Konkretisierte Unterrichtsvorhaben - Herder

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Konkretisierte Unterrichtsvorhaben
Einführungsphase, Unterrichtsvorhaben1:
Thema: Wie Menschen das Fremde und den Fremden wahrnahmen – Fremdsein in
weltgeschichtlicher Perspektive
Übergeordnete Kompetenzen:
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
•
•
•
beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteure in
ihrer jeweils durch zeitgenössische Rahmenbedingungen geprägten Eigenart
(SK4),
identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5),
beschreiben Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter dem
Aspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6).
Methodenkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
•
•
•
•
•
treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung (MK1),
identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei
(MK4),
analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5),
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen (und der Analyse von und kritischer
Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen) fachgerecht an (MK6),
interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche
Quellen (und Darstellungen) wie Karten, Grafiken, Schaubilder und Bilder, (Karikaturen und Filme) (MK7).
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
•
•
•
beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren
Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1),
beurteilen angeleitet Grundlagen, Ansprüche und Konsequenzen einzelner Denkund Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4),
beurteilen angeleitet die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen
für historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5).
Handlungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
• stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen
Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1),
• entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der
Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2),
• präsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-) öffentlichen Diskurs teil (HK6).
Inhaltsfeld:
IF 1: Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive
Inhaltliche Schwerpunkte:
• Die Darstellung der Germanen in römischer Perspektive
• Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa
• Was Reisende erzählen – Selbst- und Fremdbild in der frühen Neuzeit
• Fremdsein, Vielfalt und Integration – Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im 19.
und 20. Jahrhundert
Zeitbedarf: 24 Std.
Vorhabenbezogene Konkretisierung IF 1: Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive
Unterrichtssequenzen
Zu entwickelnde Kompetenzen
Germanen - primitive Barbaren oder edle
Freiheitskämpfer?
Anregungen:
Konkretisierte Sachkompetenz:
• erklären den Konstruktcharakter von
- Gab es „den Germanen“
Bezeichnungen wie „der Germane“, „der
überhaupt?
Römer“ und „der Barbar“ und die damit
einhergehende Zuschreibung normativer Art.
- Römer und Germanen –
Friedliches Miteinander versus
Konkretisierte Urteilskompetenz:
kriegerisches Gegeneinander (2.
• beurteilen die Darstellung der Germanen in
Jh. v.Chr. – 4. Jh. n.Chr. –
römischen Quellen im Hinblick auf
Überblick anhand von
immanente und offene Selbst- und
Darstellungstexten und Karten)
Fremdbilder.

Römer und Germanen in der Antike:
Kontakte – Beziehungen - Konflikte

„Germanen“ = „Barbaren“? Die
Wahrnehmung und Darstellung der
Germanen in römischer Perspektive

Mythos Arminius – Hermann: zwischen
Wissenschaft, künstlerischer Freiheit
und politischem Kalkül
Das Eigene und das Fremde – wie
Menschen im Mittelalter sich wechselseitig
wahrnahmen

Weltkarten spiegeln Weltbilder wider –
ethnokultureller Vergleich von
historischen Karten
Methodenkompetenz:
• treffen unter Anleitung methodische
Entscheidungen für eine historische
Untersuchung (MK1),
• analysieren Fallbeispiele und nehmen
Verallgemeinerungen vor (MK5),
• wenden aufgabengeleitet, an
wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation
von Textquellen (und der Analyse von und
kritischer Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen) fachgerecht an
(MK6).
Konkretisierte Sachkompetenz:
• erklären mittelalterliche Weltbilder und die
jeweilige Sicht auf das Fremde anhand von
Weltkarten (Asien und Europa).
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher,
technischer und geographischer Kenntnisse
auf das Weltbild früher und heute.
Vorhabenbezogene Absprachen
-
Waren die Germanen primitive
Barbaren?
-
Überprüfen des Urteils eines
Römers (z.B. Caesar: Der
Gallische Krieg; Tacitus:
Germania)
Anregungen:
Karten des 12. Jhs. im Vergleich mit der
Ebstorfer Weltkarte und Weltkarten um
1500 (z.B. Hartmann Schedel, 1493)
Methodenkompetenz:
• identifizieren Verstehensprobleme und
führen die notwendigen Klärungen herbei
(MK4),
• interpretieren und analysieren sachgerecht
unter Anleitung auch nichtsprachliche
Quellen (und Darstellungen) wie Karten,
Grafiken, Schaubilder (und) Bilder,
Karikaturen und Filme) (MK7).
Fremde Nachbarn – zur Rekonstruktion des
Bildes vom Fremden in früheren Berichten

