Kulturamt - Stadt Köln

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Die Kultureinrichtungen
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Kulturamt
Kulturdezernat und Kulturamt haben ihren Sitz in der Richartzstraße 2­4. Fotos: RBA
Kulturamt
Leiterin:­
Barbara Foerster
seit 24. Februar 2014
Dr. Konrad Schmidt-Werthern
bis 30. November 2012
Stellvertreterin:­N.N.
Förderetat
2012
2013
Personal
2012/13­
5.534.947 €
5.476.646 €
jeweils 19 Planstellen
durch das Kulturamt der Stadt Köln. Die Stadt Köln unterstützt die aktive Beteiligung an Kunst und Kultur. Zu diesem Zweck fördert das Kulturamt Künste und professionelle Kunstschaffende aller Sparten finanziell und beratend bei ihren Projekten.
Das Kulturamt versteht sich als Impulsgeber, Dienstleister
und Partner der freien Kunst- und Kulturszene in Köln.
Insgesamt vier Fachreferate bieten professionellen Künstlern, Kunstinitiativen und -vereinen ihre Beratung an:
• ­ Bildende Kunst, Neue Medien, Literatur sowie Einund Ausbau und Vermittlung von Atelierräumen
• ­ Musik (ausgenommen Rock- und Popmusik)
• ­ Popkultur und Filmkultur
• ­ Theater und Tanz
Institutionelle Struktur
So vielfältig und innovativ die Kölner Kunstszene ist, so
mannigfaltig sind die Möglichkeiten einer Förderung
Das Kulturamt fördert im Bereich der Freien Kunstszene
zahlreiche Einzelprojekte und die Jahresprogramme unterschiedlicher Kunstinitiativen. Daneben erhalten ver-
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Kulturamt
schiedene Einrichtungen Zuschüsse zu den Betriebskosten. Jede Kunstsparte besitzt ein eigenes Förderkonzept, das zusammen mit Vertretern der Szenen entwikkelt und vom Rat der Stadt Köln verabschiedet wurde.
Die Förderkonzepte legen Ziele, Schwerpunkte, Förderinstrumente und Maßnahmen sowie das Vergabeverfahren der jeweiligen Förderung fest. Als besondere
Querschnittsaufgabe betreut das Kulturamt seit 1999
auch interkulturelle Kunstprojekte - früher in der Zuständigkeit eines gesonderten Referates, heute im Sinne einer vollzogenen Integration als eine alle Fachreferate überspannende Querschnittsaufgabe. Gefördert
wird der kulturelle Austausch im Rahmen von Kunstprojekten. In Köln lebende Künstler mit verschiedenen
kulturellen Hintergründen werden jährlich bei der Realisierung von ca. 40 Projekten in allen Kunstsparten unterstützt (siehe Querschnittsaufgabe: Interkulturelle
Kunstprojekte).
Das Kulturamt begreift sich als Kommunikationsort
zwischen den Ebenen Stadtverwaltung, Künstlerinnen
und Künstler und politische Vertreter der Kölner Bürger. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten
den Austausch über die berechtigten Interessen aller
Ebenen sicherstellen. Deshalb gehört zu den Aufgaben
des Kulturamtes nicht nur die Förderung der freien
Kunstszene, sondern auch besonders ihre Beratung bei
der Projektdurchführung, bei Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie bei Genehmigungen durch andere
Dienststellen der Stadtverwaltung.
besondere Projekte und Strukturen realisiert werden
konnten und zwar für alle kulturellen Spar ten und Bereiche. Diese wurden unter den Stichwor ten Kulturförderung, Festivalförderung und Schwerpunktmittel
durch Rat und Ver waltung der Stadt Köln vergeben.
Mindestens so wichtig wie diese bemerkenswer te finanzielle Aufstockung waren die mentalen Impulse, die
von dieser Maßnahme ausgingen. Rat und Verwaltung
der Stadt Köln dokumentierten mit der Aufstockung,
dass ihnen die Bedeutung von Kunst und Kultur für diese Stadt bewusst ist und ihnen eine entsprechende Förderung am Herzen liegt. Von der Kulturszene wurde
diese Intention erkannt und lebhaft begrüßt. Die Aufstockung war daher ein markantes und ermutigendes
Zeichen. Neben der Förderung von besonderen Projekten und zentralen Strukturen in jedem Referat, wurde
2012 besonderes Gewicht auf die Investition in den Erhalt der vom Kulturamt ver walteten oder fest bezuschussten Liegenschaften gelegt, etwa durch die Erstellung eines Gutachtens für die Bauunterhaltung der
städtischen Ateliers sowie die Sanierung der Spielstätte
Stadtgarten.
Der langjährige Amtsleiter Dr. Konrad Schmidt-Werthern verließ Ende 2012 nach sechs Jahren erfolgreicher Arbeit für die Freie Kultur sein Amt in Richtung
Berlin. Die Stelle wurde 2013 wieder ausgeschrieben.
Seine Nachfolge übernahm im Februar 2014 Barbara
Foerster, die ehemalige Referentin für Bildende Kunst,
Literatur und Neue Medien.
Seit 2012 unterrichten Vertreter der einzelnen Fördersparten den Ausschuss Kunst und Kultur regelmäßig
über das Geschehen, die aktuelle Situation und die Perspektiven ihrer Arbeit mit der freien Szene und den institutionellen Kulturschaffenden. Die aktuellsten Berichte können auf der Homepage des Kulturamtes unter „Kulturförderung in Köln“ nachgelesen werden:
www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/kulturfoerderung/
Querschnittsaufgabe: Interkulturelle Kunstprojekte
Schwerpunktsetzungen Kommunalpolitik steht damit vor der großen Aufgabe,
eine sich in viele Teile untergliedernde Stadtgesellschaft
anzusprechen und zu berücksichtigen. Die unterschiedlichen Erfahrungshintergründe, Wer tvorstellungen, kulturellen Traditionen und kulturell-künstlerischen Präferenzen sowie verschiedenen Religionen gilt es zunächst
einmal zu achten und zu respektieren.
Das Kulturamt hat 2012 ein Gesamtbudget von
5,5 Mio € und 2013 von 5,4 Mio € Transferaufwendungen ver waltet. Die Jahre 2012 und 2013 waren
gekennzeichnet dadurch, dass durch die Einführung
der Kulturförderabgabe in Köln Budgetzusetzungen in
Höhe von 320.000 € (2012) und 150.000 € (2013) für
Die gesellschaftliche und kulturelle Wirklichkeit der
Städte in der Bundesrepublik ist heute vor allem durch
multiethnische, multireligiöse und multikulturelle Vielfalt gekennzeichnet. So leben in Köln Menschen mit
mehr als 120 Nationalitäten mit ihren spezifischen Kulturen. 321.960 Bürgerinnen und Bürger Kölns hatten
2006 einen sogenannten „Migrationshintergrund“.
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Kulturamt
Sprachkenntnisse und Anerkennung der Wer te und Normen der Aufnahmegesellschaft im Sinne des Grundgesetzes auf der einen, staatsbürgerliche Gleichstellung,
gleichberechtigter Zugang zu Bildung und Gleichbehandlung in der Arbeitswelt auf der anderen Seite sind
entscheidende, wenngleich nicht hinreichende Voraussetzungen für erfolgreiche Integration. Hinzu kommen
müssen Begegnungen, bei denen Zuwanderer und
Deutsche mit Migrationshintergrund erfahren, dass sie
willkommen sind und ihre Lebensformen und kulturellen Vorstellungen nicht aufgeben müssen; bei denen andererseits aber die übrige Gesellschaft merkt, dass es
für die Weltläufigkeit einer Stadt spricht, wenn die Bevölkerung die Welt im Kleinen abbildet.
Die gesellschaftliche Zusammensetzung Kölns ist damit
hinsichtlich der Kultur Auftrag und Chance zugleich:
Kultur muss alle Menschen erreichen; andererseits soll
die gesamte Stadt auch von den verschiedenen Kulturen profitieren.
Das wichtigste Ziel des Kulturamtes ist es daher, Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund in gleicher Weise die Beteiligung am Kulturleben der Stadt zu
ermöglichen und zu erleichtern wie allen anderen Bürgerinnen und Bürgern - sei es aktiv als Mit-Entscheider
und auch Mit-Produzenten, sei es als Rezipienten. Mit
der Förderung muss deutlich werden, dass sie ein selbstverständlicher Teil dieser Stadt sind. Der kulturell vielfältigen Kunststadt Köln, die für die Bewohner der Stadt
attraktiv ist, weil das Angebot breit, finanziell erschwinglich und inhaltlich nachvollziehbar ist; einer
Stadt, die auch für Künstlerinnen und Künstler aus dem
In- und Ausland anziehend wirkt.
Die künstlerische Qualität der Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern mit Migrationshintergrund unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der ihrer deutschen Kolleginnen und Kollegen: Es gibt in Köln international bekannte Künstler in allen Sparten, die auf höchstem Niveau arbeiten, und solche, die dem nicht entsprechen. Eine Besonderheit sind Unterschiede in der
Auffassung, was als Kunst verstanden wird (Beispiel:
„Haarkunst“ aus Afrika) und was unter professionelle
Ausbildung fallen soll. (Auszüge aus dem „Förderkonzept interkulturelle Kunstprojekte Köln“)
Bis in das Jahr 2011 besaß das Kulturamt einen Referenten für Interkultur. Der überaus engagier te Johannes
Bunk, der diesen Bereich Jahrzehnte lang mit viel Herzblut betreut hatte, ließ sich 2011 von der Stadt beurlauben, um in Brandenburg einen Lebenstraum zu ver wirklichen: eine eigene Galerie. Angesichts dieser personellen Umstrukturierung beschloss das Kulturamt, das im
„Förderkonzept Interkultur“ bereits empfohlene Verfahren umzusetzen, die Interkulturprojekte gleichwertig
mit allen Projekten der freien Szene nach dem Kriterium
der Innovation zu fördern, indem jedes Projekt durch
das jeweilige Spar tenreferat betreut und votiert wird.
Die Kultur ver waltung fördert Kunst aller Sparten. Kunst
ist hierbei per se „zweckfrei“. Diese Aussage wird mit
Blick auf die Förderung interkultureller Kunstprojekte
hinsichtlich ihrer integrativen Wirkung in Maßen relativiert. Wenngleich der Effekt ein integrativer sein kann
und soll, muss der Kern des Projektes indes künstlerischer und darüber hinaus auch innovativer Natur sein.
Für die Förderung interkultureller Projekte setzte eine
breite Ratsmehrheit in den Doppelhaushalt 2013/14 zusätzlich zu den 98.000 Euro Projektmitteln weitere
40.000 €, die für herausragende Projekte durch den
Ausschuss Kunst und Kultur vergeben wurden. (Die ausgewählten Projekte werden in den folgenden Seiten in
Die Musikerin Mariana Sadovska beim Newroz­Festival. Foto: Sonja Grupe
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den entsprechenden Sparten aufgeführt). Ein übergeordnetes Projekt, das in Form eines jährlichen Festivals
Veranstaltungen aller Spar ten anbietet ist z.B. Sommerblut, das 2012 und 2013 aus dem Bereich Interkultur
gefördert wurde. Beispielhaft sei außerdem eine Initiative genannt, die ebenfalls regelmäßig aus diesem Budget gefördert wird: das Kulturforum Türkei-Deutschland
e. V. Einen festen Betriebskostenzuschuss erhält zudem
die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Aufgrund der Kürzungsvorgaben im Haushaltsjahr
2013 hat das Kulturamt leider seinen Zuschuss für die
Bühne der Kulturen streichen müssen.
mann vergeben worden. Andrea Karimé und Gerrit
Wustmann lebten und arbeiteten für jeweils drei Monate
im "Atelier Galata". Jana Debus erforschte in einer mehrwöchigen Reise den Weg von Köln nach Istanbul. 2013
zog das Atelier Galata in eine neue Immobilie, ebenfalls
im Stadtteil Beyoğlu. Die Künstlerstipendien für die
zweite Jahreshälfte 2013 sind an die Kölner Autorin
Mona Yahia und den Autor Stan Lafleur vergeben worden. Beide teilten sich das Stipendium: Yahia ging für vier
Monate nach Istanbul, Lafleur für einen Monat.
Internationaler Austausch
Förderstipendien und Heinrich Böll­Preis
Im Dezember 2008 lud die Kunststiftung NordrheinWestfalen das Kulturamt ein, zusammen mit der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig ein Atelierhaus in Istanbul zu beziehen und je ein eigengetragenes
Artist-in-Residence-Programm aufzulegen. Die Künstlerinnen und Künstler leben und arbeiten in der Regel für
sechs Monate gemeinsam in einem Haus im Stadtteil
Beyoğlu. Die erste Kölner Stipendiatin reiste im Juli 2009
in unsere Partnerstadt. Offiziell eröffnet wurde das "Atelier Galata" schließlich bei einem Einweihungsfest am 9.
September 2009 zu Beginn der 11. Istanbul Biennale im
Beisein internationaler Gäste, Journalistinnen und Journalisten.
Die Stadt Köln zeichnet seit 1980 herausragende
deutschsprachige Literatinnen und Literaten mit ihrem
überregional ausstrahlenden Literaturpreis aus. Im Gedenken an einen ihrer größten Söhne, den Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, benannte die Stadt Köln
1985 den Preis in Heinrich-Böll-Preis um. Er ist mit
20.000 € dotiert und ehrt jeweils ein literarisches Lebenswerk. Bis 1992 wurde der Preis jährlich vergeben,
Der von der Stadt Köln geförderte Aufenthalt umfasst
die kostenlose Nutzung des Wohnateliers, eine monatliche Unterstützung von 1.000 € sowie einmalig bis zu
600 € für An- und Abreise.
Ziel des Kölner Arbeitsstipendiums ist es, einen internationalen Künstleraustausch in Köln zu etablieren. Die Stipendiatin oder der Stipendiat soll die Entwicklung der
Kunstszene in Istanbul kennenlernen, internationale
Kontakte knüpfen oder intensivieren, Projekte mit anderen Künstlerinnen und Künstlern austauschen und nach
Abschluss neue Impulse in die Kölner Kunstszene einbringen und das in Istanbul entwickelte Projekt beziehungsweise die dort realisierten Arbeiten in Köln vorstellen. Im Anschluss an das Stipendium unterstützt das Kulturamt eine Veranstaltung, um die Arbeitsergebnisse
vorzustellen.
Die Künstlerstipendien der Stadt Köln in Istanbul 2012
sind an Andrea Karimé, Jana Debus und Gerrit Wust-
Böll­Preisträgerin Eva Menasse zusammen mit Oberbürgermeister Jürgen Roters bei
der Preisverleihung im Rathaus der Stadt Köln, 2013. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln / Britta Schlier / Anja Wegner
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Kulturamt
danach nur noch alle zwei Jahre. Das Kulturamt organisiert die Verleihung des städtischen Literaturpreises in
Zusammenarbeit mit dem Amt des Oberbürgermeisters.
Die Lesung der Preisträger wird von der Stadtbibliothek
und dem Literaturhaus Köln ausgerichtet. Der Jury gehören neben Oberbürgermeister Jürgen Roters, der Kulturdezernentin und Vertretern aus Rat und Ver waltung als
Fachjuroren Marcel Beyer, Professor Dr. Günter Blamberger, Liane Dirks und Dr. Hajo Steinert an. (Böll-Preis 2013
siehe Sparte Literatur)
Bereits seit Anfang der 70er Jahre hat es sich die Stadt
Köln außerdem zur Aufgabe gemacht, junge Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Bildende Kunst
(Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst
(Chargesheimer-Stipendium), Musik (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium) und Literatur (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium) zu unterstützen. Zwei Bedingungen
müssen die Kandidaten erfüllen, um sich für diese Nachwuchsförderung bewerben zu können: Der Bewerber/die
Bewerberin sollte nicht älter als 35 Jahre sein und muss in
Nordrhein-Westfalen wohnen oder arbeiten. Zusätzlich
wird das von der Horst und Gretl Will-Stiftung privat finanzierte Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz/Improvisierte Musik vergeben.
artothek – Raum für junge Kunst
Die artothek – Raum für junge Kunst bietet neben der
Ausleihe zeitgenössischer Kunst einen Ort für Ausstellungen Kölner Künstler sowie internationaler Gäste. Ziel ist
die Förderung und Vermittlung junger Kunst.
Die artothek ist seit Mai 2008 dem Kulturamt der Stadt
Köln angegliedert und befindet sich im Haus Saaleck, einem spätgotischen Bürgerhaus aus dem 15. Jahrhundert, südlich des Doms, nahe den großen Museen Kölns.
Die artothek bietet seit 1973 die Möglichkeit, Werke aktueller Kunst auszuleihen. Anders als bei einer flüchtigen
Begegnung in einer Ausstellung können sich Qualität
und Aussage einer Arbeit über eine gewisse Zeit in der eigenen Umgebung oder am Arbeitsplatz in besonderer
Weise entfalten. Die Sammlung der artothek umfasst
Kunstwerke internationaler und Kölner Künstler verschiedener Stilrichtungen und Techniken. Fachgerecht
gerahmt und verpackt kann jedes Bild für zehn Wochen
mit nach Hause genommen werden.
Haus Saaleck, Sitz der artothek. Foto: Alistair Overbeck
Die artothek zeigt neben den Kölner Museen, Galerien
und freien Initiativen ein Ausstellungsprogramm junger
Kunst mit Raum zum Experimentieren. Das Spektrum
reicht von Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie bis zu
Videoinstallationen, raumbezogenen Arbeiten und Performances Kölner Künstler und internationaler Gäste. Für
Kontinuität und Qualität bürgt eine wechselnde Fachjury, der unter anderem Kuratoren von KOLUMBA, Museum Ludwig und Kölnischem Kunstverein angehören.
Die Jury trifft sich in der Regel jährlich, um über das kommende Programm zu entscheiden.
2012 residierte die artothek zwischenzeitlich mit ihrer
Ausleihe im Kulturamt in der Richartzstraße. Das Haus
Saaleck hatte 2011 einen neuen Pächter bekommen, der
das denkmalgeschützte Gebäude mit viel Liebe und
Sorgfalt renovierte. In dieser Zeit ruhte das Ausstellungsprogramm der artothek. Ursprünglich geplant nur wenige Monate doch am Ende, nicht zuletzt durch Verzögerungen auf Grund archäologischer Funde, war die artothek annähernd eineinhalb Jahre ausgegliedert. In dieser
Zeit ergab sich die Gelegenheit, eine der geplanten Ausstellungen an einem anderen Ausstellungsplatz in Köln
stattfinden zu lassen. Vier Absolventen der Kunsthochschule für Medien Köln hatten die Möglichkeit, ein ge-
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Kulturamt
gramms, zu dessen Angebot neben den Ausstellungen
auch das Sammeln, Archivieren und Verleihen junger
Kunst gehören, ebenso wie Beratung und weiterführende Information zu den jeweiligen Arbeiten. Dazu war in
einer Hälfte des Ausstellungsraums ein beträchtlicher
Teil der Sammlung in Holzgestellen platziert. Nach und
nach wurden die Werke an einer Wand im gegenüberliegenden Teil des Raumes präsentiert, wo sich die Gelegenheit bot, sie auf einem Sofa in Ruhe zu erleben, beinahe wie zu Hause, bevor sie, als ein weiterer Arbeitsschritt ihres Rücktransports in die artothek, ins Lager zurück getragen oder entliehen wurden. Begleitet wurde
das Ganze von einem Blog, der die Werke mit Fotos und
Texten im Internet vorstellte und dem Projekt, betreut
von Miriam Bargheer, Micaella Cer vinscaia und Julia Kun,
drei jungen Wissenschaftlerinnen am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn, eine bezaubernde Lebendigkeit verlieh.
Installation „Unveildes Presence“ von Natalie Bewernitz und Marek Goldowski
in der artothek, 2013. Foto: Alistair Overbeck
meinsames Projekt in der Temporary Galler y zu realisieren, und für sie hätte der Ort nicht besser gewählt sein
können, bot er doch auf einer Ebene den adäquaten
Raum für die Ausstellung ‚Einige Parallelen’ von Philipp
Hamann, Jan Hoeft, Jens Pecho und Nicolas Pelzer.
Zur Wiedereröffnung der artothek in den angestammten Räumen des Hauses Saaleck hatte der Künstler Andreas Kaiser ein Konzept entwickelt, das genau diesen
Umstand thematisierte: die Fortsetzung ihres Pro-
2013 gab es dann gleich zwei besondere Höhepunkte im
alljährlichen Ausstellungsprogramm: Mit der Ausstellung
von Christian Hellmich feierte die artothek – der Raum
für junge Kunst der Stadt Köln – ihr 40-jähriges Jubiläum.
Dazu bot „Herzangst with Closter of Gran Horno“ eine
spektakuläre musikalische Performance. Die Bandmitglieder Catherine Laurant, Tom Früchtl und John von Bergen sind selbst bildende Künstler und einem größeren
Kunstpublikum schon bekannt, ebenso wie Christian
Hellmich. In seiner Ausstellung ‚nitty-gritty’ zeigte er
eine bestechende Auswahl seiner aktuellen Arbeit, Malerei in Öl. Die Transformation alltäglicher Geräusche in
eine akustisch wie visuell beeindruckende Installation
präsentierten Natalie Bewernitz und Marek Goldowski.
In New York hatten die beiden Künstler dem Klang für
die Stadt charakteristischer Wasserspeicher nachgespürt. Daraus entstand eine fragile Raum- und LichtKomposition. Die Ausstellung erhielt den 2013 neu ins
Leben gerufenen Preis der überaus engagierten Freunde
der artothek Köln ‚Horizont – Raum‘, der raumbezogene
Arbeiten in der außergewöhnlichen Architektur der artothek auszeichnen soll.
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Kulturamt
Allgemein Kulturamt
Gesamtbudget/Subventionen
Transferaufwendungen
Mietsubventionierungen
2012
2013
5.534.947 €
5.476.646 €
434.153 €
357.591 €
Zuschüsse
spartenübergreifend Förderung 2012 Förderung 2013
Bei den angegebenen Zahlen
handelt es sich um die Planwerte.
Mittel werden ergänzt durch
einzelne investive Maßnahmen,
siehe in Darstellungen der Sparten.
Bemerkungen
Zuschuss Unterhaltung Grundstücke
50.000 €
50.000 €
Wiederherrichtung Proberäume,
Erfüllung brandschutzrechtlicher
Auflagen
Zuschuss Italienisches Kulturinstitut
10.200 €
10.200 €
Liquiditätshilfe
42.000 €
42.000 €
Beseitigung von
Liquiditätsengpässen
Förderstipendien der Stadt Köln
40.000 €
40.000 €
Vier Stipendien in Höhe von je
10.000 €o
Technikpool
30.000 €
30.000 €
Ankaufsmittel für technische
Ausstattung, investive Mittel
Deutzer Zentralwerk der schönen
Künste
30.000 €
30.000 €
Anschubfinanzierung für
Infrastrukturkosten 2013/2014.
In 2012: Anteil Kulturförderung
Projektförderung
spartenübergreifend Förderung 2012 Förderung 2013
Bemerkungen
Festivalförderung
75.000 €
50.000 €
siehe in Darstellung der Sparten
Schwerpunktmittel
145.000 €
100.000 €
siehe in Darstellung der Sparten
Kulturförderung
100.000 €
0€
siehe in Darstellung der Sparten
Sondermittel Restaurierung
Kulturbauten: Sanierung Stadtgarten
und Gutachten Ateliers
520.000 €
0€
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Kulturamt
Interkulturelle Kunstprojekte
Budget 2012
Budget 2013
Projektzuschüsse
147.563 €
138.008 €
Bühne der Kulturen
125.000 €
0€
Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
18.161 €
19.754 €
Zuschuss Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
900 €
900 €
8.210 €
8.210 €
BV für NS-Verfolgte
Als städtische Institution ist die artothek dem Kulturamt angegliedert
artothek Budget 2012
Budget 2013
Ausstellungsprogramm
6.000 €
6.000 €
Ankauf Bilder
6.000 €
6.000 €
Pflege der Sammlung
6.000 €
6.000 €
Kölnischer Kunstverein in der
„Brücke“ 2014. Foto: Simon Vogel
Bemerkungen
Kürzung aufgrund zu erbringender
Konsolidierungsvorgabe
Wegfall aufgrund zu erbringender
Konsolidierungsvorgabe
Mietzahlung
Mietzahlung
Bemerkungen
Investive Maßnahme
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Kulturamt
Bildende Kunst und Neue Medien
Referentin:
Förderetat
2012
2013
Barbara Foerster
bis 23. Februar 2014, zurzeit NN
597.602 €
521.394 €
Institutionelle Struktur
Köln ist eine Kunststadt. Sie war es mehr denn je in den
60er bis 90er Jahren, und sie ist es auch heute. Als größte
Stadt des Kunstrheinlandes hat sie das Potenzial, in
direkter Nachbarschaft zu den Benelux-Staaten zu dem
Kunstzentrum in Westeuropa zu werden. Die Stärke
Kölns liegt neben der Tradition als Kunstmarkt- und
Museumsstadt, ebenso in einer breit angelegten OffKunstszene, die auf lang entwickelte Strukturen gebaut
ist und durch studentischen ehrenamtlichen Nachwuchs
immer wieder neu belebt wird. Diese unermüdliche
Arbeit von freien Ausstellungsräumen und privaten
Initiativen, die mit experimentellen und qualitätvollen
Ausstellungen den Diskurs zwischen Künstlern, Experten
und Publikum weit über Köln hinaus lebendig erhalten,
belebt sich immer wieder neu und steht in engem Austausch mit der jungen Galerienszene. Das Kulturamt unterstützt diese freien Projekträume und singulären Ausstellungsvorhaben durch Projektkostenzuschüsse.
Außerdem unterstützt es die Zuschussempfänger bei der
Einwerbung zusätzlicher Drittmittel durch Vermittlung,
Beratung und Vernetzung. Durch die Bereitstellung eines
Gastateliers im Neuen Kunstforum wird die Ausstellungstätigkeit der freien Projekträume zusätzlich unterstützt.
Unter den Ausstellungsräumen nimmt die artothek als
einzige dem Kulturamt angegliederte Institution eine
besondere Stellung ein. Mit ihrer stetig durch Ankäufe
er weiterten Sammlung und ihren Ausstellungen, in
einem der interessantesten Ausstellungsräume für aktuelle Kunst inmitten der Stadt, ist sie Anlaufpunkt vieler
Kölner Künstler und überregionaler Besucher. Die
Bedeutung der artothek als Raum aktueller Kunst soll
durch stärkere Vermittlungsarbeit und Öffnung für die
gesamte Szene weiter gestärkt werden.
Eine besondere Aufgabe besitzt ebenfalls der Kölnische
Kunstverein als traditionsreiche Institution der Kölner
Bürgerschaft in einer städtischen, mietfrei überlassenen
Immobilie. Auch in den vergangenen Jahren wurde sein
Ausstellungsprogramm mit internationalen Preisen ausgezeichnet, und er festigte seine Position als Magnetpunkt der Kunstszene – auch durch Kooperation mit
zahlreichen freien Kölner Projekten aus anderen Sparten,
und überregionalen Kunstpartnern. Der Kölnische Kunstverein (KKV) im restaurierten Riphahn-Bau „Die Brücke“
ist im Kölner Kulturleben eine angesehene Kunstinstitution, deren kuratorisches Programm mit außergewöhnlichen Räumlichkeiten für Ateliers, Theater, Kino und
Ausstellungsraum entwickelt wurde. Der KKV bietet
internationalen Künstlerinnen und Künstlern häufig Erstausstellungen und ermöglicht damit Entdeckungen
künstlerischer Positionen auf internationalem Niveau.
Dem Atelierprogramm des KKV kommt große Bedeutung für Köln zu, ist es doch ein wesentlicher Anreiz für
den Zuzug internationaler Künstlerinnen und Künstler in
die Stadt.
Durch den Wechsel in der künstlerischen Leitung des
Kunstvereins mit Moritz Wesseler wurde darauf bereits
2013 wieder ein besonderer Fokus gelegt. Der Kölnische
Kunstverein wird vom Kulturamt durch einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 168.000 € gefördert, außerdem überlässt ihm die Stadt die städtische Liegenschaft
„Die Brücke“ mietfrei und bezuschusst zusätzlich die
Nebenkosten mit 25.920 €.
Köln ist eine Stadt des Kunstmarktes. Neben der Art
Cologne und den zahlreichen Galerien steht dafür das
Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels (ZADIK)
mit Sitz in Köln, dessen wichtige Arbeit für den Kunststandort Deutschland von der Stadt durch einen jährlichen Zuschuss von 20.000 € gefördert wird. 1992
gegründet und gefördert vom Bundesverband Deutscher Galerien BVDG sammelt und bewahrt ZADIK die
Archive bedeutender Galerien und Kunsthändler, insbesondere ihre Geschäfts- und Künstlerkorrespondenz,
sowie sämtliche Materialien, die Aufschluss geben über
den Galeriebetrieb, seine Ausstellungs- und Öffentlichkeitsarbeit und seine Arbeit mit den Künstlern. 2013
wechselte hier der 1. Vorstandvorsitzende; der Kölner
Galerist Heinz Holtmann wurde nach jahrzehntelanger
erfolgreicher Arbeit für den Erhalt des Zentralarchivs
abgelöst durch den Stuttgarter Galeristen Klaus Gerrit
Friese.
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Kulturamt
Förderinstrumente
Köln war und ist eine Stadt der Künstler. Hier leben einige der wichtigsten deutschen und international tätigen
Künstlerinnen und Künstler wie Gerhard Richter, Rosemarie Trockel, Christopher Williams, Marcel Odenbach,
Cosima von Bonin oder Frances Scholz. Jedoch hat es hier
wie in der Galerienszene eine Abwanderung bzw.
Stagnation gegeben. Sind die statistischen Zahlen in den
Jahren 1996 und 2008 mit 1018 und 1013 Künstlern
auch vergleichbar hoch, lässt sich eine leicht stagnierende Entwicklung bei international ausstellenden Künstlern
beobachten. Köln besitzt eine sehr angesehene Kunsthochschule für Medien, und die Kunstakademie Düsseldorf, deren Studenten zu einem nicht geringen Anteil in
Köln wohnen, gehört zu den wichtigsten Akademien in
Europa. Dem sehr jungen Nachwuchs bietet Köln mit
seinen freien Ausstellungsräumen zahlreiche Plattformen und Präsentationsmöglichkeiten, deren Ausstellungsprogramme vom Kulturamt deshalb auch jährlich
mit Betriebskostenzuschüssen in Höhe von gut 24.000 €
und Projektzuschüssen insgesamt in Höhe von rund
98.000 € gefördert werden.
Die sich dauerhaft international etablierenden Künstlerinnen und Künstler machen die Lebendigkeit einer aktiven und international ausgerichteten Kunstszene aus.
Für diese ist neben einer lebendigen, international ausgerichteten Galerien- und Sammlerszene und einem
Ausstellungsangebot an aktueller Kunst das Angebot an
preiswerten Ateliers und heraushebenden Atelierstipendien entscheidend.
Den zurzeit in Köln lebenden und arbeitenden ca. 1.000
Künstlern stehen gut 130 städtische Arbeitsräume und
110 geförderte Ateliers gegenüber. Zusätzlich wurden
durch die Gewährung von Ausbauzuschüssen in den letzten Jahren weitere 150 Arbeitsräume geschaffen. Gleichwohl ist die Ateliersituation nach wie vor für einen beachtlichen Teil der Künstler schwierig, da es auch nach
dem Bau des „Quartier am Hafen“ noch an preisgünstigen kleinen Ateliereinheiten mangelt. Hier stärkt das
Kulturamt durch Umbauzuschüsse die Eigeninitiative
derjenigen Künstlerinnen und Künstler, die selbstständig
eigene Arbeitsräume anmieten und zu Atelierräumen
umgestalten. Seit 2010 existiert zudem das Förderinstrument Mietzuschüsse, durch das erstmals 2010 die
Ateliergemeinschaft Opekta bei der Schaffung von neuem Atelierraum für fünf Jahre gefördert werden konnte.
Für 2015 wurden die Mietzuschüsse wieder neu ausgeschrieben.
Aktuelle Projekte 2012/2013
Neben einer jährlichen Förderung der freien Ausstellungsräume liegt ein Schwerpunkt des Kulturamtes stets
in der Förderung von herausragenden Ausstellungen und
Vernetzungsprojekten: 2012 konnte wieder „new talents
- biennale cologne“ der Fuhrwerkswaage gefördert werden. Diese einmalige Plattform für Nachwuchskünstler
und Kreative der Kunst-Hochschulen in NRW richtet einen wichtigen Scheinwerfer auf den in Köln sehr starken
künstlerischen Nachwuchs. Durch ihren Fokus auf mehrere Kunstsparten gleichzeitig wird interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert. Ein weiteres durch Schwerpunktmittel in Höhe von 25.000 € (2012) gefördertes
Vernetzungsprojekt, das die Arbeit der freien Ausstellungsszene und ihrer Kuratoren und Protagonisten im
Fokus hat, ist das neu gegründete Festival „Die beste aller Welten“.
2012 ist auch das Geburtsjahr der Kunstproduzenten,
die als Projekt der SK-Stiftung Kultur – auch durch städtische Förderung – mit einem Programm zur Realisierung
von Medienkunstproduktionen beginnen konnten. 2013
war auch ein Jahr des Verlustes und des Neuanfangs. Der
Mietvertrag für das Stapelhaus, das die Stadt Köln seit
1988 von der Kreishandwerkerschaft für die Bespielung
durch das Kulturwerk des BBK angemietet hatte, konnte
nicht verlängert werden. Der BBK mit seinem Kultur werk
musste sich eine neue Bleibe suchen und sich mit dem
Auslaufen seines Betriebskostenzuschusses neu aufstellen. Das Kulturamt unterstützte diesen Neuanfang mit
einem verbindlichen Projektkosten- und einem Umbauzuschuss für die neuen Räume in der Matthiasstraße. Der
Bundesverband Bildender Künstler Köln mit seinem Kulturwerk Köln gibt die von ihm initiierte Künstlerkarte
zum freien Eintritt in die Kölner Museen für alle Kölner
Künstlerinnen und Künstler aus, organisiert und betreut
die jährlich stattfindende Veranstaltung „Offene Ateliers“, pflegt Austauschprojekte und kooperiert mit anderen Künstlerorganisationen. Das Team des BBK Köln
ist Ansprechpartner für Fragestellungen zum künstlerischen Berufsalltag.
2013 konnte außerdem durch eine einmalige Schwerpunktsetzung in Höhe von 25.000 € ein besonderer
Fokus auf die kontinuierlich herausragende Arbeit einzel-
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Kulturamt
Ideenwettbewerb um ein Zentrum für zeitgenössische Kunst
Am Ebertplatz haben sich vier Ausstellungsräume angesiedelt, die den Platz
ganzjährig mit junger Kunst beleben. Foto: Boutique
Das Kulturamt schrieb 2013 nach dem Wegfall des Stapelhauses einen Ideenwettbewerb für ein „Zentrum für
zeitgenössische Kunst“ aus. Ziel dieses Wettbewerbs war
die neue Etablierung eines Zentrums für zeitgenössische
Kunst in Köln, das ab 2014 als Identifikationsort für Kölner Künstler und Künstlerinnen, Kuratoren und Kuratorinnen, Kritiker und Kritikerinnen, Kunstprojekte, junge
Galerien, Verlage, Hochschulen sowie Vermittler und
Vermittlerinnen fungiert. Etabliert werden sollen sowohl
ein Kooperationsort sowie eine Vernetzungsplattform
für bestehende Kölner Kunstinitiativen und Kölner Kunstschaffende mit einem Programm aus Ausstellungen,
Projekten sowie Vorträgen und Workshops. Das Vorhaben greift eine Idee des Förderkonzepts Bildende Kunst
zur Stärkung des Kunststandorts Köln auf. Ab 2014 sollte erstmals eine institutionelle Förderung für 5 Jahre vergeben werden. Die Ausschreibung eines Betriebskostenzuschusses in Höhe von 80.000 € „gewann“ die Temporary Galler y mit ihrem internationalen Programm. Den
Fachbeirat und schließlich den Ausschuss Kunst und Kultur überzeugte das Konzept, in dem die Temporar y Gallery verspricht, „nicht nur auf der Basis ihrer bisherigen
Aktivitäten eine ausgezeichnete Vernetzungsarbeit zu
leisten. Sie baut diese auch auf einem Veranstaltungsund Ausstellungsprogramm von äußerst hoher Qualität
auf, das eine deutliche Positionierung und sinnvolle inhaltliche Schwerpunktsetzung erwarten lässt“(Auszug
aus der Beiratsbegründung).
ner „kleinerer“ Ausstellungsräume gelegt werden. Die Simultanhalle wurde für ihre 27-jährige qualitätsvolle Ausstellungstätigkeit durch eine zusätzliche Förderung unterstützt, ebenso das Kunsthaus Rhenania bei seiner
Neuausrichtung des Veranstaltungsprogramms. Und ein
so wertvolles Zwischennutzungsprojekt wie die Boutique am Ebertplatz mit ihrem Ausstellungsprogramm
konnte für ein Jahr abgesichert werden.
Im Bereich Neue Medien rückte 2013 ein Projekt in die
Leerstelle, die die Next Level Conference des NRW Kultursekretariats, die 2013 nach Dortmund zog, hinterlassen hatte: „PLAY!CGN – computer games and cultural
contingencies“ zeigte in der Temporary Gallery mit der
Ausstellung „PAUSE – computer games and cultural contingencies“ Computerspiel als künstlerische Strategie
von Studierenden der KHM.
Installation "Roll over. Reflections on Documentary, after Richard Leacock", 2013
in der Temporary Gallery. Foto: Simon Vogel, Köln
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Kulturamt
Neue Beirut­Residenz
2012 startete ein neues Residenzprogramms mit der
Stadt Beirut. „Kunst und Dokument“ geht auf eine Initiative des Kölner Autors Stanislaw Strasburger zurück, in
dessen Händen auch die Projektleitung liegt. Inhalt ist
die Beschäftigung mit der turbulenten Kriegs- und Nachkriegsgeschichte beider Städte. Ziel ist es, den interkulturellen Austausch zu fördern, indem sich die Künstlerinnen und Künstler mit der Vergangenheit und der Aktualität der Partnerstadt durch (Kunst-)Dokumente und
persönliche Erfahrungen vertraut machen und die
gefundenen historischen und gesellschaftlichen Probleme künstlerisch aufarbeiten.
