Diplomarbeit Ideelles Marketing für eine neue Erfindungden TOLERANT Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft Olten Eingereicht bei: Prof. Dr. Sabine Einwiller Vorgelegt von: Martina Borner Auftraggeber: Andreas Zaugg Olten, im August 2007 „Toleranz bedeutet Respekt vor der Überzeugung anderer, nicht Verzicht auf die eigene Überzeugung“ Walter Kaspar Auftraggeber: Andreas Zaugg Friedensstrasse 90 4600 Olten Telefon: 062 296 42 92 E-Mail: [email protected] Betreuende Dozentin: Prof. Dr. Sabine Einwiller Fachhochschule Nordwestschweiz Riggenbachstrasse 16 4600 Olten Telefon: 062 286 01 21 E-Mail: [email protected] Autorin: Martina Borner Kirchweg 5 4613 Rickenbach Telefon: 062 216 33 61 E-Mail: [email protected] Studiengang Betriebsökonomie an der Fachhochschule Nordwestschweiz Rickenbach, August 2007 Ideelles Marketing für eine Neuerfindung den TOLERANT Inhaltsverzeichnis 1 2 Einleitung ........................................................................................................................ 8 1.1 Ausgangslage ............................................................................................................ 8 1.2 Zielsetzung................................................................................................................... 8 1.3 Vorgehen .................................................................................................................. 10 Der TOLERANT ............................................................................................................... 11 2.1 Entstehung ................................................................................................................ 11 2.1.1 3 2.2 Der Begriff „Toleranz“ .............................................................................................. 13 2.3 Idee, Zielsetzung des TOLERANT............................................................................ 14 Das Zeichen.................................................................................................................. 17 3.1 Begriffsbestimmung ................................................................................................. 17 3.1.1 4 Die Geschichte vom TOLERANT ................................................................... 11 Definition Zeichen............................................................................................ 17 3.2 Bedeutung und Wirkung von Zeichen ................................................................. 20 3.3 Entstehung von internationalen Zeichen ............................................................ 21 3.3.1 In der Religion................................................................................................... 21 3.3.2 In der Gesellschaft/Politik............................................................................... 24 3.3.3 In der Wirtschaft ............................................................................................... 27 Markenführung ............................................................................................................ 29 4.1 Begriffsbestimmung ................................................................................................. 29 4.1.1 4.2 Die Marke als symbolisches Kapital...................................................................... 29 4.2.1 4.3 Zum Begriff „Marke“ aus ökonomischer Sicht ............................................ 29 Bedeutung und Wirkung von Marken.......................................................... 30 Methoden zur Steigerung der Markenbekanntheit........................................... 32 4.3.1 Event Marketing............................................................................................... 32 4.3.2 Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit)........................................................ 33 4.3.3 Einsatz von Meinungsführer/innen................................................................ 33 Ideelles Marketing für eine Neuerfindung den TOLERANT 5 Expertenbefragung zum TOLERANT ........................................................................... 35 5.1 Methodisches Vorgehen........................................................................................ 35 5.2 Wahl der Experten/Expertinnen ............................................................................ 36 5.2.1 Im Bereich Pädagogik .................................................................................... 36 5.2.2 Im Bereich Religion.......................................................................................... 36 5.2.3 Im Bereich Medien .......................................................................................... 37 5.3 Auswertung der Expertengespräche ................................................................... 38 5.3.1 Der TOLERANT – ein erster Eindruck .............................................................. 38 5.3.2 Begriff Toleranz ................................................................................................. 38 5.3.3 Zum TOLERANT ................................................................................................. 39 6 Konzeptvorschläge zur Verbreitung des TOLERANT................................................. 42 7 Literatur- und Quellenverzeichnis .............................................................................. 48 8 Abbildungsverzeichnis................................................................................................ 50 9 Selbständigkeitserklärung .......................................................................................... 51 10 Anhang ......................................................................................................................... 52 10.1 Übersicht der Interviewten Personen ................................................................... 52 10.1.1 Experteninterview im Bereich Pädagogik ................................................... 53 10.1.2 1. Experteinterview im Bereich Religion ....................................................... 56 10.1.3 2. Experteninterview im Bereich Religion..................................................... 58 10.1.4 Experteninterview im Bereich Medien ......................................................... 61 10.2 TOLERANT Bastelbogen .......................................................................................... 64 10.3 TOLERANT Flyer ...................................................................................................... 65 Ideelles Marketing für eine Neuerfindung den TOLERANT Management Summary Herr Andreas Zaugg, namhafter Entwickler und Erfinder aus Olten, hat schon etliche seiner Erfindungen patentieren lassen, wobei einige auch ausgezeichnet wurden. Zu den bekanntesten zählt sicher die Schneemaschine, welche im Film „Das gefrorene Herz“ von Xavier Koller zum ersten Mal eingesetzt wurde. Ausgangslage der vorliegenden Arbeit war der TOLERANT, die neuste Erfindung von Andreas Zaugg, welcher Toleranz und das Verständnis für andere Sichtweisen und Lebensformen auf spielerische Weise fördern möchte. Dieses dreidimensionale Zeichen der Toleranz zeigt, je nach dem wie man es dreht, die Symbole der vier grossen Weltreligionen Christentum, Islam, Judentum und Buddhismus, welche schliesslich durch das Herz, dem Zeichen der Liebe, verbunden werden. Die Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse und Abklärung der Wirkung und Verständlichkeit des TOLERANT. Anhand dessen wurde das Potential des TOLERANT eruiert und mögliche Konzepte zur Verbreitung des TOLERANT abgeleitet. Gleichzeitig beinhaltet die Arbeit einen theoretischen Teil, welcher auf die Begriffe Zeichen, Symbole und Marke eingeht. In einem ersten Teil wurde auf den Begriff Zeichen, sowie auf die Herkunft von international bekannten Zeichen näher eingegangen, wie auch untersucht, wie diese zu ihrer weltweiten Bekanntheit gelangt sind. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden versucht auf den TOLERANT abzuleiten. In einem zweiten Schritt wurde mittels Expertengespräche die Aussagekraft des TOLERANT geprüft, wie auch dessen Verständlichkeit. Weiter wurde der Frage nachgegangen, welche Einsatzmöglichkeiten sich in den Bereichen Pädagogik, Medien und Religion bieten. Ideelles Marketing für eine Neuerfindung den TOLERANT Schliesslich im letzten Teil der Arbeit wurden, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen, Konzeptvorschläge für die Bekanntmachung des TOLERANT erarbeitet sowie Verbesserungsmöglichkeiten unterbreitet. Die Autorin kam zur Erkenntnis, dass der TOLERANT allgemein auf sehr grosse Begeisterung stösst. Und die Botschaft, für eine tolerantere Lebensweise, speziell in der heutigen Zeit, mit einer kulturell vielfältigen Gesellschaft, von grosser Bedeutung ist. Es hat sich durch die Expertengespräche gezeigt, dass der TOLERANT, das Zeichen für Toleranz, jedoch nicht selbst für sich spricht, sondern für eine klare Verständlichkeit auf jeden Fall eine Erklärung benötigt. Als äusserst komplex erwies es sich, geeignete Konzeptvorschläge für den TOLERANT abzuleiten. Insbesondere deshalb, weil es sich um ein dreidimensionales Symbol handelt, was dessen Einsatzmöglichkeiten stark einschränkt. Es stellte sich heraus, dass als Zielpublikum speziell Kinder und Jugendliche anzusprechen sind. Einerseits auf Grund ihrer noch offenen Denkweise, andererseits da sich mit dem TOLERANT auf spielerische Art an Themen wie Religionen, Kulturen oder Gerechtigkeit heranführen lässt. Sei dies innerhalb der Schule in Form von Themenwochen oder ausserhalb, im Bereich der Freizeitgestaltung. Wie sich herausstellte, kamen zwei der bedeutendsten Friedenszeichen dank Grossanlässe zu deren Bekanntheitsgrad. Für den TOLERANT bietet sich diese Verbreitungsmöglichkeit in gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Gebieten ebenfalls bestens an. Die Durchführung der Expertengespräche hat sich auf jeden Fall als sinnvoll erwiesen. Es erwies sich, dass durch eine Optimierung der Zeichen auf dem TOLERANT, die allgemeine Verständlichkeit verbessert und die Aussagekraft erhöht werden könnte. Ideelles Marketing für eine Neuerfindung den TOLERANT Vorwort Die Diplomarbeit bildet für die Studierenden der Fachhochschule Nordwestschweiz, Bereich Wirtschaft in Olten, nach dem abgeschlossenen Grund- und Hauptstudium, den letzten Studienabschnitt in der dreijährigen Ausbildung zum „Betriebsökonomen oder Betriebsökonomin FH“ Ziel und Zweck der Diplomarbeit ist die Stärkung der Sach-, Sozial- und Methodenkompetenz der Studierenden. Es gilt demnach ein betriebswirtschaftliches Problem auf wissenschaftlicher Basis zu lösen, mit dem Auftraggeber und dem betreuenden Dozierenden eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu führen und die Arbeit nach den Kriterien des Projektmanagements zu bewältigen. Auf Grund meiner Projektauswahl für Vertiefungsrichtung ein Thema aus Marketing diesem habe Fachbereich ich mich bei der entschieden. Der eingereichte Auftrag von Herrn A. Zaugg, ein ideelles Marketing für eine Neuerfindung, hat mich sehr