Hanfinfo allgemein 04-2010

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Hanf
Allgemeine Informationen über die Hanfpflanze. Die einzelnen Teile gliedern sich in:
Geschichte
Anatomie
Die Droge
Botanik
Hanfsamen und Hanföl
Geschichte
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bereits 10.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung
(das heißt vor rund 12.000 Jahren) wurde in China schon Hanf angebaut. Die ältesten Anhaltspunkte
für Hanfanbau in Deutschland reichen 7.000–8.000 Jahre zurück. Zunächst waren nur die Samen von
Bedeutung, erst später entdeckte man auch die Verwendbarkeit der Fasern für Seile, Taue und
Bekleidung. Die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Hanfprodukte hatte vor allem der Seefahrt
im Mittelalter zu ihren großen Leistungen verholfen.
Vor fast 5.000 Jahren entdeckte man in China die Bedeutung des Hanfsamens zur Verwendung für
Arzneimittel. So beschreibt der chinesische Kaiser Shen Nung (vor 4.800 Jahren) in seiner
pharmakologischen Abhandlung die Hanfpflanze als Heilmittel für Gicht, Malaria, Rheuma,
Verstopfung und „viele andere Unpässlichkeiten.
Vor 3.500 Jahren spielt in Indien die Hanfpflanze auch innerhalb religiöser Bereiche eine große Rolle.
Bei hinduistischen Ritualen und Zeremonien wird Hanfsamen als Beschützer vor dem Bösen
verwendet. Auch für die Buddhisten galt und gilt der Hanf als heilig. Während Buddha auf seinem Weg
zur Erleuchtung unterwegs war, so sagen die Berichte, habe er sich nur von Hanfsamen ernährt. Hanf
hat schlicht und einfach den Werdeprozess der Spezies „homo sapiens“ über Jahrtausende begleitet.
Selbstverständlich trifft man in den Kulturen des Hinduismus und des Buddhismus die Hanfsamen
auch als Lebensmittel und als Öllieferant an. Auch im späteren Verlauf der Kulturgeschichte der
Menschheit bis tief ins Mittelalter spielt der Hanf eine große Rolle, ja bis in die Neuzeit hinein wurden
die Produkte der Hanfpflanze verwendet, vor allem dann auch zur Papiererzeugung und immer mehr
auch für Textilien. Hanf wurde zu einem der wertvollsten und wichtigsten Rohstoffe.
Durch die aufkommenden Technologien der Neuzeit, vor allem der Chemieindustrie, verloren viele
Jahrtausende lang verwendete Rohstoffe der Natur ihre Bedeutung. Das gilt insbesondere auch für den
Hanf und die daraus gewonnenen Produkte. Im 20.Jahrhundert verschwand die Kulturpflanze Hanf in
Europa fast vollkommen von der Bildfläche. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten in der Suche nach
alternativen, nachwachsenden Rohstoffen kehrte auch die Hanfpflanze wieder auf die Bühne zurück.
Durch die Verwandtschaft mit der „Haschischpflanze“ wurde vorübergehend in vielen Ländern
Europas der Anbau von Hanf verboten. Erst in den 90er Jahren (Österreich und Deutschland 1995!)
wurde das Verbot Hanf zu pflanzen aufgehoben. Die messtechnischen Verfahren eröffneten einen
tieferen und erweiterten Einblick in die wertvollen biologischen Stoffe des Hanfsamens
Botanik
Cannabis ist die botanische Bezeichnung der Hanfpflanze.
Hanf (Cannabis sativa) gehört zur Familie der Cannabaceae und ist mit dem Hopfen verwandt.
Hanf ist eine zweihäusige Pflanze. Dies bedeutet, dass es männliche und weibliche Hanfpflanzen mit
unterschiedlichen Blüten gibt. Nur die weiblichen Blüten bilden die ernährungsphysiologisch
wertvollen Samen und das stark duftende und aromatische Harz, das den Hanf berühmt und
berüchtigt gemacht hat. Mit dem Harz von Hanf kann, wie mit dem Harz von Hopfen, Bier gebraut
werden. Die männlichen Hanfpflanzen bilden kaum psychoaktive Substanzen. Wird die weibliche
Blüte vom Pollen der männlichen Blüte bestäubt, so bildet sich ein Samen, der in einem Zeitraum von
etwa 6 Wochen heranreift.
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Es gibt auch einhäusige Hanfpflanzen, wo sowohl männliche als auch weibliche Blüten von einer
einzigen Pflanze gebildet werden. Äußerlich sehen diese Zwitter den weiblichen Pflanzen sehr ähnlich.