Neben dem städtischen Kulturamt war an Planung und
Realisation dieses Stipendiums eine bunte Mischung
lokaler und international tätiger Einrichtungen befasst:
das Kulturdezernat Beirut, die Heinrich-Böll-Stiftung
Middle East, UMAM Documentation & Research Beirut,
das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, der
Bundesverband Bildender Künstler Köln e. V. und nicht
zuletzt auch die RheinEnergieStiftung Kultur. Die Deutsche Botschaft Beirut übernahm dankenswerter weise
die Schirmherrschaft. Die ersten Stipendiaten gingen
2012 auf Reisen: Drei Monate lebte die Beiruter Künstlerin Reem Akl von September bis Dezember im Gastatelier des Kulturamtes und arbeitete vor allem im Kölner
NS-Dokumentationszentrum. Ebenfalls drei Monate hielt
sich der in Köln geborene Schriftsteller Rainer Merkel in
Beirut auf. Sie machten sich mit Vergangenheit und
Gegenwart der Partnerstadt anhand von Kunstdokumenten vertraut. Daraus entstand jeweils ein Projekt,
das auf die Dokumentations- und Archivpraktiken in zeitgenössischer Kunst und Literatur eingeht. Entstanden
sind eine Ausstellung und eine szenische Lesung, die Anfang 2014 erstmals in Köln gezeigt wurden.
Ausblick
Trotz der zahlreichen Förderinstrumente des Kulturamts
reicht das Projektbudget für die Off-Szene nicht aus, um
die freien Initiativen neben ihrer jährlichen Programmarbeit auch bei der Realisierung von überregional ausstrahlenden Großprojekten zu unterstützen. Hier wäre eine
Aufstockung des Projektbudgets wünschenswert. Es
fehlt zudem seit dem Abriss der Josef Haubrich Kunsthalle eine städtische Kunsthalle für Wechselausstellungen,
die internationale Projekte aktueller Kunst anzieht und
mit internationalen Partnern kooperieren kann. Diese Aufgabe kann nicht durch ein Museum oder einen freien Ausstellungsraum ersetzt werden: sie ist elementar für eine
lebendige, internationale und glanzvolle Kunstmetropole,
um für einen internationalen Kuratoren- und Kritikernachwuchs sowie eine international arbeitende Künstlerschaft
Herausforderungen, Freiräume und Potenziale zum Arbeiten und Leben zu bieten. Dieser Großprojekte bedarf es
jedoch, um neben der von Köln zu Recht gepriesenen
„Vielfalt des Angebots“ außergewöhnliche Glanzpunkte
im Kunstangebot der Stadt zu ermöglichen.
Eine zentrale Stellung für den Kunststandort Köln besitzt
die Art Cologne. Durch ihr Wiedererstarken zur wichtigsten Kunstmesse Europas sowie durch die Gründung der
Vernetzungsprojekte DC Open und Cologne Contemporaries konnte das Kunstmarktzentrum Köln nach einer starken Galerienfluktuation in den letzten 10 Jahren wiederbelebt werden. Diese Wiederbelebung durch die Gründung junger Galerien und die Schaffung von ausstrahlenden Netzwerkprojekten ist jedoch fragil und müsste von
der Stadt gestärkt werden, da sie mit der Entwicklung
weltwirtschaftlicher Unsicherheit zusammenfällt. Begrüßenswert wäre deshalb ein die Förderinstrumente des
Kulturamtes flankierendes städtisches Zwischennutzungskonzept, das Künstlern Nischen und Brachen im
Stadtraum zugänglich macht. Dies würde nicht nur temporären Atelierraum schaffen, sondern auch freien Initiativen und jungen Galerien die Möglichkeit geben, für innovative und experimentelle Ausstellungskonzepte und Projekte Räume zu erschließen. Ein Budget „Mietzuschüsse
für Off-Räume“ würde Zwischennutzung für die freie
Szene ebenso ideal flankieren.
Förderstipendien
Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes übergab am 8. November 2013 im Filmforum NRW im Museum Ludwig den
diesjährigen Förderpreis für Medienkunst der Stadt Köln,
das Chargesheimer-Stipendium, an Aino Korvensyrjä. In
einem anschließenden Multimediavortrag führte die finnische Künstlerin in ihr Werk ein und wies zugleich bereits
auf ihr Seminar „Über das Energetische“ am 30. November hin. Das Seminar war ein Kooperationsprojekt zwischen dem Kulturamt, der artothek und dem Museum
Ludwig, in dem die Chargesheimer-Stipendiatin ihr künstlerisches Werk exemplarisch vorstellte. Die beiden Förderpreise der Stadt Köln für Kunst – das Friedrich-Vordember-
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Kulturamt
Aino Korvensyrjä zusammen mit Elfi Scho­Antwerpes bei der Verleihung des Christine Moldrickx bei der Verleihung des Vordemberge­Stipendiums 2013.
Chargesheimer­Stipendiums 2013. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln/Anja Wegner Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln/Britta Schlier
ge-Stipendium sowie das Chargesheimer-Stipendium –
werden ab 2014 in der artothek – Raum für junge Kunst
– im Haus Saaleck präsentiert. Im Vorgriff darauf war die
artothek 2013 mit dem Werk von Aino Kor vensyrjä im
Museum Ludwig und mit der Ausstellung „Wände aus
Papier“ der Friedrich-Vordemberge-Stipendiatin Christine Moldrickx im Galerienhaus ADS1A zu Gast. Christine
Moldrickx zeigte vom 29. November bis 18. Dezember
2013 Skulpturen und Aluminiumreliefs sowie Zeichnungen auf Papier aus den Jahren 2007 bis 2012.
BILDENDE KUNST
Betriebskostenzuschüsse
Geförderte Einrichtung
Kulturwerk des BBK e.V.
Moltkerei
Fuhr werkswaage
Kölnischer Kunstverein
Z Zentralarchiv des
Internationalen Kunsthandels
Förderung 2012
Förderung 2013
65.000 €
65.000 €
9.000 €
9.000 €
15.000 €
15.000 €
168.500 €
168.500 €
20.000 €
20.000 €
Bemerkungen
Nach Auslaufen des BKZ zum
Ende des 3. Quartals 2013
wurden 59.850 € gezahlt:
BKZ für 1.-3. Quartal= 48.750 €
+ PKZ für 4. Quartal = 11.100 €
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Kulturamt
Projektförderung
Förderung 2012
Förderung 2013
289.102 €
215.894 €
25.000 €
28.000 €
6.000 €
0€
Atelierförderung
Förderung 2012
Förderung 2013
Quartier am Hafen
147.060 €
76.260 €
Lotharstraße
30.990 €
31.520 €
Gastatelier 1
5.600 €
6.100 €
Gastatelier 2
0€
4.913 €
Wachsfabrik
4.475 €
0€
Kunsthaus Rhenania
20.680 €
22.594 €
Ein- und Ausbau Atelierräume
35.000 €
35.000 €
Budget 2012
Budget 2013
20.000 €
20.000 €
Förderung 2012 Förderung 2013
Kölnischer Kunstverein
25.920 €
25.920 €
Kulturwerk des BBK
48.878 €
55.560 €
Projektkostenzuschüsse
Anteil Schwerpunktmittel
Anteil Festivalmittel
Ankäufe
Ankauf Werke junger oder
notleidender Kölner Künstler
(Stadtkölnischer Kunstbesitz)
Miete Ausstellungsräume
Bemerkungen
2012 erfolgte aus der Kulturförderabgabe eine einmalige
Aufstockung um 105.700 €;
zwar erhöhten sich 2013 die Einnahmen aus Atelier vermietung,
konnten aber den Wegfall der
Aufstockung nicht kompensieren
Bemerkungen
Mieteinnahmen haben sich
verbessert.
Das Atelier wurde in 2012
eingerichtet.
Abmietung durch die Stadt
Investitionszuwendungen an
privaten Bereich
Investive Maßnahme
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Kulturamt
Literatur
Referentin:
Förderetat
2012
2013
Barbara Foerster
bis 23. Februar 2014, zurzeit NN
175.000 €
190.000 €
wichtiger Kölner Schriftsteller bilden die Basis des Gedächtnisses. Diese Bestände nicht nur zu pflegen, sondern immer neu zu sichten, auszustellen und in den Gegenwartsdiskurs einzubringen, ist zwingender Bestandteil einer Literaturförderung, die nicht als gedächtnislos
gelten will.
Schwerpunktsetzungen
Institutionelle Struktur
Köln ist eine Stadt der Literatur und der Verlage, der
Buchhandlungen, der Bibliotheken und Archive. Das jährliche Festival lit.COLOGNE, das Literaturhaus Köln, in
dem internationale Autorinnen, Autoren, junge Nachwuchsliteratinnen und Nachwuchsliteraten von Weltrang zu Gast sind, sowie eine Vielzahl weiterer täglicher
Literaturveranstaltungen engagierter Buchhandlungen
und Initiativen prägen das Literaturleben Kölns. Köln ist
somit die national bzw. international ausstrahlende Literaturstadt in NRW, die neben Vielfalt, herausragende literarische Qualität auf internationalem Niveau und Innovation in der literarischen Form bietet. Köln hat ein starkes literarisches Fundament und besitzt ein reiches literarisches Erbe.
Förderinstrumente
Der erste Förderschwerpunkt ist die langfristige Autoren- und Leseförderung. Autorenförderung erfolgt zentral durch Leseförderung, denn Lesungen bieten den Autoren nicht nur die Möglichkeit, ihre Werke einem breiten Publikum vorzustellen, sondern sind zugleich eine
nicht unwesentliche Verdienstquelle. Lesungen sind als
Einzellesungen, Literaturreihen und Literaturfestivals ein
wichtiger Bestandteil der literarischen Er wachsenenbzw. Kinder- und Jugendbildung – einem weiteren
Schwerpunkt der Förderung.
Außerdem besteht ein zentrales Ziel der Förderung in
der Stärkung und Unterstützung von Vernetzungsstrukturen und -organen, um Synergien innerhalb der Literaturszene zu schaffen und so der Literaturstadt Köln ein
prägnanteres Auftreten nach innen (innerhalb von Köln)
und nach außen (in Deutschland und über seine Grenzen
hinaus) zu geben. Ein vierter Schwerpunkt ist unverändert die Pflege des literarischen Gedächtnisses der Stadt,
wobei das Literaturreferat städtischen Institutionen hierbei nur assistierend zur Seite stehen kann. Die Nachlässe
Seit Beginn der 80er Jahre intensivierten das Kulturamt
und die Stadtbibliothek ihre Leseförderung durch zahlreiche Einzellesungen, Schullesungen und größere thematische Literaturreihen. Die Gründung des Literaturhauses Köln im Jahre 1996 leistete der Leseförderung
und der Vermittlung von Literatur einen großen Schub.
Als zentrales Haus der Literatur und der Autoren wird das
Literaturhaus mit einem Betriebskostenzuschuss in Höhe
von 75.000 € gefördert.
Seit 2007 ist das Literaturhaus Köln um das Junge Literaturhaus mit eigenständigem Programm erweitert, das der
Lese- und Schreibförderung junger Menschen dient und
somit wesentlicher Bestandteil des Angebots an kultureller
Bildung dieser Stadt ist. Dafür erhält es eine feste Projektförderung von jährlich 20.000 €. Außerdem beteiligte sich
das Literaturreferat auch 2012 und 2013 wieder an der Finanzierung zahlreicher Schullesungen.
2012 plante das Literaturhaus Köln, die Kölner Südstadt zu
verlassen und als Untermieter in die städtische Liegenschaft „Die Brücke“, Sitz des Kölnischen Kunstvereins sowie des Filmclub 813, zu ziehen. Nach dem Scheitern der
Verhandlungen konnte das Literaturhaus 2013 eine eigene
Immobilie am Großen Griechenmarkt anmieten; das denkmalgeschützte Haus Bachem wurde im Sommer 2014 mit
einem großen Sommerfest eröffnet.
Ein weiterer Impulsgeber für den literarischen Aufschwung
in der Stadt in den letzten Jahren ist die lit.COLOGNE, die
2013 zum 13. Male stattfand. Mit dem Sog, den ein gut
konzipiertes und organisiertes Festival auszulösen vermag,
lockt sie ein großes Publikum an und trägt Literatur für einige Zeit mit Vehemenz in die Stadt. Unterstützt wird die
lit.COLOGNE durch Freitermine in der Philharmonie, städtische Werbekampagnen sowie weitere geldwerte Leistungen aus dem Amt für Wirtschaftsförderung.
Es gibt noch viele weitere Partner, die zu der großen Lebendigkeit der Literaturszene Kölns beitragen und die als
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Kulturamt
2013 luden die Kinder­ und Jugendbuchwochen brasilianische Autoren in Kölner
Schulen ein (Katalogmotiv). Foto: SK­Stiftung Kultur / Getty Images
tung Kultur wurde 1995 der Arbeitskreis Leseförderung
gegründet. Höhepunkt sind die jährlich stattfindenden
„Internationalen Kinder- und Jugendbuchwochen“. 2012
waren hier sehr erfolgreich irische Kinder- und Jugendbuchautoren zu Gast, 2013 folgte das Schwerpunktland
Brasilien.
Literaturhaus Köln ab August 2014 am Großen Griechenmarkt im Haus Bachem.
Foto: Literaturhaus Köln
gemeinnützige Vereine in ihren Veranstaltungen vom
Kulturamt auch 2012 und 2013 gefördert wurden:
Institutionen wie z.B. die Literarische Gesellschaft,
weitere Gesellschaften und Vereine (Achim-von-ArnimGesellschaft, Bibliographische Gesellschaft, GoetheGesellschaft, Marcel-Proust-Gesellschaft, Varnhagen
Gesellschaft u.v.a), der VS (Verband deutscher Schriftsteller, Sektion Köln), weitere Autorenvereinigungen und
Lesebühnen, die ausländischen Kulturinstitute sowie
zahlreiche engagierte Kölner Buchhandlungen.
Auch verschiedene Universitätsinstitute aus dem Bereich
der Philosophischen Fakultät nehmen am literarischen
Geschehen in der Stadt teil, werden jedoch nicht finanziell von der Stadt gefördert.
Bemerkenswert und erfreulich ist das große Interesse, auf
das die Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich jedes
Jahr stoßen. Auf Initiative des Kulturamts und der SK Stif-
Aktuelle Projekte 2012/2013 und Ausblick
Worin die Stärken und Möglichkeiten der Literaturstadt
Köln liegen, hat 2012 beispielhaft ein ganz besonderes
Projekt des vom Kulturamt institutionell geförderten Literaturhaus Köln vorgeführt. Vom 31. Mai bis zum 4. Juni
2012 fand im Literaturhaus Köln das Projekt „Wider die
Müdigkeit!“ statt. Eine Kooperation des Literaturhaus Köln
e.V., der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin und des Literaturbüros Freiburg. Als Anfang 2011 der Arabische Frühling erwachte, tauchte die Frage auf: Was können wir von den
Bewegungen im arabischen Raum lernen? Unter dem Titel
„Wachmacher“ wurden arabische Gäste zu Lesungen, Diskussionen und Konzerten eingeladen. Sie sollten aus ihren
Ländern berichten und Fragen nicht nur beantworten,
sondern auch stellen können. Der Programmteil „Schleudertrauma“ widmete sich erfolgreich der paradoxen
Gleichzeitigkeit von Fortschrittsdruck und sozialen bzw.
politischen Lähmungserscheinungen in Deutschland und
den mittel- und osteuropäischen Ländern. Das Großprojekt ist ohne zusätzliche Projektförderung durch die Stadt
Köln veranstaltet worden, mit Förderung der Kulturstif-
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Kulturamt
Aminatta Forna und Patrice Nganang zu Besuch bei „Stimmen Afrikas“ im Allerweltshaus. Foto: Herby Sachs
tung des Bundes und des Ministeriums Wissenschaft,
Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Auch in dieser Art der Förderung war das Projekt symptomatisch für
die Literaturszene in Köln: große überregional ausstrahlende Projekte und Festivals für die Literatur müssen zumeist ohne Projektförderung der Stadt realisiert werden.
Mit dem kleinsten Förderbudget in Höhe von 98.000 €
sichert das Kulturamt in der Literatur prägende Initiativen und Veranstaltungen wie das Literaturatelier, die Literarische Gesellschaft oder RheinWörtlich in der Stadt
nur strukturell ab. Gleiches gilt für Lesungen in den zahlreichen engagierten Kölner Buchhandlungen, die dank
der Förderung durch das Kulturamt z. B. so überregional
bekannte Lesemarathons wie 2012 die Uwe Johnson Lesungen der Lengfeld’schen Buchhandlung anbieten
konnten.
2012 konnte das Kulturamt durch vom Rat zugesetzte
Schwerpunktmittel den Literaturkalender des Literaturhaus Köln mit aus der Taufe heben. Dies war ein Desiderat des Förderkonzeptes und wird mit hunderten von
eingetragenen Veranstaltungen und Hintergrundinformationen über Kölner Autoren sehr frequentiert. Eine
dauerhafte Förderung kann leider zur Zeit nicht geleistet
werden, wäre aber wünschenswert.
Im Frühjahr 2009 wurde die monatliche Literaturreihe
„Stimmen Afrikas“ im Allerweltshaus Köln ins Leben gerufen. Seitdem konnten die Veranstalter viele interessante Autorinnen und Autoren einladen und ein stetig wachsendes Publikum begrüßen. Seit 2012 fördert das Kulturamt diese erfolgreiche Reihe unter dem Themenschwerpunkt „Interkultur“ mit Projektgeldern.
2015 wird eine große Literaturveranstaltung die Kölner
Tradition fortsetzen: nach mehrjähriger Planung konnte
Prof. Günther Blamberger, Institutsleiter des Internationalen Kollegs Morphomata der Universität Köln, im Jahr
2013 die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung
Darmstadt für ein „Literatoren-Colloqium“ als Partner
und als Förderer das Bundesministerium für Bildung und
Forschung sowie die Kulturstiftung des Bundes gewinnen. Die erste „Poetica“ wird Anfang 2015 stattfinden.
Als Kurator wurde Michael Krüger gewonnen. Eingeladen
werden sollen 8 bis 10 internationale Autoren, die sich
für mindestens so viele Tage in Köln über ein zeitgeschichtliches Thema austauschen
Stilles Refugium für Autorinnen und Autoren:
2012 und 2013 stellte das Kulturamt in Kooperation mit
der AntoniterCityKirche zwei Arbeitsräume für Literatinnen und Literaten zur Verfügung. Als erste Autorinnen
bezogen im August 2012 die Lyrikerin und Romanautorin Sabine Schiffner und die Kinderbuchautorin Christina
Bacher das „Scriptorium“ in einer ehemaligen Kindertagesstätte. Voraussetzung für dieses Arbeitsstipendium
war neben deren Professionalität die Bereitschaft der Bewerberinnen und Bewerber, halbjährlich an Aktivitäten
der CityKirche teilzunehmen oder diese zu gestalten.
Das können beispielsweise Lesungen oder gegebenenfalls Stadtführungen sein. Die Religions- beziehungsweise Konfessionszugehörigkeit spielte bei einer Bewerbung
ausdrücklich keine Rolle.
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Kulturamt
Ausgezeichnet
Die Jury des Heinrich-Böll-Preises hat sich in der Sitzung
am 25.06.2013 unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Jürgen Roters für die in Wien geborene Schriftstellerin Eva Menasse als Trägerin des Heinrich-Böll-Preises der
Stadt Köln 2013 entschieden. Der mit 20.000 € dotierte
Preis wurde ihr am Freitag, 22. November 2013, im Historischen Rathaus der Stadt Köln von Oberbürgermeister Jürgen Roters verliehen. Die Berliner Literaturkritikerin Dr. Carolin Emcke hielt eine engagierte Laudatio auf
Eva Menasse. Im Anschluss bedankte sich Eva Menasse
mit einer denkwürdigen ergreifenden Rede zum Politischen in der heutigen Literatur und zu dem Umgang der
im November 2013 besonders brisanten Snowden-Enthüllungen, aus der in den deutschen Feuilletons zahlreich zitiert wurde: „Das ist … die Saat von Heinrich Böll,
die über wintert hat und wieder aufgehen wird. Was immer Sie tun, denken Sie an Bölls Worte: „Herr Oberst, wir
gefährden die Demokratie nicht, wir machen Gebrauch
von ihr“.
Das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium erhielten die junge Autorin Julia Trompeter (2012) und der Lyriker Christoph Wenzel (2013). 2014 erscheint Trompeters
erster Roman bei Schöffling & Co. Christoph Wenzel ist
Aachener Lyriker und Literaturwissenschaftler mit westfälischen Wurzeln. Die Jury begeisterte seine „Heimatlyrik, die sich - natürlich bar jeglicher Tümelei - in buchstäblich bodenständiger Weise mit dem westfälischen
Erinnerungsraum, dem Wenzel entstammt, befasst“.
Julia Trompeter bei der Verleihung des Brinkmann­Stipendiums 2012. Christoph Wenzel bei der Verleihung des Brinkmann­Stipendiums 2013. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln/Peter Kunz
Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
LITERATUR
Betriebskostenzuschüsse
Geförderte Einrichtung
Förderung 2012
Förderung 2013
75.000 €
75.000 €
Förderung 2012
Förderung 2013
100.000 €
80.000 €
2012 Aufstockung um 20.000 €,
da kein Böll-Preis
Anteil Schwerpunktmittel
0€
15.000 €
Aufstockung Mittel Literaturhaus
wegen Vorbereitungskosten des
geplanten Umzugs
Anteil Festivalmittel
0€
0€
Preisgeld Böll-Preis
0€
20.000 €
Literaturhaus e. V.
Projektförderung
Projektkostenzuschüsse
Bemerkungen
Bemerkungen
Vergabe alle zwei Jahre
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Kulturbericht 2014
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Kulturamt
Musik
Referent:
Dr. Hermann-Christoph Müller
Förderetat:
2012
2013
860.463 €
1.294.463 €
Institutionelle Struktur
Die Kölner Freien Szenen der Alten Musik, der Neuen Musik, der Elektronik sowie des Jazz und der Improvisierten
Musik stellten ihren nationalen und internationalen Rang
in vielfältiger Weise unter Beweis. Jede dieser Szenen hat
ihre eigenen Stars, Strukturen, Netzwerke, Entwicklungspotentiale, Dynamiken und spezifischen Probleme,
die sich teils überschneiden, teils aber auch unabhängig
voneinander zu betrachten sind. Die vielen herausragenden, freiberuflich arbeitenden Kölner Einzelmusiker,
Komponisten, Klangkünstler, Dirigenten, Solisten und
Ensembles gastieren auf internationalen Konzertpodien
und Musikfestivals, lehren an bedeutenden Hochschulen
des In- und Auslands und produzieren weltweit beachtete CDs. Damit tragen sie den Namen Kölns in alle Welt
und sind doch teilweise vor Ort mit ihren Arbeiten kaum
präsent.
Der Großteil der freien Musikszene Kölns ist in dem 1999
gegründeten Interessenverband IFM – Initiativkreis Freie
Musik – organisiert. Als ein kulturpolitischer Zusammenschluss von Interpreten, Komponisten, Ensembles, Vereinen, Initiativen, Veranstaltern und Spielstätten mit fast
400 Mitgliedern dient der IFM – Initiativkreis freie
Musik – als kulturpolitische Vertretung und Ansprechpartner der Kulturverwaltung. Darüber hinaus führt der
IFM Gespräche mit dem Ministerium für Kinder, Jugend,
Familie, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Westdeutschen Rundfunk, der Hochschule für
Musik und Tanz Köln sowie weiteren Einrichtungen, die
den Rahmen des Kölner Kultur- und Musiklebens mitbestimmen. Seit 2005 veranstaltet der IFM Projekte e.V. die
Kölner Musiknacht mit 100 Konzerten an 25 Spielstätten
des Innenstadtbereichs, um einmal im Jahr die Qualität
und Vielfalt der Kölner freien Musikszene in konzentrierter Form der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Das Musikreferat fördert die freiberuflich, professionell
tätigen Musikerinnen, Musiker, Ensembles, Gruppen,
Vereine und Initiativen auf der Grundlage des im Dialog
mit dem IFM entwickelten und im Jahr 2008 vom Ausschuss für Kunst und Kultur beschlossenen Musikförderkonzeptes, den darin festgelegten Förderrichtlinien, Zielen, Schwerpunkten und Instrumenten sowie unter Berücksichtigung der Anregungen und Vorschläge des
zweimal jährlich tagenden Musikbeirats.
Mit nur fünf institutionell geförderten Einrichtungen
scheint die Musikszene auf einer schmaleren institutionellen Basis zu stehen als andere Kunstsparten, allerdings handelt es sich bei den geförderten Spielstätten,
Vereinen und Netzwerken um international bekannte
Veranstaltungsorte wie den Stadtgarten und das Loft,
um überregional ausstrahlende Einrichtungen wie das
Produktions- und Probenzentrum ZAMUS sowie um
breit aufgestellte Zusammenschlüsse wie das Netzwerk
ON - Neue Musik Köln. Die Förderung dieser Einrichtungen kommt einer großen Zahl von Akteuren zu Gute.
Durch ein angemessenes Verhältnis zwischen flexibler
Projektförderung und langfristiger institutioneller Förderung und durch die Schaffung neuer Strukturen konnten
die Arbeitsbedingungen und Auftrittsmöglichkeiten der
Akteure nachhaltig verbessert werden.
Im Februar 2012 wurde nach anderthalbjähriger Vorbereitungszeit das Zentrum für Alte Musik Köln (ZAMUS)
auf dem Helios-Gelände in Köln-Ehrenfeld neu öffnet.
Durch diese bundesweit einzigartige Einrichtung hat
Köln eine breite öffentliche Wahrnehmung erfahren und
seinen Ruf als Hauptstadt der Alten Musik gefestigt. Der
Impuls zur Gründung, Vernetzung und Kooperation ging
von den Akteuren der Alten Musik Szene aus. Dieser Impuls wurde vom Kulturamt und dem Land NordrheinWestfalen aufgegriffen und weiterentwickelt, um eine
tragfähige Struktur für alle Akteure zu schaffen. Auf insgesamt 1000 Quadratmetern stehen den Interpreten,
Ensembles und Orchestern zwei Probensäle, ein Instrumentenraum, ein Notenarchiv, acht Büroräume sowie
zwei Aufenthaltsräume zur Verfügung. Damit konnten
die Arbeits- und Produktionsbedingungen der Alten Musik Szene nachhaltig verbessert werden. Das Zentrum
befindet sich in Trägerschaft der zeitgleich neu gegründeten Kölner Gesellschaft für Alte Musik, die auch das
Kölner Fest für Alte Musik ausrichtet. Das Zentrum wird
vom Land und der Stadt zu gleichen Teilen gefördert, um
die Gegenfinanzierung sicherzustellen, mussten in 2013
Kulturbericht 2014 KULTURAMT_Layout 4 27.11.14 19:29 Seite 40
Kulturbericht 2014
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Kulturamt
Philharmonie und dem Festival Acht Brücken – Musik für
Köln weiter fortgesetzt werden.
ZAMUS – Zentrum für Alte Musik Köln. Foto: Stefan Flach / Filter Design Köln
Projektmittel umgewidmet werden. Das Zentrum kann
als ein Modell für die Schaffung von tragfähigen Strukturen und die nachhaltige Förderung auch in anderen Musikbereichen wie der Neuen Musik und der Jazzmusik betrachtet werden.
Nach dem Auslaufen der Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes konnte das Netzwerk ON – Neue Musik
Köln seine Arbeit in 2012/13 in den drei Hauptfeldern
künstlerische Produktion, Musikvermittlung und Schlüsselwerkreihe sowie der Öffentlichkeitsarbeit erfolgreich
fortsetzen und ist damit eines der wenigen bundesweiten Projekte, das über den vierjährigen Förderzeitraum
der Kulturstiftung des Bundes hinaus weiter besteht. Mit
seinen über 30 Partnern – von großen Institutionen wie
der Kölner Philharmonie oder der Hochschule für Musik
und Tanz Köln, bis zu Ensembles und Einzelkünstlern –
verfolgt ON das Ziel der Vernetzung der Akteure aus der
freien Szene und den großen Kulturinstitutionen zur
Durchführung von gemeinsamen, breit wirkenden Projekten zur Vermittlung zeitgenössischer Musik weiter. In
2012/13 fanden über 130 Veranstaltungen statt, von
Konzertproduktionen über Vermittlungsprojekte bis zu
Veranstaltungen mit spartenübergreifendem, kooperativem Charakter. Die gebündelte Präsentation aller Netzwerkpartner unter dem Dach ON-Temporary und die
Hommage á Radulescu waren besonders herausragende
Veranstaltungen. Durch die Herausgabe des ON-Magazins und die Erweiterung der Website wurde die Öffentlichkeitsarbeit für Projekte mit zeitgenössischer Musik
weiter intensiviert. Zudem konnte mit ON@Acht Brükken die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Kölner
Der Stadtgarten ist ein erstrangiger, international anerkannter Veranstaltungsort für Jazz und improvisierte
Musik, der nach seiner Eröffnung 1986 bundesweit zum
Vorbild für viele vergleichbare Musikinitiativen wurde. In
2012/13 wurde der Ort mit Zusatzmitteln aus dem Renovierungsprogramm Museen und Kulturbauten instand
gesetzt. Mit über 400 Veranstaltungen im Jahr deckt das
Programm des Stadtgartens im Konzertsaal und im Studio 672 eine große musikalische Bandbreite ab. Im Mittelpunkt steht die Aktuelle Musik in all ihren Erscheinungsformen. Nach wie vor hat der Jazz in seinen unterschiedlichen Facetten und Konzepten jenseits des musikalischen Mainstreams hier seinen angestammten Platz.
Ein programmatischer Schwerpunkt liegt auf der Präsentation improvisierter Musik aus Europa. Ergänzt wird das
Musikprogramm durch Veranstaltungen zur zeitgenössischen Literatur und durch Diskussionsrunden.
Das Loft, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen
feiern kann, ist ein national wie international renommierter Konzertort für experimentelle, improvisierte und
Jazzmusik. Wegen seiner technisch hochwertigen Ausstattung mit zwei Konzertflügeln und der Möglichkeit,
Konzerte in Studioqualität mitzuschneiden, genießt der
Ort unter Musikerinnen, Musikern und Bands hohes Ansehen. In den über 160 Konzerten ist die lokale Musikszene ebenso vertreten wie Gastmusiker aus aller Welt.
Partner wie die KGNM – Kölner Gesellschaft für Neue
Musik, die Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie die
Rheinische Musikschule nutzen den Raum für ihre Veranstaltungen.
Loft. Foto: Hans­Martin Müller
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Kulturbericht 2014
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Kulturamt
Die KGNM – Kölner Gesellschaft für Neue Musik ist ein
Traditionsverein, der bereits 1921 als einer der ersten regionalen Gesellschaften zur Förderung der neuen Musik
gegründet wurde und seitdem mit Unterbrechungen
zwischen 1933 bis1948 sowie zwischen 1964 bis1982
existiert. Die Kölner Gesellschaft für Neue Musik veranstaltet Konzerte, Musikfeste, Komponisten-Werkstätten
und Diskussionen und gibt eine zweimonatige Terminund Informationsschrift zur Neuen Musik in Köln heraus.
Schwerpunktsetzungen/aktuelle Projekte
Aufgrund der Ausbildungssituation an der Hochschule
für Musik und Tanz Köln und den guten Arbeitsmöglichkeiten sind in Köln wieder vermehrt junge Interpreten,
Komponisten und neu gegründete Ensembles tätig. Dieser Tatsache trägt die Schwerpunktsetzung im Bereich
des Komponisten- und Interpretennachwuchses Rechnung. In 2012/13 konnten mit zusätzlichen Mitteln für
Schwerpunktsetzungen 25 Kompositionsaufträge vergeben werden, deren Uraufführungen im Rahmen von renommierten Festivals wie der new talents – biennale cologne und dem Forum Neue Musik des Deutschlandfunks stattfanden. Ebenfalls konnten junge Ensembles
wie das Asasello Quartett im Bereich der neuen Musik
und das Coelner Barockorchester aus dem Bereich der historischen Aufführungspraxis gezielt gefördert werden.
Neben der Nachwuchsförderung lag ein zweiter Schwerpunkt auf der Förderung spartenübergreifender Projekte. Durch die Digitalisierung gewinnen neue Medien wie
Video, Szenographie, Visualisierung und Internet sowie
Klanginstallationen für das Musikschaffen zunehmend an
Bedeutung. In 2012/13 konnten mit zusätzlichen Mitteln
für Schwerpunktsetzungen und Festivalförderung spartenübergreifende und intermediale Produktionen wie
das Frischzelle-Festival gefördert werden. Zudem bietet
die vom Kulturamt initiierte und geförderte reiheM Musikformen im Spannungsfeld zwischen neuer Musik, Elektronik und digitalen Medien eine Plattform.
Ein dritter Schwerpunkt lag im Bereich des Jazz und der
improvisierten Musik, deren Akteure äußerst produktiv
und erfolgreich agieren. In 2013 wurden gleich vier Jazzmusiker – der Bassist Sebastian Gramss, die Pianisten
Hans Lüdemann, Sebastian Sternal und Florian Weber –
mit dem renommierten Echo-Jazz-Preis ausgezeichnet.
Mit zusätzlichen Mitteln zur Festivalförderung und aus
Projektmitteln des Musikreferats sowie durch die Zurver-
fügungstellung von Stadtinformationskampagnen wurden in 2012/13 gezielt Festivals und Reihen gefördert,
darunter Winterjazz, die Festivals Klaeng und SummerKlaeng, sowie die Konzertreihen Metropolitan Sound,
Broken Sound, Reconstructing Song im Stadtgarten und
das Plush-Music-Festival im Loft.
Im Bereich der Projekt- und Reihenförderung konnten
bestehende Reihen und Festivals wie beispielsweise das
Forum Alte Musik, der Romanische Sommer und die Kölner Musiknacht, das Kölner Fest für Alte Musik, die Brükkenmusik sowie die wieder aufgenommene Konzertreihe der Cäcilienkonzerte im Museum Schnütgen durch
eine kontinuierliche Förderung erhalten und teilweise
ausgebaut werden. Dabei hat sich gezeigt, dass die Bündelung von Einzelprojekten in Konzertreihen und die
Konzentration der Fördermittel auf herausragende Projekte, Reihen und Festivals eine Qualitätssteigerung
ebenso wie eine Verbesserung der öffentlichen Aufmerksamkeit zur Folge haben.
Förderinstrumente
Zur Förderung stehen dem Musikreferat neben den Instrumenten der allgemeinen Musikförderung (Dokumentationen, CD-, DVD- und Buchpublikationen, Gastspielförderung, Kompositionsaufträge) vorrangig zwei
Förderinstrumente zur Verfügung: Projektförderung und
institutionelle Förderung. Im Jahr 2012 standen dem
Musikreferat Mittel in Höhe von 699.263 €, in 2013
613.263 € zur Verfügung. In 2012/13 sind zusätzlich anteilig Mittel aus den Schwerpunkt- und Festivalmitteln in
Höhe von 74.000 € hinzugekommen. Die in den vergangenen zwei Jahren verfolgte Förderstrategie des Musikreferats hatte das Ziel, ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen Einzelprojekten, Reihen, Festivals sowie
institutionell geförderten Spielstätten und Netzwerken
herzustellen und damit die Arbeitsbedingungen und
Aufführungsmöglichkeiten der vor Ort tätigen Akteure
nachhaltig zu verbessern.
Im Bereich der allgemeinen Musikförderung wurden
Buch- und CD-Dokumentationen unterstützt, welche die
Qualität, Vielfalt und Bedeutung der Musiksparten Jazz
und improvisierte Musik, Neue und Elektroakustische
Musik belegen. In 2012 und 2013 wurden neben Promotion-CDs einzelner Musiker und Gruppen sowie Konzertdokumentationen auf DVD auch die Kompilation-CD
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Kulturbericht 2014
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Kulturamt
„Noise of Cologne 2“ mit zwölf Komponisten aus dem
Bereich der elektronischen Musik gefördert. Zudem
konnten Einzelkünstler und Ensembles durch Gastspielförderungen Auftritte bei renommierten Festivals im
Ausland ermöglicht werden.
Ausblick
Mit relativ geringen finanziellen Mitteln wurden in den
vergangenen Jahren in der Kölner Musikszene Potentiale
freigesetzt, welche Köln als Musikstadt international ausstrahlen und für junge Musikerinnen und Musiker von außerhalb wieder attraktiv werden ließ. Die Musikszene ist
gegenwärtig so kreativ und produktiv wie lange nicht.
Dennoch fehlt es vor allem im Bereich des Jazz, der improvisierten Musik und der Neuen Musik an Probenräumen. Nötig wäre ein zentraler Proben- und Produktionsort für die Ensembles der Neue Musik, des Jazz und der
improvisierten Musik mit einer vergleichbaren Infrastruktur, wie sie für die Alte Musik mit dem Zentrum für Alte
Musik besteht.
Nach der Renovierung des Stadtgartens ist es nötig, dessen Programm weiter zu profilieren und dazu einen entsprechenden Programmetat bereitzustellen. Zudem sollte der Projektmitteletat des Musikreferats wieder um
den zur Gegenfinanzierung der Landesmittel für das
ZAMUS ver wendeten Mittel aufgestockt werden. Insgesamt wäre es also wünschenswert die im Haushalt für
die Musikszene vorgesehenen Mittel aufzustocken.
Das mit 10.000 € dotierte Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für Komposition wurde erstmals 1971 vergeben. Seit 1976 wird es ohne Unterbrechung jedes Jahr
ausgelobt und an eine junge Komponistin beziehungsweise Komponisten vergeben. Die Altersgrenze für Bewerber liegt bei 35 Jahren. Die Liste der ehemaligen
Preisträger ist imposant und es finden sich darunter Namen von heute international renommierten Komponisten wie York Höller, Manos Tsangaris und Brigitta Muntendorf. Preisträger des Jahres 2012 war der Komponist
und Cellist Niklas Seidl, Preisträger des Jahres 2013 der
Komponist, Improvisator und Instrumentenbauer Simon
Rummel.