Vergleich von Reiseberichten aus der
Frühen Neuzeit
Handlungskompetenz:
• stellen innerhalb der Lerngruppe ihre
Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen
Person und Gruppe zur historischen Welt
und ihren Menschen dar (HK1).
Konkretisierte Sachkompetenz:
• analysieren multiperspektivisch die
Wahrnehmung der Fremden und das
jeweilige Selbstbild, wie sie sich in Quellen
zu den europäischen Entdeckungen,
Eroberungen oder Reisen in Afrika und
Amerika in der frühen Neuzeit
dokumentieren.
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• erörtern beispielhaft Erkenntniswert und
Funktion europazentrischer Weltbilder in der
Neuzeit.
•
Methodenkompetenz:
• analysieren Fallbeispiele und nehmen
Verallgemeinerungen vor (MK5),
• wenden aufgabengeleitet, an
wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation von
Textquellen (und der Analyse von und
kritischer Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen) fachgerecht an
(MK6).
Anregungen:
z.B.: Peter Kolbs „Reise zum Vorgebirge
der Guten Hoffnung“ von 1719 (Auszüge)
– kontroverser Vergleich zu späteren
Reise-berichten nach Afrika (z.B. von
Georg Schweinfurth) u.a.
Fremdsein, Vielfalt und Integration –
Migration am Beispiel des Ruhrgebiets
im 19. und 20. Jahrhundert