Als Drogen-Hanf sind diese Pflanzen sehr schlecht geeignet und auch zur Fasergewinnung sind sie
nicht optimal, da rein männliche Pflanzen deutlich bessere Fasererträge bringen.
Das Hanfblatt besteht aus mehreren Fingern, deren Anzahl sehr variabel ist. Sie bewegt sich meistens
zwischen 5 und 13 Fingern und ist aufgrund der Anordnung der Finger auf dem Blatt fast immer
ungerade.
Cannabis ist eine einjährige, starkwüchsige, tiefwurzelnde Pflanze, von der weltweit viele verschiedene
Sorten mit unterschiedlichen Eignungen und Anpassungen existieren. Für den Anbau gibt es
Faserhanf, Ölhanf und speziell auf Harzausbeute und THC-Gehalt selektionierten Drogenhanf mit bis
zu 20 % THC in den weiblichen Blüten.
In folgenden Merkmalen unterscheiden sich die drei verschiedenen Hanfgattungen Cannabis indica,
sativa und ruderalis:
Cannabis indica - Indischer Hanf
Der indische Hanf wird etwas über 1 Meter hoch und ist sehr stark verzweigt, wodurch sein Aussehen
sehr dem eines Tannenbaues ähnelt. Seine Blätter sind oval und besonders breit. Er bildet die größte
Menge an Blüten, die den größten Anteil an psychoaktiven Stoffen enthalten. Verbreitung:
Nordindien, Afghanistan, Pakistan und dem Himalajagebiet.
Cannabis sativa - Nutzhanf
Cannabis sativa wird bis zu 5 Meter hoch. Er ist sehr wenig verzweigt und besitzt von den drei Arten
die größten Blätter. Die einzelnen Finger der Blätter sind sehr lang und schmal. Verbreitung: Cannabis
sativa stammt entweder aus Mitteleuropa oder Zentralasien. Als Kulturfolger des Menschen
verbreitete er sich schon im Neolithikum. Heute ist er auf der ganzen Welt sehr verbreitet. Als
Wildpflanze ist er nicht bekannt. Der Gehalt an THC ist eher gering bzw. kaum mehr vorhanden.
Cannabis ruderalis - Ruderalhanf (russischer Hanf)
Der Ruderalhanf wird nur etwa 30 - 60 cm hoch. Er hat kaum Verzweigungen und nur sehr kleine
Blätter. Seine Blütenstände sind die kleinsten in der Hanffamilie. Weist dünnen leicht fasringen
Ständel auf, fast nicht verzweigt. Auch sein THC Gehalt ist nicht besonders üppig: während bei
Cannabis sativa etwa 70 % der Cannabinoide THC sind, sind es bei Cannabis ruderalis etwa 40 %.
Verbreitung: heute von Kaukasus bis China auf sogenannten Ruderalstätten (steinige Standorte),
Geröllfeldern oder Schuttflächen. Ursprünglich kam er nur im südöstlichen Russland vor. Er wurde
vermutlich von den Skythen in die Mongolei eingeführt und hat sich dort verwildert.
Die Droge
Auf der ganzen Oberfläche der Pflanze, außer auf Samen und Wurzeln, befinden sich Drüsen,
besonders dicht auf der Unterseite der Tragblätter entlang der Blattadern und der Blätter im Bereich
der Blütenstände, die Harz bilden, das zu 80 bis 90 % aus Cannabinoide sowie ätherischen Ölen,
hochpolymeren Phenolen, Terpenen und Wachsen besteht.
Es sind zur Zeit mehr als 60 Cannabinoide bekannt, in größeren Anteilen kommen Cannabidiol (cbd),
Cannabinol (cbn) sowie Tetrahydrocannabinoide(THC) vor, die unter anderem für die psychoaktive
Wirkung des Hanfs verantwortlich gemacht werden. Die Hüllblätter der Samen enthalten besonders
viel Cannabinoide, während die Samen und die Fasern keine Cannabinoide enthalten.
THC wirkt vielfältig. Es ist für den charakteristischen psychoaktiven Effekte von Marihuana und
Haschisch, aber auch für die meisten medizinischen Eigenschaften der Cannabisprodukte
verantwortlich. Es wirkt unter anderem aufheiternd, muskelentspannend, antiepileptisch,
brechreizhemmend, appetitssteigernd, antibiotisch, beruhigend, schmerzlindernd und fiebersenkend.
Weiter senkt es den Augeninnendruck und erweitert die Bronchien.