Stefan Karl Schmid bei der Verleihung des Will­Stipendiums 2013. Foto: Rheinisches Bildarchiv
Köln / Peter Kunz / Kim Pottkämper
Horst und Gretl Will­Stipendium und Bernd Alois Zimmermann­Stipendium
Das aus privaten Mitteln der Horst und Gretl Will-Stiftung finanzierte Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz
und Improvisierte Musik wird seit 1998 jedes Jahr ausgelobt und an eine junge Nachwuchsmusikerin beziehungsweise Nachwuchsmusiker vergeben. Das Stipendium ist mit 10.000 € dotiert. Die Altersgrenze der Bewerber liegt bei 30 Jahren. Aufgrund der hohen musikalischen Qualität konnten sich in der Vergangenheit viele
der ehemaligen Stipendiaten künstlerisch durchsetzen
und sind heute international erfolgreich agierende Musikerinnen und Musiker. Preisträger des Jahres 2012 war
der Pianist Pablo Held, der in diesem Jahr mit seinem Trio
und John Scofield als Gastmusiker vor ausverkauftem
Haus in der Kölner Philharmonie auftrat. Preisträger des
Jahres 2013 war der Saxophonist Stefan Karl Schmid.
Simon Rummel,
Zimmermann­Stipendiat
2013.
Foto: In­Jung Jun
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Kulturamt
MUSIK
Betriebskostenzuschüsse
Förderung 2012
Förderung 2013
2nd Floor e. V.
20.000 €
25.000 €
Initiative Kölner Jazz Haus e.V.
(Stadtgarten)
80.000 €
80.000 €
Kölner Gesellschaft für Neue Musik e.V.
19.700 €
19.700 €
Stadtmusikverband e.V.
ON - Netzwerk Neue Musik e.V.
Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V.
(ZAMUS, Zentrum für Alte Musik Köln)
Verein Freunde und Förderer
des Kölnischen Brauchtums
Projektförderung
Projektkostenzuschuss Musik
Anteil Schwerpunktmittel
Anteil Festivalmittel
Sonstige:
Acht Brücken Festival
Joseph-Haydn-Institut
6.700 €
6.700 €
150.000 €
150.000 €
80.000 €
80.000 €
7.700 €
7.700 €
Förderung 2012
Förderung 2013
335.163 €
244.163 €
0€
37.000 €
22.000 €
15.000 €
2012
2013
139.200 €
629.200 €
24.400 €
24.400 €
Bemerkungen
Laienmusikförderung
in 2012 aus
"Aufstockung aus
Kulturförderabgabe“,
in 2013 aus
Projektmitteln
Bemerkungen
Bemerkungen
Entscheidung über
Höhe und Vergabe des
Zuschusses liegt bei der
Kämmerei
Mietzahlung
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Kulturbericht 2014
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Kulturamt
Darstellende Kunst
Referentin:
Gisela Deckart
Förderetat:
2012
2013
2.521.281 €
2.458.998 €
Theater /Tanz
Institutionelle Struktur
Das Referat für Theater und Tanz des Kulturamtes der
Stadt Köln fördert die vielfältige, professionell arbeitende freie Szene der darstellenden Künstlerinnen und
Künstler in Köln. Die Szene präsentiert sich nicht nur in
einem großen Spektrum unterschiedlicher ästhetischer
Ausformungen, sondern auch in diversen Organisationsformen, z.B. als gemeinnützige Vereine, Initiativen, Labels, GbRs, Spielstätten GmbHs oder als Einzelkünstlerinnen und -künstler. Mit einer Quantität von 60 bis 80
freien Gruppen aus den Bereichen Theater, Kinder- und
Jugendtheater und Tanz, sowie mehr als 30 geförderten
und nicht-geförderten Spielstätten in Köln ist die Kölner
Tanz- und Theaterszene mit Abstand die größte des Landes NRW.
Die Förderung der freien darstellenden Künstlerinnen
und -künstler erfolgt auf der Basis der im Jahr 2001 und
2011 vom Rat der Stadt Köln verabschiedeten Förderkonzepte für Theater und Tanz. Im Sinne dieser Konzepte
werden professionelle Künstlerinnen und Künstler und
Initiativen gefördert, die sich um die künstlerische Weiterentwicklung der zeitgenössischen Ausdrucksweisen
der freien darstellenden Kunst bemühen. Über deren
künstlerische Qualität und Förder würdigkeit beraten
gewählte Fachbeiräte gemeinsam mit der Ver waltung.
Künstlerische Vorhaben von Laien und solche, die potentiell auch wirtschaftlich tragfähig sind, wie Comedy, Kabarett und Kleinkunstformate, werden durch das Kulturamt nicht gefördert.
Zur Förderung der Tanz- und Theaterszene standen im
Jahr 2012/13 ca. 2.4 Mio. € jährlich zur Verfügung, die in
Form von befristeten Konzeptionsförderungen oder als
Projektförderungen mit Unterstützung von Beiräten vergeben wurden. Vierjährige Konzeptionsförderungen in
Höhe von 1.292.300 € erhielten 2012/13 insgesamt elf
Orangerie innen. Bild: Marko Berger
Theaterspielstätten und freie -gruppen. Zwei Tanzensembles wurden mit einer dreijährigen Konzeptionsförderung von insgesamt 60.000 € ausgestattet.
Für Projektförderungen des Theaters standen im gleichen Zeitraum 585.050 €, bzw. 534.050 € zur Verfügung, für Tanzproduktionen waren es 223.828 €, bzw.
und 216.248 €.
Die Struktur der Kölner Tanz- und Theaterlandschaft
zeichnet sich insbesondere durch ihre Kleinteiligkeit aus,
– was als Stärke und Schwäche gleichermaßen wahrgenommen werden kann. Während die intime Atmosphäre
und die Nähe zu den Darstellern von vielen Besuchern
geschätzt werden, erschweren die zu kleinen Bühnenformate und die begrenzte Zuschauerzahl häufig ein zeitgemäßes und wirtschaftliches Bespielen der Häuser. Für
freie Tanzproduktionen er weist sich die Mehrzahl der
Spielorte aufgrund ihrer geringen Größe als ungeeignet,
so dass im Tanz auf multifunktionale Veranstaltungsräume, z. B. in den Bürgerzentren, zurückgegriffen werden
muss.
Drei Theaterspielorte befinden sich in städtischem Eigentum, davon wurden zwei (das Kinderkulturhaus Comedia und das Freie Werkstatttheater) im Rahmen von
Städtebauförderungsmaßnahmen mit Landesmitteln
ausgebaut und verfügen über angemessene Räumlichkeiten. Die Orangerie im Volksgarten, die ebenfalls in
städtischem Besitz ist und für kleinere Theater- und
Tanzformate genutzt werden kann, ist hingegen stark
sanierungsbedürftig und nicht ganzjährig bespielbar.
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Kulturamt
Freies Werkstatt Theater Köln. Foto: Meyer Originals
Schwerpunktsetzungen/aktuelle Projekte
Die Förderung der freien Tanz- und Theaterinitiativen
zielt auf den Erhalt einer konzeptionell und ästhetisch
vielfältigen Szene, deren professionelle Angebote sich
untereinander und auch mit den anderen Szenen ergänzen sollen. Neue künstlerische Entwicklungen und aktuelle inhaltliche Schwerpunkte sollen auch dem Kölner
Publikum zugänglich gemacht werden.
Tanz – Dressing the City. Foto: Angie Hiesl Produktion
Durch zusätzliche Mittel für gezielte Schwerpunktsetzungen und zur Unterstützung von Festivals der freien
Szene konnten in den Jahren 2012/13 auch im Bereich
der darstellenden Kunst Akzente gesetzt werden. Die
Festivals tanz.tausch und fünfzehnminuten, die mit insgesamt 25.000 € gefördert wurden, zielten dabei konkret auf die Förderung des künstlerischen Nachwuchses.
Mit 15.000 € Vorbereitungskosten wurde außerdem das
länderübergreifende EU Projekt Taburopa aus den zugesetzten Mitteln unterstützt. Ebenfalls mit Vorbereitungskosten in Höhe von 25.000 € konnte das Festival Impulse
als wichtigstes Theaterfestival der freien Szene im
deutschsprachigen Raum bereits in 2012 unterstützt
werden. Zur Durchführung im Jahr 2013 erhielt das
Festival weitere 20.000 €. Ohne zeitliche Befristung wurde außerdem das Budget für Tanzproduktionen um
22.500 € aufgestockt.
Zum Erhalt der Kölner Theaterinfrastruktur, insbesondere der Theater, die keine Konzeptionsförderung bekommen, stellte der Rat der Stadt in 2013 befristet auf zwei
Jahre zusätzlich 200.000 € im sogenannten Feuerwehrtopf zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Mittel, die zur Überbrückung bis zur nächsten Vergaberunde der Konzepti-
onsförderung dienen sollten, wurden drei Theaterspielstätten und eine freie Theatergruppe zusätzlich gefördert, darunter auch das Theater der Keller.
Inhaltliche Akzente wurden durch das Referat für Theater
und Tanz auch in der regulären Projektförderung gesetzt, so z. B. durch die Unterstützung der deutsch-afrikanischen Zusammenarbeit, die das Theater Im Bauturm
durch Einladungen und Koproduktionen mit afrikanischen Gruppen initiiert hat, ebenso wie durch die verstärkte Förderung von auswärtigen Gastspielen innovativer Theater- und Performancekünstler von Seiten der
Studiobühne der Universität.
Unter strukturellen Gesichtspunkten und mit dem Ziel,
die Aufführungsbedingungen speziell für den Tanz zu
stärken, wurde in 2012 in Kooperation mit der Alten Feuer wache erstmalig die auf mehrere Jahre angelegte Veranstaltungsreihe tanzpunkt.köln aufgelegt, welche Kölner- und nordrhein-westfälischen Ensembles Freitermine
im Theatersaal der Feuerwache zur Verfügung stellt. Zur
Unterstützung der Reihe wurde außerdem aus Referats-
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Kulturamt
mitteln in die Verbesserung der Bühnentechnik im Veranstaltungssaal der Feuerwache investiert.
Förderinstrumente
Durch die verabschiedeten Förderkonzepte steht für
Theater und Tanz ein differenziertes Förderinstrumentarium zur Verfügung, das darauf abzielt, die Balance zwischen der Herstellung notwendiger Planungssicherheit
und der kurzfristigen Realisierung von Projektideen und
der Berücksichtigung wechselnder Produzentinnen und
Produzenten herzustellen.
Für die mehrjährige Förderung von Spielstätten und freien Gruppen mit ganzjährigem Spielbetrieb steht die
drei-, bzw. vierjährige Konzeptionsförderung für Tanz
und Theater zur Verfügung.
Zur gezielten Förderung von Einzelprojekten stehen in
diesem Bereich einjährige – und im Tanz auch mehrjährige – Produktionskostenzuschüsse sowie Abspielförderungen für bereits geförderter Produktionen in Köln, außerdem Gastspielförderungen für auswärtige Auftritte
von Kölner Gruppen oder Einladungen auswärtiger
Gruppen nach Köln zur Verfügung.
Deutsches Tanzarchiv Köln
Die Gründung des Deutschen Tanzarchivs Köln erfolgte
1948 als Privatsammlung des Tänzers und Pädagogen
Kurt Peters. Nach dem Erwerb durch die SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn wurde es 1986 in gemeinsamer Trägerschaft mit der Stadt Köln einer breiten Öffentlichkeit als Informations-, Dokumentations- und Forschungszentrum für Tanz zugänglich gemacht.
Archiv, Bibliothek und Videothek mit ihren reichhaltigen
Beständen ermöglichen Besuchern und Nutzern aus aller
Welt einen umfassenden Blick in Geschichte und Gegenwart des Tanzes. Die kontinuierliche Aufarbeitung und
Verzeichnung der Bestände sowie die Übernahme aktueller Tanzdokumente und Sammlungen erweitern die Möglichkeiten und Perspektiven der wissenschaftlichen Erforschung der Kunstform Tanz.
Im angeschlossenen Tanzmuseum wird die Geschichte
und Gegenwart der Tanzkunst erlebbar. Jährlich wechselnde Ausstellungen und begleitende Veranstaltungen wie
Führungen, Vorträge, Filmpräsentationen, künstlerische
Performances sowie Spiel- und Lernaktionen für Kinder
machen das Tanzmuseum zu einem Ort der Begegnung
mit einer faszinierenden Kunstform. Die Angebote ermöglichen den Besuchern immer wieder neue Zugänge
zum Thema und bringen einem breiten Publikum den
Tanz in seiner kulturübergreifenden Vielfalt und Geschichte nahe.
Die Jahresausstellung 2012/13 „Lichtspiele. Wie Film
und Fotografie Tanz sehen“ thematisierte die Beziehung
zwischen Fotografie, Film und Tanz, die so alt ist wie Fotografie und Film selbst. Die Präsentation belegte, wie
der Tanz in seiner Vielfalt und Experimentierfreude Fotografen und Filmemacher zu allen Zeiten zur künstlerischen Auseinandersetzung angeregt hat und wie dies fotografische und filmische Bilderwelten und Sehgewohnheiten durcheinander gewirbelt hat. Die Ausstellung
speiste sich aus den reichhaltigen Beständen des Archivs,
zu denen u. a. über 160.000 Fotos, über 117.000 Originalnegative sowie eine Sammlung mit über 3.500 Filmen gehören.
Auf der wissenschaftlichen Ebene ist das Deutsche Tanzarchiv Köln als „An-Institut" der Kölner Hochschule für
Musik und Tanz angegliedert. Im Rahmen eines vom Leiter des Deutschen Tanzarchivs, Prof. Dr. Frank-Manuel
Peter, abgehaltenen Seminars erarbeiteten Studierende
des tanzwissenschaftlichen Studiengangs kürzlich ein
vorläufiges Werkverzeichnis der deutschen Tänzerin Valeska Gert (1892 – 1978) und veröffentlichten dieses auf
der Homepage des Deutschen Tanzarchivs Köln.
Die Aktivitäten von Archiv und Museum werden von einem Freundes- und Förderverein, den Freunden der
Tanzkunst am Deutschen Tanzarchiv Köln e.V., unterstützt. (Text Ralf Convents, Deutsches Tanzarchiv)
Blick in die Ausstellung „Lichtspiele. Wie Film und Fotografie Tanz sehen“ des
Deutschen Tanzarchivs. Foto: Susanne Fern
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Seite 47
Kulturamt
Ausblick
Die Kölner Tanz- und Theaterszene wird getragen von
vielen langjährig agierenden Akteurinnen und Akteuren.
Dies gilt sowohl für den Betrieb von Spielstätten als auch
für freie Produzenten ohne eigenes Haus. Zusätzlich gibt
es jedoch auch immer mehr Künstlerformationen mit
häufig wechselnder, z. T. spartenübergreifender Zusammensetzung, sowie Künstlerinnen und Künstler, die nur
temporär in der Stadt arbeiten oder auch Einzelkünstlerinnen und -künstler, die sich städteübergreifend zusammenfinden, um Koproduktionen und Kooperationen auf
den Weg zu bringen. Für alle im zeitgenössischen Theater- und Tanzschaffen üblichen Produktionsmodelle be-
nötigt die Szene jedoch dringend die entsprechenden
materiellen, personellen und infrastrukturellen Grundlagen in der Stadt. Ohne diese Grundlagen ist weder die
künstlerische Qualität der Gruppen und Häuser, noch der
quantitative Bestand der Kölner Szene aufrechtzuerhalten. Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Produktionsbedingungen für die freie Szene in Köln könnte die
Schaffung eines Produktions- und Aufführungszentrums
für die darstellende Kunst sein, aber auch Investitionen
in die bestehende Infrastruktur (z.B. die Sanierung der
Orangerie) sowie die Aufstockung der Produktionsmittel
ganz allgemein wären wünschenswert zum Erhalt der in
NRW einzigartigen Kölner Tanz- und Theaterszene.
TANZ
Förderung 2012
Förderung 2013
Kompanie Silke Z.
30.000 €
30.000 €
Kompagnie Mouvoir
30.000 €
30.000 €
Deutsches Tanzarchiv
95.000 €
95.000 €
Landesbüro Tanz
16.400 €
16.400 €
Projektförderung
Förderung 2012
Förderung 2013
Tanzproduktionen
176.328 €
216.248 €
darin enthalten sind jeweils drei dreijährige Projektförderungen à 15.000 €
(Gesamtvolumen 45.000 € pro Jahr)
Strukturförderung
30.922 €
58.665 €
anteilig für Tanz, im Haushalt als Gesamtbetrag für darstellende Kunst in Höhe
von 155.450 € (2012) und 149.450 €
(2013) eingestellt
Qualifizierung bestehender
Strukturen
22.500 €
0€
Anteil Schwerpunktmittel
22.500 €
0€
Betriebskostenzuschüsse
Bemerkungen
Konzeptionsförderung:
Sonstige:
Bemerkungen
anteilig für Tanz, im Haushalt als
Gesamtbetrag für darstellende Kunst in
Höhe von 50.000 € eingestellt
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Kulturamt
TANZ
Projektförderung
Anteil Festivalmittel
Anteil Kulturförderung
Mieten
Wachsfabrik (Tanz)
Sonstiges
Residenzstudios im cologne
dance center
THEATER
Betriebskostenzuschüsse
Förderung 2012
Förderung 2013
0€
10.000 €
25.000 €
0€
Förderung 2012
Förderung 2013
41.807 €
24.388 €
Förderung 2012
Förderung 2013
57.972 €
57.972 €
Förderung 2012 Förderung 2013
Konzeptionsförderung:
Comedia
376.100 €
376.100 €
Angie Hiesl Produktion
75.000 €
75.000 €
c.t.201
44.400 €
44.400 €
Drama Köln
35.000 €
35.000 €
Freihandelszone
83.000 €
83.000 €
190.000 €
190.000 €
75.000 €
75.000 €
monteure
5.900 €
35.900 €
Orangerie
75.000 €
75.000 €
Studiobühne
90.000 €
90.000 €
190.000 €
190.000 €
Freies Werkstatt Theater
Kölner Künstler Theater
Theater im Bauturm
Bemerkungen
tanzWeb
Bemerkungen
Mietübernahme
Bemerkungen
Nutzungsentgelt für anteilig genutzte
Studios, die Kölner Tanzkompanien
kostenlos zur Verfügung gestellt werden
Bemerkungen
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Kulturbericht 2014
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Kulturamt
Feuerwehrtopf: Förderung 2012
Theater der Keller
Förderung 2013
Bemerkungen
100.042 €
90.000 €
28.000 €
0€
6.300 €
0€
15.752 €
40.000 €
Theater am Sachsenring
9.068 €
0€
Theater Tiefrot
3.570 €
34.000 €
a.tonal.theater
11.472 €
0€
Deutsch-griech. Theater
12.056 €
26.000 €
Futur 3
8.361 €
0€
TKO
4.083 €
0€
0€
10.000 €
22.900 €
22.900 €
Förderung 2012
Förderung 2013
Theaterproduktionen
178.900 €
178.900 €
Kinder- und Jugendtheater
124.100 €
124.100 €
81.600 €
81.600 €
124.528 €
90.785 €
anteilig für Theater, im Haushalt als
Gesamtbetrag für darstellende Kunst in
Höhe von 155.450 € (2012) und
149.450 € (2013) eingestellt
27.500 €
0€
anteilig für Theater, im Haushalt als
Gesamtbetrag für darstellende Kunst in
Höhe von 50.000 € eingestellt
ARTheater
Cassiopeia Theater
Horizont-Theater
Freihandelzone
Sämtliche Zuschüsse: In einer Summe
von 200.000 € als Etat "Feuerwehrtopf
Förderkonzepte“ in den Haushalt eingestellt"
Freihandelszone: Aufstockung der Konzeptionsförderung aus „Feuerwehrtopf
Förderkonzepte“
Sonstige:
Junge Theatergemeinde
Projektförderung
Gastspiel/Abspiel
Strukturförderung
Qualifizierung
bestehender Strukturen
Anteil an Schwerpunktmitteln
Anteil an Festivalmitteln
45.000 €
20.000 €
0€
15.000 €
Bemerkungen
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Kulturamt
Popkultur
Referent:
Till Kniola
ab 1. 1. 2014
Manfred Post
bis 31. 12. 2012
Förderetat:
2012
2013
537.496 €
331.063 €
Institutionelle Struktur
Köln verfügt als Metropole im Herzen Europas über gute
Bedingungen für die Akteure der Popkultur. Das Referat
für Popkultur und Filmkultur unterstützt professionelle
Musikerinnen und Musiker, Veranstalter, Club-Betreiber,
Labels, u.a. bei der Durchführung ihrer Projekte. Ziel der
Förderung ist es, die weitere Professionalisierung der Szene voranzutreiben, den Pop-Standort Köln im nationalen
wie internationalen Vergleich zu stärken, den Vernetzungsgedanken zu befeuern und einen möglichst breiten
Zugang zur Popkultur für alle zu ermöglichen. In diesen
Förderbemühungen streift die Popkulturförderung auch
Themenfelder der Kultur- und Kreativwirtschaft und der
Jugendarbeit.
Gentleman live bei der Eröffnung der c/o pop 2013, Foto: Frank Schoepgens
Die vitale Clubszene mit ihren zahlreichen Auftrittsmöglichkeiten und Europas größte Musikhochschule ist oftmals der Ausgangspunkt für die weit über 1000 Bands und
Projekte, die es zurzeit in Köln gibt. Trotz der starken Veränderungen im Musikmarkt und der Abwanderung von
Plattenfirmen nach Berlin gibt es auch nach wie vor in Köln
interessante Plattformen und Labels für Künstler zur Veröffentlichung ihrer Musik. Unter dem Begriff „Sound of
Cologne“ konnte Musik aus Köln sogar zu einer eigenen
Marke werden, womit meistens die verschiedenen Spielarten der elektronischen Musik gemeint waren.
Dem Referat für Popkultur stehen pro Jahr ca. 75.000 € zur
Projektförderung und 68.000 € zur Förderung von Proberäumen und für weitere strukturelle Maßnahmen zur Verfügung.
Schwerpunktsetzungen und Förderinstrumente
Um möglichst nachhaltige Fördereffekte im Bereich der
Popkultur zu erzielen, liegt ein Schwerpunkt der Förderung auf der Unterstützung von Festivals und Reihen. Festivals sind wichtige Plattformen für den Austausch
künstlerischer Positionen und die Profilierung eines Genres. Festivals sind vor allem dann förderungswürdig,
wenn sie die internationale Ausrichtung mit dem Blick
auf das aktuelle Geschehen vor Ort verbinden. Reihen
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Kulturbericht 2014
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Kulturamt
können ebenfalls zur Verankerung eines Themas in der
Stadt beitragen oder bestimmte Aspekte, wie z. B. die
Förderung des Nachwuchses, unterstreichen. Über diese
Schwerpunktsetzung hinaus ist die Förderung von herausragenden Einzelveranstaltungen ebenfalls möglich.
Der Förderbereich Cologne Music Export unterstützt die
Repräsentanz von Köln im Ausland und bezieht sich sowohl auf die Förderung von Gastspielen Kölner Musiker
im Ausland als auch auf die Vertretung des Standortes
Köln durch Experten aus der Szene bei internationalen
Festivals, Meetings und Branchentreffs. Maßnahmen zur
Sichtbarkeit und Professionalisierung der Szene werden
ebenfalls gefördert, wie z. B. gemeinsame Marketingaktivitäten, Workshops und Seminare oder Produkte, die
der Präsentation der Szene vor Ort dienen (z. B. CDCompilations). All diese Bereiche werden in Form von
Projektkostenzuschüssen gefördert.
Aktuelle Projekte
Der Verein Popkultur Köln e.V., der zahlreiche Proberaumzentren unterhält und eine zentrale Informationsund Beratungsstelle für junge Musiker in Köln ist, und
das Festival c/o pop, welches den Standort Köln als wichtigen Festivalort zwischen Trendforschung und Popshowcase im Spiel gehalten hat, erhalten eine institutionelle Förderung durch die Stadt Köln.
Ausblick
WEEK­END Festival 2013: Robert Foster live, Foto: Christian Faustus
Neben einigen regelmäßig geförderten Nachwuchs- und
Sparten-Konzertreihen wurden folgende herausragende
Veranstaltungen in den Jahren 2012/2013 gefördert:
Das WEEK-END Festival, das Freedom Sounds Festival, die
vom Verband der Kölner Clubs und Veranstalter durchgeführte Klubnacht, das Ambientfestival Zivilisation der
Liebe, die DVD-Produktion 20 Jahre KOMPAKT, die Cologne Music Week und als neues Event zum Jahresende der
Cologne Club Award, bei dem in verschiedenen Kategorien die Kölner Clubs für ihre Programmarbeit ausgezeichnet wurden. In der zweiten Jahreshälfte 2013 wurde mit
dem Ausbau des ersten städtisch geförderten rechtsrheinischen Proberaumzentrums begonnen, das nach Fertigstellung seit April 2014 insgesamt 13 neue Proberäume
für Bands bietet.
Wünschenswert wäre eine stärkere Wahrnehmung
und Darstellungsmöglichkeit der Bedeutung der Pop kultur für das Stadtbild Kölns. Dies sowohl in touristischer Hinsicht, als beliebter Ausgeh- und Feierort, als
auch in stadtgestalterischer Weise, nämlich als Motor
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Kulturbericht 2014
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Kulturamt
für zukunftsweisende Zwischennutzungen im städtischen Raum und Entstehungsimpuls für neue urbane Lebensmodelle. Hier wären Förderinstrumente, die auf die
Unterstützung längerfristiger Entwicklungen setzen, erstrebenswert. Ein großer Pop-Preis für die Stadt Köln,
der herausragende Leistungen der Szene würdigt, könnte die Sparte nachhaltig aufwerten und stärker im Bewusstsein der Stadtgesellschaft verankern. In der Praxis
fehlt ein Instrument zur Förderung der Labels vor Ort in
Form einer unbürokratischen Produktionsförderung.
Letztlich wäre wünschenswert, in Köln ein großes international ausgerichtetes Avantgarde-Festival zu haben,
bei dem die Popkultur einen wichtigen inhaltlichen Beitrag leistet (vgl. Club Transmediale, Berlin; ATP Festivals,
UK, Unsound, Polen).
Popkultur
Förderung 2012
Förderung 2013
200.000 €
150.000 €
40.000 €
40.000 €
Förderung 2012
Förderung 2013
PKZ Popkultur
79.063 €
73.063 €
Anteil Kulturfördermittel
25.000 €
0€
Anteil Schwerpunktmittel
30.000 €
0€
Anteil Festivalmittel
21.000 €
0€
Förderung 2012
Förderung 2013
68.000 €
68.000 €
Förderung 2012
Förderung 2013
74.433 €
0€
Betriebskostenzuschüsse
c/o Pop GmbH
Popkultur Köln e. V.
Projektförderung
Förderung von Musikproberäumen
Strukturkosten von
Produktionsräumen
Sonstiges
Kulturbunker Mülheim
Bemerkungen
Bemerkungen
Bemerkungen
Herrichtung und Ausbau von
Proberäumen
Bemerkungen
Übergang der Förderung
Kulturbunker Mülheim an
Bürgerhäuser/-zentren
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Kulturamt
Filmkultur Schwerpunkte
Referent:
Till Kniola
ab 1. 1. 2014
Barbara Foerster
bis 31. 12. 2013
Förderetat:
2012
2013
340.500 €
304.500 €
Institutionelle Struktur
Köln ist als Medienstandort der Ort der Filmkultur in
NRW. Die Szene vor Ort ist extrem heterogen, sowohl inhaltlich als auch in organisatorischer Hinsicht. Die Organisationsformen der Träger der Filmkultur reichen von
eingetragenen Vereinen über UGs und GbRs bis hin zu
GmbHs. Die Programmvielfalt und Ausrichtung der Veranstaltungen ist extrem breit gefächert, was oft als Stärke, manchmal aber auch als Schwäche empfunden wird
(Stichwort: Fragmentierung). Ein Großteil der Akteure
hat sich im Verein KINOAktiv e.V. organisiert.
Köln verfügt über zwei Ausbildungsstätten für den Film
mit internationalem Renommee: die KHM – Kunsthochschule für Medien Köln und die ifs – Internationale Filmschule Köln. Aus beiden Einrichtungen kommen regelmäßig Filme von Absolventen in die Kinos und auf internationale Festivals. Das Filmhaus Köln bietet Kurse zum
Thema Film auf dem freien Markt an und verleiht Technik
an freie Filmprojekte. Das Filmbüro NW betreibt Kulturund Förderpolitik für den Film in NRW und bietet Beratungen für Filmanfänger an.
Köln zählt im Bundesvergleich zu den wichtigsten Produktionszentren, hier haben zahlreiche bedeutende
Film- und Fernsehproduktionsfirmen ihren Sitz. Viele
dieser Firmen drehen oft in Köln, die Kontakte zwischen
den Produktionsfirmen und Dienststellen der Stadt Köln
werden von der Medienstabsstelle Köln moderiert. Die
Medienstabsstelle ist auch für die Förderung von Branchenveranstaltungen im Bereich Film wie die Cologne
Conference oder FilmPlus zuständig.
Die Förderung durch das Referat für Filmkultur der Stadt
Köln konzentriert sich auf die Abspielförderung filmkultureller Initiativen. Es werden vor allem Festivals, thematische Reihen und Jahresprogramme unterstützt, Produktionen werden grundsätzlich nicht gefördert. Bedacht werden filmkulturelle Angebote mit Alleinstellungsmerkmal oder herausragendem inhaltlichen Profil,
sowie solche Projekte, die einen hohen Vermittlungsaspekt besitzen und das Thema Filmbildung nach vorne
bringen. Durch die Anwendung neu geschaffener Förderinstrumente (s.u.) konnten ab 2012 erstmalig zwei
Strukturförderungen und eine dreijährige Projektförderung im Bereich Film vergeben werden. Eine Strukturförderung in Höhe von 50.000 € jährlich erhielt FilmInitiativ
Köln e.V. zur Weiterentwicklung des Afrika-Filmfestivals
„Jenseits von Europa“. Den Filmbeirat überzeugte das
über lange Jahre entwickelte künstlerisch hochwertige
Filmprogramm des Afrika-Filmfestivals, seine internationale Vernetzung sowie seine zeitnahe Reaktion auf gesellschaftliche Ereignisse wie Anfang des Jahres 2013 auf
die politischen Umbrüche in Nordafrika. Eine zweite
Strukturförderung von 25.000 € jährlich erhielt das
Filmmusikfestival SoundTrack_Cologne (Televisor Troika
GmbH), das sich in den letzten Jahren zu dem Treffpunkt
von Filmkomponisten und Regisseuren in Deutschland
entwickelt hat und das jedes Jahr mehr film- und musikinteressiertes Publikum nach Köln zieht. Besonders qualitätsvoll sind dabei die vielen Workshops und Vorträge
sowie das Festival für Musikdokumentation „See The
Sound“, die einem Laienpublikum die Bedeutung des
Zusammenspiels von visueller und auditiver Sprache im
Film vermitteln. Die Strukturförderung wurde vom Rat
der Stadt Köln am 28.06.2012 für die Jahre 2012-2014
beschlossen. Ebenfalls für den gleichen Zeitraum wurde
dem JFC Medienzentrum für die Ausrichtung des Kinderfilmfests CINEPÄNZ eine dreijährige Projektförderung
gewährt (25.000 €).
Unter dem Label CineCologne werden die Herbstfestivals in einer gemeinsamen Marketingkampagne und Außendarstellung vereint. Das Internationale Frauenfilmfestival Köln | Dortmund erhält eine institutionelle Förderung.
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Kulturamt
IFFF Dortmund | Köln 2014: Pelin Esmer (Türkei, Regisseurin/Jury), Julia Hummer (D, Schauspielerin/Jury), Christina Essenberger (Geschäftsführerin IFFF), Silke Johanna Räbiger (Festivalleiterin IFFF), Angela Spizig (Bürgermeisterin a.D. Stadt Köln), Kim Yutani (USA, Kuratorin Sundance Film Festival/Jury), Rüdiger Schmidt­Sodingen (choices, Preissponsor). Foto: Guido Schiefer Filmfestivals in Köln
Zwei Schwerpunkte bestimmen den Jahreskalender der
Filmfestivalszene in Köln. Immer im April findet im biennalen Rhythmus das Internationale Frauenfilmfestival
IFFF Köln | Dortmund am Standort Köln statt. Die Kölner
Ausgabe zeichnet sich durch einen besonderen Länderschwerpunkt sowie durch ein umfangreiches Angebot
der Filmbildung aus. Das IFFF erhält von der Stadt Köln
eine institutionelle Förderung von jährlich 89.000 €. Der
zweite Schwerpunkt liegt im Herbst des Jahres, wenn unter dem Label CineCologne sechs Einzelfestivals in zeitlich dichter Folge eröffnen. Mit dem Label CineCologne
verständigen sich die verschiedenen Festivals mit ihren
jeweils eigenen Profilen auf eine Terminabsprache und das
Auftreten unter einem gemeinsamen Dach mit einer abgestimmten Öffentlichkeitsarbeit. Zu CineCologne zählen
aktuell: exposed (Festival für Debütfilme aller Genres), CINEPÄNZ (Kölner Kinderfilmfestival), SoundTrack_Cologne
(Festival für Filmmusik und Branchentreff), unlimited
Kurzfilm Festival Köln (Festival für Kurzfilme), See the
Sound (MusikFilmFestival im Rahmen von SoundTrack Cologne), Videonale Scope (ausgewählte Retrospektiven der
Videonale Bonn) und ein Symposium des Filmbüro NW.
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Kulturamt
Förderinstrumente
Die Förderung der Filmkultur wird von der Verwaltung
auf der Basis des vom Ausschuss für Kunst und Kultur im
Dezember 2010 beschlossenen Filmkulturförderkonzepts umgesetzt. Hierin stehen neben der jährlichen Projektförderung (Volumen ca. 100.000 €) als Instrumente
der Schwerpunktsetzung die dreijährige Projektförderung (max. 30.000 € pro Jahr) und die Strukturförderung
(max. 75.000 € pro Jahr, ebenfalls vergeben für drei Jahre) zur Verfügung. In der Strukturförderung werden ausgewählte Initiativen auf der Grundlage eines eingereichten Konzepts in ihrer weiteren Entwicklung für die Dauer
von drei Jahren gefördert. Die dreijährige Projektförderung gilt vor allem der Herstellung von Planungssicherheit für die bedachten Gruppen, in dem die Projektarbeit
über einen längeren Zeitraum konzipiert werden kann.
Diese Instrumente kamen erstmals für den Zeitraum
2012 bis 2014 zum Einsatz. Über die Vergabe dieser Förderungen beriet und entschied ein vierköpfiger Beirat
aus externen und Kölner Experten unter dem Vorsitz des
Kulturdezernenten / der Kulturdezernentin.
Aktuelle Projekte
In den Jahren 2012/2013 konnten folgende wichtige Reihen und Festivals gefördert werden:
Das NRW-weite Dokumentarfilmfestival Stranger Than
Fiction, die russische Filmwoche, das wöchentlich stattfindende Allerweltskino, die filmhistorischen und thematischen Reihen des Filmclub 813, die sommerlichen
Open-Air-Screenings der Kölner Kino Nächte und weitere
mehr. Zur Verbesserung der Außendarstellung wurde die
gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit der Herbstfestivals
unter der Dachmarke CineCologne unterstützt.
Ausblick
Als problematisch für die Szene vor Ort erweist sich das
Fehlen eines kommunalen Kinos, eines dezidierten Ortes
der Filmkultur, der auch bei Festivals zentrale Anlaufstelle sein könnte. Für die Festivals erweist sich auch die
nicht ausreichende Anzahl an Leinwänden in der Stadt
als schwierig; immer wieder muss auf provisorische oder
ungeeignete Räumlichkeiten ausgewichen werden. Eine
der dringendsten Aufgaben ist es, das Kölner Filmhaus
als einen Ort der Filmkultur in Köln zu erhalten. Das Kölner Filmhaus beherbergt ein Kino, einen Technikverleih,
Räume für Seminare und Kurse, Büroräume und eine Gastronomie. Mit der Insolvenz des Trägervereins im Juli
2012 setzte eine Phase der Zwischennutzung des Gebäudes ein. Durch die Erklärung eines sogenannten
„Heimfalls“ im April 2013 wurde die Rückführung der
Immobilie Filmhaus in den Besitz der Stadt Köln eingeleitet. Dieser Prozess ist mittler weile abgeschlossen (Stand
April 2014). Der Rat der Stadt Köln hat im Juli 2013 beschlossen, dass es zum zukünftigen Betrieb des Kölner
Filmhauses als Ort der Filmkunst und -kultur eine Ausschreibung geben wird. Diese Ausschreibung hat als
Maßgabe die Nutzung in den Bereichen Kinobetrieb,
Technikverleih, Begegnungs- und Beratungsstelle der
freien Filmkulturszene und Filmbildung, sowie die Einhaltung der Vorgaben aus der Städtebauförderung des
Landes NRW.
Eröffnung des Dokumentarfilmfestivals „Stranger
Than Fiction“ 2013 im Filmforum NRW des Museum
Ludwig. Foto: Kinogesellschaft Köln
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Kulturamt
FILM
Betriebskostenzuschüsse
Förderung 2012
Förderung 2013
IFFF/Feminale
89.000 €
89.000 €
Kölner Filmhaus
10.000 €
10.000 €
Förderung 2012
Förderung 2013
Televisor/SoundTrack_Cologne
25.000 €
25.000 €
Filminitiativ Köln e.V./
Afrika Filmfestival
50.000 €
50.000 €
Förderung 2012
Förderung 2013
6.000 €
6.000 €
Projektkostenzuschüsse
98.000 €
120.500 €
Aufstockung aus Zusatzmitteln zur
Schwerpunktsetzung; 2013 bereits
im Hpl. berücksichtigt
Anteil Schwerpunktmittel
22.500 €
0€
Aufstockung aus Zusatzmitteln zur
Schwerpunktsetzung; 2013 bereits
im Hpl. berücksichtigt
Anteil Aufstockung
Kulturförderung
20.000 €
0€
Anteil Festivalmittel
26.000 €
10.000 €
Strukturförderung Film
Projektförderung
Ausstattung Filmhaus
Bemerkungen
Nach Insolvenz des Kölner
Filmhaus e. V. wurde 2012 50 %
des BKZ ausgezahlt, die restlichen
5.000 € wurden den Projektmitteln
zugeschlagen. 2013 wurden die
Projektmittel um den kompletten
Betrag von 10.000 € aufgestockt.