angesprochen. An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei Herrn Zaugg und dessen Familie, einerseits für die gute Zusammenarbeit, andererseits für die kulinarische Reise nach China, auf die ich mit durfte. Auch möchte ich meinen Dank an Frau Sabine Einwiller richten, die mir während der Diplomarbeit mit fachlichem Rat und Unterstützung stets zur Seite stand, und an alle Personen, welche zum Gelingen der vorliegenden Arbeit beitrugen. Hierbei erwähnen möchte ich Cornelia Schweizer, Schwester Hildegard Schallenberg, Pfarrer Hanspeter Betschart und Stephan A. Beat, welche sich für die interessanten Expertengespräche Zeit genommen haben. Ich hoffe, mit dieser Arbeit einen Beitrag zu einer „toleranteren“ Gesellschaft geleistet zu haben und wünsche Andreas Zaugg mit dem TOLERANT weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 1 Einleitung 1.1 Ausgangslage Die fehlende Toleranz ist mitunter verantwortlich für viele Probleme weltweit und hat alleine im zwanzigsten Jahrhundert Hunderte Millionen von Todesopfer gefordert. Sei dies auf Grund politischer Meinungsverschiedenheiten, der Glaubens- und Lebensweise oder der Herkunft. Nur durch eine tolerante Haltung jedes einzelnen Individuums in der Gesellschaft, ist ein friedliches, gewaltfreies Zusammenleben möglich. Insbesondere, in einer vermehrt global funktionierenden Welt, in welcher die Bevölkerung zunehmend heterogen zusammengesetzt ist. Um den Folgen intoleranter Haltung nicht länger nur zuzusehen, sondern aktiv etwas dagegen zu unternehmen, hat Herr Andreas Zaugg aus Olten, in mehreren Jahrzehnten ein Zeichen für mehr Toleranz erfunden und kreiert. Den TOLERANT. Er soll einen Beitrag zu einer „toleranteren“ Umgangsform in der Gesellschaft leisten. Leider waren bis anhin etliche Versuche den TOLERANT bekannt zu machen nicht wunschgemäss erfolgreich und Herr Andreas Zaugg ist mit seiner Erfindung mehrheitlich auf Ablehnung und taube Ohren gestossen. Aus einer kürzlich stattgefundenen interkulturellen Begegnung mit der FHNW Olten hat sich schliesslich die Diplomarbeits-Einreichung ergeben. 1.2 Zielsetzung Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist es, verschiedene Lösungsansätze aufzuzeigen, wie der TOLERANT zu mehr Bekanntheit gelangen kann. Nicht Ziel dieser Arbeit ist, ein konkretes Konzept für den TOLERANT auszuarbeiten, vielmehr geht es darum, herauszufinden, welche Vorgehensweisen speziell für den TOLERANT geeignet und mit den vorhandenen Ressourcen speziell in finanzieller Hinsicht auch umsetzbar sind. Seite 8 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Für ein klares Verständnis muss zuerst der Begriff Toleranz definiert und weiter durch die Durchführung von Interviews, die heutigen allgemeinen Vorstellungen dessen ermittelt werden. Weiter stellt sich die Frage, was unter Zeichen und Symbol verstanden wird und vor allem, welche Bedeutung und Auswirkungen sie täglich auf uns Menschen und unsere Gesellschaft haben. Die Frage, welchen Ursprung religiöse, politische und wirtschaftliche Zeichen haben, soll beantwortet werden. Durch die genauere Betrachtung von international bekannten Zeichen kann Wissen zur Vorgehensweise für den TOLERANT generiert werden. Von den Zeichen in der Wirtschaft, den so genannten Marken, werden die Kenntnisse der Methoden zur Steigerung der Markenbekanntheit genutzt und versucht auf den TOLERANT abzuleiten. Dafür muss zuerst der Fragestellung nachgegangen werden, wie sich eine Marke von einem Zeichen abgrenzt und worin dessen immaterieller Mehrwert liegt. Anhand von Gesprächen mit Experten aus den Bereichen Pädagogik, Medien und Religion soll einerseits die unvoreingenommene, direkte Wirkung des TOLERANT als dreidimensionales Zeichen geprüft werden. Und anhand dessen die Aussagekraft beobachtet werden. Andererseits sollen die Einsatzmöglichkeiten in den jeweiligen Gebieten ermittelt werden. Daraus werden schliesslich Konzeptvorschläge zur Verbreitung des TOLERANT abgeleitet und zusammengetragen. Welche dann, ausserhalb dieser Diplomarbeit, in einem weiteren Schritt umgesetzt werden können. Eine konkrete Ausarbeitung eines Konzeptes würde den zeitlichen Rahmen dieser Arbeit sprengen. Die Zielsetzung liegt viel mehr in der Erarbeitung einer Grundbasis an Wissen und Kenntnissen als Vorlage für eine spätere, gezielte Umsetzung. Es würde mich freuen, Herrn Andreas Zaugg, auch nach Beendigung dieser Arbeit, eine Unterstützung zur Bekanntmachung des TOLERANT bieten zu können. Seite 9 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 1.3 Vorgehen Der erste Teil besteht darin, in Form von Desk Research zu ergründen, was unter dem Begriff Zeichen verstanden wird und wie nationale und internationale bekannte Zeichen entstanden sind. Speziell geht es darum herauszufinden, welches die Gründe für Ihren Durchbruch waren und ob daraus Möglichkeiten für den TOLERANT abgeleitet werden können. In einem zweiten Teil werden Gespräche mit Experten im Rahmen einer explorativen Befragung zum TOLERANT geführt. Sie sollen zeigen, welche Möglichkeiten und Potentiale sie in ihren jeweiligen beruflichen Feldern sehen. Darüber Auskunft sollen Fachpersonen aus den Bereichen Pädagogik, Religion und Medien geben. In einem dritten Teil schliesslich, werden aus den vorherigen Erkenntnissen mögliche Konzeptvorschläge für die Verbreitung des TOLERANT abgeleitet und aufgezeigt, welche in einer späteren Phase umgesetzt werden können. Seite 10 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 2 Der TOLERANT 2.1 Entstehung Der TOLERANT ist ein dreidimensionales, drehbares Objekt, welches von Herrn Andreas Zaugg erfunden und entwickelt wurde. Je nach Blickwinkel zeigt dieses „Zeichen der Toleranz“ die vier grossen religiösen Symbole sowie das Symbol der Liebe, das Herz. Wie der TOLERANT entstanden ist, erzählt die folgende Geschichte. 2.1.1 Die Geschichte vom TOLERANT 1 Es war einmal ein Mann namens Anza (Andreas Zaugg). Er liebte es zu Reisen und wann immer er die Möglichkeit dazu hatte, nutze er diese um all die grossartigen Plätze und Orte dieser Welt zu besuchen. Leider fand er aber nebst den wundervollen Dingen auch jede Menge Bösartigkeiten auf seinen Reisen vor. Streitereien, Verbrechen, Kriege und Terror, wo er auch hinschaute. All diese Beobachtungen beschäftigten Anza derart, dass er sich jahrzehntelang Gedanken darüber machte, wie und auf welche Art und Weise die Menschheit zur Vernunft und zu einem menschenwürdigeren Zusammenleben gebracht werden könnte. „Man müsste etwas erfinden, womit bereits den Kindern die breiten Möglichkeiten der Denkweisen aufgezeigt und begreifbar gemacht werden kann. Intolerante Erwachsene, jene Leute also, welche nur ihre eigenen Ansichten gelten lassen, sind bekanntlich nicht sehr lernfähig.“ überlegte er. „Ohne Toleranz ist es nicht möglich, in Frieden miteinander zu leben. Gerade in der heutigen Zeit, in der so viele verschiedene Kulturen und Religionen zusammenrücken und eng nebeneinander leben, sollte Toleranz zunehmend an Bedeutung gewinnen“, war er sich sicher. 1 nach einer Vorlage von A. Zaugg Seite 11 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Ansichten begreifbar machen, bildlich darstellen – Ansichten die man in die Hände nehmen kann, das ist doch die Lösung! Aus einem Korkzapfen begann er mit wenigen Schnitten eine Figur zu schnitzen, welche man je nach Drehwinkel in einer runden, dreieckigen oder viereckigen Form wahrnehmen konnte. Doch, da sind ja noch etliche andere Sichtweisen möglich, stellte er überrascht fest. Obwohl Anza mit dem geschnitzten Ergebnis bereits sichtlich zufrieden war, befürchtete er, seine Botschaft sei noch nicht klar verständlich. Zudem fehlten ihm die unterschiedlichen Ansichten der Weltreligionen sowie die Darstellung von Mann und Frau in seiner Figur. Um auch diese Aspekte zu verbildlichen, schnitt er den Korkzapfen in zwei Teile, einen männlichen und einen weiblichen, und verzierte das Ganze mit den Farben und Symbolen der grossen Weltreligionen. Christentum, Islam, Judentum und Buddhismus. Der männlichen Hälfte fügte er das Symbol „Achtung Gefahr“ aus der Verkehrssymbolik zu, mit dem Ausrufezeichen, welches seiner Meinung nach ein Erscheinen wie ein stramm stehender Soldat hat. Dem weiblichen Teil verpasste er ein Fragezeichen, da ganz offensichtlich ein Grossteil der Männer die Frauen schlecht oder gar nicht verstehen. Zu guter Letzt entdeckte er voller Freude, dass, die Figur in einem bestimmten Winkel betrachtet, ein Symbol zum Vorschein kommt, welches in allen Kulturen und Religionen auf der ganzen Welt verstanden wird. Das Symbol der Liebe, das Herz. Auf diese Weise entstand in nahezu dreissig Jahren die Figur, welche Anza schliesslich den TOLERANT nannte. Seite 12 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 2.2 Der Begriff „Toleranz“ Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema ist es wichtig zu wissen, was Toleranz bedeutet. Festzustellen ist, dass unterschiedliche Definitionen dieses Begriffes existieren. Die Bertelsmann Lexikothek definiert Toleranz folgendermassen 2 : Duldung, Duldsamkeit; die Respektierung der Meinungen, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen anderer. Religionsgeschichtlich bedeutet Toleranz zunächst Duldung unterschiedlicher Glaubensüberzeugungen und weiter Gleichberechtigung im Sinn der Glaubens- und Gewissensfreiheit. Der Begriff Toleranz stammt vom lateinischen Verb tolerare und bedeutet ursprünglich: ertragen, durchstehen, aushalten oder erdulden, wird aber auch häufig im Sinne von duldsam, nachsichtig oder grosszügig verwendet. Unterschieden wird zwischen passiver und aktiver Toleranz. Die passive Toleranz zeichnet sich aus durch das einfache Ertragen und Erdulden von Anderssein, das heisst, dass andere Meinungen, Einstellungen oder Lebensweisen zwar wahrgenommen, aber nicht überdacht oder gar unterstützt werden. Werden Differenzen erkannt und reflektiert, spricht man von aktiver Toleranz. Generell gilt, dass sich Toleranz durch einen respektvollen, gewaltfreien Umgang auszeichnet. 3 Der Toleranzbegriff bezieht sich immer auf die Denkweise einer Person, während eine Handlung, speziell eine schädigende, sich der Toleranz entzieht. In vielen Ländern kommt es zu Problemen bezüglich der Toleranz in den Bereichen wie Trennung von Kirche und Staat, Homosexualität, Konsum von Drogen, kritischer politischer Literatur oder abweichenden sexuellen Handlungen. In manchen Fällen sind die Probleme durch den Konflikt zwischen der persönlichen Freiheit der einzelnen und potentiellen Schädigung von Dritten, wie beispielsweise Passivrauchen, zu berücksichtigen. 2 Bertelsmann 1989: 228 3 Vgl. URL: http://www.toleranz-netzwerk-saar.de [Stand: 04.August 2007] Seite 13 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Die Mitgliedstaaten der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) verabschiedeten im November 1995 in Paris eine „Erklärung von Prinzipien der Toleranz“. Diese Erklärung enthält eine Reihe von Bestimmungen über die „Bedeutung von Toleranz“, über das Verhältnis von „Toleranz und Staat“, über „soziale Dimensionen“ der Toleranz sowie über „Bildung und Erziehung“ zur Toleranz. „Toleranz bedeutet Respekt und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdruckformen und Gestaltungsweisen unseres Menschseins in all ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt. Gefördert wird sie durch Wissen, Offenheit, Kommunikation und der Freiheit des Denkens. Toleranz ist nicht nur ein hoch geschätztes Prinzip, sondern eine notwendige Voraussetzung für den Frieden und für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung aller Völker“, erklärten die Mitgliedstaaten der UNESCO vor mehr als 10 Jahren. 