CBD wirkt nicht psychoaktiv, sondern steuert bei ausreichend hoher Dosierung sogar dem Effekt des
THC entgegen. Es wirkt zudem beruhigen, schmerzstillend, entzündungshemmend, antiepileptisch,
angstlösend, antipsychotisch und senkt den Augeninnendruck.
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DBN wirkt leicht halluzinogen, senkt Augeninnendruck, antiepileptisch, verringert Pulsfrequenz
Haschisch und Marihuana sind heute die weltweit meist konsumierten illegalen Drogen. Dabei sehen
sich die Konsumenten nicht als Cannabissüchtige. Tatsächlich konnte bisher durch keine
wissenschaftliche Untersuchung eine suchterzeugende Wirkung von Cannabis eindeutig belegt
werden.
Die heutige Gesetzeslage verbietet in den meisten Staaten der Welt den Konsum Cannabis. In vielen
Ländern wird er heute allerdings toleriert. Zur medizinischen Anwendung sind Haschisch und
Marihuana nach wie vor nicht zulässig, in vielen Staaten sind allerdings verschreibungspflichtige
Präparate mit synthetisch oder halbsynthetisch hergestellten Cannabinoiden in Verwendung, deren
Wirkung von den Konsumenten aber meist als unangenehmer als die von natürlichen
Cannabisprodukten beschrieben wird.
Marihuana nennt man die getrockneten weiblichen Blütenstände (zusammen mit den Blütenblattern
und meist auch Stengelteilen). Im Jargon wird es meist "Gras" genannt. In getrockneten Blüten und
Blättern (Marihuana) 0,5 – 2 %
Haschisch, auch "Dope" oder "Shit" genannt, ist gepresstes Cannabisharz. Haschisch ist das gepresste
Harz der weiblichen Pflanze. Das hochwertigste Haschisch wird hergestellt indem man das Harz der
Blüten mit den Händen abreibt. Dabei bildet sich eine dunkle Harzschicht auf der Hand, die dann
abgeschabt und gepresst wird. Im Harz der weiblichen Pflanze (Haschisch) 2-20 %
Im Haschischöl 50-60 %.
THC ist der Stoff, der das "High" verursacht, das sich nach der Einnahme von Cannabisprodukten
einstellt. Neben dem THC gibt es noch eine große Anzahl weiter für den Hanf typische Substanzen, die
zum Teil auch psychotrope Wirkung haben.
Zur Einnahme von Cannabisprodukten werden meist Haschisch oder Marihuana in einem Joint
(Zigarette mit Cannabis) oder einer (bzw. einem) Bong (Wasserpfeife) (meist zusammen mit Tabak)
geraucht.
"Cookies" sind Kekse oder andere Süßspeisen, die Haschisch oder Marihuana enthalten.
Kiffen nennt man das Rauchen von Cannabis. Ein Kiffer ist jemand der gerne und regelmäßig
Cannabis raucht.
Anatomie
Hanf besitzt eine kräftige Pfahlwurzel, die eine Länge von 200 cm und eine Tiefe von 115 cm erreichen
kann. Die langstieligen, tiefgefingerten Blätter mit dunkelgrüner Ober- und blassgrüner Unterseite
setzen sich aus 1 bis 11, in der Regel 5 bis 9 gezähnten, schmal langzettlichen Blattfingern zusammen.
Ober- und Unterseite sind mit Drüsen und Haaren besetzt. Die Wuchshöhe der Hanfpflanze kann bis
zu vier Meter erreichen. Die Hauptwachstumsphase findet zwischen Juni und Juli statt.
Fortpflanzung
Hanf ist eine windbestäubende Pflanze. Der Samen keimt gewöhnlich innerhalb drei bis sieben Tagen
sowohl bei Licht als auch im Dunklen.
Der einsamige, oberständige, rundlich gestielte Samen wird als Nuss bezeichnet, er ist 2 bis 6mm lang
und hat einen Durchmesser von 2 bis 4mm. Das harte Reife Samenkorn hat eine ganz unterschiedliche
Oberflächenmusterung und kann grau, braun oder schwarz sein. Er ist elliptisch und leicht abgeflacht.
EU-BESTIMMUNG
Der Hanfanbau in Österreich ist nicht illegal solange der Hanf nicht zur Suchtgiftherstellung
herangezogen wird. Das Inverkehrbringen von Saatgut in der EU ist aber nur erlaubt, wenn die
anzubauenden Sorten im „Gemeinsamen Sortenkatalog der EU“ aufgelistet sind. Diese Sorten müssen
einen THC-Gehalt von weniger als 0,2 % aufweisen. Tatsächlich können die Landwirte auf eine Reihe
Sorten zurückgreifen
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Saatgutsorten
Möglichkeit aus über 50 verschiedenen Sorten auszuwählen.
