Lösungsblatt 01 Mechanik (Physik, Wirtschaftsphysik, Physik Lehramt) Wolfgang v. Soden ([email protected]) 23. 10. 2007 1 Mathematische Aufgaben (3P) 1. a) −1 dq(k) 5(2−k) ln (5) = 12 k 3 − dk (2 − k)2 b) ∂v(r,k) r2 k 2 = −v0 sin r arcsin (kr) 2 r arcsin (kr) + √ ∂r 1 − k2 r2 v0 sin r2 arcsin (kr) r3 ∂v(r,k) √ =− ∂k 1 − k2 r2 dv(r,k) = ∂v(r,k) ∂v(r,k) dr + dk ∂r ∂k r2 k dv(r,k) = − v0 sin r arcsin (kr) 2 r arcsin (kr) + √ dr 1 − k2 r2 v0 sin r2 arcsin (kr) r3 √ − dk 1 − k2 r2 2 2. a) −2 K sin (τ0 ω) + ln τ0 2 + t0 2 ω − 2 K sin (ω τ ) − ln τ 2 + t0 2 ω f (τ ) = −1/2 ω b) −i eixπ − 1 e−iπ x q= x 3. a) r 1 · r 2 = ad + be + cf b) bf − ce cd − af r1 × r2 = ae − bd Lösungsblatt vom 23. 10. 2007 1 c 2007-2008 University of Ulm, W. v. Soden Mechanik WS 2007-2008 Lösungsblatt 01 2 c) ce − bf r2 × r1 = af − cd = −r 1 × r 2 bd − ae d) (r 1 × r 2 ) · r 3 = aep − af h + bf g − bdp + cdh − ceg 2 Messwerte (simuliert) (2P) Formeln: 1. Mittelwert PN y= i=1 yi N 2. Standardabweichung des Messwertes v u u σ=t N 1 X (yi − y)2 N −1 i=1 3. Standardabweichung des Mittelwertes σm v u u =t N X σ 1 (yi − y)2 = √ (N − 1) · N N i=1 Vorbemerkung: Die Messwerte sind aus einer Simulation mit Mittelwert 50 und σ = 10 gewonnen. Berechnungen: 1. 5 Werte: d5 = 48 2. 20 Werte: σ5 = 7, 6 d20 = 50,6 3. 100 Werte: d100 = 49, 76 σm, 5 = 3, 4 σ20 = 8, 0 σm, 20 = 1, 8 σ100 = 10, 3 σm, 100 = 1, 03 Diskussion: Die Genauigkeit (Standardabweichung) der Einzelmessungen ist annähernd unabhängig von der Anzahl der Messungen, hingegen die Standardabweichung des Mittelwertes verbessert sich durch viele Messungen: genauere Abhängigkeit siehe Formel (Wurzel der Messanzahl). 3 Fahrplan-Betrachtungen (3P) Die Bewegung der Züge wird als eindimensional idealisiert. Da hier auch keine Kräfte berechnet werden müssen, wird die Reibung weggelassen. Somit bleiben Weg (s), Zeit (t) und die daraus gebildeten Gröÿen Geschwindigkeit v(t) = s(t) dt d = ṡ und Beschleunigung a= d v t d = v̇ = s̈ betrachten. Vorüberlegungen: Lösungsblatt vom 23. 10. 2007 2 c 2007-2008 University of Ulm, W. v. Soden zu Mechanik WS 2007-2008 Lösungsblatt 01 3 1. Während der Haltezeiten auf den Bahnhöfen gibt es keine Fortbewegung des Zuges, weshalb diese von der Gesamt(fahr)zeit abzuziehen sind. 2. Der Ort zu einer Zeit t1 wird aus der Geschwindigkeit bzw. der Beschleunigung berechnet zu Z t1 Z t1 v(τ ) · dτ = s(t0 ) + s(t1 ) = s(t0 ) + Z τ a(τ̂ ) · dτ̂ v(t0 ) + t0 dτ t0 t0 und die Geschwindigkeit entsprechend: Z t1 a(τ ) · dτ v(t1 ) = v(t0 ) + t0 Dabei sind die jeweiligen Anfangswerte s0 = s(t0 ) und v0 = v(t0 ) zum Zeitpunkt t0 einzusetzen. 