Bemerkungen
Bemerkungen
Investitionszuwendungen an
privaten Bereich
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Kulturbericht 2014
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Hânneschen Theater
Hânneschen Theater
Intendantin:
Frauke Kemmerling
Stellv. Intendant: Udo Müller
Besucherzahlen
2012/13
69.074
2013/14
71.312
Zuschuss laufender Betrieb
2012
1.485.633 €
2013
779.048 €
Personal
2012/2013
26 Planstellen
Selbstverstândnis
Das Hänneschen Theater – so alt und doch so jung. 1802
von dem Bonner Schneider Johann Christoph Winters
gegründet, hat es seinen festen Sitz von Beginn an in
Köln. Nach einigen Umzügen begrüßt es jetzt seit 1938
seine Gäste am Eisenmarkt. Nach massiven Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg konnte es in den 40er
und 50er Jahren langsam seinen Spielbetrieb wieder normalisieren. Sechs neue Produktionen werden jedes Jahr
im Theater aufgeführt und begeistern Groß und Klein.
Im Klartext: Das Hänneschen-Theater ist 212 Jahre alt
und beliebt wie eh und je. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass das Stammpublikum des Hänneschens
schon einige Tage vor dem Start des Kartenvorverkaufs
für die Puppensitzung vor dem Theater, auf dem idyllischen Eisenmarkt, zeltet.
Nach Karl Funck (1948 – 1980), Bernhard Klinkenberg
(1980 – 1983) und Dr. Gérard Schmidt (1983 – 1988)
war Heribert Malchers bis 2012 Intendant des Hänneschen Theaters. Er schaffte es, den Stellenwert und die
Bedeutung des Theaters in der Kölner Gesellschaft zu
stärken und zu fördern. Malchers besondere Leistung lag
unter anderem darin, persönliche Kontakte zu Politik,
Wirtschaft und Kultur zu pflegen und eine volksnahe Öffentlichkeitsarbeit wie die Weiterführung der beliebten
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Hânneschen Theater
Hänneschen-Kirmes zu betreiben. Nicht zuletzt verbesserte er ganz entscheidend die Rahmenbedingungen für
Spieler und Stockpuppen. Der Ausbau der Puppenabteilung, ein aufwendiger Umbau der Requisite sowie die Erneuerung des Foyers mit Mitteln der Kulturstiftung der
Kreissparkasse Köln und des Fördervereins haben die Arbeit am Eisenmarkt professionalisiert und modernisiert.
durch die Pflege kölscher Sprache und Tradition mit frischer Inszenierung und heutigen Inhalten.
Zur Qualitätssicherung und um auch den PuppenspielerNachwuchs zu fördern, wird wieder regelmäßig in der
Puppenführung unterrichtet und geübt.
Kènstlerisches Personal und Mitarbeiter
Nach der Pensionierung von Heribert Malchers ist Frauke
Kemmerling seit Dezember 2012 die erste Intendantin
des Hänneschen Theaters. Die gebürtige Westfälin zog
es für das Studium (Magister in Germanistik, Philosophie
und Sprachwissenschaften) nach Köln, der Stadt, der sie
auch treu geblieben ist. 1993 begann sie ihr Volontariat
im Hänneschen Theater, und auch während ihrer Zeit als
Kulturamtsleiterin in Hürth blieb Frauke Kemmerling
dem Hänneschen immer treu und wirkte in vielen Projekten mit. Sie beschäftigte sich eingehend mit der Geschichte des Hauses und seinen Besonderheiten, veröffentlichte gemeinsam mit anderen Autoren eine Publikation, betreute das Manuskriptarchiv und gab als Redaktionsleiterin mehr als 40 Ausgaben des Fördervereinsjournal „Hinger der Britz“ heraus.
Kènstlerische Inhalte
Die neue Intendantin des Hänneschen Theaters möchte
den Besuchern gerne viel Abwechslung in den Stücken
bieten und dabei der Tradition des kölschen Milieus treu
bleiben. Neue Autorinnen und Autoren sowohl innerhalb
als auch außerhalb des Theaters sorgen für eine neue Mischung zeitbezogener Themen und zu einem frischen
und überraschenden Spielplan. Neue Genre sollen auf
der Hänneschen Bühne ausprobiert werden.
Nach ersten Kontakten zur Kölner Theater-, Literaturund Musikszene blickt das Theater auf eine erfolgreiche
erste Teilnahme an der Kölner Theaternacht zurück sowie einen Auftritt in der Kölner Philharmonie zur Jubiläumsfeier von „30 Jahre Akademie för uns kölsch Sproch“,
einem Koch-Event für Sack e.V. und vielen weiteren Auftritten. Über die Stadtgrenzen hinaus gab es Gespräche
mit dem Salzburger Marionetten-Theater und weiteren
Häusern über ein Puppenspiel-Festival.
Das Ensemble erlebt einen sichtbaren Wandel, der auch
noch einige Jahre anhalten wird. Das altersbedingte Ausscheiden von Spielerinnen und Spielern mit wichtigen
Rollen wie etwa Schäl und Zänkmanns Kätt konnte durch
die Aufnahme von jungen Kolleginnen und Kollegen erfolgreich kompensiert werden. Es bleiben natürlich Erfahrungslücken und der Verlust der besonderen Spielerpersönlichkeiten – dafür bilden sich neue künstlerische
und persönliche Schwerpunkte heraus und bereichern
das Miteinander.
Seit 2013 ist das Hänneschen Theater als Ausbildungsstätte für Veranstaltungskaufleute bei der IHK eingetragen. Dadurch konnte eine Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau übernommen, fertig ausgebildet und fest
übernommen werden. Eine Langzeit-Praktikantin befasst
sich vor allem mit dem Manuskript Archiv des Theaters.
Wirtschaftlichkeit
Das Hänneschen Theater hatte schon in der Vergagen-
heit mit einer bis zu 88%igen Auslastung große Erfolge
zu verbuchen, die nur durch zukunftsträchtige Investi-
tionen zu sichern sind.
Eine Reorganisation des Dienstplans seit der Spielzeit
2013/2014, die Umwandlung der Kinder- in Abendvor-
stellungen, Sondervorstellungen um 11.00 Uhr und
15.00 Uhr und Kindervorstellungen für Schulen haben
bereits Mehreinnahmen erwirtschaftet. Dazu beitragen
sollen auch Gastspiele verschiedener Künstler und Gruppen im Theater und die Vermietung des Foyers auch für
private Anlässe oder Firmenveranstaltungen sowie attraktive Angebote im Merchandising. Die aktuelle Auslastung 2013/2014 konnte auf 94% gesteigert werden
Image und Marketing
Das Hänneschen als Theater definiert sich stark über das
musikalische Niveau und die Einbeziehung von aktuellen
Einflüssen aus Gesellschaft, Theater, Literatur und Kunst.
Es gilt die Tradition des Hauses aufrecht zu erhalten
Um der allgemeinen Meinung „Do kress de jo kein Kaate“ entgegen zu wirken, wirbt das Hänneschen Theater
seit einiger Zeit mit Plakaten in den KVB-Bussen und -
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Kulturbericht 2014
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Hânneschen Theater
Bahnen für Restkarten mit dem Slogan „Opjepaas – Et
jitt noch Kaate!“. Zur Erleichterung des Ticketkaufs wurde zusammen mit Köln-Ticket eine Lösung entwickelt,
die ab der neuen Spielzeit das Verfahren „Print at Home“
ermöglicht. Die Internetseite verfügt nun über einen eigenen Onlineshop zur Kartenbestellung. Hinzu kommt
eine Überarbeitung des Angebotes an MerchandisingArtikeln.
Das Hänneschen Theater sucht Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen in der Stadt, um sich als einen festen Teil des städtischen Kulturlebens präsentieren. Es
geht um Kontaktpflege und darum, mögliche Querverbindungen in der Stadt zu entdecken und zu nutzen. Es
geht um die Schärfung des Theaterprofils und die Steigerung des Bekanntheitsgrades auch über die Grenzen
des Rheinlandes hinaus. Mit theaterpädagogischen
Projekten soll an der Zukunft des Theaters gearbeitet
werden.
Eine Zusammenarbeit mit der Kölner Theaternacht, dem
Weltkindertag und einzelnen Museen wurde bereits
umgesetzt. Das allgemeine Erscheinungsbild der Programmhefte, Plakate, und Spielpläne wurde überarbeitet, die Schaufenster neu gestaltet, die Internetseite
einem Relaunch unterzogen und eine eigene FacebookSeite eingerichtet – das Hänneschen stellt sich den
Anforderungen an ein modernes Management.
Spielplan 2012/2013
Familienstècke
„Hännesche un der Nibelungenschatz“ – von Udo Müller
Zur Belohnung, dass Hänneschen und Bärbelchen den
Dachboden entrümpelt haben, laden Bestemo und Besteva ihre Enkel auf die Pension „Nibelung“ ein. Schäl
erfährt davon und hört in einem Gespräch mit, dass ganz
in der Nähe auch der Nibelungenschatz versteckt sein
soll und beschließt diesen zu stehlen. Hänneschen und
Bärbelchen versuchen das natürlich zu verhindern und
begeben sich in ein spannendes unter Wasser Abenteuer.
„Kölsche Engelcher“ – Weihnachtsmärchen
von Heribert Malchers
Kurz vor Weihnachten ist es in Knollendorf gar nicht har-
monisch. Alle sind sich am Streiten und niemand sieht
seine Fehler ein. Hänneschen und Bärbelchen, durch die
vielen Streitereien ganz traurig, wünschen sich Engel zu
sein, um wieder Frieden in Knollendorf einkehren zu las-
sen. Da begegnen sie dem Weihnachtsmann, der ihnen
den Wunsch erfüllt und Hänneschen und Bärbelchen
starten in eine himmlische Mission.
„Kinderpuppensitzung“ – Udo Müller Schäl möchte gerne mit seiner Tochter Röschen und den
anderen Pänz eine Schifffahrt mit seinem Schiff „Diva
Colonia“ nach Brasilien machen. Natürlich darf dabei
auch nicht die Schule zu kurz kommen. Deswegen ent-
schließt sich Schäl aus der Fahrt eine Kulturreise zu ma-
chen und engagiert Marry Popkins als Lehrerin. Als plötz-
lich der Motor kaputt geht und rund herum nur Wasser
zu sehen ist, wird die wird aus der Kulturreise eine Aben-
teuerreise. „Osterjlocke“ – Ostermärchen von Udo Müller
Kunsthändler Balduin Schäl ist besessen davon, das
„Silberne Osterglöckchen“, eine einzigartige Münze zu
verkaufen. Zu Fuß macht er sich auf den verschneiten
Weg die Münze zu verkaufen, doch er kommt nie an s
einem Ziel an. Als Schäl nach über einer Woche immer
noch nicht zurück ist, machen sich Hänneschen und Bärbelchen auf die Suche nach ihm und erleben ein
märchenhaftes Osterabenteuer. Erwachsenenstècke
„Em Spidol“ – Abendstück von Peter Ulrich
Im Krankenhaus in Knollendorf geht so einiges nicht mit
rechten Dingen zu. Dr. Meyer führt mit Schäl eine dubio-
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Hânneschen Theater
se Geschäftsbeziehung – Schäl fertigt in seinem Bestattungsunternehmen billige Implantate für den Arzt an.
Die Differenz zu den teuren Implantaten teilen sich die
beiden. Doch dies ist nicht Dr. Meyers einziges illegales
Geschäft. Als Schäl dem auf die Schliche kommt erpresst
er ihn. Doch das all dies nicht gut gehen kann sieht man
„em Spidol“.
„Heidewitzka: Opera Ahoi“ Puppensitzung 2013 –
Ensembleproduktion
nach einer Idee von Frauke Kemmerling
Aufgrund der Sanierungsarbeiten in der Oper sucht diese
nun eine neue Spielstätte. Da wittert Schäl natürlich
direkt seine Chance auf ein gutes Geschäft und will sein
Schiff „Diva Colonia“ zur neuen Spielstätte machen. Wer
da so alles auftaucht, davon hätte Schäl nicht einmal zu
träumen gewagt…
Spielplan 2013/2014
Familienstècke
„Die Böcherjeister“ – von Udo Müller
Hänneschen und Bärbelchen begeben sich in die Märchenwelt der Brüder Grimm, in der nichts mehr so ist
wie es einmal war. Alle sprechen nur noch kölsch und die
Brüder können sich mit den eigenen Figuren nicht mehr
verständigen. Und das, wo doch alle Märchen durchein-
ander gekommen sind. Zum Glück helfen Hänneschen
und Bärbelchen alles wieder zurechtzurücken.
„Kreppche em Zoo“ – Weihnachtsmärchen von Hans A.
Birkhäuser, Bearbeitung von Frauke und Charly Kemmer-
ling
Drei Königspinguine sind aus dem Zoo ausgebrochen,
um das Christkind zu suchen. Zoodirektor Schäl und Tier-
pfleger Tünnes machen sich mit den Eisbär Knuddel auf
die Suche nach den Dreien – Hänneschen und Bärbel-
chen helfen da bei der Suche natürlich gerne!
„Puppensitzung für Kinder“ – von Udo Müller „Nä, wat is dat kalt he!“ denken sich die Kinder in der kaputten Schulaula wo Ihre Karnevalssitzung stattfinden
soll. Wie schön wäre es, wenn Karneval im Sommer
stattfinden würde! Da erscheint Ihnen ein Engel, der ihnen den Karnval der Vergangenheit zeigt – kalt wie immer. Doch dann erscheint der Engel der Zukunft und
zeigt den Pänz wie es in der Zukunft sein könnte. Bei
41°C und 83% Luftfeuchtigkeit. Doch das ist irgendwie
auch nicht das wahre…
Kreppche em Zoo
Lück wie ich un do
Puppensitzung 2014, Steueroase Düx alleAbbildungen © Puppenspiele
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Kulturbericht 2014
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Hânneschen Theater
„Has op Jöck“ – Ostermärchen von Silke Essert
Der Osterhase hat Burnout und beschließt das Osterfest
dieses Jahr ausfallen zu lassen und sich stattdessen am
Strand zu entspannen. Das finden die Kinder aber gar
nicht in Ordnung und suchen den Osterhasen, um ihn
vom Gegenteil zu überzeugen.
Erwachsenenstècke
„Lück wie ich un do“* – Abendstück von Udo Müller
E Stöck üvver Klüngel, Knaatsch un Korruption met vill
Musik vun de Bläck Fööss. – Schäl will sein altes Haus abreißen, in welchem er Wohnungen an die Knollendorfer
vermietet hat und darauf ein Luxushochhaus bauen.
Doch Hänneschen und die anderen Bewohner sehen
gar nicht ein aus ihren Wohnungen auszuziehen und so
wird die Kaffeebud im Erdgeschoss des Hauses zu einem
geheimen Treffpunkt der Revolution gegen Schäl.
Die Abendstücke im Hänneschen Theater sind immer
beliebt und begehrt. Doch das Stück „Lück wie ich un
do“ sprengte jeden Rahmen. Nachdem die Premiere
des Stücks im August 2013 gelaufen ist und die Medien
berichteten lief der Mailserver für Kartenanfragen heiß.
Auch die Rückmeldungen des Publikums überschlugen
sich vor Lob – ebenso die Presse und die „Bläck Fööss“
selbst. Eine echte Erfolgssymbiose von neuer Intendanz,
Autor und Regisseur Udo Müller und musikalischer
Leitung Wolfgang Schmitt.
Wiederaufnahme? – Nicht ausgeschlossen!
„Steueroase Düx“ – Puppensitzung 2014
Ensembleproduktion nach einer Idee von Walter Oepen
Schäl sieht nicht ein, dass alle Reichen ihr Geld ins Ausland auf sogenannte Steueroasen schaffen und er dabei
leer ausgeht. So wandelt er den Strandclub in Deutz in
eine Steueroase um und gründet dabei noch die Stiftung
„Frohsinn“, in der die Reichen ihr Geld einzahlen können.
Das für ihn eine heftige Provision rausspringen soll ist
klar, aber ob das auch alles gut geht ist eine andere
Frage…
Schon wieder Wasser im Theater
Das Hänneschen Theater und das Wasser von Kölle. Davon kann man viele Geschichten erzählen. Nicht nur ein
Hochwasser flutete schon die Räume des Theaters, auch
durch gebrochene Rohre verwandelte sich der Keller des
Theaters schon unfreiwillig zum Schwimmbad. Zuletzt
war es im Sommer 2013 wieder soweit. Knack Bäng –
Rohr kaputt – Wasser marsch! Zum Glück wurde der
Rohrbruch schnell bemerkt, so dass alle Theatermitarbeiter schnell zu Hilfe eilen konnten, um die Requisiten
und Tiere aus dem Keller zu räumen. Es folgte ein Umzug
der im Keller gelagerten Gegenstände in ein Depot auf
der Piccoloministraße in Holweide.
In den Theaterferien wurde der Keller saniert und pünktlich zur neuen Spielzeit konnten alle Requisiten wieder in
den Keller des Hänneschen Theaters eingeräumt
werden.
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Hânneschen Theater
Hânneschen Kirmes
Jedes Jahr im Mai öffnet das Hänneschen Theater mit der
Hänneschen Kirmes seine Türen, lässt seine Besucher
einen Blick „hinger die Britz“ werfen und in die Welt der
Puppenspiele eintauchen. Wie funktioniert eigentlich
das Puppenspiel? Wie entstehen die Puppen und
Kostümchen? Und wie viel Speichel verliert eigentlich
der Speimanes in einem Stück?
Vor dem Hänneschen auf dem Eisenmarkt läuft ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, bei dem sowohl
Puppenspieler als auch bekannte kölsche Künstler das
Publikum zu Schunkeln animieren. Natürlich jitt et och
jet ze müffele un ze süffele.
Zahlen
Vorstellungen*:
Abendstèck
Puppensitzung
Familienstèck
Kinderpuppensitzung
Ostermârchen
Weihnachtsmârchen
Neue Produktionen
Besucher
Auslastung
Eintrittspreise
Spielzeit 2012/2013
Spielzeit 2013/2014
86
34
74
9
29
51
6
69.074
86%
8,50 – 26 €
90
53
46
14
24
41
6
71.312
94%
8,50 – 26 €
* Anzahl der Vorstellungen ist immer abhängig von der Länge der Spielzeit (abhängig von Schulferien)
Finanzen/Stellen
Stellen
Ertrâge
Personalaufwendungen
Sonstige Aufwendungen
Zuschussbedarf
2012
26
1.217.351
1.705.745
997.239
1.485.633
2013
26
1.298.838
1.476.129
601.757
779.048
Fçrderverein der Freunde des Kçlner Hânneschen Theaters e.V.
­
Seit 1986 unterstützt der Förderverein der Freunde des
Kölner Hänneschen Theaters e.V. das Hänneschen in vielen Bereichen: Er ermöglicht Schulklassen kostenlose Besuche, finanziert die Live-Musik in den Aufführungen, bezahlt Investitionen in die Technik des Theaters und vieles
mehr.
Der Vorstand setzt sich zusammen aus Dr. Hans-Joachim
Möhle (Vorsitzender), Josef Hastrich, Reinold Louis, Cor-
nelia Lübbe-Roggen und Frauke Kemmerling. Im Beirat unter dem Vorsitz von Engelbert Greis sind un-
ter anderem wichtige Kölner Persönlichkeiten wie Ober-
bürgermeister Jürgen Roters, Bernhard Conin, Dr. Dieter
Steinkamp und Margarita Gräfin von Westphalen-Gra-
nitzka vertreten. Kulturbericht 2014 KULTUREINRICHTUNGEN_Layout 4 27.11.14 19:08 Seite 63
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Stadtbibliothek Kçln
Zentralbibliothek, © Stadtbibliothek Köln
Stadtbibliothek Kçln
­
Leiterin:
Stellvertreter:
Dr. Hannelore Vogt
Uwe Becker und Gabriele Overbeck
Besucherzahlen
2012
2.053.624
2013
2.181.109
Mit dem Institut für Informationswissenschaft der Fachhochschule Köln wurde ein Strategiekonzept entwickelt,
das fünf Handlungsfelder für die Stadtbibliothek definiert, welche die demografischen, infrastrukturellen und
kulturellen Gegebenheiten in Köln berücksichtigen.
Handlungsfelder der Stadtbibliothek Kçln
Zuschuss laufender Betrieb
2012
11.933.133,19 €
2013
12.075.243,38 €
Personal
2012/13
jeweils 155 Planstellen
Das Stadtbibliothekssystem in Köln besteht aus Zentralbibliothek mit Kinderbibliothek, Musikbibliothek, Heinrich-Böll-Archiv, Literatur-in-Köln-Archiv (LiK), Blindenhörbibliothek, Germania Judaica e.V., 11 Stadtteilbibliotheken, einem Bücherbus mit 20 Haltestellen, 2 minibibs
– „Bücherbüdchen“ im Stadtgarten und im Wasserturm
(Köln Arcaden).
Kundenorientierung – intern und extern
Freizeit
Kommunikation
Begegnung
Kultur
Veranstaltungen
Öffentlichkeitsarbeit
Stadt
Bibliothek
Kçln
Bildung
Leseförderung /
Lebenslanges
Lernen
Information
Elektronische
Services
Integration
Interkulturelle
Bibliotheksarbeit
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Stadtbibliothek Kçln
Selbstverstândnis
in einer sich wandelnden Medienwelt
Die Stadtbibliothek versteht sich als eine zutiefst demokratische Einrichtung. Sie ist ein Ort der Information, der
Integration und der Inspiration für jedermann. Mit etwa
2,2 Millionen Besuchern jährlich ist sie die am meisten
genutzte Kultur- und Bildungseinrichtung in Köln.
Bemerkenswert ist hierbei, dass sehr viele junge Menschen die Angebote der Bibliothek nutzen, denn 70 % der
Nutzer sind unter 40 Jahre. Doch nicht nur diese rein
quantitativen Aspekte belegen ihre unverzichtbare Rolle
als Basiskultureinrichtung. Menschen, die bereits in jungen Jahren die Bibliotheken mit ihren Informationsangeboten nutzen, werden in der Regel auch die Angebote
der Hochkultur schätzen. Die Kulturtechniken Lesen,
Schreiben und Sprache sind dabei der Schlüssel zu Wissen und kultureller Bildung, aber auch der Umgang mit
moderner Informationstechnologie gehört dazu. Die
Stadtbibliothek bietet ein professionelles modulares
Lese- und Frühförderungsprogramm, das vor allem auf
interkulturellen Austausch setzt. Sie betreibt Lern– und
Alphabetisierungsstudios in Kooperation mit Partnern
wie der VHS. Programme wie die „Digitale Werkstatt“
sprechen vor allem ältere Menschen an und vermitteln
grundlegende Kenntnisse zur Medienkompetenz in der
vernetzten Welt.
Hochkarätige Veranstaltungen und Ausstellungen gehören zur kulturellen Identität der Stadtbibliothek. Kooperationen auf allen Ebenen haben höchste Priorität. Damit
deckt die Stadtbibliothek Köln ein breites Spektrum für
unterschiedlichste Alters- und Interessengruppen ab und
ist als nicht-kommerzieller und für jedermann zugänglicher Treffpunkt ein unverzichtbarer Ort in unserer Stadtgesellschaft.
In den letzten Jahren hat sich ein drastischer Wandel in
der Medienwelt vollzogen. Menschen wollen nicht nur
Rezipienten von Informationen sein, sondern „selber machen“, kreativ sein und ausprobieren. So entwickelte die
Stadtbibliothek Köln als erste deutsche Bibliothek einen
„Makerspace“. Mit dem Makerspace-Gedanken trägt sie
einem global zu beobachtenden Phänomen Rechnung.
In Zeiten uneingeschränkter digitaler Kommunikation
und Vernetzung braucht es wieder Orte des aktiven Tuns
und der unmittelbaren Kommunikation von Mensch zu
Mensch.
Die Bibliothek stellt dabei vor allem die Infrastruktur zur
Verfügung und vernetzt die Interessenten. Hier entstehen Kursprogramme im kreativ-technischen Umfeld, die
von Menschen leben, die ihre eigenen Ideen und Projekte einbringen.
Bibliotheken sind dafür prädestiniert, denn sie stehen für
offene Wissensvermittlung, freien Zugang und qualitätvolle Information aller Art. Die Stadtbibliothek bietet bereits heute – und wird dies in der Zukunft verstärkt tun –
Know-how außerhalb des regulären Bildungssystems.
Sie ist aber auch als ein Ort der Muße und der Entspannung, des ungeplanten Suchens und Entdeckens gefragt. Ein Cafébereich, W-LAN, Loungemöbel und moderne technische Ausstattung gehören zur Grundausstattung. In der Kölner Stadtbibliothek lässt sich beobachten, dass sich die öffentliche Bibliothek zunehmend
zum „dritten Lebensraum“ neben der Arbeitsstelle und
der privaten Umgebung wandelt und ihre Bedeutung als
attraktiver Treffpunkt mit Wohlfühlambiente stetig
steigt.
Die Stadtbibliothek hält Schritt mit den technischen und
informationellen Neuerungen, die unmittelbaren Einfluss auf das Leben der Menschen, auf ihre Kultur und Bildung haben. Nicht nur mit dem Bereitstellen von physischen und digitalen Medien, sondern auch mit Tipps zur
Nutzung der digitalen Möglichkeiten übernimmt sie
heute Verantwortung in der digitalen Welt. Sie ist auch
selbst aktiv auf allen Social Media Kanälen – genauso wie
ihre Benutzer.
Die Stadtbibliothek Köln ist international und ihre Expertise in der ganzen Welt gefragt. 2012/13 wurde sie von
Fachkollegen aus 35 Ländern besucht – von Usbekistan,
China bis USA. Gleichzeitig reisten die Mitarbeiter der Bibliothek in über 20 Länder, um in Vorträgen und Workshops über die Arbeit in Köln zu berichten.
Zahlen & Fakten - Besucher- und Nutzungszuwachs
in allen Einrichtungen
Etwa 2,2 Millionen Menschen kamen 2013 in die Stadtbibliothek, damit ist sie die am meisten besuchte Kulturund Bildungseinrichtung in Köln. Täglich besuchen etwa
8.500 Menschen die Bibliothek.
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Stadtbibliothek Kçln
Besucher
Virtuelle Besucher
Nutzungen
Besuche pro Einwohner
Nutzungen pro Einwohner
Medien pro Einwohner
2012
2013
Zunahme 2013
2.053.624
1.538.450
7.118.318
2,00
6,91
0,83
2.181.109
1.897.739
7.660.179
2,13
7,40
0,80
6,2 %
23,3 %
7,7 %
24 Stunden geçffnet: Die virtuelle Stadtbibliothek
2013 wurden 70% mehr eMedien als im Vorjahr bei der
Stadtbibliothek heruntergeladen. Insgesamt wurden
173.584 Bücher, Audiobücher, Zeitungen, Filme und
Musikalben elektronisch entliehen. Die Tendenz ist weiterhin steigend.
Junges Publikum
86.002 Haushalte bzw. Einzelpersonen verfügen über einen Ausweis der Stadtbibliothek. Die tatsächliche Nutzerzahl liegt noch deutlich höher, da häufig mehrere Personen pro Haushalt die Medien nutzen. Die Stadtbibliothek hat ein junges Publikum – 70 % der Nutzer sind unter 40 Jahre.
Interessante Zahlen und Fakten
• Medienbestand (inkl. Magazin): 861.271;
e-Medien 20.003
• Fragen über Fragen – und 408.720 Antworten – so
viele Recherchen und Anfragen erledigte das
Bibliotheksteam 2013 für seine Besucher
Finanzen
Erträge / Einnahmen
Personal­ u. Versorgungsaufwendungen
Aufwendungen
sonstige Aufwendungen
Ergebnis
• Etwa 1.300 Veranstaltungen
mit über 24.000 Besuchern
• Jährlich nehmen etwa 10.000 Kinder und Jugendliche
an Bibliotheksführungen teil.
• Und dennoch: die Stadtbibliothek ist mit 1,65 €
Zuschuss pro Nutzung die kostengünstigste
städtische Kultureinrichtung.
• Die Stadtbibliothek arbeitet extrem wirtschaftlich.
2013 schloss sie mit einem ausgeglichenen Haushalt ab.
Facebook, Twitter & Co ê fester Bestandteil einer
„jungenë Einrichtung
Die Social Media-Kanäle Facebook, Twitter und Blog sind
ein fester Bestandteil der Kommunikation mit Nutzern
und Nichtnutzern des Hauses. Informationen zu Bibliotheksservices, medialen und technischen Entwicklungen
sowie zu Medientipps und Veranstaltungshinweisen erlangen damit eine große Reichweite. Der ständig wachsende Kundenzuspruch spricht für sich – 2013 waren es
36 % mehr „Follower“ auf Facebook, der Blog hat mit
rund 45.000 Besuchen etwa 6.000 mehr als im Vorjahr
und wurde aus 93 Ländern aufgerufen.
2012
2013
1.782.129,36 €
7.384.727,91 €
5.974.887,26 €
355.647,38 €
1.809.101,61 €
7.638,502,65 €
5.869.105,21 €
376.737,13 €
-11.933.133,19 €
-12.075.243,38 €
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Stadtbibliothek Kçln
Personal und Ausbildung
Die Stadtbibliothek hat mit Stand März 2014 198 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 155 Stellen. 25 Personen
sind studentische Mitarbeiter, durch deren variablen Einsatz die Öffnung der Stadtteilbibliotheken an den Samstagen möglich wird.
Die dreijährige duale Ausbildung zum Fachangestellten
für Medien- und Informationsdienste begleitet die Stadtbibliothek mit einem besonders effektiven und praxisorientierten Konzept. Im zweiten Lehrjahr werden die Azubis in der Juniorbibliothek in Bocklemünd eingesetzt, um
dort Leitungsqualifikationen und gestalterische Fähigkeiten einzuüben. Die meisten können als hoch qualifizierte Spezialisten übernommen werden.
110 Ehrenamtliche verstärken das Team und ermöglichen Vorlesestunden, Hausaufgabenbetreuung und den
Betrieb der Bücherbüdchen (minibibs).
Bibliothekinnovationen
oder Der mediale Wandel schafft sich neuen Raum
”Musikbibliothek 2.0 – Musik, Medien, Makerspace” Die ehemalige Musikbibliothek wurde im Frühjahr 2013
neu eröffnet. iPad-Arbeitsplätze mit Musik-Apps, VinylBar zum Digitalisieren von Schallplatten, DINA3-Fotoscanner, Launchpad und Mischpult, E-Gitarre, Keyboard
und Flügel zum Musikmachen und -aufnehmen, Kompositions-, Aufnahme- und Gehörbildungssoftware und
eine Displaywand mit aktuellen Infos (via Internet) gehören zur Ausstattung. Der neue 3D-Drucker mit 3D-Scanner hat ein noch nie dagewesenes Medienecho (50 Artikel, Rundfunk- und Fernsehbeiträge, auch in ARD und
ZDF) hervorgerufen. Die Stadtbibliothek Köln bietet
einen öffentlichen Makerspace an, in dem Menschen
zusammenkommen, um Wissen zu teilen und selbst
kreativ zu werden.
Die Benutzer erhalten Zugang zu neuen technischen Entwicklungen und deren Nutzung. Rezipienten werden zu
Produzenten und geben ihr Wissen gleich an andere interessierte Bibliotheksbenutzer weiter. So wie die Schüler der Kölner Kaiserin-Augusta-Schule: Ihr Workshop
„Komponieren oder Songwriting mit iPads“, von ihnen
konzipiert und durchgeführt, ist eines der vielen aktuellen Programme in der neuen Kölner Musikbibliothek. Die
überwältigende Resonanz auf die neuen Angebote zeigt,
dass sich die radikale Umgestaltung der „4“ gelohnt hat.
Bereits nach wenigen Tagen war erkennbar, dass sich hier
Die neue Vinyl­Bar in der Musikbibliothek, © Stadtbibliothek Köln
eine „Community“ zusammenfindet, um neue Entwicklungen zu diskutieren und zu erarbeiten. Angesprochen
fühlen sich Interessenten aller Altersgruppen. Das neue
Makerspace-Programm für Selbermacher umfasst beispielsweise Programme wie Filmen mit iMovie, Malen
mit dem iPad oder Self Publishing von eBooks.
Krimi to go ­ Bibliothek geht zu den Menschen Der erste Krimiautomat der Stadt wurde in der stark frequentierten Neumarkt-Passage an der U-Bahn-Station
eingerichtet – mit Ausleihe und Rückgabe rund um die
Uhr. Passend zum Standort bietet die Stadtbibliothek
dort das beliebte Genre „Krimi“ an. Die Stadtbibliothek
konnte die ungewöhnliche Initiative als Sponsoringprojekt mit heimischen Wirtschaftsunternehmen realisieren. Mit dabei: die Troisdorfer Firma mk Sorting Systems
für den Krimiautomaten, die Kölner Verkehrsbetriebe
(KVB) für den prominenten Standort und der Netzprovider Netcologne für die Einbindung in das Corporate Network der Stadtbibliothek.
Der Krimiautomat ist ein ähnlicher Sympathieträger wie
der Bücherbus und die minibibs, die Bücherbüdchen im
Stadtgarten und (seit März 2014) im denkmalgeschützten Wasserturm der Köln Arcaden.
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Stadtbibliothek Kçln
werk und die Stadtbibliothek die Aktion „Ab ins Schaufenster – eine Nacht in der Stadtbibliothek“ ausgedacht.
Unter diesem Motto verbrachten einige Studierende eine
Nacht im Schaufenster der Zentralbibliothek – in einer
Art „gläsernem Studentenzimmer“.
Altersspezifische Angebote zur Fçrderung der Medienkompetenz
Zimmer frei: Eine Nacht in der Stadtbibliothek – Aktion für mehr Zimmer für
Studierende, © Stadtbibliothek Köln
games4kalk
Im Rahmen eines vom Land NRW geförderten Modellprojekts „Spielerisches Lernen mit Computergames“
entstand in der Stadtteilbibliothek im Kölner Osten
games4kalk – ein ergonomisch gestalteter Bereich mit
hoher Aufenthaltsqualität zum Lesen, Lernen und
gemeinsamen Spielen.
Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte sind eingeladen, sich
über die neusten Computertrends zu informieren. Regelmäßig werden hier medienpädagogisch betreute Programme und Spiel-Wettbewerbe durchgeführt. Aber
auch in allen anderen Einrichtungen sind Serious Games
und Lernspiele zum Ausleihen sowie eine Wii-Konsole
vorhanden.
One Book, Two Cities – Vernetzung durch Skype und
Social Media
Im November 2013 startete ein gemeinsames Lese-Projekt, initiiert von der Stadtbibliothek Köln und der Public
Library der Kölner Städtepartnerstadt Indianapolis. Im
Fokus stand das Buch „Vienna“ der Autorin Eva Menasse,
die gerade mit dem Heinrich-Böll-Preis ausgezeichnet
wurde. Quer über den Atlantik tauschte man sich über
Eindrücke, Interpretationen und Ideen zum Buch aus –
vernetzt über Skype und Social Media. Mit dieser neuen,
direkten Art, international über Bücher zu kommunizieren, macht Köln als Literaturstadt einen Schritt in die Zukunft.
Zimmer frei: Eine Nacht in der Stadtbibliothek – Aktion
für mehr Zimmer für Studierende
Um die Kölner Bürger zur Zimmer- und Wohnungsvermietung zu animieren, haben sich das Kölner Studenten-
Die Stadtbibliothek ist mit ihrem umfassenden Medienbestand, den pädagogischen Programmen, den vielfältigen Kooperationen und mit ihren durch eine hohe Aufenthaltsqualität gekennzeichneten Örtlichkeiten ein
wichtiger Partner für Schulen und andere Bildungseinrichtungen. Die Zentralbibliothek und alle Stadtteilbibliotheken arbeiten schon seit langem mit vielen Kölner
Schulen, Kindertagesstätten und freien Trägern zusammen – oft auf der Basis langfristig getroffener Kooperationsvereinbarungen. So wurden im Jahr 2013 über
10.000 Kinder und Jugendliche mit didaktischen Angeboten erreicht. Hier eine Auswahl:
Bücherbabys ­ Die „literarische“ Krabbelgruppe bis 3 Jahre
Die „Bücherbabys“ ist ein offenes Angebot für Kinder
von 9 bis 36 Monaten. In 45 Minuten werden Lieder,
Singspiele, Kniereiter und Fingerspiele im Rhythmus der
Kinder eingeübt. Im Zentrum steht das Betrachten von
Bilderbüchern gemeinsam mit den Begleitpersonen der
Kinder. Am Ende der Veranstaltung werden ausgewählte
Elternratgeber vorgestellt. Die Durchführung geschieht
mit Fachpersonal und ehrenamtlicher Unterstützung.
Bücherbabys ­ Die „literarische“ Krabbelgruppe, © Stadtbibliothek Köln Kulturbericht 2014 KULTUREINRICHTUNGEN_Layout 4 27.11.14 19:08 Seite 68
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Stadtbibliothek Kçln
Lesestart –
Leseförderung von 3 bis 4 Jahren
Lesestart – „Drei Meilensteine für das Lesen“ ist ein
Programm zur Sprach- und Leseförderung, das sich schon
an die Jüngsten richtet. Es wird vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung finanziert und von der Stiftung
Lesen durchgeführt. Die Stadtbibliothek Köln ist aktiver
Lesestart-Partner und bietet den Kindergartengruppen
mit ihren Erzieherinnen und Erziehern ein eigens entwickeltes Programm. Jedes Kind erhält außerdem ein
Lesestart-Set mit einem altersgerechten Bilderbuch und
mehrsprachigen Alltagstipps rund ums Vorlesen für die
Eltern.
Papalapap –
Frühkindliche Leseförderung von 3 bis 6 Jahren
Die Kinder erhalten von der Bibliothek ein individuelles
Malbuch, in dem sie ihre Lese- und Vorleseerfahrungen
malend umsetzen. Kreativität und Vorstellungskraft
werden gestärkt und zusätzlich in speziellen Workshops
für die Zielgruppe der Kölner Kindergärten verstetigt.
Lesewelten für Kinder von 3 bis 8 Jahren Eine langfristige Kooperation besteht auch zur Kölner
Freiwilligenagentur mit dem Vorlese-Netzwerk „LeseWelten“. In allen Einrichtungen der Stadtbibliothek lesen
ehrenamtliche Vorleser und Vorleserinnen regelmäßig
vor – den Kindern wird ein verlässliches Angebot
gemacht.
Ran ans Lesen – ein Angebot zur nachhaltigen Leseförderung für Grundschulen
„Ran ans Lesen“ ist ein spezielles Angebot der Stadtbibliothek für Grund- und Förderschulen; gegenwärtig
besteht eine Kooperation mit 30 Schulen. Die Schulen
bilden eine Lese-AG mit Kindern im Alter von ca. 7 bis
11 Jahren. Diese besucht einmal monatlich eine benachbarte Stadtteilbibliothek oder die Zentralbibliothek. Dort
werden ihnen von einem ehrenamtlichen Vorleser, der
während des gesamten Schuljahres fest mit der Gruppe
zusammenarbeitet, drei Bücher anschaulich vorgestellt.