Das Ruhrgebiet als ersehnte Heimat
von Arbeitsmigranten?
Vielfalt und Veränderung der
Lebenswelt – dargestellt an einem Ort
der Industrialisierung
Konkretisierte Sachkompetenz:
• stellen an ausgewählten Beispielen die
Loslösung der von Arbeitsmigration
Betroffenen von ihren traditionellen
Beziehungen und die vielfältige Verortung in
ihre neue Arbeits- und Lebenswelt dar.
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• erörtern kritisch und vor dem Hintergrund
differenzierter Kenntnisse die in Urteilen
über Menschen mit persönlicher oder
familiärer Zuwanderungsgeschichte
enthaltenen Prämissen.
Anregungen:
Arbeitsmigration im 19. Jh. (z.B. Polen)
und/ oder 20. Jh. (z.B. Türken, Italiener,
Griechen, Spanier, Portugiesen)
regionale Beispiele (z.B. Glashütte
Gernheim, „Hollandgänger“/ Ziegelei Lage)
Methodenkompetenz:
• interpretieren und analysieren sachgerecht
unter Anleitung auch nichtsprachliche
Quellen (und Darstellungen) wie Karten,
Grafiken, Schaubilder (und) Bilder,
(Karikaturen und Filme) (MK7).
Handlungskompetenz:
• entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen
für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle
von historischen Erfahrungen in
gesellschaftlichen und politischen
Entscheidungsprozessen (HK2),
• präsentieren eigene historische Narrationen
und nehmen damit am (schul-)öffentlichen
Diskurs teil (HK6).
Diagnose von Schülerkonzepten:
• Mithilfe von Narration den Lernstand zur Perspektivübernahme ermitteln: Verfassen eines informierenden (Reise-)Berichts o.ä. über die
Germanen
Leistungsbewertung:
• Präsentation von Arbeitsergebnissen
• Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher und nichtsprachlicher Quellen
Einführungsphase, Unterrichtsvorhaben 2:
Thema: Islamische Welt – christliche Welt: Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter
und früher Neuzeit
Übergeordnete Kompetenzen:
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
• ordnen historische Ereignisse, Personen, Prozesse und Strukturen angeleitet in
einen chronologischen, räumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang
ein (SK1).
• erläutern historische Ereignisse, Personen, Prozesse, Strukturen und
Epochenmerkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewählter historischer
Fachbegriffe (SK2).
• unterscheiden Anlässe und Ursachen, Verlaufsformen sowie Folgen und
Wirkungen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3).
• beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteure in
ihrer jeweils durch zeitgenössischen Rahmenbedingungen geprägten Eigenart
(SK4).
• identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5).
Methodenkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
• treffen unter Anleitung methodische Entscheidung für eine historische
Untersuchung (MK 1).
• erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen
Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her
(MK3).
• identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei
(MK4).
• analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5).
• wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von
und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht
an (MK6).
• interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche
Quellen und Darstellungen wie Karten, Grafiken, Schaubilder, Bilder, Karikaturen
und Filme (MK7).
• stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher
Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen und problemorientiert dar und
präsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer
Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9).
Handlungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler …
• stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen
Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1).
• entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung
der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen
Entscheidungsprozessen (HK2).
• beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwärtige Verantwortung für
historische Sachverhalte uns deren Konsequenzen (HK3).
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
• beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und
deren Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und
im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1).
• beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und