Bei uns am häufigsten verwendet sind:
Fedora 17
Felina 32
Uso 31
Fermimon
Aus landwirtschaftlicher Seite: Vorgaben zur Erreichung der einheitlichen
Betriebsprämie
Stand 2010: Um die einheitliche Betriebsprämie zu bekommen, muss man zertifiziertes Saatgut
verwenden, mindestens 20 kg / ha Saatgut ausbringen. Der zwingende Hanfstrohvertrag mit einem
AMA-Anerkannten Hanfstrohverarbeiter ist mir 1.1.2007 gefallen. Der Landwirt muss das
Originaletikett des Saatgutsackes mit dem Mehrfachantrag an den Agrar Markt Austria (AMA)
schicken, um belegen zu können, dass er ein Originalsaatgut, das im Sortenkatalog der EU erlaubt ist,
anbaut.
Bodenbearbeitung
Bodenverdichtungen sind zu vermeiden bzw. beheben, um Staunässe und Kümmerwuchs
vorzubeugen. Vor allem bei schweren Böden das Saatbett nicht zu feinkrümelig vorbereiten, da dies
bei starken Regenfällen zu Oberflächenverschlammung und Staunässe führt. Hanf reagiert auf
Sauerstoffmangel im Boden äußerst empfindlich, mit ungleichmäßigem Auflaufen und Kümmerwuchs
Aussaatmenge
Laut Verordnung der EU müssen mindestens 20 kg / ha ausgebracht werden, nur so ist der Hanfanbau
legal und der Landwirt löst somit einen Zahlungsanspruch bei der Einheitlichen Betriebsprämie aus.
Die meisten Hanfstrohverarbeitungsbetriebe wünschen eine Aussaatmenge von bis zu 50 kg / ha,
damit der Hanfstängel dünn und somit leichter zu verarbeiten ist. Für die Kornnutzung werden in den
letzten Jahren ca. 25 kg / ha ausgesät, damit sich die Hanfpflanzen besser verzweigen können und
auch noch eine entsprechende Bodenabdeckung zur Unkrautunterdrückung gegeben ist.
Aussaattermin
Die Aussaat beginnt ca. Mitte April und endet bis Mitte Mai. Hanf sollte erst angebaut werden, wenn
der Boden eine Temperatur von ca. 5 Grad erreicht hat. Beim Anbau muss das Feld trocken sein.
Ausgesät wird mit einer normalen Sämaschine wie beim Getreide. Auch die Aussaattiefe und der
Reihenabstand sind dem Getreide ident. Saattiefe 3-4 cm.
Düngemaßnahmen
Hanf ist eine anspruchslose Kulturpflanze und gedeiht nahezu auf jeden Boden. Die besten Erträge
werden natürlich auf nährstoffhaltigen Böden mit ausreichender Wasserversorgung erzielt.
Die Massenentwicklung bei Hanf liegt zwischen 4. und 10. Wachstumswoche. In dieser Zeit sind auch
der Nährstoff- und der Wasserbedarf relativ hoch.
Laut einer deutschen Studie beträgt der Nährstoffentzug bei ca. 5-8 to Stroh pro Hektar ca. 100-120 kg
Stickstoff (N), 50-75 kg Phosphor (P2O5), 200-300 kg Kalium (K2O), 150-200 kg Calcium (CaO) und
40-60 kg Magnesium (MgO).
Auf Herbizide, Pestizide bzw. auch auf Fungizide kann verzichtet werden. Der Hanf schließt ziemlich
schnell den Boden lichtdicht ab und verdrängt somit das Unkraut. Wahrscheinlich ist Hanf derzeit
gegen Schädlinge resistent, da der Geruch die Insekten vertreibt. Ein großer Vorteil besitzt Hanf auch
durch seine Pfahlwurzel, diese lockert den Boden auf.
Wachstum – kurzer Auszug aus der Dokumentation von 2005 in Heidenreichstein
In der Region um Heidenreichstein wird Hanf Anfang Mai ausgesät. Bis Ende Mai sieht man dann
bereits die ersten Pflanzen, die schon an die 30 cm groß sein können. Im Juni bis Ende Juli findet die
Hauptwachstumsphase statt. Hierbei konnte der Hanf ein Spitzenwachstum von 70 cm in nur 5 Tagen
erreichen. Ende Juni war der Hanf bereits ca. 1,5 m hoch. Bis Ende Juli hatte er dann seine
Gesamthöhe von 3 m erreicht. Danach begann die Kornentwicklung. Schließlich konnte dieser dann
Ende September geerntet werden.