Jedes Kind leiht mindestens ein Buch aus, liest es und
schreibt eine Buchbesprechung in sein persönliches Lesetagebuch. Bis zum nächsten Besuch werden die Kinder in
der Schule bei dieser Aufgabe einmal wöchentlich
pädagogisch begleitet. Die Rheinenergie unterstützt das
Projekt.
Lesestart – Bilderbuchkino für Kinder, © Stadtbibliothek Köln
Der Leseclub für Kinder und Jugendliche von 6 bis 15 Jahren
Der Leseclub ist eine langfristige Initiative mit aktuell
über 5000 Mitgliedern; die Altersgruppe der 9 bis 12jährigen ist am stärksten vertreten. Er erreicht auch Heranwachsende, die sonst nicht oder nur wenig lesen würden.
Eltern und Lehrer bestätigen, dass ein Engagement im
Leseclub Wortschatz und Ausdrucksvermögen deutlich
verbessert. Jedes neue Leseclub-Mitglied erhält einen
Ausweis und ein Lesetagebuch in Form eines flexiblen
Hefters. Dort müssen Fragen zu beliebigen Büchern
beantwortet werden, die das Kind selbst ausgewählt und
gelesen hat. Die Buchbesprechungen werden nach einem
Punkte- und Preissystem bewertet. Neben dem Basisinstrument „Lesetagebuch“ bietet der Leseclub auch einen
festen Veranstaltungskanon. Seit der Gründung im Jahr
2003 haben weit über 15 000 junge Mitglieder den Leseclub durchlaufen.
Internationale Kinder­ und Jugendbuchwochen für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren
Die Stadtbibliothek ist aktiver Kooperationspartner bei
den jährlichen Internationalen Kinder- und Jugendbuchwochen der SK-Stiftung Kultur, die in den Bibliotheken
und Schulen Kölns veranstaltet werden.
Lernwelt und Hausaufgabenbetreuung
Die Lernwelt ist ein modernes Schülerzentrum in der Zentralbibliothek mit Gruppen- und Einzelarbeitsplätzen, mit
Internet- und Datenbankterminals sowie umfangreichen
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Stadtbibliothek Kçln
schülerrelevanten Beständen. Ein vernetzter Schulungsraum, ein semi-öffentlicher Forumsbereich und ein separater Klassenraum bieten außerdem optimale Möglichkeiten für die Arbeit mit Schülergruppen. Die Stadtbibliothek bietet den informativen und medialen Background
für die erfolgreiche Erledigung von Hausaufgaben und
Facharbeiten. Schülerinnen und Schüler suchen zunehmend die Zentralbibliothek und die Stadtteilbibliotheken
– häufig in ganzen Gruppen – auf.
Unterstützend bieten ehrenamtlich engagierte Bürger-
innen und Bürger spezifische Hausaufgabenbetreuung
an.
Recherchekompetenz effektiv vermitteln – der Schulservice der Stadtbibliothek Köln
Zur Stärkung der Recherchekompetenz hat die Stadtbi-
bliothek Köln für alle Altersstufen und Schularten lehr-
plangerechte pädagogische Programme entwickelt, die
von den Kölner Schulen rege genutzt werden. Die Schüle-
rinnen und Schüler lernen die Bibliothek dabei als unver-
zichtbare Wissensquelle, hilfreichen Partner und attrakti-
ves Ziel für Schule und Freizeit kennen. Selbst leseferne
Kinder und Jugendliche lassen sich mit einer Bibliotheks-
rallye zu Themen aus ihrem Alltag für die Bibliothek inter-
essieren. Die Bewegungs- und Wissensspiele für Grund-
schulklassen sind besonders beliebt.
Für die Facharbeitsrecherche im Rahmen der Sekundar-
stufe 2 wird ein qualifiziertes Methodentraining mit den
Schwerpunkten Datenbanken und Quellenbewertung
angeboten.
Die Stadtbibliothek ist selbstverständlich auch im
Kölner Schulwiki vertreten und informiert dort über ihre
Angebote.
Was Google nicht findet ist der Rechercheklassiker zum Thema Datenbanken und
alternative Informationsrecherche und erfreut sich seit
Jahren bei Jugendlichen und Erwachsenen großer Beliebtheit.
Bildungspartner nrw Schule & Bibliothek
Es bestehen 38 eingetragene Bildungspartnerschaften im
Rahmen der Landesinitiative „Bildungspartner NRW –
Schule und Bibliothek“. Berücksichtigt sind alle Schulformen und die Leseförderkooperationen im Rahmen von
„Ran-ans-Lesen“. In Kooperationsverträgen wird fixiert,
welche Klassenbesuche in den Bibliotheken in jedem
Schuljahr stattfinden und welche Angebote mit welchen
didaktischen Methoden dabei gemacht werden.
EU­Projekt: Digitale Werkstatt
Im Rahmen des EU-Projekts "Digital Literacy 2.0" wurde
zusammen mit der Stiftung Digitale Chancen sowie sechs
anderen Bibliotheken und Weiterbildungseinrichtungen
aus ganz Europa ein praxisorientiertes niedrigschwelliges
Curriculum entwickelt und erprobt. Die Reihe bietet viele
interessante Schnupperworkshops für Menschen, die
zwar PC und Internet regelmäßig nutzen, aber neuere Entwicklungen bisher noch nicht so intensiv verfolgt
haben. Dazu gehören insbesondere Werkzeuge zur Kommunikation und dem gegenseitigen Austausch von
Wissen wie Blogging, Wikis, Podcasts, Twitter, Websitegestaltung, Fotobearbeitung, Dropbox oder Mindmapping.
Alphabetisierung und Grundbildung
In 4 Stadtteilbibliotheken bestehen Alpha-Lernstudios. Als
Partnerin im Kölner Bündnis für Alphabetisierung und
Grundbildung unterstützt die Bibliothek zusammen mit
der Volkshochschule und anderen Kursträgern Erwachsene, die ihre Lese- und Schreibkenntnisse verbessern
wollen. Lernende können im Rahmen eines Alphabetisierungskurses die Stadtteilbibliotheken Chorweiler, Mülheim, Kalk und Nippes besuchen. Sie erfahren dort auch
außerhalb der Kurszeiten, unterstützt durch ehrenamtliche Patinnen und Paten, Hilfe beim Lesen und Schreiben.
Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer erhalten eine
auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Führung durch die Bibliothek. Dort kann auch außerhalb der Kurszeiten in ruhiger Atmosphäre die digitale Lernplattform "Ich will lernen"
genutzt werden.
Altersspezifische Angebote zur Fçrderung der interkulturellen Kompetenz
Mehrsprachige Leseförderung, Integration und Alphabetisierung
Die interkulturelle Projektarbeit ist aus öffentlichen
Bibliotheken nicht mehr wegzudenken. Gerade in Köln
ist sie von existenzieller Bedeutung. Die Stadtbibliothek
Köln arbeitet auf diesem Feld mit eigenen Konzeptionen,
aber auch im Rahmen eines Zusammenwirkens mit kompetenten Partnern.
Kinder in aller Welt
Das mehrsprachige und überaus erfolgreiche Projekt
„Kinder in aller Welt“ besteht aus mehreren Modulen.
Grundlage war und ist die Ausweitung des Bestandes an
mehr- und fremdsprachiger Kinderliteratur in allen
Bibliotheken.
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Kulturbericht 2014
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Stadtbibliothek Kçln
BI­IN ­ Integrationsangebote der Stadtbibliothek, © Stadtbibliothek Köln
Elternseminare und mehrsprachige Veranstaltungen
Vorlesen ist vielen Eltern aus anderen Kulturen fremd. In
Elternseminaren vermittelt die Bibliothek diesen unverzichtbaren Beitrag zur Leseförderung – in der Zentralbibliothek und ihren Stadtteilbibliotheken – besonders im
Rechtsrheinischen. Die Nachfrage nach diesen Seminaren – oft mit bis zu 60 Teilnehmern – wird immer größer.
besonders bei Multiplikatoren wie Lehrern, Erziehern
oder Mitarbeitern von Migrantenorganisationen.
„Wir sprechen viele Sprachen“
ist das regelmäßig stattfindende Aktionsforum der
Initiative „Kinder in aller Welt“. Dabei lesen Kinder aus
vielen Nationen in ihren jeweiligen Herkunftssprachen
einem öffentlichen Publikum vor. Die Veranstaltungen
erfahren eine große Presseresonanz - auch in der türkischen Presse.
Interkulturelle Medienkoffer
Seit Beginn des Schuljahres 2011/12 stehen allen Kölner
Grundschulen mehrsprachige Medienkoffer für interkulturelle Unterrichtsprojekte zur Verfügung. Die Zahl der
Medienkoffer konnte 2012 weiter erhöht werden – besonders auch durch die Unterstützung der Aktion „wir
helfen“ des Kölner Stadtanzeigers.
BI­IN ­ Bibliothek und Integration
In Köln sind zur Zeit 14 Bildungseinrichtungen mit der
Stadtbibliothek eine Interkulturelle Bildungspartnerschaft eingegangen. 2007 als Projekt begonnen, gehört
„BI-IN“ heute zum Standardangebot der Stadtbibliothek
Köln.
„BI-IN“ besteht aus mehreren Modulen und variiert je
nach Kursniveau von der Vermittlung der Grundfunktio-
nen einer Bibliothek bis zum Bearbeiten einzelner Re-
cherchethemen – von „Train the trainer" bis zu Unter-
richtsmappen für die Teilnehmenden. Auch neue Ver-
mittlungsformen wie iPad-Rallye und Ting-Stifte kom-
men hier zum Einsatz.
Über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen da-
bei jährlich die Angebote der Bibliothek kennen: Speziel-
le praxisorientierte Workshops vermitteln Gesprächs-
möglichkeiten mit Experten und Multiplikatoren zu den
Themen Gesundheit, Ernährung, Erziehung, Schule und
Bildung. Regen Zuspruch erfährt das regelmäßige Aktionsmodul
„Wer liest gewinnt“ – der Vorlesewettbewerb für Inte-
grationskurse. Kulturprogramme der Stadtbibliothek ê
starke Partner und weltweite Kooperationen
Gesellschaftliche Strömungen, politische Ereignisse und
aktuelle Wissenschaftsthemen geben der Reihe „Wissenswert – Themen am Puls der Zeit“ den kreativen
Spielraum für außergewöhnliche und informative Gespräche. Die Reihe wurde 2008 mit dem renommier-
ten Wissenschaftsjournalisten Gert Scobel als Impuls-
geber gegründet. Seither sind hier regelmäßig namhafte
Autoren und Moderatoren zu Gast. Das aktuelle Kultur-
programm erscheint jeweils im Frühjahr und Herbst.
Das Rote Quadrat ist ein neues Format des Heinrich-Böll-
Archiv und des Literatur-in-Köln-Archiv (LiK). Hier finden
Vorträge und Werkstattgespräche über die Kölner Lite-
ratur statt. Die Literaturarchive der Stadtbibliothek dokumentieren
seit vielen Jahren das facettenreiche literarische Leben
und bewahren das ‚literarische Gedächtnis’ der Stadt
Köln – auch in eigens konzipierten Ausstellungen und in
Gemeinschaftsprojekten mit den weltweiten Städtepart-
nerschaften Kölns.
Hans Bender in Köln – neue Schriftenreihe der Literatur-
archive der Stadtbibliothek
Eine neue Schriftenreihe gewährt Einblick in die Schätze
der beiden Archive. Der erste Band ehrt einen der bedeu-
tendsten Kölner Autoren und Herausgeber, Hans Bender.
„In der Stadt, wo du lebst – Hans Bender in Köln“, her-
ausgegeben von der Stadtbibliothek Köln.
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Stadtbibliothek Kçln
geeks@cologne – Veranstaltungsreihe für Technikbegeisterte, © Stadtbibliothek Köln
Die exponierte Reihe geeks@cologne ist ein Erfolgskonzept bei der technikbegeisterten Zielgruppe und zeigt
die Bedeutung eines realen Treffpunkts in einer zunehmend digitalen Welt. Sie experimentiert mit Kölner
Formaten und eigenen Events. Von der netzpolitischen
Diskussion bis zum Networking-Event stehen Kommunikation und Diskurs im Vordergrund. Gadget-Abend, Girl
Geek Diner und Science Slam verzeichneten Besucherrekorde.
Das digitale Kulturschaufenster informiert über Ausstellungen in der Region und im benachbarten Kulturquartier. Die Veranstaltungsprogramme der Stadtteilbibliotheken bereichern das kulturelle Leben in den Kölner
Stadtteilen.
Information und Technik - Immer einen Schritt
voraus durch proaktives Handeln
Der neue Makerspace der Stadtbibliothek trifft den Nerv
der Zeit. Menschen aller Altersgruppen möchten heute
Neuland betreten und selbst aktiv werden. Der Makerspace versteht sich als ein offener Raum für neue Ideen
und Do-It-Yourself-Projekte.
Nach einer kurzen Einführung lassen sich die unterschiedlichsten Techniken selbst ausprobieren. Experten,
aber auch Mitarbeiter unterstützen dabei. Das neue Makerspace-Programm für Selbermacher umfasst beispielsweise Programme wie Filmen mit iMovie, Malen mit dem
iPad oder Self Publishing von eBooks.
Wissensmanagement: Mit Wikis und Blogs wurden neue
Plattformen für einen internen Informationsaustausch
geschaffen – sehr hilfreich in unserem Bibliotheksnetz
mit 13 verschiedenen Standorten im Kölner Stadtgebiet.
Die „Bibliothek in der Jackentasche“ – Online-Katalog für
das Handy. In der Webversion können die Kunden außerdem Buchempfehlungen und Kundenrezensionen – ähnlich wie bei Amazon – im Bibliothekskatalog lesen und
selbst verfassen.
Die neue Bibliothekstechnik RFID wurde in allen Häusern
eingeführt und erlaubt eine schnelle Ausleihe und Verbuchung. Die Organisationsstruktur hat sich durch die Einführung völlig verändert. Die Fähigkeiten der Mitarbeiter
können qualifizierter genutzt werden, die Kommunikation mit den Kunden wurde durch die neuen Serviceplätze
aufgewertet. Die Publikums-PCs wichen mobilen Arbeitsplätzen mit Laptops und Tablets.
Perspektiven und Planungen ê
dringende Maénahmen
Wünschenswert wäre eine Ausweitung der Öffnungszei-
ten an Samstagen um drei Stunden von 10 bis 18 Uhr sowie die Öffnung der Zentralbibliothek am Montag. Der
Samstag hat sich zunehmend als Familientag entwickelt.
Gerade Familien haben samstags Zeit, das umfangreiche
Dienstleistungsangebot zu nutzen.
In den Stadtteilbibliotheken sind einheitliche Öffnungs-
zeiten möglichst an jedem Werktag anzustreben.
Durch die gestiegene Mediennutzung musste ein eBook-
Bestand völlig neu aufgebaut werden, um die Lücke zwi-
schen Angebot und Nachfrage zu schließen. Hierzu ist
eine Aufstockung des Medienetats erforderlich. Laut ak-
tuell vorliegender Deutscher Bibliotheksstatistik hat Köln
1,23 € Erwerbungsausgaben pro Einwohner, Stuttgart
2,41 €, Düsseldorf 2,09 €, München 1,97 € und Duisburg
ebenfalls 1,97 €.
Das gesamte Gebäude der Zentralbibliothek hat Sanie-
rungsbedarf. Die bereits geplante Generalsanierung um-
fasst nicht nur die Modernisierung des Brandschutzes
und eine barrierefreie Nutzung des Gebäudes, sondern
ebenfalls ein zeitgemäßes und kundenorientiertes Leit-
system. In fast allen Stadtteilbibliotheken ist nach langer Nut-
zungsdauer der Austausch der Teppichböden wün-
schenswert.
Der bisherige Bücherbus hat permanente und sich häu-
fende Ausfallzeiten und Reparaturkosten. Die Beschaf-
fung eines Neufahrzeuges muss eingeplant und mittel-
fristig in die Wege geleitet werden.
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Aussenperspektive des Neubaus, © waechter + waechter Architekten
Historisches Archiv der Stadt Kçln
­
Leiterin:
Stellvertreter:
Dr. Bettina Schmidt-Czaia
Dr. Ulrich Fischer
Besucherzahlen
2012
16501
2013
30210
Zuschuss laufender Betrieb
2012
16.770.440 €
2013
5.177.751 €
Personal
2012
2013
179 Planstellen
189 Planstellen
Benutzung:
2012
2013
1625 Anfragen
2080 Anfragen
Selbstverstândnis und Schwerpunkte
Das Historische Archiv der Stadt Köln ist als Bürgerarchiv
eine Serviceeinrichtung für die Stadtverwaltung, die Bürgerschaft und Stadtgesellschaft, die Forschung und ein
außerschulischer Lernort. Es ist eines der größten Kommunalarchive Deutschlands und verwahrt Originaldokumente aus über tausend Jahren Kölner und rheinischer
Geschichte.
Durch den Einsturz des Archivgebäudes am 3. März
2009 sind die Bestände des Archivs zu großen Teilen
beschädigt und verunordnet, teilweise auch gänzlich
zerstört. Bis August 2011 wurden 95 Prozent des Archivguts geborgen. Die Archivalien wurden nach dem Einsturz erstversorgt, grob erfasst und in 20 Asylarchive
zwischen Schleswig und Freiburg eingelagert. In KölnPorz richtete das Archiv ein Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum ein (RDZ) ein. Die geborgenen Archivalien können zurzeit nur im geringen Umfang analog genutzt werden. Sie sind in größerer und wachsender Zahl
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
online einsehbar unter www.historischesarchivkoeln.de.
Unter den Beständen befinden sich Urkunden und Testa-
mente, Ratsprotokolle und Stadtrechnungen sowie die
Akten der Stadtverwaltung der alten Reichsstadt Köln
(bis 1794/97), das Verwaltungsschriftgut aus der Zeit
der französischen Herrschaft (bis 1814), aus preußischer
Zeit (bis 1945), aus der Nachkriegszeit und der Zeit der
Bundesrepublik. Dazu kommt eine Vielzahl an Nachläs-
sen und Unterlagen bedeutender Persönlichkeiten und
Institutionen des Kölner Raumes aus Politik, Kultur, Ar-
chitektur und Wissenschaft; Archive von Vereinen, Ver-
bänden, Parteien, Verlagen. Die schriftliche Überliefe-
rung wird ergänzt durch Pläne, Fotos, Plakate, Zeitun-
gen, Sammlungen zur Zeitgeschichte, Filme und Ton-
bänder. Aneinandergereiht füllen diese Informationsträ-
ger über 30 Regalkilometer.
Neben den klassischen Archivaufgaben der Bewertung
und Übernahme von Schriftgut der Stadtverwaltung,
von Nachlassgebern, Depositaren, Vereinen und Verbän-
den und der Erschließung und Bereitstellung dieses
Schriftgutes bilden vor allem der Wiederaufbau des Ar-
chivs, seiner Bestände und seines Gebäudes die zentra-
len Schwerpunkte der Tätigkeit.
Das oberste Ziel aller Arbeiten ist dabei die Benutzung. Aufgabenerledigung im Zeichen des Einsturzes
• die Verringerung der Zahl der Asylarchive und die
Konzentration des Archivgutes auf Magazinflächen
im Rheinland bis zum Bezug eines Neubaus in Köln
Von zentraler Bedeutung für das Hauptziel Benutzung ist
die Rekonstruktion der Bestände. Denn diese sind durch
den Einsturz in völlige Unordnung geraten. So war es
beispielsweise möglich, dass die Einsatzkräfte an einer
einzigen Stelle im Schutt Manuskripte aus dem Nachlass
eines Literaten, ein mittelalterliches Ratsprotokoll, Bibliotheksgut und Akten des Veterinäramts gemeinsam
bargen.
Darüber hinaus ist die Zuordnung der geborgenen Archivalien zu ihren entsprechenden Verzeichnungseinheiten
oft schwierig: Häufig sind Aktenordner aufgesprungen,
Aktendeckel fehlen und Bindungen haben sich gelöst.
Hinzu kommen die Beschädigungen, insbesondere Risse,
Verschmutzung oder starke Deformierung, die die Identifizierung zunächst behindern.
Eine der wichtigsten Aufgaben ist die sogenannte Bergungserfassung, also die in den Asylarchiven stattfindende elektronische Erfassung der geborgenen Archivalien. Sofern möglich, wird das Archivgut bereits hier wieder seinem Bestand oder vermuteten Bestand zugeordnet.
Das Historische Archiv der Stadt Köln blickt fünf Jahre
nach seinem Einsturz auf den dramatischsten Einschnitt
im Laufe seiner mehr als sechshundertjährigen Geschichte zurück. Gleichzeitig kann es aber auch mit einiger Zuversicht nach vorn schauen. Im Hinblick auf das
große Ziel, möglichst schnell möglichst viel Archivgut
wieder benutzbar zu machen, ist seit 2009 viel erreicht
worden. Auch 2013/2014 wurden große Fortschritte
beim Wiederaufbau der Bestände gemacht.
Die wesentlichen Punkte dabei sind:
• die Rekonstruktion der durch den Einsturz aus dem
Herkunftszusammenhang gerissenen Bestände
• Fortschritte bei der Restaurierung, u. a. der
planmäßige Abschluss der Vakuumgefriertrocknung
• eine verstärkte Nutzung der Archivalien und
Digitalisate
• die zunehmende Internetpräsenz und
• weitere Schritte auf dem Weg hin zu einem
Bürgerarchiv durch Ausbau der Serviceleistungen
und Vermittlung archivischer Stadtgeschichte in
Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen
Wappenbuch, © Historisches Archiv der Stadt Köln
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Insgesamt sind bisher knapp zwei Drittel aller geborgenen Archivalien in der Bergungserfassung der Phase I erfasst. Ende Januar 2014 waren das 64,6 Prozent oder
110.000 Kartons (19,4 Kölner Kilometer). Seit 2009 sind
auf diese Weise in den Asylarchiven insgesamt 752.500
Bergungseinheiten angelegt, mit einem Barcode versehen, die Schäden beschrieben und archivgutgerecht
verpackt worden.
Im Jahr 2013 wurde an 1.557 Personentagen durch Fachkräfte und an 1.470 Personentagen durch Hilfskräfte an
der Bergungserfassung gearbeitet. Auch 2013 hat das
Archiv dabei unentgeltliche Unterstützung von Fachkollegen bekommen. Insgesamt fast 400 Personentage
wurden allein in 2013 durch externe Helfer und Fachkräfte geleistet. (LVR, Archivschule Marburg u.a.)
Erfasste Bergungseinheiten seit 2009
800000
740066
700000
667788
600000
573329
488946
500000
412634
400000
309496
300000
253220
208065
200000
100000
40235
0
2.Halbjahr
2009
1.Halbjahr
2010
2.Halbjahr
2010
1.Halbjahr
2011
2.Halbjahr
2011
1.Halbjahr
2012
2.Halbjahr
2012
1.Halbjahr
2013
2.Halbjahr
2013
Identifikationsquote
Verknüpft mit Bestand
und Einheit
Verknüpft nur mit Bestand
nicht identifiziert
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Juristische Sammelhandschrift, 12. Jahrhundert, Zustand nach der Bergung Restaurierungsarbeiten ­ Trockenreinigung, © Uwe Weiser
© HAStK
In der sog. Phase II der Identifizierung werden dann im
Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum Köln PorzLind (RDZ) die bereits in den Asylarchiven bergungserfassten Bestände noch einmal geprüft und nach Möglichkeit ihren Herkunftsbeständen zugeordnet. Auf diese
Weise konnten bis Mitte Februar etwa 6.500 Bergungseinheiten bearbeitet werden.
Außer bei der Bestandszusammenführung hat das Historische Archiv auch bei der Restaurierung große Fortschritte gemacht. Durch den Einsturz vor fünf Jahren
weist das Archivgut die unterschiedlichsten Schadensbilder auf, vor allem aber Verschmutzung und mechanische
Schäden.
Zentraler Ort zur Bewältigung dieser Mammutaufgabe
ist das Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum in
Köln Porz-Lind.
Das ganze Ausmaß des Schadens lässt sich zum jetzigen
Zeitpunkt nicht vollständig abschätzen. Im Rahmen der
Erstversorgung wurde hochgerechnet, dass das geborgene Archivgut zu rund 15% leicht, zu rund 50% mittelschwer und zu rund 35% schwer beschädigt ist, was bedeutet, dass es zumindest teilweise Informationsverlust
gibt, beispielsweise Seiten fragmentiert oder Schriftbilder verwischt sind. Diese Angaben werden im Zuge der
weiteren Bearbeitung des Archivguts zu prüfen und zu
aktualisieren sein.
Alkalischer Betonstaub und Erdreich haben das gesamte
Archivgut verunreinigt, eine Benutzung ohne vorhergehende Reinigung und Restaurierung ist daher in keinem
Fall möglich. Auf jedem Dokument befindet sich Staub
und Schmutz, der mittel- und langfristig irreparable
Schwer beschädigte Handschrift, © Rheinisches Bildarchiv
Personalakten der 1940er Jahre, © HAStK
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Trockenreinigung einer beschädigten Archivalie, © HAStK
Trockenreinigung an der Reinen Werkbank, © Stiftung Stadtgedächtnis, barracuda
Schäden verursachen wird. Jedes Objekt muss aus diesem Grund vor der Benutzung zumindest trockengereinigt, also mit speziellen Schwämmen, Bürsten, Pinseln
und Druckluft von Staub und Schmutz befreit werden.
Insbesondere das nass oder feucht gewordene Archivgut
kann häufig durch mikrobiellen Befall beeinträchtigt
sein, was eine Bearbeitung unter speziellen Sicherheitswerkbänken erforderlich macht. Geborgen bedeutet
also noch lange nicht gerettet.
Das erste Ziel aller Maßnahmen ist die Vermeidung weiterer Schäden am geborgenen Archivgut. Die Verunreinigungen durch Staub und Schimmelbefall an jedem geborgenen Stück müssen daher vordringlich entfernt werden, da sie auf lange Sicht sogenannte fortschreitende
Schäden verursachen. Noch größerer Zeitdruck bestand
im Bereich der eingefrorenen Archivalien: Nach zwei bis
drei Jahren im Kühlhaus ist hier mit sekundären Schäden
durch die Veränderung der Eiskristalle zu rechnen. Daher
musste die Gefriertrocknung aller eingefrorenen Archivalien bis Anfang 2014 abgeschlossen sein, was durch
den Betrieb von insgesamt sieben Anlagen deutschlandweit möglich war.
sche Meilenstein, die Vakuum-Gefriertrocknung von über
3 lfd. Kilometern Archivgut beendet werden. Darüber hinaus wurden seit 2009 10.137 Kartons mit Archivgut sowie
fast 20.000 Urkunden trocken gereinigt (ein Drittel aller
Urkunden). Allein 4.782 Kartons Archivgut wurden allein
im vergangenen Jahr bearbeitet. Knapp 2.000 Urkunden
wurden neu montiert und weit über 1.000 Einzelobjekte
restauriert. Anschließend können diese Bergungseinheiten nun die Phase II der Bestandserfassung durchlaufen.
Die Arbeiten im Sachgebiet Bestandserhaltung konzentrieren sich zunächst vorwiegend auf die konservatorische Mengenbehandlung des Archivguts, d.h. auf die
Trockenreinigung und die Behandlung fortschreitender
Schäden mit dem Ziel, eine langfristige Lagerung und
Digitalisierung zu ermöglichen. So konnte seit Beginn
des Betriebs im RDZ im September 2011 in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern und unserer Außenstelle im Restaurierungszentrum des Sächsischen Staatsarchivs in Wermsdorf der erste restauratori-
Kçlner Schadensbilder
Die Kräfte, die durch den Einsturz auf das Archivgut gewirkt haben, führten zu Beschädigungen in einem in der
Fachwelt bislang nicht gekanntem Ausmaß. Die sogenannten „Kölner Schadensbilder“ machen die Mengenbehandlung besonders komplex und anspruchsvoll:
Bedingt durch die massive Erschütterung kam es zu vor allem zu vielfältigen mechanischen Schädigungen des Archivguts. Es handelt sich hierbei um Knicke, Stauchungen,
Risse und Fehlstellen bis hin zur völligen Fragmentierung
und Deformierung. Je nach Objektart und vorliegender
Materialität ist die Restaurierung unterschiedlich aufwendig. Sie muss individuell für die verschiedenen Objektgruppen angegangen werden.
Die teils starke Verschmutzung durch Baustaub und Erdreich macht in jedem Falle eine Trockenreinigung erforderlich, die eine langfristige Zersetzung des Papiers und
einen mechanischen Abrieb seiner Oberfläche verhindert.
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Verschmutzung, © HAStK
Deformierung, © HAStK
Insbesondere die wassergeschädigten, aber auch die
stark verunreinigten Archivalien können in unterschiedlichem Maße von Mikrobenbefall betroffen sein. Um eine
weitere Ausbreitung der Mikroben zu verhindern, musste
das betroffene Archivgut schnellstmöglich schockgefroren werden. Anschließend wurde es sukzessive gefriergetrocknet und trockengereinigt. Weil Schimmelsporen
gesundheitliche Probleme verursachen können, ist die
Benutzung ohne eine sorgfältige Trockenreinigung nicht
möglich.
Mikrobenbefall, © HAStK
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Zur Mengenbehandlung kommt die individuelle Einzelrestaurierung bei besonders komplexen Objektarten und
Schadensbildern sowie bei Objekten, die im Rahmen des
Projekts der Restaurierungspatenschaften behandelt
werden. Hierfür stehen den Restauratorinnen und Restauratoren ein Labor sowie spezielle Werkstätten für
Foto-, Holz- oder Metallarbeiten zur Verfügung.
Hochrechnungen haben ergeben, dass eine einzelne
Fachkraft ca. 6.300 Jahre für die gesamten Restaurierungsarbeiten benötigen würde. Insgesamt 200 Restauratoren und Restaurierungshelfer werden für die Bewältigung dieser Aufgabe daher mindestens 30 Jahre benötigen.
Dies ist nicht alleine vom Historischen Archiv zu erreichen. Die Zahl von etwa 200 Personen wird daher durch
eine Drei-Säulen-Strategie erreicht: Die erste Säule wird
von etwa 90 Restauratoren und Hilfskräften in den eigenen Werkstätten gebildet. Die zweite Säule bilden Kooperationen mit anderen Institutionen und Hochschulen, die über eigene große Restaurierungswerkstätten
verfügen. Die Vergabe von Restaurierungsaufträgen an
öffentliche wie private Dienstleister bildet die dritte Säule im Rahmen des Gesamtkonzepts in der Mengenbewältigung. Insgesamt ist es auf diese Weise realistisch, über
die Jahre hinweg die notwendigen Restaurierungskapazitäten zu erhalten.
Briefbuch 1574 vor der Restaurierung, © HAStK
Vorher-Nachher
Restaurierung als Kunsthandwerk
Die Restauratorinnen und Restauratoren des Historischen Archivs arbeiten Tag für Tag daran, die Archivalien
zu restaurieren, damit sie zeitnah wieder im Original
benutzbar sind. Mit Geschick und Geduld ist das selbst
bei Objekten möglich, die für den Laien völlig zerstört
scheinen. Dabei werden die Objekte nicht rekonstruiert,
sondern die Originalität und somit die „Spuren" der
Geschichte, zu der auch nun der Einsturz gehört, bleiben
erhalten. Folgende Objekte zeigen eindrucksvoll die
Fähigkeiten und Möglichkeiten der Restauratorinnen
und Restauratoren:
Ein Briefbuch von 1574 vor und nach der Restaurierung:
Der Transfixbrief, der 1513 den Verbundbrief, die erste
Kölner Verfassung, ergänzte, vor und nach der Restaurierung:
Ein kleiner Auszug des Friedensvertrags zwischen Konrad
von Hochstaden und Bischof Simon von Paderborn
(1256) vor und nach der Restaurierung:
Eine Handschrift mit Auszügen aus den Statuten von
1437 aus der Mitte des 15. Jahrhunderts im Vorzustand
und nach dem Glättvorgang:
Briefbuch 1574 nach der Restaurierung, © HAStK
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Transfixbrief vor der Restaurierung, © HAStK
Transfixbrief nach der Restaurierung, © HAStK
Friedensvertrag vor der Restaurierung, © HAStK
Friedensvertrag nach der Restaurierung, © HAStK
Handschrift zu den Statuten von 1437 vor der Restaurierung, © HAStK
Handschrift zu den Statuten von 1437
nach der Restaurierung, © HAStK
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Kultur
ulturbe
berricht 2014
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Sei
Archiv
hiv der Stadt Kçl
Kçln
Historisches Arc
Weiterhin besteht eine enorme Hilfsbereitschaft der
Fachkollegen in den Archiven des Bundes, der Länder
und der Landschaftsverbände in NRW. Im Rahmen von
Kooperationen bearbeiteten und bearbeiten teilweise
noch immer das Bundesarchiv an den Standorten Berlin
und Koblenz, das Landesarchiv NRW in Münster-Coerde
und der Landschaftsverband Rheinland unentgeltlich
Kölner Archivgut. Das Bundesarchiv und das Landesmuseum des Landschaftsverbandes Rheinland in Bonn un-
terstützten in großem Maße das Kölner Archiv bei der
Gefriertrocknung grundwassergeschädigter Archivalien.
Während das Landesarchiv in seinem Technischen Zentrum in Münster-Coerde Karten, Pläne und Plakate konserviert und digitalisiert, bearbeitet das Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbandes Rheinland Kölner Fragmente als Vorbereitung für
eine digitale Zusammenführung bzw. Rekonstruktion.
Kennzahlen der Vakuumgefriertrocknung (VGT)
Koop
LWL
Jahr
2009/10 109
0
2011
0
2012
0
2013
0
2014
Gesamt 109
Koop
LVR
Koop
Berlin
8
3
0
3
0
14
13
6
0
3
0
22
RDZ
Koop
Koblenz
0
2
6
2
0
10
0
4
19
8
4
31
Wermsdorf
Dienstleister
ZfB
20
34
48
49
6
151
Dienstleister
LWL
Kumuliert
263
53
206
115
10
637
40
0
0
0
0
40
73
4
133
50
0
260
Tabelle: Anzahl der getrockneten Gitterboxen
Vakuumgefriertrocknung
700
600
Gitterboxen
500
400
300
6
200
130
133
100
0
38
2009/2010
2011
Kooperationspartner
Anzahl der gefriergetrockneten Gitterboxen
50
11
113
20
8
67
2012
Dienstleister
51
10
2013
2014
44
Gesamt
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Sei
Archiv
hiv der Stadt Kçl
Kçln
Historisches Arc
Trockenreinigung (Konservierung I)
Kennzahlen der Konservierung I
Kooperation
LWL
Jahr
0
249
2307
2741
5297
681
0
0
0
681
174
0
0
0
174
2009/10
2011
2012
2013
Gesamt
RDZ
Kooperation
LVR
Wermsdorf
Dienstleister
0
0
15
479
494
337
662
930
1562
3491
kumuliert
1192
911
3252
4782
10137
Anzahl der Kartons mit gereinigtem Archivgut
Konservierung I von kartoniertem Archivgut
12000
10137
10000
Kartons
8000
5355
6000
479
4000
15
2103
2000
1192
855
0
337
2009/2010
3237
4303
2012
2013
911
2011
Kooperationspartner
Dienstleister
44
Gesamt
Anzahl der Kartons der Konservierung I
Seit 2009 sind zweckgebundene Spendengelder in Höhe
von weit über 800.000 € für die Restaurierung der vom
Einsturz betroffenen Archivalien eingenommen worden.
Die Einnahmen gehen auf das Konto der Freunde des Historischen Archivs und werden dort gemeinsam mit einer Verwaltungskraft des Historischen Archivs verwaltet.
Mit diesen Mitteln konnten im auch im vergangenen Jahr
Restauratorinnen und Archivare das eine oder andere
Stück für die Benutzung wiederherstellen. Diese Arbeiten führen dazu, dass das Historische Archiv der Stadt
Köln seinem obersten Ziel beim Wiederaufbau, der Benutzung, ein weiteres Stück näher gekommen ist.
Die Archivalien, die deutschlandweit verteilt, ungeordnet und beschädigt sind, werden zum überwiegenden
Teil über Jahre im Original nicht benutzbar sein. Als Reak-
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
tion darauf wurde die Idee eines „Digitalen Archivs“, der
Möglichkeit einer umfassenden Archivbenutzung im Internet, entwickelt. Seit den 1990er Jahren digitalisieren
Archive vermehrt einzelne prominente Stücke aus ihren
Beständen und veröffentlichen diese im Internet. Dabei
bleibt die Umgebung, in der das Einzelstück steht, unberücksichtigt, eine Abbildung des Bestandszusammenhangs findet nicht statt.
Dagegen zielt das Historische Archiv nicht auf die Digitalisierung einzelner Schmuckstücke, sondern auf die weitgehend vollständige virtuelle Rekonstruktion und Präsentation sämtlicher Bestände. Eine ursprünglich noch
abstrakte Idee ist einsturzbedingte reale Notwendigkeit
geworden. Die breit angelegte Digitalisierung ist zugleich ein wichtiger Schritt in Richtung eines Bürgerarchivs, das sowohl der weltweiten wissenschaftlichen Forschung einen bequemen Weg zu seinen Beständen bieten, als auch über das Medium Internet bislang archivfernen anderen Benutzergruppen einen einfachen Zugang
bietet.
Digitalisierung von Großformaten im RDZ, © Raimond Spekking ­ CC­BY­SA­3.0
Die Präsentation erfolgt über den Internetauftritt
„Digitales Historisches Archiv Köln“
(http://www.historischesarchivkoeln.de). Trotz dieser digitalen Nutzungsstrategie ist es erklärtes Ziel des Archivs, möglichst bald wieder so viele Originale wie möglich zugänglich zu machen. Um dies zu beschleunigen,
fand eine konzeptionelle Loslösung von dem Gedanken
statt, die Wiederherstellung des Archivguts an der Beständestruktur zu orientieren. Die Schadensbilder sind
quer durch alle Bestände so verteilt, dass einzelne Archivalien bereits nach der Reinigung wieder zur Verfügung
gestellt werden können, andere aber erst nach einer langwierigen Vollrestaurierung. Damit nicht auf diese gewartet werden muss, werden Einzelstücke aus allen Beständen zugänglich gemacht, sobald dies technisch möglich
ist.
Dazu werden die Archivalien in drei Kategorien eingeteilt:
• Kategorie A: Das Original ist wieder voll benutzbar.