4 Am 16. November 1995 haben 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO die Erklärung der Prinzipien zur Toleranz unterzeichnet. Auf Grund dessen wird seit 12 Jahren der 16. November als internationaler Tag der Toleranz gewidmet. Zusammenfassend beschreibt Toleranz die Fähigkeit, eine Form des Andersseins oder Andershandelns, insbesondere Herkunft, Religion, Neigung, Moral, zu dulden und nicht zu bekämpfen. 2.3 Idee, Zielsetzung des TOLERANT Verbindet man die Symbole der Weltreligionen nach „toleranter“ Art, ergibt sich die Botschaft: Nur mit Toleranz für die Ansichten anderer sind Konflikte zu vermeiden. Ziel 4 Vgl. UNESCO „Erklärung von Prinzipien der Toleranz“ URL: http:// www.unesco.ch/biblio-d/tol_erklaerung_frame.htm [Stand: 30.Juli 2007] Seite 14 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ des TOLERANT ist es nun, den Gedanken der Toleranz in unserer Gesellschaft zu verbreiten und die Botschaft der toleranten Sichtweise bekannt zu machen. Denn Toleranz ist nicht nur eine notwendige Voraussetzung für den Frieden und für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung aller Völker. Der TOLERANT soll als kleiner Schritt in Richtung eines menschenwürdigeren Zusammenlebens dienen und dieses fördern. Abbildung 1: TOLERANT-Modell (Quelle: Andreas Zaugg) Abbildung 1 zeigt die zwei Teile des TOLERANT, welche mit den beiden Flächen, gekennzeichnet mit einem Fragezeichen (symbolisiert die Frau) und einem Ausrufezeichen (symbolisiert den Mann), zusammengefügt werden. Abbildung 2: TOLERANT-Zeichen der Religionen (Quelle: Andreas Zaugg) Seite 15 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Dreht man den TOLERANT um seine eigene Achse, werden die Zeichen der vier grossen Weltreligionen (Abbildung 2) sichtbar, welche im bekanntesten aller Zeichen, dem Herz, vereint werden (Abbildung 3). Abbildung 3: TOLERANT-Zeichen der Liebe (Quelle: Andreas Zaugg) Seite 16 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 3 Das Zeichen 3.1 Begriffsbestimmung 3.1.1 Definition Zeichen In der Kommunikationswissenschaft 5 : Etwas, was für etwas anderes steht. Das visuelle, akustische oder tastbare Zeichen steht für eine nicht materielle Bedeutung, das Bezeichnete (Signifikat). Jedes Lebewesen benötigt um in Kontakt mit anderen Artgenossen zu treten, ein Element, welches als Träger einer bestimmten Information dient. Das Zeichen. Da das Zeichen selbst noch keinen Inhalt besitzt, bedarf es, um einen Austausch von Informationen (Kommunikation) zu ermöglichen, der Zuordnung von Bedeutung (Semantik). Hierbei wird auch von einer Codierung gesprochen. Des Weiteren sind Zeichen wahrnehmbar, sei dies visuell, auditiv durch Lautzeichen oder auf andere Weise, wie auch durch Schmerz. Wichtig ist, dass sich Zeichen von anderen unterscheiden lassen, damit sie sich von der Masse der Informationsreize, die auf uns einströmen, überhaupt abheben können. 6 5 Bertelsmann 1989: 334 6 Siegle 2005: 9 Seite 17 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Folgend werden die vier wichtigsten Begriffe der Zeichenlehre kurz erläutert.7 Semantik(Inhalt) Semiotik Syntaktik (Form) Pragmatik (Funktion) Abbildung 4: Die Begriffe der Zeichenlehre (Quelle: In Anlehnung an „Logo“ (1993): 9) Semiotik Die Wissenschaft, die sich mit der allgemeinen Lehre und der Analyse von Zeichen, Zeichenbeziehungen und Zeichenprozessen beschäftigt, nennt man Semiotik. Die Bezeichnung stammt von dem griechischen Wort „sema“ und bedeutet soviel wie Zeichen. Semantik Die Semantik (Inhalt) untersucht, inwieweit Zeichen einer bestimmten Bedeutung entsprechen. Dabei wird versucht, auf möglichst logische Art und Weise Regeln zu finden, die es dem Betrachter erleichtern, Zeichen zu interpretieren. Unter semantischem Aspekt sind nach Charles S. Peirce drei Zeichenarten zu unterscheiden: Icon, Index und Symbol. Die Terminologie von Peirce für den Ausdruck „Symbol“ widerspricht dabei der europäischen Tradition. Der Begriff „Symbol“ ist also mehrdeutig und kann im Bereich verschiedener Disziplinen ungleich verwendet werden. • Das Icon hat eine bestimmte Ähnlichkeit mit seinem darzustellenden Objekt. Es kann sich dabei um eine realitätsgetreue Abbildung handeln wie 7 Siegle 2005: 10f Seite 18 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ beispielsweise eine Fotografie. Wichtig ist nur, dass eine Verbindung erkennt werden kann. • Ein Index besitzt immer Hinweischarakter, wie zum Beispiel ein Verkehrszeichen. Es macht auf etwas aufmerksam und bestimmt die gedankliche Richtung. • Das Symbol (nach Charles S. Peirce) enthält im Gegensatz zum Icon überhaupt keine Ähnlichkeit zu seiner Aussage. Die Schrift beispielsweise dient lediglich als Träger einer bestimmten Information. Sie hat ohne Wissen um die Bedeutung der Zeichen keinen Sinngehalt. Wie zum Beispiel Schriften von fremden Völkern. Im Gegensatz dazu wird der Begriff Symbol aus europäischer Sicht (im Sinne von Ferdinand de Saussure) definiert. Bei ihm besteht zwischen dem Zeichen und dem, was es bezeichnet, ein gewisser Ähnlichkeitsbezug. Daneben gibt es im umgangssprachlichen Gebrauch eine Gleichsetzung von Symbol und Zeichen. Die vorliegende Arbeit verwendet den Begriff Zeichen nach der Definition von Ferdinand de Saussure, stellt jedoch Symbol und Zeichen nicht gleich. Da Toleranz nicht direkt dargestellt werden kann, benutzt der TOLERANT Icons der Weltreligionen und der Liebe, um auf diese Weise die Botschaft symbolisch zu kommunizieren. Syntaktik Syntaktik (Form) beschreibt die formale Beziehung zwischen den Zeichen untereinander. Dabei versucht man, Gesetzmässigkeiten herauszufinden, um bestimmte Empfehlungen für die äussere Form geben zu können. So kann bei der Gestaltung zum Beispiel das Layout oder der Goldene Schnitt als syntaktische Regel verstanden werden. Seite 19 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Eine formale Beziehung der dargestellten Symbole des TOLERANT ist direkt nicht festzustellen. Jedoch sind durch die Form des dreidimensionalen Objektes die Symbolflächen vorgegeben, welche sich folglich in Form und Grösse gleich sind. Pragmatik Die Pragmatik (Funktion) untersucht welche Beziehungen die Zeichen zu den Empfängern unterhalten. Es wird dabei untersucht, inwieweit eine empfangene Botschaft das Verhalten des Zielpublikums in gewünschter Weise beeinflusst. Da der Mensch Reize, wie sie von Zeichen übertragen werden, auf physiologische Weise leitet und verarbeitet, steht die Wissenschaft vor unzähligen Problemen, eindeutige Regeln in Bezug auf die Funktion aufzustellen. Da Gefühle, Motive und Einstellungen unsere Wahrnehmung mit beeinflussen, werden an dieser Stelle wahrscheinlich nie objektive Kriterien entwickelt werden können. 8 Besonders dieser Punkt ist von grossem Interesse für die Bekanntmachung des TOLERANT. Denn nur wenn bekannt ist, wie das Symbol zur Förderung von Toleranz auf seine Empfänger wirkt, kann das Potential ausgeschöpft werden. 3.2 Bedeutung und Wirkung von Zeichen Symbole, wie sie in Religionen, Mythos oder Kunst vorkommen, lassen sich in ihrer Bedeutung oft nicht rein rational übersetzen oder interpretieren. Während die Bedeutung eines Verkehrszeichens beispielsweise genau definiert ist, übersteigt die Bedeutung eines religiösen Symbols die rationale Ebene und hat über den kulturellen Kontext hinaus eine für den Verwender oft intime psychische Bedeutung, welche ohne fundierte Methode kaum eindeutig erkennbar ist. 9 Welche Macht Zeichen auf die Menschen haben und ausstrahlen, kann fast täglich an jedem selbst oder unserer Umwelt beobachtet werden. Jedoch besitzen nicht die 8 Vgl. Strarmann/Pückler 1991: 380 - 382 9 Vgl. Bauer/ Dümotz/Golowin 1994: Lexikon der Symbole Seite 20 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Zeichen die eigentliche Macht, sondern der Mensch verleiht sie ihnen und unterwirft sich dann deren. Wie kommt es nun, dass wir den Zeichen so grosse Bedeutung beimessen. Die wohl plausibelste Antwort darauf gibt Michael Bernd Siegle 10 . Er ist der Meinung, dass der Mensch durch all die Unsicherheiten, welche in und um ihn herrschen, nach Orientierungshilfen sucht, um sich in der Welt zurechtzufinden und einen Lebenssinn zu erkennen. 3.3 Entstehung von internationalen Zeichen 3.3.1 In der Religion Alle Religionen drücken Kerngedanken in Zeichen aus, zum Beispiel das Rad als Symbol der ewigen Wiederkehr, das leere Grab als Symbol der Auferstehung, der Weg als Symbol der Lebensführung. Der TOLERANT vereint unter anderem die grossen vier Weltreligionen das Christenund Judentum, den Islam und Buddhismus. Die Entstehung und Bedeutung des christlichen Kreuzes sowie des jüdischen Davidsterns wird folgend genauer betrachtet. 3.3.1.1 Christentum: Kreuz 11 Das bekannteste christliche Kreuz ist das Lateinische Kreuz oder Passionskreuz, bei welchem der Querbalken kürzer als der Längsbalken ist, und diesen oberhalb der Mitte kreuzt. Einerseits wird der Opfertod Jesu Christi symbolisiert, andererseits stellt es die Verbundenheit der Menschen mit der Erde und den Mitmenschen (waagrechte Achse) wie auch mit dem Göttlichen (senkrechte Achse) dar. 10 vgl Siegle 2005: 54 11 Vgl. Bruce-Mitford 1997: 18 Seite 21 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Abbildung 5: Lateinisches Kreuz (Quelle: Lexikon der Symbole) Die genaue Entstehung des Kreuzes als Glaubenssymbol ist nicht bekannt. Ursprünglich, in der altchristlichen Zeit, war es noch kein christliches Zeichen. Die Menschen scheuten sich sogar, die Leidensgeschichte darzustellen. Anstelle dessen war das geheime Erkennungszeichen der ersten Christen eine verhüllte Darstellung des Kreuzes, auch Mondsichelkreuz genannt. Bis ins 3. Jahrhundert wurde das Kreuz dagegen als Spottsymbol von Gegnern verwendet. Nachweisen lässt sich das Kreuz als generell christliches Symbol etwa seit der Völkerwanderung von 375 – 568 nach Christus. Wissenschaftler sind der Meinung, dass das Kreuz als christliches Symbol weniger aus der Tatsache der Kreuzigung selbst, sondern in der Auseinandersetzung mit der heidnischen Umwelt entstanden ist. Als Heiden wurden ursprünglich Menschen bezeichnet, welche weder dem Juden- noch dem Christentum angehörten. Heute wird der Begriff unter anderem für Anhänger von spirituellen Lehren gebraucht. Seite 22 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 3.3.1.2 Judentum: Davidstern 12 Der Davidstern (hebräisch Magen Davidi) wurde nach König David benannt und ist ein Hexagramm-Symbol. Der Davidstern gilt heute vor allem als Symbol des Judentums und des Volkes Israel. Abbildung 6: Der Davidstern (Quelle: Lexikon der Symbole) Die Deutung dieses Symbols ist unterschiedlich, da auch Zweck und Verwendung des Hexagramms variieren. Einerseits wird der Davidstern als Darstellung der Beziehung zwischen Menschen und Gott interpretiert. Dabei wird symbolisiert, dass der Mensch sein Leben von Gott erhalten hat (das nach unten weisende Dreieck) und dass der Mensch zu Gott zurückkehren wird (das nach oben weisende Dreieck). Zudem sollen die zwölf Ecken des Sterns die zwölf Stämme Israels darstellen und die sechs Dreiecke für die sechs Schöpfungstage und das grosse Sechseck in der Mitte für den siebten Tag (Ruhetag) stehen. Im Judentum selbst ist der Davidsstern erst ab dem siebten Jahrhundert v. Chr. nachweisbar. Zuvor war es lediglich ein dekoratives Motiv, von Juden und Nichtjuden gleichermassen benutzt. Später, um das 14. Jahrhundert wurde das Hexagramm als Talisman auf einem Schild dargestellt, welcher mit der Macht Gottes verbunden gewesen sein und einst König David geschützt haben soll. 12 Vgl. Bruce-Mitford 1997: 16 Seite 23 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Erst im 16. Jahrhundert begann in Prag die Verwendung des Hexagramms zur Kennzeichnung des lokalen jüdischen Bevölkerungsteils und von da aus verbreitete sich der Gebrauch bis nach Amsterdam. Nachdem in Wien im 17. Jahrhundert ein Grenzstein das christliche Viertel (durch ein Kreuz) vom jüdischen Viertel (durch ein Hexagramm) trennte, wurde das Hexagramm erstmalig als ein dem Kreuz gleichwertiges Symbol der religiösen Identifikation verwendet. 