seine historische Bedeutung für die weitere Entwicklung und für die Gegenwart
(UK2).
• beurteilen angeleitet Grundlagen, Ansprüche und Konsequenzen einzelner
Denk- und Legimitationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4).
• erörtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen
Deutungen unter Berücksichtigung von Standort- und Perspektivenabhängigkeit
(UK6).
• bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch
die überzeitlichen Geltungsansprüche von Wertsystemen (UK8).
Inhaltsfeld: IF 2 Islamische Welt – christliche Welt: Begegnung zweier Kulturen in
Mittelalter und früher Neuzeit
Inhaltliche Schwerpunkte:
• Religion und Staat
• Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur
• Die Kreuzzüge
• Das Osmanische Reich und „Europa“ in der Frühen Neuzeit
Zeitbedarf: 30 Std.
Vorhabenbezogene Konkretisierung IF 2: Islamische Welt – christliche Welt: Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter und
früher Neuzeit
Unterrichtsequenzen
Einstieg / Problematisierung
 Zusammenleben von Christen und
Muslimen heute – Beispiele,
Wahrnehmungen und Deutungen
Zu entwickelnde Kompetenzen
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• erörtern an einem Fallbeispiel die
Bedeutung, die eine Kulturbegegnung
bzw. ein Kulturkonflikt für beide Seiten
haben kann.
1. Religion und Staat
 Islam – Entstehung einer Weltreligion
 Ausbreitung einer islamischarabischen Herrschaft
 Das Verhältnis von Staat und Religion
in islamischen Staaten und in
mittelalterlichen Staaten des Westens
Konkretisierte Sachkompetenz:
• beschreiben Formen der rechtlichen
Stellung von religiösen Minderheiten
sowie der Praxis des Zusammenlebens
mit ihnen in der christlichen und
islamischen mittelalterlichen Welt.
• beschreiben das Verhältnis zwischen
christlich und islamische geprägten
Gesellschaften in ihrer gegenseitigen
zeitgenössischen Wahrnehmung.
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• erörtern Erklärungsmodelle für
Entwicklungsdifferenzen zwischen
islamisch und christliche geprägten
Regionen.
• erörtern aus zeitgenössischer und
heutiger Perspektive kritisch und
Vorhabenbezogene Absprachen
Anregungen:
- Wahrnehmungen von Muslimen und Islam in
der internationalen und nationalen
Öffentlichkeit (z.B. durch Bezug auf die
Ereignisse um den 11. September 2001)
- Begriffsklärungen – Islam, Islamismus,
Fundamentalismus
- Islamismus – Gegenprogramm oder
(Keimzelle des) Terrorismus?
- Der "Westen" und der "Islam" – ein „Kampf
der Kulturen“ (Huntington) ?
Anregungen:
- Entstehung und Lehre des Islam
- Religion im Alltag von Muslimen
- Ausbreitung islamischer Herrschaften (u. U.
unter Berücksichtigung des Verhältnisses
zwischen Sunniten und Schiiten)
- Der Islam und das Phänomen von
kriegerischen Eroberungen (Möglichkeit von
Fallanalysen, z.B. zur Entstehung der „Umma“
von Yatrib 622 – Deutungen)
- Das Verhältnis von Recht, Politik und Religion
in der Tradition islamischer Herrschaften
(Grundlagen, Fallanalysen, Deutungen)
- Aufrufe zum „Heiligen Krieg“ im Koran ?
Fundamentalistische versus historisch-kritische
Deutungen von „normativen Quellen“
differenziert die Begründung für Krieg
und Gewalt.
Methodenkompetenz
• identifizieren Verstehensprobleme und
führen die notwendigen Klärungen
herbei (MK4).
• analysieren Fallbeispiele und nehmen
Verallgemeinerungen vor (MK5).
• wenden aufgabengeleitet, an
wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation
von Textquellen und der Analyse von
und kritischen Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen fachgerecht
an (MK6).
• interpretieren und analysieren
sachgerecht unter Anleitung auch
nichtsprachliche Quellen und
Darstellungen wie Karten, Grafiken,
Schaubilder, Bilder, Karikaturen und
Filme (MK7).
• stellen fachspezifische Sachverhalte
unter Verwendung geeigneter
sprachlicher Mittel und Fachbegriffe
adressatenbezogen und problemorientiert dar und präsentieren diese
auch unter Nutzung elektronischer
Datenverarbeitungssysteme
anschaulich (MK9).
Handlungskompetenz:
• entwickeln Ansätze für
Handlungsoptionen für die Gegenwart
unter Beachtung der Rolle von
historischen Erfahrungen in
- Ein Bündnis zwischen „Krone“ und „Tiara“?
Herrschaft im lateinisch-römischen Westen
- Reichskirche – Bündnis oder Streit der
Gewalten?
- Politisches Denken im europäischen
Mittelalter
2. Die Entwicklung von Wissenschaft und
Kultur im europäischen Mittelalter und in
der islamischen Welt