• Kategorie B: Das Original kann zwar noch nicht im
Lesesaal vorgelegt werden, lässt sich aber
digitalisieren. Eine virtuelle Benutzung über das
Internet ist daher möglich.
• Kategorie C: Vor einer Digitalisierung ist erst eine
Vollrestaurierung durchzuführen.
Archivalien der Kategorien A und B, die zusammen den
überwiegenden Teil des Archivguts ausmachen, können
auf diese Weise sukzessive wieder genutzt werden, wenn
auch zum Teil nur virtuell. Gerade diese Nutzungsform via
Digitalisat führt aber zu einer deutlichen Beschleunigung
des gesamten Vorgangs, denn wollte man alle Archivalien
der Kategorie B erst voll im Original benutzbar machen,
würden erheblich weniger Stücke im gleichen Zeitraum
fertig gestellt werden können.
Erstmals seit dem Einsturz stehen im Lesesaal des RDZ seit
Ende 2011 nach vorheriger Anmeldung wieder OriginalArchivalien für die Benutzung zur Verfügung. Es handelt
sich zunächst um Teile der Bibliothek, der Fotosammlungen, Neuerwerbungen seit dem Einsturz und erste restaurierte mittelalterliche Urkunden und Handschriften. Dieses
Angebot wird regelmäßig mit dem Fortschritt der Identifizierung und Restaurierung erweitert. Die Liste der im Original wieder benutzbaren Archivalien füllt mittlerweile 278
Druckseiten (Original ca. 4.800 Stücke, Digitalisate ca.
2.500 Stücke).
Das Interesse an den Beständen des Archivs ist ungebro-
chen und nimmt weiterhin zu. Monatlich erreichen wieder
mehr als 200 Anfragen das Archiv, und immer wird zur Be-
antwortung der Recherchen auch wieder auf analog ver-
fügbares oder digitalisiertes Originalmaterial zurückgegrif-
fen.
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Projekte und Herausforderungen
Digitalisat einer Fotografie aus dem Nachlass Peter Fischer, © HAStK
Für die zunehmende Internet-Benutzung unserer Bestände werden im Durchschnitt monatlich ca. 3.000 identifizierte IP-Adressen verzeichnet - der Spitzenwert liegt bei
über 5.000. Die Zugriffe erfolgen aus der ganzen Welt,
allerdings mit einem Schwerpunkt auf Deutschland,
Europa und Nordamerika. Online gestellt sind derzeit
etwa 2,5 Mio zumeist aus Mikrofilmen hergestellte Digitalisate. Hinzu kommen ca. 1,2 Mio Digitalisate, die im
RDZ vom Original hergestellt wurden. Viele Nutzerwünsche können daher komfortabel digital über eine Bereitstellung auf Austauschservern bedient werden.
Im laufenden Geschäftsbetrieb sind regelmäßige Aktenübernahmen aus den städtischen Dienststellen, den Eigenbetrieben und eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen
ebenso gang und gäbe wie die Ergänzung bereits vorhandener Nachlässe, Deposita und Sammlung und die
Übernahme neuer Abgaben.
In zahlreichen Führungen im RDZ und im Ausstellungsraum am Heumarkt wurden 2012 knapp 1.600 und
2013 1.100 Personen die Aufgabe, Funktion und Bedeutung des Archivs vermittelt.
Der Wiederaufbau der Bestände
Ein zentrales Projekt, das das Archiv noch über das Jahr
2014 hinaus beschäftigen wird, ist die Verringerung der
Zahl der Asylarchive und die Konzentration des Archivgutes auf wenige Magazinflächen im Rheinland bis zum
Bezug eines Neubaus in Köln. Der am Eifelwall geplante
Neubau kann frühestens Anfang 2019 an das Historische
Archiv und das Rheinische Bildarchiv übergeben werden,
so dass erst danach der Rückzug des Archivgutes aus den
letzten Asylarchiven nach Köln erfolgen kann. Bis dahin
allerdings muss das Archivgut unter archivfachlichen Bedingungen gelagert werden.
Die Archivalien wurden nach ihrer Bergung zunächst auf
20 Asylarchive in ganz Deutschland verteilt. In vergangenem Jahr wurde die Erfassung in den Asylarchiven Gelsenkirchen, Gummersbach, Münster-Coerde und im Archiv der Sozialen Demokratie in Bonn abgeschlossen. Die
dort dringend benötigten Magazinflächen, die seit dem
Einsturz dem Archiv kostenlos zur Verfügung gestellt
wurden, konnten so geräumt werden.
Die verbliebenen zwölf Standorte, darunter Schleswig im
Norden, Freiburg im Süden sowie Münster und Detmold
in Westfalen, benötigen nunmehr nach und nach die
überlassenen Magazinflächen wieder für den eigenen Bedarf. Aus diesem Grund müssen die Archivalien aus den
vereinbarungsgemäß zu räumenden Asylarchiven in die
freiwerdenden Magazinräume des Landesarchivs NRW in
Düsseldorf, Mauerstraße verbracht werden. Bereits im
Oktober hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
(BLB NRW) als Eigentümer des Archivgebäudes des Landesarchivs in Düsseldorf ein verbindliches Mietangebot
über die von der Verwaltung gewünschten Flächen unterbreitet. Es beinhaltet drei Magazinetagen für rund 20
lfd. Kilometer Archivgut, vier Doppelbüros für Erfassungsarbeiten, zwei Lagerräume für das erforderliche
Verpackungsmaterial und zwei Kfz-Stellplätze für Transportfahrzeuge. Mit dem BLB NRW wird derzeit über eine
sukzessive Anmietung der Magazinflächen entsprechend
der Freistellung der Magazine im Rahmen des Umzugs
des Landesarchivs und über den Mietpreis verhandelt.
Bei erfolgreicher Verhandlung wird in Abstimmung mit
dem BLB eine erste Magazinetage voraussichtlich noch
2014 übernommen werden.
Die restlichen Mietflächen müssen spätestens ab Anfang
2015 nach Wartung der technischen Anlagen durch den
BLB NRW angemietet werden. Fünf Jahre nach dem Ein-
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
sturz ist das Kölner Stadtarchiv also immer noch „Asylbewerber“. Die Planungen für den Neubau schreiten allerdings weiter voran und nähren die Hoffnung, dass wie
geplant ab 2019 alles Archivgut wieder in Köln zusammengeführt werden kann. Erst dann wird das Historische
Archiv wieder eine Heimat im Herzen der Stadt erhalten
und ohne Einschränkungen für alle Benutzer aus Köln
und weit darüber hinaus zur Verfügung stehen, ohne
den es seinen Aufgaben auf Jahrzehnte hin nicht nachkommen kann.
Elektronische Langzeitarchivierung
Innerhalb der Stadtverwaltung stellen die elektronische
Langzeitarchivierung und die Einführung der e-Akte digitale Herausforderungen dar.
Das Historische Archiv der Stadt Köln hat den Auftrag,
die Überlieferung der Stadtverwaltung Köln zu archivieren. Traditionell wurde diese Aufgabe durch die Übernahme der Papierakten in das Historische Archiv wahrgenommen. Wenn nun diese papiergeführten Registraturen auf eine digitale Aktenführung umgestellt werden,
müssen auch die Daten als Überlieferung der entsprechenden Dienststelle durch das Historische Archiv übernommen und archiviert werden.
Bei der Archivierung elektronischer Dokumente denken
die Archive in längerfristigen Zeiträumen. So versteht
man unter elektronischer Archivierung nicht das kurzfristige Speichern ober Ablegen von Dateien, sondern
möchte die Daten auf ewig für spätere Generationen sichern. Die digitalen Dokumente sollen auch nach hunderten von Jahren, so wie heute die Pergamenturkunden
des Mittelalters, noch lesbar und benutzbar sein. In der
IT-Welt, in der in rascher Folge neue Hard- und Softwareprodukte entwickelt und vermarktet werden, stößt man
mit diesem Ansatz jedoch auf Schwierigkeiten. Die Dateien, die vor 10 Jahren erstellt worden sind, können
heute eventuell schon gar nicht mehr geöffnet bzw. gelesen werden. Für die damaligen Datenträger finden sich
an heutigen PCs die entsprechenden Laufwerke beispielsweise gar nicht mehr. Die Weiterentwicklung im
Hard- und Softwarebereich stellt somit das größte Problem der digitalen Archivierung dar, die Unabhängigkeit
von Hard- und Software. Dabei darf man sich nicht von
bestimmten Herstellern abhängig machen, die eventuell
in 10 Jahren nicht mehr existieren.
Das Historische Archiv der Stadt Köln hat daher in Zusammenarbeit mit dem Amt für Informationsverarbeitung und den Dienstleistern HP und SER, die bereits ähn-
liche Lösungen für das Bundesarchiv, das Landesarchiv
NRW, den Landschaftsverband Westfalen-Lippe und das
Stadtarchiv Stuttgart konzipiert haben, das erste Modul
eines elektronischen Langzeitarchivs aufgebaut. Dieses
Modul nennt sich Ingest und dient der Übernahme digitalen Schriftgutes in ein elektronisches Magazin. Die
Übernahme der ersten digitalen Dokumente kann nach
Abschluss der Testphase noch im ersten Halbjahr 2014
erfolgen. Das Historische Archiv der Stadt Köln kooperiert beim Aufbau des elektronischen Langzeitarchivs
mit dem Archivamt für Westfalen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, der ein ganz ähnliches System
zur digitalen Langzeitarchivierung betreibt. Ziel ist es,
diese Lösung zur elektronischen Langzeitarchivierung
über den KDN, einem Verbund kommunaler IT-Dienstleister, auch anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen
zur Nachnutzung anzubieten. Im Projekt Digitales Archiv
NRW des Landes Nordrhein-Westfalen firmiert dabei die
Lösung der Stadt Köln und des LWL als Spartenlösung für
Archive namens DIPS (Digital Perservation Solution) neben anderen Lösungen für Bibliotheken und Museen.
Gerade die Archivierung von Daten aus den Fachbereichen, wie etwa dem Einwohnermeldebereich oder dem
Personenstandsbereich, spielt für die kommunalen Archive eine große Rolle. Daher werden für das elektronische Langzeitarchiv der Stadt Köln entsprechende Lösungen zur Archivierung der dort eingesetzten Fachverfahren entwickelt. Die Einwohnermeldedaten können
bei der Stadt Köln über eine spezielle Software namens
Archivo für die Nachwelt archiviert werden. Für die Daten des Standesamtes und des Ratsinformationssystems
werden Schnittstellen entwickelt, um die Daten in das digitale Langzeitarchiv überführen zu können. Weitere
Module, wie etwa die Archivierung von Datenbanken,
ein Modul zur digitalen Bestandserhaltung (preservation
management) und ein Benutzungsmodul werden konzeptionell vorbereitet und danach implementiert.
Parallel dazu baut das Historische Archiv der Stadt Köln
zusammen mit dem Amt für Informationsverarbeitung
und dem Personal- und Organisationsamt einen Prototyp für eine elektronische Akte auf. Diese elektronische
Akte soll nach Abschluss der bereits laufenden Testphase
zunächst im Historischen Archiv der Stadt Köln pilotiert
werden, kann dann aber auch als Vorlage für elektronische Akten in anderen Dienststellen dienen. Technische
Grundlage ist das Dokumentenmanagementsystem, das
bei der Stadt Köln bereits seit einigen Jahren erfolgreich
im Einsatz ist.
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Leitidee des Neubaus, © waechter + waechter Architekten
Neubau
Neben den aktuellen Aufgaben und dem Wiederaufbau
der Bestände steht der physische Wiederaufbau des Historischen Archivs im Vordergrund. Mit dem Neubau am
Eifelwall wird dort bis 2019 der Gedächtnisort Stadtarchiv endlich wieder an einer zentralen Stelle für die Bürgerschaft und die Wissenschaft sicht- und nutzbar.
Der Neubau soll den Bestrebungen und Zielen zu einem
modernen und dienstleistungsorientierten Bürgerarchiv
Rechnung tragen und architektonisch unterstützen. Deshalb waren und sind wichtige Anforderungen an das
neue Gebäude einerseits Offenheit, Transparenz und
sehr gute Zugänglichkeit; andererseits die Gewährleistung von Sicherheit und hervorragenden Erhaltungsbedingungen für das Archivgut. Wirtschaftlichkeit und
Nachhaltigkeit sind insbesondere hinsichtlich der Klimatisierung sowie der Arbeitsbedingungen (kurze Wege)
zu gewährleisten.
Modellansicht Foyer des Neubaus, © waechter + waechter Architekten
Insgesamt werden rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab 2019 in dem neuen Gebäude arbeiten. Im Mittelpunkt des neuen Gebäudes befindet sich das Magazingebäude – das sog. Schatzhaus. Dort wird auf sechs
Obergeschossen und einem Untergeschoss Platz zur sicheren Aufbewahrung von 45 laufenden Kilometern Akten, und Urkunden zur Verfügung stehen. Die mehreren
Hunderttausend Karten, Pläne und Plakate werden in
DIN A 0 großen Schubladenschränken aufbewahrt; sensible Medien wie Fotos und andere audiovisuelle Medien
lagern in besonders gekühlten und klimatisierten Räumen. Der Magazinbau, in dem die Schätze der Kölner
Stadtgeschichte eingelagert werden, erfüllt die Anforderungen an ein besonders stabiles Klima, wie es alte Papiere und Pergament erfordern. Dabei wurde besonderer
Wert auf wirtschaftliche und innovative Bautechniken
gelegt, um so den Primärenergiebedarf des Gebäudes zu
minimieren.
MIn dem zur Luxemburger Straße hin gelegen sogenannten Kopfbau befindet sich einladend und transparent der für Besucher und Benutzer öffentlich zugängliche Bereich. Neben einem Ausstellungs- und einem Vortragsraum befinden sich im Erdgeschoss ein Foyer, die
Garderoben und Sanitäranlagen. In den Obergeschossen
des Kopfbaues liegen der Lesesaal, die Dienstbibliothek,
Besprechungs- und Arbeitszimmer des Archivs. Am genau entgegengesetzten Ende des langgezogenen Baukörpers im Eifelfall befindet sich ein überdachte Anlieferungszone, in der die Archivalien sicher aus den Lastwagen geladen und auf kurzen Wegen in die Magazinräume
transportiert werden können.
Durch den Verzicht auf die Kunst- und Museumsbibliothek im Neubau werden die Pläne der Sieger des Architekturwettbewerbs von 2011 (Architekturbüro waechter
+ waechter aus Darmstadt) derzeit modifiziert. Die un-
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Neben der Aufbauarbeit werden die regulären Aufgaben
des Archivs und seine Bedeutung anhand der Inhalte der
Archivalien erläutert werden. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und durch die Entwicklung
an den schulischen Lehrplänen orientierter Angebote.
Innenraumperspektive Lesesaal des Neubaus, © waechter + waechter Architekten
mittelbare Nähe zu Universität und die gemeinsame
Unterbringung mit dem Rheinischen Bildarchiv ermöglichen neue Perspektiven der wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Sein funktionaler, von kurzen Wegen geprägter Aufbau bietet perfekte Bedingungen für eine optimale Nutzerbetreuung und die Arbeiten des Wiederaufbaus, die selbstverständlich auch im Neubau vorangetrieben werden müssen.
Programme fèr besondere Zielgruppen
Die Historische Bildungsarbeit hat ganz allgemein die
Aufgabe, die Bedeutung von öffentlichen Archiven für einen identitätsstiftenden Umgang mit Geschichte in einer
demokratischen Gesellschaft zu vermitteln. Das Historische Archiv der Stadt Köln muss trotz der eingegrenzten
„normalen“ archivpädagogischen Arbeitsmöglichkeiten
für die unterschiedlichsten Nutzerkreise attraktiv bleiben.
Wichtige Ziele der Historischen Bildungsarbeit sind:
• Konstruktionscharakter von Geschichte verdeutlichen
• Eigene Arbeit mit historischen Quellen ermöglichen
und fördern
• Fähigkeiten im kritischen Umgang mit Quellen
fördern
• Dadurch wird die Bedeutung öffentlicher Archive und
des freien Zugangs zu den Quellen in einer
demokratischen Gesellschaft deutlich.
Zielgruppen der Historischen Bildungsarbeit sind
• alle Interessenten, insbesondere alle Kölner
Bürgerinnen und Bürger
• Menschen aller Altersgruppen mit unterschiedlichen
Anliegen, Fragen, Erwartungen
• Insbesondere Schülerinnen und Schüler.
Schon in den vergangenen Jahren ist das Archiv mittels
Nutzerkonferenzen und Podiumsdiskussionen aktiv auf interessierte Bürger zugegangen. Kooperationen mit der
Westdeutschen Gesellschaft für Familienforschung oder
dem Kölner Verein KultCrossing usw. verstärken diese Intention auch zukünftig. Mit dem inzwischen bereits zum
achten Mal durch den Förderverein der Freunde des Historischen Archivs finanzierten Kölner Kalendarium soll eine
interessierte und breite Öffentlichkeit auf die Bestände
des Historischen Archivs aufmerksam gemacht werden.
Besonders das diesjährige Thema, eine Auswahl von Veranstaltungsplakaten der Kölner Sporthalle, hat große Resonanz in der Bürgerschaft erfahren. Flankiert wird die Arbeit durch ein Vortragsprogramm mit halbjährlich wechselnden inhaltlichen Schwerpunkten. In 2014 stehen im
ersten Halbjahr die Plakate im Mittelpunkt, im zweiten
Halbjahr widmet sich das Archiv im Rahmen einer Ausstellung („Dreikönigsstadt Köln?“) der Translatio der Gebeine
der Hl. Drei Könige vor 850 Jahren von Mailand nach Köln.
Wir werden der Frage nachgehen, welche Spuren die Heiligen Drei Könige in der städtischen Überlieferung und Repräsentation hinterlassen haben.
Für die große Gruppe der Genealogen ist ein Crowdsourcing-Projekt des Historischen Archivs der Stadt Köln, der
Westdeutschen Gesellschaft für Familienforschung und
des Vereins für Computergenealogie von großer Bedeutung. Geburts-, Sterbe- und Heiratsurkunden aus vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten wieder les- und vor
allem durchsuchbar zu machen – das ist das Ziel dieses
ehrgeizigen Vorhabens.
Unter www.historischesarchivkoeln.de/lav/index.php hat
das Stadtarchiv die Kölner Standesamtsüberlieferung ab
1833 online gestellt. Über dieses Portal kann sich in der
Theorie jeder Kölner von zu Hause aus auf die Suche nach
seinen Kölner Vorfahren machen. Derzeit gestaltet sich
diese Suche jedoch in der Praxis oft noch schwierig und
wenig anfängerfreundlich – alte, teils unleserliche Schriftbilder, eine fehlende Volltext-Suchfunktion und die Vielzahl an Einträgen (über 1,5 Millionen) stellen vor allem
Hobby-Forscher vor große Probleme.
Das Projekt wirkt dem entgegen: In mühevoller Kleinarbeit werden die Namensverzeichnisse abgeschrieben und
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
als Datenbank erschlossen. Nach Abschluss des Projektes
sollen alle Verzeichnisse übersetzt sein. Damit können
mittels einer Volltext-Suche über das Digitale Historische
Archiv die Namensverzeichnisse nach Vorfahren durchsucht werden und dem Nutzer ist es möglich, mit wenigen Klicks auf die entsprechende Urkunde zurückzugreifen.
Das Besondere ist, dass jede/r mithelfen kann! Über den
Link http://wiki-de.genealogy.net/Köln/Standesamt gelangt man zur Projekt-Homepage. Hier gibt es nach Anmeldung die Möglichkeit, an der Transkription der Na-
mensverzeichnisse mitzuwirken und damit aktiv zur Erforschung der Kölner Stadt- und der eigenen Geschichte
beizutragen. Neben näheren Informationen zum Projekt
steht hier auch eine Bedienungsanleitung bereit. In einem ersten Pilotprojekt stehen über 2.000 Seiten der
Namensverzeichnisse zu den Sterberegistern des Kölner
Standesamtes von 1977 und 1978 zum Abschreiben bereit. Schon über 120.000 Namenseinträge (Stand: 1.
März 2014) konnten mittlerweile in die Datenbank übertragen werden.
Personal
Für die genannten vielfältigen Aufgaben und Projekte
wird auch ausreichend fachlich qualifiziertes Personal
benötigt. Am 1. Januar 2012 standen dem Historischen
Archiv der Stadt Köln dazu 179 Stellen inklusive der Teilzeitstellenanteile zur Verfügung, zum 31.12.2013 189.
Stichtag
Anzahl
Beschreibung
01.01.2012
179
137
15
1
1
41
Stellen inkl. der Teilzeitstellenanteile
Mitarbeitende
davon in Wermsdorf beschäftigt
davon in Münster beschäftigt
davon in Detmold beschäftigt
vakante Stellen (Hilfskräfte/Verwaltung/Fachkräfte)
31.12.2013
189
162
15
4
2
27
Stellen inkl. der Teilzeitstellenanteile
Mitarbeitende
davon in Wermsdorf beschäftigt
davon in Münster beschäftigt
davon in Detmold beschäftigt
vakante Stellen (Hilfskräfte/Verwaltung/Fachkräfte)
Im Bereich Restaurierung herrscht nach wie vor ein Fachkräftemangel.
Die Personalsituation im Bereich der Helfer hat sich entspannt. Durch eine weitere Finanzierungszusage der
Freunde des Historischen Archivs konnten die zwei Stellen der Restauratorinnen im Bereich der Patenschaften
um zwei weitere Jahre verlängert werden.
Kooperationspartner im Bereich der Restaurierungs- und
Konservierungswissenschaft sind die zwei Hochschulen
für Restaurierung und Konservierung von Schriftgut in
Deutschland. Gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim bietet das
Historische Archiv der Stadt Köln zwei Studentinnen die
Möglichkeit, berufsbegleitend den Studiengang BA Prä-
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
ventive Konservierung in der Studienrichtung Schriftgut,
Buch und Graphik an. Zusätzlich besteht eine Kooperation mit der Fachhochschule Köln, Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft, im Masterstudiengang. StudentenInnen werden hierbei in ihrer Masterarbeit begleitet, die den unterschiedlichen Fragestellungen und Problemen in der Restaurierung seit dem Einsturz nachgehen.
Fort- und Ausbildung
Neben einem internen Schulungsprogramm, in dem das
Archiv und seine unterschiedlichen Aufgaben, Verfahren
und Schwerpunkte den Mitarbeitenden vorgestellt wird,
ist das Historische Archiv seit August 2012 erneut Ausbildungsstätte für die Ausbildung zur Fachangestellten
für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Ar-
Um die zusätzlichen Aufgaben bei der Identifikation und
Zuordnung von Archivgut nach dem Einsturz erfüllen zu
können, wurden 2011 beim Historischen Archiv der
Stadt Köln insgesamt vier Stellen des gehobenen Archivdienstes geschaffen. Da aufgrund des Fachkräftemangels eine Besetzung mit geeigneten Diplom-Archivaren
(oder Archivaren M.A.) unmöglich war, hat das Historische Archiv der Stadt Köln gemeinsam mit dem Institut
für Informationswissenschaften der Fachhochschule
Potsdam ein gemeinsames Ausbildungsverfahren entwickelt.
Sonderveranstaltungen und -projekte Ziel war es, insgesamt vier Absolventen eines geisteswissenschaftlichen Studiums (Geschichte oder verwandte
Disziplinen) im berufsbegleitenden Fernstudium den Abschluss eines Master of Arts im Archivwesen zu ermöglichen. Im Rahmen einer schon bestehenden Kooperationsvereinbarung mit der Fachhochschule Potsdam werden die Teilnehmer in Vollzeit beim Historischen Archiv,
bei der Bewältigung der Einsturzfolgen wie auch im laufenden Archivbetrieb eingesetzt. Zudem absolvieren sie
insgesamt drei zusätzliche Praktika in Archiven anderer
Sparten (staatliche Archive, Kirchenarchive etc.), um sich
auf die Anforderungen des Archivwesens auch „jenseits
von Köln“ vorzubereiten. Berufsbegleitend nehmen sie
schließlich am Fernstudium an der FH Potsdam teil und
erwerben so die für die archivische Arbeit unerlässlichen
theoretischen und archivwissenschftlichen Kenntnisse.
Im September 2011 begannen zwei Kandidatinnen und
zwei Kandidaten das insgesamt dreijährige Programm,
das drei von ihnen im September 2014 abschließen werden. Die Stelle eines ausgeschiedenen Kollegen ist inzwischen wieder mit einer neuen Kandidatin besetzt worden, die 2016 ihr Studium in Potsdam abschließen wird.
Durch die Finanzierung der Stiftung Stadtgedächtnis
konnte eine zusätzliche Stelle Dipl. Archivar/in geschaffen werden. Jedoch ist aufgrund der weiterhin angespannten Situation (Fachkräftemangel im Bereich Archivwesen) und den konkurrierenden Ausschreibungen
anderer Archive die Personalgewinnung schwierig.
chiv.
Ein Archiv im Fokus: Der Tag der offenen Tèr am 3. Mârz 2012
­
Anlässlich des Tages der Archive öffnete am 3. März
2012 das Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum
erstmals seine Pforten für die breite Öffentlichkeit. Der
Tag der offenen Tür im RDZ war eine gemeinsame Veranstaltung mit dem vom Arbeitskreis Kölner Archivare
veranstalteten Tag der Archive, der unter dem Motto
“Kölner Archive – Mitten im Leben” stattfand. Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentierten sich rund 20 Institutionen aus der Kölner Archivlandschaft im Lesesaal
des RDZs und im angrenzenden Möbelhaus porta. Die
Häuser zeigten den Besucherinnen und Besuchern „Alltägliches“ aus ihren Beständen und demonstrierten ihre
besondere Vielseitigkeit.
Das Historische Archiv der Stadt Köln gab den 1.200 Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Arbeiten des
Wiederaufbaus. An unterschiedlichen Stationen erklärten die Fachkräfte ihre Arbeit, führten sie an Originalen
vor und beantworteten geduldig die Fragen der Bürgerinnen und Bürger.
Tag der Archive, Blick in die Werkstatt, © Stiftung Stadtgedächtnis, baracuda
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Historisches Archiv der Stadt Kçln
Tag der Archive, Die Gefriertocknungsanlage wird erklärt, © Stiftung Stadtgedächtnis, baracuda
Ausstellungen, Vortrâge, Fèhrungen
und sonstige Veranstaltungen
Besucher Ausstellungen
2012: 12.790
2013: 28.500
Besucher Vorträge (Durchschnitt 25)
2012: 525
2013: 510
Besucher Führungen
2012: 1566
2013: 1100
Besucher sonstige Veranstaltungen
2012: 1620
2013: 1090
Ein Großteil dieser Veranstaltungen stand in Zusammenhang mit Einsturz, Bergung und Wiederaufbau, mit dem
Ziel eines Bürgerarchivs, Familienforschung und Fachtagungen des Archiv- und Restaurierungswesens.
Auf dem Weg zum Bèrgerarchiv
Ziel aller Maßnahmen des Historischen Archivs ist die
Wiederherstellung der Benutzungsfähigkeit so vieler Archivalien wie möglich in möglichst kurzer Zeit. Dem
dient die Digitalisierung ebenso wie die schnelle Verfügbarmachung jedes Stückes im Original, dessen Zustand
das zulässt. Diese Beschleunigung ist nicht nur selbstverständliche Pflicht des Historischen Archivs, sondern auch
ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu Bürgerarchiv,
das allen Interessierten einen möglichst einfachen und
verlässlichen Weg zu seinen Beständen ebnet. Gerade
die virtuelle Benutzung via Internet schafft ganz neue
Nutzungsformen. Sie wird ergänzt durch Schulungen,
Präsentationen und Lehrmodule, die im Rahmen der archivpädagogischen Arbeit für Schulen und weitere interessierte Gruppen erarbeitet werden. Die Angebote des
Bürgerarchivs werden bis zum Bezug des geplanten Neubaus mit den Einschränkungen versehen sein, die sich
durch die derzeitige provisorische Unterbringung des Archivs ergeben. Es ist daher wichtig festzuhalten, dass der
Einsturz den schon vor 2009 eingeschlagenen Weg zum
Bürgerarchiv zwar beeinträchtigt und verzögert hat. Zugleich wird der Weg aber weiterhin fortgesetzt, indem
Nutzung und Zugang zu den Archivalien als höchstes
strategisches Ziel des offenen Bürgerarchivs definiert
wurden und alle Arbeiten diesem Ziel dienen.
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Bèhnen Kçln
Bèhnen Kçln
Geschäftsführender Direktor:
Stellvertreter:
Patrick Wasserbauer
Klaus Kröhne
Personal
2012/13
2013/14
705 Mitarbeiter
714 Mitarbeiter
Zuschuss Spielbetrieb Bühnen
2012/13
2013/14
51.148.000 €
51.902.400 €
Oper Kçln
Intendantin:
Vertreter:
Dr. Birgit Meyer
Georg Kehren
2012/2013
Gesamtbesucher
Auslastung
160.444
82,8 %
2013/2014
Gesamtbesucher
Auslastung
142.251
82,3%
Zuschuss Oper
2012/2013
31.970.700 €
inkl. anteiligem Bühnenservice
2013/2014
32.624.100 €
inkl. anteiligem Bühnenservice
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Bèhnen Kçln
Gaetano Donizetti: »Anna Bolena« Anna Bolena (Olesya Golovneva), Chor, Foto: Lefebvre
Spielzeit 2012/2013
Premieren
Diese Spielzeit der Oper Köln war bestimmt durch zwei
einschneidende Veränderungen: Aufgrund der Sanierung des Opernhauses am Offenbachplatz stand dieses
erstmals nicht mehr als Spielstätte zur Verfügung. Als
Ausweichspielstätte wurde das ehemalige Musicalzelt
neben dem Hauptbahnhof als „Oper am Dom“ in Betrieb
genommen. Darüber hinaus gab es einen Wechsel in der
Leitung der Oper: Nach dem kurzfristigen Ausscheiden
von Uwe Eric Laufenberg übernahm Operndirektorin
Dr. Birgit Meyer als Intendantin die Leitung.
Giuseppe Verdi I La forza del destino
Regie: Olivier Py I Musikalische Leitung: Will Humburg
Premiere 16. September 2012 in der Oper am Dom
„Der außergewöhnliche Abend rehabilitiert nicht nur schla­
gend ein oft abqualifiziertes Repertoirewerk, sondern ist auch
der denkbar beste Auftakt für Birgit Meyer“ (Theater:pur)
Mehr als 170.000 Zuschauer besuchten die insgesamt
215 Vorstellungen in den fünf Spielstätten Oper am
Dom, Palladium, Altes Pfandhaus, Trinitatiskirche und
Oberlandesgericht. Diese verteilten sich auf acht Neuinszenierungen, zwei konzertante Premieren, drei Wiederaufnahmen, fünf Tanzgastspiele, das „Divertissementchen“ der Cäcilia Wolkenburg sowie verschiedene Sonderveranstaltungen. In ihrer alljährlichen Kritikerumfrage wählte die "Welt am Sonntag" die Oper Köln in dieser
Saison zum besten Opernhaus in Nordrhein-Westfalen.
Wolfgang Amadeus Mozart I Le nozze di Figaro
Regie: Benjamin Schad
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel
Premiere 12. Oktober 2012 im Palladium
"Das Publikum belohnte die Darbietung mit Szenenapplaus
und Bravo­Rufen" (Express)
Alan J. Lerner I Frederick Loewe I My fair Lady
Regie: Dietrich Hilsdorf
Musikalische Leitung: Andreas Schüller
Premiere 27. Oktober 2012 in der Oper am Dom
„Hilsdorf lässt das Musical aus sich selbst heraus leben, er
folgt seinen Impulsen, verstärkt sie in Spiel, Bewegung, Tanz,
Revue, attraktiven Farben, Kulissen und Kostümen – und stellt
so zweieinhalb Stunden saftiges Theater hin. […]
So muss das sein!“ (Kölner Stadtanzeiger)
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Bèhnen Kçln
Giacomo Puccini: »Il Trittico« (»Suor Angelica«) Schwester Angelica (Jacquelyn Wagner), Äbtissin (Romina Boscolo). Foto: Uhlig
Ludwig van Beethoven I Fidelio
Musikalische Leitung: Markus Poschner
Konzertante Premiere 18. November 2012 in der Oper
am Dom
„Insgesamt ein runder Abend im gut besuchten Opern­Dom,
der darauf hinweist, das selbst ein oft gespieltes Werk wie
"Fidelio", eine konzertante Produktion verträgt…“ (Der
Opernfreund)
Richard Wagner I Parsifal
Regie: La Fura dels Baus
Musikalische Leitung: Markus Stenz
Premiere 29. März 2013 in der Oper am Dom
„Die katalanische Theatertruppe La Fura dels Baus beweist,
wie sich Oper heute packend umsetzen lässt" (Tagesthemen)
„Regisseur Carlus Padrissa (53) gelingt eine der spektakulär­
sten Wagner­Inszenierungen Deutschlands“ (BILD)
Wolfgang Amadeus Mozart I Cosi fan tutte
Regie: Tatjana Gürbaca
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel
Premiere 24. November 2012 im Palladium
„Eine inspirierte, glänzend gelaunte Ensembleleistung" (Kölner Stadtanzeiger)
"Wer erfahren will, was Glück bedeuten kann, muss sich diese Aufführung ansehen.“ (koeln.de)
Franz Schreker I Die Gezeichneten
Regie: Patrick Kinmonth
Musikalische Leitung: Markus Stenz
Premiere 20. April 2013 im Palladium
„Mit „Die Gezeichneten“ ist dem Haus ein Opernabend ge­
lungen, der die Qualität eines immer noch unterschätzten
Werks zum Leuchten bringt.“ (Deutschlandradio Kultur)
Gaetano Donizetti I Anna Bolena
Regie: Imogen Kogge & Tobias Hoheisel
Musikalische Leitung: Alessandro de Marchi
Premiere 17. Februar 2013 im Palladium
„…Die musikalische Seite dieser „Anna Bolena“ ist weithin
überragend, sie lohnt die Fahrt ins Palladium…“ (Kölner
Stadtanzeiger)
Giacomo Puccini I Il Trittico
Regie: Sabine Hartmannshenn, Eva-Maria Höckmayr,
Gabriele Rech I Musikalische Leitung: Will Humburg
Premiere 9. Mai 2013 in der Oper am Dom
„Drei Top­Regisseurinnen machen diesen Puccini zu einem
grandiosen Abend voller Emotionen.“ (BILD)
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Kulturbericht 2014
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Bèhnen Kçln
åRichard Wagner: »Parsifal« Statisterie, Kundry (Dalia Schaechter), Klingsor (Boaz Daniel), Foto: Forster
Giuseppe Verdi I Atilla
Musikalische Leitung: Claude Schnitzler
Konzertante Premiere 21. Juni 2013 im Palladium
„Eine sehr spannende Aufführung voller hoher vokaler Lei­
stungen, das Premierenpublikum zeigte sich zu recht sehr
enthusiasmiert und feierte die Künstler außerordentlich“
(Der Opernfreund)
Kinderoper
Wiederaufnahmen
Elisabeth Naske I Das kleine Ich-bin-Ich
Regie: Elena Tsavara
Premiere 22. Januar 2013 im Alten Pfandhaus
„Diese mobile Produktion für Kindergärten schenkt den Mi­
nis seelenvolle bis ausgelassen heitere Musik, bunte Luftbal­
lons und Seifenblasen – Kinderträume werden wahr.“ (KR)
Wolfgang Amadeus Mozart I La clemenza di Tito
Regie: Uwe Eric Laufenberg
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel
Wiederaufnahme 15. Dezember 2012 im Oberlandesgericht
Benjamin Britten I The turn of the screw
Regie: Benjamin Schad
Musikalische Leitung: Raimund Laufen
Wiederaufnahme 17. März 2013 in der Trinitatiskirche
Wolfgang Amadeus Mozart I Die Entfèhrung aus dem
Serail
Regie: Uwe Eric Laufenberg
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel
Wiederaufnahme 9. Juni 2013 im Palladium
Andreas N. Tarkmann I Râuber Hotzenplotz
Regie: Eike Ecker I Musikalische Leitung: Raimund Laufen
Premiere 27. Oktober 2012 im Alten Pfandhaus
„Musikalisch und szenisch sehr gelungener Opernspaß –
auch für „erwachsene Kinder“ (Online Musik Magazin)
Ermanno Wolf-Ferrari I Aschenputtel
Regie: Brigitta Gillessen I Musikalische Leitung: Raimund
Laufen
Wiederaufnahme 8. März 2013 im Alten Pfandhaus
Simone Fontanelli I Pinocchio
Regie: Thalia Schuster
Wiederaufnahme 18. März 2013 im Alten Pfandhaus
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Thomas Witzmann I Die Zauberkèche
Regie: Rüdiger Pape
Premiere 2. Mai 2013 im Alten Pfandhaus
"So konzentriert aufs Wesentliche, so rhythmisch präzise di­
rigiert wie (…) von Alejo Perez, dringt Rihms Musik (…) vor
bis in die tiefsten Abgründe der Seele“ (FAZ)
„Dieser Theatervormittag (…) ist eine spielerische und in­
struktive Fantasie über Ton und Melodie, Geräusch und
Klang“ (Die deutsche Bühne)
Carl Maria von Weber I Der Freischètz
Regie: Viesturs Kairiss
Musikalische Leitung: Markus Stenz
Premiere 12. April 2014 in der Oper am Dom
"Schmerzlich vermissen wird man Markus Stenz… Das Gür­
zenich­Orchester ... legt unter seinem Dirigat eine faszinie­
rende Deutung hin." (Opernnetz)
Jacques Offenbach I Orpheus in der Unterwelt
Regie: Elena Tsavara I Musikalische Leitung: Rainer Mühlbach
Premiere 13. Juni 2013 im Alten Pfandhaus
„Kinderoperette wird hier zum Kinderrevue­Cocktail, bei
dem die Kinder (und natürlich auch die Erwachsenen)
schmunzeln, mit Situationskomik, Kostümfantasie und Be­
wegungsfreude“ (WDR3)
Spielzeit 2013/2014
Premieren
Pjotr Iljitsch Tschaikowskij I Eugen Onegin
Regie: Dietrich Hilsdorf
Musikalische Leitung: Marc Piollet
Premiere 20. Oktober 2013 in der Oper am Dom
„…Ein großer Abend.“ (Opernwelt); „… Eine exemplarische
Produktion…“ (FAZ)
Giuseppe Verdi I Otello
Regie: Eike Ecker (basierend auf einer Inszenierung von
Johannes Schaaf) I Musikalische Leitung: Will Humburg
Premiere18. Mai 2014 in der Oper am Dom
"Wer es schafft, sollte sich diesen Kölner "Otello" nicht entge­
hen lassen" (Der neue Merker)
„Die Inszenierung hielt auch dank der prominenten Premie­
renbesetzung, die nicht zu Unrecht als "Fest der schönen
Stimmen" fungierte, über die gesamte Länge kurzweilige
Spannung; das Kölner Publikum feierte das Gesamtkunst­
werk“ (General Anzeiger Bonn)
Michael Langemann I Musik
Regie: Helene Hegemann
Musikalische Leitung: Walter Kobera
Uraufführung 7. Dezember 2013 im Palladium
„Starke Sänger, Schauspielerin und Tänzer stützen eine sehr
mutige Regie, die neue junge Leute in die Oper locken kann“
(BILD)
Johann Strauss I Die Fledermaus
Musikalische Leitung: Gerrit Prießnitz
Konzertante Premiere 29. Dezember in der Oper am
Dom
„Die wirklich erstklassige musikalische Aufbereitung dieses
Operettenhits entsprach einer Gala­Aufführung…“ (KR)
Wolfgang Rihm I Jakob Lenz
Regie: Beatrice Lachaussée
Musikalische Leitung: Alejo Perez
Premiere 22. März 2014 in der Trinitatiskirche
Giuseppe Verdi: »Otello«, Otello (Josè Cura), Desdemona (Anne Schwanewilms),
Foto: Leclaire
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Gaetano Donizetti I L’elisir d‘amore
Regie: Bernd Mottl
Musikalische Leitung: Andreas Schüller
Premiere 22. Juni 2014 in der Oper am Dom
„Es ist schlicht ein rundum gelungener Opernabend gewor­
den. Alle fünf Sterne für "Der Liebestrank" in der Kölner Oper"
(WDR Lokalzeit)
Wiederaufnahmen
Giacomo Puccini I Tosca
Regie: Thilo Reinhardt
Musikalische Leitung: Markus Stenz
Wiederaufnahme 15. September 2013 in der Oper am
Dom
Alban Berg I Wozzeck
Regie: Ingo Kerkhof I Musikalische Leitung: Markus Stenz
Wiederaufnahme 29. September 2013 im Palladium
Georg Friedrich I Hândel Alcina
Regie: Ingo Kerkhof
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel
Wiederaufnahme 26. Oktober 2013 im Palladium
Giuseppe Verdi I Rigoletto
Regie: Katharina Thalbach
Musikalische Leitung: Gerrit Prießnitz
Wiederaufnahme 22. November 2013 in der Oper am
Dom
Engelbert Humperdinck I Hânsel und Gretel
Regie: Jürgen Rose I Musikalische Leitung: Markus Stenz
Wiederaufnahme 15. Dezember 2013 in der Oper am
Dom
Giuseppe Verdi I La forza del destino
Regie: Olivier Py I Musikalische Leitung: Will Humburg
Wiederaufnahme 18. Januar 2014 in der Oper am Dom
Camille Saint-Saæns I Samson et Dalila
Regie: Tilman Knabe
Musikalische Leitung: Antonino Fogliani
Wiederaufnahme 16. März 2014 in der Oper am Dom
Die Kinderoper
Andreas N. Tarkmann I Râuber Hotzenplotz
Regie: Eike Ecker I Musikalische Leitung: Rainer Mühlbach
Wiederaufnahme 14. September 2013 im Alten Pfandhaus
Elisabeth Naske I Das kleine Ich-bin-Ich
Regie: Elena Tsavara
Wiederaufnahme 2. Dezember 2013 im Alten Pfandhaus
Jacques Offenbach I Orpheus in der Unterwelt
Regie: Elena Tsavara
Musikalische Leitung: Rainer Mühlbach
Wiederaufnahme 17. Januar 2014 im Alten Pfandhaus
Marius Felix Lange I Schneewittchen
Regie: Elena Tsavara
Musikalische Leitung: Rainer Mühlbach
Wiederaufnahme 13. März 2014 im Alten Pfandhaus
Xavier Montsalvatge I Der gestiefelte Kater
Regie: Pia Maria Gehle
Musikalische Leitung: Rainer Mühlbach
Premiere 26. April 2014 im Alten Pfandhaus
„Pia Maria Gehle erzählt (…) die Kater­Geschichte mit viel
Spielwitz, tempobeweglich und publikumsoffensiv…Alle jun­
gen Sänger setzen sich mit Haut und Haaren für ihre Aufga­
ben ein…“ (theaterpur)
Philip Glass I Les enfants terribles
Regie: Anna Horn
Musikalische Leitung: Rainer Mühlbach
Premiere 25. Juni 2014 in der studiobühneköln
„In Köln konzentriert man sich auf die Charaktere, bringt ein intensives Kammerspiel auf die Bühne, das die surreale,
auch der hypnotischen Musik Philip Glass’ innewohnende
Spannung der Oper auf bemerkenswerte Weise aufrecht erhält“ (Kölnische Rundschau)
Zahlreiche weitere Veranstaltungen wie Liederabende
mit Florian Boesch, Johannes Martin Kränzle und Gloria
Rehm, konzertante Aufführungen der Barockopern
„Artaserse“ und „Tamerlano“, die Stummfilmversion
„Der Rosenkavalier“, live begleitet vom Gürzenich-Orchester, „Lieder und Lidele“ mit Dalia Schaechter und
Freunden, und natürlich das alljährliche „Divertissementchen“ der Cäcilia Wolkenburg „Dä Schinhillige“ rundeten
das Programm dieser Spielzeit in der Oper Köln ab.