3.3.2 In der Gesellschaft/Politik Um dem Wunsch nach Frieden Ausdruck zu verleihen, gab und gibt es immer wieder dem Zeitgeist der jeweiligen Gesellschaft entsprechende Friedenssymbole. Da die Botschaft des TOLERANT neben religiösen Gesichtspunkten vor allem auch gesellschaftspolitische Aspekte beinhaltet, wird an dieser Stelle auf zwei der wichtigsten, das CND-Zeichen und die Peace-Fahne, näher eingegangen. 3.3.2.1 Friedenszeichen Eines der bedeutendsten Friedenszeichen ist das CND-Zeichen, welches seinen Ursprung in der britischen Kampagne zur nuklearen Abrüstung (Campaign for Nuclear Disarmament) hat. Abbildung 7: Das CND-Zeichen (Quelle: www.cnduk.org) Seite 24 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Es wurde 1958 vom britischen Künstler Gerald Holtom entwickelt, welcher von der CND den Auftrag bekam, ein Symbol für den Ostermarsch zu entwerfen. Dieser Protestmarsch startete in London und richtete sich gegen das AtomwaffenForschungszentrum in Aldermaston, England. Abbildung 8: Aus dem Winkleralphabet N und D (Quelle: www.cnduk.org) Abgeleitet wurde es von den Zeichen N („nuclear“) und D („disarmament“ = Abrüstung) aus dem Winkleralphabet. Das Logo ging von dort um die ganze Welt und wurde unter anderem durch Martin Luther King bei den Bürgerrechtsbewegungen verbreitet. Später wurde es als Symbol des Widerstandes gegen den Vietnamkrieg und der 68er-Bewegung benutzt. 13 3.3.2.2 Die Regenbogenfahne (PACE-Fahne) Die Regenbogenfahne hat eine lange Tradition und diente in vielen Kulturen weltweit als Zeichen der Toleranz, Vielfältigkeit, der Hoffnung und Sehnsucht. Sie ist nicht, wie oft angenommen, abgeleitet von der „rainbow flag“ als Symbol der Homosexuellen-Bewegung. Abbildung 9: Die PACE-Fahne (Quelle: www.paceflaggen.de) 13Vgl. URL: http://www.cnduk.org [Stand:05.August 2007] Seite 25 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Die Regenbogen-Friedensfahne entstand unabhängig davon in Italien. Sie wurde 1961 von Aldo Capitini für den Friedensmarsch Perugia-Assisi entworfen. Zudem nutzt sie die seit Jahrtausenden vorhandene Bedeutung der Regenbogenfarben, die im christlichen Glauben einen Friedensbund zwischen Gott und den Menschen symbolisieren. Der Schriftzug „PACE“ (Friede) wurde jedoch erst später hinzugefügt. PACE ist zusätzlich die Abkürzung für Positiv – Aktiv – Clear – Energetisierend, welche in Zusammenhang mit der Lebenseinstellung gebracht werden soll. 14 Durch die Kampagne „Pace da tutti i balconi“ übersetzt also Frieden von allen Balkonen wurde sie 2002 bekannt. Die Verwendung der Flagge im heutigen Sinne verbreitete sich im Frühling 2003 über die italienische Landesgrenze aus. Die Regenbogenfahne wurde wahrscheinlich auch deshalb so populär, weil sie auf viele Menschen eine optisch attraktive Wirkung hat und in Form einer Fahne eine klare und praktische Verwendung auslegt. 14 Vgl. URL: http:// www.paceflaggen.de/gedanken Seite 26 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 3.3.3 In der Wirtschaft In wirtschaftlicher Sicht können zwei Arten von Symbolen unterschieden werden. Einerseits die Logografien (das Firmenlogo), welche bedeutsame Symbole der Corporate Identity, dem Erkennungszeichen eines Unternehmens darstellen. Und andererseits das Symbol als Marke selbst, das eine sehr wichtige Rolle im Bereich Markenführung für den Markenerfolg spielt (z.B. Mercedes-Stern). 3.3.3.1 Logografien Das Firmenlogo ist Teil des visuellen Erscheinungsbildes (Corporate Design) eines Unternehmens, bestehend aus einem oder mehreren Buchstaben, einem Bild oder auch aus einer Kombination dieser Elemente. Ein Logo ist dem Inhalt nach eine Kurzinformation einer Institution über ihren Namen und ihre Leistung. Diese Information sollte knapp, aussagekräftig und Blick fangend, sprich prägnant sein, um sich klar abzuheben und den Auftritt unverwechselbar zu gestalten. 15 Ein Logo transportiert das Unternehmensimage. Ist eine Assoziation bereits von einem anderen Unternehmen besetzt, wird es umso schwieriger eine eigene Identität zu etablieren. Auf diese Weise besteht die Gefahr, übersehen oder verwechselt zu werden. Aus unzureichender Unverwechselbarkeit können auch rechtliche Probleme entstehen. Adidas beispielsweise ist ein Wort-Zeichen-Logo und setzt sich aus dem Namen des Gründers des Sportartikelherstellers zusammen. Er hieß Adolf (genannt Adi) Dassler. Abbildung 10: Adidas-Logo (Quelle: http://www.onguru.de) 15 Vgl: Siegle 2005: 63f. Seite 27 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 3.3.3.2 Marke Im Zusammenhang mit einem Logo wird die Marke als Wort-Marke spezifiziert. Handelt es sich um eine Kombination aus Bild- und Schriftzeichen, so spricht man von einer Wort-Bild-Marke. Besteht das Firmenzeichen nur aus Bildzeichen, ist es eine BildMarke. Ein Firmenzeichen kann rechtlich aber erst durch die Anmeldung beim Patentamt zu einer Marke werden. 16 Näher auf die Marke und deren Führung wird unter Punkt 4 „Markenführung“ eingegangen. Abbildung 11: Nivea-Logo (Quelle: www.markenlexikon.com) Die Entstehung der bekannten Körperpflegemarke geht zurück auf das Jahr 1911. Wobei Der Name aus der lateinischen Bezeichnung "nivis" für "Schnee" abgeleitet wurde. Die Verwendung der Nivea-typischen Farbe blau wurde vermutlich deshalb gewählt, weil es sich zur damaligen Zeit um die einzige Farbe handelte, die politisch neutral war. 17 16 Vgl. Siegle 2005: 17 Vgl. URL: http://www.markenlexikon.com [Stand: 25.August 2007] Seite 28 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 4 Markenführung 4.1 Begriffsbestimmung Bei der Untersuchung von Marken wird in der Regel zwischen der Marke als einem gewerblichen Schutzrecht, der Marke als markiertem Produkt und der „eigentlichen“ Marke unterschieden. Ein Produkt wird in diesem Zusammenhang als technischfunktionales Eigenschaftsbündel interpretiert, welches Sachgüter und Dienst- leistungen umfassen kann. 18 Der Begriff Marke wurde über die Jahre je nach Verständnis und Verwendung sehr unterschiedlich definiert. 4.1.1 Zum Begriff „Marke“ aus ökonomischer Sicht Für die vorliegende Arbeit bietet sich die folgende Definition von Meffert an, da sie auch psychologische Komponente berücksichtigt. Meffert definiert den Begriff Marke wie folgt: 19 Eine Marke soll, als ein in der Psyche des Konsumenten verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild von einem Produkt oder einer Dienstleistung beschrieben werden. Die zugrunde liegende markierte Leistung wird dabei einem möglichst grossen Absatzraum über einen längeren Zeitraum in gleichartigem Auftritt und in gleich bleibender oder verbesserter Qualität angeboten. 4.2 Die Marke als symbolisches Kapital Ein Markenzeichen ist nach der Definition von Charles S. Peirce siehe Punkt 3.1.1 in semantischen Kontext ein Symbol. Es dient lediglich als Träger einer bestimmten Information und um es zu verstehen, muss seine Bedeutung bekannt sein. 18 Vgl. Brockhoff 1999: 12 19 Vgl. Meffert 1998: 784 Seite 29 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Doch wie wird die Bedeutung, das symbolische Kapital der Marke, geschaffen und bekannt gemacht? Dieser Frage wird in der Wissenschaft im Bereich der Markenführung mit grossem Interesse nachgegangen. Das Nutzbündel Marke besteht immer aus materiellen und immateriellen Komponenten. Einerseits setzt sich eine Marke aus einem physisch-funktionalen Teil, andererseits aus verschiedenen Zeichen als symbolische Nutzenkomponenten zusammen. Das zweit genannte umfasst neben den schutzfähigen Zeichen wie Namen, Logo, Musik-Jingles auch nicht schutzfähige Zeichen, die den Auftritt und das Wesen der Marke charakterisieren. Die symbolischen und die physischfunktionalen Nutzenkomponenten können in unterschiedlicher Weise zur nachhaltigen Differenzierung und damit zur Entstehung und Stärke einer Marke beitragen. 4.2.1 20 Bedeutung und Wirkung von Marken Marken erfüllen laut Manfred Bruhn für den Konsumenten drei Funktionen. Sie bündeln Informationen, verringern das Risiko eines Fehlkaufs und stiften ideellen Nutzen. Orientierungs- und Informationsfunktion Nutzen der Marke aus Nachfragersicht Symbolische Funktion Vertrauensfunktion Abbildung 12: Nutzen der Marke (Quelle: eigene Darstellung) 20 Vgl. Meffert 2005: 7 Seite 30 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Im Rahmen dieser Arbeit interessiert vor allem die letzt genannte Funktion. Auf jene des ideellen Nutzens wird nun näher eingegangen. Marken stiften dem Konsumenten oftmals ideellen Nutzen oder emotionalen Wert. Vor allem übernehmen Marken Identifikations- und Differenzierungsfunktionen. So helfen sie dem Konsumenten, sich selber darzustellen oder eine bestimmte Reputation zu fördern oder sich mit einer bestimmten Gruppe zu identifizieren. 21 Bei der Analyse der Wirkungen zwischen Marken und soziokulturellen Faktoren können zwei Wirkrichtungen unterschieden werden. Beispielsweise übernehmen Freunde, Familien und Meinungsführer/innen eine Vorbildfunktion, mit der Folge, dass ihre Markenpräferenzen übernommen werden. Der Kulturkreis, dem jemand angehört, übt ebenfalls einen Einfluss auf die Entstehung und Ausgestaltung von Marken sowie auf das Markenverhalten aus. Einigen Marken gelingt jedoch auch die umgekehrte Wirkrichtung. Sie schaffen es, insbesondere durch Werbung, soziokulturelle Faktoren zu verändern oder sogar neu zu kreieren. Wie zum Beispiel Coca-Cola, die das amerikanische Lebensgefühl nach Europa brachte und so zu einer Vermischung der amerikanischen und europäischen Kultur beitrug. Marken, denen dies gelingt, sind häufig Marken, welche einen „Kultstatus“ oder „mythischen Status“ erreicht haben. Teilweise versuchen Unternehmen ganz bewusst, solche Werte aufzugreifen oder zu kreieren, die bestehenden soziokulturellen Werten entgegenstehen. Benetton beispielsweise griff in den 1990er Jahren Themen wie Antirassismus, ökologische Anliegen, Aids, Todesstrafe usw. auf und wollte dadurch gesellschaftlich vorhandene Tabus in der Werbung brechen und emotional brisante Themen mit der Marke Benetton verbinden. Das Unternehmen wollte als Fürsprecher für unterdrückte gesellschaftliche Gruppen und Aussenseiter wahrgenommen werden. Dadurch wurde die Marke Mittelpunkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen um Werte und Normen. 