Orte kultureller Entwicklung in der
europäischen und der islamischen
Welt
Kulturkontakte und Kulturaustausch
zwischen arabischen und
europäischen Kulturen
gesellschaftlichen und politischen
Entscheidungsprozessen (HK2).
Konkretisierte Sachkompetenz:
• erläutern die Rolle des Islam als
Kulturvermittler für den christlicheuropäischen Westen.
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• beurteilen den Entwicklungsstand der
mittelalterlichen islamischen
Wissenschaft und Kultur im Vergleich zu
dem des Westens.
• erörtern Erklärungsmodelle für
Entwicklungsdifferenzen zwischen
islamisch und christlich geprägten
Regionen.
Methodenkompetenz:
• erläutern den Unterschied zwischen
Quellen und Darstellungen, vergleichen
Informationen aus ihnen miteinander
und stellen Bezüge zwischen ihnen her
(MK3).
• analysieren Fallbeispiele und nehmen
Verallgemeinerungen vor (MK5).
• wenden aufgabengeleitet, an
wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation
von Textquellen und der Analyse von
und kritischen Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen fachgerecht
an (MK6).
• interpretieren und analysieren
sachgerecht unter Anleitung auch
nichtsprachliche Quellen und
Anregungen:
- Medizin und/oder Philosophie als
Fallbeispiele
- Tolerante Herrschaft? Möglichkeiten und
Grenzen einer friedlichen Koexistenz
Darstellungen wie Karten, Grafiken,
Schaubilder, Bilder, Karikaturen und
Filme (MK7).
3. Die Kreuzzüge - Kriege im Namen
Gottes?