3. Beim gleichmäÿigen Beschleunigen mit der Beschleunigung geschwindigkeit vend innerhalb eines Zeitintervalls vend = a+ · ∆t+ oder ∆t+ a+ vom Stand auf eine End- gilt: a+ = vend /∆t+ Der dabei zurückgelegte Weg ist 1 1 s+ = a+ · ∆t+ 2 = vend · ∆t+ 2 2 4. Beim gleichmäÿigen Abbremsen mit der Beschleunigung keit vanf bis zum Stillstand vend = 0 a− von der Anfangsgeschwindig- innerhalb eines Zeitintervalls vend = 0 = vanf + a− · ∆t− oder ∆t− gilt: a− = −vanf /∆t− und damit ist der dabei zurückgelegte Weg 1 1 1 s− = vanf ∗ ∆t− + a− · ∆t− 2 = vanf ∗ ∆t− − vanf ∗ ∆t− = vanf ∗ ∆t− 2 2 2 also ein sehr ähnlicher Ausdruck wie beim Beschleunigungsweg (dies sind ja auch gleichartige Vorgänge). Wenn nun, wie in dieser Aufgabe, die Endgeschwindigkeit (aus Überlegung 3) gleich der Anfangsgeschwindigkeit (aus Überlegung 4) ist und die betreenden Zeitintervalle auch gleich sind, a+ = −a− = a s+ = s− = s+− jeweils für beide Züge. Der ICE fährt die ganze Strecke sg ohne Anhalten durch in der Zeit TICE . Nach der Beschleunigungsphase mit aICE innerhalb der Zeit ∆tICE folgt die Phase mit konstanter Geschwindigkeit vICE während TICE − 2 · ∆tICE und danach die Bremsphase mit −aICE , wieder innerhalb der Zeit ∆tICE . Der Gesamtweg ist also so gilt hier und 1 1 sges = vICE · ∆tICE + vICE · (TICE − 2 · ∆tICE ) + vICE · ∆tICE = vICE · (TICE − ∆tICE ) 2 2 Beim Regionalexpress (RE) gilt entsprechendes: Die Gesamtfahrtdauer des RE die Wartezeiten Twart TRE ist um auf den 9 Bahnhöfen zu vermindern. Auÿerdem gibt es 10 Phasen mit Beschleunigungen und Bremsen (statt 1 wie beim ICE) während jeweils ∆tRE . Der Gesamtweg ist also - entsprechend dem beim ICE mit Modikationen: sges = 10 10 vRE ·∆tRE +vRE ·(TRE −9·Twart −20·∆tRE )+ vRE ·∆tRE = vRE ·(TRE −9·Twart −10·∆tRE ) 2 2 Lösungsblatt vom 23. 10. 2007 3 c 2007-2008 University of Ulm, W. v. Soden Mechanik WS 2007-2008 Lösungsblatt 01 4 TICE = 56min, TRE = 74min, Twart = 1min und ∆tICE = ∆tRE = 60s ergibt sich die Zeitklammer in der Gesamtwegberechnung bei beiden Zugarten zu 55 min. Somit haben beide die gleiche maximale Geschwindigkeit. Diese berechnet sich zu vmax = 99km km 55min = 108 h . Brems- und Beschleunigungswege beider Zugarten und auch der Betrag aller Beschleunigungen sind jeweils gleich. Aus vmax = a · ∆t folgt der Betrag der Beschleunigungen 1 2 zu a = 0, 5m/s und mit s+− = a · ∆t der dazugehörige Weg zu s+− = 0, 9km. 2 Mit den Angaben in der Aufgabe: 4 Entfernungen im All (2P) 1. Erdumfang =⇒ 2. D U am Äquator mit Radius Umläufe pro s = c U ≈ R = 6377 km : = Abstand zur Sonne = 497 Lichtsekunden = = 1,575 · 10−5 a · c = 1,575 · 00 km 497s · c 497s·c = 365,25 da ·24 h ·3600 hs d −5 11 10 Lichtjahre = 1 AE ≈ 1,5 · 10 m Umrechnung von Sekunde (s) in Jahr (a): 3. 1 pc = 1 AE / U = 2πR ≈ 40000 7,5s−1 (2 · tan 12 ) = 206265 D= AE = 3,1 · 1016 m = 3,1 · 1013 km ≈ 3,3 Lichtjahre. Der nächste Stern, eigentlich ein Doppelstern und ein kleiner dunkler Begleitstern, ist das Alpha Centauri System im Abstand 4,4 Lichtjahre bzw. 1,33 pc Lösungsblatt vom 23. 10. 2007 4 c 2007-2008 University of Ulm, W. v. Soden