinischen Leistungsspektrums, sowie der Qualität der angebotenen
Leistungen. Den Chefärzten ist dies aufgrund der MBO untersagt, allerdings kann
das Krankenhaus als Institution über diese
Leistungen informieren. Dem
Krankenhaus ist es auch erlaubt, die niedergelassenen Ärzte über die
Neuanschaffung von medizinischem Gerät zu informieren. Um der Ärzteschaft
die wichtige Nachricht über den neuen Chefarzt einer Abteilung vorzustellen, ist
es dem Krankenhaus erlaubt eine kurze Tatsacheninformation zu versenden.47
Die vorhergehenden Aussagen verdeutlichen, dass es trotz der starken
Einschränkungen durch den Gesetzgeber die Möglichkeit gibt, z.B. die
Niedergelassenen Ärzte zu informieren.
45
Vgl. Tscheulin/Helmig, 1999, S. 173–177.
Vgl. Tscheulin/Helmig, 1996, S. 1363.
47
Vgl. Tscheulin/Helmig, 2000, S. 19-22.
46
19
4.6 Aufhebung des Werbeverbotes in den USA
Welche Veränderungen die Aufhebung des Werbeverbots auf den Markt für
Gesundheitsleitungen hat, zeigt sich am Beispiel der USA. Dort galt bis 1980, wie
in Deutschland, ein Werbeverbot für Krankenhäuser, dass dann aufgrund einer
Klage der Federal Trade Commission gelockert wurde. Infolgedessen erlaubte die
American Hospital Association (AHA)
ihren
Mitgliedern,
solange
sie
wahrheitsgemäß und nicht auf Kosten von Mitbewerbern ging, die Verwendung
von Werbemaßnahmen.48 In den USA zeigt sich besonders seit den neunziger
Jahren ein signifikanter Anstieg von Krankenhauswerbung. So nutzten 1995 von
den 5.000 Akutkrankenhäusern 1.800 Werbemaßnahmen, um sich ihren Kunden
zu präsentieren. Dabei belief sich das Werbebudget auf durchschnittlich 79.000
Dollar pro Jahr und Krankenhaus. Im Jahr 1998, also schon drei Jahre später warb
die Hälfte der Akutkrankenhäuser mit Werbemaßnahmen um seine Kunden. Der
durchschnittliche Werbeetat der Krankenhäuser war auf 123.000 Dollar pro Jahr
gestiegen. Dies bedeutet eine Vergrößerung der durchschnittlichen Werbeetats pro
Krankenhaus und Jahr um 56%. Im gleichen Zeitraum stiegen die sonstigen
Ausgaben der Krankenhäuser aber nur um 10%.49 Die Zahlen machen deutlich,
wie stark die Bedeutung von Krankenhauswerbung in den USA geworden ist. Als
Gründe für den starken Anstieg der Werbeanstrengungen, sind wie in
Deutschland, Veränderungen auf dem Markt
für
Gesundheitsleistungen
anzuführen. So bewirkte der medizinisch-technische Fortschritt, wie in
Deutschland, eine Verkürzung der Liegezeiten der Patienten. Daneben stieg die
Bedeutung
von
Health
Maintenance
Gesundheitsversorgungssystemen,
die
Organisations
Krankenhäuser
(HMO),
also
in
Netzwerke
ihre
von
aufnehmen um die versicherten Patienten zu versorgen. Infolge dessen verfolgten
die Krankenhäuser die Strategie, ihren Bekanntheitsgrad unter den Patienten oder
einweisenden
Ärzten
mittels
Werbemaßnahmen
zu
erhöhen,
um
sich
unentbehrlich für die HMO´s zu machen und somit nicht Gefahrzulaufen von
diesen ausgeschlossen zu werden.50 Nur die Krankenhäuser die massiv in die
Information und Bindung ihrer Kunden investiert haben konnten sich auf dem
Markt behaupten. Die langjährige Erfahrung aus den USA hat gezeigt, dass
Krankenhauswerbung der Bevölkerung und deren Gesundheit nicht geschadet,
48
Vgl. Barro, 2002, S.2f.
Vgl. ebenda, S.1.
50
Vgl. ebenda, S. 6.
49
20
sondern durch die vergrößerte Markttransparenz den Nutzen, in Form von
verbesserten Gesundheitsdienstleistungen erhöht hat.51
5. Fazit
Abschließend
bleibt
Gesundheitswesen,
festzuhalten,
auch
im
dass
durch
Hinblick
die
auf
Veränderungen
die
im
veränderten
Abrechnungsbedingungen mit den Krankenkassen die Krankenhäuser ihre Marktund besonders Kundenorientierung verstärken müssen, um sich weiterhin auf
dem Markt für Gesundheitsleistungen behaupten zu können. Dabei sind
Kommunikationsmaßnahmen zur Information und Bindung, besonders von
Patienten und niedergelassenen Ärzten von entscheidender Bedeutung. Denn nur
mit Informationen über das eigene Leistungsspektrum und der gebotenen Qualität,
sind Informationsasymmetrien abzubauen und potentielle Kunden, die eigenen
entscheidenden Wettbewerbsvorteile darzustellen. Dabei stellt die Fokussierung
der
Bemühungen
auf
die
einweisenden
niedergelassenen
Ärzte
den
entscheidenden Schritt in Richtung Erfolg dar. Denn das hohe Einweiserpotential
und die Bedeutung der niedergelassenen Ärzte als Kooperationspartner sind von
entscheidender Relevanz. Sollte das standesrechtliche Werbeverbot für Ärzte
gelockert, ja sogar aufgehoben werden, würde dies die dringend notwendige
Erhöhung der Markttransparenz zur Folge haben, die den Abnehmern von
Gesundheitsleistungen bei der Auswahl ihrer Leistungserbringer dienlich ist. Das
Beispiel USA gewährt dabei schon heute einen Blick in die mögliche Zukunft des
Gesundheitswesens in Deutschland.
51
Vgl. Tscheulin/Helmig, 1999, S. 174.
21
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http://www.bononet.de/berater/3/Publ_ZuwMarketing_2.PDF
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25
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