22 21 Vgl. Bruhn 2004: 2616f. 22 Vgl. Bruhn 2004: 2648 Seite 31 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 4.3 Methoden zur Steigerung der Markenbekanntheit Die Methoden zur Steigerung von Markenbekanntheit sind beinahe unbegrenzt und füllen unzählige Fachliteratur. In Anbetracht dessen, dass die finanziellen Mittel welche zur Verbreitung des TOLERANT zur Verfügung stehen beträchtlich sind, wird im Folgenden auf drei Methoden eingegangen, welche sich aus Sicht der Autorin bezüglich des TOLERANT am besten eignen. 4.3.1 In Event Marketing den letzten Jahren entdeckte die Praxis zunehmend erlebnisorientierte Veranstaltungen als Medium für die Vermittlung von Kommunikations-Botschaften. Damit wurde das Event Marketing zu einem neuen Instrument der Unternehmenskommunikation. Herr Bruhn definiert den Begriff Event als eine besondere Veranstaltung oder ein spezielles Ereignis, das multisensitiv vor Ort, von ausgewählten Rezipienten erlebt und als Plattform zur Kommunikation genutzt wird. Das Marketing macht sich nun einen solchen Event zu Nutze um ihr Produkt oder Dienstleistung in einem erlebnis- und dialogorientierten Rahmen zu präsentieren. So können durch emotionale und physische Stimulanz starke Aktivierungsprozesse in Bezug auf Produkt, Dienstleistung oder Unternehmen mit dem Ziel der Vermittlung von Botschaften ausgelöst werden. 23 Mögliche Erscheinungsformen von Events können Ausstellungen, Sport-/Kulturveranstaltungen, Festakte, Fachmessen, „Tag der offenen Tür“, Seminare/ Kongresse oder Jubiläen sein. Eine grosse Stärke ist sicher, dass die Herstellung persönlicher Kontakte zwischen Gästen und Mitgliedern der veranstaltenden Unternehmung möglich ist. 23 Vgl. Bruhn 2003: 328 Seite 32 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Wie unter Punkt 3.3.2 sichtbar, wurden zwei der weltweit bekanntesten Zeichen für Frieden durch Grossanlässe (Events) in Form von Friedensmärschen bekannt gemacht. Wie auch das Christliche Kreuz durch die Völkerwanderung (siehe 3.3.1.1) 4.3.2 Public Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit) Relations (PR) beziehungsweise Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiges Kommunikationswerkzeug um verschiedene Gruppen der Öffentlichkeit zu erreichen und konstruktiv zu beeinflussen. Marketing-PR hilft, Bekanntheit, sei dies jene von Produkten wie auch von Personen oder auch Ideen aufzubauen und die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen herzustellen resp. zu bestärken. Dies geschieht unter anderem durch PR-Instrumente wie Veröffentlichungen in Form von Schriftbeiträgen, Newslettern, Magazine; Pressekonferenzen; Reden und Vorträge und Sponsoring 24 . Gut geplante und durchgeführte PR-Aktivitäten können zu weit geringeren Kosten als Werbung einen bleibenden Eindruck in der Öffentlichkeit hinterlassen. Deshalb eignet sich das Instrument PR aus finanzieller Sicht sehr gut, um die Bekanntheit des TOLERANT zu steigern. Die Mitteilung muss hierfür allerdings so interessant aufbereitet werden, dass diese Meldungen durch die Nachrichtenmedien ausgestrahlt werden. Speziell in Kombination mit Event Marketing umzusetzen. 4.3.3 Einsatz von Meinungsführer/innen Meinungsführer/innen sind Individuen, welche in einer Gruppe einen stärkeren Einfluss auf das Verhalten der Gruppenmitglieder ausüben als andere Individuen. Sie können innerhalb einer Bezugsgruppe eine herausragende Stellung einnehmen und das Denk-, Konsum- sowie Markenverhalten besonders stark beeinflussen. 24 Vgl. Kotler 2001: 1002 Seite 33 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Das Marketing kann Meinungsführer/innen ausfindig machen und ansprechen, sie in der Massenkommunikation nachahmen oder bekannte Persönlichkeiten als Meinungsführer/innen einsetzen 25 . Siehe auch unter 4.2.1. Wie unter Punkt 3.3.2.1 sichtbar, nahm Martin Luther King beim CND-Symbol eine solche Meinungsführer-Rolle ein und war massgeblich am Erfolg bei der Bekanntmachung dieses Friedens-Zeichens beteiligt. Als Herausforderung stellt sich hier erstens die Frage, wer als Meinungsführer/in für die Bekanntmachung des TOLERANT geeignet ist und im welchem Bereich er/sie tätig ist. Und zweitens natürlich, ob diese Person auch bereit ist, sich dieser Aufgabe zu stellen. Als mögliches Beispiel kann Ex-Miss-Schweiz und Schauspielerin Melanie Winiger genannt werden. Sie eignet sich gut als Sprachrohr, da sie landesweit bekannt ist und durch ihre Art die Jugendlichen gut erreicht. 25 Vgl. Bruhn 2004: 2646 Seite 34 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 5 Expertenbefragung zum TOLERANT Um mehr über die Wirkung des TOLERANT zu erfahren und herauszufinden wie dessen Potential eingeschätzt wird, sowie weitere Einsatzmöglichkeiten eruieren zu können, wurden vier Expertengespräche in den Bereichen Pädagogik, Religion und Medien geführt. 5.1 Methodisches Vorgehen Die Exploration, auch freies oder qualitatives Interview genannt, ist eine persönliche, mündliche Befragung. Dabei werden die Fragen und Abläufe seitens des Interviewers nicht vorformuliert. Die Befragungsperson wird vielmehr zum angestrebten Ziel hingeführt und der Gesprächsverlauf nur so weit gelenkt, wie dies notwendig ist, um dem Befragten seine Äusserungen so leicht und ehrlich wie möglich zu machen. 26 Die Expertengespräche sind in drei Teile anhand von Leitfragen aufgebaut, welche vielmehr als Gesprächsführung dienen und weniger als striktes Frage-Antwort Spiel. In einer ersten Phase wird, ohne Erklärung und Einführung ins Thema, der TOLERANT gezeigt und auf diese Weise eine ungestützte, unvoreingenommene Reaktion auf das dreidimensionale Symbol getestet. Des Weiteren geht es darum, von den Experten zu erfahren, wie sie zum Begriff „Toleranz“ ganz allgemein stehen und was darunter verstanden wird. Von grossem Interesse für diese Arbeit ist zudem auch die Frage, wie Toleranz ganz allgemein verbreitet werden kann. Im dritten Teil des Interviews, nach einer kurzen Erläuterung der Idee des TOLERANT, wird schliesslich konkret nach dessen Potential gefragt. Es interessiert unter anderem, welche Einsatzmöglichkeiten sich in den jeweiligen Gebieten (Pädagogik, Religion und Medien) ergeben und wen es als Zielgruppe besonders lohnt anzusprechen. Neben einem Prototypen des TOLERANT selbst, werden der Bastelbogen und ein Flyer-Entwurf vorgezeigt (siehe Anhang). 26 Vgl. Berekoven/ Eckert/ Ellenrieder 2006: 95 Seite 35 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ In den folgenden Kapiteln wird erläutert, wie bei der Auswahl der Befragungspersonen wie auch deren Gebiete vorgegangen wurde. 5.2 Wahl der Experten/Expertinnen 5.2.1 Im Bereich Pädagogik Das Gespräch im Bereich Pädagogik wurde mit Cornelia Schweizer geführt. Sie unterrichtete während 4 Jahren an der Primarschule Obergösgen die 1. und 2. Klasse. Heute studiert sie an der IAP in Zürich angewandte Psychologie. Jemanden aus dem Schulwesen zum TOLERANT, wie auch zum Thema Toleranz selbst, zu befragen, drängte sich für das Ergebnis dieser Arbeit beinahe auf. Da ganz offensichtlich eine tolerante Denkweise grösstenteils eine Erziehungsfrage ist, welche Kindern und jungen Erwachsenen auf den Weg mitgegeben werden muss. Zusätzlich werden Kinder und Jugendliche speziell in den Schulen mit verschiedenen Nationalitäten und Religionen ihrer Mitschüler/innen konfrontiert. 5.2.2 Im Bereich Religion Im Bereich Religion konnten gleich zwei Expertengespräche geführt werden. Einerseits mit Schwester Hildegard Schallenberg, sie wurde nach 9 jähriger Tätigkeit als Pastoral Assistentin und Gemeindeleiterin in Obergösgen dieses Jahr pensioniert. Andererseits mit Pfarrer Hanspeter Betschart, Kapuziner und katholischer Pfarrer zu St. Martin in Olten. Weiter ist er seit 1990 als Dozent für Latein und Bibelgriechisch an der Universität Luzern tätig. Toleranz spielt besonders auch zwischen den verschiedenen Religionen eine grosse Rolle auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber auch zwischen der Kirche mit ihren Traditionen und der heutigen Gesellschaft. Seite 36 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 5.2.3 Im Bereich Medien Für das Expertengespräch im Gebiet der Medien konnte Herr Beat A. Stephan gewonnen werden. Er arbeitet für das Migrosmagazin als Produzent und Redaktor. Wie unter Punkt 4.3 erläutert, ist das Instrument PR eine kostengünstige und bei richtiger Durchführung eine sehr effektive Massnahme zur Bekanntheitssteigerung. Ausserdem bieten die Medien ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Aus diesen Gründen bot sich ein Medienschaffender als Experte gerade zu an. Seite 37 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 5.3 Auswertung der Expertengespräche Jedes der vier Expertengespräche war sehr interessant und aufschlussreich. Zwei der Treffen fanden in öffentlichen Cafés, die anderen beiden direkt im Pfarrhaus statt. Bei der qualitativen Auswertung der Interviews wird wie im Leitfaden (siehe Anhang) nach den drei Teilbereichen vorgegangen. 5.3.1 Der TOLERANT – ein erster Eindruck An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass ausser Herr Beat Stephan, keine der befragten Personen bis zum Treffen wusste, worum es sich bei der Befragung handelt. Auf diese Weise konnte der erste, unvoreingenommene Eindruck bestens getestet werden. Die ersten Eindrücke des TOLERANT waren durchgehends positiv. Alle Befragten nahmen das Objekt gleich in die Hände machten sich prüfend mit Drehen und Wenden daran herauszufinden, was sich damit anstellen lässt und was zu sehen ist. Sehr schnell erkannt wurden das Christliche Kreuz sowie der Davidstern. Mehrmalig aufgefallen sind die bunte Farbwahl, das „Achtung Gefahr“ Symbol und das Ausrufezeichen sowie das Fragezeichen. Die eigentliche Botschaft konnte keine der befragten Personen feststellen. Jedoch wurde zweimal genannt, der TOLERANT würde eine Vereinigung von irgendetwas auf der einen Seite wie auch eine Vielfalt von Kulturen, Religionen auf der anderen Seite darstellen. Einige originelle Antworten wie, das Objekt gleiche einem Schnitz Wassermelone, einer Samichlaus-Mütze oder könne als Briefbeschwerer benutz werden, fielen auch. 5.3.2 Begriff Toleranz Bei der Frage, was unter dem Begriff Toleranz verstanden wird, gingen die Meinungen stark auseinander. Die einen sehen Tolerieren als Vorstufe zu Akzeptieren und andere finden gerade, dass erst das Akzeptieren von Einzelpersonen und Gruppen mit anderen Lebensformen Toleranz beschreibt. Gewählt formuliert war die Definition von Schwester Hildegard: „Toleranz bedeutet, den anderen so sein lassen wie er ist, und versuchen ihn so zu akzeptieren. Wichtig dabei ist jedoch, dass man Seite 38 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ den eigenen Standpunkt beibehält.