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Schauspiel Kçln
Spielzeit 2012/2013
Intendantin
Stellvertreterin:
Karin Beier
Rita Thiele
Gesamtbesucher
Auslastung
69.320
88 %
Zuschuss
Schauspiel
18.477.300 €
inkl. anteiligem Bühnenservice
In der Spielzeit 2012/13 stand das Schauspiel Köln vor einer großen Herausforderung, da es seine gewohnte
Spielstätte, das Schauspielhaus am Offenbachplatz, verlassen musste und sein Interimsquartier in der EXPO XXI
bezog. Trotz des Ortswechsels gab es keine Verluste bei
den Abonnenten und auch die Produktionen waren weiterhin sehr gut besucht.
Das Schauspiel Köln war wieder eingeladen zum Berliner
Theatertreffen: Zwei Produktionen wurden ausgewählt,
»Die Ratten«, Regie: Karin Henkel und »Reise durch die
Nacht«, Regie: Katie Mitchell, dem Ruf nach Berlin zu folgen.
Gerhart Hauptmann I Die Ratten
Eine Tragikomödie
Regie: Karin Henkel
Premiere 20. Oktober 2012 in der EXPO 1
„Karin Henkel gelingt es, mit einer überraschenden Leichtigkeit
Sozialdrama und ästhetische Selbstreflexion zu verzahnen.“
(Die Welt) Franz Wittenbrink I Mânner
Ein Fußballliederabend
Premiere 25. Oktober 2012 in der EXPO 1
„Franz Wittenbrinks Musik­Dribbling durch die Welt des Mannes
wurde vom bestens eingestellten Ensemble effektiv umgesetzt.“
(KR)
Clemens Sienknecht und Barbara Bèrk I Werner Schlaffhorst ê ein Leben zu wahr, um schçn zu sein
Musikalische Gedenkveranstaltung
Regie: Clemens Sienknecht I Premiere 16. November 2012
in der EXPO 1
„Clemens Sienknecht fügt diesem Subgenre eine ganz eigene,
versponnen­verrückte Note hinzu, getragen von zärtlichem
Witz und absoluter schauspielerischer Präzision.“ (AKT: Theater­
zeitung)
Tennesse Williams I Die Glasmenagerie
Regie: Sebastian Kreyer
Premiere 12. Dezember 2012 in der EXPO 2
„Er versteht es, sein Ensemble zu führen. Anja Laïs und Carlo
Ljubek sind in Bestform, Orlando Klaus und Marie Rosa Tietjen
hat man in Köln nie besser gesehen. (KStA)
Die Premieren
Friederike Mayrçcker I Reise durch die Nacht
Regie: Katie Mitchell
Uraufführung 13. Oktober 2012 in der Halle Kalk
„Katie Mitchell hat aus Friederike Mayröckers avantgardisti­
scher Prosa einen Psychothriller geschält und ein grandioses
Gesamtkunstwerk gemacht, in dem alles stimmt, Spiel und
Sprache, Musik und Bild […].“ (FAZ)
Suse Wâchter, Stefan Schwarz u. a. I Der Abend aller
Tage
Suse Wächter lässt die Welt untergehen
Regie und Puppen: Suse Wächter
Uraufführung 14. Oktober 2012 in der EXPO 2
„Suse Wächter leiht Gott ihre technisch verfremdete Stimme
und bewegt die Puppe gemeinsam mit Silvia Petrova in einer
Harmonie, die jedem Tanzpaar gut zu Gesicht steht.“ (KR)
Markus John I Foxi, Jussuf, Edeltraud
Regie: Markus John
Premiere 12. Dezember 2012 in der EXPO 2
„Die Art und Weise, wie John diese drei Menschen zu Wort kom­
men lässt, ist überaus sehenswert und trägt problemlos mehr
als zwei Stunden lang. (Kultura­Extra)
Rheinische Rebellen I Die zehn Gebote
Regie: Anna Horn
Premiere 5. Januar 2013 in der Kirche St. Gertrud
„Eine wuchtige Collage aus Monologen, Gesprächen, Gesang
und Tanz, voll jungem Sturm und Drang, rau und intensiv, pro­
vokant und ungeschützt, aber auch berührend, anklagend und
mitunter voller grimmigem Witz.“ (Blog Theosalon)
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Beier ein kräftiges Ausrufezeichen hinter ihre Kölner Zeit. Sie
fordert die Zuschauer, konfrontiert sie mit komplexen Zu­
sammenhängen und schwerem Stoff und lädt diesen sym­
bolisch wie thematisch maximal auf.“ (FR)
Sasha Rau I Oh it’s like home
Regie: Christoph Marthaler
Uraufführung 19. Januar 2013 in der Halle Kalk
„Marthaler nähert sich diesen schattengleichen Figuren mit
der feinfühligen Zärtlichkeit, die ihn fast immer auszeich­
net.“ (Die Welt)
Die Ratten, Regie: Karin Henkel (Foto: Klaus Lefebvre)
Peter Licht I Das Sausen der Welt
Eine Raumeroberung
Konzept und Regie: SEE!
Uraufführung 14. Februar 2013 in der EXPO 2
„Faszinierend schöne Melodien, die sich wiederholen, zu
steigern scheinen, um doch im Nichts zu enden.“ (KR)
Die Glasmenagerie, Regie: Sebastian Kreyer (Fotograf: Sandra Then)
Hândl Klaus I Gabe / Gift
Stück für Musik
Regie, Bühne und Kostüme: Anna Viebrock
Uraufführung 7. März 2013 in der Halle Kalk
„Die Sprechdisziplin der zehn Schauspielerinnen und Schau­
spieler ist neben dem düsteren Bühnenbild (Anna Viebrock,
die auch Regie führt) das Beeindruckendste an diesem Thea­
terabend.“ (Theater:pur)
Karl Otto Mèhl I Rheinpromenade
Regie: Nora Bussenius
Premiere 5. April 2013 in der EXPO 2
„Martin Reinke ist großartig als alter Mann, Birgit Walter
nicht weniger gut als seine jammernde Tochter. Starker Bei­
fall, auch für den 90­jährigen Autor.“ (KStA)
Die Troerinnen, Regie: Karin Beier (Fotograf: Klaus Lefebvre)
Rheinische Rebellen I Ich bin der Herr dein Gott
Regie: Anna Horn
Premiere 6. April 2013 in der Kirche St. Gertrud
„Kreativ, beeindruckend (selbst­)kritisch und sehr intensiv
prüfen die jungen Schauspieler alle Gott gegeben Anweisun­
gen auf ihre Alltagstauglichkeit.“ (StadtRevue)
Euripides I Die Troerinnen
übersetzt von Jean-Paul Satre
Spielfassung: Karin Beier, Ursula Rühle
Regie: Karin Beier
Premiere 11. Januar 2013 in der EXPO 1
„Mit diesen starken, wenn auch besiegten Frauen setzt Karin
Wim Vandekeybus I Booty Looting
Produktion: Ultima Vez
Kölner Premiere 12. April 2013 in der EXPO 1
„Wim Vandekeybus mag nicht mehr der junge Wilde sein,
der er mal war. Seine Performances aber polarisieren nach
wie vor, sind beeindruckend und klug.“ (Die Deutsche Büh­
ne)
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Spielzeit 2013/2014
Intendant
Stellvertreter:
Stefan Bachmann
Jens Groß
Gesamtbesucher
Auslastung
84.950
67,2%
Zuschuss
Schauspiel
18.878.300 €
inkl. anteiligem Bühnenservice.
Zur Spielzeit 2013/14 wurde Stefan Bachmann Intendant
des Schauspiel Köln. Mit der Spielstätte „Depot“ wählte
er eine ehemalige Industriehalle in Köln-Mülheim als neuen Spielort. Entgegen aller Erwartungen im Hinblick auf
die Wahl dieser Ausweichspielstätte auf der „falschen“
Rheinseite, zeichnet sich eine Steigerung der Besucherzahlen und eine Steigerung der Einnahmen ab. Auch die
Abonnementsverkäufe wurden um 16 % gesteigert und
erreichen den Höchststand der letzten acht Jahre. Bis zum
Ende der Spielzeit wurden 330 Vorstellungen im Depot 1
+ 2 in Mülheim und der Halle Kalk angeboten.
Im Umfeld um die Produktion „Die Lücke“ wurde vom
Schauspiel Köln das „Birlikte - Kunst- und Kulturfest“ mitinitiiert und -organisiert. Mehr als 70.000 Besucher kamen am Pfingstsonntag 2014 ins Carlswerk und in die
Keupstraße.
„Stadt­Theater im besten Sinn. Bilanz der ersten Saison von
Stefan Bachmann am Schauspiel Köln. …Mit der letzten Sai­
son­Premiere „Die Lücke“ sowie dem immensem Beitrag
zum „Birlikte“­Fest zeigte das neue Team endgültig, wie
ernst es ihm mit maßgeschneidertem Stadt­Theater ist…
Und wenn die neue Saison Hoffnung auf (noch) mehr
macht, liegt das vor allem am handverlesenen Ensemble,
das sich als ein Trumpf erweist.“ (KR 12.6.14)
Die Premieren
Michael Frayn I Der nackte Wahnsinn
Komödie I Regie: Rafael Sanchez
Premiere 27. September 2013 in Depot 1
„Erfolgreiche Paukenschlag­Premiere“ (Theater:pur)
„Diese vielversprechende Truppe hatte einen einhelligen Bei­
fall vollauf verdient“ (KR)
Bertolt Brecht I Der gute Mensch von Sezuan
mit Musik von Paul Dessau I Regie: Moritz Sostmann
Premiere 28. September 2013 in Depot 2
„Bildstarke, sinnliche Aufführung... traumhafte Momente“
(KR), „Mit sechs Schauspielern, die wunderbar spielfreudig, ver­
wandlungsreich die Rollen wechseln“ (FAZ), „Die Aufführung ist ungemein lebendig und entfaltet einen
geradezu verblüffenden Witz“ (SZ)
„Das Publikum war am Ende des Abends begeistert“ (Focus)
Die Aufführung wurde auf das NRW Theatertreffen 2014
eingeladen. Dort wurde der Darsteller Stefko Hanushevsky als bester Darsteller des Festivals prämiiert.
Angela Richter I Kippenberger!
Ein Exzess des Moments
Regie: Angela Richter
Uraufführung 11. Oktober 2013 in Depot 2
„Ein Kunst­Genuss“ (SZ),
„Eine Legendenfortbildung der schillernden Art“ (FAZ),
„Die vorzüglichen Schauspieler lassen Momentaufnahmen
aufblitzen“ (KR)
Ayn Rand I Der Streik
Regie: Stefan Bachmann
Premiere 12. Oktober 2013 in Depot 1
„Bildstarke Saga aus dem wilden Westen des freien Marktes“
(SZ), „Bachmann, der Experte für unmögliche Stoffe und große
Bilder“ (Die Welt), „Sozialistischer Realismus trifft Hollywood“ (FAZ), „Diese Inszenierung feiert ein visuelles Fest“ (KR)
Hit me Baby one more time
Die größten Hits der letzten 400 Jahre
mit Christopher Brandt und Stefko Hanushevsky
Premiere 23.Oktober 2013 in Depot 2
„Stefko Hanushevskys quirlig­präzisen Auftritte sorgten für
Begeisterungsstürme. Und mit seinem Musikprogramm "Hit
me baby one more time" dürfte er im Depot 2 gleicherma­
ßen Herzen und Lachmuskeln erobert haben.“ (KR)
Genesis I Die Bibel, Teil 1
Übernahme Schauspielhaus Zürich
Regie: Stefan Bachmann I Kölner Premiere 1. November
2013 in Depot 1
"Volle Pracht und biblische Länge…Das Publikum jubelt Ver­
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Friedrich Schiller I Kabale und Liebe
Bürgerliches Trauerspiel I Regie: Simon Solberg
Premiere 10. Januar 2014 in Depot 1
„Die entscheidende Frage, ob Klassiker heute noch zu uns
sprechen, beantwortet diese ebenso übertourte wie energie­
strotzende Inszenierung mit einem kräftigen Ja.“ (KR),
„Stürmischer Applaus, viele Bravos. Kabale und Liebe 2014 ­
kultverdächtig.“ (Express)
Genesis Die Bibel, Teil 1 Übernahme Schauspielhaus Zürich Regie: Stefan Bachmann, Fotos: Thomas Aurin
traut, bizarr, zwingend – und unerwartet kurzweilig" (KStA)
"Erlebnisreiche und letztlich lohnende Reise" (KR)
Werner Schwab I Die Prâsidentinnen
Fäkaliendrama I Übernahme Thalia Theater Hamburg
Regie: Jan Bosse
Kölner Premiere7. November 2013 in Depot 2
„Jan Bosse ist es beeindruckend gelungen Lebensträume Ent­
täuschungen und pseudoreligiöse Schwärmereien tragiko­
misch und dämonisch in Szene zu setzen. Da bleibt einem
das Lachen im Halse stecken“ (Express),
„Traurig ist das, ergreifend und hochnotkomisch. Ein
Klassiker“ (KStA)
Jens Albinus I Helenes Fahrt in den Himmel
Regie: Jens Albinus
Uraufführung 17. Januar 2014 in der Halle Kalk
„Gerettet wurde Europa an diesem Abend nicht – aber ein
Regisseur entdeckt“ (FAZ)
„Die Top Schauspieler sind höllisch gut“ (BILD)
Mario Salazar I Die Welt mein Herz
Regie: Rafael Sanchez
Uraufführung 31. Januar 2014 in Depot 2
„Traurig schöne und amüsante Momente“ (Spiegel)
„Hier zünden Salazars aberwitzige Dialoge“ (SZ)
„Bewundernswert präzise umgesetzt“ (KR)
William Shakespeare I Der Kaufmann von Venedig
Regie: Stefan Bachmann
Premiere 21. Februar 2014 in Depot 1
„Bachmann ist ein sehenswerter, mitreißender „Kaufmann“
gelungen.“ (KStA) „Bühnenmagie und große Gefühle ­ so
funktioniert ein kluger Theaterabend.“ (KR)
Friedrich Hebbel I Judith
Tragödie I Regie: Christina Paulhofer
Premiere 22. November 2013 in Depot 1
„Das ebenso archaische wie raffinierte Duell zwischen dem
heidnischen Feldherrn Holofernes und der gläubigen Jüdin
Judith“ (KStA) Franz Kafka I Amerika
nach dem Romanfragment I Regie: Moritz Sostmann
Premiere 6. Dezember 2013 in Depot 2
„Traumhaftes Puppentheater“ (KStA)
„Ein markanter Trumpf des neuen Kölner Schauspiels“ (KR)
„Ein Schauspieler-Ereignis“ (Nachtkritik)
Herman Melville I Bartleby der Schreiber
Nach der Erzählung I Regie: Matthias Köhler
Premiere 13. Dezember 2013 in der Grotte
„Eine außerordentlich gelungene Inszenierung“ (KStA),
„Hinreißend und auf den Punkt“ (StadtRevue)
William Shakespeare: Der Kaufmann von Venedig, Regie: Stefan Bachmann,
Foto: Thomas Aurin
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Die fènfte Jahreszeit
Ein Abend von und mit Rainald Grebe und vielen Jecken
Regie: Rainald Grebe
Uraufführung 21. März 2014 in Depot 1
"Ein ideenreich konzipierter, mit Slapstick gespickter und ein­
hellig beklatschter Theaterabend" (KR)
"Umjubelte Uraufführung, absolut sehenswert" (report­k)
"Eine schräge Liebeserklärung an den Karneval" (WDR 4)
"Ein persönlicher Theaterabend, zersplittert und spontan,
bissig und warmherzig" (Die Welt)
Andrej Tarkowskij I Andrej Rubljow
Regie: Robert Borgmann
Premiere 4. April 2014 in Depot 2
„Bravorufe fürs Ensemble, kräftiger Applaus auch für Borg­
mann“ (KStA)
„Ein eindrücklicher, schöner Abend“, (Die Deutsche Bühne)
Brain and Beauty
Eine Suche nach dem Gesicht der Zukunft
Regie: Angela Richter
Uraufführung 16. April 2014 in der Halle Kalk
„Faszinierend, beklemmend und komisch zugleich“ (Express)
„Stets doppelbödig über der Authentizitätsfalle tänzelnd“
(Nachtkritik)
Carls Werk - Erster Teil
Eine filmisch-theatrale Recherche von Jan Neumann und
Dirk Kummer
Uraufführung 17. April 2014 in Depot 2
„So unterhaltsam wie informativ“ (KR)
„Äußerst unterhaltsam und ästhetisch topp“ (KStA)
„Geschichten über das Carlswerk begeisterten Premierenpu­
blikum“ (Express)
Marquis de Sade I Die Philosophie im Boudoir
Regie: Andrea Imler I Premiere 3. Mai 2014 in der Grotte
„Perfekt die Distanz zwischen Erotik und ironischer Distanz“
(Theater:pur)
„Der Marquis wäre stolz auf sie“ (KStA)
Ibrahim Amir I Habe die Ehre
Parallelgesellschaftskomödie I Regie: Stefan Bachmann
Deutsche Erstaufführung 9. Mai 2014 in Depot 2
„Nach dieser kurzweilig­komischen Schocktherapie ließ das
Publikum sowohl Autor wie Regieteam und Schauspieler im
Jubel baden." (KR)
„der Beifall wird von begeistertem Fußgetrappel unterstützt,
Ensemble, Regisseur und Autor gleichermaßen bejubelt.
Habe die Ehre, Parallelgesellschaftskomödie von Ibrahim Amir
Regie: Stefan Bachmann, Foto: Thomas Aurin
Ibrahim Amirs kurzweilige Parallelgesellschaftskomödie ist
das richtige Stück am richtigen Ort“ (KStA)
Fritz Kater
Die roten Schuhe / Eine Liebe. Zwei Menschen
Regie: Charlotte Sprenger I Premiere 26. Mai2014 in der
Grotte
„Eine mitreißende Performance auf dem schmalen Sperrholz­
steg der Grotte, temperamentvoll, präzise und mit großem
Charme.“ (KR)
„Ein gelungener Einstand für Charlotte Sprenger, ein Ge­
schenk für ihre beiden vom Premierenpublikum ausgiebig be­
jubelten Hauptdarsteller.“ (KStA)
Die Lècke
Ein Stück Keupstrasse I Regie: Nuran David Calis
Uraufführung 7. Juni 2014 in Depot 2
„Wuchtiger, beklemmender Abend. Stimmen, die man nicht
vergessen wird“ (KStA),
„Ovationen für Nuran David Calis’ Uraufführung“ (KR)
Gregor Schneider I Neuerburgstrasse 21
ab 19. Juni 2014 im Gebäude Neuerburgstraße 21, KölnKalk
"Gregor Schneider hat für das Schauspiel Köln eine Halle zum
alle Sinne fordernden Gesamtkunstwerk umgebaut." (WDR
2)
"Gregor Schneiders Neuerburgstraße 21 bringt die ultimative
Schärfung der Sinne mit sich." (KStA)
"Es ist eine Extremform von Theater und sprengt Kategorien"
(WDR 5)
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Rosas / Ictus: Drumming, Foto: Herman Sorgeloos
TANZ
­
Tanzkuratorin:
2012/13
Gesamtbesucher
Auslastung
Hanna Koller
Die Gastspiele
13.625
80 %
Palladium Beijing Dance I LDTX Kompanie
8./9. September 2012 im Palladium
Gastspiel innerhalb des Kölner China-Jahres.
2013/14
Gesamtbesucher
Auslastung
8.888
95 %
Zuschuss Tanz
2012/13
2013/14
700.000 €
400.000 €
Spielzeit 2012/13
Der Tanz war an den Bühnen Köln in der Spielzeit
2012/13 auf allen Bühnen mit insgesamt 24 Vorstellungen vertreten.
Anna Halprin I Parades & Changes
8./9. November 2012 in der Halle Kalk
Das Re-Enactment von »Parades & Changes« aus dem
Jahre 1965 war ein besonderes Juwel. AusverkaufteVorstellungen.
„… bot sich jetzt die Gelegenheit, eine der bedeutendsten
Choreografien der Tanzgeschichte zu betrachten.“ (KR)
Anne Teresa De Keersmaeker
Rosas I Ictus I Drumming
5./6. Dezember 2012 in der Expo XXI Zwei ausverkaufte Vorstellungen für die großartige Live-
performance, die den Klassiker „Drumming“ der belgi-
schen Choreografin zeigten. Kulturbericht 2014 KULTUREINRICHTUNGEN_Layout 4 27.11.14 19:09 Seite 102
Kulturbericht 2014
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Mathilde Monnier & Dominique Figarella I Soapåra
24. / 25. Mai 2013 Halle Kalk
Ein Crossover zwischen Tanz und Choreografie: Vier Tän-
zer bewegten sich in und mit einem gewaltigen Schaum-
berg, und die amorphe Skulptur vermischte sich mit der
Choreografie zu einem »painting-in-progress«. – ausver-
kauftes Haus!
Wim Vandekeybus: Booty Looting, Foto: Danny Willems
Aterballetto I Canto per Orfeo
1./2. März 2013 in der Oper am Dom
Das italienische Ensemble, eine der „Lieblingskompanien
des Kölner Tanzpublikums“ (KSTA), war zum dritten Mal in
Köln zu Gast. Diesmal mit einer Deutschlandpremiere
über den Mythos von Orpheus zu Live-Musik aus der italienischen Tradition.
Gob Squad I Dancing About
21./ 22./23. März 2013 in der Halle Kalk
Drei ausverkaufte Vorstellungen einer Koproduktion mit
den Bühnen Köln, der Volksbühne Berlin und dem Künstlerkollektiv Gob Squad, die sich diesmal mit dem Thema
Tanz beschäftigt haben.
Wim Vandekeybus I Booty Looting
12. bis 14. April und 13. bis 15. Juni 2013 in der Expo XXI
Eine Ko- und Crossover-Produktion mit dem Schauspiel
Köln, die auf der Biennale in Venedig Premiere hatte. Das
Stück« war zwei Wochen in Paris zu sehen und bereits auf
fast allen internationalen Tanzbühnen und Festivals zu
Gast.
Sidi Larbi Cherkaoui
Eastman I A Filetta I Fadia El-Hage I Puz/zle
18. April 2013 in der Oper am Dom
»Puz/zle« war das vierte Gastspiel in Köln des mit Preisen
überhäuften Flämisch-marokkanischen Choreografen.
Die Uraufführung fand im Steinbruch Carriere de Boul-
bon bei Avignon im Rahmen des Festival D’Avignon
statt. Der Ort inspirierte Cherakoui die »Bausteine« unse-
rer Existenz zu erforschen. Das Kölner Publikum dankte
den Tänzern und Musikern mit stehenden Ovationen –
ausverkauftes Haus!
Angelin Preljocaj I Les Nuits
6./7. Juni 2013 in der Oper am Dom
Eine Auftragsarbeit für die Kulturhauptstadt Marseille-
Provence 2013, koproduziert von den Bühnen Köln. Prel-
jocaj beschäftigte sich hier mit den Erzählungen aus Tau-
sendundeiner Nacht. Die Kostüme kreierte der bedeu-
tende Modeschöpfer Azzedine Alaïa. Nederlands Dans Theater 1
11./12. Juli 2013 in der Oper am Dom
Den krönenden Abschluss einer facettenreichen Tanz-
gastspielreihe bildete das NDT 1 vor zweimal ausverkauf-
tem Haus mit drei sehr unterschiedlichen Choreografien,
die den Zeitgeist dieser seit Jahren exzellenten Tanzkom-
panie widerspiegelte. „So fantastisch getanzt und in drei so eigenwilligen Stilisti­
ken war es ein Genuss.“ (KStA) Spielzeit 2013/2014
Für den Tanz an den Bühnen Köln standen in der Spielzeit
2013/14 lediglich 400.000 € zweckgebundener Betriebskostenzuschussanteil zur Verfügung. Auf allen Bühnen konnten entsprechend nur noch 16 Vorstellungen
stattfinden.
Die Gastspiele
Robyn Orlin I Moving Into Dance Mophatong
15./16. Oktober 2013 in Depot 2 Beauty Remained For Just A Moment Then Returned
Gently To Her Starting Position
Als Auftakt ein Tanzgastspiel aus Südafrika. Robin Orlyn,
die in ihrer Heimat den Spitzname »a permanent irritati-
on« hat, ist es gelungen, poetische Bilder, Witz und Tra-
gik zu sinnvollen Aussagen über unsere Welt zu verbin-
den. Die Produktion wurde in Lyon zum besten Stück der
»15. Biennale de la danse 2012« gewählt.
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Nederlands Dans Theater 1 Solo Echo I Crystal Pite Foto: Joris­Jan Bos
Christian Spuck I Ballett Zèrich I Leonce und Lena
7. November 2013 in der Oper am Dom
Das immer wieder in Köln gern gesehene Ballett Zürich ga­
stierte das erste Mal unter der Leitung von Christian Spuck
mit seinem hinreißenden Handlungsballett. »Freestyle trotz
exakter Form ­ ein wunderbar widersprüchliches Büchner­
Ballett.« (KStA)
Akram Khan I Akram Khan Company I iTMOi
4./5. Dezember 2013 in Depot 1
Anlässlich des hundertsten Jahrestags der Uraufführung
von Strawinskys Ballett »Le sacre du printemps« wurde
Akram Khan eingeladen, ein Tanzstück für das Sadler’s
Wells Theater, London, zu kreieren. Für »iTMOi« gab es bei
zwei ausverkauften Vorstellungen stehende Ovationen.
»Seine Attacken­Choreografien und Gewalt­Eruptionen, ge­
tanzt von zehn fantastischen Darstellern, sind ein Ereignis,
eine brillant choreografierte düstere Ekstase. « (KStA) Erna Ómarsdottir I We saw monsters
7./8./9. März 2014 in der Halle Kalk
Zum ersten Mal gastierte die aus Island stammende
Choreografin mit ihrer Kompanie mit drei ausverkauften
Vorstellungen in Köln. Ihr wilder Mix aus Horrorshow,
Heavy-Metal-Konzert und Tanzperformance hat ganz be-
sonders das jüngere Tanzpublikum begeistert.
Wim Vandekeybus I Ultima Vez I Ictus Ensemble I
What the body does not remember
4./5. April 2014 in Depot 1
Mit einem Klassiker aus dem Jahre 1987 ist Wim Vandekeybus mit seiner Kompanie und dem großartigen Ictus
Ensemble zurückgekehrt. Flankiert wurden die beiden
ausverkauften Vorstellungen von einem Workshop für
Tanzstudenten und Tänzer der Freien Szene in der Hoch-
schule für Musik und Tanz in Kooperation mit Tanz an den
Bühnen Köln.
William Forsythe I The Forsythe Company I Study # 3
14./15. Mai 2014 in Depot 2
Mit einer wunderbaren Eigen-Hommage verabschiedete
sich William Forsythe von seiner Fangemeinde in Köln.
«„Das „Study # 3“ wirkt noch einmal beeindruckend in seiner
geschlossenen Perfektion und bleibt zugleich einem Blick ver­
haftet, der auf die Vergangenheit gerichtet ist.« (KR)
Israel Galván I Compaňia Israel Galván I Lo Real
17./18. Juni 2014 in Depot 1
Zur Eröffnung des Flow Dance Festivals präsentierte sich
die mit dem dreifachen MAX ausgezeichnete Produktion:
Bestes Tanzstück des Jahres - Beste Choreographie - Be-
ster Tänzer. Israel Galváns hochpolitisches Tanzstück ist
inspiriert von Leni Riefenstahls Film „Tiefland“.
»Das Kölner Publikum zeigte sich von dieser spröden Kost be­
geistert und bedankte sich mit einer Standing Ovation.« (KR)
São Paulo Comphania de Danäa I Marco Goecke
Nacho Duato I William Forsythe
10./11. Juli 2014 in der Oper am Dom
Den Abschluss der Tanzreihe dieser Spielzeit bildete das
Gastspiel der sehr jungen Kompanie aus Brasilien, die oft
in einem Atemzug mit dem Nederlands Dans Theater genannt wird. In Köln präsentierten sie sich vor einem euphorischen Publikum mit einer neuen Arbeit von Marco
Goecke, einem Ballett des neuen Ballettintendanten des
Berliner Staatsballetts Nacho Duato und einem Klassiker
von William Forsythe.
»Ein Meisterwerk des zeitgenössischen Balletts und ein techni­
scher Belastungstest für jede Kompanie.« (KStA)
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© ARGE SBK (Sanierung Bühnen Köln)
Die Sanierung des Opernquartiers
Nach vorhergegangener umfassender öffentlicher Diskussion hat der Rat der Stadt Köln am 24. November
2011 die Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz beschlossen und die Gesamtkosten auf 253 Mio € festgeschrieben. Der fertiggestellte Bau soll im Juni 2015 wieder den Bühnen Köln zur Nutzung übergeben werden.
Die Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz beinhaltet
im Wesentlichen die Sanierung des Opern- und Schauspielhauses, den Umbau der Opernterrassen zu einem
Nur aus der Luft erkennt man die Dimension…
© SBK/Hexacopter­Video
… der Baustelle am Offenbachplatz © SBK/Hexacopter­Video
Auch das Schauspielhaus wird saniert. © SBK/Hexacopter­Video
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Statische Sicherungen sind nötig… © SBK/Rakoczy
…um ein neues Hinterbühnenhaus zu bauen © SBK/Rakoczy
Kleinen Haus für das Schauspielhaus sowie die Unterbauung des kleinen Offenbachplatzes mit einer Kinderoper
und mit Lagerflächen. Notwendige Erweiterungsflächen
werden in einer Überbauung des heutigen Betriebshofs
an der Krebsgasse und zwischen den Bühnentürmen des
Opernhauses ergänzt. Die Sanierung erfolgt unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und des Urheberrechts.
Ziel der Baumaßnahmen ist eine Behebung bauphysikalischer, akustischer und konstruktiver Schwachpunkte in
der vorhandenen Substanz, die Beseitigung infrastruktureller und sicherheitstechnischer Defizite sowie eine Optimierung der betrieblichen und künstlerischen Abläufe.
Zudem ist die Wiederherstellung des Großen und Kleinen Offenbachplatzes Teil der Bauaufgabe.
Bis dahin sind Oper und Schauspiel an Interimsspielstätten zu erleben: die Oper und der Tanz vor allem in der
„Oper am Dom“ (Breslauer Platz), das Schauspiel hauptsächlich im Depot im Carlswerk (Köln-Mülheim). Das
Kartenbüro der Bühnen befindet sich allerdings in unmittelbarer Nähe des eigentlichen Standorts: In den Opernpassagen zwischen Breite Straße und Glockengasse.
Fundamente der Unterbühne werden verstärkt. © SBK/Rakoczy
Energetische Ertüchtigung der Sockelbauten © SBK/Projektbüro
Mit einer Bruttogeschossfläche von 66.148 m² und einem Bruttorauminhalt von 232.804 m³ ist die Sanierung
und Erweiterung der Bühnen der Stadt Köln am Offenbachplatz die größte Baumaßnahme im Bereich Kulturbauten. Verbaut werden annähernd 20.000 m3 Beton
und 3.000 t Bewehrungsstahl.
Oberbürgermeister Jürgen Roters feierte am 17. Juni
2014 das Richtfest mit 800 Bauarbeitern, Bühnenangehörigen und Gästen.
Aufbau einer Druckstation: Erstmals kommt Bewegung in die Unterbühnen © SBK/Projektbüro
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Türen werden aufgesägt und der Schallschutz verstärkt © SBK/Rakoczy Das Rund der Kinderoper im Rohbau © SBK/Rakoczy
Lampen werden bei Glasbläsern nach Originalvorbild neugeschaffen © SBK/HPP
Im Inneren der Kinderoper: Blick von der Bühne © SBK/Rakoczy
Das kleine Haus des Schauspiels nimmt Formen an © SBK/HPP
Sogar einen Rang bekommt die Opernbonbonniere © SBK/Rakoczy
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Eröffnungskonzert des Hong Kong Arts Festival 2014
Gürzenich-Or
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Generalmusikdirektor
und Gürzenich-Kapellmeister:
bis 31. 8. 2014
Markus Stenz
ab 1. 9. 2015
François-Xavier Roth
Geschäftsführender Direktor:
Patrick Schmeing
Besucherzahlen
2012/2013
2013/2014
105.171
110.617
Zuschuss laufender Betrieb
2012/2013
2013/2014
6.891.000 €
7.436.000 €
Personal
2012/2013
2013/2014
142,5 Planstellen
142,5 Planstellen
Selbstverständnis
Das Gürzenich-Orchester Köln ist eines der großen traditionsreichen Sinfonieorchester Deutschlands. Seine Wurzeln reichen zurück bis zu den mittelalterlichen Ratsmu-
siken und den ersten festen Ensembles des Kölner Doms.