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Ablauf der Ernte
Begonnen wird in den meisten Fällen Anfang September und endet Mitte Oktober. Zuerst wird der
Korndrusch durchgeführt. Danach müssen die restliche Stängel abgemäht werden. Neue Technologie
Drusch und Einkürzung in einem. Danach Feldentholzung.
Kornernte
Für die Kornqualität ist es wichtig, nach dem Drusch das Hanfkorn sofort zur zur Trocknung zu
transportieren. Lange Stehzeiten am Feld erhitzen das Hanfkorn und die Ölqualität leidet, wird oft
ranzig. Feuchtigkeit beim Drusch zwischen 10 und 25 %. Auch ein zu früher Erntezeitpunkt
verschlechtert die Qualität da der Grünkernanteil zu hoch ist, es können keine guten Erträge erzielt
werden.
Durchschnittliche Kornerträge:
Beim Hanf können ca. 700 kg getrocknet und gereinigtes Hanfkorn geerntet werden, dies ist jedoch
vom Erntejahr abhängig. Tatsächlich liegen die Erträge von 400 bis 1.100 kg.
Hanfsamen und Hanföl
Die 3 bis 4 mm großen Hanfsamen sind botanisch gesehen Nussfrüchte. Sie weisen eine ideale
Zusammensetzung der Nährstoffe beziehungsweise der mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf, das
heißt sie besitzen einen hohen Gesundheitswert. Samen und Samenschalen enthalten im Gegensatz zu
den sie umgebenden Hüllblättern noch nicht einmal Spuren des psychoaktiven THC.
Auch vor der Einführung der THC-armen Sorten bestand also keine Gefahr einer Drogenwirkung beim
Konsum der Hanffrüchte. Doch sind Hanfsamen auch kulinarisch sehr interessant. Sie sind nicht nur
bei Vögeln, wie beispielsweise dem Hänfling, das begehrteste Samenfutter. Ihr nussiger Geschmack
erlaubt viele verschiedenen Zubereitungen mit den ganzen oder geschälten Samen, dem Öl oder dem
Mehl aus den Presskuchen der Ölpressung.
Hanföl oxidiert wegen seines hohen Gehaltes an mehrfach ungesättigten Fettsäuren durch Hitze,
Sauerstoff und Lichteinwirkung, das heißt es wird leicht ranzig. Hanföl für die Küche muss deswegen
schonend durch Kaltpressung gewonnen werden. Das reichlich enthaltene Vitamin E verhindert dann
zusammen mit der Aufbewahrung im Kühlschrank das Ranzigwerden in der Flasche. Hanföl soll
ähnlich wie Leinöl nicht zum Braten verwendet werden.
Nahrungsmittel
Hanfsamen enthalten 30 bis 35% Kohlenhydrate, die meisten als Ballaststoffe in der Schale, 28 bis 35
% Fett, davon ungefähr 90 % als ungesättigte Fettsäuren und 20 bis 24% Eiweiß. Daneben sind sie
reich an Vitaminen und an Mineralstoffen. 100 g Hanfsamen decken nahezu den Tagesbedarf an
Vitamin B1 und B2.
Nährstoffe
in 100 Gramm
Hanfsamen
mit Schale
Hanfsamen
geschält
Hanfmehl
Presskuchenmehl
Energie
Protein
Kohlenhydrate
davon Ballaststoffe
Fett
gesättigte Fettsäuren
ungesättigte Fettsäuren
Mineralstoffe
385 kcal
20 - 24 g
30 - 35 g
33 g
28 - 35 g
3g
28 - 32 g
6g
560 kcal
33 g
12 g
5g
44 g
5g
39 g
6g
260 kcal
29 g
56 g
42 g
9g
1g
8-9g
5g
Blüten: Blütenextrakte können zur Herstellung von Medikamenten verwendet werden.
Blätter: In bestimmter Qualität können auch die Blätter für Absude (Tees) verwendet werden;
insbesondere auch zur Herstellung von Bier (Hanfbier).
Fasern: zur Papierherstellung, für Seile, Taue und Stricke, als Rohstoff für Textilien, aber auch für
moderne Technologien wie Kupplungsbelege, ja sogar für bestimmte Pressteile bei Autos kann dieser
Rohstoff Verwendung finden. Auch unterschiedlichste Baumaterialien, wie Dämmstoffe, … lassen sich
damit herstellen.
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