“ Ihr Verständnis deckt sich mit jenem von Walter Kaspar (siehe Rückseite Deckblatt). Einigkeit herrschte dagegen bezüglich der Wichtigkeit von Toleranz. Durch zunehmend offene Grenzen und einer global funktionierenden Welt, steige die Bedeutung von toleranter Sichtweise anderer gegenüber rapide. Weiter waren sich alle vier Experten einig, dass, um Toleranz fördern zu können, bereits bei Kindern und Jugendlichen begonnen werden müsse. Sei dies über das Schulwesen, wie Primaroder Religionsunterricht, oder über die Vorbildfunktion der Eltern, Lehrer oder Jugendvereinen. Obwohl Toleranz für alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesellschaftsschicht, von Bedeutung sei, am ehesten etwas bewirken könne man bei den jungen Menschen. Die Denkweisen und Einstellungen der Erwachsenen sei grösstenteils schon zu gefestigt, waren sich alle einig. Weiter wurden die Bereitschaft zum Dialog und Kommunikation als überaus wichtige Indikatoren für eine tolerantere Gesellschaft genannt. Sowie Offenheit gegenüber Neuem, Unbekanntem und sich darüber Wissen und Informationen einholen. 5.3.3 Zum TOLERANT Die Idee Die Idee des TOLERANT fanden alle Interviewten grundsätzlich sehr gut. Und auch das Engagement von Andreas Zaugg wurde gelobt. Weiter gefiel der Mehrheit, dass es auf spielerische Weise vieles an diesem farbenfrohen Objekt zu entdecken gibt. Besonders die beiden weiblichen Expertinnen waren begeistert, dass symbolisch alle Zeichen des TOLERANT im Herz vereint werden. Einen Konsens bildeten sie jedoch auch bezüglich der fehlenden Verständlichkeit. Erst nach einer erklärenden Einführung des TOLERANT, sei dessen Botschaft erkennbar. Dieser Punkt wurde als grosser Nachteil gesehen. Besonders im Hinblick auf die Einsatzmöglichkeiten und der zu erreichenden Zielgruppe. Seite 39 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Zielgruppe und deren Erreichbarkeit Als primär anzusprechende Zielgruppe wurden einstimmig Kinder und Jugendliche genannt. Wobei ganz klar alle Menschen unabhängig von Alter, Herkunft und Gesellschaftsschicht erreicht werden können. Da der TOLERANT in die Hand genommen und damit gespielt werden kann, eignet er sich sehr gut, um im Primar- oder Religionsunterricht einzusetzen. Dies könnte beispielsweise innerhalb eines Projekttags oder einer Projektwoche zu den Themen Kulturen/Religionen/Friede/Gerechtigkeit geschehen. Von welchem Schulalter mit dem TOLERANT gearbeitet werden kann, war sich die befragte Expertenschaft nicht einig. Frau Cornelia Schweizer war der Ansicht, mit guter Einführung in die Thematik, könne durchaus bereits ab der 1. Klasse, mit Siebenjährigen also, das Symbol für Toleranz eingebracht werden. Anderer Meinung war Schwester Hildegard, welche auch auf mehrjährige pädagogische Erfahrung zurückgreifen kann. Sie meinte, da die Botschaft des TOLERANT eher komplex sei, würden Jugendliche erst ab ca. der 4. Klasse das nötige Verständnis aufbringen können, um wirklich zu verstehen worum es sich handle. Einsatzmöglichkeiten Wie bereits erwähnt, wurde als negativer Gesichtspunkt oder anders gesagt, als grosse Herausforderung, die nicht selbsterklärende Eigenschaft des TOLERANT mehrmals genannt. Die folgenden Verwendungsvorschläge konnten aus den Expertengesprächen zusammengetragen werden. ¾ In Form eines Bastelbogens in Schulen wie Religions- oder Werkunterricht ¾ Projektwochen mit anschliessendem Zeitungsbericht (PR) ¾ Jugendorganisationen wie Pfadi/Blauring ¾ In Grossformat auf öffentlichen Gebäuden/Plätzen aufstellen ¾ Objekt als Meditations-Hilfe ¾ Artikel über Erfinder, Idee, Background ¾ Maskottchen zum Aufhängen an Auto-Rückspiegel Seite 40 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Meinungsführer/innen Bei der Frage, welche Meinungsführer für den TOLERANT eingesetzt werden können, waren einige der Befragten etwas überfordert. Mehrmals genannt wurde, dass grundsätzlich jede Person diese Funktion übernehmen könne, wenn sie sich für Toleranzfragen interessiere und bezüglich der Thematik sensibilisiert sei. Dass es sich um eine möglichst landesweit bekannte, angesehene Persönlichkeit handeln sollte, war für alle klar. Jedoch war nicht durchsichtig, ob es sich besser um jemanden aus einer Randgruppe, mit benachteiligtem Hintergrund handeln solle oder besser nicht, da sich so womöglich Angriffsflächen bieten könnten. Da Schwester Hildegard nicht direkt eine Antwort auf die ihr gestellte Frage einfiel, bot sich kurzerhand selbst als mögliche Meinungsführerin an. Als konkrete Meinungsführer/innen wurden diese genannt: ¾ Musik: Herbert Grönemeyer, Polo Hofer, Stress, Baschi ¾ Politik: SP-Nationalrätinnen Pascale Bruderer und Ursula Wyss ¾ Gesellschaft: Pfarrer Hans Sieber, Hans Küng (Weltethos) Events/ Grossanlässe Betreffend möglichen Events oder Grossanlässen wurde vor allem in den Bereichen Religion, Gesellschaft und Kinder/Jugend, nachgedacht. Folgend die gesammelten Antworten. ¾ Religiöse Feste ¾ Ökomenische Projekte ¾ Papst Event mit Jugendlichen ¾ Spielfeste für Kinder ¾ Jugendtreffen in verschiedenen Bereichen ¾ Veranstaltungen wie Life Earth oder Christopher Street Day (CSD) ¾ Promianlass Seite 41 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 6 Konzeptvorschläge zur Verbreitung des TOLERANT Basierend auf den vier Expertengesprächen konnten folgende Konzeptvorschläge zur Verbreitung und Bekanntmachung des TOLERANT abgeleitet werden. Als Herausforderung stellte sich die dreidimensionale Form des Objektes heraus, welche gewisse Einschränkungen hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten mit sich bringt. Offensichtlich scheint, dass der TOLERANT besonders gute Möglichkeiten bei Kindern und Jugendlichen bietet. ¾ Unterrichts-Unterlagen/ Lehrmittel wie zum Beispiel der bereits bestehende Bastelbogen, welche an Schulen abgegeben werden könnte. Einerseits der Primarlehrerschaft selbst für den allgemeinen Unterricht, andererseits aber auch speziell für den ökumenischen resp. Religionsunterricht. Siehe im Anhang den Bastelbogen zum TOLERANT. Wie auch bereits die beiden näher betrachteten Friedenszeichen unter Punkt 3.3.2 durch Grossanlässe bekannt wurden, bietet sich diese Verbreitungsmöglichkeit auch für den TOLERANT an. Siehe dazu Punkt 4.3.1. „Event Marketing“. ¾ Schulfest, Jugendfest, Kirchenfest oder Musikfest können organisiert werden und der TOLERANT als Maskottchen dafür eingesetzt werden. Oder er wird in Form eines Spiels, sei dies als JoJo oder in überdurchschnittlicher Grösse als begehbare Spielfläche genutzt. Weitere Möglichkeiten bieten sich auch bei bereits etablierten Grossanlässen. Diese haben den Vorteil, dass sie bereits bekannt sind und auch in einem grösseren Umfang umsetzbar sind. Als Beispiele solcher Grossanlässe können die folgenden betrachtet werden. Die Liste ist aber auf keinen Fall abschliessend und es könnten etliche weitere Events hinzugefügt werden. Sie sollten aber auf jeden Fall im weitesten Sinne etwas mit Toleranz zu tun haben. Seite 42 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ ¾ Int. Tag der Toleranz UNESCO (Kulturveranstaltung) Am 16. November 1995 haben 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO die Erklärung der Prinzipien zur Toleranz unterzeichnet. Deswegen wird seit 12 Jahren dieser Tag der Toleranz gewidmet. (Siehe Punkt 2.2) Mit dem Ziel, Problembewusstsein in der Öffentlichkeit zu wecken, die Gefahren der Intoleranz deutlich zu machen und unser tätiges Engagement zu bekräftigen, proklamieren wir feierlich den 16. November zum Internationalen Tag für Toleranz. ¾ Cristopher-Street-Day (CSD) in Zürich (Kulturveranstaltung) Der CSD ist seit bald 40 Jahren auf der ganzen Welt die grösste Manifestation lesbischschwuler Menschen. 1969 hat sich eine vorerst noch kleine Gruppe von Menschen in New York gegen andauernde Schikanen und Demütigungen durch die Behörden gewehrt. Seither hat sich der CSD weltweit zur wichtigsten Demonstration entwickelt, um die Anliegen, Forderungen und Probleme homosexueller Menschen einer breiten Öffentlichkeit aufzuzeigen. ¾ Papst-Event für Jugendliche (Festakt) Papst Johannes Paul II. hat den Weltjugendtag 1986 ins Leben gerufen, welcher von Papst Benedikt XVI. weitergeführt wird. Spass, Besinnung, Gebet, Tanz, Austausch und Gottesdienst sind Merkmale eines Weltjugendtages. Hunderte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Deutschschweiz versammeln sich jährlich zu diesem Treffen. So pilgerten sie im August 2005 gemeinsam nach Köln, um mit hunderttausenden von jungen Menschen aus der ganzen Welt den Glauben neu zu entdecken und zu vertiefen. Seit 2003 findet in jedem Zwischenjahr ein Weltjugendtag auf Ebene der Deutschschweiz statt. Weitere Informationen unter: www.weltjugendtag.ch Seite 43 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ ¾ Art of Life 27 (Esoterik-Fachmesse) Art of Life, die Kunst des Lebens steht für Freude und Leichtigkeit, die schönen Dinge des Lebens, Aufklärung und Inspiration, Nutzen und Vorteile für die Besuchenden. Eine sich entwickelnde Gesellschaft benötigt Impulse. Wir bieten eine Plattform, einen Marktplatz auf dem sich Erneuerer, Anbieter, Interessierte und Suchende treffen, gemeinsam, Ideen & Wissen austauschen und entwickeln. Spass und Freude, Musiker und Künstler geben der Plattform einen Rahmen der Leichtigkeit, Freiheit und des Geniessens. Für weitere Angaben siehe www.esoterikmesse.ch ¾ SET-Kongress 28 (Forum) Nach den beiden Lehrerkongressen in den Jahren 1998 und 2001 fand am 30.5.2007 der dritte nationale SET-Kongress statt und lancierte mit dem „SETQualitätslabel für Toleranz“ ein Novum in der Schweiz. Erstmals können Schulen, Jugendorganisationen und Sportvereine ihre aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Toleranz auszeichnen lassen. Damit soll auf nachhaltige und breit abgestützte Art und Weise dem zunehmenden Klima der Gewalt in unserer Gesellschaft entgegen gewirkt werden. ¾ Mustermesse Basel (Muba)/Zürcher Herbstmesse (Züspa) (Austellung) In Form eines Präsentations-Standes könnte der TOLERANT dem breiten Publikum vorgestellt und näher gebracht werden. Der grosse Vorteil hierbei ist, dass sich persönliche Dialoge ergeben, bei denen die Botschaft des TOLERANT ausführlich erläutern lässt. Um interessierten Personen eine Plattform zu bieten, um in Kontakt treten zu können oder nähere Informationen einzuholen, ist ein Internetauftritt unumgänglich. Bereits mit kleinem finanziellem Aufwand ist dies möglich. 