Seinen Namen verdankt das Orchester dem in der Renaissancezeit errichteten Festsaal „Gürzenich“, wo ab
1857 die Konzerte stattfanden. Stammsitz ist heute die
1986 eröffnete Kölner Philharmonie. Hier spielt das Orchester über 50 Konzerte pro Jahr. Die durchschnittliche
Gesamtauslastung lag in den vergangenen Jahren bei
über 92 %. Der zweite Schwerpunkt des Orchesters ist
die Oper Köln, wo es bei rund 130 Vorstellungen jährlich
im Orchestergraben spielt. Das Gürzenich-Orchester
Köln gehört mit rund 110.000 Konzertbesuchern pro
Jahr zu den erfolgreichsten deutschen Sinfonieorchestern und ist durch CD-Einspielungen und Gastspiele von
Amsterdam über London bis Peking weltweit bekannt.
So fest es in der Tradition verwurzelt ist, so erfolgreich
richtet es seinen Blick in die Zukunft und bietet seinem
Publikum beständig Neues. Überaus wichtig ist dem
Gürzenich-Orchester sein renommierte Kinder- und
Jugendprogramm ohrenauf!. Es wird seit 16 Jahren beständig erweitert und erreichte in der letzten Spielzeit
2013/2014 über 10.000 Kinder und Jugendliche. Persönlichkeiten wie Ferdinand Hiller, Günter Wand oder James
Conlon haben in der Vergangenheit als Chefdirigenten
das Orchester geformt. Bis Sommer 2014 leitete Markus
Stenz als Generalmusikdirektor der Stadt Köln und Gürzenich-Kapellmeister das Orchester. Sein Nachfolger
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François-Xavier Roth wird zur Saison 2015/2016 sein
Amt antreten. Ein enger Kontakt verbindet das Orchester
mit zwei weiteren Dirigenten: Dmitrij Kitajenko, mit dem
das Orchester preisgekrönte Gesamteinspielungen von
Schostakowitsch, Prokofiew und Tschaikowsky produziert hat, ist seit 2009 Ehrendirigent. Mit dem jungen USAmerikaner James Gaffigan, Chef des Luzerner Sinfonieorchesters, besetzte das Orchester 2012 erstmals die
Position eines Ersten Gastdirigenten.
Die Abonnement-Konzerte
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Der Schwerpunkt des Gürzenich-Orchesters liegt traditionell auf den zwölf Sinfoniekonzerten, die in jeder Saison in der Kölner Philharmonie im Abonnement angeboten werden. Über 5.500 Abonnenten nutzen das Angebot des Gürzenich-Orchesters, rund 60 % aller Karten
werden über Abonnements verkauft. Aufgrund der großen Nachfrage wird jedes Programm dreimal gespielt.
Inhaltlich liegt der Schwerpunkt einerseits auf den großen Werken des klassisch-romantischen Repertoires, andererseits auf der Moderne und neuem oder wenig gespielten Repertoire. So hat Markus Stenz beispielsweise
in den vergangenen Spielzeiten mit dem Gürzenich-Orchester alle Sinfonien Gustav Mahlers aufgeführt und exemplarische Aufführungen der Sinfonien Joseph Haydns
dirigiert. Neben dem Gürzenich-Kapellmeister waren in
den vergangenen Spielzeiten bedeutende Dirigenten wie
Dmitrij Kitajenko, James Gaffigan, Andrés-Orozco Estrada, Simone Young, Betrand de Billy oder Vladimir Jurowsky zu Gast. Zu den international renommierten Solisten
zählen der Schlagzeuger Martin Grubinger, die lettische
Organistin Iveta Apkalna, der Geiger Thomas Zehetmaier, der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann, der
Cellist Truls Mørk, der Flötist Emmanuel Pahud und die
Pianisten Lars Vogt und Nelson Freire.
Sonderkonzerte
Neben den Abonnementkonzerten und Opernaufführungen prägen vor allem die Sonderkonzerte das Orchesterprofil. Zu den Saisoneröffnungskonzerten 2012 und
2013 gastierten die Pianistin Hélène Grimaud und die
Sopranistin Vesselina Kasarova. Gürzenich-Kapellmeister
Markus Stenz dirigierte 2012 die traditionellen Karfreitags-Aufführungen mit der Matthäus-Passion von J. S.
Bach. Das jährliche Konzert im Kölner Dom gemeinsam
mit den Chören der Dommusik stand 2012 unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich mit
Ehrendirigent Dmitrij Kitajenko
Werken von Charles Gounod und Benjamin Britten. 2013
dirigierte Gürzenich-Kapellmeister Markus Stenz im
Dom Psalm-Vertonungen von Leonard Bernstein, Igor
Strawinsky und „Sturmwind, der sein Wort vollzieht“ von
David Plate, eine Auftragskomposition zum Jubiläum
150 Jahre Kölner Domchor. Das Chorförderkonzert, das
alle zwei Jahre einem der Kölner Laienchöre die Möglichkeit einer großen Orchesteraufführung bietet, gestaltete
2012 der Chor des Bach-Vereins Köln unter der Leitung
von Thomas Neuhoff. Zum Silvesterkonzert 2013 dirigierte Markus Stenz die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Ein ganz neues Konzertformat etablierten Markus
Stenz und der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar
2012 mit dem „Experiment Klassik“. Die erste Ausgabe,
die Igor Stravinskys „Le sacre du printemps“ gewidmet
war, wurde ein großer Erfolg. Das Konzept erfuhr im Mai
2014 seine dritte Auflage. Im Juni 2013 spielte das Gürzenich-Orchester ein Benefizkonzert zugunsten der
Deutschen AIDS-Stiftung, im Juli 2013 wurde kurzfristig
gemeinsam mit KölnMusik ein Konzert zugunsten der
Opfer der Flutkatastrophe angesetzt. Dirigent war François-Xavier Roth, Solistin war Tabea Zimmermann. Zum
Abschied von Markus Stenz als Gürzenich-Kapellmeister
wurden im Juni 2014 Arnold Schönbergs monumentale
„Gurre-Lieder“ aufgeführt und vom WDR aufgezeichnet.
Das Orchester
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st r der
r Oper
r Köln
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts spielt das Gürzenich-Orchester bei den Aufführungen der Oper Köln und schafft
damit die Voraussetzungen für Musiktheater auf höchstem Niveau. In den durchschnittlich 140 Vorstellungen
pro Spielzeit deckt das Orchester stets eine große stilisti-
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st r Köln
sche Bandbreite ab. Sie reicht von historischen informierten Spielweisen wie für den Monteverdi-Zyklus der vergangenen Spielzeiten mit „Il ritorno d’Ulisse in patria“
und „L’incoronazione di Poppea“ über die groß besetzten Werke wie Mozarts „La clemenza di Tito“, Richard
Strauss „Ariadne auf Naxos“ oder Richard Wagners „Parsifal“ bis hin zu „Krieg und Frieden“ von Sergej Prokofiew
und Werken der Moderne wie „Wozzeck“ von Alban
Berg. Operetten wie „Die Csárdásfürstin“ von Emmerich
Kálmán oder „My fair Lady“ gehören ebenso dazu wie
Zeitgenössisches wie „Jakob Lenz“ von Wolfgang Rihm,
das mit großem Erfolg in der Trinitatiskirche inszeniert
wurde, oder die Uraufführung „Musik“ von Michael Langemann und Helene Hegemann im Palladium. In der Kinderoper kamen u. a. „Schweewittchen“, „Der Räuber
Hotzenplotz“ und „Orpheus“ zur Aufführung.
ster Jürgen Roters, nutzte das Ereignis, um die Städtepartnerschaft mit Peking zu pflegen und die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken. Die gemeinsame künstlerische Erfahrung, die Begegnung mit neuem Publikum
und die Herausforderung der akustischen Verhältnisse
der fremden Konzertsäle spielen eine wichtige Rolle für
die Entwicklung des Orchesters. Zudem erfüllt das Orchester damit eine wichtige Funktion als Kulturbotschafter seiner Heimatstadt.
Markus Stenz dirigiert zum Abschied Arnold Schönbergs „Gurre­Lieder“
Markus Stenz überreicht die 25.000 GO Live­CD Medienproduktionen
Das Gürzenich-Orchester ist in vielfältiger Weise medial
präsent. Ein wichtiger Baustein ist das Projekt »GO live!«:
Nahezu alle Konzerte des Gürzenich-Orchesters in der
Kölner Philharmonie werden seit 2005 live in Studioqua-
Gastspiele
tsp und Tourneen
Mit regelmäßigen Gastspielen und Tourneen zeigt das
Gürzenich-Orchester Köln Präsenz in den wichtigen Konzerthäusern und bei den bedeutenden Musikfestivals
weltweit. So gastierte das Orchester 2012 im Amsterdamer Concertgebouw gemeinsam mit Hélène Grimaud
unter der Leitung von Markus Stenz und eröffnete 2013
den Rheingau Sommer im Kurhaus Wiesbaden. Im Februar 2014 absolvierte das Gürzenich-Orchester eine erfolgreiche Asien-Tournee. Nach dem Auftakt in Seoul eröffnete es das 42. Hong Kong International Arts Festival
und spielte zwei Konzerte in Shanghai. Das Abschlusskonzert fand in Chinas bedeutendstem Konzertsaal im
National Center of the Performing Arts in Peking statt.
Die Kölner Stadtspitze, angeführt von Oberbürgermei-
lität aufgezeichnet. Unmittelbar nach dem Schlussapplaus können die Konzertbesucher diesen Mitschnitt auf
CD, komplett mit Booklet und Hülle und auf Wunsch signiert von den Künstlern, oder auf ihrem MP3-Player mit
nach Hause nehmen. Das Angebot wird rege genutzt,
und so konnte Markus Stenz am 8. Januar 2013 die
25.000 GO live!-CD an die Konzertbesucherin Barbara
Kessler aus Remagen überreichen. Die positiven Erfahrungen mit dem Live-Stream des Silvesterkonzertes
2013 sollen ausgebaut werden. Daneben stehen reguläre CD-Produktionen. Mit Gürzenich-Kapellmeister Markus Stenz ist zuletzt unter Mitwirkung zahlreicher Kölner
Chöre und namhafter Solisten für das Label OehmsClassics ein Zyklus aller Sinfonien Gustav Mahlers entstan-
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den, der international viel Wertschätzung erfährt. Zum
150. Geburtstag von Richard Strauss spielte Markus
Stenz kürzlich für das Label Hyperion die Strauss-Werke
ein, die das Orchester uraufgeführt hatte: „Don Quixote“
und „Till Eulenspiegels lustige Streiche“. Mit Dmitrij Kitajenko, mit dem das Orchester preisgekrönte Gesamteinspielungen von Schostakowitsch, Prokofiew und Tschaikowsky produziert hat, entsteht aktuell ein Zyklus der
Werke Rachmaninows.
r und Jugendprogramm
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Das Kinder„ohrenauf!
Was vor 16 Jahren mit einigen Schulbesuchen durch
Orchestermusiker begann, ist heute unverzichtbarer
Bestandteil der Arbeit des Gürzenich-Orchesters Köln.
Das Programm erreichte in der Saison 2013/2014 über
10.000 Teilnehmer und strahlt weit über Köln hinaus.
Standards sind inzwischen das jährliche KooperationsKonzert mit dem Jugendsinfonieorchester der Rheinischen Musikschule; das Schulprojekt „Singen mit
Klasse!“ (gemeinsam mit der Kölner Philharmonie); die
Familienkarte zu den Sonntagssinfoniekonzerten;
Generalprobenbesuche für Kinder; ein Improvisationsworkshop; neu hinzu kamen in den vergangene Spielzeiten beispielsweise die Workshops für junge Instrumentalisten mit den Konzertsolisten des Gürzenich-Orchesters.
So unterrichteten bereits die Weltstars Tine Thing
Helseth (Trompete) und Emmanuel Pahud (Flöte) den
Nachwuchs. Das musikalische Hörbuch „Das Orchester
zieht sich an“ erlebte 2012 seine erfolgreiche Uraufführungen in der Live-Fassung, 2013 gefolgt von dem
Konzert „Das fliegende Klassenzimmer“ mit Musik von
Philipp Matthias Kaufmann. Auch die Kleinsten führt das
Gürzenich-Orchester an die Musik heran. Alle Kindergär-
„Ohrenauf!“ im Kindergarten
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Vorstellung der Kindergarten­CD „Große Musik für kleine Ohren“ mit Oberbürgermeister Jürgen Roters
ten und Kindertagesstätten der Stadt, nahezu 600 inrichtungen, erhielten 2013 kostenfrei eine Doppel-CD
mit Werken vom Barock bis zur Moderne, die auf die
musikalische Arbeit mit den Kindern abgestimmt ist.
Parallel dazu bietet das Orchester als Wochenendseminare Qualifizierung für Erzieherinnen und Erzieher
an.
Kammerkonzerte
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In Zusammenarbeit mit KölnMusik und der ConcertGesellschaft Köln veranstaltet das Gürzenich-Orchester
Köln in jeder Saison sechs Kammerkonzerte in der Kölner
Philharmonie. Für das Publikum ist dieses Angebot eine
willkommene Bereicherung, bietet doch die Kammermusik ein reichhaltiges Repertoire für vielfältigste Besetzungen. Für die Musiker fördert es in besonderer Weise
die individuelle Fähigkeit zum Zusammenspiel, von der
das Orchester insgesamt bei seinen Aufführungen in
Oper und Konzert profitiert. So waren zuletzt beispielsweise selten zu hörende Walzerbearbeitungen von Johann Strauß und Arnold Schönberg zu hören, Kammermusikwerke zeitgenössischer Komponisten Chinas oder
aparte Besetzungen mit Harfe und Gitarre. Ab der Saison
2014/2015 ist das Orchester mit zwei Kammerkonzerten
pro Saison auch in der wiedereröffneten Kölner Flora zu
Gast.
Ur-r und Erstaufführungen
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Die Er weiterung des Repertoires durch Ur- und Erstaufführungen ist für die Förderung neuer Musik ebenso wie
für die Entwicklung des künstlerischen Profils des Gürze-
nich-Orchesters von jeher grundlegend. Große Komponisten wie Richard Strauss und Gustav Mahler vertrauten
dem Gürzenich-Orchester ihre Werke zur Uraufführung
an. Felix Mendelssohn Bartholdy und Richard Wagner,
Giuseppe Verdi und Peter Tschaikowsky, Igor Stravinsky
und Hans Werner Henze dirigierten das GürzenichOrchester mit eigenen Werken. Die Erarbeitung neuer
Kompositionen bedeutet für das Orchester die besondere Herausforderung seiner Kreativität, Flexibilität und
Leistungsfähigkeit. Kompositionsaufträge haben so
neben ihrer programmatischen Bedeutung erhebliche
Wirkung auf das Orchesterprofil. Darüber hinaus stärkt
das Orchester im Rahmen von Kompositionsaufträgen in
Kooperation mit anderen Orchestern und Konzerthäusern seine internationale Reichweite und Bekanntheit.
In den vergangenen Spielzeiten konnten so beispielsweise das Cellokonzert von Unsuk Chin, das zweite Trompetenkonzert von Britta Byström und „Voyage“ von York
Höller als Deutsche Erstaufführung vorgestellt werden.
„Frenesia“ von Detlev Glanert, das im Juni 2014 als
Deutsche Erstaufführung vorgestellt wurde, hatte das
Gürzenich-Orchester gemeinsam mit anderen renommierten Orchestern wie dem Amsterdamer Concertgebou-Orkest beauftragt. Im Januar 2012 veranstaltete das
Gürzenich-Orchester in Zusammenarbeit mit dem
Landesmusikrat NRW und der Hochschule für Musik und
Tanz Köln einen Komponistenworkshop. Die drei Werke
»Reversi« von Yasutaki Inamori, »Focus Fission« von Ying
Wang und »∩« von Francisco Cocha Goldschmidt, ausgewählt mittels eines Wettbewerbs, wurden im Rahmen
eines öffentlichen Workshops unter der Leitung von
Markus Stenz erarbeitet und geprobt. Die Nachwuchskomponistinnen und Komponisten hatten dabei die
Gelegenheit, ihre Werke von einem Orchester gespielt zu
hören und die Realisierungsmöglichkeiten ihrer Arbeit zu
erfahren.
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st r Köln
Förde
ör rung junger Musiker
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r Irak
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Ziele und Perspektiven
In Zusammenarbeit mit dem deutschen „Förderverein
Nationales Irakisches Jugendorchester“ engagiert sich
das Gürzenich-Orchester für die musikalische Basisarbeit
im Irak. Das „Nationale Irakische Jugendorchester“ vereint Jugendliche aus allen Teilen und religiösen Gruppen
des Landes. Sie sind hochmotiviert, obgleich fehlt es
vielfach an Basiswissen und qualifiziertem Unterricht,
um erfolgreich im Orchester mitspielen zu können. 2013
reisten erstmals Musiker des Gürzenich-Orchesters in die
kurdischen Städte Erbil und Suleymania, um dort junge
Instrumentalisten fortzubilden. Sobald die politische Situation es erlaubt, soll die Kooperation fortgesetzt und
ausgebaut werden.
Das wichtigste Ziel des Gürzenich-Orchesters, auch mit
Blick auf den kommenden Generalmusikdirektor und
Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth, ist die
künstlerische Weiterentwicklung und Festigung seiner
Stellung unter den bedeutenden deutschen Sinfonieorchestern. Seine Kernaufgabe wird weiterhin sein, dem
Kölner Publikum Künstler und Programme von höchstem Niveau zu präsentieren und das Publikum mit Neuem bekannt zu machen. Darüber hinaus wird es noch
stärker in die Stadt hineinwirken und als das Orchester
aller Bürgerinnen und Bürger neue Angebote für diejenigen entwickeln, die von traditionellen Konzertformaten
bisher nicht erreicht werden. Die Präsenz des Orchesters
soll über Köln hinaus gesteigert werden, durch innovative Medienproduktionen, Gastspiele und Tourneen. Der
hohe Stellenwert, den das Orchester beim Kölner Publikum genießt und der sich in der hohen Auslastung von
92 % manifestiert, soll weiter ausgebaut werden. Dazu
benötigt das Orchester langfristige Planungssicherheit
und eine auskömmliche Finanzierung. Wichtige Grundlage dabei ist die Übernahme künftiger Tarifkostensteigerungen durch die Stadt Köln. Voraussetzung dafür ist
weiterhin die Unterstützung durch die Kölnerinnen und
Kölner, die durch ihre Vertreter im Rat der Stadt über die
Spielräume und Perspektiven des Orchesters entscheiden.
Konzert für Demenzkranke
Gemeinsam mit dem Verein dementia + art bot das Gürzenich-Orchester erstmals 2013 unter dem Motto „Lieben Sie Brahms?“ ein Konzert im Marie Juchacz-Zentrum
in Köln-Chorweiler für Menschen mit Demenz an. Das
moderierte Kammermusikkonzert war Werken von Johannes Brahms gewidmet, zum Abschluss boten die Musiker des Gürzenich-Orchesters die Möglichkeit zum gemeinsamen Singen an.
Publikum und Förderer
Der Erfolg des Gürzenich-Orchesters beim Publikum ist
maßgeblich für sein Selbstverständnis als Orchester der
Stadt Köln, welches in erster Linie für die Bürgerinnen
und Bürger da ist. Ein langfristiges strategisches Konzept
ist dafür die Voraussetzung. Die über 5.500 Abonnenten
als Stammpublikum und die junge Generation stehen
dabei im Mittelpunkt. So konnte die Gesamtauslastung
seit 2010 auf über 92% mit entsprechenden Einnahmenverbesserungen gesteigert werden. Der Zuwachs an
Abonnenten von 16% im selben Zeitraum trug entscheidend dazu bei. Genauso wichtig ist der strategische
Sponsoringansatz, dem z.B. die Lufthansa AG seit 2010
als „First Global Partner“ folgt. Eine weitere Säule ist die
Concert-Gesellschaft Köln e.V., die mit ihrem Engagement beispielsweise Instrumentenankäufe, CD-Produktionen und Praktikantenstellen ermöglicht.
Spielzeit
2012/2013
2013/2014
Anzahl der Konzerte
53
56
Opernvorstellungen
130
127
Abonnenten
5.039
5.560
Gesamtauslastung
92%
92%
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Sttadtkonservator/in,
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ür Denkmalschutz
s utz und Denkmalpflege
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Offenbachplatz mit Oper (Aufnahme von ca. 1960)
Stadtkonservator/in
Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege
Amtsleiter:
Dr. phil. Dipl.-Ing. Thomas Werner
Stellvertreterin: Dr. phil. Marion Grams-Thieme
Zuschuss laufender Betrieb
2012
2.344.535,95 €
2013
3.349.261,47 €
Personal
2012
2013
23 Planstellen
22 Planstellen
Selbstverständnis und Schwerpunkte
Das Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege der
Stadt Köln wurde 1912/13 ins Leben gerufen. Der erste
Stadtkonservator war der Architekt und ehemalige Leiter
des Kölner Hochbauamtes Friedrich Carl Heimann.
Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Wiederaufbau Kölns
anstand, machte sich die damalige Stadtkonservatorin
Hannah Adenauer, eine Nichte Konrad Adenauers, in be-
sonderer Weise um das historische Erbe Kölns verdient.
In einer Zeit, die auf Modernisierung ausgerichtet war,
kämpfte sie für den Erhalt der Kölner Denkmäler.
Prof. Dr. Hiltrud Kier war Kölner Stadtkonservatorin, als
1980 das nordrhein-westfälische Denkmalschutzgesetz,
an dem sie selbst mitgewirkt hatte, in Kraft trat. Sie
hatte die große Aufgabe zu bewältigen, die Kölner Denkmäler zu inventarisieren und die Denkmalliste, die heute
noch den Grundstock der Arbeit des Amtes bildet, zu
erstellen.
Die vergangenen 2000 Jahre haben in Köln – im Stadtkern wie in den Vororten und auch den am Stadtrand liegenden, ehemaligen selbständigen Dörfern – ein reiches
bauliches Erbe hinterlassen, das erhalten und gepflegt
werden muss. Das Engagement der Bürgerinnen und
Bürger, die sich in verantwortungsvoller Weise für den
Denkmalschutz einsetzen, ist eine wichtige Grundlage
für die Arbeit des Stadtkonservators und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit deren Arbeit bedeutende
Objekte für das Stadtbild erhalten werden.
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Sttadtkonservator/in,
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ür Denkmalschutz
s utz und Denkmalpflege
p
St. Kunibert
Die städtische Denkmalpflege ist Teil der Stadtver waltung. Sie teilt sich in die beiden selbständigen Bereiche
einerseits für Bau- und andererseits für Bodendenkmalpflege; beide sind seit 1950 dem Kulturdezernat zugeordnet.
Das Amt des Stadtkonservators / der Stadtkonservatorin
ver waltet gegenwärtig ein Verzeichnis von ca. 10.000
Denkmalen aus allen Epochen der 2000-jährigen
Geschichte Kölns, von denen zum Jahresende 2013 über
8700 rechtskräftig gemäß § 3 Denkmalschutzgesetz
Nordrhein-Westfalen eingetragen sind. Im Bereich der
Bodendenkmalpflege, deren Aufgaben vom RömischGermanischen Museum wahrgenommen werden, sind
rund 700 Denkmale gesetzlich registriert. Sie stammen
zumeist aus der Zeit der Spätantike sowie aus dem
Mittelalter.
Die Aufgaben von Baudenkmalschutz und Baudenkmalpflege werden durch den Stadtkonservator in Zusammenarbeit mit dem LVR-Amt für Denkmalpflege im
Rheinland wahrgenommen.
Glockenturm von St. Ursula
St. Maria im Kapitol (romanische Portal­
flügel, um 1065)
Öffentlichkeitsarbeit
In der Erkenntnis, dass mit gesetzlichen Auflagen allein
kein sinnvoller Denkmalschutz und keine befriedigende
Denkmalpflege betrieben werden kann, sondern dass die
Eigentümer, zumeist sind es Privatpersonen oder juristische Personen, nur mit Überzeugungsarbeit, mit Aufklärung und mit Sympathiewerbung für die Ziele gewonnen
werden können, haben die Kölner Denkmalpfleger seit
vielen Jahren eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit aufgebaut.
In Führungen, etwa am „Tag des offenen Denkmals“, und
mit umfangreichen Publikationen wissenschaftlicher Art
über Aspekte der Kölner Stadtgeschichte oder Einzeldenkmale – genannt sei hier die mittlerweile renommierte
Reihe der „Stadtspuren: Denkmäler in Köln“ – werden die
reiche Denkmallandschaft Kölns vorgestellt und für ihren
Erhalt und ihre Pflege geworben. Auf populäre Art führt
die Heftreihe der „Kulturpfade“ mit zahlreichen Spaziergängen durch das Kölner Stadtgebiet an das Thema Denkmalpflege heran. Zudem stehen zahlreiche Fördervereine
als Bürgerinitiativen im Dienst dieser Aufgaben.
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Karmelitinnen­Klosterkirche St. Maria vom Frieden, Köln­Altstadt
Die Presse und die elektronischen Medien der Kölner Region unterstützen seit vielen Jahren die Ziele von Denkmalschutz und Denkmalpflege. Das zeitgemäße Instrument zur Vermittlung von Inhalten der Denkmalpflege
ist das Internet. Daher hat das Amt für Denkmalschutz
und Denkmalpflege unter http://www.stadt-koeln.de
eine umfangreiche Seite mit vielen Informationen rund
um den Denkmalschutz erstellt. Diese enthält eine Liste
mit Literaturtipps für Interessierte, eine Linkliste zu weiteren Institutionen, die sich in der Denkmalpflege engagieren, sowie die Denkmalliste der Stadt Köln, die
bequem mit einer Suchmaske durchforscht werden
kann. Außerdem stehen natürlich alle wichtigen Formulare für Denkmaleigentümer zum Download bereit.
Diese Seite wird ständig gepflegt und weiterentwickelt.
Finanzie
z rung vvon Denkmalschutz
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und Denkmalpflege
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Da sich die über wiegende Zahl der Denkmale in privater
Hand befindet, ist zunächst einmal der jeweilige Eigentümer für den Erhalt des Bauwerks oder der Anlage „an
Dach und Fach“ verantwortlich. Für Leistungen und Auf-
sog. „Zuckerhut­Bunker“ auf dem ehem. Glanzstoff­
Gelände, Köln­Niehl
wendungen an diesen denkmalgeschützten Objekten
in Privatbesitz, die sich spezifisch auf die charakteristischen, denkmalkonstituierenden Bauteile beziehen,
können je nach Haushaltslage Beihilfen der Öffentlichen
Hand (Stadt Köln und Land Nordrhein-Westfalen)
gewährt werden. Außerdem können im Rahmen der Einkommensteuer Herstellungs- und Anschaffungskosten
bei Baudenkmalen erhöht abgesetzt werden. Daneben
gibt es die Einzelförderung, natürlich ebenfalls als Beihilfe durch das Land, in geringem Umfang. In geringem
Umfang fördert auch der Landschaftsverband Rheinland,
bei Bauwerken mit besonderem Aufwand sowie bei solchen, die sich in öffentlichem Besitz oder im Eigentum
der großen Religionsgemeinschaften (in Köln z. B. die
historischen Kirchenbauten) befinden. Letztere werden
hinsichtlich ihrer denkmalpflegerisch notwendigen Erhaltungsarbeiten allerdings wesentlich aus Mitteln der
Kirchensteuer finanziert.
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Denkmalpflege
als sWirtschaftsförderung
Der jährliche finanzielle Aufwand aller genannten Geldgeber für den Erhalt unserer Baudenkmale, des bauli-
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Siedlung Höhenberg (Germania­Siedlung: Ecksituation am Kösener Weg)
Treppenhaus des Oberlandesgerichtes St. Gertrud, Köln­Neustadt
am Reichenspergerplatz
chen Erbes unserer Stadt und unserer Region, ist nicht
nur ein Element der Kulturpolitik, er stellt auch einen
entscheidenden Faktor der Wirtschaftsförderung, hier
besonders für die mittelständische Wirtschaft, dar. Nach
Berechnungen des Deutschen Städtetages löst jeder einzelne Euro an direkter oder indirekter Subvention der
Öffentlichen Hand im Denkmalschutz Investitionen von
privater Seite in Höhe von etwa drei bis vier Euro aus. Das
Volumen der Wirtschaftsförderung kann somit anhand
der jährlichen Berichte über den Einsatz von Denkmalpflegemitteln jederzeit annähernd realistisch eingeschätzt werden.
Denkmaltypen
Große und kleine Denkmale
Garten-, Friedhofs- und Parkanlagen sowie andere von
Menschen gestaltete Landschaftsteile
Die größten zusammenhängenden Denkmäler dieser Art
in Köln sind der Äußere und der Innere Grüngürtel. Auch
viele kleine Parks, wie der Klettenbergpark und Friedhöfe
wie Melaten fallen in diese Kategorie.
Ein Gang durch die Kölner Geschichte und eine Wanderung durch die Kölner Denkmallandschaft können einerseits die besonderen Qualitäten der Rheinmetropole
deutlich erleb- und erfahrbar machen, andererseits
können sie dem Eigentümer eines Denkmals die Erkenntnis nahe bringen, dass sein Denkmal mit seiner konkreten Geschichte und seinem ganz besonderen Aussehen
ebenfalls Teil dieses Geschichts- und Gestaltzusammenhangs ist, der allen Einwohnern, Besuchern und Liebhabern dessen, was Köln ausmacht und bedeutet, bewusst
oder unbewusst vor Augen steht. Die großen, die berühmten Denkmale, ja auch das Weltkulturerbe Kölner
Dom benötigen das Umfeld, den Humus aller kleinen,
aller normalen Denkmale einer in über 2000 Jahren gewachsenen Stadt wie Köln.
Das Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen definiert
verschiedene Arten von Denkmälern anhand ihrer unterschiedlichen äußeren Eigenschaften. Davon sind in Köln
vorhanden:
Baudenkmäler
Zu dieser Art von Denkmälern gehören die bekannten
Gebäude der Stadt, wie der Dom und das Historische
Rathaus, aber auch viele Wohn- und Geschäftshäuser im
Stadtgebiet.
Historische Ausstattungsstücke, sofern sie mit dem Baudenkmal eine Einheit von Denkmalwert bilden
Bekannt ist Köln vor allem für seine Kirchen, die eine
Vielzahl historischer Ausstattungstücke bergen.
Bewegliche Denkmäler
Diese Denkmäler sind selten, aber auch sie gibt es in
Köln, zum Beispiel den Doppeltriebwagen ET 57
oder das Motorschiff „Düsseldorf“.
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Mittelalterliche Stadtmauer am Sachsenring
Naumann­Siedlung, Köln­Riehl (Eckbereich Naumannstr./ Riehler Tal)
Bodendenkmäler
Durch seine zweitausendjährige Vergangenheit ist Köln
reich an archäologischen Funden und von Bauten
z. B. aus der Römerzeit. Diese werden in Köln durch das
Römisch-Germanische-Museum gepflegt, das für die
Bodendenkmalpflege zuständig ist.
Tag dess offenen Denkmals
Seit 1993 findet der bundesweite „Tag des offenen
Denkmals“ statt. Ziel dieses Tages ist es, die Bürgerinnen
und Bürger für die Bedeutung ihres kulturellen Erbes zu
sensibilisieren und gleichzeitig das Interesse am Denkmalschutz zu wecken.
Die Stadt Köln beteiligt sich durch das Amt des Stadtkonservators seit 1999 mit seinen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern an dieser internationalen Veranstaltung, die
traditionell am zweiten Sonntag im September stattfindet. Unterstützung bekommt der Stadtkonservator
dabei von vielen anderen Mitwirkenden, die Führungen
anbieten oder auch ihre Objekte der Öffentlichkeit
zugänglich machen. Die finanzielle Unterstützung zahlreicher Sponsoren ermöglicht es erst, eine Vielzahl von
Objekten inhaltlich zu präsentieren.
Jedes Jahr nutzen zigtausende Besucherinnen und Besucher das umfangreiche Programm in Köln. In den vergangenen Jahren waren es etwa 30.000 Interessierte, die
in die Baudenkmäler Einblick nehmen konnten oder in
Führungen mehr über die Bedeutung und Hintergründe
einzelner Objekte erfuhren, die normalerweise nicht
oder nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
Im Jahr 2012 wurden mehr als 300 Programmpunkte
geboten und im Jahr 2013 sogar 350 Veranstaltungen an
130 Orten im ganzen Stadtgebiet. Die stetig steigende
Zahl von gezeigten Objekten ließ es deshalb im vergangenen Jahr angebracht erscheinen, in Köln erstmalig
nicht nur sonntags, sondern auch schon am vorhergehenden Samstag Veranstaltungen anzubieten.
Das bundesweite, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorgegebene Motto war im vergangenen Jahr das
Thema „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme
Denkmale?“, mit dem die immer wieder diskutierte
Frage nach dem Denkmalwert einzelner Objekte im
Fokus stand. Denn das Thema ist durchaus weiter zu
fassen: So ist es auch unbequem, wenn Bauwerke uns
durch die Umstände ihrer Entstehung zum Nachdenken
zwingen – so wie beispielsweise Festungsbauwerke,
Bunker oder Architektur der 1930er Jahre. Manchmal
erkennen wir erst Jahrzehnte später den eigentlichen
Wert eines Gebäudes oder Objektes.
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Personal s
Kennzzahlen/Leistu
st ngsd
s atetn
Erg
r ebniss2012
Plan 2013
581
780
Anzahl der Stellungnahmen
Bauvoranfragen/Bauanträge
Erledigungsquote
bestandschützende Maßnahmen in %
98
97,8
Erledigungsquote Prüfung Bescheinigungen
Steuervergünstigungen in %
86,5
90,5
Anzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
23
22
Finanzen
Finanze
z n/Stetllen
Erg
r ebniss2012
Plan 2013
341.331,84 €
307.000,00 €
1.635.944,55 €
1.722.004,78 €
Zuschüsse
(z. B. laufender Bauunterhalt, Dom, etc.)
280.448,00 €
930.000,00 €
sonstige Aufwendungen
769.475,24 €
1.004.256,65 €
2.344.535,95 €
3.349.261,47 €
ordentliche Erträge
Personal- und Versorgungsaufwendungen
Zusus
chussbedar
uss
f
Wichtige
t Projekte
r
t 2012 / 2013
Sanierung des Opern-Ensembles
Die Sanierung der Kölner Bühnen, gebildet aus Oper,
Schauspielhaus und dem ehem. Opernrestaurant, gehört
zu den aktuell wichtigsten und anspruchsvollsten Denkmalprojekten. Die 1954-1962 nach Plänen des Architekten Wilhelm Riphahn errichteten wertvollen Zeugnisse der
Kölner Nachkriegsarchitektur stehen seit dem 19.05.1989
unter Denkmalschutz. Die Arbeiten erfolgen daher in enger Abstimmung mit dem Amt für Denkmalschutz und
Denkmalpflege.
Ziel ist es, den Charakter und die Identität dieser Baudenkmäler, von denen insbesondere das Opernhaus über eine
weitgehend erhaltene Innenausstattung mit zahlreichen
Kunstwerken verfügt, sowohl hinsichtlich der Außengestaltung als auch in Bezug auf das Innere - trotz nutzungsbedingter Veränderungen - so weit wie möglich zu bewahren bzw. dem Original entsprechend wieder herzustellen.
Revitalisierung Gerling Areal
Die verschiedenen Gebäude des ehemaligen Gerling Konzern Areals bilden zusammen ein Ensemble, das mit seinen markanten Bauten aus der Zeit der 30er, 50er und
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Blick auf das Gerling­Quartier
60er Jahren, zu den besterhaltenen innerstädtischen Verwaltungsarealen in Deutschland zählt. Vor allem die streng
rationalen Gebäude der 50er Jahre im Kern des Areals gruppiert um eine weitläufige Platzanlage - sind eines der
wichtigsten Zeugnisse für die Architektursprache der Bürobauten der damaligen „Wirtschaftswunderjahre“. Dementsprechend steht heute das gesamte Areal unter Denkmalschutz.
Nach dem Auszug des Gerling Konzerns im Jahre 2008 begann – basierend auf dem Ergebnis eines Städtebauwettbewerbs – die Revitalisierung des Areals zu einem urbanen
Stadtquartier. Eine angestrebte Mischnutzung aus Hotel,
Wohnen, Büro und Gastronomie gilt es nun, denkmalpflegerisch auf die einzelnen Gebäude abzustimmen und
planerisch zu begleiten, so dass der Charakter des Areals
nicht nur erhalten, sondern auch erlebbar bleibt.
Umnutzung ehemaliger Industrieanlagen
In Zukunft wird auch die Umnutzung ehemaliger Industrieareale ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Amtes für
Denkmalschutz und Denkmalpflege sein. Wichtige Projekte, die das Amt bereits denkmalpflegerisch begleitet, sind
die Helios-Werke in Ehrenfeld, die Clouth-Werke in Nippes
und das Gelände des Mülheimer Hafens.
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Kulturbericht 2014
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Historische Kräne im Rheinauhafen
© alle Abbildungen Stadtkonservator
Ausus
blick
Auf Grund neuer und geänderter Anforderungen muss
sich die Denkmalpflege als Institution – so auch der Stadtkonservator in Köln – neu ausrichten und inhaltlich positionieren. Diese Anforderungen, die in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts nur eine untergeordnete Rolle spielten, bestimmen nun seit einigen Jahren
mehr und mehr die fachliche Arbeit der praktischen Denkmalpflege und werden diese in den kommenden Jahrzehnten entscheidend beeinflussen. Das betrifft vor allem
die Themen „Energetische Ertüchtigung“ und „Revitalisierung bzw. Umnutzung“ von Denkmälern. Während die
energetische Ertüchtigung auf die fachspezifische Gesetzgebung des Staates und auf das gewandelte ökologische
Bewusstsein zu recht reagiert, sind es für das Thema der
Umnutzung die sich verändernden soziologischen Para-
meter – als Stichwort seien hier der Leerstand von Kirchen
oder die nicht mehr benötigten großen innerstädtischen
Industrieanlagen der Jahrhundertwende bzw. der Nachkriegszeit genannt (siehe hierzu die oben genannten Projekte).
Neben diesen Aufgabengebieten wird für den Stadtkonservator auch die Inventarisierung bzw. punktuelle Unterschutzstellung der 60er und 70er Jahre Architektur anstehen. Zum einen sind nun genügend Jahrzehnte vergangen, um diese Gebäude historisch zu analysieren und wissenschaftlich bewerten zu können, zum anderen droht
durch umfangreiche Sanierungen bis hin zum Abriss der
Verlust dieser „noch ungeliebten und missverstandenen
Gebäude“. Es gilt nun die prägnantesten Exemplare zu sichern und für die kommenden Generationen zu erhalten.
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