Voraussetzungen und Ursachen der
Kreuzzugsbewegung
„Kreuzzüge“ - Entwicklungen,
Wechselwirkungen und Folgen
Kreuzzüge als Zusammenprall der
Kulturen? Kulturbegegnung und
-konflikt in den sog.
Kreuzfahrerstaaten
Konkretisierte Sachkompetenz:
• beschreiben das Verhältnis von
geistlicher und weltlicher Macht im
lateinisch-römischen Westen sowie im
islamischen Staat.
• beschreiben Formen der rechtlichen
Stellung von religiösen Minderheiten
sowie der Praxis des Zusammenlebens
mit ihnen in der christlichen und
islamischen mittelalterlichen Welt.
• beschreiben das Verhältnis zwischen
christlich und islamisch geprägten
Gesellschaften in ihrer gegenseitigen
zeitgenössischen Wahrnehmung.
• erläutern die Rolle des Islam als
Kulturvermittler für den christlicheuropäischen Westen.
• erklären die Kreuzzugsbewegung von
unterschiedlichen gesellschaftlichen,
sozialen, politischen und individuellen
Voraussetzungen her.
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• erörtern Erklärungsmodelle für
Entwicklungsdifferenzen zwischen
islamisch und christliche geprägten
Regionen.
• erörtern aus zeitgenössischer und
heutiger Perspektive kritisch und
differenziert die Begründung für Krieg
und Gewalt.
Anregungen:
- Die Kreuzzüge und die Lehre vom
„gerechten Krieg“ ?
- Exkurs/Gegenüberstellung: Aufrufe zum
„Heiligen Krieg“ im Koran?“
- Analysen unterschiedlicher
„Kreuzzugshandlungen“
- Die Kreuzzüge – eine bleibende „Wunde“, ein
Mythos?
Methodenkompetenz:
• erläutern den Unterschied zwischen
Quellen und Darstellungen, vergleichen
Informationen aus ihnen miteinander
und stellen Bezüge zwischen ihnen her
(MK3).
• identifizieren Verstehensprobleme und
führen die notwendigen Klärungen
herbei (MK4).
• wenden aufgabengeleitet, an
wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation
von Textquellen und der Analyse von
und kritischen Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen fachgerecht
an (MK6).
• interpretieren und analysieren
sachgerecht unter Anleitung auch
nichtsprachliche Quellen und
Darstellungen wie Karten, Grafiken,
Schaubilder, Bilder, Karikaturen und
Filme (MK7).
Handlungskompetenz:
• entwickeln Ansätze für
Handlungsoptionen für die Gegenwart
unter Beachtung der Rolle von
historischen Erfahrungen in
gesellschaftlichen und politischen
Entscheidungsprozessen (HK2).
• beziehen angeleitet Position in Debatten
um gegenwärtige Verantwortung für
historische Sachverhalte uns deren
Konsequenzen (HK3).
4. Das Osmanische Reich und „Europa“ in Konkretisierte Sachkompetenz:
der Frühen Neuzeit
• erläutern das Verhältnis zwischen dem
Osmanischen Reich und Westeuropa in
 Aufstieg und Fall eines islamischen
der Frühen Neuzeit.
Staates – Entwicklungen und
• beschreiben das Verhältnis zwischen
Ursachen
christlich und islamisch geprägten
 Der „kranke Mann am Bosporus“ –
Gesellschaften in ihrer gegenseitigen
Probleme der Modernisierung in
zeitgenössischen Wahrnehmung.
einem islamischen Staat
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• erörtern aus zeitgenössischer und
heutiger Perspektive kritisch und
differenziert die Begründung für Krieg
und Gewalt.
• erörtern an einem Fallbeispiel die
Bedeutung die eine Kulturbegegnung
bzw. ein Kulturkonflikt für beide Seiten
haben kann.
Methodenkompetenz:
• erläutern den Unterschied zwischen
Quellen und Darstellungen, vergleichen
Informationen aus ihnen miteinander
und stellen Bezüge zwischen ihnen her
(MK3).
• identifizieren Verstehensprobleme und
führen die notwendigen Klärungen
herbei (MK4).
• analysieren Fallbeispiele und nehmen
Verallgemeinerungen vor (MK5),
• interpretieren und analysieren
sachgerecht unter Anleitung auch
nichtsprachliche Quellen und
Anregungen:
- Türkenbilder im Wandel der Zeit
- Die Türkei zwischen islamischer Welt und
Moderne
- EU-Beitritt der Türkei
Darstellungen wie Karten, Grafiken,
Schaubilder, Bilder, Karikaturen und
Filme (MK7).
Handlungskompetenz:
• stellen innerhalb der Lerngruppe ihre
Vorstellungen vom Verhältnis der
eigenen Person und Gruppe zur
historischen Welt und ihren Menschen
dar (HK1),
• beziehen angeleitet Position in Debatten
um gegenwärtige Verantwortung für
historische Sachverhalte uns deren
Konsequenzen (HK3).
Diagnose von Schülerkonzepten:
• Mithilfe von Darstellungen den Lernstand zur Orientierungskompetenz ermitteln: Erstellen von Zeitleisten/ zeitlichen Übersichten zur
Ausbreitung des Islam und Etappen des Verhältnisses von Christentum und Islam.
Leistungsbewertung:
• Präsentation der Arbeitsergebnisse
• Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher und nichtsprachlicher Quellen
Einführungsphase, Unterrichtsvorhaben 3:
Thema: Menschenrechte in historischer Perspektive
Übergeordnete Kompetenzen:
Sachkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
•
•
•
•
•
•
ordnen historische Ereignisse, Personen, Prozesse und Strukturen angeleitet in
einen chronologischen, räumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein
(SK1),
erläutern historische Ereignisse, Personen, Prozesse, Strukturen und
Epochenmerkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewählter historischer
Fachbegriffe (SK2),
unterscheiden Anlässe und Ursachen, Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungen
historischer Ereignisse und Prozesse (SK 3),
beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteure in ihrer
jeweils durch zeitgenössische Rahmenbedingungen geprägten Eigenart (SK4),
identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5),
erläutern Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter dem
Aspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6).
Methodenkompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
•
•
•
•
•
•
•
recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten
Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen
(MK2),
erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen
Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK3),
identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei
(MK4),
analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5),
wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende
Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen
Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6),
interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche
Quellen und Darstellungen wie Karten, Grafiken, Schaubilder, Bilder, Karikaturen
und Filme (MK7),
stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert in
Kartenskizzen, Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
•
•
•
•
beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und
deren Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und
im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1),
beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine
historische Bedeutung für die weitere Entwicklung und für die Gegenwart (UK2),
beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Berücksichtigung bzw.
Gewichtung verschiedener Kategorien, Perspektiven und Zeitebenen (UK3),
beurteilen angeleitet Grundlagen, Ansprüche und Konsequenzen einzelner
Denk-und Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4),
erörtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen
Deutungen unter Berücksichtigung von Standort- und Perspektivenabhängigkeit
(UK6),
• bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichen
dabei zu Grunde gelegten Kriterien (UK7),
• bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie die
überzeitlichen Geltungsansprüche von Wertesystemen (UK8).
•
Handlungskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler
•
•
•
stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen
Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1),
entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der
Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen
Entscheidungsprozessen (HK2),
beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwärtige Verantwortung für
historische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3).
Inhaltsfeld 3: Die Menschenrechte in historischer Perspektive
Inhaltliche Schwerpunkte:
• Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen
• Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Französischen Revolution
• Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart
Zeitbedarf: 27 Std.
Vorhabenbezogene Konkretisierung IF 3: Die Menschenrechte in historischer Perspektive
Unterrichtssequenzen
Zu entwickelnde Kompetenzen
Vorhabenbezogene Absprachen
Ideengeschichtliche Wurzeln und
Entwicklungsetappen
Konkretisierte Sachkompetenz:
Anregungen:

•
Zentrale Ideen und Ziele aufklärerischen
Denkens

Staatstheorien der Aufklärung

Ideen der Aufklärung prägen das
Staatsverständnis in Amerika
•
erläutern wesentliche Grundelemente von
Menschenbild und Staatsphilosophie der
Aufklärung in ihrem Begründungszusammenhang,
beschreiben den Zusammenhang
zwischen zeitgenössischen Erfahrungen,
Interessen und Werthaltungen sowie der
Entstehung eines aufgeklärten
Staatsverständnisses
-
Menschenrechte in unserer Welt
(exemplarisch)
-
z.B. zentrale Textausschnitte von
Locke, Montesquieu, Rousseau
-
Darstellung am
Unabhängigkeitsstreben der USA
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• beurteilen die Bedeutung des
Menschenbildes und der Staatstheorien
der Aufklärung für die Formulierung von
Menschenrechten sowie für die weitere
Entwicklung hin zu modernen
demokratischen Staaten
Durchsetzung der Menschenrechte am
Beispiel der Französischen Revolution

Die Krise des Ancien Regime und die
Anfänge der Französischen Revolution

Die „Erklärung der Menschen- und
Bürgerrechte“ (EMB)

Die weitere Entwicklung nach dem Sturz
der Jakobiner und die historische
Bedeutung der Revolution
Konkretisierte Sachkompetenz:
• erklären unter Verwendung von
Kategorien der Konfliktanalyse den
Verlauf der Französischen Revolution,
• beschreiben den Grad der praktischen
Umsetzung der Menschen- und
Bürgerrechte in den verschiedenen
Phasen der Französischen Revolution
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• beurteilen Positionen und Motive der
jeweiligen historischen Akteure in der
Französischen Revolution aus
zeitgenössischer und heutiger Sicht,
• beurteilen die Bedeutung der
Anregungen:
-
politische, wirtschaftliche und
gesellschaftliche Ursachen und
Anlässe für den Ausbruch der Frz.
Revolution
-
Die EMB und die Erklärung der
„Rechte der Frau“ und Bürgerin
(Olympe de Gouges);
Entwicklungen bis zur Eskalation
(Jakobinerdiktatur)
-
Politik der Direktorialregierung und
Französischen Revolution für die
Entwicklung der Menschenrechte und die
politische Kultur in Europa
Napoleons
Methodenkompetenz:
• erläutern den Unterschied zwischen
Quellen und Darstellungen, vergleichen
Informationen aus ihnen miteinander und
stellen Bezüge zwischen ihnen her
(MK3),
•
•
wenden aufgabengeleitet, an
wissenschaftlichen Standards orientiert,
grundlegende Schritte der Interpretation
von Textquellen und der Analyse von und
kritischen Auseinandersetzung mit
historischen Darstellungen fachgerecht
an (MK6)
stellen grundlegende Zusammenhänge
aufgabenbezogen geordnet und
strukturiert in Kartenskizzen, Diagrammen
und Strukturbildern dar (MK8)
Handlungskompetenz:
• beziehen angeleitet Position in
Debatten um gegenwärtige
Verantwortung für historische
Sachverhalte und deren Konsequenzen
(HK3)
Geltungsbereiche der Menschenrechte in
Vergangenheit und Gegenwart

UN-Erklärung der Menschenrechte

Die Geltung von Menschenrechten in der
Gegenwart – Anspruch und Wirklichkeit
(aktuelle Bezüge)
Konkretisierte Sachkompetenz:
• erläutern an ausgewählten Beispielen
unterschiedliche zeitgenössische
Vorstellungen von der Reichweite der
Menschenrechte (u.a. der Erklärung der
Rechte der Frau und Bürgerin).
Konkretisierte Urteilskompetenz:
• bewerten den universalen Anspruch und
die Wirklichkeit der Menschenrechte
• beurteilen den in den wichtigsten Etappen
der Entwicklung der Menschenrechte bis
Anregungen:
-
Die juristische Auseinandersetzung
mit Verbrechen gegen die
Menschlichkeit (z.B.: Nürnberger
Prozess, Auschwitz-Prozess)
zur UN-Menschenrechtserklärung von
1948 erreichten Entwicklungsstand.
Methodenkompetenz:
• recherchieren fachgerecht innerhalb und
außerhalb der Schule in relevanten
Medien und beschaffen zielgerichtet
Informationen zu einfachen
Problemstellungen (MK2)
Handlungskompetenz:
• entscheiden sich begründet für oder
gegen die Teilnahme an Formen der
öffentlichen Erinnerungskultur (HK 4)
• entwerfen, ggfls. in kritischer Distanz,
eigene Beiträge zu ausgewählten
Formen der öffentlichen Geschichts- und
Erinnerungskultur (HK 5)
Diagnose von Schülerkonzepten:
• Mithilfe von historisch-politischen Diskussionen den Lernstand zur Urteilskompetenz (Sach- und Werturteil) ermitteln: Verfassen eines
Zeitungskommentars o.ä. zu einer Menschenrechtsfrage.
Leistungsbewertung:
•
•
Präsentation der Arbeitsergebnisse
Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher und nichtsprachlicher Quellen
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