27 Quelle: www.esoterikmesse.ch 28 Quelle: www.set-toleranz.ch Seite 44 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ ¾ Einen Internetauftritt für den TOLERANT erstellen und aktiv betreuen. Der Link sollte auf möglichst vielen Homepages platziert sein. Bis am 31. August waren die beiden Adressen www.tolerant.ch und www.tolerants.ch noch nicht belegt. Die Stiftung für Erziehung zur Toleranz bietet mit dem «SET-Qualitätslabel für Toleranz» einen Ansporn und ein einfach handhabbares Instrument, das hilft, alle Beteiligten (Schüler, Eltern, Lehrer, Leiter, Mitglieder) für ein tolerantes Zusammenleben zu motivieren. Für diesen Einsatz gibt es die Auszeichnung «SET-Qualitätslabel für Toleranz». Es wird in Form eines Objektes verliehen. Das Objekt manifestiert nach Aussen, in gut sichtbarer Form, dass sich die Institution in hohem Masse für Toleranz, Respekt und gegen Gewalt engagiert. ¾ Toleranz - Award für tolerantes Unternehmen Ähnlich wie das Qualitätslabel für Toleranz, welche am Set-Kongress an Schulen, Vereine und Organisationen vergeben werden, könnte ein ToleranzAward für Firmen und Unternehmen in die Welt gerufen werden. Dieses Label für Toleranz könnte im Rahmen einer festlichen Preisverleihung vergeben werden. Um die Reichweite der Printmedien zu nutzen, bietet sich als günstige Möglichkeit, ein Artikel in einer Kundenzeitschrift sowie einer Regionalzeitung. Siehe dazu Punkt 4.3.2. „PR“ ¾ Artikel in Zeitungen/Zeitschriften wie Migrosmagazin, Coop-Zeitung Hierbei kann einerseits ein Artikel/Bericht über den TOLERANT selbst, dessen Botschaft und Erfinder geschrieben werden. Andererseits kann der TOLERANT medial, bezüglich des UNESCO-Toleranz-Tages beispielsweise bereits im Vorfeld, das heisst einige Wochen vor dem eigentlichen Anlass, in Kombination mit diesem bekannt gemacht werden. Dies hätte den Effekt, dass die Menschen über zwei Themenpunkte angesprochen werden könnten. Dies würde möglicherweise den Sensibilisierungsgrad auf das Thema Toleranz erhöhen. Seite 45 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Um gezielt ein eher junges Zielpublikum ansprechen zu können, wäre ein Einsatz des TOLERANT allenfalls auch im kulturellen Bereich Film, Kino möglich. ¾ Ein Trickfilm „TOLERANT“ zum Thema Toleranz zu produzieren und diesen „Kurzfilm“ beispielsweise im Kino vor dem eigentlichen Hauptfilm zu zeigen ist sicher eine gewagte aber interessante Idee. Leider ist dies eine sehr kostspielige Verbreitungsvariante. Wie bereits unter Punkt 4.3.3. „Meinungsführer/innen“ aufgezeigt, bietet diese Vorgehensweise eine effiziente und eher kostengünstige Möglichkeit, um ein breites Zielpublikum anzusprechen. Eine Zusammenarbeit unter anderem mit den folgenden Persönlichkeiten wäre möglich. Als ¾ Musik: Herbert Grönemeyer, Polo Hofer, Stress, Baschi ¾ Film: Melanie Winiger ¾ Politik: SP-Nationalrätinnen Pascale Bruderer und Ursula Wyss ¾ Gesellschaft: Pfarrer Hans Sieber, Hans Küng (Weltethos) flankierende (unterstützende) Massnahme zu den bis jetzt genannten Einsatzmöglichkeiten kann die folgende abschliessend genannt werden. ¾ Durch eine grosse Plastik des TOLERANT Präsenz in öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise in einem Hauptbahnhof zeigen (wie Niki de Saint-Phalle Plastik im Hauptbahnhof Zürich) Seite 46 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Verbesserungsvorschläge zum TOLERANT An dieser Stelle werden einige Verbesserungsvorschläge genannt, welche während den Expertengesprächen aufgetaucht sind. Auf Grund dessen, dass von den Zeichen der grossen Weltreligionen auf dem TOLERANT lediglich die beiden aus dem Christen- und Judentum erkannt wurden, stellt sich die Frage, ob für den Islam wie auch den Buddhismus nicht ein eindeutig erkennbares Symbol gewählt werden sollte. Wie beispielsweise den Halbmond (Islam) oder das Rad der Lehre (Buddhismus). Abbildung 13: Rad der Lehre Abbildung 14: Mondsichel (Quelle: Lexikon der Symbole) (Quelle: Lexikon der Symbole) Weiter wurde auch die Zeichenwahl zur Darstellung von Frau und Mann bemängelt. Da ein Ausrufe- und Fragezeichen nicht zwingend mit den Geschlechtern in Verbindung gebracht wird. An dessen Stelle könnten zum Beispiel die allgemein bekannten Venus- und Marssymbole verwendet werden. Abbildung 15: Venussymbol Abbildung 16: Marssymbol (Quelle: Lexikon der Symbole) (Quelle: Lexikon der Symbole) Durch eine Optimierung der vorhandenen Zeichen auf dem TOLERANT, könnte die allgemeine Verständlichkeit verbessert werden und die Aussagekraft erhöht werden. Seite 47 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 7 Literatur- und Quellenverzeichnis Literatur • Bauer, Wolfgang / Dümotz, Irmtraud / Golowin, Sergius (1994): Lexikon der Symbole. 15. Auflage. Wiesbaden: MECO Verlag • Bäuerle Ferdinand/ Pflaum Dieter/ Laubach Karen (2002): Lexikon der Werbung. 7., aktualisierte Auflage. München: Verlag Moderne Industrie • Berekoven, Ludwig / Eckert, Werner / Ellenrieder, Peter (2006): Marktforschung. Methodische Grundlagen und praktische Anwendungen. 11., überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Gabler Verlag, • Bertelsmann Lexikonthek Verlag GmbH (1989): Bertelsmann Lexikon Band 14. Gütersloh: Verlagsgruppe Bertelsmann • Brockhoff Klaus (1999): Produktpolitik. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: UTB Verlag • Bruce-Mitford, Miranda (1997): Zeichen & Symbole – Geheime Sprache der Bilder. London: Dorling-Kindersley-Buch, • Bruhn, Manfred (2004): Handbuch Markenführung. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: Gabler Verlag, • Bruhn, Manfred (2003): Kommunikationspolitik. Systematischer Einsatz der Kommunikation für Unternehmen. 2. völlig überarbeitete Auflage. München: Franz Vahlen Verlag • Kotler Philip / Bliemel Friedhelm (2001): Marketingmanagement. 10., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag Seite 48 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ • Meffert, Heribert (1998): Marketing – Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung. 8. Auflage. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft • Meffert Heribert / Burmann Christoph / Koers Martin (2005): Markenmanagement. Identitätsorientierte Markenführung und praktische Umsetzung. 2. vollständig überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Gabler Verlag • Siegle, Michael Bernd (2005): Logo. Grundlagen der visuellen Zeichengestaltung. 4., aktualisierte Auflage. Kempten: Verlag Beruf und Schule, Internetressourcen URL: http://markensoziologie.de [Stand: 22.Juli 2007] URL: http://www.toleranz-netzwerk-saar.de [Stand: 04.August 2007] URL: http://www.unesco.ch/biblio-d/tol_erklaerung_frame.htm [Stand: 30.Juli 2007] URL: http://www.cnduk.org/pages/ed/cnd_sym.html [Stand: 05.August 2007] URL: http://www.christen-und-juden.de/index/magen.htm [Stand: 10.August 2007] URL: http://www.friedensfahnen.de/ [Stand: 05.August 2007] URL: http://www.csdzurich.ch/index [Stand: 05.August 2007] URL: http://www.set-toleranz.ch/de/set-stiftung [Stand: 10.August 2007] URL: http://www.markenlexikon.com [Stand: 25.August 2007] URL: http://www.esoterikmesse.ch [Stand: 04.August 2007] URL: http://www.paceflaggen.de/gedanken [Stand: 05.August 2007] URL: http://www.onguru.de [Stand: 25.August 2007] Seite 49 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 8 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: TOLERANT-Modell............................................................................................. 15 Abbildung 2: TOLERANT-Zeichen der Religionen................................................................ 15 Abbildung 3: TOLERANT-Zeichen der Liebe......................................................................... 16 Abbildung 4: Die Begriffe der Zeichenlehre ........................................................................ 18 Abbildung 5: Lateinisches Kreuz ............................................................................................ 22 Abbildung 6: Der Davidstern.................................................................................................. 23 Abbildung 7: Das CND-Zeichen ............................................................................................ 24 Abbildung 8: Aus dem Winkleralphabet N und D.............................................................. 25 Abbildung 9: Die PACE-Fahne............................................................................................... 25 Abbildung 10: Adidas-Logo ................................................................................................... 27 Abbildung 11: Nivea-Logo ..................................................................................................... 28 Abbildung 12: Nutzen der Marke .......................................................................................... 30 Abbildung 13: Rad der Lehre................................................................................................. 47 Abbildung 14: Mondsichel...................................................................................................... 47 Abbildung 15: Venussymbol ................................................................................................. 47 Abbildung 16: Marssymbol ..................................................................................................... 47 Seite 50 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 9 Selbständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, die Ihnen vorliegende Diplomarbeit mit dem Titel „Ideelles Marketing für eine Neuerfindung“ selbständig, ohne Mithilfe Dritter und nur unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habe. Martina Borner Rickenbach, 31. August 2007 Seite 51 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 10 Anhang 10.1 Übersicht der Interviewten Personen • Cornelia Schweizer, 4 jährige Tätigkeit als Primarlehrerin und unterrichtete in dieser Zeit die 1. und 2. Klasse. Heute studiert sie am Institut für angewandte Psychologie in Zürich. • Schwester Hildegard Schallenberg, Pastoral Assistentin/ Pfarreileiterin, Obergösgen • Hanspeter Betschart, Kapuziner/Kath. Pfarrer/Dozent an der Universität Luzern/ Autor mehrerer Bücher, Olten • Beat A. Stephan, Produzent und Redaktor Migros-Magazin, Zürich Seite 52 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 10.1.1 Experteninterview im Bereich Pädagogik Geführt mit: Frau Cornelia Schweizer Datum: 10. August 2007 Funktion: 4 jährige Tätigkeit als Primarlehrerin (1./2.Klasse) Studiert heute angewandte Psychologie 1. Der erste Eindruck des TOLERANT auf die befragte Person Aushändigen des TOLERANT an die befragte Person • • • Was stellt für Sie dieses Objekt dar? - moderne Kirche - ein Modell für etwas Was können Sie erkennen? - Zeichen der Juden, den Stern - Zeichen Christentum, das Kreuz Sehen Sie eine Botschaft darin? - Vereinigung von irgend etwas - Farben - Religiöse Botschaft 2. Zum Begriff „Toleranz“ • Was verstehen Sie unter dem Begriff „Toleranz“? Den Lebensstil von verschiedenen Einzelpersonen und Gruppen akzeptieren und wertschätzen. Tolerieren ist mehr als nur dulden. • Wichtigkeit von Toleranz? Wird in heutiger Gesellschaft immer wichtiger. Auf Grunde der verstärkten Globalisierung, freieren Landesgrenzen, kommen mehr Kulturen und Religionen zusammen. Toleranz stellt ein sehr wichtiger Faktor für ein friedliches Zusammenleben aller Lebensstile. • Welche Möglichkeiten sehen Sie um Toleranz zu fördern? Seite 53 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Den Kindern muss von klein auf eine tolerante Denkweise mit auf den Weg gegeben werden. Vorbilder wie Eltern, Lehrerschaft, müssen vermitteln. Eine verstärkte Thematisierung baut Vorurteile ab. Was die Leute nicht kennen, lehnen sie ab. 3. Zum TOLERANT Kurze Erklärung des TOLERANT der dahinter stehenden Idee • Wie finden Sie grundsätzlich die Idee des TOLERANT? - Sehr gut! Es ist auf spielerische Weise viel zu entdecken. - TOLERANT ist jedoch nicht selbsterklärend, sondern benötigt Einführung/Erklärung - Wenn Botschaft bekannt, dann klar ersichtlich - Sehr schön, dass Herz am Schluss alles wie vereint - TOLERANT hat eine positive Ausstrahlung/ Wirkung; ansprechend und nicht plump • Wen sehen Sie primär als Zielgruppe? Grundsätzlich Menschen jeden Alters. Speziell jedoch Kinder/ Schüler • In welcher Form/ auf welchem Weg kann diese Zielgruppe mit dem TOLERANT angesprochen werden? • - In Bahnhof-Halle in Form grosser Skulptur - Aktions-Tag - CSD Zürich, weltweit Welche Einsatzmöglichkeiten sehen Sie? Allgemein/ in eigenem Gebiet? - Toleranz-PreisÆ Den TOLERANT als Award an Unternehmen beisp. verleihen. Für tolerante Zusammenarbeit; Behinderte integrieren; • - Bastelbogen für Religionsunterricht - Projekttag/ -wochen an Schulen Wen sehen Sie als mögliche Meinungsführer? - Angesehene, bekannte Person - Secondos, eher weniger Politiker - Musiker wie z. B. Herbert Grönemeyer - Schauspieler Seite 54 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ • Kennen Sie Events, Grossanlässe bei welchen der TOLERANT bekannt gemacht werden könnte? - CSD in Zürich resp. weltweit - Religiöse Feste - Promi-Anlass, direkte Interviews mit Vorstellen des TOLERANT - Anlässe von Jugendorganisationen wie Pfadi, Blauring (Einsatz des TOLERANT als Maskottchen) - Musik-Events wie beispielsweise Live Earth 07 Seite 55 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 10.1.2 1. Experteinterview im Bereich Religion Geführt mit: Frau Schwester Hildegard Datum: 16. August 2007 Funktion: Tätigkeiten als Kindergärtnerin/ Kinderheim Theologie-Studium/ Seelsorghilfe 9 jährige Tätigkeit als Pastoral Assistentin/ Gemeindeleitung 1. Der erste Eindruck des TOLERANT auf die befragte Person Aushändigen des TOLERANT an die befragte Person • • • Was stellt für Sie dieses Objekt dar? - Eine Vielfalt/ versch. Möglichkeiten - Viele Farben Was können Sie erkennen? - Zeichen der Juden, den Stern - Zeichen Christentum, das Kreuz - Himmel und Erde (Farbe blau) Sehen Sie eine Botschaft darin? - Symbol der existierenden Vielfalt wie Kulturen, Nationen, Religionen 2. Zum Begriff „Toleranz“ • Was verstehen Sie unter dem Begriff „Toleranz“? Den anderen so sein lassen wie er ist. Akzeptieren nicht nur tolerieren. Ganz wichtig, seinen eigenen Standpunkt dabei zu behalten. Seine Eigenart behalten und versuchen den anderen zu verstehen. Wer sich nicht selbst kennt und weiss wo er steht, hat Angst vor dem anderen und dies führt zu Vorurteilen und einer intoleranten Haltung. • Wichtigkeit von Toleranz? In der heutigen Gesellschaft enorm wichtiger, da sehr viele verschiedene Kulturen eng aufeinander leben. • Welche Möglichkeiten sehen Sie um Toleranz zu fördern? Seite 56 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Den Kindern sollte bereits schon in einem sehr frühen Stadium mitgegeben werden, Achtung vor dem anderen zu haben und ihn Ernst zu nehmen. Bei Erwachsenen sehr schwierig, eine bestehende Einstellung/ Meinung zu öffnen. 3. Zum TOLERANT Kurze Erklärung des TOLERANT der dahinter stehenden Idee • Wie finden Sie grundsätzlich die Idee des TOLERANT? - Sehr gut! Sehr sinnvoll! - Toll, dass sich jemand so für eine tolerantere Welt einsetzt - TOLERANT ist jedoch nicht selbsterklärend, sondern benötigt Einführung/Erklärung - Sehr positiv auch, dass es in die Hand genommen werden und damit gespielt werden kann. • Wen sehen Sie primär als Zielgruppe? Schüler ab der 4. Klasse ( Primar- wie auch Religionsunterricht) Die verschiedenen Kulturen in den Schulen sehr wichtig zu thematisieren. • In welcher Form/ auf welchem Weg kann diese Zielgruppe mit dem TOLERANT angesprochen werden? - Projekttage/ Wochen zu Themen wie Frieden, Gerechtigkeit, passt zu sehr vielen Themen • Welche Einsatzmöglichkeiten sehen Sie? Allgemein/ in eigenem Gebiet? - • • TOLERANT als grosses Symbol/ Kunstwerk auf öffentlichen Plätzen Wen sehen Sie als mögliche Meinungsführer/in? - Schwierig - Ministranten - Sie selbst Kennen Sie Events, Grossanlässe bei welchen der TOLERANT bekannt gemacht werden könnte? - Sommernachts-Fest - Grundsätzlich kirchliche Anlässe Seite 57 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 10.1.3 2. Experteninterview im Bereich Religion Geführt mit: Herr Hanspeter Betschart Datum: 29. August 2007 Funktion: Kath. Pfarrer/ Pfarreileiter/ Autor von „Heitere Geschichten und Erinnerungen“ 1999, „Wachsende Liebe“ 2004 1. Der erste Eindruck des TOLERANT auf die befragte Person Aushändigen des TOLERANT an die befragte Person • • Was stellt für Sie dieses Objekt dar? - Schnitz einer Wassermelone/ Frucht - Liebe (rote Farbe) geschützt von goldenem Rand (dem Wertvollsten) Was können Sie erkennen? - Christliches Kreuz - Davidstern - Ausrufe- und Fragezeichen, kann als Beständigkeit bei gleichzeitige Fragestellen verstanden werden • Sehen Sie eine Botschaft darin? - blaue Farbe, kann als Aufmunterung zum Weitergehen gesehen werden - stellt etwas erfreuendes, lebendiges, schönes dar - Gefäss, das etwas aufhebt 2. Zum Begriff „Toleranz“ • Was verstehen Sie unter dem Begriff „Toleranz“? Es kann zwischen positiver und negativer Toleranz unterschieden werden. Die Denkweise, jeder soll machen was er will, zählt zur negativen. Viel wichtiger ist jedoch, ein gegenseitiges Interesse an den Tag legen, wobei die Eigenheiten von Kulturen, Traditionen zugelassen werden sollen. Im positiven Sinne ist ein Tolerieren dem Akzeptieren gleich zu stellen. Seite 58 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ • Wichtigkeit von Toleranz? In der Toleranz liegt die Grundvoraussetzung für das Zusammenleben in der Partnerschaft, Familie und schliesslich der Gesellschaft. War immer wichtig, gewinnt jedoch zunehmend an Wichtigkeit. • Welche Möglichkeiten sehen Sie um Toleranz zu fördern? Um Toleranz fördern zu können, muss bei den Kindern begonnen werden. Wobei klar ist, dass intolerante Eltern auch ihre Kinder intolerant erziehen. Sehr entscheidend ist auch die gegenseitige Verständlichkeit, unter anderem also die Sprache. Weiter tragen Kommunikation, Offenheit gegenüber Neuem, Unbekanntem, und sich informieren zur Toleranz bei. 3. Zum TOLERANT Kurze Erklärung des TOLERANT der dahinter stehenden Idee • Wie finden Sie grundsätzlich die Idee des TOLERANT? - Idee ist sehr gut und eindrücklich - Leider etwas zu komplex und die Botschaft ist nicht selbst sprechend, sondern benötigt eine Erklärung - Verbesserungspotential in der Wahl der Symbole für den Islam, den Buddhismus und die Geschlechter möglich • Wen sehen Sie primär als Zielgruppe? - ganzes Spektrum/ alle Gesellschaftsschichten - Speziell Kinder, diese benötigen diesbezüglich jedoch umfangreiche Informationen • In welcher Form/ auf welchem Weg kann diese Zielgruppe mit dem TOLERANT angesprochen werden? - Kinder eher im spielerischen Sinn. Wie beispielsweise mit Hilfe des Bastelbogens • Grundsätzlich eher schwierig, da zu komplex und zu erklärungsbedürftig Welche Einsatzmöglichkeiten sehen Sie? Allgemein/ in eigenem Gebiet? - In Schulen, über Lehrerschaft Seite 59 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ • Evtl. während Predigt Wen sehen Sie als mögliche Meinungsführer/in? - niemand speziellen resp. all diejenigen, welche bezüglich Toleranz sensibilisiert sind - Jemand der sich für die Positionen der Geschlechter oder Homosexualität einsetzt • Gefahr : Randgruppen könnten grössere Angriffsfläche bieten Kennen Sie Events, Grossanlässe bei welchen der TOLERANT bekannt gemacht werden könnte? - Papst-Event für Jugendliche, da wird immer ein Identifikationssymbol genutzt - Jugendtreffen Seite 60 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 10.1.4 Experteninterview im Bereich Medien Geführt mit: Herrn Beat A. Stephan Datum: 21. August 2007 Funktion: Produzent und Redaktor Migros-Magazin 1. Der erste Eindruck des TOLERANT auf die befragte Person Aushändigen des TOLERANT an die befragte Person • • Was stellt für Sie dieses Objekt dar? - Bischofsmütze, erinnert an Samichlaus - Christlicher, jüdischer Hintergrund - Ein dreidimensionales Spiel - Briefbeschwerer Was können Sie erkennen? - • Verkehrsschild, Vorsicht Gefahr, Fragezeichen, blaues Dreieck Sehen Sie eine Botschaft darin? Nicht wirklich eine Botschaft erkennbar. 2. Zum Begriff „Toleranz“ • Was verstehen Sie unter dem Begriff „Toleranz“? Toleranz ist die Vorstufe zu Akzeptanz. Tolerieren bedeutet nicht zwingend akzeptieren. • Wichtigkeit von Toleranz? Gewinnt in heutiger Gesellschaft stark an Wichtigkeit. Vermehrtes Aufeinandertreffen von verschiedenen Lebensformen, Religionen und Kulturen benötigen tolerante Denkweisen. • Welche Möglichkeiten sehen Sie um Toleranz zu fördern? Auf einer ersten Ebene: selbst, das eigene Umfeld und Familie für andere Lebensentwürfe plädieren Seite 61 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Und auf politischer Ebene: wäre einiges machbar, jedoch besteht das Problem, dass Toleranz nicht verschrieben oder in Gesetzt verankert werden kann. In den Schulen und den Medien besteht die Möglichkeit, Toleranz zu fördern. 3. Zum TOLERANT Kurze Erklärung des TOLERANT der dahinter stehenden Idee • Wie finden Sie grundsätzlich die Idee des TOLERANT? Prinzipiell ist die Idee des TOELRANT sehr gut. Schwierigkeit, das Objekt zu verstehen, nicht selbsterklärend. Symbole sollten für klarere Aussage verbessert werden. Super, dass eine private Person ohne finanziellen Hintergedanken für eine tolerantere Welt engagiert. • • Wen sehen Sie primär als Zielgruppe? - Lehrer, Kinder Arbeit mit Bastelbogen oder für Werkunterricht. - Evtl. Pfarrer und Prediger In welcher Form/ auf welchem Weg kann diese Zielgruppe mit dem TOLERANT angesprochen werden? Tag der Toleranz medienmässig nutzen und bereits einen Monat davor mit Artikeln und Berichten darauf aufmerksam machen. • • • Welche Einsatzmöglichkeiten sehen Sie? Allgemein/ in eigenem Gebiet? - Artikel über Erfinder, Idee und Background - Meditationshilfe für spirituelle, philosophisch Gruppen - In Auto an Innenrückspiegel aufhängen Wen sehen Sie als mögliche Meinungsführer/in? - Pfarrer Sieber, Hans Küng (Weltethos) - Pascale Bruderer, Ursula Wyss, Antirassismus Kommission - Polo Hofer, Stress, Baschi Kennen Sie Events, Grossanlässe bei welchen der TOLERANT bekannt gemacht werden könnte? - TOLERANT eher schwierig um an Grossanlass bekannt zu machen, verglichen bspw. mit der Pace-Fahne. Tolerant zu wenig plakativ. Seite 62 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ - Evtl. Spielfest für Kinder/ Jugendliche, bei welchem der TOLERANT in Grossform zusammengesetzt werden kann. Kultur- und Religionsübergreifend. Medien, PR Seite 63 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 10.2 TOLERANT Bastelbogen Seite 64 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ 10.3 TOLERANT Flyer 3. Seite 65 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ Seite 66 Ideelles Marketing für den „TOLERANT“ „ Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heisst beleidigen“ Goethe (Maximen und Reflexionen) Seite 67